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MÄRZ 2013 Das Mitarbeitermagazin von HOCHTIEF ONE ROOF TOP STORY Spezialisten an Bord: Ungewöhnliche Tätigkeiten und Berufe bei HOCHTIEF PROJEKTWELT Mit Teamgeist und Können: Hohe Auszeichnungen für Tunnelprojekt C 310 in London IM FOKUS Strategische Neuausrichtung: Interview mit HOCHTIEF-Chef Marcelino Fernández Verdes

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  • M r z 2 0 1 3

    D a s M i t a r b e i t e r m a g a z i n v o n H O C H T I E F

    One ROOf

    T O P S T O r ySpezialisten an Bord: Ungewhnliche Ttigkeiten und Berufe bei HOCHTIEF

    P r O j E k T w E l TMit Teamgeist und knnen:Hohe Auszeichnungen fr Tunnelprojekt C 310 in london

    I M F O k U SStrategische Neuausrichtung: Interview mit HOCHTIEF-Chef Marcelino Fernndez Verdes

  • I H R F O T O

    Die Klte ins Gesicht geschriebenJulie Rempel, die beim kanadischen Unternehmen Clark Builders fr die Kommunikation zustndig ist, hlt hufig Bauvorhaben oder Kollegen im Bild fest. Ein besonders cooles Fotos gelang ihr Ende Januar in Edmonton beim Projekt Clareview Recreation Centre. Die Freizeitanlage soll im Frhjahr nchsten Jahres erffnet werden und bietet dann unter anderem eine Turnhalle, mehrere Fitnessbereiche, eine Poollandschaft, diverse Rennbahnen und Sportpltze im Auenbereich.

    Dieses Foto von Allan Williams habe ich auf dem Dach des knftigen Sportzentrums gemacht. Die Auentemperatur betrug an diesem Tag minus 21 Grad, aber wegen des heftigen Windes empfand ich eine Klte von um die minus 30 Grad, mindestens. Sich bei einem solchen Wetter warm zu halten und produktiv zu sein, ist schon eine Herausforderung! Wenn man dabei aber auch noch lachen kann wie mein Kollege, ist dies einfach ein Foto wert. Daher habe ich auch schnell auf den Auslser gedrckt. Schlielich waren meine Finger mittlerweile fast eingefroren.

    Haben auch Sie einen besonderen Moment an Ihrem Arbeitsplatz oder von einem HOCHTIEF-Projekt im Foto festgehalten? Senden Sie Ihr Foto mit einer kurzen Beschreibung, was Sie an dem Motiv fasziniert, an: [email protected]

    Noch mehr Bilder, Filme und InformationenMchten Sie mehr ber die Themen erfahren, ber die One Roof berichtet? Die Redaktion hat zu ausgewhlten Artikeln ergnzendes Material zusammengestellt, das Sie mit einem Klick auf den QR-Code (l.) ansehen knnen, oder Sie gehen auf www.hochtief.de/one-roof. Als Smartphone-User mssen

    Sie nur das Bild einscannen, um auf die Seite zu gelangen. In dieser Ausgabe finden Sie einen Film ber die Errichtung des Messmasts Hornsea vor der englischen Kste, Bilder vom Abseiltraining der HOCHTIEF Offshore Crewing GmbH, von der Port Mann Bridge in der Nhe von Vancouver und von der U-Bahn 4 in Hamburg. Viel Spa!

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  • Hinweise zur Verwendung des FSCLogos

    Runde Ecken

    Rahmenmuss erhalten bleiben

    Mindesthhe 17mm

    Bitt e beachten:

    Deutsches Logo

    Englisches Logo

    Deutschland

    England und Internati onal

    Runde Ecken

    Rahmenmuss erhalten bleiben

    Mindestbreite 17mm

    O N E R O O F M r z 2 0 1 3

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    bei HOCHTIEF ist es wie in einer Familie: Es gibt auch mal Probleme

    und Reibereien. Damit man sich finanziell erholt, muss auf manches

    verzichtet werden. Vielleicht zieht bald eine Tochter aus? Ausgerechnet

    jetzt steht ein Geburtstag an: HOCHTIEF wird 140! Wie soll da

    Stimmung aufkommen?

    Schlielich sitzt man beisammen und erinnert sich an das, was man ge-

    meinsam erlebt und geschaffen hat. Die aktuellen Herausforderungen

    erscheinen vor diesem Hintergrund lsbar und gar nicht so ungewhnlich.

    Was wohl die Nachbarn tuscheln? HOCHTIEF will es wissen und befragt

    regelmig Entscheider aus der Wirtschaft: Was bietet der Konzern

    an, welches Image hat er? Das wichtigste Ergebnis: 83 Prozent

    der Befragten antworten, dass sie HOCHTIEF gut bis sehr gut finden.

    Man assoziiert uns mit groen, komplexen Infrastrukturprojekten in

    aller Welt und sieht uns als deutschen Traditionskonzern mit groer

    Ingenieur kompetenz. Ergebnisprobleme, Personalvernderungen oder

    die Elbphilharmonie haben im vergangenen Jahr unsere Umfragewerte

    nicht wesentlich beeinflusst.

    Herzlich

    Ihr

    ONe ROOF Das Mitarbeitermagazin von

    Nr. 3

    Herausgeber:HOCHTIEF AktiengesellschaftKonzernkommunikationOpernplatz 2, 45128 EssenTel.: 0201 824-2468Fax: 0201 824-2586 E-Mail: [email protected] www.hochtief.de

    Verantwortlich: Dr. Bernd Ptter

    Redaktionelle Gesamtleitung: Birgit Jambor (-ja-)

    Redaktion: Indra Folke (if)Manuela Heitkamp (Heit)

    Beitrge: Sandra Baumeister (sba) Volker Lahr (La) Dr. Birgit Siekmann (Memo)

    Titelfoto: Matthias Ibeler

    Gestaltung: ringzwei

    Hoffmann und Campe Verlag GmbH

    Lithografie und Druck: druckpartner Druck- und Medienhaus GmbH, Essen

    Dieses Magazin wird an Betriebs-angehrige und Pensionre von HOCHTIEF kostenlos abgegeben. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers.

    Die nchste Ausgabe erscheintab dem 14. Juni 2013.

    Dr. Bernd Ptter

    Lei ter der Konzernkommunikat ion

    OCHTIEFJAHRE

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  • I n h a lt

    top Story

    Am Anfang des beruflichen Werdegangs stand Zimmerer, jetzt ist er Sonderwunschberater: Solch ungewhnliche Karrierewege wie der von Kundenmanager Tobias Klee (formart) sind keine Seltenheit bei HOCHTIEF. Mit gewachsenen Aufgabengebieten und dem Drang nach Spezialisierung sind immer mehr Menschen im Kollegenkreis anzutreffen, die man auf dem ersten Moment so nicht bei einem Baukonzern erwarten wrde. One Roof stellt fnf von ihnen vor.

    Ungewhnliche Ttigkeiten bei HOCHTIEF 18

    Interview mit Anderas Bieber:Wir wollen die Besten fr uns gewinnen 23

    Spezialisten an Bord

    Ob auf hoher See oder tief im Berg: Bei HOCHTIEF sind etliche Spezialisten beschftigt. So wie Bergbautechnologe Christian Mende (l.) und Schiffsmechaniker Gunnar Dannhl (kleines Foto).Seite 18

    Eine Alternative zu diesem Job gibt es fr mich nicht. Eventuell htte ich mir frher noch vorstellen knnen, als Koch zu arbeiten.

    Gunnar Dannhl, Schiffsmechaniker der Niederlassung Civil Engineering Marine and Offshore (CEM) Seite 18

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    : HoCHtIEF / CHrIstIan HEIdorn

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    : HoCHtIEF / MattHIas IbElEr

  • O N E R O O F M r z 2 0 1 3

    ManaGeMent unD StrateGIe

    Grafik: Frauenanteil im HOCHTIEFKonzern 24

    Die ParkhausExperten von formart Leipzig 26

    Building Frankfurt spezialisiert sich auf Industriekunden 27

    IndoorZugang auch fr Gewerbliche 28

    Zentralabteilung Personal: Beruf und Familie besser vereinen 29

    projektwelt

    Tunnelprojekt C 310 in London luft erfolgreich 14

    Abseiltraining Working at Heights der CEM 15

    Thiess baut den Hunter Expressway 16

    SatellitProjekt am Flughafen Mnchen 33

    HTP entwickelt Tivoli Office und Tivoli Garden in Mnchen 34

    Turner Construction baut neue Bibliothek in San Diego 35

    CoMMunIty

    B2P: Zweiter Brckenschlag in Ruanda 38

    HOCHTIEF untersttzt Schlerprojekt Fair Future 39

    Henry C. Turner Prize geht an Ingenieurinnen 40

    Neuwahlen beim Europischen Betriebsrat 40

    naMen unD notIzen

    Neue Funktionen 41

    Universitten wie hier die Ohio Wesleyan University in Delaware gehren schon seit dem 19. Jahrhundert zum HOCHTIEF Port folio. In diesem Jahr feiert das Unternehmen sein 140stes Bestehen. Seite 36

    IM FokuS

    Interview mit Marcelino Fernndez Verdes: Vernderungen waren immer der Schlssel zum Erfolg 6

    Graf von Matuschka neu im Vorstand von HOCHTIEF Solutions 9

    AzubiAustausch mit La Runion: Loic Pasquet macht eine MaurerAusbildung in Frankfurt. Seite 39

    Modern, grozgig und hell so sieht die UBahnStation am berseequartier in Hamburg aus.Seite 32

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    : HoCHtIEF / CHrIsto

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    : turnEr

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    : HoCHtIEF / CHrIsto

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  • i m f o k u s

    HOCHTIEF ist 2012 in die Gewinnzone zurckgekehrt. Trotzdem planen Sie grere Vernderungen. Warum? Fernndez: Es stimmt: Wir haben zwar im vergangenen Jahr die Trendwende geschafft und damit einmal mehr bewiesen, dass sich Anstrengungen auszahlen und wir Vernderungen gemeinsam erfolgreich stemmen knnen. Doch wir sind mit der Profitabilitt von HOCHTIEF noch nicht zufrieden: In unserem Konzern steckt noch deutlich mehr Potenzial, das wir heben mchten und zwar zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

    Mir ist bewusst, dass das fr jeden von uns eine Menge Arbeit bedeuten wird. Doch wir haben die richtigen Mitarbeiter und das Knowhow, auch auergewhnliche Ziele zu erreichen das hat unser Unternehmen schon hufiger in seiner nunmehr 140jhrigen Geschichte bewiesen: Vernderungen waren immer der Schlssel zum Erfolg.

    Sie haben sich alle Geschftsfelder im Konzern angeschaut und sie auf ihre Wachstumschancen und ihre Rendite hin untersucht. Was ist das Ergebnis dieser Analyse?Fernndez: Die Untersuchung der Einheiten und Geschftsfelder ist noch nicht abgeschlossen. Eine erste Auswertung zeigt jedoch schon, dass es gerade in Europa Vernderungsbedarf gibt und zwar strategisch und strukturell. Auerdem werden wir die Divisions Asia Pacific und Americas in den zentralen strategischen Belangen verbessern.

    Welche Manahmen planen Sie konkret?Fernndez: Unsere Strategie besteht aus drei Elementen: Wir konzentrieren uns knftig auf

    interview mit marcelino fernndez Verdes

    Vernderungen waren immer der Schlssel zum Erfolg100 Tage war er Ende Februar im Amt der neue HOCHTIEFVorstandsvorsitzende Marcelino Fernndez Verdes. Diesen Zeitraum hatte er sich vorbehalten, bevor er offiziell etwas zur knftigen strategischen Ausrichtung von HOCHTIEF sagen wollte. One Roof befragte den HOCHTIEFChef zu seinen Plnen.

    die Realisierung von Infrastrukturprojekten, wir wollen unsere Finanzkraft und Effizienz erhhen, und wir mssen unser Risikomanagement verbessern. Eine traurige Zahl verdeutlicht, wie wichtig allein dieser Punkt ist: Seit 2008 haben wir konzernweit mehr als zwei Milliarden Euro Gewinn in Verlustprojekten verbrannt.

    Beginnen wir beim ersten Punkt: Was bedeutet die Fokussierung auf den Infrastrukturbereich? Fernndez: Wir strken den Markenkern unseres Unternehmens. Unser langfristiges Ziel ist es, HOCHTIEF als einen weltweit fhrenden Infrastrukturanbieter zu positionieren, der Projekte in den Bereichen Verkehrs, Energie, soziale und urbane Infrastruktur sowie im Minengeschft realisiert.

    Welche Wachstumspotenziale sehen Sie im Infrastruktursektor?Fernndez: Laut Studien wird der weltweite Investitionsbedarf in Infrastruktur bis 2025 auf gut 50 Billionen USDollar geschtzt. Ein Groteil davon entfllt auf Projekte der Verkehrsinfrastruktur wie Straen, Brcken, Tunnel, Hfen, Schienenwege und Flughfen. Aber auch im Energiebereich, vor allem bei den Erneuerbaren Energien, sehen wir groes Potenzial. Hinzu kommt der Sanierungsstau bei der sozialen Infrastruktur, also bei Schulen oder Krankenhusern. Umsatzwachstum ist fr uns jedoch kein alleiniges Ziel: Wir wollen die Profitabilitt kontinuierlich erhhen und die Kapitalrendite steigern.

