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September – November 2012 OPUS I Das Magazin des Zürcher Kammerorchesters Marie-Claude Chappuis

OPUS I

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Das Magazin des Zürcher Kammerorchesters - September-November 2012

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September–November 2012

OPUS IDas Magazin des

Zürcher KammerorchestersMar

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Klänge, die berühren.

AMAG, langjähriger Hauptsponsor des Zürcher Kammerorchesters und Ihr

Partner für sorgenfreie Mobilität, wünscht Ihnen ein wunderschönes Konzert.

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Opus I 3

Unsere Konzerte werden ermöglicht durch Subventionen der Stadt und des Kantons Zürich sowie durch Beiträge der ZKO Freunde und unserer Hauptpartner AMAG und Zürcher Kantonalbank. – Wir bedanken uns.

Sehr geehrte Damen und HerrenLiebes Konzertpublikum

Im Namen des Zürcher Kammerorchesters begrüsse ich Sie ganz herzlich zur Konzert-saison 2012/13.

Was erwartet Sie in der neuen Saison? Na-türlich freuen wir uns vor allem auf die Kon-zerte mit unserem Principal Conductor, dem einzigartigen Sir Roger Norrington. Neben Benjamin Britten stehen Kompositionen von Mozart, Haydn, Purcell und Strauss auf dem Programm. Seine Gäste sind u.a. Giu-liano Carmignola, Marie-Claude Chappuis und Rebecca Evans.

Nicht weniger hochkarätig sind unsere an-deren Gäste: Albrecht Mayer, Maurice Ste-ger, Sharon Isbin, David Fray, das Hilliard Ensemble, Tine Thing Helseth, Olga Scheps, Steven Isserlis, um nur einige zu nennen. Und die abwechslungsreiche Programmpa-lette führt uns von Bach über Händel, Co-relli, Scarlatti, Mozart und Haydn bis Bartók, Prokofjeff oder Schostakowitsch.

Das ZKO und ich freuen uns mit Ihnen auf eine erlebnisreiche Konzertsaison.

Ihr Michael Bühler, Direktor

September–November 2012

Im Gespräch mit 4Marie-Claude Chappuis

Saisoneröffnung 6

Maurice Steger 10

Alexander Shelley, Sharon Isbin 14

Oliver Schnyder 18

Sir Roger Norrington 22

Richard Egarr 26

Das ZKO im Museum Rietberg 30

Purzel-Konzert: «Für Hund und 31Katz ist auch noch Platz»

Krabbel-Konzert: «Mein Haus 32ist zu eng und zu klein»

Kammermusik@ZKO 33Nuggi- und Ultraschall-Konzert

«ZKO meets…» Mich Gerber & 36Imogen Heap

Kinderkonzert: «Peter und 38der Wolf»

ZKO-Inside: Naoki Kitaya 40

ZKO-Musiker/innen 42

Konzertkalender 43

Klänge, die berühren.

AMAG, langjähriger Hauptsponsor des Zürcher Kammerorchesters und Ihr

Partner für sorgenfreie Mobilität, wünscht Ihnen ein wunderschönes Konzert.

Page 4: OPUS I

4 Opus I

Im Gespräch mit Marie-

Claude Chappuis

Marie-Claude Chappuis, Sie kommen soeben von den Proben zu «Rappresen-tatione di Anima e di Corpo» von Ca-valieri an der Berliner Staatsoper. Wie läuft es?Ja, die Premiere findet in drei Wochen statt, wir sind also mitten in den Pro-

schlaggebend für die Entscheidung, Sän-gerin zu werden, war eine Meisterklasse bei Edith Mathis in Luzern. Sie hatte mir viel Vertrauen gegeben, diesen Weg zu gehen, meine Heimat zu verlassen und al-les zu dafür zu tun, um Sängerin zu wer-den. Man kann sich diesen Beruf ohnehin nicht aussuchen, man kann nur davon träumen, hart arbeiten und hoffen, dass der Traum am Schluss in Erfüllung geht.Was ist für Sie denn das Spannende an diesem Beruf?Es ist kein Beruf, es ist eine Berufung. Mich fasziniert beim Gesang, dass zur Musik der Text und die Sprache kom-men. Das macht diese Kunstform un-glaublich reich.Welches ist Ihre Lieblingsrolle?Jede, die ich gerade am Einstudieren bin (lacht). Aber zu meinen Lieblingsrollen gehören Sesto aus Mozarts «La Clemen-za di Tito», Bizets Carmen und Idaman-te aus Mozarts «Idomeneo».Was braucht es, neben einer schönen Stim-me, um als Sängerin erfolgreich zu sein? Eine grosse Persönlichkeit, Ausdauer, Geduld und Leidenschaft.Neben Ihren Engagements auf der Opernbühne treten Sie auch als Kon-zert-, Oratorien- und Liedsängerin auf. Was fasziniert Sie an diesen verschie-denen Gattungen?Ich liebe sie alle! Sie ergänzen sich ge-genseitig. Die Dramatik der Oper hilft bei der Interpretation eines Lieds, und die feine Musikalität in der Liedinter-pretation hilft bei der Gestaltung einer Opernrolle.Daneben sind Sie auch künstlerische Lei-terin des von Ihnen gegründeten «Fes-tival du Lied». Was hat Sie bewogen, dieses Festival zu gründen?

ben. Die Musik von Cavalieri ist wunder-schön, der Inhalt sehr berührend und die Zusammenarbeit mit René Jacobs sehr inspirierend.Mit René Jacobs verbindet Sie eine enge Zusammenarbeit. Welche Bedeutung hatte er für Ihre Karriere?Mit ihm zusammenzuarbeiten ist ein Privileg. Meine erste Begegnung mit René Jacobs war wegweisend für mei-ne weitere Karriere. Er hat mir die Tür zu den internationalen Bühnen geöffnet. Wie hat denn alles angefangen? Wann haben Sie mit dem Singen begonnen?Ich habe zu Hause mit meinen Eltern immer viel gesungen. Als Kind habe ich in Chören gesungen und mit siebzehn Jahren erhielt ich den ersten Gesangs-unterricht.Wollten Sie schon immer Sängerin werden?Ich wusste schon als junges Mädchen, dass ich auf die Bühne möchte. Aus-

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Es gibt für Sänger wenige Auftrittsmög-lichkeiten für Liederabende. So hatte ich vor elf Jahren die Idee, ein Festival mit dem Schwerpunkt «Lied», zu gründen.Und wie schaffen Sie es, internationale Stars nach Fribourg zu holen?Ich werde von Anfragen überrennt. Viele davon sind Kollegen, und ich kriege oft zu hören: «Wann lädst du mich endlich ein?» (lacht).Was reizt Sie an der Zusammenarbeit mit einem Kammerorchester?Ich geniesse es sehr, mit einem Kam-merorchester aufzutreten. Das Tolle an einem kleinen Klangkörper ist, dass man sich gegenseitig sehr gut hört und so besser aufeinander eingehen kann.Sie sind bereits mit Sir Roger Norrington aufgetreten. Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit mit ihm?Es ist immer ein grosses Ereignis für mich, mit Sir Roger Norrington aufzutreten. Er ist ein grosser Musiker und Künstler. Sei-ne Interpretationen sind von solcher In-tensität und Sensibilität, dass ich jedes Mal aufs Neue gerührt bin. Am Saisoneröffnungskonzert des Zür-cher Kammerorchesters werden Sie Brittens «Phaedra» interpretieren. Wel-che Beziehung haben Sie zu Britten und seinem Werk?Ich mag Britten sehr gerne. Auch wenn seine Musik im 20. Jahrhundert kompo-niert wurde, hat sie eine grosse Ähnlich-keit mit der Alten Musik, was ich sehr spannend finde. Seine Kompositionen sind sehr subtil, die Sprache steht im Zentrum und alles hat eine theatralische Dimension.Und die Phaedra?Die Gestalt der Phaedra ist sehr interes-sant und vielseitig. Daher freue ich mich

sehr, dieses Werk aufführen zu können. Das Stück ist wie eine Oper im Kleinen; so theatralisch, voller Dramatik und un-glaublich reich an Emotionen. Es ist eine Herausforderung, diese extreme Ge-fühlswelt in so kurzer Zeit darzustellen. Auch schauspielerische Qualitäten sind gefragt, was ich immer sehr spannend finde. Um mich optimal darauf vorzube-reiten, habe ich natürlich Racine gelesen, Sekundärliteratur studiert und mich mit meiner Schauspiellehrerin über diese Rolle ausgetauscht.

In einem Interview mit der Zeitung «La Liberté» sagten Sie einmal, dass ein Künstler sich immer weiterentwickeln muss. Wie sieht Ihre weitere Entwicklung aus?In der Kunst gibt es keine Routine, und so lerne ich jeden Tag wieder etwas Neues. Was meine längerfristigen Pläne betrifft, bin ich sehr offen. Ich wünsche mir jedoch, noch sehr lange Mozart sin-gen zu können. Auch mein französisches Repertoire möchte ich noch erweitern. Singen ist ein ständiges Abenteuer und eine tägliche Hingabe. Jedes Mal, wenn ich auf der Bühne stehe, singe ich so, als wäre es das erste und das letzte Mal. ls

«Mich fasziniert beim Gesang, dass zur Musik der Text und die Sprache

kommen. Das macht diese Kunstform

unglaublich reich.»

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Tonhalle, Grosser Saal

Dienstag, 2. Oktober 2012, 19.30 Uhr

Saisoneröffnung Zürcher Kammerorchester

Sir Roger Norrington DirigentMarie-Claude Chappuis Mezzosopran

Willi Zimmermann ViolineNicola Mosca Violoncello

Einführung durch Majordomus alias Stephan Mester um 19.00 Uhr im Foyer der Tonhalle.

