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Das Magazin für Freunde der Phaleristik 74 13. JAHRGANG AUGUST 2011 ISSN 1438-3772 In diesem Heft Guido von Gillhaußen (1870–1918) Amtskette der DDR für Eheschließungen Die Staufermedaille Die Inhaber des kgl.-bayer. Militär- Sanitäts-Ehrenzei- chens (1812–1872) Eine Verleihung in Kriegszeiten für wirtschaftliche Zusammenarbeit Auszeichnungen für Feuerwehrfahnen Die Gorgo-Becher der Doorner Arbeitsge- meinschaft (D.A.G.) – ein Nachtrag Der Orden Leopolds II. des Freistaats Kongo und seine Verleihun- gen an deutsche Staatsangehörige Major Guido von Gillhaußen: Mili- tär, Schöngeist und Hellseher (?) nach seiner schweren Verwundung Anfang des Weltkrieges.

Orden · 2012. 9. 14. · 182 Orden und Ehrenzeichen 13. Jg., Nr. 74 (August 2011) Die interessante Person der Zeitge-schichte, über die im Folgenden berich-tet werden soll, ist

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Page 1: Orden · 2012. 9. 14. · 182 Orden und Ehrenzeichen 13. Jg., Nr. 74 (August 2011) Die interessante Person der Zeitge-schichte, über die im Folgenden berich-tet werden soll, ist

Das Magazin für Freunde der Phaleristik

7413. JAHRGANG

AUGUST 2011

ISSN 1438-3772

In diesem HeftGuido von Gillhaußen(1870–1918)

Amtskette der DDRfür Eheschließungen

Die Staufermedaille

Die Inhaber des kgl.-bayer. Militär-Sanitäts-Ehrenzei-chens (1812–1872)

Eine Verleihung inKriegszeiten für wirtschaftliche Zusammenarbeit

Auszeichnungen fürFeuerwehrfahnen

Die Gorgo-Becher derDoorner Arbeitsge-meinschaft (D.A.G.) –ein Nachtrag

Der Orden Leopolds II.des Freistaats Kongound seine Verleihun-gen an deutscheStaatsangehörige

Major Guido von Gillhaußen: Mili-tär, Schöngeist und Hellseher (?)nach seiner schweren VerwundungAnfang des Weltkrieges.

Page 2: Orden · 2012. 9. 14. · 182 Orden und Ehrenzeichen 13. Jg., Nr. 74 (August 2011) Die interessante Person der Zeitge-schichte, über die im Folgenden berich-tet werden soll, ist

InhaltAndreas Felmeden, Fuldatal:Guido von Gillhaußen (1870–1918) . . . . . . . . 182

Wolfgang Wiek, Berlin:Amtskette der DDR für Eheschließungen . . . . 190

Jürgen Lindner, Gäufelden:Die Staufermedaille . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193

Werner Bergmann, Kirchenlamitz:Die Inhaber des kgl.-bayer. Militär-Sanitäts-Ehrenzeichens (1812–1872) . . . . . . . . . . . . . . 197

Christian Lehrle, Stuttgart:Eine Verleihung in Kriegszeiten fürwirtschaftliche Zusammenarbeit . . . . . . . . . . 204

Bernd Klaedtke, Rommerskirchen:Auszeichnungen für Feuerwehrfahnen . . . . . . 206

Uwe Brückner, Berlin:Die Gorgo-Becher der DoornerArbeitsgemeinschaft (D.A.G.) –ein Nachtrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211

Gert Efler, Schwalmstadt:Ein Brustbild des Kurhessischen Landesvaters,Kurfürst Wilhelm II. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215

Stijn David, Tielt (Belgien):Der Orden Leopolds II. des Freistaats Kongound seine Verleihungen an deutscheStaatsangehörige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218

Michael Autengruber, Konstanz:Die Orden und Ehrenzeichen vonDr. Otto von Habsburg-Lothringen . . . . . . . . . 222

Neue Bücher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224

Nachbarpublikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227

Fragen an die Leser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228

Antworten auf Fragen und Kommentarezu vorhergehenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228