    Sie wollen knftig auch verstrkt auf ffentlich-private Partnerschaften setzen?Fernndez: Richtig. Das Modell der PublicPrivatePartnerships (PPP) bietet besonders viele Mglichkeiten fr HOCHTIEF. Hier zhlen

    wir ja bereits weltweit zu den fhrenden Anbietern. PPP passt zudem hervorragend zu unserer Ausrichtung auf Infrastruktur. Hinzu kommt, dass hier der Wettbewerb wegen der vielfltigen Anforderungen und der Projektgren geringer ist. Bei PPP werden wir deshalb auch knftig die gesamte Wertschpfungskette anbieten und uns dazu mit strategischen Partnern vermutlich projektbezogen verbinden.

    Was ist mit der Kapitalbindung im Bereich PPP?Fernndez: Wir werden den Kapitaleinsatz auch hier weiter optimieren und den Umschlag der Projekte erhhen, das heit fr reife Projekte noch frher strategische Investoren suchen. Einen Teil des frei gewordenen Kapitals setzen wir fr neue PPPAuftrge ein.

    Was ist mit Einheiten, die nicht oder nur teilweise im Bereich Infrastruktur arbeiten, zum Beispiel Service Solutions?Fernndez: Als Folge unserer Fokussierung auf Infrastruktur gehrt Service Solutions nicht mehr zum Kerngeschft. Bei einem Verkauf werden wir aber stets die Bedrfnisse der Beschftigten im Blick haben und stehen bereits im Dialog mit den Arbeitnehmervertretern.

    Wenn wir diesen Bereich verkaufen, dann nur an einen Investor, der das Facility Management (FM) und Energy Management (EM) fortfhrt und ausbaut, sodass die Mitarbeiter eine Perspektive haben. Im Jahr 2004 haben wir das Gebudemanagement von Siemens und Lufthansa bernommen und der Belegschaft eine Perspektive bei HOCHTIEF geboten. Solch eine Lsung kann ich mir auch heute vorstellen.

    Warum denken Sie berhaupt ber einen Verkauf des Servicegeschfts nach?

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    Die Optimierung von Gebuden und Infrastrukturprojekten ber den gesamten Lebenszyklus ist und bleibt sinnvoll, und wir werden sie auch in Zukunft anbieten.

    marcelino fernndez Verdes, Vorstandsvorsitzender von HOCHTIEF

    In einem eigens ein gerichteten Chat im Indoor beantwortete HOCHTIEF-Chef Marcelino Fernndez Verdes die Fra-gen der Mitarbei-ter zur neuen stra tegischen Ausrichtung des Konzerns.

    Fernndez: Das Segment ist wirtschaftlich erfolgreich und zhlt zu den Top 10 in Deutschland. Das liegt vor allem an den hervorragenden Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. FM und EM verfgen aber nicht ber eine ausreichende strategische Gre und zudem nur ber relativ geringe Synergien mit anderen Geschftsmodellen. Konkret heit das: Wenn wir im Servicegeschft wachsen wollten, mssten wir zukaufen. Wir haben aber entschieden, dass wir unseren Fokus auf den Bereich Infrastruktur legen und dort wachsen mchten.

    Der Servicebereich steuert zudem nur einen relativ niedrigen einstelligen Prozentsatz zum Gesamtumsatz des Konzerns bei. Eine denkbare Veruerung der Einheiten in den kommenden Jahren ist deshalb eine normale strategische Entscheidung. Die Gesamtstruktur des Konzerns wird dadurch nicht verndert.

    Verabschiedet sich HOCHTIEF damit von seinem Lebenszyklus-Ansatz: Entwickeln, Bauen, Betreiben aus einer Hand?Fernndez: Die Optimierung von Gebuden und Infrastrukturprojekten ber den gesamten

    Lebenszyklus ist und bleibt sinnvoll, und wir werden sie auch in Zukunft anbieten. Fakt ist jedoch, dass nur wenige Baukunden zustzlich auch FMLeistungen bei HOCHTIEF bestellt haben. Wir mssen also zwischen einer Beratungsleistung vor dem Baustart und dem eigentlichen Service im Betrieb unterscheiden.

    Auf Wunsch werden wir unseren Kunden natrlich auch in Zukunft helfen, den besten FMService zu erhalten. Nach einem mglichen Verkauf der Servicesparte werden wir diese Leistungen nur nicht mehr selbst erbringen.

    Welche Plne haben Sie fr Real Estate Solutions?Fernandez: Auch HTP und formart haben in den vergangenen Jahren Gewinne erwirtschaftet und sind sogar Marktfhrer in Deutschland. Wenn wir fr unsere Kunden die Bauherrenfunktion bernehmen, ist das jedoch mit einem sehr hohen Kapitaleinsatz im Milliardenbereich verbunden. Dieses Geld wollen wir langfristig lieber in PPPInfrastruktur stecken. Wir sehen die Lsung fr Real Estate Solutions in einer strategischen Partnerschaft mit Finanzinvestoren. Bei niedrigen Zinsen sind viele institutionelle Anleger an soliden Investitionen interessiert, die HTP und formart bieten. Wir knnten unser Knowhow als Entwickler einbringen und gleichzeitig das gebundene Kapital anderswo einsetzen: Auch das wre eine gute Perspektive fr die Mitarbeiter.

    Was ist mit Building?Fernandez: Es gibt Niederlassungen, die profitabel sind, und auch gute Projekte. Nur aufgrund von Gesamtzahlen werden wir deshalb auch hier nicht vorschnell Vernderungen einleiten, sondern uns erst ein differenziertes Bild von der Situation machen. Richtig ist aber

    Foto

    : HoCHtIEF / CHrIsto

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    HOCHTIEF hat im Geschftsjahr 2012

    bei vielen wirtschaftlichen Kennzahlen

    Rekordwerte erreicht, die Ergebnis-

    entwicklung blieb aber hinter den eigenen

    Erwartungen zurck.

    Unter dem Strich war unser Selbstver-

    stndnis in vielen Bereichen besser als

    unsere Leistung. Ich mchte HOCHTIEF

    wieder zu alter Strke zurckfhren.

    Wir werden die richtigen Geschfte aus-

    bauen, effizienter arbeiten und durch

    ein professionelles Risikomanagement

    Schluss machen mit den bsen berra-

    schungen, so HOCHTIEF-Chef Marcelino

    Fernndez Verdes. Bei der Bilanzpresse-

    konferenz am 28. Februar in Dsseldorf

    Bilanzpressekonferenz in Dsseldorf

    Bei der Bilanzpressekonferenz: CEO Marcelino Fernndez Verdes (r.) und Finanzvorstand Peter Sassenfeld

    stellte er gemeinsam mit Finanzvorstand

    Peter Sassenfeld die Geschftszahlen fr

    2012 vor. Der Auftragseingang erreichte

    demnach mit 31,49 Milliarden Euro und

    einem Plus von 24,1 Prozent einen neuen

    Spitzenwert. Die Leistung lag zum Jahres-

    auch: Der Hochbau in Deutschland fhrt immer noch Verluste ein auch ohne die Elbphilharmonie. Wir prfen deshalb, welche Vernderungen notwendig sind, um auch Building in dem schwierigen Marktumfeld in Deutschland nachhaltig profitabel zu machen. Fr Building spricht auerdem, dass wir diese Kompetenz auch fr renditetrchtige Projekte im Ausland, wie etwa die Barwa Commercial Avenue, oder fr PPPProjekte im Bereich sozialer Infrastruktur bentigen.

    Wie wirken sich die Vernderungen im operativen Geschft in Europa auf die Strukturen im Verwaltungsbereich aus?Fernndez: Um als Konzern profitabler zu werden und die Effizienz zu steigern, mssen wir unsere Strukturen sicherlich auch im Verwaltungsbereich verschlanken.

    Verschlanken das klingt nach einem Abbau von Arbeitspltzen Fernndez: Ich will nicht spekulieren. Bevor

    wir Entscheidungen treffen, mssen wir wissen, welches Geschft wir knftig in welcher Intensitt in den jeweiligen Regionen erbringen.

    Eine weitere wichtige Manahme, die Sie angesprochen haben, ist die Verbesserung des Risikomanagements. Wie soll dies konkret aussehen?Fernndez: Auf diesem Gebiet sind wir in den vergangenen Jahren zwar schon besser geworden, aber noch nicht gut genug. Unser Ziel ist es, die Zahl der Verlustprojekte auf null zu reduzieren und damit die Rendite nachhaltig zu steigern. Wir werden nun insbesondere die Selektionskriterien fr Projekte noch einmal auf den Prfstand stellen und so belastbar sicherstellen, dass ausschlielich Projekte der richtigen Art und Gre in den richtigen Mrkten und mit den richtigen Partnern bearbeitet werden. Ich denke, dass wir auch den Dialog mit unseren Kunden verbessern mssen. Ein vernnftiger Kompromiss ist im Zweifel gnstiger und nachhaltiger als ein Rechtsstreit.

    Der Eindruck drngt sich auf: HOCHTIEF kommt einfach nicht mehr zur Ruhe Fernndez: In den vergangenen Jahren ist bei HOCHTIEF viel verndert worden, aber das Unternehmen ist nicht unbedingt vorangekommen. Es reicht auch nicht, Einheiten in andere Rechtsformen zu berfhren oder Niederlassungen umzuhngen.

    Solange wir nicht mit unserer Profitabilitt zufrieden sind, wollen wir auch gar nicht zur Ruhe kommen. Denn nur Arbeitspltze, die auf starker Profitabilitt basieren, sind sichere Arbeitspltze. Insofern ist die vermeintliche Unruhe der einzige Weg fr uns. Ich wrde mir wnschen, dass aus der Unruhe eine positive Stimmung erwchst, denn ich wei, dass HOCHTIEF eine gute Zukunft hat.

    Herr Fernndez Verdes, vielen Dank fr das Gesprch.

    ende bei 29,69 Milliarden Euro. Das

    entspricht einem Anstieg von 15,1

    Prozent gegenber dem Vorjahr und ist

    ebenfalls ein neuer Hchstwert. Der

    Auftragsbestand wuchs um 2,3 Prozent

    auf die neue Bestmarke von 49,79 Milliar-

    den Euro. Der Konzern ist damit rech-

    nerisch fr gut 20 Monate ausgelastet.

    Das Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug

    546,4 Millionen Euro (2011: 127 Millionen

    Euro). Der Konzerngewinn belief sich

    auf 158,1 Millionen Euro (2011: Konzern-

    verlust 160,3 Millionen Euro). Vorstand

    und Aufsichtsrat schlagen daher der

    Hauptversammlung am 7. Mai vor, fr das

    Geschftsjahr 2012 eine Dividende

    von einem Euro je Aktie auszuschtten.

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    : HoCHtIEF / CHrIsto

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    Graf von Matuschkaneu im Vorstand vonHOCHTIEF Solutions

    Graf von Matuschka ist seit 1998 in wechselnden ManagementPositionen fr HOCHTIEF ttig, zuletzt als Chief Executive Officer (CEO) des Segments Service Solutions. In dieser Funktion, die er in Personalunion bis auf Weiteres beibehlt, obliegt ihm die Verantwortung fr etwa 5 700 Mitarbeiter und einen Umsatz von zirka 700 Millionen Euro.

    Zuvor war er unter anderem Chief Operating Officer (COO) der Segmentleitung, CEO der Region Nordwest und Sprecher der Regionalleitung Region Mitte des Segments Service

    Der Aufsichtsrat der HOCHTIEF Solutions AG hat Nikolaus Graf von Matuschka (49) zum neuen Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor von HOCHTIEF Solutions bestellt. Er ist im Vorstand der HOCHTIEFTochter auch fr das Servicegeschft zustndig.

    Solutions sowie CEO einer Auslandstochter der Gesellschaft. Seinen beruflichen Wer degang begann er 1991 bei der Dipl.Ing. Scherzer GmbH, bei der er unter anderem als Mitglied der Geschftsleitung agierte.

    Graf von Matuschka ist Industriekaufmann und verfgt ber ein Wirtschafts Diplom Betriebswirt (VWA) sowie den Bachelor of Business Adminstration B.B.A. der Universitt Hogeschool van Utrecht.

    Der bisherige Vorstandsvorsitzende von HOCHTIEF Solutions, Rainer Eichholz, hat vor Weihnachten sein Amt aus persnlichen Grnden niedergelegt und ist aus dem Unternehmen ausgeschieden. Bernd Romanski, ebenfalls Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor von HOCHTIEF Solutions, hat HOCHTIEF Anfang Februar wegen unterschiedlicher Auffassungen in gegenseitigem Einvernehmen verlassen.