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Opus I 7

Programm

Joseph Haydn 1732–1809

Sinfonie Es-Dur Hob. 1:76 (24‘)

AllegroAdagio ma non troppoMenuetto – TrioFinale – Allegro ma non troppo

Benjamin Britten 1913–1976

Phaedra op. 93 (15‘)

Pause (20´)

Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791

Serenade D-Dur KV 185 «Antretter» (37‘)

Allegro assaiAndanteAllegroMenuetto – TrioAndante graziosoMenuetto – Trio I – Trio IIAdagio – Allegro assai

Änderungen vorbehalten

Treffen Sie unsere Musiker und Solisten nach dem Konzert in unserer Lounge

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Wir danken unserem Medienpartner Radio Swiss Classic

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Ein stilvoller Abend voller Genuss – herzlichen Dank an die Solisten!

Ihre Confiserie Sprüngli

Page 8: OPUS I

8 Opus I

Marie-Claude Chappuis

Mezzosopran

Die in Fribourg (Schweiz) geborene Mez-zosopranistin Marie-Claude Chappuis hat in ihrer Heimatstadt bei Tiny Westendorp, am Mozarteum Salzburg bei Breda Zakot-nik und bei Margreet Honig studiert. Von 1999 bis 2003 war sie im Ensemble des Lan-destheaters Innsbruck unter der Intendanz von Brigitte Fassbaender. Sie singt regelmäs-sig auf den renommiertesten Bühnen Euro-pas (u.a. Staatsoper Berlin, Salzburger Fest-spiele, Opernhaus Zürich) unter der Leitung von namhaften Dirigenten wie Giovan-ni Antonini, Riccardo Chailly, René Jacobs, Nikolaus Harnoncourt und Sir Roger Nor-rington. Am Opernhaus Zürich war sie zu-letzt in der Partie der Dorabella in Mozarts

Willi ZimmermannVioline

Der 1961 in Basel geborene Willi Zimmer-mann erhielt seinen ersten Violinunterricht mit sechs Jahren bei Wolfgang U. Stettler. Er wurde in die Klasse von Sandor Zöldy aufgenommen und schloss sein Lehr- und Konzertdiplom mit Auszeichnung ab. Mit seinem Klaviertrio erhielt er den «Migros-Kammermusikpreis» und ein Stipendium, das ihm die Weiterbildung bei Sandor Végh und Günther Pichler ermöglichte. Von 1992 bis 2011 war er erster Konzertmeister im Mu-sikkollegium Winterthur. Seit 2008 ist er Kon-zertmeister des Zürcher Kammerorchesters.

Nicola MoscaVioloncello

Nicola Mosca, 1976 in Turin geboren, stu-dierte zunächst am dortigen Konservatori-um parallel Cello und Harfe und erhielt 1996 für beide Instrumente die Lehrdiplome mit Auszeichnung. Er setzte seine Studien an der Musikakademie Basel fort, wo er 1999 das Solistendiplom für Harfe und 2000 das Konzertreifediplom für Cello erlangte. Er war Preisträger zahlreicher Wettbewerbe, war Kammermusikpartner von Giuliano Carmi-gnola und Alexander Lonquich, und Solist u.a. beim Basler Sinfonieorchester und dem ZKO. Seit 2001 ist er Solocellist des ZKO.

«Così fan tutte» zu erleben. Zu den Höhe-punkten der jüngeren Zeit zählen u.a. die Rolle der Anima in der Oper «La Rappresen-tatione di Anima e di Corpo» von de' Cava-lieri an der Berliner Staatsoper unter René Jacobs, die Partie des Ulisse in konzertanten Aufführungen von Händels «Deidamia» in Braunschweig und am Theater an der Wien, sowie die Partie der Dryade in Strauss’ «Ari-adne auf Naxos» bei den Salzburger Fest-spielen unter Riccardo Chailly. Marie-Claude Chappuis ist zudem eine leidenschaftliche Interpretin des Liedes und gründete im Jahr 2001 das «Festival du Lied» in Fribourg.

Sir Roger NorringtonDirigent

Biografie siehe Seite 24

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Opus I 9

«Ich verfasste 3 schöne prächtige

und gar nicht zu lange Sinfonien

bestehend in 2 Violinen, Viola,

Basso, 2 Corni, 2 Oboe, 1 Flaut, und

1 Fagott».Joseph Haydn

Die Qualität unter der OberflächeAllein über hundert Sinfonien komponierte Haydn und markiert damit den Übergang von der dreisätzigen Sinfonia zur klassischen viersätzigen Sinfonie. Seinen Verleger liess Haydn wissen: «Ich verfasste voriges Jahr 3 schöne prächtige und gar nicht zu lange Sinfonien bestehend in 2 Violinen, Viola, Basso, 2 Corni, 2 Oboe, 1 Flaut, und 1 Fagott, aber alles sehr leicht …» Eine davon ist die Sinfonie in Es-Dur Hob. I:76, aus dem Jahr 1780. Auch wenn die grossen Sinfonien wie die «Sinfonie mit dem Paukenschlag» oder «Die Uhr» noch bevorstehen, so bestechen diese Sinfonien durch ihren selbstverständlichen An-spruch unter der scheinbar so unprätentiösen Oberfläche. Der Text zu Benjamin Brittens Werk für Mezzosopran, Streich-orchester, Schlagwerk, Cello und Cembalo ist eine Adaption von Racines Tragödie «Phèdre» von Robert Lowell. Die Komposi-tion entstand 1975, ein Jahr vor Brittens Tod. Mehrmals nahm sich Britten mythologischer Themen an. Interessanterweise kreisen diese häufig um Schick-sale von Frauenfiguren, die ent-ehrt oder ihrer Unschuld beraubt werden, so zum Beispiel auch in seiner Oper «The Rape of Lucretia». «Phèdre» ist der Mezzosopra-nistin Dame Janet Baker gewidmet, die entscheidend zur Ver-breitung von Brittens Werken beitrug. Durch die Besetzung mit Streichorchester sowie Cello und Cembalo als Continuo-Instrumente stellt Britten die Komposition in die barocke Tradition Händels.

Die Salzburger Familie Antretter war eng befreundet mit den Mozarts. Vater Johann Ernst von Antretter bekleidete das Amt des Kanzlers der Salzburger Landschaft sowie des Hofkriegsrats. Sohn Cajetan war mit dem «Wolferl» bei der Bölzlschützenkom-panie. Im Jahre 1773 entstand als Auftragskomposition der befreundeten Familie die siebensätzige Serenade D-Dur KV 185 mit dem Beinamen «Antretter»-Serenade. Der festliche Duktus der beiden Ecksätze deutet auf einen feierlichen Anlass hin. Der zweite und dritte Satz sind dagegen wie ein Violinkonzert gestaltet. cg

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Tonhalle, Grosser Saal

Dienstag, 23. Oktober 2012, 19.30 Uhr

Maurice Steger Blockflöte und Leitung

Zürcher Kammerorchester

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Opus I 11

Programm 1. Teil

Leonardo Vinci 1690–1730

Ouvertüre aus «Elpidia» (5’)Allegro; Adagio; Allegro

Leonardo Leo 1694–1744

Concerto D-Dur für Streicher und B.c. (13’)Maestoso; Fuga. Allegro moderato; Moderato; Allegro

Domenico Sarri 1679–1744

Concerto Nr. 11 a-Moll für Blockflöte, Streicher und B.c. (12’)Largo. Staccato e dolce; Allegro; Larghetto; Spiritoso

Alessandro Scarlatti 1660–1725

Concerto grosso Nr. 3 F-Dur für Streicher und B.c. (8’)Allegro; Largo; Allegro; Largo; Allegro

Nicolò Fiorenza nach 1700–1764

Concerto a-Moll für Blockflöte, Streicher und B.c. (11’)Grave; Allegro; Largo e staccato; Allegro assai

Pause (20´)

Programm 2. Teil

Alessandro ScarlattiImprovisationen über die Partite «La Follia di Spagna» für Blockflöte und B.c. (12’)

Domenico Scarlatti 1685–1757

Sinfonia Nr. 1 A-Dur für Streicher und B.c. (5‘)Grave; Presto; Adagio; Allegrissimo presto

Leonardo LeoConcerto G-Dur für Flautino, Streicher und B.c. (15’)Allegro; Largo; Allegro

Änderungen vorbehalten

Treffen Sie unsere Musiker und Solisten nach dem Konzert in unserer Lounge

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank! – Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Ein stilvoller Abend voller Genuss – herzlichen Dank an die Solisten!

Ihre Confiserie Sprüngli

Page 12: OPUS I

12 Opus I

Maurice Steger Blockflöte und Leitung

«The Independent» nannte Maurice Steger «the world’s leading recorder virtuoso». In der Tat glückte es dem Künstler, sich mit seiner weltweiten Konzerttätigkeit sowie zahlreichen, zum Teil mit höchsten Preisen ausgezeichne-ten CD-Einspielungen als einer der be-liebtesten Solisten auf dem Gebiet der Alten Musik zu etablieren. Dank sei-ner lebendigen Art und seiner persön-lich ebenso spontanen wie technisch brillanten Spielweise gelang es ihm zu-dem, die Blockflöte als Instrument auf-zuwerten und sie neu zu positionieren. – Mit dem Repertoireschwerpunkt auf Barockmusik ist er ein gefragter Solist bei den tonangebenden historischen Originalklang-Ensembles: Akademie für Alte Musik Berlin, The English Concert, Musica Antiqua Köln, Europa Galante oder I Barocchisti. Eine rege Konzert-tätigkeit führt ihn aber auch regelmäs-sig mit modernen Orchestern wie den Berliner Barock Solisten, Les Violons du Roy und dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt zusammen. Dabei musizierte er immer wieder mit renommierten Künstlern wie Hilary Hahn, Rainer Kussmaul, Igor Oistrakh, Fabio Biondi, Sandrine Piau, Andrew Manze, Diego Fasolis, Sol Gabetta oder Thomas Quasthoff zusammen. – Einen wichtigen Teil seiner Tätigkeit bilden Re-citals in kleiner, kammermusikalischer Besetzung oder mit Cembalobegleitung. Dabei wird Steger regelmässig u.a. von den beiden Cembalisten Naoki Kitaya und Sergio Ciomei unterstützt. So war