DGO-Nachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230

EditorialGeradezu martialisch wirkt das Titelbild des Guido von Gillhaußen von Anfangdes Weltkrieges 1914 in der Felduniform des 3. Garde Regimentes zu Fuß undseinen durch die Verbände zur Schau gestellten Verwundungen. Nicht zu ver-gessen der dafür empfangene Lohn, kontrastreich auf der Armschlinge dra-piert und ins rechte Licht gerückt: das Eiserne Kreuz II. Klasse, das um dieseZeit noch etwas Besonderes war. Mehr über das Leben dieses vielseitigenpreußischen Offiziers mit besonderen Fähigkeiten (?) weiß unser Autor in derTitelgeschichte zu berichten. Lassen Sie sich überraschen!Einen ganz anderen Tenor haben die nachfolgenden Artikel aus der deutschenNachkriegszeit. Vorgestellt wird ein Amtsabzeichen aus der ehemaligen DDRund nichttragbare Auszeichnungsmedaillen des Landes Baden-Württembergin ihren verschiedenen Stufen und Ausprägungen – sauber recherchiert undchronologisch eingeordnet, von einem Kenner bundesrepublikanischer Aus-zeichnungen. Das in der letzten Phase der bayrischen Monarchie durch andereOrden abgelöste und selten verliehene Militär-Sanitäts-Ehrenzeichen wird erst-mals mit all seinen Trägern von 1812 bis 1872 aufgelistet. Eine verdienstvolleArbeit, die garniert ist mit schönen Trägerfotos. Die Brücke zwischen den Aus-zeichnungen des Dritten Reiches und dem Ausland schlägt ein kleiner Beitragüber die Verleihung des Ordens vom Finnischen Löwen an einen Deutschen imZweiten Weltkrieg – leider der einzige Artikel zu dieser Epoche. Auszeichnun-gen für und an Fahnen sind zwar bekannt aber relativ selten. Unser Autorwendet sich in diesem Segment speziell dem Bereich Feuerwehr zu, um dieDiskussion anzustoßen, ohne den Anspruch zu erheben eine abschließendeArbeit vorzulegen. Um dieses Stichwort aufzugreifen. In Heft 71 wurde das Gorgo-Abzeichen derDoorner Arbeitsgemeinschaft mit seinen Bechern vorgestellt – wie sich jetztzeigt nicht abschließend. Dem Autor ist es nun gelungen, weiteres interessan-tes Material zu recherchieren, auch auf Grundlage der Diskussion seines Arti-kels und seiner profunden Internetpräsenz, das er in einer Ergänzung nun vor-stellt. Bekannt ist, dass viele Stempel von Ehrenzeichen im Avers von Münzen stam-men oder zumindest stark an Münzbilder angelehnt sind. Interessant ist derdirekte Vergleich solcher Medaillen mit diesen Münzen, wie es hier exempla-risch an Realien aus dem kurhessischen Bereich durch den neuen Vorsitzendendes Wissenschaftlichen Beirates der DGO gezeigt wird. Unser Kollege aus Bel-gien dagegen legt mit einem Artikel zum Orden Leopolds II. des FreistaatsKongo einen weiteren Baustein zu seiner angekündigten kleinen Serie überdie bilateralen ordenskundlichen Beziehungen zwischen Belgien und Deutsch-land der Kaiserzeit vor. Informativ und mit den beigefügten Tabellen wichtigzur Bestimmung eventueller Ordensschnallen, wie vom Autor gezeigt.Abgeschlossen werden die Artikel mit der begonnenen Serie zu Persönlichkei-ten der Zeitgeschichte –- hier aus aktuellem Anlass Otto von Habsburg. Trotzvereinzelter Kritik an diesem Bereich, die im Forum laut wurde, halte ich dieDarstellung für informativ und relevant und fordere auch andere Autoren auf,hier tätig zu werden.Bedanken möchte ich mich wieder bei allen Autoren und für die rege Korres-pondenz mit den Mitgliedern, die sich unter anderem in Fragen, Antwortenund Ergänzungen zu Artikeln oder in Buchrezensionen niederschlägt, die wieimmer zusammen mit dem Vereinsteil den Abschluss des Heftes bilden.Bereits im letzten Heft angekündigt war die Jahreshauptversammlung in San-kelmark bei Flensburg, deren Programm jetzt in diesem Heft präzisiert ist. EinKurzbericht zum Wissenschaftlichen Symposium der DGO ist beigefügt. Auchvon der Redaktion soll an dieser Stelle dem scheidenden Vorsitzenden Dr. Her-furth gedankt und dem neuen, Gert Efler, eine glückliche Hand gewünschtwerden.

181

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182 Orden und Ehrenzeichen 13. Jg., Nr. 74 (August 2011)

Die interessante Person der Zeitge-schichte, über die im Folgenden berich-tet werden soll, ist Guido PankratiusHermann Freiherr von Gillhaußen (Abb.1-2). Er wurde am 12. Mai 1870 aufdem Rittergut Esbach bei Coburg/Thü-ringen geboren als Sohn von Bennovon Gillhaußen (Hauptmann a. D., zu-letzt Kompaniechef im 1. Westfäli-schen Infanterie Regiment Nr. 13) undHelene von Gillhaußen, geborene vonWitzleben aus dem Hause Wolmir-stedt. Nach Besuch des Knabenerzie-

hungsinstituts Taubold in Coburg und2 Jahren Aufenthalt auf der BensbergerKadettenanstalt sowie 7 Jahren aufdem Realgymnasium Ernestin durchliefer bis zum Beginn des 1. Weltkriegeszunächst folgende militärische Lauf-bahn1: 01.10.1889 als Fahnenjunker in das In-

fanterie Regiment Herwarth vonBittenfeld (1. Westfälisches) Nr. 13,Münster, eingetreten

