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Oracle BI Suite + BI Competency Center = bessere und effizientere Informationsversorgung Harald Erb, ORACLE Deutschland, Frankfurt Schlüsselworte: Oracle Business Intelligence Enterprise Edition, Business Intelligence Competency Center, BICC, Entwicklung, Integration, Test, Betrieb Einleitung Die der Oracle Business Intelligence Enterprise Edition (OBIEE) zugrunde liegende Technologie ermöglicht es Unternehmen eine solide, flexible und integrierte BI-Plattform zu errichten, die für unterschiedlichste Analyse- und Reporting-Aufgaben den notwendigen Funktionsumfang bietet und damit den effektiven Einsatz von Business Intelligence fördert. D.h. ein möglichst großer Anwenderkreis soll einen rollenbasierten Zugriff auf diese Plattform erhalten und in die Lage versetzt werden, z.B. Ad-hoc-Auswertungen zu erstellen deren Ergebnisse entweder themengerecht in interaktiven Dashboards präsentiert oder eventbasiert bzw. zeitgesteuert an Mitarbeiter, Lieferanten, etc. verteilt werden. Während ein Proof-of-Concept oder kleines Projekt mit OBIEE schnell und mit geringem Aufwand realisierbar ist, können schon mit dem zweiten OBIEE-Projekt oder durch bereits gemachte Erfahrungen mit vorhandenen Informationssystemen bzw. Analyse- und Reporting-Werkzeugen eine Reihe von immer wiederkehrenden Anforderungen und Problemstellungen sichtbar werden: Unzureichende Datenqualität, schlechtes Antwortzeitverhalten, unterschiedliche Quellen/ Berichte mit ähnlichen oder gleichlautenden Kennzahlen, die zu einem Thema abweichende Inhalte liefern Mangel an Vertrauen in das BI System Know-how für die Benutzung bzw. Weiterentwicklung vorhandener BI Systeme ist auf wenige Personen verteilt, Know-how Träger arbeiten an verschiedenen Stellen in der Organisation zu lange Realisierungszeiten durch personelle Engpässe, schlechte Kommunikation Konkurrierende Informationssysteme oder ein historisch bedingter „Frontend-Zoo“ für Analyse- und Reporting-Werkezuge Unklarheit: Auf welcher Infrastruktur sollen neue BI- Anwendungen realisiert werden? Die oben angeführten Beispiele mit ihren Konsequenzen sind starke Indizien für die Notwendigkeit einer Business Intelligence-Strategie und einer organisatorischen Lösung in Form eines sog. „Business Intelligence Competency Centers“. Der Begriff BI Competency Center (alternativer Begriff: BI Center of Excellence) wurde ursprünglich von Gartner zusammen mit nachstehender Definition geprägt: The BI competency center's (BICC's) role is to champion the BI technologies and define standards, as well as the business-alignment, project prioritization, management and skills issues associated with significant BI projects.[1]

Oracle BI Suite + BI Competency Center= bessere und · PDF fileDashboard-Erweiterungen in OBIEE, ... von Ad-hoc und Pixel Perfect Reports) oder bei der Durchführung neuer BI-Projekte

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Oracle BI Suite + BI Competency Center

= bessere und effizientere Informationsversorgung

Harald Erb, ORACLE Deutschland, Frankfurt

Schlüsselworte:

Oracle Business Intelligence Enterprise Edition, Business Intelligence Competency Center, BICC,

Entwicklung, Integration, Test, Betrieb

Einleitung

Die der Oracle Business Intelligence Enterprise Edition (OBIEE) zugrunde liegende Technologie

ermöglicht es Unternehmen eine solide, flexible und integrierte BI-Plattform zu errichten, die für

unterschiedlichste Analyse- und Reporting-Aufgaben den notwendigen Funktionsumfang bietet und

damit den effektiven Einsatz von Business Intelligence fördert. D.h. ein möglichst großer

Anwenderkreis soll einen rollenbasierten Zugriff auf diese Plattform erhalten und in die Lage versetzt

werden, z.B. Ad-hoc-Auswertungen zu erstellen deren Ergebnisse entweder themengerecht in

interaktiven Dashboards präsentiert oder eventbasiert bzw. zeitgesteuert an Mitarbeiter, Lieferanten,

etc. verteilt werden.