er in der Saison 2009/10 auf einer Re-cital-Tour in Japan. In Kanada spielte er wiederholt Solistenkonzerte mit Les Vi-olons du Roy unter Bernard Labadie und absolvierte eine ausgedehnte Tournee in Indien. Ebenso erfolgreich erarbeitet Maurice Steger zusammen mit Hille Perl (Viola da gamba) und Lee Santana (Chi-tarrone) selten gespieltes Repertoire aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Gastauf-tritte führten das Trio u.a. nach Stras-bourg, in den Herkulessaal in München, in die Zürcher Tonhalle, in die Stadthal-le Braunschweig sowie in den Musikver-ein Wien. – Auch mit zeitgenössischer Musik beschäftigt sich Maurice Steger. Zwei Solokonzerte für Blockflöte und Orchester brachte er zur Uraufführung; und das von Rodolphe Schacher kom-ponierte Musikmärchen «Tino Flauti-no» spielte er bislang in über 50 Auf-führungen. – Unter seinen zahlreichen CD-Einspielungen ragen die Flötenquar-tette von Telemann, Sonaten von Sam-martini und Blockflötenwerke von Te-lemann sowie Blockflötenkonzerte von Vivaldi besonders heraus. Mehrere Ein-spielungen wurden mit wichtigen inter-nationalen Preisen ausgezeichnet. Seine Einspielung «Mr. Corellis in London» ist Corellis Sammlung opus 5 in englischen Bearbeitungen gewidmet. Hier gelang es ihm, aufgrund einiger von ihm neu entdeckter Notenhandschriften eine historisch authentische, beinahe ver-gessene Aufführungspraxis zu neuem Leben zu erwecken. Die neueste Auf-nahme von Maurice Steger, 2012 er-schienen, trägt den Titel «Una Follia di Napoli anno 1725» und befasst sich mit den wichtigsten Vertretern der Ne-apolitanischen Schule.

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Opus I 13

Una Follia di Napoli anno 1725Die Geschichte der europäischen Musik im 17. und beginnenden 18. Jahrhundert wurde massgeblich von Italien bestimmt, der Wiege des Barock und der Heimat der Oper. Francesco Provenzale gilt als Begründer der Neapolitanischen Schule, deren erster führender Vertreter, Alessandro Scarlatti, die Anfänge der Opera seria prägte. Auch die anderen, im heutigen Konzertprogramm aufgeführten Komponisten, gehörten der Neapolitanischen Schu-le an und übten einen wesentlichen Einfluss auf das Musikleben ihrer Zeit aus. Im Mittelpunkt standen die Helden der Antike und des christlichen Mittelalters. Eine der bedeutendsten Errungen-schaften auf dem Gebiet der Instrumentalmusik dieser Zeit war das aus dem Concerto grosso hervorgegangene Solokonzert. Zunächst

feierten insbesondere Flötenkonzerte Hochkonjunktur, bis die Blockflöte gegen Mitte des 18. Jahrhunderts mehr und mehr von der Querflöte verdrängt wurde und zugleich das Zeitalter der grossen Violinvir-tuosen begann. Der Barockkomponist Leonardo Vinci aus Neapel gilt bis heute als

einer der wichtigsten Vertreter der neapolitanischen Oper des Barock. Leider sind nur wenige seiner Werke erhalten geblieben. Sein Erstlingswerk verfasste er noch im neapolitanischen Dialekt, was für die sich mehr und mehr in Neapel etablierende Opera buffa nicht untypisch war. Von diesem Zeitpunkt an ging seine Karriere steil bergauf. Mit Titeln wie «Siroe» oder «Catone in Utica» feierte er in Venedig und Rom Erfolge. Als Alessandro Scarlatti 1725 starb, beerbte Vinci diesen in der Position des Pro-Vicemaestro der neapolitanischen Hofkapelle und begründete einen weitgehend neuen Stil in der Tradition der italienischen Oper. Händel kam während seiner «Casting-Reisen» durch Italien mit den Kompositionen Vincis in Berührung und stellte ein «Best of Vinci» für sein Londoner Publikum in einem Pasticcio zusammen. In diesem Zusammenhang wurden auch grosse Teile der Oper «L’Elpidia, overo li rivali generosi» aufgeführt. Während Domenico Sarro als Vizekapellmeister am neapolita-nischen Hof sein Auskommen fand, bekleidete Leonardo Leo knapp dreissig Jahre lang das Amt des Kirchenkapellmeisters, war aber in allen musikalischen Genres zu Hause. Der einige Jahre später geborene Nicolò Fiorenza schliesslich markiert bereits den Übergang vom Barock zur Frühklassik. cg

«Das Zeitalter der grossen

Violinvirtuosen.»

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Tonhalle, Grosser Saal

Dienstag, 13. November 2012, 19.30 Uhr

Sharon Isbin Gitarre

Zürcher KammerorchesterAlexander Shelley Dirigent

Einführung durch Majordomus alias Stephan Mester um 19.00 Uhr im Foyer der Tonhalle.

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Opus I 15

Programm

Manuel Ponce 1882–1948

Estampas Nocturnas (18’)

La NocheEn tiempos del Rey SolArrulladoraScherzo de Puck

Concierto del Sur (25’)

Allegro moderatoAndanteAllegro moderato e festivo

Pause (20’)

Leo Brouwer *1939

El decamerón negrofür Sologitarre (16‘)

El Arpa del GuerreroLa Huida de los Amantes por el Valle de los EchosBallada de la Doncella Enamorada

Alberto Ginastera 1916–1983

Concerto per corde op. 33 (23‘)

Variazioni per i solistiScherzo fantasticaAdagio angosciosoFinale furioso

Änderungen vorbehalten

Treffen Sie unsere Musiker und Solisten nach dem Konzert in unserer Lounge

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Ein stilvoller Abend voller Genuss – herzlichen Dank an die Solisten!

Ihre Confiserie Sprüngli

Page 16: OPUS I

16 Opus I

Sharon Isbin Gitarre

Die amerikanische Gitarristin und mehr-fache Grammy-Gewinnerin gilt als eine der herausragendsten Gitarristinnen un-serer Zeit. Ihre meist ausverkauften Auf-tritte führten sie in viele renommierte Musikzentren, wie New Yorks Carnegie und Avery Fisher Hall, Barbican Centre London, Musikverein Wien, Herkules-saal München und Teatro Real Madrid. Sie trat als Solistin mit über 160 ver-schiedenen Orchestern auf, darunter die New York Philharmonic, das London Symphony Orchestra und das Orchestre National de France. Mit dem ZKO ver-bindet sie eine langjährige Zusammen-

Alexander Shelley Dirigent

Der aus einer Musikerfamilie stam-mende Alexander Shelley studierte zu-nächst Cello am Royal College of Mu-sic in London. 1998 wechselte er nach Deutschland zu Professor Johannes Go-ritzki. Sein Dirigierstudium absolvierte Shelley bei Prof. Thomas Gabrisch. 2001 gründete er die Schumann Camerata in Düsseldorf, welche er bis heute in über 80 Konzerten als Dirigent leitet. 2003 spielte er im World Orchestra for Peace in Moskau und St. Petersburg unter der Leitung von Valery Gergiev. 2005 ge-wann er den ersten Preis an der Leeds Conductors Competition. Mit seinen 32 Jahren zählt Alexander Shelley zu den

arbeit, so entstand neben Konzerten und einer USA-Tournee 2005 auch die CD-Einspielung «Barock Favorites for Gui tar». Weitere Höhepunkte ih-rer Karrie re beinhalten das Konzert am Ground Zero im Rahmen des Memori-als am 11. September 2002, ein Konzert im Weissen Haus für Präsident Obama und den Auftritt als Solistin in Martin Scorseses Oscar-gekröntem Film «The Departed». Sharon Isbin ist auf über 25 CD-Aufnahmen mit einem Reper-toire von Barock, spanischer und latein-amerikanischer Musik, zeitgenössischer Musik bis zu Crossover und Jazz prä-sent. Ihre beeindruckende Technik und vielseitige künstlerische Bandbreite inspi-rierte zahlreiche zeitgenössische Kompo-nisten, neue Werke für sie zu schreiben.

erfolgversprechendsten Nachwuchsdi-rigenten unserer Zeit. Nachdem er in den letzten Jahren mit allen führenden Orchestern Grossbritanniens zusam-menarbeitete, Konzerte in Nordameri-ka und Südamerika sowie bei verschie-denen europäischen Orchestern gab, folgte in der Saison 2011/12 Debüts an der Komischen Oper Berlin, mit dem Konzerthausorchester Berlin, der Seoul Philharmonic, der Malaysian Philhar-monic, dem Zürcher Kammerorchester, dem Orchestre National de Montpellier und dem Houston Symphony Orches-tra. Seit 2009 ist Shelley Chefdirigent bei den Nürnberger Symphonikern. Daneben arbeitet er eng mit der Deut-schen Kammerphilharmonie Bremen zusammen und ist künstlerischer Leiter des Projekts «Zukunftslabor».