14.05.1890 Fähnrich (Patent 14.05.1890 N.3.n.)

18.01.1891 Secondelieutnant (Patent18.01.1891 G.8.g.)

01.10.1895-13.09.1900 Bataillonsad-jutant und Gerichtsoffizier

05.06.1900 Premierlieutnant2 (nachanderer Quelle3: 15.06.1899/Pa-tent 15.06.1899 H.h.)

14.09.1900 als Inspektionsoffizier zurKriegsschule in Potsdam komman-diert

05.06.-09.07.1901 zum Lehrkursus derInfanterie-Schießschule komman-diert

1902 Garde du Corps4

07.04.-01.07.1903 zur Dienstleistungbeim 1. Garde Rgt. zu Fuß kom-mandiert

16.02.1904 unter Belassung in demKommando als Inspektionsoffizieran der Kriegsschule in Potsdam indas Kaiser Franz Garde GrenadierRgt. 2 versetzt (Abb. 3a/b)

27.01.1905 mit dem 1. Februar dessel-ben Jahres von dem Kommando alsInspektionsoffizier bei der Kriegs-schule in Potsdam enthoben undvon diesem Zeitpunkt auf 4 Monatezur besonderen Verwendung alsLehrer des Prinzen August Wilhelmvon Preußen zur Kriegsschule inPotsdam kommandiert

01.04.-13.06.1906 als Aufsichtsoffizierzum Garnison-Lazarett II Berlinkommandiert

14.06.1906 Hauptmann ohne Patentund Kompaniechef

01.09.1906 Patent seines Dienstgradeserhalten (01.09.1906 B.)5 6

18.10.1907 dem Regiment aggregiert18.05.1908 zum Platzmajor der Fes-

tung Cüstrin ernannt22.03.1914 zur Dienstleistung beim 3.

Garde Rgt. z. F. kommandiert 30.05.1914 als Kompaniechef der 6.

Kompanie in das 3. Garde Rgt. z. F.versetzt

Von Gillhaußen war jedoch nicht nurOffizier. Er war auch sehr den Künstenzugetan, beschäftigte sich auch mit derMalerei und studierte neben seinemDienst Musik am Konservatorium vonJohann Gottfried Adolf Stierlin in

Andreas Felmeden

Guido von Gillhaußen (1870–1918)Dichter, Komponist, preußischer Offizier und Hellseher?

Abb. 1: Hauptmann Guido von Gillhaußen im Vorkriegsordensschmuck, datiert1913.

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Münster in Westfalen. Er schrieb pa-triotische Gedichte und komponierteMusikstücke (Abb. 4). Selbst in den Rei-sebuchaufzeichnungen von Franz Kaf-ka wurde von Gillhaußen durch Erwäh-nung eines zufälligen Zusammentref-

fens der beiden am 16.07.1912 im Er-holungsheim Rudolf Just in Jungbornim Harz für die Nachwelt verewigt, oh-ne dass Kafka jedoch zu diesem Zeit-punkt den interessanten, wenn auchkurzen, weiteren Lebensweg des Er-

wähnten auch nur erahnen konnte. Zwei Tage nach der deutschen Mobil-machung, in der Nacht zum 3. August1914 hatte nämlich von Gillhaußen ei-ne Vision, die er anschließend nieder-schrieb.

Orden und Ehrenzeichen 13. Jg., Nr. 74 (August 2011) 183

Abb. 2: Foto der Vermählungsfeier von Hauptmann Leo von Gillhaußen und Isa-belle Uda geb. von Düring am 12.07.1913 in Detmold. 1. Reihe 2. von links: Fürstzur Lippe, 1. Reihe mittig: Isabelle von Gillhaußen und Hauptmann Leo von Gill-haußen: 2. Reihe 7. und 8. von links: Major Curt von Gillhaußen und Bertha vonGillhaußen; 3. Reihe 3. von rechts: Hauptmann Guido von Gillhaußen.

Abb. 3a/b: Ehrenbecher des Offizierskorps für Guido von Gillhaußen aus Anlass seines 10-jährigen Regimentsjubiläums imKaiser Franz-Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2 mit Familienwappen von Gillhaußen (mit seitenverkehrtem linken oberenFeld) und gravierten Namen der Offiziere, 16.02.1904-30.05.1914, (DHM O 2002/26), Vorderseite (links) und Rückseite.

Abb. 4: Gedichtband von Guido vonGillhaußen, 1918.

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Die schriftlich nieder-gelegte Vision soll ver-siegelt Sr. Kgl. Hoheitdem Prinzen FriedrichWilhelm von Preußenübergeben wordensein, der die Nieder-schrift im Herbst 1915geöffnet und an vonGillhaußen zurückge-sandt haben soll. DerTestamentsvollstreckerhat am 10.05.1918beim Ordnen desNachlasses des Majorsvon Gillhaußen dieNiederschrift in einemversiegelten Kuvert imSchreibtisch des Ver-storbenen gefunden.Sein älterer BruderOberst Curt von Gill-haußen hat die Visionfür Nächststehende imMai 1918 in Druck ge-geben. Durch eine In-diskretion gelangte siejedoch nach Amerikaund wurde dort imHerbst 1918 veröffent-licht. Aus heutiger histori-scher Rückschau sindeinige Ereignisse derVision sehr realitäts-nah.