    Wechsel im Aufsichtsrat

    Der Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat beim Amtsgericht Essen beantragt, Dr. Michael Frenzel (65) und Dr. Jan Martin Wicke (44) zu neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats von HOCHTIEF zu bestellen. Sie sollen den zum 31. Dezember 2012 bzw. 31. Januar 2013 ausgeschiedenen Mitgliedern Manfred Wennemer und Christine Wolff nachfolgen. Beide Bestellungen sollen durch Neuwahl in der Hauptversammlung am 7. Mai besttigt werden. Frenzel war von Januar 1994 bis Februar 2013 Vorstandsvorsitzender der TUI AG. Unter seiner Fhrung wandelte sich der ehema

    lige Mischkonzern Preussag AG zum fhrenden Touristikunternehmen Europas. Seit 1988 gehrte Frenzel bereits dem Vorstand der Preussag als Mitglied an. Zuvor war er fr die Westdeutsche Landesbank (WestLB) in leitenden Funktionen ttig.

    Wicke ist seit September 2007 Mitglied des Vorstands der Wstenrot & Wrttembergische AG sowie Chief Financial Officer und Chief Risk Officer des Unternehmens. Zuvor war er fr DBVWinterthur Versicherungen ttig, von 2004 an als Mitglied des Vorstands. Von 1993 bis 1997 arbeitete Wicke fr DG Capital Management.

    Foto

    : HoCHtIEF / DAsG

    UtE

    AUGE.DE

    Neues segment

    infrastructure solutions

    Die bisherigen Segmente Energy and Infrastructure Solutions (EIS) und International Project Solutions (IPS) sind unter dem neuen Dach Infrastructure Solutions (IS) zusammengefhrt worden.

    An der Spitze stehen Dr. HansWilhelm FunkeOberhag, Wolfgang Reining, Roberto Simoni und Stephan Hebgen. IS wird in den Geschftsfeldern Transport, Energie und Auslandsgesellschaften abgebildet. Die Organisationsvernderung steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Mitbestimmungsgremien.Zudem wurde die Niederlassung (NL) Energy Europe umbenannt und gleichzeitig strategisch neu ausgerichtet. Sie heit nun NL Civil Engineering and Energy (CE). Im Zuge der Umbenennung und Neuausrichtung ist die Zustndigkeit der NL Major International Projects (MIP) fr den lateinamerikanischen Markt sowie die Kraftwerksaktivitten auf die NL CE bergegangen. Gefhrt wird sie von Dr. Christof Gipperich, Jrgen Fath und Axel Paul. Carlos Rohde wird altersbedingt Mitte 2013 aus dem Unternehmen ausscheiden und bis dahin schwerpunktmig fr die Kraftwerksprojekte in Sdamerika zustndig sein. Das Geschftsfeld Energie besteht somit aus den Einheiten Civil Engineering Marine and Offshore (CEM) sowie CE. Die MIP fokussiert sich auf internationale Groprojekte im Verkehrswegebau sowie sozialer Infrastruktur. Sie wird von Bert Hoekstra und Christian Krause gefhrt.

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  • P r o j e k t w e lt F o y e r

    Breiter, hher, schneller

    Endlich rollt der Verkehr auf der neuen Port

    Mann Bridge in der Nhe von Vancouver. In

    einem Joint Venture hat Flatiron die Schrg-

    seilbrcke innerhalb der geplanten Zeit von

    vier Jahren errichtet. Im Dezember wurde

    das 2,1 Kilometer lange Bauwerk fr den

    Verkehr freigegeben. Vier Spuren fhren nun

    jeweils in eine Richtung ber den Fraser

    River, fr die Fahrt ist eine Mautgebhr zu

    entrichten. In Phase 2 des Projekts wird nun

    die alte Brcke, 50 Jahre nach ihrer Erff-

    nung, abgerissen und die Zufahrten fertig-

    gestellt. Danach werden fnf Fahrspuren in

    jede Richtung zur Verfgung stehen. Im

    Guinness-Buch der Rekorde ist die Port

    Mann Bridge brigens auch schon zu finden:

    Mit 65 Metern (213 Fu) ist sie die breiteste

    Brcke der Welt.

    Foto

    : FLatiron

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  • O N E R O O F M r z 2 0 1 3

    Foto

    : FLatiron / WJkuLa

    s

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  • P r o j e k t w e lt N e w s

    Verwurzelt in der Vergangenheit, mit Blick in die Zukunft, so lautet das antreibende Credo eines Megaprojekts in der katarischen Haupt-stadt Doha, fr das Turner International Middle East mit einem Partner Construction-Management-Dienstleistungen erbringt: The Heart of Doha.Das Projekt entsteht aus 110 nachhaltig ge-planten Gebuden Wohnungen, Geschf-ten, Bros, Hotels und Kultursttten im

    Wir freuen uns ber den PP-Auftrag des sonder-pdagogischen Frderzentrums der Paul-Moor-Schule und die knftige partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Stadt Nrnberg. Die Stadt nutzt mit dem Auftrag konsequent die Vorteile ffentlich-privater Partner-schaften: Geschwindigkeit, Qualitt und Nachhaltigkeit.

    thomas kahmann,Geschftsfhrer der HOCHTIEF PP Projektgesellschaft von HOCHTIEF Solutions

    Neue Kita-Pltze entstehen

    leverkusen Fr berufsttige Eltern hnelt die Suche nach Einrichtungen, in denen ihre noch nicht schulpflichtigen Kinder betreut werden, hufig einem Spierou-tenlauf. berbelegt oder Kilometer weit vom Wohnort entfernt: Seit Langem kritisieren Betroffene und Medien den Mangel an passenden Betreuungsangeboten. HOCHTIEF wird jetzt in Leverkusen sechs Kindertagessttten planen, bauen und betreiben.

    480 neue Pltze entstehen bis 2014 eine gute Zahl fr die mittelgroe Stadt am Rhein mit ihren etwa 160 000 Einwohnern.

    23 Millionen Euro umfasst das Auftragsvolumen.

    Knapp ein Jahr werden die Bauarbeiten dauern, die von der Niederlassung Building PP ausgefhrt werden. Gemeinsam mit den Facility-Management- Kollegen der Region Nordwest wird die Einheit die Tagessttten im Anschluss 25 Jahre lang betreiben.

    Zentrum Dohas, wo die Wurzeln der noch jungen Stadt liegen (erste Huser wurden um 1850 errichtet). Es beinhaltet auerdem mehr als 13 000 unterirdische Parkpltze.Wer selbst einen Blick auf das Herz von Doha werfen mchte, kann dies ber die Webcam tun. Den Link finden Sie auf:www.turnerconstruction.com/webcams

    Infos: [email protected]

    Heart of Doha: Tradition und Moderne

    Neues und Altes verbindet das zuknftige Stadtzentrum von Doha.

    Bunte Welle: Kindertagessttten bieten passgenaue Betreuung fr die Kleinsten.

    Foto

    : Michael Voigt

    Foto

    : turner

    Foto

    : hochtieF / christo

    ph schroll

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  • Facility-Management-Auftrag von ExxonMobil

    Hamburg/Hannover Service Solutions hat fr fnf Jahre das Facility-Management fr das Energie-Unternehmen ExxonMobil an dessen Standorten Hamburg und Hannover bernommen. Die Kollegen werden Heizungs-, Klima-, Sprinkler- und andere gebudetech- nische Anlagen instandhalten und betreiben. Hinzu kommen infrastrukturelle Dienst-leistungen wie Pflege der Auenanlagen und Winterdienst.

    Ganz schn beeindruckend: Von der Unter-kante des lngsten Rammpfahls bis zum hchsten Punkt des Gitterturms misst die Struktur eine Gesamthhe von 165 Metern der Messmast fr den zuknftigen Windpark Hornsea vor der britischen Ostkste. Gut 105 Meter ragt er ber dem Meeresspiegel in die Hhe. Im Herbst 2011 haben die Spezia-listen der Niederlassung Civil Engineering Ma-rine and Offshore (CEM) den Gittermasten samt Grndung, Plattform und Messgerten installiert; seitdem liefert er zuverlssig Daten ber Windgeschwindigkeiten, Windrichtun-gen, Temperaturen und viele weitere Messgr-en. Wie genau die Kollegen vorgegangen sind, um zum Beispiel das erste Twisted

    Mehr als 730 Millionen Euroumfasst der Auftrag zum Bau von Verarbeitungsanlagen des Ichtys-Gasprojekts in Nordaustralien, den Leighton Contractors jetzt gewonnen hat. Die australische HOCHTIEF-Gesellschaft hat damit ihre Position in der expandierenden Erdgasindustrie weiter ausgebaut.

    Neue grne Verwaltung am Flughafen Dsseldorf

    Dsseldorf In unmittelbarer Nhe zum Airport bauen die Kollegen von HOCHTIEF Solutions ein neues Verwaltungsgebude fr die Flughafen Dsseldorf GmbH. Die sechsgeschossige Broimmobilie wird auf einer Flche von 15 500 Quadratmetern hchsten kologischen Anfor-derungen entsprechen und soll nach mehr als 50 Kriterien der Deutschen Gesellschaft fr Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert werden. Die Arbeiten an dem 50-Millionen-Euro-Projekt dauern bis 2015. Dann sollen rund 500 Flugha-fen-Mitarbeiter ihre neuen Brorume beziehen.

    Jacket-Fundament Europas zu errichten, welche Bedingungen in der 28 Meter tiefen Nordsee herrschten, wie viele Nationen betei-ligt waren und welche logistischen Herausfor-derungen es gab all das knnen Sie nun in einem anschaulichen Video erfahren, das die CEM hat produzieren lassen. Es dauert gut elf Minuten (Kurzversion: fnf Minuten) und liefert spannende Einblicke in die Welt der Technik auf hoher See. Zugang zum Film in englischer Sprache finden Sie ber den QR-Code auf Seite 2. Nicht nur Smartphone-Nutzer knnen sich das Video anschauen, auch am Compu-ter lsst es sich mit einem Klick ffnen. if

    Infos: [email protected]

    O N E R O O F M r z 2 0 1 3

    Einblick in die Arbeit auf hoher See

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    : FlughaFen DsselDorF

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    : ForwarD FilMproDuktion gMbh & co. kg

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  • P r o j e k t w e lt A r e n A

    Dieser Preis geht in erster Linie an die Mann-schaft, betont Tauriainen. Es gefllt mir, mit solch fachkundigen und engagierten Leuten zu arbeiten. Alle Mitarbeiter des HOCHTIEF Murphy Joint Ventures (HMJV), darunter 45 Kollegen aus Deutschland, denken ber den Tellerrand hinaus, glauben an dieselben Werte. Dazu zhlt die Konzentration auf hohe Sicher-heitsstandards. Der Target-Zero-Preis, den die Tunnelbauer vom Auftraggeber Crossrail erhielten, ist eine ganz besondere Auszeichnung, denn in Gro-britannien sind die Standards extrem hoch. Die Leistungsbeurteilung wird regelmig in fnf Kategorien ausgeschrieben, um die Per-formance in allen elf Losen des Mega-Pro-jekts zu vergleichen. HMJV hat die hchste Punktzahl in der Kategorie Performance Assu-rance erreicht, dabei werden Arbeitssicherheit, Einbeziehung der Gemeinde, Einkauf und wirt-schaftlichliche Faktoren bewertet.Das gesamte Projekt Crossrail ist das grte Infrastrukturvorhaben in Europa: Bis 2018 wird eine 118 Kilometer lange Bahnverbindung ge-baut, die Berkshire und Heathrow im Westen mit Essex im Osten verbindet. 21 Kilometer Tunnel mssen gebaut werden. Etliche Firmen

    sind daran beteiligt, und entsprechend gro ist die Konkurrenz um die beste Performance. Riku Tauriainen: Schon frh haben wir allen Mitarbeitern den Vertrag bis ins Detail erlutert, um eine reibungslose Abwicklung in enger Ko-operation mit dem Bauherrn zu gewhrleisten. Das ist besser als zu warten, bis erste Proble-me auftauchen. Interne Newsletter sorgen da-fr, dass stets alle Kollegen auf dem gleichen Wissensstand sind. Bisher luft das Projekt hervorragend, auch dank des lokalen Know-hows der Kollegen von HOCHTIEF (UK) Construction. Die erste Tunnelbohrmaschine des Loses (die fnfte in-nerhalb des ganzen Projekts) hat Anfang Ja-nuar planmig ihre Fahrt durch Sand, Kies

    und Kreide aufgenommen. Zu Spitzenzeiten wird die 110 Meter lange Sophia 100 Meter pro Woche vortreiben und die unter Aufsicht von HOCHTIEF Consult in Irland produzierten Tbbingelemente einsetzen. Im Mai startet Mary mit der parallelen Rhre. Die Tunnelbohrmaschinen wurden nach den Ehefrauen von Marc Brunel und seines Soh-nes benannt, der im 19. Jahrhundert den ers-ten Tunnel unter der Themse baute. Allerdings sind die HOCHTIEFler bedeutend schneller: Whrend Brunel fr 365 Meter 16 Jahre ben-tigte, sind fr die beiden 2,7 Kilometer langen Rhren nun 16 Monate veranschlagt. if

    Infos: [email protected]

    tunnelprojekt C 310 in london luft erfolgreich

    Mit Teamgeist und KnnenOne Team, One Spirit so lautet die Devise der Tunnelbauer beim Crossrail-Projekt C 310 in London. Hier baut das Team um Projektleiter Riku Tauriainen (Niederlassung Civil Engineering and Tunneling) fr eine neue Bahnverbindung zwei Tunnelrhren, die unter der Themse hindurchfhren. Dass ihr Motto Substanz hat, beweisen die beiden jngsten Auszeichnungen, die die Kollegen erhielten: den Target Zero Foundation Award fr Arbeitssicherheit und die Leistungsbeurteilung (Performance Assurance) als bester Auftragnehmer aller Crossrail-Lose.