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Opus I 17

Allroundgenies und AutodidaktenMexiko, Kuba oder Argentinien gelten nicht gerade als die Hoch-burgen der klassischen Musikkultur. Erst gegen Ende des 19. Jahr-hunderts im Zuge von Kolonialisierung und zunehmender Mobilität erhielt die europäische Musikkultur Einzug in diese Ge-genden. Umgekehrt bereicherten die Komponisten des fernen Südens die Musikwelt mit ihrem heimatlichen Kolorit, den tradi-tionellen Rhythmen argentinischer Folklore, Flamenco oder traditioneller afrikanischer Musik, und trugen auf diese Weise auch zur Aufweichung der strengen Gegensätze von U- und E-Musik bei. Der 1893 in der andalusischen Industrie- und Han-delsstadt Linares geborene spanische Gitarrist Andrés Segovia

war einer der grössten Gitarrenvirtuosen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhun-derts und verhalf der Gitarre zum Ruf als klassisches Konzertinstrument. Eine enge Freundschaft verband ihn mit dem mexikanischen Komponisten Manuel Ponce, der gleich mehrere Stücke für ihn komponierte. Ponce galt in seiner Hei-mat als Wunderkind. Im Alter von acht Jahren schrieb er sein erstes Stück mit

dem Titel «La Marcha del Sarampíon». Er studierte u.a. in Bologna, Berlin und Paris und kehrte schliesslich in seine Heimat zurück, wo er als Lehrer ans Conservatorio Nacional berufen wurde. Das 1941 für Andrés Segovia komponierte Gitarrenkonzert «Concierto del Sur» gilt bis heute als eines der bedeutendsten Stücke des Konzertrepertoires für Gitarre. Ein musikalisches Allroundgenie ist der kubanische Dirigent, Gitarrist, Perkussionist, Komponist, Arrangeur und Musikpädagoge Leo Brouwer. Das Ehrenmitglied der UNESCO begann seine Karriere als Gitarrist in erster Linie als Autodidakt. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen die Filmmusiken zu «Bittersüsse Schokolade» und «Dem Himmel so nah». Der argentinische Komponist Alberto Ginastera gilt als einer der bedeutendsten lateinamerikanischen Komponisten und war u.a. Lehrer von Astor Piazzolla. Er komponierte nicht nur vier Opern, zwei Ballette und Motetten, seine Musik diente auch der britischen Rockband Emerson, Lake & Palmer als Vorlage für deren Album «Brain Salad Surgery». Seinen Lebensabend verbrachte Ginastera in der Schweiz, wo man auf dem Cimetière des Rois in Genf auch sein Grab besuchen kann. cg

«Concierto del Sur» gilt als eines der bedeutendsten

Stücke des Gitarren-repertoires.

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Tonhalle, Grosser Saal

Samstag, 17. November 2012, 19.30 Uhr

Oliver SchnyderKlavier

ZKO-Quartett

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Opus I 19

Programm

Joseph Haydn 1732–1809

Klavierkonzert F-Dur Hob. XVIII:3 (19’)

AllegroLargoPresto

Gabriel Fauré 1845–1924

Klavierquartett Nr. 1 c-Moll op. 15 (30‘)

Allegro molto moderatoScherzo – Allegro vivoAdagioAllegro molto

Pause (20‘)

Dmitri Schostakowitsch 1906–1975

Klavierquintett g-Moll op. 57 (31‘)

Prélude: Lento – Poco più mosso – LentoFugue: AdagioScherzo: AllegrettoIntermezzo: LentoFinale: Allegretto

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Konzertflügel Steinway & Sons – Vertretung Musik Hug AG und Jecklin Musikhaus AG

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Ein stilvoller Abend voller Genuss – herzlichen Dank an die Solisten!

Ihre Confiserie Sprüngli

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20 Opus I

Oliver SchnyderKlavier

Oliver Schnyder spielt mit bedeuten-den Orchestern wie dem Philharmonia Orchestra London, Tonhalle-Orches-ter Zürich, WDR Sinfonieorchester Köln, Tschaikowsky-Sinfonieorchester des Moskauer Rundfunks, Academy of Saint Martin in the Fields, Musikkol-legium Winterthur und dem Zürcher Kammerorchester. Zudem gastiert er am Lucerne Festival, den Zürcher Fest-spielen, dem Klavier-Festival Ruhr, dem Menuhin Festival Gstaad, den Festspie-len Mecklenburg-Vorpommern, den Schwetzinger Festspielen und auf den wichtigsten Bühnen von Europa, Nord-amerika und Asien. – Seine Karriere begann 2002 bei den Orpheum Musik-festtagen, wo seine Interpretation von Saint-Saëns’ g-Moll-Klavierkonzert zu-sammen mit dem Tonhalle-Orchester Zürich unter David Zinman einhellige Begeisterung bei Publikum und Presse auslöste. Mittlerweile spielt er an den wichtigsten Festivals und Konzertsä-len der Welt. Höhepunkte der Saison 2011/12 beinhal ten Auftritte beim Lu-cerne Festival, bei den Schwetzinger Festspielen, beim Festival Classics mit dem Schlagzeuger Burhan Öçal, an den Musiktagen Seefeld, mit den Chamber

Aartists an der Seite von Martha Arge-rich, eine Europatournee mit der Geige-rin Veronika Eberle, eine Migros Classics Tour mit dem Philharmonia Orchestra London unter der Leitung von Phi-lippe Jordan. Auf CD erschienen sind Liszts «Années de Pèlerinage» – Suis-se, Strauss-Lieder mit dem Tenor Daniel Behle (Capriccio) sowie die Haydn-Kla-vierkonzerte mit der Academy of Saint Martin in the Fields. – Als Kammermu-siker spielt Oliver Schnyder mit dem Geiger Andreas Janke und dem Cel-listen Benjamin Nyffenegger im Oliver Schnyder Trio und pflegt musikalische Partnerschaften mit Julia Fischer, Vero-nika Eberle und Sol Gabetta. – Oliver Schnyder wurde 1973 in Brugg (Schweiz) geboren. Er studierte bei Emmy Henz-Diémand in Aarau sowie in der Meister-klasse von Homero Francesch in Zürich. Nach seinem Solistenexamen waren Ruth Laredo in New York und Leon Fleis-her in Baltimore seine Lehrer.

ZKO-QuartettDas ZKO-Quartett wurde zu Beginn der Saison 2011/12 gegründet und be-steht aus den Stimmführern des ZKO, Willi Zimmermann, Kio Seiler, Ryszard Groblewski und Nicola Mosca.

Vorliebe für schlichte BrillanzGabriel Fauré war zeit seines Lebens ein Meister der kleinen Form. Sein Schaffen umfasst neben einigen wenigen Werken für die Bühne im Wesentlichen Vokal- und Kammermusik. Seine Bühne

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Opus I 21

«Ich war auf keinem Instrument ein

Hexenmeister, aber ich kannte Kraft

und Wirkung aller.»Joseph Haydn

war weniger das grosse Konzertpodium als vielmehr der Pariser Salon, wo er als Pianist brillierte, weshalb Fauré bis heute weniger populär ist als sein Lehrer Camille Saint-Saëns oder sein Schüler Maurice Ravel. Der Wegbereiter der Musik des Pariser Fin de Siècle war als Gründungsmitglied der Société Nationale de Musique mit vielen Komponisten und Instrumentalisten befreun-det. Die Uraufführung des Klavierquartetts, eines der früheren Werke des Komponisten Mitte der 1870er-Jahre – Fauré war bereits über dreissig – entstand in mehreren Etappen. Fauré übernahm selbst den Klavierpart. «Ich war auf keinem Instru-ment ein Hexenmeister, aber ich kannte Kraft und Wirkung aller.» Möglicherweise ein Grund, warum uns Haydn, der Wegbe-reiter der klassischen Sinfonie, angesichts seiner über hundert Sin-fonien eine kleine Anzahl an Instrumentalkonzerten hinterlassen hat. Zwar sei er «kein schlechter Klavierspieler» gewesen, wie er bescheiden beteuert, allerdings erscheinen seine Klavierkonzerte vor dem Hintergrund der Konzerte, mit denen sich etwa zeit-gleich der virtuose Tastenspieler Mozart dem Wiener Publikum vorstellte, wie eine kompositorische Fingerübung dem Zeitgeist geschuldet. Insofern entspricht die kammermusikalische Bearbei-

tung des Werks, worin der Pianist in die Reihe gleichwertig miteinander musizie-render Partner zurücktritt, in jedem Fall Haydns Vorliebe für schlichte Brillanz.

Mit seinem Klavierquintett, das mit seinen beiden ersten Sätzen barocke Formen aufgreift, setzte sich Schostako-witsch dem Vorwurf des Sowjetregimes, ein ironisch-intellektuelles Spiel mit musikalischen Formen zu betreiben, Musik habe vor allen Dingen volksnah

zu sein und dadurch dem Sozialismus zu dienen, entgegen. Nach der Uraufführung seiner Oper «Lady Macbeth von Mzensk» ma-nifestierte der angeblich von Stalin selbst verfasste Prawda-Artikel «Chaos statt Musik» die endgültige gesellschaftliche Ächtung Schostakowitschs. Im kleinen Saal des Moskauer Konservato-riums, also vor einem Publikum von wenigen Interessierten, feierte er mit seinem Streichquintett einen grossen Erfolg. Den Auftrag erhielt er vom befreundeten Beethoven-Quartett. Der vierte und fünfte Satz musste bei der Uraufführung wiederholt werden. Seitdem herrscht das Bonmot, Schostakowitsch habe ein Klavierquintett mit sieben Sätzen geschrieben. cg

Page 22: OPUS I

Tonhalle, Grosser Saal

Mittwoch, 21. November 2012, 19.30 Uhr

Sir Roger Norrington Dirigent

Zürcher Kammerorchester

Page 23: OPUS I

Opus I 23

Programm

Ralph Vaughan Williams 1872–1958

Fantasia on a Theme by Thomas Tallis (17‘)

Benjamin Britten 1913–1976

Variations on a Theme of Frank Bridge op. 10 (25‘)

Introduction and theme; Adagio; March; Romance; Aria Italiana; Bourrée Classique; Wiener Waltz; Moto Perpetuo; Funeral March; Chant; Fugue and Finale

Pause (20´)

Arcangelo Corelli 1653–1713

Concerto grosso F-Dur op. 6 Nr. 2 (11‘)

Vivace – Allegro – Adagio – Vivace – Allegro – Adagio – Largo andante – Adagio – Grave – Andante largo – Allegro

Michael Tippett 1905–1998

Fantasia concertante on a Theme of Corelli (18‘)

Adagio – Andante – VivaceFugue: Allegro moderato

Änderungen vorbehalten

Treffen Sie unsere Musiker und Solisten nach dem Konzert in unserer Lounge

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Ein stilvoller Abend voller Genuss – herzlichen Dank an die Solisten!