Von Gillhaußen war sicherlich eine un-gewöhnliche Persönlichkeit. Trotz sei-ner Vision war er in seinen Gedichtenund Liedern offensichtlich als preußi-scher Offizier jedoch auch noch wäh-rend des Krieges glühender Monar-chist, Nationalist und Kriegsbefürwor-ter. Seine weiteren militärischen Statio-nen und Verwundungen/Krankheitenwährend des Krieges sind folgend skiz-ziert7.10.08.1914 mit dem 3. Garde Rgt. z. F.

ins Feld 19.08.1914 Gefecht bei Héron (St. Do-

nat)23.08.1914 Gefecht bei St. Gerard (Ko-

lonnensturm)29.08.1914 Gefecht bei St. Quentin,

Colonfay 29.08.1914 schwer verwundet; Gra-

natsplitterverwundung am Kopf,der rechten Schulter und am Rü-cken; Gewehrtreffer an 4 Fingerge-lenken der rechten Hand (Abb. 5)

30.08.-03.09.1914 Kriegslazarett Wiège08.10.1914 Major (Patent 08.10.1914

0.2.o.) (Abb. 6)04.09.-10.12.1914 Reservelazarett IV

Aachen / sowie PrivatbehandlungDr. inr. Nellessen

11.12.1914 -16.06.1915 Reservelaza-rett I Wiesbaden / Teillazarett Astoria

17.06.-02.07.1915 ambulante Be-handlung in Berlin

02.07.1915 zum Ersatzbataillon des 3.Garde Rgt. z. F. überwiesen

184 Orden und Ehrenzeichen 13. Jg., Nr. 74 (August 2011)

Abb. 5: Guido von Gillhaußen als Poet und Komponist,ohne dass er die militärischen Züge verleugnen könnte.

Vision des Hauptmanns Guido von GillhaußenBerlin S.O. 26, den 3. August 1914,Mariannenplatz 20.Was ich am 3. August 1914 früh gegen 2 Uhr sah:Wie wird der Krieg verlaufen?Nicht in kurzer Spanne Zeit. Nicht gegen nur einen starkenGegner. Ich sehe an mir vorüberziehen viele Feinde und er-kenne deutlich Belgien als einen Feind, der uns furchtbareWunden schlägt in maßloser Grausamkeit. Im Westentaucht neben Frankreich, das ich gestoßen, getreten undvergewaltigt sehe von England, eben dieses England aufals unser bedeutendster Gegner. In Afrika haben wir auchschwer zu kämpfen, doch scheinen es auch Weiße zu sein,die uns dort zu vernichten streben. Zwischen beiden Erd-teilen erblicke ich eine unklare Gestalt, die uns auch zuschaffen macht, ohne daß ich wüßte, wer es sein könnte(Spanien?). Italien aber eilt mit England, Rußland undFrankreich gemeinsame Sache zu machen wider uns. Aufdem Balkan Serbien und Rumänien. Ich sträube mich ge-gen Rumänien, aber es bleibt: ich begreife es nicht, aberes bleibt. Rußland macht uns große Mühe, aber es wird er-liegen, trotzdem Japan ihm hilft, wie Amerika England hilft(ich sehe Roosevelt dem König von England Brot reichenund Wein und ihm auf die Schulter klopfen und ihm Geldgeben und ein Pulverhorn, einen Dolch und Bleikugeln)und Roosevelt schien doch unser Freund!?!Der Krieg wird schauerlich und wird viele Jahre dauern.

Immer neue Feinde kommen, ich sehe sie aus allen Ländernder Erde zu England eilen, das gegen uns steht, und mitihm gehen. Gewaltige Entfernungen wird es geben, aufdenen wir kämpfen müssen. Und fast alle Völker der Erdewerden hineingezogen. Ich sehe den Krieg in Ausführungvon Nordamerika bis Australien, von Serbien und Japan biszum Caphorn. Und überall taucht England auf. Auch in al-len Ministerien unserer Feinde sitzt es fest und regiert bru-tal und egoistisch und alle beugen sich, alle, ich sehe keineAusnahme. Ist es möglich? Deutschland kommt in furcht-bare Lage und 1918 wird’s am schlimmsten.Und 1920 erst scheint der Krieg zu Ende, oder nur Waffen-stillstand? Es sieht so aus! – Ob der Kaiser das Jahr 1921noch erlebt? Ich sah den Kaiser mit Hermelinmantel undKrone auf dem Haupte die Beine seines eigenen umgeleg-ten Thronsessels absägen, während dieser Arbeit wurdeder Hermelinmantel immer grauer und pulveriger, allmäh-lich abfallend, während die Krone immer mehr zusammen-schrumpfte und der Kaiser selbst in Nichts zerrann.Mir scheint als ob England in Aegypten und Indien den To-desstoß erhält. Dort sehe ich Bewegung wie im Ameisen-haufen. Deutschland geht furchtbar geschwächt aus demKriege hervor und an die dreißig Jahre brauchts zur Erho-lung. Rußland erwacht und streitet mit Amerika um denBesitz der Zukunft. Gott sei mit uns!