Während ein Proof-of-Concept oder kleines Projekt mit OBIEE schnell und mit geringem Aufwand

realisierbar ist, können schon mit dem zweiten OBIEE-Projekt oder durch bereits gemachte

Erfahrungen mit vorhandenen Informationssystemen bzw. Analyse- und Reporting-Werkzeugen eine

Reihe von immer wiederkehrenden Anforderungen und Problemstellungen sichtbar werden:

Unzureichende Datenqualität, schlechtes Antwortzeitverhalten, unterschiedliche Quellen/

Berichte mit ähnlichen oder gleichlautenden Kennzahlen, die zu einem Thema abweichende

Inhalte liefern Mangel an Vertrauen in das BI System

Know-how für die Benutzung bzw. Weiterentwicklung vorhandener BI Systeme ist auf

wenige Personen verteilt, Know-how Träger arbeiten an verschiedenen Stellen in der

Organisation zu lange Realisierungszeiten durch personelle Engpässe, schlechte

Kommunikation

Konkurrierende Informationssysteme oder ein historisch bedingter „Frontend-Zoo“ für

Analyse- und Reporting-Werkezuge Unklarheit: Auf welcher Infrastruktur sollen neue BI-

Anwendungen realisiert werden?

Die oben angeführten Beispiele mit ihren Konsequenzen sind starke Indizien für die Notwendigkeit

einer Business Intelligence-Strategie und einer organisatorischen Lösung in Form eines sog. „Business

Intelligence Competency Centers“. Der Begriff BI Competency Center (alternativer Begriff: BI Center

of Excellence) wurde ursprünglich von Gartner zusammen mit nachstehender Definition geprägt:

“The BI competency center's (BICC's) role is to champion the BI technologies and define standards,

as well as the business-alignment, project prioritization, management and skills issues associated with

significant BI projects.” [1]

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Der Zweck eines BICC’s ist die Bündelung und der Ausbau der im Unternehmen bereits vorhandenen

aber in verschiedenen Organisationseinheiten verteilten BI- (und Data Warehousing-) Kompetenzen

(vgl. Abb.1), die für die Entwicklung und den Betrieb einer funktionierenden BI-Plattform

erfolgskritisch sind:

Architektur und Design (Modellierung, ETL/ELT, semantischer Layer, BI Applikation,..),

Infrastruktur (Planung und Management der physischen Umgebung, Mengengerüst, ..),

Analytik (Tool-Auswahl, Business Abstraktion Layer, KPI's, ...),

Administration (Konfiguration, Monitoring, Security, Tuning,..) und

Governance (Datenbesitz, -qualität, Einbindung in Prozesse und Strategie,…)

Abb. 1: Verteiltes BI Know-how im Unternehmen

Ziel eines funktionierenden BI Systems muss am Ende des Tages sein, dass relevante Informationen

ihre Empfänger zur rechten Zeit erreichen [2]. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist dabei die Beherrschung

der BI Technologie sowie die Abstimmung der an Entwicklung und Betrieb beteiligten Parteien

untereinander. Aus Anwendersicht macht sich das u.a. in Form von Schnelligkeit bemerkbar, z.B.

im Tagesgeschäft: Umsetzung neuer Reporting-Anforderungen, Ad-hoc Auswertungen,

Dashboard-Erweiterungen in OBIEE, etc.

im Projektgeschäft bei der Lieferung neuer Versionen / Builds zur Erweiterung des

semantischen Layers (neue Attribute, Berechnungen, Einbindung von Datenbank-Funktionen),

Erweiterung des BI-Systems (zusätzliche Datenquellen, Aggregationen, etc.), Beseitigung von

Medienbrüchen/Optimierung der Integration (BI operatives System, Karten, Kombination

von Ad-hoc und Pixel Perfect Reports) oder bei der Durchführung neuer BI-Projekte.

Der Vortrag adressiert im Folgenden anhand von Praxisbeispielen, wo im Unternehmen spezielles

OBIEE Know-how benötigt wird bzw. wie durch vorgegebene Rahmenbedingungen der Aufbau einer

OBIEE BI-Infrastruktur beeinflusst werden kann.

