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Mitteilungen des Liechtensteinischen Gymnasiums LG, des Gymnasiallehrervereins GLV und der Elternvereinigung EVLG 29. Jahrgang · Nr. 3 · Juni 2016 Ort der Freude

Ort der Freude - Liechtensteinisches Gymnasium, Vaduz · 9 Späterer Schulbeginn – Pro und contra Rückblick 10 Badminton Schulcup 2016 ... Doppelstunden beginnt. Jedoch stellt

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Mitteilungen des Liechtensteinischen Gymnasiums LG,

des Gymnasiallehrervereins GLV und der Elternvereinigung EVLG

29. Jahrgang · Nr. 3 · Juni 2016

Ort der Freude

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Editorial

Inhaltsverzeichnis

Aus den Rektorat

3 Billingualer Unterricht am LG Vaduz

Schulintern

4 Gutes muss nicht teuer sein

6 Üben für den Ernstfall

7 Gratulationen

EVLG

7 Austritt aus dem Dachverband

der Elternvereinigungen

Aufgegriffen

8 Gratismentalität und Strafmassnahme

9 Späterer Schulbeginn – Pro und contra

Rückblick

10 Badminton Schulcup 2016

11 Lesen macht hungrig

12 Ernährung im Spitzensport

13 Das TAK zu Besuch am LG

14 Frankreichaufenthalt der 6. Klassen

15 Städlelauf Vaduz 2016

16 Eine Nacht in «Fabulous Las Vegas»

Aus den Klassenzimmern

18 Schulsport Showtime – Bericht

19 Eine Wahnsinnsshow – Reportage

20 Mutigsein oder Nichtsein – Reportage

22 «Inklusion eines Spastis»

24 Römisches Essen kochen

26 Persönlichkeitsspiele der 7Ma

28 Patenbetrieb thyssenkrupp Presta

29 Kunst in Gängen des LG

30 3aaaDeee! – Projekttheater

31 LG meets Uni

Soziales Engagement

32 Friends of Larguta

34 YPAC 2016

35 Europatag am LG

Letzte Seite

36 Ort der Kreativität

Liebe Leserinnen und Leser!

Rien ne va plus – nichts geht mehr. Im Gegenteil, und was alles

geht bzw. ging! Vom Gymiball mit dem Motto «Las Vegas» über

das Theater der 3D mit dem Titel «3aaaDeee!» bis hin zu Showtime.

Da war und ist viel Bewegung drin! Einen Auszug aus den Aktivitäten

der Schul familie des LG lesen Sie wie immer in den vorliegenden

LGnachrichten.

Auch im Redaktionsteam hat sich etwas getan. Hasan Akay wird

als Maturant die Redaktion verlassen. Wir wünschen ihm alles

Gute für seine Zukunft und bedanken uns recht herzlich für sein

Engagement. Vielleicht lesen wir noch den ein oder anderen Artikel

von ihm als Gastbeitrag?

Vielen Dank an dieser Stelle an alle, die geholfen haben, das LG

und die LGnachrichten so tatkräftig mitzugestalten. Das Lesen der

LGnachrichten gehört hier selbstverständlich dazu. Wir freuen

uns schon auf das nächste Schuljahr und sind gespannt, was uns

und Sie erwartet. Oder wie es der Monaco Franze aus der legendären

Fernsehserie «Der ewige Stenz» zu sagen pfl egte: «Ein bissel was

geht immer.»

Bis dahin wünschen wir Ihnen einen erholsamen und angenehmen

Sommer und verbleiben mit freundlichen Grüssen

Andrea Kühbacher und Anton Stelzer

2 LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Aus dem Rektorat

Im Schuljahr 2010/2011 erweiterte

das Liechtensteinische Gymnasium

Vaduz mit der Einführung des bilin-

gualen Unterrichts sein Angebot

für sprachlich interessierte Schüle-

rinnen und Schüler. Im Rahmen

eines Schulversuches wurde von der

Regierung die Führung einer Klasse

in den beiden Oberstufen-Profi len

Lingua (Profi lfächer Latein und

Italienisch) und Neue Sprachen

(Profi lfächer Spanisch und Latein

oder Italienisch) bewilligt.