Guido von GillhaußenHauptmann und Chef der 6. Komp. 3. Garde Rgt. z. F.

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02.07.1915 -31.05.1916 zum Stellver-tretenden Generalkommando desGardekorps kommandiert

01.06.1916 Kommandeur des Ers.Batls. 3. Garde Rgt. z. F.

10.-20.06.1917 Klinik der Kgl. Chari-tee (Hals- und Nasenoperation)

21.06.-03.07.1917 ambulante Be-handlung Geheimrat Prof. Dr. Kilian(Nervenschwäche)

04.07.-15.08.1917 Kur in Bad Kolberg(Blutarmut)8

17.-22.09.1917 zum Lehrgang beimSturmbataillon 1. Armee komman-diert

15.-18.10.1917 zum Lehrgang an derHeeresgasschule Berlin komman-diert

04.04.1918 als Bataillonsführer zur 4.Garde-Infanterie-Division ins Feldentsandt

10.04.1918 beim Garde Grenadier Rgt.5 eingetroffen und mit der Kom-mandeurstelle des Füsilier-Batls. be-liehen.

Einige der Daten stammen aus Nach-forschungen des Major a.D. von Eber-hardt (Schriftleiter der „Mitteilungendes Vereins der Offiziere des ehemali-gen 3. Garde Regiments zu Fuß e.V.“)die er über seinen berühmten Regi-mentskameraden zusammengetragenhat.Von Gillhaußen hatte wahrlich keinSoldatenglück. Er verbrachte insge-

samt nur 33 Tage an der Westfront.1914 wurde er nach 19 und nach sei-ner Rückkehr in 1918 bereits nach 14Tagen schwer verwundet. Sehr he-roisch beschreibt es von Eberhardt9:Am Morgen des 24. April 1918 wurdeer bei Villers-Brétonneux vor Amiensbei Beginn eines grossen Angriffs ander Spitze seines als Reserve der vor-dersten Linie dicht aufgeschlossen fol-genden Bataillons, während er esdurch sein Beispiel und Zuruf vorwärtsriss, um 10.30 Uhr vormittags schwer

verwundet. Ein Sprengstück einer Bri-sanzgranate zerschmetterte ihm denlinken Oberschenkel, ferner wurde vonGillhaußen an der rechten Ferse undam rechten Unterarm leicht verwun-det. Das Schlimmste war jedoch, dassMajor von Gillhaußen schwer unter ei-ner Gasvergiftung (Anmerkung: Gelb-kreuz) litt, und die Gefahr bestand,dass die Wunde durch Gas angestecktwar.Eine andere Quelle10 beschreibt denAngriff wie folgt: … In einem engli-

Orden und Ehrenzeichen 13. Jg., Nr. 74 (August 2011) 185

Abb. 6: Major Guido von Gillhaußen,datiert 1914.

Abb. 7: Telegramm vom 02.05.1918 mit der Todesnachricht an das Ers. Batl. 3.Garde Rgt. z. F.

Abb. 8: Telegramm vom 03.05.1918 mit Beileidsbekundung des Prinzen AugustWilhelm von Preußen an das Ersatz Bataillon 3. Garde Regiment zu Fuß.

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schen Grabenstück finden wir unserenneuen Major v. Gillhaußen und mit ihmden Stab des Füs.-Batl. …. Gegen Mit-tag kommt aus dem Dorfe Cachy einungestümer englischer Angriff auf unszu, begleitet von 8 Tanks. Unser Major,die drohende Gefahr für unseren lin-ken Flügel erkennend, springt aus demGraben, breitet weit seine Arme aus,die neue Front halblinks angebend undeilt mit dem Ruf: ‚Alles der 9. Komp.Helfen‘, uns voraus. Im Kampfesmutdehnt sich seine breite, orden -geschmückte Brust, auf dem linkenArm trägt er selbst seine Wolldecke.Mit ausgebreiteten Armen uns immernoch vorauseilend, erleidet er seinetödliche Verwundung. Mit ihm starbnicht nur ein Dichterkomponist, dessenLied ‚Wir nahen in Demut. Gott Dir, Du Allmächtiger‘11 die Rekruten spä-ter zur Vereidigung sangen, sondernwir verloren in ihm einen ganzenMann, einen preußischen Garde-offizier vom Scheitel bis zur Sohle. Wir liebten ihn trotz der kurzen Zeit,die er bei uns war, wir liebten ihn in seiner Strenge und Gerechtigkeit. Erhat sein Vaterland über alles geliebtund seine Liebe mit dem Tode besie-

gelt. Treu bis zum Tod, wie er selbstsingt in seinem Liede: Umbrüllt uns der-einstens der Donner der Schlachten,und dräuet uns grimmig auch Schre-cken und Not: Wir halten den Treue-schwur, will´s tagen, will´s nachten! Ob