    Konzentration auf hohe Standards: Die Mannschaft des Loses C 310 in London arbeitet sicher und engagiert.

    Sophia und die Tunnelbauer am Barbaratag, der der Schutzheiligen aller Bergleute gewidmet ist.

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    : HoCHtIEF

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    : HoCHtIEF

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  • Purer Nervenkitzel: 67 Meter hoch ist die Windenergieanlage, an der das Working at Height Training stattfindet.

    Alle Kollegen, die in den Offshore-Windparks eingesetzt sind, mssen spezielle Trainings und Kurse absolvieren. Darunter das Working at Height Training, das jhrlich wiederholt werden muss. Geplant ist, dass dieser Kurs zweimal im Jahr von den HSE-Fachleuten (Health, Safety and Environment) der Nieder-lassung Civil Engineering Marine and Offshore (CEM) auf einer Windanlage organisiert wird. Das Besondere daran: Die Bedingungen sind sehr realittsnah. Zudem gibt es weitere Semi-nare, die an Trainingsanlagen in der Umge-bung stattfinden.Zwlf Teilnehmer der CEM reisten im Novem-ber 2012 nach velgnne im Emsland, wo sie an einer Windanlage mit einer Nabenhhe von 67 Metern von ausgebildeten Trainern ge-schult wurden. Nicht nur technische Mitarbei-ter der HOCHTIEF Offshore Crewing GmbH nahmen teil, sondern auch andere Projektbe-teiligte wie HSE-Manager und Construction- Manager. Zum Praxisteil gehrte: das richtige Anlegen der persnlichen Schutzausrstung gegen Absturz, das Deuten von Verletzungsbildern und entsprechendes Verhalten im Fall eines Absturzes, korrektes Verhalten in einer Wind-energieanlage, Training unterschiedlicher Ret-tungsmglichkeiten wie das Bergen eines Ver-unfallten aus der Turmleiter oder das Abseilen aus einer Gondel. In den Schulungen erwer-ben die Mitarbeiter Verstndnis fr Sicherheit und bekommen zugleich das richtige Hand-werkszeug, um Arbeiten in groer Hhe sicher

    ausfhren zu knnen, betont Yannik Nugent, HSE-Manager der CEM. Die Kollegen konzent-rierten sich auf die richtigen Handgriffe. Die wichtigsten Regeln: Erst denken, bevor man handelt. Niemals allein arbeiten und immer al-les doppelt prfen, so fasst es Ola-Tayo Winzenburg von der CEM zusammen. Beim Abseilen aus 67 Metern Hhe fhlte er dann

    doch ein bisschen Nervenkitzel. Alle Teilneh-mer haben das Training brigens erfolgreich abgeschlossen. Inzwischen sind knapp 100 CEM-Kollegen fr Working at Height ge-schult. Seebren klettern nun mal gern. if

    Infos: [email protected];

    [email protected]

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    Erst denken, bevor man handelt. Niemals allein arbeiten und immer alles doppelt prfen. ola-tayo winzenburg, Bauleiter

    Abseiltraining der CeM

    Seebren in luftiger HheDie Seebren von HOCHTIEF so titelte einst die Baubude, als sie die erste Crew der Odin vorstellte. Damals war es noch neu und unge-whnlich, dass ein Baukonzern in See sticht. Inzwischen hat HOCHTIEF selbst Kapitne und Schiffsmechaniker in den eigenen Reihen (siehe S. 18).

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    : HoCHtIEF / mattHIas IbElEr

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  • P r o j e k t w e lt A r e n A

    Genau das stellt die Kollegen von Thiess derzeit vor Herausforderungen: Bis Ende dieses Jahres bauen sie den stlichen Teil ei-ner neuen Autobahn, den Hunter Express-way. Als ich das erste Mal dort stand, wo heute die Brckenpfeiler sind, dachte ich: Wie zum Teufel sollen wir das fertigbringen? Heute kann Senior Project Manager Axel Armstrong darber lachen, was damals, im August 2010, durch seinen Kopf ging. Inzwi-schen ist das fast 670 Millionen Euro umfas-sende Projekt gut fortgeschritten. Das insge-samt knapp 40 Kilometer lange, vierspurige Autobahnstck, von dem die Leighton-Betei-ligung etwa ein Drittel errichtet, soll die Fahr-zeit zwischen Newcastle und dem Hunter Valley um 28 Minuten verkrzen.

    thiess realisiert den Hunter expressway

    Neuland selbst fr alte HasenDas Hunter Valley in Australien ist besonders Weinkennern bekannt. In dieser Gegend nrdlich von Sydney wird auerdem Steinkohle abgebaut, und durch einige ltere Minen ist das Gebiet teilweise stark zerklftet.

    Vor Baustart musste die Arbeitsgemein-schaft das sehr unebene und oft gefhrliche Gelnde vorbereiten. Einige alte Schchte wurden mit Beton gefllt, damit die Br-ckenpfeiler auf stabilem Untergrund stehen.

    Teilweise war es schwierig, berhaupt durch das Gebiet zu laufen ganz zu schweigen von schweren Maschinen, erin-nert sich Peter Chatburn, der das Projekt fr Thiess leitet. Er und sein Team errichten au-erdem auf dem 13 Kilometer langen Stra-enstck 29 Brcken und zwar mit mini-malem Eingriff in die Natur. Besonders eine Brcke forderte die Thiess-Mitarbeiter her-aus, die in Etappen ber den Freeway F3 ins- talliert wurde und zwar bei laufendem

    Jede der 29 Brcken ist eine Heraus-forderung beim Projekt Hunter Expressway.

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    : thiess

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  • Verkehr. Drei Brckenpaare, die als Fertigtei-le ber die Freitrger gelegt wurden, sind die lngsten ihrer Art, die je in Australien einge-setzt wurden.

    Selbst fr ein Unternehmen, das seit 80 Jahren im Tiefbau ttig ist, war im Hunter Valley vieles Neuland, und so haben die Kol-legen ihr Know-how enorm ausgeweitet. Es ist das spannendste Projekt in meiner Kar-riere, sagt Chatburn. Aber auch das, das mich am meisten zufriedengestellt hat. Ich bin stolz auf die technischen Innovationen, die wir bisher erbracht haben, und natrlich auf unser Team. if

    Infos: [email protected]

    Als ich das erste Mal dort stand, wo heute die Brckenpfeiler sind, dachte ich: Wie zum Teufel sollen wir das fertigbringen?

    Axel Armstrong, Senior Project Manager

    Der Verkauf per Internet boomt. Nicht nur Kleidung oder Bcher werden online angeboten, sondern auch Produkte und Dienstleistungen, die fr eine reibungslo-se Baustellenlogistik bentigt werden. Seit 2008 vermarktet Streif Baulogistik einen Teil seines Miet-Portfolios online mit wachsendem Erfolg. 2012 erreichte der Umsatz des Geschftsbereichs ein Rekordhoch von 1,2 Millionen Euro.

    18 Euro im Monat kostet ein Baustrom-verteiler, der ber das Portal StreifRent gemietet werden kann. 4,50 Euro zahlt man fr einen Schlafcontainer. Whrend der kalten Jahreszeit sind insbesondere Winterbauheizungen sehr begehrt bei den Kunden. Wir haben schon eine Fregatte der Bundesmarine damit ausge-stattet, sagt Carsten Leuschner, Spre-cher der Niederlassung Elektro und Energie als Initiator des Webportals. Im Durchschnitt registrieren sich jeden Monat 80 Unternehmer, die mithilfe eines integrierten Kalkulationsprogramms die Kosten fr ihre individuellen Anforderun-

    gen selbststndig errechnen knnen. Mit etwas Routine dauert es nur drei Minuten, bis ein bersichtlich zusam-mengefasstes Angebot steht, so Wilhelm Bunte, der den operativen Einkauf leitet und das Webportal verant-wortet. Ob Flutlichtstrahler, Trafostation oder Baucontainer, das Sortiment um-fasst 162 Artikel. Die Mitarbeiter des Online-Teams sorgen dafr, dass Zusatz-leistungen gleich mitgebucht werden knnen. Dazu zhlen Montage, Wartung oder Transport. Darber hinaus besteht die Mglichkeit, gnstige Baustromtarife zu buchen. Kunden, die sich entscheiden, einen Kran zu mieten, knnen ihr Arbeits-gert wunschgem konfigurieren.

    Das Webportal hat 24 Stunden an jedem Tag im Jahr geffnet. Das ermglicht eine schnelle und reibungslose Ange-botsabwicklung, die Vorteile fr Nutzer wie Anbieter bringt. Das anfangs auf den Raum Frankfurt beschrnkte Pilotprojekt hat sich mittlerweile zu einem deutsch-landweit funktionierenden, tragfhigen Geschftsmodell entwickelt. sba

    Infos: [email protected]

    [email protected]

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    Streif Baulogistik

    Virtuelles Mieten

    Freuen sich ber den Erfolg von StreifRent: Carsten Leuschner (l.) und Wilhelm Bunte.

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    s: hoChtieF

    / Christo

    ph sChroll

    (r.), str

    eiF Baulo

    gistik

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  • t o p - s t o ry

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    Ungewhnliche ttigkeiten und Berufe bei HoCHtIEF

    spezialisten an Bord

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    : HoCHtIEF / MAttHIAs IbElEr

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  • O N E R O O F S e p t e m b e r 2 0 1 2

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    Der Seemann aus LeidenschaftDer Beginn seiner beruflichen Laufbahn liest sich wie ein Abenteuerroman. Mit 16 Jahren verlie er die Schule, um in See zu stechen. Zehn Wochen lang durchfuhr er als Praktikant auf einem Schiff der Reederei Hamburg Sd die Gewsser Sdamerikas. Dieser Schritt, sagt Gunnar Dannhl rckblickend, hat mein Leben verndert. Ausschlielich an Land zu arbeiten, kann ich mir nicht mehr vorstellen.Seit eineinhalb Jahren lebt er seine Leiden-schaft fr den Job auf See und an Deck bei HOCHTIEF aus: Der 33-Jhrige ist als Schiffs-mechaniker auf den Hubinseln Thor und Odin im Einsatz. Seit sich das Unternehmen neben Infrastrukturleistungen auch fr den Einsatz erneuerbarer Energien stark macht und sich am Bau von Offshore-Windparks beteiligt, be-schftigt HOCHTIEF Solutions vermehrt Fach-leute, die sich mit Schiffen und der Seefahrt auskennen darunter fallen Kapitne, nauti-sche Offiziere, Ingenieurtaucher oder eben Schiffsmechaniker.Drei Jahre dauert die Ausbildung, die der HOCHTIEFler um die Jahrtausendwende beim Wasser- und Schifffahrtsamt in Cuxhaven ab-solvierte. Danach bereiste er auf Container-schiffen die Weltmeere. Das war eine aufre-gende Zeit, die ich nicht missen mchte, so Dannhl. Er sei aber auch oft lange von zu Hause fortgewesen und habe irgendwann das Gefhl gehabt, beruflich nicht genug gefor-dert zu werden.

    Jetzt bei HOCHTIEF sei dies anders. Auf ei-nem Containerschiff ist man als Schiffsme-chaniker vorwiegend im Maschinenraum t-tig, berichtet der gebrtige Oldenburger. Bei Einstzen auf den Hubschiffen und -inseln ist das Aufgabengebiet dagegen breiter gefasst als das eines normalen Schiffsmechanikers, der technische Anlagen an Bord wartet, re-pariert und bedient. Kein Tag sei wie der andere und an Deck ar-beite er mindestens so oft wie im Maschinen-raum. Beispielsweise dann, wenn es bei Transporten oder schweren Hebevorgngen gelte, die Sicherheitsvorkehrungen zu ber-wachen oder auf der Brcke Wache zu schieben. Hinzu komme noch ein weiterer wichtiger Aspekt. Dannhl: Ich werde bei HOCHTIEF gezielt gefrdert und beginne da-her jetzt eine zustzliche Ausbildung zum Kranfhrer.Die 15-kpfige Crew, mit der Dannhl derzeit auf der Thor eingesetzt ist, arbeitet in Zwlf-Stunden-Schichten jeweils 14 Tage am Stck. Anschlieend haben die Mnner zwei Wochen frei. Das ermglicht uns, ein halb-wegs normales Familienleben zu fhren und Freundschaften zu pflegen, meint der Schiffsmechaniker. Als Angestellter einer Reederei oder bei der Bundesmarine msste er viel lngere Aufenthalte fern der Heimat in Kauf nehmen. Bei HOCHTIEF habe er daher sein groes be-rufliches Glck gefunden. Eine Alternative zu diesem Job gibt es fr mich nicht. Eventuell htte ich mir frher noch vorstellen knnen, als Koch zu arbeiten, sagt er und schmun-zelt. Vielleicht, weil er den Schiffskoch ge-meint hat.