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Themenauswahl fürdieOBIEE Praxisbeispiele:

Einsatz von OBIEE in der Entwicklung,

Auslieferung von OBIEE Deliverables,

Setup und Betrieb von OBIEE-Umgebungen

OBIEE im täglichen Einsatz

Die Fallbeispiele wurden aus Kundenprojekten abgeleitet (Anzahl Mitarbeiter < 5000) und

beschränken sich in Bezug auf OBIEE auf den Einsatz von Interactive Dashboards, Answers, BI

Publisher und der zugehörigen Infrastruktur. Wenn möglich, wird in einem behandelten Fallbeispiel

ein Ausblick auf die zu erwartenden Neuerungen bzw. Verbesserungen gegeben, die die neue OBIEE

mit sich bringt.

Für ein BI Competency Center sind das aber bereits genug Komponenten bzw. Integrationsthemen,

auf die sich die Mitarbeiter spezialisieren können. Je nach Nutzung der BI-Plattform können,

insbesondere mit der neusten OBIEE 11g-Version, weitere Komponenten (OLAP/Essbase, BI Office,

Karten/ MapViewer, Scorecards, Action Framework, mobile Endgeräte, etc.) hinzukommen, die von

einem BI Competency Center und seinen Mitgliedern technisch als auch organisatorisch beherrscht

werden müssen. (vgl. Abb. 2)

Abb. 2: “End User Experience” mit OBIEE 11g

Die Praxis, Business Intelligence organisationsübergreifend so auszudehnen, dass möglichst viele

Anwender einen optimalen Zugang zu Informationen haben sowie der dazu notwendige „Bauplan für

eine BI-Landschaft“, die zur Datenspeicherung und –bewirtschaftung eine mehrschichtige Data

Warehouse Architektur als Kern hat, wird im Vortrag nicht vertieft. Als Update zu diesen Themen

kann aber das Oracle White Paper „Enabling Pervasive BI through a Practical Data Warehouse

Reference“ empfohlen werden. [3]

Abschließend fasst der Vortrag am Modell eines virtuell organisierten BI Competency Centers

zusammen, wie diese BICC-Variante – andere Organisationsformen und Best Practices beschreiben

[4] und [5] ausführlich – in Kombination mit OBIEE als BI-Infrastruktur dafür sorgen kann, dass BI-

Anwender besser und effizienter mit Informationen versorgt werden und BICC’s nicht nur ein Thema

für Großkonzerne sondern auch für kleinere Unternehmen oder Behörden sind.

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A. Einsatz von OBIEE in der Entwicklung

Aufgrund der zahlreichen OBIEE-Features gibt es für die BI Entwicklung eine Reihe von

Aufgabenfeldern und Spezialisierungsmöglichkeiten. Ausgehend vom Aufbau und der Pflege des BI

Server Repositories gib es Best Practices für die verständliche Gestaltung der Präsentationsschicht,

sinnvolle Navigations-/Drill-Pfade, Generierung performanter Queries, Absicherung des Datenzugriffs

usw. Die Entwicklungsaufgaben im BI Präsentation Server reichen von der Erstellung der Answers-

Reports und Dashboards (Ziel: interaktive, flexible aber nicht überfrachtete Darstellung, etc.) über das

OBIEE-Customizing, z.B. mittels Einbindung von Stylesheets/JavaScript zur Umsetzung der

Corporate Identity bzw. für besondere Report-/Dashboard-Anforderungen. Das andere Ende des

Entwicklungsspektrums beinhaltet Integrationsthemen, wie z.B, die Verlinkung von OBIEE-Inhalten

mit operativen Anwendungen bzw. deren Einbettung in bestehende Unternehmensportale, MapViewer

Karten usw. Zwei OBIEE-Integrationsszenarien werden im Folgenden erläutert.

OBIEE SSO-Integration Beteiligt:

Anforderung: Die Verwendung der auf OBIEE 10g basierenden BI-Anwendungen soll, ebenso wie

bei anderen Unternehmensanwendungen auch, über die zentrale Stelle „SSO Rechte-Administration“

bewerkstelligt werden.

Realisierung: Abb.3 illustriert schematisch, wie die Berechtigung der BI User direkt im LDAP Server

(Oracle Internet Directory) über eine entsprechende Oberfläche zur Benutzerverwaltung erfolgt und

per Replikation die für den OBIEE-Anmeldeprozess erforderlichen Account-Informationen samt

erteilter OBIEE-Rechte in ein BI Security Schema der DWH-Zieldatenbank übertragen wird. Seitens

OBIEE erfolgt die Konfiguration gemäß der Deployment Guide [6] beschrieben „Impersonation

Methode“, die OBIEE-Instanz selbst wird im SSO-Server als Partner-Applikation registriert und die

Adresse für den Aufruf des Analytics Servlets mittels mod_osso im Oracle HTTP-Server geschützt.