Sieg uns oder Sterben: Treu bis zumTod!12.Laut von Eberhardt wurde von Gillhau-ßen zunächst in das Feldlazarett 16 ein-geliefert und am 28.04. in das Reserve-lazarett III Luisenhospital Aachen ver-

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Abb. 11a/b: Historische Fotos des Grabsteins vor dem Setzen Vorderseite (links)(DHM MDo 2002/2.1), und Rückseite (DHM MDo 2002/2.2).

Abb. 10: Dankschreiben des Bruders Curt von Gillhaußen andas Offizierskorps des Ersatz-Bataillons des 3. Garde Rgt z.F.vom 18.05.1918.

Abb. 9: Ablauf der Gedächtnisfeier vom 05.05.1918.

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legt. Nachdem die Gasvergiftung derWunde festgestellt wurde, hatte mannoch das linke Bein amputiert, was je-doch nicht mehr half. Von Gillhaußenverstarb am 02.05.1918 um 8 Uhr. Der Leichnam wurde am 03.05. nachBerlin überführt (Abb. 7). Nach einerGedächtnisfeier am 05.05. (Abb. 8 bis 10) wurde von Gillhaußen am Freitag den 10.05.1918 um 15 Uhr auf dem Invalidenfriedhof in Berlin be-erdigt. Sein Grabstein überdauerteglücklicherweise, wenn auch seinesGrabsteinschmuckes beraubt, die Zer-störungen des 2. Weltkrieges und den Verfall sowie die Einebnungs -arbeiten der folgenden Jahre im Grenz-streifen der Berliner Mauer (Abb. 11a-12b).

Inschrift auf der Vorderseite des Grabsteins14:

Guido von GillhaußenMajor im 3. Garde Regiment z. F.

Kommandeur des Füsilier Batls. imGarde Grenadier Rgt. Nr. 5

Ritter des Eisernen Kreuzes II. und I. Klasse

* 12. Mai 1870 zu Esbach bei Coburg† 2. Mai 1918 infolge der am

24. April 1918 bei Villers Brétonneux erlittenen

schweren Verwundung

Inschrift auf der Rückseite seinesGrabsteins:

Ich weiss, wofür ich leide,Mein Blut vergossen hab:

In schwerstem deutschen StreiteGrub ich an Feindes Grab.

Ich stritt im DEUTSCHEN HeereFür DEUTSCHES Heiligtum,

Als Schildknapp DEUTSCHER EhreFür DEUTSCHER ZUKUNFT Ruhm!

Drum lebt trotz grimmer Schmerzen,Trotz wundenheisser Qual,

In meinem deutschen HerzenNur Dank und Sonnenstrahl,

Guido v. GillhaußenGedichtet nach schwerer

Verwundung (Colonfay) 1914

Linke Seite:In Dankbarkeit und Bewunderung

gewidmet vonder Mutter, den Geschwistern

und den treuen FreundenFreiherr u. Freifrau Georg v. Rotenhan

Auf der rechten Seite befindet sich einstilisiertes Kreuz.

Der Grabstein wurde aus Spendenmit-teln der Stiftung preußisches Kulturer-be vom Förderverein Invalidenfriedhofe.V. im Jahr 2008 für 13.000 Euro res-tauriert und am 28.06.2008 mit militä-

Orden und Ehrenzeichen 13. Jg., Nr. 74 (August 2011) 187

Abb. 12a/b: Historisches Foto der Grabstätte von 192518 (links) und das aktuelle Foto der Grabstätte auf dem Invaliden-friedhof Berlin (Grabfeld B / heutige Grablagenbezeichnung Nr. B 024)13.

Abb. 13a/b: Major Guido von Gillhau-ßen mit angelegter Ordensspange wel-che sich heute im Archiv des DHM be-findet. Darunter die eigenhändige Un-terschrift des Major Guido von Gillhau-ßen.