    Eine Alternative zu diesem Job gibt es fr mich nicht.

    Gunnar Dannhl, Schiffsmechaniker

    Was machen eigentlich ein Schiffsmechaniker oder ein Umzugsplaner bei HOCHTIEF? Wie agieren Kundenmanager? Waren lange Zeit vor allem klassische Bauberufe und kaufmnnische Spezialisten gefragt, haben sich mit den gewachsenen Geschftsfeldern des Konzerns auch die Anforderungen an das Know-how der Mitarbeiter verndert. Nur so kann HOCHTIEF sicherstellen, weiterhin ausgezeichnete Leistungen bei Infrastrukturprojekten, aber auch bei Immobilien und ganzen Industrieanlagen zu erbringen. One Roof stellt stellvertretend fnf Mitarbeiter vor, die man im ersten Moment nicht unbedingt im HOCHTIEF-Team vermuten wrde.

    Gunnar Dannhl, 33Schiffsmechaniker der Niederlassung Civil Engineering Marine and Offshore (CEM)

    Der, den der Berg ruftDie Arbeit im Bergbau hat Tradition in seiner Familie. Sein Grovater, Vater und Onkel wa-ren dort ttig, und auch seine Heimat, das Erzgebirge, wird von Stollen, Gruben und Ber-gen geprgt. Christian Mende arbeitet derzeit jedoch 1 400 Kilometer von ihr entfernt in Nor-wegen. Als einer der ersten bei HOCHTIEF ausgebildeten Bergbautechnologen ist er zur-zeit zirka 70 Kilometer nrdlich von Oslo beim Projekt E6 / Dovrebanen in Minnesund im Ein-satz. Dort baut das Joint Venture Veidekke HOCHTIEF ANS mit den Niederlassungen Civil Engineering and Traffic Infrastructure (CTI) und CET sowie mit den Kollegen von HOCHTIEF Construction Slovakia ein knapp sechs Kilo-meter langes Autobahnteilstck und die dazu parallel verlaufende Zugtrasse aus. Dazu ge-hren unter anderem auch drei Tunnel, die per Sprengvortrieb errichtet werden. Seit November 2012 ist der HOCHTIEFler auf der Baustelle ttig. Jeweils zehn Tage ist er vor Ort, dann hat er vier Tage frei, die er meis-tens zu Hause verbringt. Das viele Reisen strt ihn nicht. Ich geniee es, zu Hause zu sein, aber ich schaue mir auch gern andere Gegen-den an, gibt der Erzgebirgler zu. Whrend

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  • t o p s t o ry

    seiner Ausbildung zum Bergbautechnologen, die er im Juli 2012 abschloss, war er bei-spielsweise schon ein Jahr lang beim Schwei-zer Gotthard-Basistunnel eingesetzt. Dies ist einer der Grnde, warum er sich fr diesen Beruf entschieden hat: Bergbautech-nologie macht vor Lndergrenzen nicht halt und ist fr mich eine enorm spannende Sa-che, sagt Mende. Seinen Arbeitsalltag, der um sieben Uhr beginnt, prgen Begriffe wie Warten, Montieren und Bedienen. Gemeint sind damit die Anlagen der Bergbautechnik, die fr die Tunnelbauwerke bentigt werden. Zudem ist er fr die Personenfahrzeuge der Mineure zustndig. 40 Prozent seiner Arbeits-zeit verbringt er in der Regel im Berg.In erster Linie kmmere ich mich um den Schalwagen, mit dem die Tunnel ausgebaut werden, berichtet Mende. Zum Team geh-ren immer erfahrene Schlosser und Mechani-ker. Mende: Das sind Fachleute, die aufgrund ihrer Erfahrung viel ber den Tunnelbau wis-sen. Seine Erfahrung hingegen sei zwar noch nicht so umfassend, doch durch seine dreijh-rige, spezifische Ausbildung, habe er viel auf-geholt. Und er will nicht stehen bleiben.Mende plant weitere Qualifizierungsmanah-men in den vielseitigen und interessanten Be-reichen Hydraulik und Steuerungstechnik. Eine meiner Aufgaben ist es, Fehler in den Funktionsablufen von Maschinen zu finden und zu beheben. Und dies kann man eben nur, wenn man die Gerte genau kennt, macht er deutlich. Fr ein entsprechendes Weiterbildungsseminar hat er sich brigens schon beworben.

    Der, der den Schwung misstDie Erde erzittert. Die Wnde des Gebudes bekommen Risse, Fensterrahmen lsen sich aus der Verankerung, Decken strzen ein. Die-ses Schreckenszenario existiert zum Glck nur in der Computeranimation von Pierre Wrndle. Der HOCHTIEFler von IKS Energy in Frankfurt hat eine Vorliebe fr mathematische Berechnungen, physikalische Formeln und mag Dinge, die sich bewegen. Bereits wh-rend seines Bauingenieurstudiums in Aachen

    Eine meiner Aufgaben ist es, Fehler in den Funktionsablufen von Maschinen zu finden und zu beheben. Und dies kann man eben nur, wenn man die Gerte genau kennt.

    Christian Mende, Bergbautechnologe

    Christian Mende, 23Bergbautechnologe der Niederlassung Civil Engineering and Tunneling (CET)

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    : HoCHtIEF / CHrIstIAn HEIdorn

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  • 2001 stellte sich vermehrt die Frage, wie si-cher Bauwerke gegen einen Flugzeugaufprall geschtzt sind. Der realistische Anprall von Flugzeugen ist sehr komplex, sagt Wrndle. Mittels moderner Computertechnologie bilde der HOCHTIEFler mit seinen Kollegen Flugzeu-ge ab, die sie auf die zu schtzenden Gebu-de ansetzen. Am Ende stnde dann fest, ob das Bauwerk einem Flugzeugabsturz stand-hlt oder nicht.

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    hat sich der gebrtige Mnchengladbacher daher auf das Gebiet der Baudynamik mit Schwerpunkt Erdbeben spezialisiert. Bei HOCHTIEF IKS Energy gehrt er zu einem zehnkpfigen Team, das sich unter anderem zur Aufgabe gemacht hat, im Vorfeld Manah-men zu treffen, die bei auftretenden Erdbeben das Schlimmste verhindern sollen. Baudynamiker werden auch da eingesetzt, wo beispielsweise Fugnger ber eine schlanke Brcke gehen, erlutert Wrndle. Gefragt seien ihre mathematischen und physi-kalischen Berechnungen bei einer Vielzahl von dynamischen Fragestellungen. Dazu gehrt etwa die Beurteilung von Anprallvorgngen oder die Minimierung von Erschtterungen aus dem Schienenverkehr. Wrndle: Wir ana-lysieren darber hinaus dynamische Einwir-kungen auf Maschinenfundamente. Wo rotiert was, und welche Beanspruchungen wirken auf das Fundament, die in der statischen Be-rechnung nicht bedacht wurden?So unterschiedlich einzelne Erschtterungen sind, in Fllen von Erdbeben knnen sie fr Mensch und Tier mitunter eine tdliche Gefahr darstellen. Generell gibt es weltweit unter-schiedliche Risikozonen, wobei die Gefhr-dung am Standort und die Art des Gebudes fr die zu ergreifenden Manahmen entschei-dend sind, verdeutlicht Wrndle. Fr Kern-kraftwerke gelten zum Beispiel deutlich stren-

    gere Sicherheitsvorkehrungen als fr B rogebude. Am Anfang jeder Schutzma-nahme ermittelt der HOCHTIEFler, wie gefhr-det die Baustruktur ist und bewertet diese. Welche Erdbebenstrke ist zu erwarten? Aus welchen Materialien besteht der Baugrund? Welcher Gebudetyp liegt vor oder ist ge-plant? Mit den Informationen, die uns zur Ver-fgung stehen, erstellen wir Computermodel-le, in denen wir die gesamte Gebudestruktur simulieren. Also Wnde, Decken, Sttzen, auf die wir die horizontalen Krfte einwirken las-sen, die sich im Fall von Erdbeben ergeben, berichtet der Baudynamiker. So lsst sich gut nachvollziehen, wo eventuell noch etwas ver-strkt werden muss. Dieser Input fliet anschlieend in die Pla-nung des Bauwerks ein. Daher sei es wichtig, Baudynamiker so frh wie mglich in die Ab-lufe der Planung von neuen Bauwerken mit einzubinden. Wenn die Planung erst einmal steht und wieder verndert werden muss, kostet dies Zeit, Geld und Nerven, so Wrndle. Gleiches gelte fr Gebude, die er-tchtigt, also nachtrglich erdbebensicher ge-macht werden. Das sei in der Regel sehr auf-wndig, weil wir dann im Bestandsgebude eine neue Baustelle einrichten mssen.Sein bisher interessantestes Projekt hatte al-lerdings weniger mit Erdbeben zu tun. Bedingt durch die Anschlge vom 11. September

    Der WunscherfllerTobias Klee ist ein Menschenkenner. Einer, der schon nach einem zehnmintigen Gesprch einschtzen kann, welche Art von Kunde ihm gegenber steht: der eher zurckhaltende, der fordernde oder der Ratsuchende.Klee ist Kundenmanager bei formart Rhein-Main. Das heit, dass er Ansprechpartner fr die Kunden ist, die eine formart-Immobilie er-worben haben und diese anders ausstatten mchten, als es von HOCHTIEF vorgesehen ist: Er erfllt Kundenwnsche. 40 Wohneinhei-ten betreut er derzeit vom Kauf bis zur Schlsselbergabe; weitere 113 sind seit Ok-tober 2012 im Vertrieb. Gefragt dabei ist nicht nur Sensibilitt im Umgang mit Menschen, sondern auch technisches Know-how, um die Kunden fachgerecht beraten zu knnen. Der 32-Jhrige besitzt beides. In der Nieder-lassung Frankfurt von HOCHTIEF absolvierte er zunchst eine Ausbildung zum Zimmerer. Drei Jahre spter studierte er an der HOCHTIEF-Akademie und erwarb den akademischen Grad eines Bachelors of Engineering. 2007 fing Klee als Bauleiter im Schlsselfertigbau an

    Pierre Wrndle, 36Baudynamiker Consult IKS Energy

    Wenn die Planung erst einmal steht und wieder verndert werden muss, kostet dies Zeit, Geld und Nerven. pierre Wrndle, Baudynamiker

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    s: HoCHtIEF / CHrIsto

    pH sCHroll

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  • Mein Ziel ist es stets, die Kunden zufrieden zu stellen.

    tobias Klee, Kundenmanager

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    Der MobilmacherOrganisation ist in seinem Fall fast alles. Wenn Manfred Riedl dafr kein Hndchen htte, gin-ge in seinem Job ziemlich viel schief. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn der 42-Jh-rige ist Flchen- und Umzugsplaner bei der HOCHTIEF-Tochter FMgo! GmbH in Mnchen. Als solcher sorgt er mit seinem achtkpfigen Team dafr, dass die Mitarbeiter eines groen Mnchener Versicherungsunternehmens ihre neuen Bros problemlos beziehen und ihre ehemaligen Arbeitsrume verlassen knnen.Dabei ist die Mobilmachung auf einer Flche von 186 000 Quadratmetern fr 4 200 Mitar-beiter der Versicherung gefragt. Riedl, der zu-vor schon fr den Kunden Siemens im Einsatz war, ist seit gut zwei Jahren der Chef-Koordi-nator in Sachen exakt geplanter Bewegungen. Von Hause aus ist er Versorgungsingenieur und kennt sich daher mit dem Groteil der vie-len Gewerke im Gebude bestens aus. Das fngt beim Mbeltransport an, geht ber die Elektrik und endet bei Maler- und Bodenle-gearbeiten, berichtet Riedl. Wichtig sei zu-dem ein gutes rumliches Vorstellungsverm-gen und die Fhigkeit, mit CAD- und CAFM-Systemen grafisch arbeiten zu knnen. Da wir uns nicht nur an die Arbeitsstttenricht-linien, sondern auch an die Vorgaben des Kun-den halten und nichts dem Zufall berlassen, ist es unerlsslich, unsere vielfltigen Symbole und Zeichnungen auf den Mbilierungs- und Umzugsplnen lesen zu knnen, so der Mnchner. In fnf bis zehn Tagen ist ein einfacher Umzug abgeschlossen vom (An-)Melden bis zum Bezug. Einfacher Umzug bedeutet Tagesge-schft fr Riedl und sein Team, das dafr sorgt, dass am Ende alles so aussieht, wie es aussehen soll und tagesaktuell dokumentiert wird. Wir berprfen nicht nur, welche Instal-lationen noch eingerichtet werden mssen, damit alle technischen Gerte, die von den Mitarbeitern bentigt werden, auch betriebs-bereit sind, beschreibt Riedl die Vorarbeiten. Sein Team kmmere sich zudem um Kleinig-keiten wie das Aufhngen von Bildern oder um zustzlich gewnschte Fachbden in Ak-tenschrnken.Selbst bei der groen Anzahl an Auftrgen und individuellen Wnschen sind Fehlplanun-gen eher selten. Ich wrde hier lieber von

    Tobias Klee, 32Kunden-manager bei form art Rhein-Main

    zimmer das beginnt bei der Form der Ba-dewanne und hrt bei den Wandfliesen auf. An zweiter Stelle folgen das Parkett und die Wandbelge. Sehr wichtig sei zudem die Vor-richtung der Kcheninstallation. Klee: Mein Ziel ist es stets, die Kunden zufrieden zu stel-len. Denn schlielich sollen alle am Ende sa-gen, dass sie mit HOCHTIEF die richtige Wahl getroffen haben.