Abb.3: Anbindung von OBIEE 10g an ein bestehendes Single-sign-on-Verfahren

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OBIEE 11g: Mit dieser Version wird OBIEE in Punkto Security im Weblogic Application Server ein

„gleichberechtigter Partner“ und über das Security Framework OPSS (Oracle Platform Security

Services) gemanagt, vgl. hierzu Abb. 4. Dies hat zur Konsequenz, dass alle im BI Server Repository

angelegten Benutzer und Gruppen-Informationen „ausgebaut“ und in die Middle Tier Schicht

verlagert werden müssen. Für die oben beschriebene SSO-Anbindung von OBIEE ist allerdings keine

größere Umstellung zu erwarten, da außer dem Administrator und Impersonator User alle Anwender

Accounts und Rechte bereits extern im LDAP Server verwaltet werden. Neben dem zentralen Security

Management bringt die Umstellung auch für Anwender kleine Vorteile, z.B. können nun für die

Erstellung eines iBots nicht nur die User-Accounts sondern auch die zugehörigen E-Mail-Adressen

direkt aus LDAP in die Adressatenliste übernommen werden.

Abb.4: Anbindung von OBIEE 10g an ein bestehendes Single-sign-on-Verfahren

Embedded Database Functions in OBIEE nutzen Beteiligt:

Anforderung: Auf Basis der Oracle Text Option soll in OBIEE (Answers) eine Volltextsuche in der

Textspalte einer Datenbank-Tabelle möglich sein, die verwendeten Suchbegriffe können ggf. in der

Ergebnisausgabe optisch, z.B. gelb hinterlegt, hervorgehoben werden.

Realisierung: Mit der OBIEE Version 10.1.3.4.x wurden die sog. „Embedded Database Functions“

EVALUATE(…), EVALUATE_AGGR(…) und EVALUATE_PREDICATE(…) eingeführt, die bei der Report-

Erstellung in Answers das direkte Ausführen von Datenbank-Funktionen erlauben. Damit bietet sich

u.a. die Möglichkeit, Analytische-, Aggregats-, OLAP- und selbst programmierte Funktionen in der

Answers-Abfrage zu nutzen. Zunächst muss in der Datenbank auf eine Tabellenspalte FREITEXT (z.B.

mit CLOB-Datentyp) ein entsprechender Index vom Typ CTXSYS.CONTEXT angelegt und die

Volltextsuche mittels des Standard-Packages CTX_DDL mit Stop- und Wordlisten parametrisiert

werden – neben der einschlägigen Oracle Dokumentation geben [7] und [8] nützliche Informationen

zur praktischen Nutzung von Oracle Text. Eine selbstprogrammierte Funktion SHOW_CTX_MARKUP

(fiktiver Name), sorgt für Hervorhebung der Trefferergebnisse unter Nutzung des Oracle Standard-

Packages CTX_DOC.

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Beispiel PL/SQL Funktion SHOW_CTX_MARKUP mit Pseudo-Code:

CREATE OR REPLACE FUNCTION SHOW_CTX_MARKUP (p_such_text IN VARCHAR2, p_clob IN CLOB

,p_substr_pos IN VARCHAR2, p_substr_length IN VARCHAR2

)

RETURN VARCHAR2

AS

v_clob CLOB;

v_str VARCHAR2(4000);

v_style VARCHAR2(100) := '<style type="text/css">.gelb {background-color:#FFFF66;}</style>';

v_pos NUMBER := 0;

v_len NUMBER := 0;

BEGIN

...

CTX_DOC.POLICY_MARKUP(policy_name => 'obiee_policy'

,document => p_clob

,text_query => p_such_text

,restab => v_clob

,plaintext => FALSE

,tagset => 'TEXT_DEFAULT'

,starttag => '<a class="gelb">'

,endtag => '</a>');

...