Ihre Confiserie Sprüngli

Page 24: OPUS I

24 Opus I

Sir Roger Norrington

Dirigent

Sir Roger Norrington stammt aus ei-ner musikalischen Familie in Oxford (England). Er studierte Geschichte und englische Literatur und betätigte sich gleichzeitig als Chorleiter. Nachdem er einige Jahre mit erstklassigen Ama-teuren Erfahrungen gesammelt hatte, begann er am Royal College of Music in London eine professionelle Karrie-re als Sänger und Dirigent. 1969 wurde Sir Roger Norrington als musikalischer Leiter an die Kent Opera berufen, für die er in fünfzehn Jahren über vierhun-dert Vorstellungen von vierzig verschie-denen Opern leitete. 1978 gründete er die London Classical Players, um die Aufführungspraxis mit Originalinstru-menten in der Zeit von 1750 bis 1900 zu erforschen. Das Orchester erntete viel Lob, insbesondere für die Gesamt-einspielung der Beethoven-Sinfonien für EMI. Für diese Aufnahmen wurden die Classical Players für den Grammy nominiert und mehrfach ausgezeich-net. Die von Sir Roger Norrington auf-genommenen Werke von Haydn, Mo-

Spiel mit VariationenDie englischen Komponisten des ausgehenden 19. und 20. Jahr-hunderts bilden in der Musikgeschichte eine relativ klar abge-grenzte Gruppe. Während auf dem Kontinent die sogenannte zweite Wiener Schule mit Atonalität und Zwölftontechnik alle bisher verbindlichen musikalischen Gesetze infrage stellte,

zart und Beethoven vermitteln den Zuhörenden eine Vorstellung davon, wie diese Stücke in ihrer Zeit geklun-gen haben könnten. Seine Arbeit an Partituren, am Klang, an Grösse, Sitz-ordnung und Spielart des Orchesters hatte weitreichende Auswirkungen auf die aktuelle Rezeption der Musik des 19. Jahrhunderts. So ist es nicht überra-schend, dass er weltweit bei Sinfonieor-chestern sehr gefragt ist. Er arbeitete in Grossbritannien am Opernhaus Covent Garden, an der English National Opera, mit dem BBC Philharmonic, dem Phil-harmonia Orchestra, dem London Phil-harmonic sowie dem Orchestra of the Age of Enlightenment. Daneben leitete er Orchester wie die Berliner und Wie-ner Philharmoniker. Als Chefdirigent der Camerata Salzburg und des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart von 1998–2011 etablierte Sir Roger Norrington einen ihm am Herzen liegenden histo-rischen Aufführungsstil. Seit der Saison 2011/2012 ist er als Principal Conduc-tor beim Zürcher Kammerorchester tätig. Auch als Autor zahlreicher Fach-bücher ist er in Erscheinung getreten, die er parallel zu seiner künstlerischen Arbeit geschrieben hat. Sir Roger Nor-rington lebt mit seiner Frau (Choreo-grafin) und seinem Sohn in Berkshire.

Page 25: OPUS I

Opus I 25

«Von der Barock-Adaption bis zum

Walzer, von der italienischen Arie

bis zum franzö-sischen Tanzsatz, von der Romanze bis zum Trauer-marsch ist alles

vertreten.»

erfolgte auf der Insel ein Rückbezug auf die musikalische Tradition, weshalb den englischen Komponisten dieser Zeit aufgrund ihrer neoromantischen Tendenzen gerne eine gewisse Rückständigkeit nachgesagt wurde. Das Werk von Komponisten wie Ralph Vaughan Williams hat derlei ideologische Grabenkämpfe zum Glück überdauert. Der Sohn eines englischen Geistlichen liess in seiner «Fantasia on a Theme by Thomas Tallis für Streichquartett und zwei Streichorchester» das Werk des grossen Vokalkom-ponisten Thomas Tallis und damit eine für die Geschichte der anglikanischen Kirche entscheidende Periode wieder aufleben. Das musikalische Schaffen des englischen Komponisten Thomas Tallis lässt sich grob in zwei Abschnitte teilen, die Zeit vor der englischen Reformation, in der er als Organist der Benediktiner-abtei Waldham überwiegend geistliche Musik für die katholische Liturgie komponierte, und die Zeit nach der Reformation und der damit verbundenen Auflösung des Klosters durch Heinrich VIII., in der der reformierte Gottesdienst musikalische Teile nur an bestimmten Stellen vorsah und der Komponist zum Gentleman of the Chapel Royal ernannt wurde. Diese Fantasia ist gewis-sermassen eine Zeitreise ins elisabethanische Zeitalter. Benjamin Brittens Variationen über ein Thema von Frank Bridge ist eine Hommage an seinen Lehrer Frank Bridge. Allerdings erscheint das Thema, das Bridges Streichquartett-idylle von 1906 entlehnt ist, bereits in leicht verfremdeter Gestalt. In den einzelnen Varia-tionen spielt Britten mit den unterschiedlichsten musikalischen Stilen: Von der Barock-Adaption bis zum Walzer, von der italie-nischen Arie bis zum französischen Tanzsatz, von der Romanze bis zum Trauermarsch ist alles vertreten.

Wiederholt spielte auch Michael Tippett mit unterschiedlichen musikalischen Stilen. In seiner Fantasia concertante zitiert er das Adagio-Thema aus Arcangelo Corellis Concerto grosso F-Dur op. 6 Nr. 2. Das Werk des Begründers des Concerto grosso erklingt ebenfalls in diesem Konzert. Erkennen Sie das Thema? cg

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Kirche St. Peter

Donnerstag, 29. November 2012, 19.30 Uhr

Richard Egarr Cembalo und Leitung

Zürcher Kammerorchester

Page 27: OPUS I

Opus I 27

Programm

Henry Purcell 1659–1695

Suite aus «The Fairy Queen» (20‘)

Second Air; Rondeau; Dance for the Fairies; Prelude; Dance for the Haymakers; Prelude; Prelude; Chaconne

William Lawes 1602–1645

Fantasia Suite Nr. 4 C-Dur (8‘)

Fantazy; Aire; Aire

Georg Friedrich Händel 1685–1759

Concerto grosso op. 3 Nr. 2 B-Dur (12 ‘)

Vivace; Largo; Allegro; [Menuet]; [Gavotte]

Kurze Pause

Johann Sebastian Bach 1685–1750

Cembalokonzert Nr. 3 D-Dur BWV 1054 (21‘)

ohne Bez. (Allegro)Adagio e piano sempreAllegro

Ouvertüre Nr. 1 C–Dur BWV 1066 (28‘)

OuvertüreCouranteGavotte I + IIForlaneMenuet I + IIBourrée I + IIPassepied I + II

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Konzertende: ca. 21.00 Uhr

Page 28: OPUS I

28 Opus I

Richard EgarrCembalo und

Leitung

Der Brite Richard Egarr arbeitet mit Tas-teninstrumenten aller Art, wechselt mühelos zwischen Cembalo und Flü-gel und treibt sein Spiel auf jedem In-strument bis zur Perfektion. Er hat sich ein Repertoire angeeignet, das von Or-geltabulaturen aus dem 15. Jahrhun-dert, über Dussek und Chopin auf hi-storischen Klavieren, bis zu Alban Berg und Sir Peter Maxwell auf dem moder-nen Flügel reicht. Der Grundstein für Egarrs Vielseitigkeit und Originalität wurde schon früh gelegt. Seine musi-kalische Ausbildung erhielt er an den ersten Adressen Grossbritanniens: Er war Chorknabe am York Minster, ge-noss eine Ausbildung an der Chetham’s School of Music in Manchester und war Orgelstudent am Clare College in Cam-bridge. Sein Studium bei Gustav Leon-hardt in Amsterdam inspirierte ihn zur intensiven Auseinandersetzung mit der historischen Aufführungspraxis. – Als Dirigent hat sich Egarr wie kaum ein anderer durch die Epochen gearbeitet. Hochkarätig ist die Liste der Klangkör-

Concerti grossi in Reinkultur«The Fairy Queen» zählt zur Gattung der sogenannten Semi-Oper. Es handelt sich dabei um einen Vorläufer der englischen Opern-tradition, der aus den höfischen Maskenspielen des 16. und 17. Jahr-hunderts hervorgegangen ist. Typisch ist die Mischung aus gesun-genen, gesprochenen, getanzten und instrumental musizierten

per, mit denen er bereits zusammen-gearbeitet hat. Sie umfasst Orchester aus Europa und Nord amerika wie das Rotterdam Philharmonic Orchestra, die Haydn Society Boston, das Dallas Symphony Orchestra und viele mehr. Als Solist, am Cembalo oder Fortepia-no, trat Richard Egarr weltweit auf. Die seit 1984 andauernde Zusammenarbeit mit seinem Duo partner Andrew Man-ze hat neue Aufführungsmassstäbe gesetzt. 2006 wurde er zum Music Di-rector der Academy of Ancient Music (AAM) ernannt und trat schon zur fol-genden Spielzeit die Nachfolge des Or-chestergründers Christopher Hogwood an. Die Zusammenarbeit Egarrs mit der Academy of Ancient Music ist zwar nur ein Aspekt seines vielseitigen Schaf-fens, aber vielleicht derjenige, der die grösste Bereicherung des internationa-len Aufführungsbetriebs darstellt. Nach seiner Ernennung zum Music Director der AAM gründete Egarr den Choir of the AAM. Seitdem gehören auch Auf-führungen von Opern und Oratorien zum Kernrepertoire Richard Egarrs. So brachte er u.a. Werke wie Mozarts «La Finta Giardiniera» am Barbican Centre und am Théâtre des Champs-Elysées und eine Bühnenversion von Bachs Matthäus Passion ans Glyndebourne Festival.