    Welche Fliese kommt an die Wand? Im Showroom zeit Tobias Klee (l.) seinen Kunden, welche Sorten zur Auswahl stehen.

    und wechselte Ende 2010 zu formart. Da-mals waren die formart-Projektleiter gleichzei-tig Ansprechpartner fr all unsere Kunden, berichtet er. Als aber die Wohn immobilien fester Bestandteil des HOCHTIEF-Angebots wurden, konnten sie diese Zusatzaufgabe nicht mehr allein bewltigen. Eine fachge-rechte Beratung lsst sich eben nicht mal so nebenbei abwickeln. Heute sind zirka 20 Kun-denmanager fr formart deutschlandweit im Einsatz.Generell halten diese wie auch Klee zwei feste Beratungstermine mit ihren Kunden ab. Ganz am Anfang sprechen wir ber den Grundriss, die Elektrik oder die Badplanung. Der zweite Termin beinhaltet die Bemusterung und Aus-wahl der Ausstattung jeder einzelnen Woh-nung. Dafr steht in der Niederlassung ein ei-gener Showroom zur Verfgung. Jeder Kunde besitzt seine Kontaktdaten und kann ihn auch auerhalb der Fixtermine kon-taktieren, um nderungen durchzusprechen. So eng sein Kundenkontakt ist, so intensiv ist auch die Kooperation mit Architekten, Bau-leitern, Nachunternehmern, den Kollegen vom Controlling und vom Einkauf. Klee: Ich bin so etwas wie der Dreh- und Angelpunkt, schlielich mssen die Wnsche der Kunden auch dementsprechend geplant und auf der Baustelle umgesetzt werden. Die meisten Kundenwnsche beziehen sich auf das Bade-

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    s: HoCHtIEF / CHrIsto

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  • Bis dato gelang es uns immer, schnelle Lsungen zu finden.

    Manfred riedel, Flchen- und Umzugsplaner

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    Mehr als 30 000 eingehende Bewerbungen pro Jahr sprechen da eine deutliche Sprache und helfen uns dabei, sehr gute Fachleute fr uns zu gewinnen.

    Andreas Bieber, Leiter der Zentralabteilung Personal von HOCHTIEF Solutions

    Wir wollen die Besten fr uns gewinnen

    Neue Kompetenzen im Unternehmen stellen auch neue Anforderungen an bestehende und knftige Mitarbeiter. One Roof sprach darber mit Andreas Bieber, Leiter der Zentralabteilung Personal von HOCHTIEF Solutions.

    Wie wirken sich die erweiterten Kompetenzen von HOCHTIEF, beispielsweise im Bereich Offshore, auf die Berufsfelder im Unternehmen aus?Bieber: Zunchst einmal hat sich das Spektrum an fachli-chen und beruflichen Qualifikationen, die wir bentigen, er-weitert. Interessant ist dabei, dass wir immer fter auch Be-gleitthemen bercksichtigen mssen. Zum Beispiel sollte unser technisches Personal, das auf Spezialschiffen einge-setzt wird, absolut seetauglich sein. Bei potenziellen Mitar-beitern des Segments Service Solutions, die in sensiblen Daten bereichen bei Kunden eingesetzt werden sollen, pr-fen wir hingegen, ob ein einwandfreies polizei liches Fh-rungszeugnis vorliegt.

    Spezialisten welcher Fachrichtungen sind besonders gefragt und warum?Bieber: Aktuell suchen wir am hufigsten Bauingenieure, Bauleiter, Projektleiter und -entwickler sowie Objektleiter und Spezialisten im Bereich Technische Gebudeausrs-tung. Mit diesen Ttigkeitsfeldern decken wir nach wie vor die Hauptbedrfnisse unserer Organisationseinheiten in ih-rer gesamten Breite und Heterogenitt ab.

    Hat der klassische Bauingenieur ausgedient?Bieber: Mit Sicherheit nicht. Dies zeigt sich, wie eben er-whnt, auch bei den derzeit besonders gefragten Qualifika-tionen. Gerade bei HOCHTIEF finden Bauingenieure eine breite Palette an Aufgaben und Spezialgebieten. Der rasante technische Fortschritt beim Bauen erweitert zudem perma-nent das Aufgabenspektrum. Nicht zuletzt deshalb ist die-ser Beruf weiterhin sehr attraktiv.

    Ist es schwierig, gute Fachleute fr HOCHTIEF zu gewinnen?Bieber: Nein, berhaupt nicht. Mit seinem breiten Pro-duktspektrum, den herausfordernden Aufgabenstellungen und Projekten ist HOCHTIEF nach wie vor ein interessanter Arbeitgeber. Mehr als 30 000 eingehende Bewerbungen pro Jahr sprechen da eine deutliche Sprache und helfen uns dabei, sehr gute Fachleute zu gewinnen. Klar ist aber auch, dass wir diese Positionierung auf dem Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren aufgrund des vielzitierten demographi-schen Wandels permanent behaupten mssen. Schlielich wollen wir auch weiterhin die am besten qualifizierten Men-schen fr uns gewinnen. Heit

    kleineren berraschungen sprechen, so Riedl. Damit meint er etwa Schrnke, die nicht exakt an der Wand anliegen, weil die Tiefe der Sockelleisten nicht bedacht wurde oder Tele-fonanschlsse, fr die noch Freischaltungen bentigt werden. Bis dato gelang es uns im-mer, schnelle Lsungen zu finden.Auch Groprojekte wie die Rumung oder der Bezug ganzer Gebude mit mehreren hundert Mitarbeitern gehren zu seinem Geschft. Ge-meinsam mit dem Kunden und den Kollegen der Technik stimmt der Umzugsplaner dann ab, wie die Anforderungen an die Rumlich-keiten erfllt werden knnen. Riedl: Wenn sich die Flchennutzung verndert, mssen die Bros mitunter komplett umgebaut wer-den. Anfang 2014 steht dem Team ein sol-ches Groprojekt wieder bevor. 1 200 Mitar-beiter werden ein generalsaniertes Gebude beziehen, das Riedl aus seiner ehemaligen Siemens-Zeit in den Grundzgen noch kennt. Als Privatmann bietet Riedl seinen Freunden brigens keinen Planungsservice in Sachen Umzug an. Ich habe immer nur mitgeholfen, die vielen Kisten zu transportieren. Heit

    Manfred Riedl, 42Flchen- und Umzugsplaner bei der FMgo! GmbH

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    : HoCHtIEF / su

    sAnnE sCHrAMkE

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  • M a n a g e M e n t u n d S t r at e g i e

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    (4)(1)

    Frauenanteil im HOCHTIEF-KonzernWeltweit beschftigte HOCHTIEF Ende 2012 genau 80 593 Mitar-beiter, davon 10 108 Kolleginnen und Kollegen in Deutschland und 70 485 im Ausland. Konzernweit war dabei etwa jede(r) sechste Beschftigte eine Frau (15,5%), im Inland war es jede(r) vierte (24,9%). Ein genauerer Blick auf die einzelnen Einheiten zeigt, dass steuerungs- und dienstleistungsorientierte Bereiche einen deutlich hheren Frauenanteil als operativ ttige haben.

    amerika

    1 | turner Corporation, uSa Mehr als 5 000 Mitarbeiter gehrten zum Stichtag zur Gesamtbelegschaft von Turner in den USA, etwa jeder vierte davon war weiblich. Eigene gewerbliche Mitar-beiter beschftigt Turner in der Regel nicht. Bei Bedarf werden Gewerbliche, die bei Gewerkschaften unter Vertrag stehen, fr den Einsatz in Projekten aus-geliehen. Es gibt einen Bestand von etwa 1 500 Mit-arbeitern, die fr die erfolgreiche Realisierung von Projekten sehr wichtig sind. Diese sind durchgehend fr den Construction-Bereich von Turner ttig, werden aber nicht offiziell zur Gesamtbelegschaft gezhlt.

    2 | Flatiron Construction, uSa Flatiron fhrt Bauprojekte berwiegend mit eigenem Personal aus und hat daher einen vergleichsweise hohen Anteil gewerblicher Mitarbeiter (zirka 60 Prozent), die Frauenquote ist deshalb im Vergleich zu anderen HOCHTIEF-Gesellschaften insgesamt niedriger.

    3 | Clark Builders, Ca Die im Konzernverbund jngste Gesellschaft hat eine der niedrigsten Frauenquoten. Das Gros der Mitarbei-terinnen ist dabei anders als bei Turner mit Aufgaben betraut, die eher im Angestelltenbereich liegen.

    4 | e.e. Cruz, uSa Mit 151 Mitarbeitern ist E.E. Cruz die kleinste Tochter gesellschaft in den USA. Davon ist gut jede(r) sechste Beschftigte ist eine Frau.

    11,3% 15,2%

    12,6%

    Legende

    Die dargestellten Prozentzahlen beziehen sich nur auf ausgewhlte Gesellschaften und Bereiche mit mehr als 50 Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern. Smtliche Zahlen sind statistisch errechnet, daher ergeben sich auch Dezimalstellen.Der Stichtag fr alle Angaben ist der 31. Dezember 2012.

    Prozentualer Mnneranteil

    Prozentualer Frauenanteil

    27,1%

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  • (5) (9)(6)

    (10)

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    O N E R O O F M R Z 2 0 1 3

    europa / deutschland

    5 | HOCHtieF-Konzernzentrale, de Insgesamt 183 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem Vertrag der HOCHTIEF Aktiengesellschaft waren zum Stichtag am Standort Essen beschftigt: 97 Mnner und 86 Frauen.

    6 | HOCHtieF airPort, de Der Spitzenreiter: Keine andere Gesellschaft im Inland mit mehr als 50 Mitarbeitern hat einen derart hohen Frauenanteil.

    7 | HOCHtieF Solutions, de Insbesondere im Service- und Dienstleistungsbereich liegt die Frauenquote teilweise ber 50 Prozent, whrend sie etwa im Bereich Facility-Management und im Segment Classic Solutions jeweils nur bei gut 16 Prozent liegt. Bei HOCHTIEF Property Management sind dagegen sogar sechs von zehn Angestellten weiblich (61,6%), im Segment Real Estate Solutions sind es immerhin knapp die Hlfte (47,9 Prozent). Anders ist das Bild im (bisherigen) Segment Energy and Infrastructure Solutions: Dort ist weniger als jeder sechste Mit arbeiter weiblich (14,4%), und in der noch recht jungen HOCHTIEF Offshore Crewing GmbH arbeitete am Stichtag genau eine Frau mit 115 mnnli-chen Kollegen zusammen (= 0,9%).

    8 | HOCHtieF Facility Management (uK), uK

    Im operativen Bereich ist dies der Spitzenreiter in puncto Frauenanteil unter den FM-Gesellschaften im europischen Ausland. Neun von zehn der Kolleginnen sind im gewerblichen Bereich ttig.

    9 | HOCHtieF Polska, PL Etwa jeder dritte Mitarbeiter von HOCHTIEF Polska ist eine Frau, bei der Schwestergesellschaft Streif Baulogistik Polska ist dagegen nur jeder zehnte Beschftigte weiblich. Allerdings sind dort zwei Drittel der Mitarbeiter im gewerblichen Bereich ttig ein besonders hoher Anteil.

    10 | auslandsbeteiligungen von HOCHtieF Projektentwicklung, CZ, PL, Hu Durchweg etwas mehr weibliche als mnnliche Beschftigte haben Gesellschaften wie HTD Poland, HTD Czech Development und HTD Hungaria.

    australien

    11 | Leighton Holdings, au Die Mehrheit der mehr als 80 000 Mitarbeiter im HOCHTIEF-Konzern sind im asiatisch-pazifischen Raum beschftigt (insgesamt 56 323 Mnner und Frauen) und zwar bei Gesellschaften, die zum Leighton- Verbund gehren (z. B. Leighton Contractors, Thiess und John Holland). Da die Unternehmen stark auf das operative Baugeschft und den Mining-Sektor fokus-siert sind, ist der Frauenanteil durchweg niedrig. Knapp acht von zehn Kolleginnen sind im Angestelltenbereich ttig, jede Fnfte ist gewerbliche Mitarbeiterin.

    47,0%50,0%

    61,0%56,7%

    12,0%

    22,1%

    30,6%

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  • M a n a g e M e n t u n d S t r at e g i e

    niederlassung formart Leipzig

    Full-Service-ParkenDas Image deutscher Parkhuser ist schlecht. Viele sind eng, dunkel, marode und damit wenig benutzerfreundlich. Der Park-haustest, den der ADAC Ende vergangenen Jahres verffentlichte, besttigt dies: Jede vierte Immobilie erhielt die Note mangelhaft oder ungengend. Der Sanierungsbedarf ist folglich gro und das Know-how von Parkhausentwicklern gefragt.