RETURN DBMS_LOB.SUBSTR(p_clob, v_len, v_pos);

END SHOW_CTX_MARKUP;

In Answers sind bei der Report-Erstellung zwei Dinge zu erledigen, damit in OBIEE die Oracle

Textsuche möglich ist. Für Nutzung des angelegten Volltext-Indexes muss mittels EVALUATE(…) die

WHERE-Clause des vom BI Server zu generierenden Oracle SQL-Statements den Operator

CONTAINS (mit Suchbegriffen) und für die Anzeige des Freitexts (mit markierten Suchbegriffen) die

selbstprogrammierte Funktion SHOW_CTX_MARKUP enthalten – Fortsetzung des Beispiels mit einem

Pseudo-generierten SQL-Statement:

SELECT T15892.DATUM AS c1,

T25792.KUNDE AS c2,

...

CAST(SHOW_CTX_MARKUP(nvl(' .. Suchbegriffe ..'), T16551.FREITEXT, '1' , '4000')

AS VARCHAR ( 4000 ) ) AS c11,

CAST(SHOW_CTX_MARKUP(nvl(' .. Suchbegriffe ..' , T16551.FREITEXT, '4001', '4000')

AS VARCHAR ( 4000 ) ) AS c12,

...

FROM D_DIM1 T25792 /* A_D_DIM1 */

D_DIM2 T16277 /* A_D_DIM2 */ ,

...

F_FACT T16551 /* A_F_FACT */ LEFT OUTER JOIN ...

WHERE (T15892.ROWID...

AND ... CONTAINS(T16551.FREITEXT, nvl(' .. Suchbegriffe ..')) > '0'...

);

B. Auslieferung von OBIEE Deliverables

Auslieferung des BI Server Repositories Beteiligt:

Anforderung: BI Server Repository (*.rpd Datei) soll in OBIEE-Test- und Produktionsumgebungen

(O/S: Linux) ohne das Werkzeug Oracle BI Administrator eingespielt werden können.

Umgebungsspezifische Einstellungen (Host-Namen, Pfade, Connection Pools, Versionsangaben, etc.)

müssen für jede OBIEE-Umgebung ggf. in einer Konfigurationsdatei editierbar sein.

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Realisierung: OBIEE bietet verschiedene Werkzeuge an, die per Kommandozeile bedient oder in

Skripten verwendet werden können. Diese interdisziplinäre Aufgabe ist ein schönes Beispiel für den

Abstimmungsbedarf der „BI-Entwicklung“ mit den anderen Organisationseinheiten „Build

Management“ bzw. „Server Betrieb“ und zeigt, wie die Auslieferung der BI Server Repositories

gestaltet werden kann:

Initiale Erzeugung von UDML-Konfigurationsdateien, eine lesbare Variante der *.rpd-Dateien für

Test- und Produktionsumgebungen – sie werden in der Regel einmal erzeugt und ggf. bei Bedarf

erweitert. Mit dem Programm nqudmlgen wird hierzu ein BI Repository obi_app.rpd (fiktiver

Name) in eine UDML-Datei obi_app.UDML gewandelt – Beispiel eines Pseudo Shell-Skripts:

#!/bin/ksh

#set -x

DATECMD=/bin/date

. /home/oracli/.bash_profile.IAS_10.1.3_OBIEE

export ORACLE_BI_HOME=/opt/oracle/IAS_10.1.3/OBIEE/BIServer

...

cd $ORACLE_BI_HOME/setup

. ./sa-init.sh

...

$ORACLE_BI_HOME/server/Bin/nqudmlgen -U Administrator -P Administrator

-R /home/.../INSTALL/obi_app.rpd

-O /home/.../INSTALL/obi_app_`$DATECMD '+%Y%m%d'`.UDML

...

Der Inhalt der UDML-Datei obi_app.UDML beschreibt jetzt in lesbarer Form das gesamt BI Server

Repository obi_app.rpd und kann nun mit Hilfe eines Texteditors auf die konfigurierbaren Teile

(z.B. BI Server Repository Variablen) begrenzt, für jede benötigte Test-/Produktionsumgebung

dupliziert (obi_app_TEST.UDML, …, obi_app_PROD.UDML) und mit entsprechenden Einträgen

versehen werden. Eine Beispielhafter Auszug aus der fiktiven Datei obi_app_TEST.UDML:

...

DECLARE RP VARIABLE "BI_EE_HOME" AS "BI_EE_HOME" UPGRADE ID 1526 EXPRESSION

{'/opt/oracle/IAS_10.1.3/OBIEE/BIServer'}

DESCRIPTION {ORACLE_HOME BI Server-Installation}

PRIVILEGES ( READ);

DECLARE RP VARIABLE "DWH_DB" AS "DWH_DB" UPGRADE ID 2150323227 EXPRESSION {'DWHTEST'}

DESCRIPTION {Name DWH-Datenbank (= Eintrag in tnsnames.ora auf OBIEE Host)}

...