Page 29: OPUS I

Opus I 29

«Bach knüpft in seiner Ouvertüre an

die Tradition der französischen Orchestersuite.»

Teilen. Als Vorlage dienten oft die grossen Stoffe der englischen Literatur und Historie. Shakespeares «Sommernachtstraum» war geradezu prädestiniert für diesen Gattungstypus. Henry Purcell komponierte drei Jahre vor seinem Tod die Musik zu diesem Stoff. Man weiss, dass das Stück am 2. Mai 1692 im Londoner Queen’s Theatre, Dorset Garden, uraufgeführt wurde. Der Textdichter der Adaption des Shakespeare-Stoffes ist jedoch unbekannt. Die Musik zu «The Fairy Queen» gilt bis heute als das Beste, was Purcell je geschrieben hat. Eine Generation vor Purcell bestimmten die Brüder Henry und William Lawes mit ihren «Masques» das musikalische Leben am Londoner Hof und brachten sich damit nicht nur in musikalischer Hinsicht in die Schusslinie der englischen Gesellschaft. «Will. Lawes was slain by such whose wills were

laws» (Will. Lawes – erschlagen von denen, deren Wille Gesetz war.): Dieses Wortspiel ziert als Inschrift sei-nen Grabstein. Charles, Prinz von Wales, entfachte nach seiner Krönung zum König einen Bürgerkrieg zwischen Royalisten und Parlamentariern, in dem der Hofkomponist William Lawes auf der Seite seines Dienstherrn kämpfte und von einem Parlamenta-

rier erschossen wurde. Händels Orgel- und Orchesterkonzerte waren in der Regel als Einlagen für die Aktpausen in seinen Opern bestimmt. Die Gruppe der sechs Concerti grossi von Händel repräsentieren den Gattungstypus des italienischen Concerto grosso, wie er von Corelli begründet wurde, in Reinkultur. Die Dialoge von Soli und Tutti sind streng voneinander getrennt. Bachs Cembalokonzerte gehören ebenfalls in die Reihe der Concerti grossi. Sie sind allesamt nicht original für Cembalo ge-schrieben. Es handelt sich in der Regel um Jugendwerke, die für andere Soloinstrumente – etwa für Solovioline, wie im Falle von BWV 1054 – geschrieben und später für Cembalo adaptiert worden sind. Die italienische Sinfonia (schnell – langsam – schnell) und ihr französisches Pendant, die französische Ouver-türe (langsam – schnell – langsam), lassen sich anhand ihrer Satzfolgen sehr leicht unterscheiden. Nicht nur dadurch, sondern auch durch den offenen Charakter einer Suite, bestehend aus einer Abfolge von französischen Tanzsätzen, knüpft Bach in seiner Ouvertüre Nr. 1 C-Dur BWV 1066 eindeutig an die Tradition der französischen Orchestersuite an. cg

Page 30: OPUS I

30 Opus I

Die drei Japaner Takemitsu, Akutagawa und Hosokawa gehören zu den bekanntesten zeitgenössischen Komponisten und schrie-ben alle drei eindringliche Werke für Streich-orchester; Toru Takemitsu war stark durch Claude Debussy und sein Schaffen beein-flusst; Debussy wiederum fand Inspiration in der japanischen Holzschnittkunst und ins-besondere im Werk des japanischen Künst-lers Hokusai in seinem bekannten Bild «Die grosse Welle vor Kanagawa»: Wie sehr sich verschiedene Genres und Künstler gegen-seitig beeinflussen, veranschaulicht das Pro-gramm des ZKO aufs Schönste.Ausstellungsdauer: 7. Juli bis 14. Oktober 2012.

Das ZKO im Museum Rietberg

Fr, 14. Sept. 201219.30 Uhr

«Die Schönheit des Augenblicks –

Frauen im japanischen Holz-

druck»

ZKOWilli Zimmermann, Leitung und Violine

Xenia Schindler Harfe

Programm

Toshio HosokawaGesine for Harp Solo

Toru TakemitsuRequiem for Strings

Claude DebussyDanses sacrée et profane

Yasushi AkutagawaTriptyque for String Orchestra

Page 31: OPUS I

Opus I 31

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Dauer: 45' / Sprache: Hochdeutsch

*Bei grosser Nachfrage Zusatzvorstellung um 11.00 Uhr

Purzel-Konzert

ZKO-HausSo, 23. Sept. 2012

14.00 Uhr*

«Für Hund und Katz ist auch noch

Platz»Von Axel Scheffler und Julia Donaldson,

aus dem Englischen übersetzt von Mirjam Pressler. Mit freundlicher Genehmigung

von Macmillan Children’s Books, London, UK und Verlagsgruppe Beltz, Weinheim.

Renata Blum Erzählerin

Mit Musikerinnen und Musikern des Zürcher

Kammerorchesters

Für Kinder zwischen 3 und 5 Jahren

Von der Hexe, die mit ihren Zauber-Utensi-lien und ihrer Katze auf Reisen geht. Es gibt immer mehr Tiere, die mitkommen möchten, und langsam wird auf dem Hexenbesen der Platz knapp! Da gibt es schon einige Abenteuer zu beste-hen, selbst für eine Hexe kann das Leben gefährlich sein. Vor allem dann, wenn man einem Drachen vor die Füsse fällt! Da ist man auch als Hexe sehr froh, Freunde zu haben, die einem helfen, wenn’s brenzlig wird.

Page 32: OPUS I

32 Opus I

Krabbel-Konzert

ZKO-Haus

So, 28. Okt. 2012, 14.00 Uhr*

«Mein Haus ist zu eng und

zu klein»Von Axel Scheffel und Julia Donaldson, aus dem Englischen von Salah Naoura.

Mit freundlicher Genehmigung von Macmillan Children’s Books, London, UK

und Verlagsgruppe Beltz, Weinheim.

Renata Blum Erzählerin

Mit Musikerinnen und Musikern des Zürcher

Kammerorchesters

Für Kinder zwischen 1 und 3 Jahren

Oma Agathe seufzt und klagt tagein und tagaus, denn in ihr Haus passt nichts hinein,es ist zu eng und zu klein. Ein weiser Mann hat einen Plan: «Dein Huhn muss ins Haus!» Zum Huhn nimmt sie auch noch die Ziege,

das Schwein und die Kuh bei sich auf. Und das Haus platzt aus allen Nähten. Doch dann rät ihr der weise Mann, alle Tiere hinauszuschmeissen –und das Haus scheint plötzlich zu wachsen. Oma Agathe ist über-glücklich: «Hurra! Für mich ganz allein ist es ja gar nicht zu eng und zu klein.» Eine humorvolle Geschich-te – einer alten Fabel nacherzählt.

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Dauer: 45' / Sprache: Hochdeutsch

*Bei grosser Nachfrage Zusatzvorstellung um 11.00 Uhr

Page 33: OPUS I

Das Ultraschall-Konzert

So, 4. Nov. 2012 16.00 Uhr

Neu bietet das Zürcher Kammerorchester mit den Ultraschallkonzerten ein

neues Konzertformat für werdende Mütter an. Ein entspannendes Yoga- und

Musikerlebnis!

Anna Tchinaeva Violine

Anna Tyka Nyffenegger Violoncello

Suguru Ito Klavier

Kammermusik@ZKO

ZKO-Haus

So, 4. Nov. 2012 11.00 Uhr

Anna Tchinaeva Violine

Anna Tyka Nyffenegger Violoncello

Suguru Ito Klavier

Nuggi-Konzert

So, 4. Nov. 201214.00 Uhr

Page 34: OPUS I

34 Opus I

ProgrammKammermusik@ZKO und Nuggi-Konzert

Nur an Kammermusik@ZKO

Paul Juon 1872–1940

Trio-Miniaturen (13‘)

Rêverie; Humoresque; Elégie; Danse Phantastique

Joseph Haydn 1732–1809

Klaviertrio G-Dur Hob. XV:25 «Trio all’Ongarese» (13‘)

Andante; Poco adagio cantabile; Rondo «all’Ongarese»: Presto

Felix Mendelssohn 1809–1847

Klaviertrio c-Moll Nr. 2 op. 66 (29‘)

Allegro energico e con fuoco; Andante espressivo; Scherzo: Molto allegro quasi presto; Finale: Allegro appassionato

ProgrammUltraschall-Konzert

Auszüge aus Haydns Klaviertrio G-Dur undMendelssohns Klaviertrio c-Moll

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Konzertdauer: ca. 1h, Kammermusik@ZKO: Kaffee und Gipfeli ab 10.00 Uhr

Ein Teil der Yogamatten wurde uns von JADEYOGA zur Verfügung gestellt. Vielen Dank für die Unterstützung!

Page 35: OPUS I

Opus I 35

Anna TchinaevaVioline

Anna Tchinaeva trat bereits als Acht-jährige zum ersten Mal auf und ge-wann mehrere Preise bei Jugendwett-bewerben. Danach wurde sie durch die Stiftung «Junge Virtuosen von Nishnij Novgorod» gefördert, die ihr zahlreiche Auftritte in verschiedenen Städten Russ-lands ermöglichte. Sie erhielt ihre Aus-bildung am Staatlichen Konservatorium in Nishnij Novgorod und anschliessend

an der Hochschule für Musik und The-ater Hannover sowie an der Hochschu-le für Musik «Franz Liszt» in Weimar, wo sie ihre Studien 2003 mit dem Solisten-diplom abschloss. Sie konzertierte solis-tisch in Russland, Deutschland und wei-teren Ländern Europas. Seit 1993 wirkte sie in verschiedenen Orchestern mit, da-runter im Symphonie-Orchester der Mu-sikhochschule Hannover, im Jungen Phil-harmonischen Orchester Niedersachsen, in der Radiophilharmonie des NDR Han-nover und im Göttinger Symphonie Or-chester. Seit 2004 gehört sie dem ZKO an.