    Solches, wie das des neunkpfigen Teams der Niederlassung formart Leipzig. Seit mehr als zehn Jahren entwickelt das Kompetenzzent-rum deutschlandweit Parkhuser und beschf-tigt sich intensiv mit den Husern fr des Deutschen liebstes Kind. Genauer gesagt mit der Sanierung oder dem Neubau dieser Ge-werbeimmobilien. Letzteres ist nicht immer ein-fach, weil in der Regel nur Innenstadtlagen in Grostdten als gute Adressen fr Parkhuser gelten. Diese aber sind rar.

    Hinzu kommt, dass Parkgebude fr Grund-stckseigentmer meist finanziell weniger lu-krativ als etwa Broimmobilien sind und nicht immer zu den stdtebaulichen Wunschlsun-gen der Kommunen gehren. Falls sie den-noch realisiert werden, mssen sie sich l-ckenlos in die bestehende Bebauung einfgen. Eines der jngeren Projekte der Leipziger dieser Art ist das Parkhaus Altstadt in der Kieler Innenstadt. Anfang 2011 hatten die HOCHTIEFler das alte Parkhaus, das nicht

    mehr sanierungsfhig war, erworben. An sei-ner Stelle errichteten sie einen modernen Parkkomplex mit 585 Stellpltzen. Noch vor Baubeginn war es an eine Kapitalanlagege-sellschaft verkauft worden.

    Die Leipziger Kollegen sind aber nicht nur als klassische Projektentwickler aktiv, sondern bieten ihren Kunden, also den Eigentmern und Betreibern, auch umfassende Beratungs-leistungen an. Wir sichten die Huser im ge-samten Bundesgebiet und gehen gezielt auf die Eigentmer zu, um deren Objekte zu opti-mieren, berichtet Parkhaus-Experte Steffen Bockisch. Die Anzahl der in Deutschland berregional ttigen Betreiber ist sehr ber-schaubar. Der Kontakt zwischen ihnen und den HOCHTIEFlern ist gut. Wir stehen in en-ger Verbindung und werden oft gefragt, ob wir nicht ein Grundstck anbieten knnen, auf dem sich ein Parkhaus realisieren lsst, sagt Arndt Kbler, Vorsitzender der Geschftslei-tung von formart Leipzig.

    Gefragt ist ferner der Parkhauscheck. Dabei werden die anfallenden Sanierungskosten der Immobilie durch Gutachten ermittelt. Behin-dern sich die Autofahrer beim Ein- und Aus-fahren? Sind die Parklcken breit genug? Vor-geschrieben ist heute eine Mindestbreite von 2,30 Metern. Die HOCHTIEFler hingegen ent-wickeln Parkpltze mit 2,50 Metern, die Mut-ter-Kind-Parkpltze sind drei Meter breit.

    Wir geben den Parkhausbesitzern oder -be-treibern eine Entscheidungshilfe an die Hand, mit der sie abwgen knnen, ob sich eine Sa-nierung rechnet, so Kbler. 60 Prozent der Parkhuser, so die Schtzungen, sind betroffen und mssten den Weg fr die Parkhuser der Zukunft frei machen. Diese sollen nicht nur hel-ler, grer und komfortabler sein, sondern zu-stzlich diverse Dienstleistungen anbieten. Das reicht vom Verleih von Regenschirmen oder Fahrrdern bis hin zum Alkoholtester. Heit

    Infos: [email protected]

    Wir werden oft gefragt, ob wir nicht ein Grundstck anbieten knnen, auf dem sich ein Park-haus realisieren lsst.

    arndt Kbler, Vorsitzender der Geschftsleitung von formart Leipzig

    Parkhuser der Moderne: ein Beispiel aus Aschaffenburg.

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    s: HoCHtIEF

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  • O N E R O O F M r z 2 0 1 3

    Seit gut eineinhalb Jahren kmmern sich die Frankfurter HOCHTIEFler um dieses Ge-schftsfeld. Umfangreiche Marktanalysen standen im Vorfeld an. Welcher Industriebe-trieb wird wo expandieren, den Standort wechseln oder ein neues Werk bentigen? Anschlieend schritten sie zur Tat und began-nen mit der konkreten Kunden-Akquise.

    Zugute kamen ihnen bestehende Verbindun-gen zu Kunden aus diesem Sektor. So hatten die HOCHTIEFler bereits 2008 den Kunststoff-Hersteller Ticona bei der Umsiedlung seines Chemiewerks untersttzt. Eigentlich war zu dieser Zeit schon der Grundstein fr unser heutiges Engagement gelegt worden, berich-tet Niederlassungsleiter Thilo Warlich. Hinzu komme, dass die klassische Kooperation mit Projektentwicklern im Raum Frankfurt derzeit hart umkmpft sei und Industriekunden eine strkere Bindung zu ihren Projekten haben.

    Anders als Investoren oder Bauherren von B-rogebuden sind Industriekunden meist Selbstnutzer ihrer geplanten Immobilie. Sie identifizieren sich in der Regel strker mit dem Gebude und stellen aufgrund der speziellen Nutzung sehr individuelle Anforderungen an ihr Haus oder Werk, so Warlich. Entsprechend eng sei die Kooperation mit dem Kunden. Warlich: Als Generalunternehmer beraten wir unsere Auftraggeber aus der Industrie daher schon zu einem recht frhen Zeitpunkt, um sie ganz vorne abzuholen. Insbesondere, wenn es sich um Bauherren aus dem angel-schsischen Raum handelt, die sich im Rhein-Main-Gebiet niederlassen mchten oder dort expandieren wollen. So haben die Frankfurter jngst mit dem amerikanischen Pharmaunter-

    Ganz vorne abholenDie HOCHTIEFler der Mainmetropole haben mit ihren Projekten die Skyline von Frankfurt mageblich mitgestaltet. Jetzt prgen die Kollegen der Nieder-lassung (NL) Building Frankfurt von Classic Solutions erneut ein Bild in der Region. Sie wollen verstrkt fr Indus-triekunden bauen.

    Als Generalunternehmer beraten wir unsere Auftraggeber aus der Industrie daher schon zu einem recht frhen Zeitpunkt, um sie ganz vorne abzuholen.

    thilo Warlich, Leiter der Niederlassung Building Frankfurt

    nehmen Deublin, das Produktions- und Bro-immobilien in Hessen plant, einen Beraterver-trag abgeschlossen. Fr die Sdzucker AG, dem grten europischen Zuckerproduzen-ten und einem der grten Nahrungsmittel-konzerne Deutschlands, hat die NL als General-unternehmer den Bau der neuen Firmen zentrale in Mannheim bernommen. Bis Oktober 2014 wird in der Mannheimer Innenstadt ein neues Gebude entstehen und ein Bestandsgebu-de erweitert.

    Ebenfalls aktiv sind die Frankfurter in Ludwigs-hafen. Dort plant der weltweit grte Chemie-konzern BASF ein neues Fertigungswerk, das in Teilprojekten ausgeschrieben wurde. Die Kollegen der NL Building Frankfurt haben bis-her den Auftrag zur schlsselfertigen Errich-tung der Leitwarte erhalten, dem Herzstck und Startprojekt der Anlage. Weitere Teilpro-jekte sollen folgen. Heit

    Infos: [email protected]

    Imposantes Bauwerk fr einen der grten Nahrungsmittelkonzerne Deutschlands: Als Generalunternehmer errichten die HOCHTIEFler die Firmenzentrale der Sdzucker AG.

    niederlassung Building Frankfurt

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    s: HoCHtIEF

    27

  • M a n a g e M e n t u n d S t r at e g i e

    Weiterbildungsprogramm 2013

    Mit Herz und VerstandWelches Seminar oder welche Weiter-bildung hilft mir bei meiner beruflichen Entwicklung? Eine Frage, die sich so mancher Mitarbeiter immer wieder aufs Neue stellt. Eine breite Auswahl an entsprechenden Angeboten bietet die HOCHTIEF- Akademie. Das neue Weiterbildungsprogramm richtet sich an alle Mitarbeiter und wartet in diesem Jahr mit einigen Neuerungen auf.

    So starteten die drei Kollegen des Bereichs Weiterbildung der hauseigenen Akademie im vergangenen Jahr erstmals eine Umfrage un-ter den HOCHTIEFlern. Via Indoor und people-Net konnten diese angeben, welche Themen zustzlich aufgenommen werden sollten. Der Input war gro, und wir haben die meis-ten Vorschlge bercksichtigen knnen, be-richtet Katharina Hiester. Darunter fallen auch sogenannte weiche Themen, die sich bei-spielsweise mit sozialem Verhalten im berufli-chen Alltag befassen. So wie das Seminar Ziele gemeinsam erreichen und Widerstnde berwinden, das von Christoph Weber an-geboten wird. In der Regel bernehmen ex-terne Referenten Themen dieser Art, so Hiester. Mit dem Kollegen Weber von HOCH-TIEF ViCon sei erstmals ein Mit arbeiter aus den operativen Einheiten als Refe rent fr ein weiches Thema gewonnen worden. Im Kurs Kollegiale Beratung, der vorerst nur fr Mit-

    arbeiter mit Fhrungsverantwortung angebo-ten wird, er lernen die Teilnehmer Fragetech-niken, mit denen sie in der Lage sind, gemeinsam Alltagsprobleme unter Kollegen auf Augenhhe zu lsen und von einander zu lernen. Stand ortnah sollen dabei die Teams zusammengestellt werden, um den One-Roof-Gedanken zu strken.

    Wer mehr ber den Unterschied einzelner Kulturen bezogen auf Managementthemen wissen mchte, fr den ist die Veranstaltung Cultural Awareness sicherlich eine gute Wahl. Immer wieder nachgefragt sind zudem Seminare, die aufzeigen, wie man in belas-tenden Situationen gelassen bleibt (Bren-nen, ohne auszubrennen).

    Insgesamt werden 160 Seminare im Weiter-bildungsprogramm angeboten. Aufgelistet sind zudem externe Seminaranbieter, mit denen HOCHTIEF Rahmenvertrge abge-schlossen hat. ber das Angebot des Wei-terbildungsprogramms hinaus helfen die Kolle gen von der Akademie auch bei Fragen zu abteilungsinternen Trainings oder bei der Trainer- und Organisationssuche weiter. Heit

    Infos: [email protected]

    Toni Schreiber arbeitet fr HOCHTIEF als Hausmeister in der Kreishausgalerie Kln. Um auf dem Laufenden zu bleiben, ffnet der Facility-Manager mehrmals in der Woche Indoor. Noch vor einigen Monaten wre dies nicht mglich gewesen. Denn bis dahin hatten nur HOCHTIEFler mit E-Mail-Adresse einen Zugang zum HOCHTIEF-Intranet. Fr gewerbliche Mit-arbeiter blieb das Portal immerhin eines der wichtigsten Informations- und Kom-munikationsplattformen im Konzern geschlossen. Den Tipp mit dem externen Indoor-Zugang hat mir mein Vorgesetzter gegeben, berichtet Schreiber, da habe ich mich sofort angemeldet.

    hnlich kurzentschlossen reagierte Torsten Frber, als er den Flyer in seiner Gehalts-abrechnung fand. Bis zu fnf Mal in der Woche ffnet der HOCHTIEFler, der auf der XFEL-Baustelle in Hamburg ttig ist, das Tool. Indoor ist das schnellste Medium im Unternehmen, so der HOCHTIEFler.

    Toni Schreiber und Torsten Frber sind zwei von mehr als 150 gewerblichen Mitar-beitern, fr die bislang ein sogenannter externer Indoor-Zugang eingerichtet wur-de. Jeder Mitarbeiter ohne HOCHTIEF-E-Mail-Adresse kann in wenigen Schritten ber eine Internetseite ebenfalls ein Konto anfordern. Sobald ein Antrag vorliegt, erhlt der Vorgesetzte eine Nachricht, in der dieser besttigen muss, dass der Antragsteller ein HOCHTIEFler ist. Wenn auch die weiteren Sicherheitsmanahmen im Anmeldeprozess durchlaufen sind, wird das Konto eingerichtet. So wird gewhr-leis tet, dass wirklich nur Mitarbei ter das Intranet ffnen knnen. Weitere Informatio-nen und den Flyer erhalten Sie in der Indoor-Zentralredaktion.

    brigens: Mitarbeiter, die bereits ber eine HOCHTIEF-E-Mail-Adresse und einen Indoor-Zugang verfgen, bentigen kei-nen weiteren externen Account. Indoor lsst sich ber https://indoor.hochtief.de berall auf der Welt ffnen und zwar mit den Anmeldedaten, mit denen Sie sich an Ihrem HOCHTIEF-Rechner anmelden.

    Infos: [email protected];

    [email protected]

    indoor fr alle

    Das Team der HOCHTIEF- Akademie hilft auch bei Fragen zu abteilungs internen Trai-nings weiter. Fo

    to: HoCHtIEF / CHrIsto

    pH sCHroll

    28

  • O N E R O O F M r z 2 0 1 3

    Dabei haben die Personaler nicht nur den Ist-Zustand bei HOCHTIEF analysiert, sondern auch Praxismodelle aus anderen Wirtschafts-zweigen unter die Lupe genommen. Das Ziel war es zu prfen, ob etwaige Angebote auch auf HOCHTIEF bertragen werden knnen. Beispielsweise das der Betriebskindergrten.Wir werden oft gefragt, warum es dieses Angebot in unserem Unternehmen nicht gibt, berichtet Nadine Bertlich, Personal-sachbearbeiterin der ZAP. Fakt ist, dass der finanzielle und brokratische Aufwand zu hoch ist. Zudem verfge HOCHTIEF nicht an allen Stand orten ber die entsprechenden Rume beziehungsweise Auengelnde fr Spielpltze.