Fortsetzung des Szenarios: Ausgehend von der Stelle „Build Management“ werden neue Versionen

des BI Server Repositories obi_app.rpd regelmäßig an den „Server Betrieb“ z.B. für die

Produktionsumgebung ausgeliefert. Höchstwahrscheinlich ist es dann zunächst erforderlich, das

Administrator Passwort aus der Entwicklungsumgebung an die Zielumgebung anzupassen – dies kann

mit dem Programm nqschangepassword erfolgen – Beispiel

...

$ORACLE_BI_HOME/server/Bin/nqschangepassword –d AnalyticsWeb -u Administrator

-p <test_passw> -n <prod_passw>

mit:

-d Name der Datasource siehe Datei $ORACLE_BI_HOME/setup/odbc.ini

-u Name des Administrator|Impersonator Users

-p aktuelle Passwort des Administrator|Impersonator Users

-n neues Passwort des Administrator|Impersonator Users

...

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Schließlich wird mit dem Programm nqudmlexec und einer vorbereiteten Konfigurationsdatei (z.B.

obi_app_PROD.UDML für die Produktionsumgebung) ein an die Zielumgebung angepasstes BI Server

Repository erzeugt – Beispiel:

...

$ORACLE_BI_HOME/server/Bin/nqudmlexec -U Administrator -P Administrator

-I /home/.../INSTALL/config/obi_app_PROD.UDML

-B /home/.../INSTALL/obi_app.rpd

-O $ORACLE_BI_HOME/server/Repository/obi_app.rpd

...

C. Setup und Betrieb von OBIEE-Umgebungen

Zwischen dem Bereich „BI-Entwicklung“ und den IT-Bereichen „Build Management“ bzw. „Server

Betrieb“ besteht beim Aufbau einer OBIEE-Plattform Abstimmungsbedarf, wenn es um das Setup von

Entwicklungs- und Testumgebungen geht. Hier ist für die Mitarbeiter im Betrieb eine Lösung zu

finden, mit der zügig die benötigten Umgebungen bereitgestellt werden können. Für den OBIEE

Wirkbetrieb sind dagegen die Anforderungen in Punkto Ausfallsicherheit und Lastverteilung

maßgeblich und sind am besten mit einem Cluster Setups erfüllbar:

OBIEE Multi-Appl.-Setup für Entwicklung & Test Beteiligt:

Realisierung: Für dieses Setup gibt es eine ausführliche Step-by-step Konfigurationsanleitung im

Blog von Robin Moffatt [9]. In der Praxis hat sich dieses Setup bewährt. Es hat den Vorteil, dass

innerhalb von einer Stunde eine weitere parallele BI-Umgebung innerhalb eingerichtet werden kann,

wenn bei allen OBIEE-Komponenten (vgl. Abb. 5) eine entspr. Namenskonvention eingehalten wird.

Abb.5: OBIEE 10g Multi-Appl. Setup für Entwicklung und Test

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OBIEE 11g: Die Dokumentation sah im Beta-Stadium noch eine Installations-Option für das oben

beschriebene Setup vor, die jetzt offiziell verfügbare OBIEE 11g Dokumentation sieht diese Option

offenbar (noch) nicht vor.

OBIEE-Cluster für Produktionsbetrieb Beteiligt:

Realisierung: Wer sich konsequent an den OBIEE Deployment Guide [6] hält und Geduld mitbringt

die zahlreichen Konfigurationsdateien und Startskripte für alle OBIEE-Komponenten zu editiern, kann

mit der Version 10g erfolgreich ein Cluster Setup einrichten und betreiben. Gewohnte

Systemmanagement-Features wie z.B, den Oracle Process Management and Notification Server

(OPMN) für OBIEE vermisst man beim Server Betrieb allerdings doch...

OBIEE 11g: ...doch mit der neuen Version 11g ändert sich das, denn der Enterprise Manager bietet

einen stark verbesserten Betrieb aller OBIEE-Komponenten. Dies umfasst neben dynamischer

Kapazitätsplanung und –management auch das „1-click scale-out & online clustering“

von OBIEE, Abb. 6 stellt beispielhaft den Aufbau eines 2-Node-Clusters dar.