Suguru Ito Klavier

Suguru Ito wurde in Nagano geboren und gab bereits mit elf Jahren Klavier-rezitals in den USA und England. Später studierte er Ökonomie, Literatur und Musik. Besonders prägend waren die Begegnungen mit Frans Brüggen, Mstis-

Anna Tyka Nyffenegger

Violoncello

Anna Tyka Nyffenegger wurde in Ka-towice (Polen) geboren und wuchs in einer Musikerfamilie auf. Ihr Studium schloss sie an der Hochschule Frédé-ric Chopin in Warschau bei Prof. K. Michalik mit Auszeichnung ab. Anna

Tyka Nyffenegger gewann eine Viel-zahl von Preisen und Auszeichnungen an internationalen Wettbewerben. Kammermusik und Solokonzerte führten sie u.a. nach Polen, Öster reich, Deutschland, in die Schweiz, nach Ita-lien, Frankreich, Russland und Japan. Seit August 2010 hat Anna Tyka Nyffen- egger die Position als stellvertretende Solocellistin beim Zürcher Kammer-orchester inne. Sie lebt mit Mann und Tochter im Kanton Zürich.

lav Rostropovich, Jürg Wyttenbach und sein Hammerklavier-Studium mit An-dreas Staier. Seine Auftritte in Solo-Re-zitals und als Partner von renommierten Formationen und Künstlern führten ihn u.a. an das Sydney Opera House, die Salle UNESCO Paris, die Royal Academy of Music in London, das Berliner Con-gress Center und die Tonhalle Zürich so-wie zu internationalen Festivals.

Page 36: OPUS I

36 Opus I

Widmungen und GeschenkeDie Musik des russischen Komponisten schweizerischer Abstammung Paul Juon lässt sich nur schwer einer klaren Epoche oder einer nationalen Schule zuordnen. Es finden sich darin russische Elemente genauso wie europäisch-westliche. Ebenso wenig kann man seine Musik mit Begrifflichkeiten wie spätromantisch, modern oder folkloristisch charakterisieren. Die vier Trio-Miniaturen für Violine (wahlweise Klarinette), Violoncello und Klavier gehen auf Kompositionen für Klavier zurück. Träumerisch hängt der erste Satz der Sehnsucht vergangener Tage nach. Einem munteren Tanzsatz folgt elegisches Melos. Im letzten Satz wechseln ein melancholisches Walzerthema und heitere, belebtere Sequenzen einander ab. Als sich Joseph Haydn zwischen 1791 und 1795 für längere Zeit in London aufhielt, war sein langjähriger Freund, der deutsche Pianist Johann Daniel Schroeter, bereits verstorben. Jahre später gewährt Haydn Einblick in den Briefwechsel, den er mit dessen Witwe Rebecca führte: «Briefe von einer englischen Wittwe in London, die mich liebte; aber sie war, ob sie gleich schon 60 Jahre zählte, noch eine schöne und liebenswürdige Frau, die ich, wenn ich damahls ledig gewesen wäre, sehr leicht geheirathet hätte.» Haydn widmete der Verehrerin die 1795 erschienenen «Trois Sonates pour le Piano Forte avec accompa-gnement de Violon et Violoncelle op. 73», zu denen auch das Klaviertrio G-Dur gehört. Der intime und persönliche Charakter der Stücke verrät die Neigung zur Widmungsträgerin. Das Klaviertrio in G-Dur besticht vor allem durch pianistische Brillanz und das feurige Finale des letzten Satzes im Stil der ungarischen Verbunko-Tänze, der dem Trio auch seinen Beinamen «Zigeuner-trio» eingebracht hat. Beim Klaviertrio c-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy handelt es sich um ein Geburtstagsge-schenk des Komponisten an seine Schwester Fanny. Das Trio aus dem Jahre 1845 enthält in den einzelnen Sätzen jeweils Anklänge an eigene Kompositionen. Der zweite Satz erinnert an seine «Lieder ohne Worte», im dritten Satz an den Elfenspuk in der Musik zum «Sommernachtstraum». Der letzte Satz ist eine freie Bearbeitung des Chorals «Gelobt seist du, Herr Christ». cg

«Eine Wittwe in Lon-don, die ich, wenn ich damahls ledig gewe-sen wäre, sehr leicht geheirathet hätte.»

Joseph Haydn

Page 37: OPUS I

Opus I 37

Kaufleuten

Do, 8. Nov. 201220.00 Uhr

«ZKO meets…» Mich Gerber & Imogen Heap

ZKOMich Gerber Kontrabass

Imogen Heap VocalsSimon Ho

Klavier und Arrangements

Das Programm ab Oktober 2012 auf www.zko.ch

Konzertende: ca. 22.00 Uhr

Vorverkauf nur über www.kaufleuten.ch

Mich GerberMit dem Kontrabass und seinem Live Sam-pling System legt Mich Gerber Lagen über Lagen und verwebt das Ganze zu einer dich-ten, rhythmisch und melodiös reichhaltigen Klanglandschaft. Dabei setzt er alle Mög-lichkeiten seines Instruments ein: das ge-

Imogen HeapImogen Heap ist eine innovative Musikerin mit vielfältigem Ta-lent: Sie ist begabte Songschreiberin, ihre Auftritte sind aus-geklügelte Live-Im-provisationen und sie verfügt über eine einzigartige Stimme. Imogen Heap ist eine versierte Performe-rin und tourte mit ihren vier Studioal-

zupfte Bassriff, ge-strichene Melodien, Obertöne und Per-kussives. Seine Mu-sik ist einzigartig und unverkennbar. Mich Gerber hat fünf Stu-dioalben veröffent-licht und für ver-schiedene Filme und Theaterstücke Musik komponiert.

ben durch die ganze Welt. Ihr letztes Album «Ellipse» gewann einen Grammy und wur-de mit dem Ivor Novello Award ausgezeich-net. Mit Mich Gerber besteht eine frühe und langjährige Zusammenarbeit.

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38 Opus I

Kinderkonzert

Tonhalle, Grosser Saal

So, 18. Nov. 2012 11.00 Uhr

Lustige Instrumenteneinführung zum Mitmachen

«Peter und der Wolf»

Ein musikalisches Märchen von Sergej Prokofjeff

Zürcher KammerorchesterLena-Lisa Wüstendörfer

DirigentinSandra Studer Sprecherin

Für Kinder ab 5 Jahren

Die bekannte sinfonische Erzäh-lung von Sergej Prokofjeff erzählt die Geschichte des Knaben Peter, der bei seinem Grossvater zu Besuch ist und durch das Gartentor hinaus auf die Wiese läuft, wo die Katze mit dem Vogel zankt. Auch die Ente watschelt hinterher. Als der Grossvater merkt, dass Peter hinausgelaufen ist, holt er ihn zurück in den Garten und schliesst das Tor. Alsbald kommt der hung-rige graue Wolf aus dem Wald, schnappt sich die Ente und treibt sich auf der grünen Wiese herum. Nur mit allergrösstem Mut und der Hilfe des kleinen Vogels kann Peter den Wolf fangen.

Änderungen vorbehalten Handy ausgeschaltet? Vielen Dank! Dauer: 1 h / Sprache: Hochdeutsch

Lena-Lisa WüstendörferLena-Lisa Wüstendörfer studierte an der Musikhochschule Basel Violine und Di-rigieren sowie an der Universität Basel Musikwissenschaft und Wirtschaft. Heu-te obliegt ihr die musikalische Leitung des Jungen Orchester Basel, des Uni Or-chester Bern, des Messias-Chor Zürich-Oerlikon sowie der Comic-Opera Zürich. 2007/08 war sie musikalische Assistentin von Claudio Abbado. Sie arbeitete bereits mit zahlreichen Orchestern und Chören zusammen, so etwa mit dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester.

Sandra StuderSandra Studer moderierte beim Schweizer Fernsehen grosse Unterhaltungssendungen wie «Swiss Award», «Sports Awards» oder Spezialevents wie «La Traviata im Haupt-bahnhof» oder «Aida am Rhein». Zurzeit ist sie am Sonntagabend im Kulturformat «Stars» und «Stars extra» zu sehen. Auf der Bühne stand Sandra Studer in musika-lischen Produktionen mit Marco Rima, Gar-di Hutter und Sue Mathys. Sandra Studer ist bereits mehrmals mit dem Zürcher Kam-merorchester aufgetreten in Projekten wie «Die wilden Schwäne» oder «En Guete».