    Aber, fhrt Bertlich fort, mit vielen kleinen Manahmen knnen wir fr den Einzelnen genau soviel erreichen. Gemeint seien hier in erster Linie die Angebote der flexiblen Arbeits zeit, der Telearbeit und der Teilzeitar-beit. Hilfreich fr alle Beteiligten sei auch der Kontakt mit den Kollegen, die sich in Elternzeit befinden. Letztere werden so ber Vernde-rungen oder Fortschritte im Unterneh men in-formiert, was die sptere Eingliederungsphase erleichtert, sagt Bertlich.

    Besonders wichtig sei es zudem, dass das Thema gemeinsam mit dem Vorgesetzten besprochen wird und die Bedrfnisse des Einzelnen beachtet werden. Nur in einem of-fenen Dialog und wenn alle Beteiligten an ei-nem Strang ziehen, knnen passende und in-dividuelle Lsungen gefunden werden,

    verdeutlicht Andreas Bieber, Leiter der ZAP. Beruf und Familie zu vereinbaren sei ein wichtiges Anliegen, das auch vom Vorstand mitgetragen werde.

    Vereinheitlicht wurde zudem die Kooperation mit dem Vertragspartner BUK (Betrieblich un-tersttzte Kinderbetreuung) und BUKplus (Beratungsleistungen bei Pflegebedarf eines Angehrigen), der zuvor nur fr HOCHTIEFler in Nordrhein-Westfalen zustndig war. Deutschlandweit knnen nun alle Mitarbeiter des Konzerns das Angebot zur Vermittlung von geeigneten Kinderbetreuungsformen und zur Untersttzung bei der Pflege von Ange-hrigen in Anspruch nehmen.

    Infos: [email protected] oder im Indoor

    unter dem Quick-Link Work-Life-Balance

    Beruf und Familie besser vereinen

    Partnerschaftlich ans ZielEs ist nicht immer einfach, private Interessen mit betrieblichen Bedrf-nissen in Einklang zu bringen. Es ist aber mglich. So zumindest lautet das Fazit der Projektgruppe innerhalb der Zentralabteilung Personal (ZAP) von HOCHTIEF Solutions, die sich intensiv mit dem Thema Beruf und Familie auseinandergesetzt hat.

    Nur in einem offenen Dialog und wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, knnen passende und individuelle Lsungen gefunden werdenandreas Bieber, Leiter der Zentralabteilung Personal

    Beruf und Familie in Einklang bringen dieses Ziel verfolgt die ZAP mit immer mehr Angeboten.

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    : MICHaEl JgEr

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  • Infrastrukturprojekte sind fr HOCHTIEF ein profitables Geschft. Mit unseren Tochtergesellschaften sind wir in diesem Markt weltweit gut aufgestellt und wollen dort auch in Zukunft weiter wachsen. Marcelino Fernndez Verdes, Vorstandsvorsitzender von HOCHTIEF

    Durch Berg und Tal

    Sprichwrtliche Spitzen-Leistungen vollbrin-gen die Kollegen der Niederlassungen Major International Projects (MIP) und Civil Enginee-ring and Tunneling (CET) in den chilenischen Anden. Auf einer Hhe von bis zu 2 500 Me-tern sind sie gemeinsam mit ihrem italieni-schen Partner am Bau des Wasserkraftwerks Alto Maipo beteiligt. 2017 soll es in Betrieb ge-hen und den Plnen zufolge mehr als 530 Me-gawatt Leistung erzeugen.

    Doch bis es soweit ist, werden die HOCHTIEF-ler mittels diverser Tunnelvortriebe Gestein auf einer Strecke von mehr als 20 Kilometern aus dem Weg rumen mssen. Kein einfaches Unterfangen. Hohe berlagerungen gepaart mit sehr kleinen Vortriebsquerschnitten wer-den groe Herausforderungen an das Spreng-

    91 %der Kunden wrden die Facility- Management-

    Dienstleistungen von HOCHTIEF Solutions

    weiterempfehlen. Das hat eine Umfrage

    unter 300 Kunden verschiedener Branchen

    ergeben, die nach ihrer Zufriedenheit mit

    ihren jeweiligen FM-Dienstleistern befragt

    wurden. Mit einer Note von 2,2 landeten

    die HOCHTIEFler bei der Gesamtbenotung

    von technischem und infrastrukturellem

    Gebudemanagement vor vier Mitbewerbern.

    PP-Vertrag hat eine Laufzeit von 26 Jahren

    Nrnberg Die HOCHTIEF PP Projektge-

    sellschaft, eine Tochter von HOCHTIEF

    Solutions, wird fr die Stadt Nrnberg das

    sonderpdagogische Frderzentrum Paul-

    Moor-Schule planen, bauen, finanzieren

    und betreiben. Das Projekt ist als ffent-

    lich-Private-Partnerschaft (PP) angelegt

    und luft inklusive Bauzeit ber 26 Jahre.

    Alle fr dieses Projekt erforderlichen Pla-

    nungs- und Bauleistungen werden durch

    die Niederlassung (NL) Building PP aus-

    gefhrt. Den Betrieb und die Bewirtschaf-

    tung der Immobilien bernimmt die NL

    gemeinsam mit den vor Ort ansssigen

    Facility-Managern der Region Sdost. Das

    neue Schulgebude sowie eine Dreifach-

    sporthalle und Sportfreiflchen entstehen

    ab Frhsommer dieses Jahres, der Be-

    triebsbeginn ist fr Herbst 2014 geplant. vortrieb- und TBM-Team stellen, berichtet Projektleiter Christian Zimmermann, der seit Ende 2012 vor Ort ist. Hinzu kmen die sehr hohen umwelttechnischen Anforderungen und widrige Wetterbedingungen. Um ein kleines Tal, das die beiden Hauptzulauftunnel sepa-riert, zu berbrcken, baut HOCHTIEF eine fnf Kilometer lange Stahlpipeline. Auerdem zhlen diverse Einlaufbauwerke zum Auftrag, die Wasser aus Bchen und Flssen sammeln und hnlich wie Trichter zu den Zulaufrhren leiten. Mithilfe dieser fliet das Wasser letzt-endlich mit konstantem Geflle zu den Turbi-nen, die in fabrikhallengroen Kavernen tief im Fels installiert sind und kinetische Energie in Strom umwandeln. sba

    Infos: [email protected]

    Perfekter Standort fr ein Wasserkraftwerk: Hier wird Alto Maipo entstehen.

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    : HoCHtIEF / CHrIsto

    pH sCHroll

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    : HoCHtIEF / CHrIstIan ZImmErmann

    P r o j e k t w e lt N e w s

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  • O N E R O O F M r z 2 0 1 3

    Teamwork auf Niederlndisch

    HOCHTIEF Solutions hat sein erstes PPP-Projekt in den Niederlanden gewonnen: Gemeinsam mit Partnern werden die Kollegen eine 20 Kilometer lange Autobahnstrecke zwischen Ams-terdam und Almere planen, finanzieren, bauen und 25 Jahre lang betreiben. Abschnitte der A1 und A6 werden um Fahrstreifen und Richtungswechsel-spuren auf bis zu zwlf Spuren erweitert beziehungsweise parallel zur vorhan-denen Strecke neu gebaut. Auerdem beinhaltet der Auftrag den Bau von zwei Autobahnbrcken, einem Aqu-dukt sowie einer Eisenbahnbrcke. Mit dem Projekt tritt HOCHTIEF in den wachsenden PPP-Markt der Nieder-lande ein.

    Die Arbeit im Konsortium, an dem HOCHTIEF Solutions ber Tochtergesell-schaften zu 20 Prozent beteiligt ist, erfordert Teamwork auf internationaler Ebene. Wichtig ist dabei auch, dass sich alle Projektbeteiligten gut verste-hen. Deswegen haben sich einige Kollegen kurzerhand entschieden, noch einmal die Schulbank zu drcken: Sie belegen derzeit einen Sprachkurs Niederlndisch. sba

    Infos: [email protected]

    Riga: Mit Know-how aus drei Einheiten zum Erfolg

    Gleich zwei Auftrge hat HOCHTIEF Solutions Anfang des Jahres in Lettland verbucht: Ne-ben dem Ausbau der Infrastruktur am interna-tionalen Flughafen Riga erweitern die Kollegen ein 7,5 Kilometer langes Stck einer Landstra-e sdwestlich der Hauptstadt. Mit diesen Er-folgen hat sich HOCHTIEF bestens auf dem baltischen Markt platziert. Die Gesellschaft HOCHTIEF Latvia wurde deshalb in HOCHTIEF Baltikum umbenannt. Denn die Nordosteuro-per investieren derzeit vermehrt in die Ver-kehrsinfrastruktur beste Chancen also fr HOCHTIEF auch in Estland und Litauen.

    Der Flughafen-Auftrag mit einem Gesamtvolu-men von 79,5 Millionen Euro ist eine Folge des gemeinsamen Einsatzes mehrerer Einheiten. Schon whrend der anspruchsvollen Prqua-lifikation haben wir niederlassungsbergrei-fend zusammengearbeitet, betont Projektlei-ter Markus Drobir von der Niederlassung (NL) Austria. Unser Know-how aus dem Bereich

    Erd- und Straenbau und das der NL Civil Engi-neering and Traffic Infrastructure im Bereich in-ternationaler Infrastrukturprojekte wurde durch die Kollegen von HOCHTIEF Baltikum ergnzt, die in den vergangenen Jahren zahlreiche Flug-hafenprojekte in Russland erfolgreich abwickeln konnten. Eine gelungene Partnerschaft fr ein herausforderndes Projekt. Der Airport soll zum Drehkreuz im nordeuropischen Flugverkehr ausgebaut werden. Die HOCHTIEFler werden in einem Joint Venture zwei neue Hallen, Roll-bahnen und Enteisungsplattformen errichten sowie die Beleuchtung fr Roll-, Lande- und Vorfeld verantworten. Start- und Landebahn sowie das Rollfeld werden saniert und erhalten eine neue Drainage, und zwar bei laufendem Betrieb. Insgesamt 204 000 Quadratmeter werden betoniert und 56 000 Tonnen Asphalt verarbeitet. if

    Infos: [email protected];

    [email protected]

    Drehkreuz der Zukunft: der Flughafen Riga in Lettland wird bis Herbst 2014 ausgebaut.

    Machen sich sprachlich fit: die Teilnehmer des Sprachkurses Niederlndisch.

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    : HoCHtIEF

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    : Vla

    dIslaVs punCulIs

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  • P r o j e k t w e lt N e w S

    fr Senioren hat HTP bislang gemeinsam mit dem Betreiber BeneVit errichtet. Jetzt wurde der Spatenstich fr die 13. Einrichtung mit Hausgemeinschaftskonzept gefeiert. Im Frhjahr 2014 soll das Senioren- und Pflegeheim im baden-wrttembergischen Landkreis Esslingen bezogen werden.

    894 Wohnpltze

    Vorsicht an der Bahnsteigkante!

    Da hat Vera ganze Arbeit geleistet: Im No-vember 2012 wurde die U-Bahn-Linie 4 in Hamburg erffnet, fnf Jahre nach Baustart. Seitdem rollt die Bahn im Zehn-Minuten-Takt von der Innenstadt in die HafenCity und macht auch am berseequartier Halt (siehe Foto). Hier ist einer der grten und modernsten U-Bahnhfe der Hansestadt entstanden. Vera Kurzform fr: Von der Elbe Richtung Alster ist die Tunnelbohrmaschine, die fr die Arbeitsgemeinschaft mit HOCHTIEF als Feder-

    fhrer die beiden gut drei Kilometer langen Tunnelrhren vorgetrieben hat. Dabei forder-ten vor allem der hohe Grundwasserspiegel und die Innenstadtlage die Kollegen der Nie-derlassungen Civil Engineering and Tunneling (CET), Civil Engineering Marine and Offshore sowie Consult heraus. Eine Besonderheit des Projekts war die hochprofessionelle, faire und kollegiale Zusammenarbeit mit dem Kunden, erinnert sich Caspar Tillmann, Projektleiter der Arge U 4 Tunnelbau von der CET.

    Immensitzbrcke wird erneuert

    Wie viele Brcken in Deutschland ist auch

    die Immensitzbrcke nrdlich des Boden

    sees in die Jahre gekommen. Sie ist Teil der

    Autobahn A 81 und berquert zirka 20

    Kilometer nrdlich der Stadt Singen die

    Landesstrae 191 in einer Hhe von mehr

    als 20 Metern. Die Niederlassung Civil Engi

    neering and Traffic Infrastructure aus Mn

    chen ist als Federfhrer einer Arbeitsge

    meinschaft seit Oktober fr die zirka 15

    Millionen teure Teilerneuerung zustnd