Abb.6: Active-Active 2-Node-Cluster-Setup mit OBIEE 11g

OBIEE-Überwachung und Diagnose Beteiligt:

Das Systemmanagement der OBIEE-Vorgängerversion konnte bereits Performance Kennzahlen und

die aktuell geltende Konfiguration mittels Java MBeans darstellen. Für die Ansicht gab es zwei

einfache aber nicht besonders komfortable Möglichkeiten, die ohne Einsatz zusätzlicher Software

funktionieren: die Java JConsole und über den Browser der Aufruf des OBIEE Performance Monitors,

siehe Abb. 7.

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Abb.7: Darstellung der OBIEE Performance Kennzahlen und Konfiguration

OBIEE 11g: Das BI Management Pack Version 10.2.0.4 konnte bereits einen Teil der Performance

Kennzahlen darstellen und bot als Vorteil die Speicherung der Werte für einen vorgegebenen Zeitraum

sowie die Definition von Schwellwerden an. Die Änderung der OBIEE-Konfiguration sowie die

Darstellung der Dashboard Nutzung auf Basis der OBIEE Usage Tracking Daten waren weitere

Features. Mit dem Enterprise Manager 11g wurden nun die Diagnose-Möglichkeiten ausgebaut und

vor allem um Handlungsmöglichkeiten ergänzt, die bei Bedarf online durchführbar sind, z.B. die

„Zuschaltung“ zusätzlicher BI Komponenten. (vgl. Abb. 8 und 9)

Abb.8: Darstellung der OBIEE Performance im Enterprise Manager 11g

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Abb.9: Topologie einer im Betrieb befindlichen OBIEE-Installation im Enterprise Manager 11g

D. OBIEE im täglichen Einsatz

Einsatz BI Publisher Beteiligt:

Situation: Im Vorfeld einer BI Publisher Einführung wird ein kleines Detail zum „No Go“ Kriterium.

Der IT Chefarchitekt eines Unternehmens stimmt der Nutzung des BI Publisher Add-in’s für

Microsoft Word nicht zu, weil diese Komponente das auf den Arbeitsplatzrechnern nicht freigegebene

.Net Framework von Microsoft benötigt...

OBIEE 11g: ...der neue BI Publisher Layout Builder passt dagegen als AJAX-Client zu 100% in die

Systemlandschaft des Unternehmens. (vgl. Abb.10)

Abb.10: BI Publisher 11g Layout Builder als web-basierter Thin Client

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Quellen / Literatur: 1 BI Competency Center Is Core to BI Success, Gartner Research

http://www.gartner.com/resources/116400/116413/bi_competency_center_is_core_116413.pdf

2 Artikel – Enabler Of User Self Sufficiency, von Bryan Kolburn (BI Spektrum, Ausgabe 1/2010)

3 Oracle White Paper - Enabling Pervasive BI through a Practical Data Warehouse Reference

http://www.oracle.com/us/solutions/datawarehousing/058925.pdf

4 Buchtitel –Von der Strategie zum Business Intelligence Competency Center (BICC), Konzeption – Betrieb

– Praxis, von T. Gansor, A. Totok, S. Stock

5 Oracle White Paper - BI & EPM Oracle Guide to Management Excellence V3.1

http://www.oracle.com/us/solutions/business-intelligence/064045.pdf

6 OBIEE 10g Deployment Guide

http://download.oracle.com/docs/cd/E10415_01/doc/nav/portal_booklist.htm

7 Oracle-Text-Blog von C. Czarski und U. Schwinn

http://oracle-text-de.blogspot.com/

8 MUNIiQSOFT – Tipps & Tricks Februar 2010: Oracle Text 1

http://www.muniqsoft.de/tipps/monatstipps/jahr-2010/februar-2010.htm

9 Blog von Robin Moffatt– OBIEE Multi Application Setup

http://rnm1978.wordpress.com/2009/08/25/multiple-rpds-on-one-server-part-1-the-bi-server/

http://rnm1978.wordpress.com/2009/08/25/multiple-rpds-on-one-server-part-2-presentation-services/

Kontaktadresse:

Harald Erb

ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG

Geschäftsstelle Frankfurt

Robert-Bosch-Str. 5

D-63303 Dreieich

Telefon: +49 (0) 6103 397-403

Fax: +49 (0) 6103 397-397

E-Mail [email protected]

Internet: www.oracle.com