Page 39: OPUS I

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40 Opus I

ZKO-Inside: Im Gespräch

mit Naoki Kitaya

Wann sind Sie zum ersten Mal mit Mu-sik in Berührung gekommen?Musik war meine erste Sprache. Bevor ich sprechen konnte, habe ich bereits erste Töne auf dem Klavier meiner Mut-ter gespielt. Mit sechs Jahren erhielt ich

Harnoncourt und Dozent für Cemba-lo in Zürich, bot mir nach Abschluss meines Studiums in Salzburg einen Stu-dienplatz in Zürich an. Zuerst lehnte ich ab, da mich Cembalo als Instru-ment nicht wirklich reizte. Stattdessen ging ich nach Holland, dem damaligen Mekka für Barockmusik. Nachdem es mir dort jedoch überhaupt nicht gefiel, kam ich auf das Angebot von Sonnleit-ner zurück und begann mit dem Cem-balostudium in Zürich. Da wurde mir aber sehr schnell bewusst, welch fan-tastisches Instrument das Cembalo ist.Was gefällt Ihnen denn am Cembalo?Ich liebe die klangliche Reinheit sowie den Farbenreichtum des obertonrei-chen Klangs. Ebenfalls fasziniert mich der Reiz der Scheindynamik. Anders als beim Klavier hat der Anschlag beim Cembalo nur einen minimalen Einfluss auf die Lautstärke des Klangs. Daher er-

zeugt man die Dynamik durch eine so-genannte «Scheindynamik» von har-ten und weichen Tönen.Weshalb hatten Sie sich für ein Studium in Europa entschieden?Ich kam nach Europa, um Bachs Musik näher kennenzulernen. Zu Beginn hat-te ich allerdings einen ziemlichen Kul-turschock, als ich merkte, dass Bach

«Ich liebe beim Cembalo die

Reinheit und den Farbenreichtum

des obertonreichen Klangs.»

den ersten Klavierunterricht, musste dann allerdings alle paar Monate den Lehrer wechseln, da sie es mit mir nicht mehr aushielten (lacht). Ich war ein schrecklicher Schüler, übte nicht und schwänzte den Unterricht. Erst mit elf Jahren entdeckte ich die Liebe zur Mu-sik und von da an begann ich auch, mich ernsthafter damit auseinanderzusetzen.Was hat Sie dazu bewogen, Cembalist zu werden?Nach meinem Abitur in Japan habe ich am Mozarteum in Salzburg zunächst Klavier und Orgel studiert. Ich interes-sierte mich allerdings schon immer für Barockmusik. Anlässlich einer Meis-terklasse über die historische Auffüh-rungspraxis bei Nikolaus Harnoncourt wurde mir klar, dass ich mich in Zu-kunft mit Alter Musik beschäftigen wollte. Dass ich dann Cembalist wur-de, war eigentlich eher zufällig. Johann Sonnleitner, Assistent von Nikolaus

Page 41: OPUS I

Opus I 41

Naoki Kitaya stammt aus Tokio und übersiedelte nach seinem Abitur nach Europa, wo er die Bekannt-

schaft zahlreicher Musiker machte und Studien an renommierten

Hochschulen absolvierte. Seine Lehrer waren Nikolaus Harnoncourt,

Johann Sonnleitner und Andreas Staier. Nach den drei Jahren als

Dozent für Continuo-Praxis an der Musikhochschule Zürich arbeitet

Naoki Kitaya heute als freischaffen-der Musiker und Komponist.

und die ganze Barockmusik in Europa zur damaligen Zeit gar nicht so präsent waren. Es war die Zeit von Karajan, und wenn Bach gespielt wurde, dann auf eine sehr romantische Weise.Was war der Hauptunterschied zu Japan?Musikalisch gesehen, dass in Japan die Alte Musik bis heute noch gepflegt wird und allen Japanern geläufig ist. Ein Grund dafür liegt vielleicht auch in der Kaiserdynastie, welche die Tradition der Hofmusik bewahrte, so dass sie heu-te immer noch genauso klingt wie vor 1000 Jahren. Was fasziniert Sie denn an der Alten Musik?Weil die Barockmusik, die Barockin-strumente und ihre Spielweise im Laufe der Zeit in Vergessenheit gerieten, weiss man bis heute nicht genau, wie sie ge-klungen haben, in welcher Lautstärke gespielt wurde etc. Es ist die Aufgabe der Interpreten, den ursprünglichen Klang zu rekonstruieren, was ich unglaublich spannend und faszinierend finde.Wie sind Sie zum Zürcher Kammer-orchester gekommen?Ich wurde schon während meiner Stu-dien in Zürich und Basel als Zuzüger im Zürcher Kammerorchester engagiert. Nun bin ich seit vielen Jahren dabei und freue mich auf alle zukünftigen Projekte mit diesem Ensemble. Die ZKO-Musi-ker sind hervorragend und das Orche-ster hat viel Potential und eine wunder-bare Klangkultur.Was machen Sie in Ihrer Freizeit?Ich koche leidenschaftlich gerne und liebe die italienische Küche.Und haben Sie ein Lieblingsrezept?Ja, aber das verrate ich nicht (lacht). ls

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Zürcher KammerorchesterUnmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs durch Edmond de Stoutz gegründet, zählt das Zürcher Kam-merorchester heute zu den führenden Klangkörpern seiner Art. Unter der Lei-tung von Edmond de Stoutz und später von Howard Griffiths und Muhai Tang konnte das Ensemble seinen Rang als Kammerorchester von internationaler Bedeutung aufbauen und nachhaltig festigen. Ab der Saison 2011/12 ist Sir Roger Norrington Principal Conductor des ZKO. Er gilt als weltweit angesehe-ner Dirigent, welcher den historischen Aufführungsstil in der heutigen Zeit etablierte und diesen in seinen Kon-zerten pflegt. Einladungen zu internati-onalen Festivals, Auftritte in den bedeu-tenden Musikzentren Europas sowie Konzerttourneen durch verschiedene europäische Länder sowie die USA und China und von der Fachpresse gefeierte CDs belegen das weltweite Renommee des ZKO. Neben der Pflege eines Reper-toires, das von Barock über Klassik und Romantik bis zur Gegenwart reicht, macht das Zürcher Kammerorchester immer wieder durch Neuentdeckungen vergessener Komponisten, aber auch durch die Zusammenarbeit mit Mu-sikern aus anderen Bereichen wie Jazz und populärer Unterhaltung auf sich aufmerksam. Die Förderung junger In-strumentalisten und angehender Klas-sikfreunde (Kinderkonzerte für alle Altersgruppen) ist dem ZKO ebenso wichtig wie die Zusammenarbeit mit weltweit gefeierten Solisten.

1. ViolineWilli Zimmermann, Konzertmeister; Donat

Nussbaumer, Stv. Konzertmeister; Michael Gebauer; Sandra Goldberg; Jana Karsko; Asa Konishi Jankowska

2. ViolineKio Seiler, Stimmführerin;

Anna Tchinaeva, Stv. Stimmführerin a.i.; Hiroko Takehara; Günther Stückle

ViolaRyszard Groblewski, Stimmführer; Frauke Tometten

Molino, Stv. Stimmführerin; Mirion Glas; Pierre Tissonnier

VioloncelloNicola Mosca, Stimmführer; Anna Tyka

Nyffenegger, Stv. Stimmführerin; Silvia Rohner

KontrabassSeon-Deok Baik, Stimmführerin;

Hayk Khachatryan, Stv. Stimmführer

OboeKurt Meier; Roman Schmid

HornThomas Müller; Martin Ackermann

CembaloNaoki Kitaya

Herausgeber: Zürcher Kammerorchester, Seefeldstrasse 305, Postfach 1284, 8034 Zürich, Tel. +41 44 388 36 00, Fax +41 44 388 36 10

Billettkasse: 0848 84 88 44 (Mo–Fr, 11–18 h), [email protected], www.zko.ch, sowie die üblichen Vorverkaufsstellen

Impressum: Redaktionsleitung ZKO: B. Veraguth, L. Schürmann; Autoren: C. Geltinger cg, L. Schürmann ls // Fotografen: Fotos Chappuis: J. Simoes. Foto Studer: SRF. Foto Wüstendörfer: F. Kalotay.Foto Schnyder: T. Gerber. Foto Egarr: M. Broggreve. Foto Sir Roger: M. Esser. Übrige Fotografien: AgenturenProduktion: Südostschweiz PrintKonzept/Layout: Eisbeer AG/ZH Erscheinungsweise: zweimonatlich, 5x im Jahr Auflage: 16 000 Exemplare

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Opus I 43

Vorschau Dezember 2012

Samstag, 1. Dezember 2012, 20.00 Uhr, Kaufleuten«ZKO meets…» Heidi HappyZürcher Kammerorchester; Heidi Happy, Vocals; Ephrem Lüchinger, Klavier; Charlie Zimmermann, Gitarre; André Pousaz, Kontrabass; Arno Troxler, Schlagzeug

Dienstag, 4. Dezember 2012, 19.30 Uhr, Tonhalle, Grosser SaalZürcher Kammerorchester; Marcus Creed, Dirigent; Letizia Scherrer, Sopran; Ulrike Schneider, Mezzosopran; Julian Prégardien, Tenor; Zürcher Konzertchor, André Fischer, ChoreinstudierungWerke von Bach und Saint-Saëns

Freitag, 7. Dezember 2012, 20.00 Uhr, Museum RietbergZKO im Museum Rietberg: «CHAVÍN – Die Ankunft der Götter in den Anden»Zürcher Kammerorchester; Willi Zimmermann, Violine und LeitungNähere Angaben und Vorverkauf ab Anfang September 2012.

Samstag, 8. Dezember 2012, 19.30 Uhr, Tonhalle, Grosser SaalConcerto Köln; Alison Balsom, TrompeteWerke von Händel, Purcell und Stanley

Sonntag, 9. Dezember 2012, 14.00 Uhr *, ZKO-HausPurzel-Konzert «Räuber Ratte»Verschiedene Interpreten und Werke. * Bei grosser Nachfrage Zusatzvorstellung um 11.00 Uhr

Donnerstag, 20. Dezember 2012, 19.30 Uhr Freitag, 21. Dezember 2012, 19.30 UhrWeihnachtskonzert – Kirche Fraumünster Zürcher Kammerorchester; Martin Haselböck, Dirigent; Tine Thing Helseth, Trompete; Martina Janková, SopranWerke von Corelli, Händel, Albinoni, Torelli und Bach

Montag, 31. Dezember 2012, 17.00 Uhr Silvesterkonzert – KKL Kultur und Kongresszentrum Luzern Dienstag, 1. Januar 2013, 17.00 Uhr Neujahrskonzert – Tonhalle, grosser Saal Zürcher Kammerorchester; Antonello Allemandi, Dirigent; Anna Bonitatibus, Mezzosopran; Jan Jakub Monowid, Countertenor (Preisträger des Gianni Bergamo Classic Music Award 2011); Ivana Rusko, Sopran; Michael Laurenz, Tenor; Morgan Moody, BassbaritonWerke von Händel bis Gershwin

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