Page 9: Orden · 2012. 9. 14. · 182 Orden und Ehrenzeichen 13. Jg., Nr. 74 (August 2011) Die interessante Person der Zeitge-schichte, über die im Folgenden berich-tet werden soll, ist

rischen Ehren neu enthüllt15. Auf dieerfolgreichen Bemühungen des Förder-vereins und der Stiftung zur Erhaltungdes Invalidenfriedhofs als National-denkmal sei an dieser Stelle ausdrück-lich anerkennend hingewiesen16.Auch in den Wappenfenstern der Pfarr-kirche der Heiligen Mutter Gottes zuTschenstochau in Slonsk/Polen (ehema-lige Johanniterkirche zu Sonnenberg)ist von Gillhaußen als im 1. Weltkrieggefallener Johanniterritter verewigt(Fenster I, hinter dem Altar)17.Die Orden des Major von Gillhaußen(Abb. 13a) spiegeln sein Soldaten-, wieauch sein Künstlerleben wider. In derKombination mit der silbernen Medail-le für Kunst und Wissenschaft vonSachsen-Coburg-Gotha dürfte die Or-

densspange für einen preußischen Of-fizier einmalig sein (Abb. 14). Die Auf-zählung entspricht der abgebildetenOrdensspange, angefügt wurden dieVerleihungsdaten, sofern bekannt.Preußen Eisernes Kreuz 2. Klasse am

KämpferbandPreußen Roter Adler Orden 4. Klasse

13.09.1912Preußen Kronenorden 4. Klasse

27.05.1905Preußen Kaiser Wilhelm Erinnerungs-

medaille 1897 (Zentenarmedaille)(22.03.1897)

Sächsische Herzogtümer ErnestinischerHausorden Ritterkreuz 1. Klasse mitSchwertern 30.04.1915

Hessen-Darmstadt Orden Philipps desGroßmütigen Ritterkreuz 2. Klasse

06.06.1905 Sachsen-Coburg-Gotha Silberne Me-

daille für Kunst und Wissenschaft Österreich Franz-Joseph-Orden Ritter-

kreuz am FriedensbandÖsterreich Silberne internationale Jubi-

läums-ErinnerungsmedailleRumänien Orden vom Stern von Rumä-

nien Offizierskreuz für Militärver-dienst im Frieden

Preußen Johanniterorden Kreuz der Eh-renritter (mit aufgenähtem Profess-kreuz) 14.02.1910

Sächsische Herzogtümer ErnestinischerHausorden Komturkreuz m. Schw.08.01.1917

Lippe-Detmold Kriegsverdienstkreuzam Band für Kämpfer im Knopfloch

Preußen Eisernes Kreuz 1. Klasse

188 Orden und Ehrenzeichen 13. Jg., Nr. 74 (August 2011)

Abb. 14: Ordensspange des Guido von Gillhaußen (DHM O 2002/27a-j).

Abb. 15: Foto anlässlich der Vermählungsfeier von Leo und Isabelle von Gillhaußen, Detmold 12.07.1913. Von links nachrechts: Isabelle Uda von Gillhaußen geb. von Düring, Leo von Gillhaußen, Guido von Gillhaußen, Curt von Gillhaußen,Bertha von Gillhaußen geb. von Bock und Polach.

Page 10: Orden · 2012. 9. 14. · 182 Orden und Ehrenzeichen 13. Jg., Nr. 74 (August 2011) Die interessante Person der Zeitge-schichte, über die im Folgenden berich-tet werden soll, ist

Ergänzende Informationen zur Familievon Gillhaußen: (Abb. 15)Hauptmann Leo von Gillhaußen (jün-gerer Bruder des Guido von Gillhau-ßen) geb. 04.08.1878, gef. 06.11.1918 durch im Quartier südwestlichvon La Croix-Hautrage bei St. Ghislainum 7 Uhr morgens eingeschlageneGranate; beigesetzt auf dem Zivilfried-hof in Hautrage bei Mons. Ehem. Adju-tant bei der Inspektion der Kadetten-anstalten in Berlin und Gouverneur desKöniglichen Pagen-Instituts; Ordon-nanzoffizier Seiner Durchlaucht desFürsten zur Lippe; 234. Infanterie Divi-sion; Adjutant Stab Etappen-Inspektion2. Armee, St. Quentin; Adjutant Stabstellv. 16. Infanterie-Brigade; AdjutantInfanterie Regiment 452. Verheiratet(11.07.1913) mit Isabelle Uda von Gill-haußen geb. von Düring (geb. 31.12.1884).Oberst à la suite der Armee Curt vonGillhaußen (älterer Bruder des Guidovon Gillhaußen); gest. Anfang April1956. Flügeladjutant beauftragt mitden Geschäften des Kabinettchefs Sr.Königlichen Hoheit des Herzogs Carl-Eduard von Sachsen-Coburg und Go-tha; verheiratet mit Bertha von Gillhau-ßen, geb. von Bock und Polach (ältesteTochter Sr. Exzellenz des Generaloberstund Inspekteur der III. Armeeinspektionvon Bock und Polach).

Nachsatz:Teile des Familiennachlasses von Gillhaußenbefinden sich im Deutschen HistorischenMuseum Berlin. Archivalien des DHM sindentsprechend gekennzeichnet. Diese Foto-

grafien unterliegen dem Copyright desDHM. An dieser Stelle möchte ich daherauch Herrn Prof. Dr. Hans Ottomeyer (Präsi-dent der Stiftung DHM) für die Genehmi-gung zur Einsichtnahme in die Archivalienund Herrn Daniel Hohrath M.A. (Samm-lungsleiter Militaria II) für die Betreuungdanken. Ich möchte allerdings auch kritischanmerken, dass aufgrund des Fotografier-verbotes für die Archivalien des DHM undder dadurch für die professionelle Fotoer-stellung zu zahlende Betrag sowie das Nut-zungshonorar für uns nicht kommerziell ar-beitende Hobbyforscher meines Erachtenszu hoch ausfallen. Eine generelle Regelungmit reduzierten Sätzen für Vereinsmitgliederund deren Artikel für die Vereinszeitschriftwurde angeregt. Weiterhin sei den Sammlerkollegen aus demSDA-Forum (WernerN, RAO, Komtur, mop-pel) für die Ergänzungen und Korrekturenbei den Verleihungsdaten gedankt.

Quellen und Literatur:- Becker, Claudia: Prophet des Untergangs,

in: www.morgenpost.de, Printarchiv, vom26.10.2008.

- Becker, Claudia: Der Kaiser sägt am Thron.In: Das Magazin, 11.1996, Seiten 61-63.„Das Magazin“ Verlagsgesellschaft mbHBerlin.

- Der Invalidenfriedhof in Berlin. Eine Stättepreußisch-deutschen Ruhmes, 1925, K.Treuwerth, Brunnen-Verlag Karl Winckler,Berlin. Zitiert: INVALIDENFRIEDHOF.

Anmerkungen:1 Aufzeichnungen des Major a. D. von

Eberhardt (Schriftleiter der „Mitteilungendes Vereins der Offiziere des ehemaligen3. Garde Regiments zu Fuß e.V.“) / Archiv3. Garde Regiment z. F.

2 Eigenhändiger von Guido von Gillhaußenverfasster Lebenslauf 1908.

3 Wie Fußnote 1.4 Wie Fußnote 2.

5 Wie Fußnote 1.6 Patent zum Hauptmann für Guido von

Gillhaußen vom 01.09.1906.7 Wie Fußnote 1.8 Gillhaußen wollte angabegemäß zurück

ins Feld, wurde aber vom Arzt nur garni-sionsverwendungsfähig geschrieben.

9 Wie Fußnote 1.10 Das Kriegstagebuch des Fritz Robert

Buschmann, Mettmann, vom Garde Gre-nadierregiment Nr. 5.: Der Heldentod desMajors v. Gillhaußen vom Garde-Grena-dier-Regiment Nr. 3, in: Das Ehrenbuchder Garde, Die preußische Garde imWeltkriege 1914–1919, Teil 2, S. 515, Va-terländischer Verlag, Kindle Edition.

11 Gillhaußen, Guido von: Schwertklang,Seite 38-39, Treu bis zum Tod, Lied zurVereidigung, 1918. Gedichtet 12.05.1916(persönliches Exemplar des Major vonEberhardt).

12 dito.13 Förderverein Invalidenfriedhof e.V.: Der

Invalidenfriedhof Rettung eines National-denkmals, S. 6, L&H Verlag 2003.

14 www.dhm.de, Deutsches HistorischesMuseum, Berlin; Nachlass Familie Gill-haußen: Inventar-Nrn. O 2002/26 (Ehren-becher), O 2002/27a-j (Ordensspange),MDo 2002/1 (Foto Guido von Gillhaußenverwundet 1914), MDo 2002/2.1 (FotoGrabstein Vorderseite), MDo 2002/2.2(Foto Grabstein Rückseite)

15 www.foerderverein-invalidenfriedhof.de,wegen Termin Wiederenthüllung Grab-stein und www.garnisionskirche.de,Rundbrief Dezember 2008 wegen Res-taurierung Grabmal.

16 Förderverein Invalidenfriedhof e.V.: DerInvalidenfriedhof Rettung eines National-denkmals, S. 46, L&H Verlag 2003.

17 Siehe www.johanniter.de, ( Wappenfens-ter der Johanniterkirche zu Sonnenberg).

18 INVALIDENFRIEDHOF, S. 59-60.

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Anekdoten*:

Bismarcks erster OrdenEs passt gut zu dem Gesamtbild von der Persönlichkeit Bismarcks, dass der erste Orden, den der Eiserne Kanzlerempfing, die preußische Rettungsmedaille war. Sie bildete den Lohn dafür, dass er als Landwehr-Leutnant seinenBurschen bei einer militärischen Übung vor dem Ertrinken bewahrte. Bismark war stolz auf diese Dekoration. Ei-nem ausländischen Minister, der ihn als Bundestagsgesandter in Frankfurt am Main spöttisch befragte, was denndas für ein merkwürdiger Orden wäre, der so schlicht von den schimmernden Sternen und Kreuzen auf seinerBrust abstach, erwiderte Bismark gelassen: Ich habe die Gewohnheit, bisweilen einem Menschen das Leben zuretten!

* Entnommen aus: Orden. Eine Sammlung der bekanntesten deutschen Orden und Auszeichnungen. Waldorf-Astoria Zigaret-tenbilderalbum, München um 1930.