In diesen beiden Profi len werden die Fächer

Mathematik (ab der 4. Stufe), Geografi e

(ab der 4. Stufe) sowie Wirtschaft und Recht

(in der 7. Stufe) in englischer Sprache unter-

richtet. Eine der beiden Facharbeiten, welche

in der 6. und 7. Stufe geschrieben werden

und eine Voraussetzung für die Maturazu-

lassung sind, muss in englischer Sprache ver-

fasst werden. Der bilinguale Unterricht

richtet sich an Schülerinnen und Schüler mit

guten Leistungen in den Fächern Englisch,

Mathematik und Geografi e. Weitere wich-

tige Voraussetzungen sind neben der

Freude am aktiven Gebrauch der englischen

Sprache Engagement und Ausdauer.

Im Juni 2014 maturierten zum ersten Mal

Schülerinnen und Schüler mit bilingualem

Unterricht am Liechtensteinischen Gym-

nasium. Am Ende des Schuljahres 2014 /2015

wurde nach zwei abgeschlossenen Matura-

jahrgängen der Schulversuch evaluiert.

Als Grundlage für die Evaluation wurde

in den Maturaklassen eine Umfrage zum

bilingualen Unterricht durchgeführt. Die

Rückmeldung der Schülerinnen und Schüler,

die sich für den bilingualen Unterricht

entschieden haben, fi el sehr positiv aus.

Die Schülerinnen und Schüler konnten

dem bilingualen Unterricht von Anfang an

gut folgen, das Niveau der Unterrichts-

sprache war für den grössten Teil der Be-

fragten angemessen. Die Gründe, weshalb

sich Schülerinnen und Schüler für den

bilingualen Unterricht entschieden haben,

waren vor allem die Erwartung, die eigene

Sprachkompetenz durch das Erlernen der

englischen Sprache in einem angewandten

Zusammenhang zu verbessern, erhoffte

Vorteile für später (Studium und Beruf)

sowie die persönliche Herausforderung,

die mit der Wahl verbunden war.

Die Rückmeldungen von Seiten der Lehr-

personen, welche in den bilingualen Klassen

unterrichten, sind seit der Einführung des

bilingualen Unterrichts gleichfalls sehr positiv.

Die Schülerinnen und Schüler seien hoch

motiviert und brächten sich engagiert in

den Unterricht ein. Für die Lehrpersonen

ist der bilinguale Unterricht eine spannende

und zugleich auch anspruchsvolle Heraus-

forderung. Neben einer steten intensiven

sprachlichen Weiterbildung gilt es auch, die

Aufgabe zu meistern, geeignete Lehrmittel

zu fi nden. Mit hoher Kompetenz, viel Elan

und grosser Begeisterung vermitteln die

Lehrpersonen seit Beginn des Schulversuchs

den Schülerinnen und Schülern die ent-

sprechenden Fächer in englischer Sprache.

Der bilinguale Unterricht wird auch von

Seiten der Unterrichtskommissionsmitglieder

Dr. Hans Walser (Mathematik und Physik)

sowie Dr. Charlotte Nüesch (Wirtschaft

und Geographie) als sehr positiv beurteilt.

Beide Unterrichtskommissionsmitglieder

haben Unterrichtsbesuche in bilingualen

Klassen vorgenommen und bestätigen in

ihren Berichten die hohe Qualität des Unter-

richtsniveaus.

Bilingualer Unterricht am LG Vaduz

Prorektor Roland Hilti (Foto: LG-Bildarchiv)

Im März 2016 – der Schulversuch endet

Anfang Juli 2016 – hat die Regierung ent-

schieden, dass der bilinguale Unterricht in

den Regelunterricht überführt werden soll.

Das Rektorat des Liechtensteinischen Gym-

nasiums ist davon überzeugt, dass die ge-

setzliche Verankerung des bilingualen Unter-

richts im Regelunterricht die Attraktivität

der Oberstufe des Gymnasiums erweitern

sowie die individuellen Neigungen und

Eignungen vieler Schülerinnen und Schüler

zusätzlich fördern wird.

Für das Rektorat

Roland Hilti

3LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Schulintern

Gemeinsam mit ihm entwickelten wir –

die Lehrerinnen und Lehrer des Faches

Gestalten – Arbeitstische, die unseren

Ansprüchen genügen. Tischplatten wurden

ersetzt, Scharniere, eine Zahnstange und

Ablagen für Malutensilien wurden an den

Untergestellen angebracht. Am Ende

verfügen wir über 25 fachgerechte, multi-

funktionale Tische mit jeweils zwei Rollen,

die eine fast grenzenlose Mobilität möglich

machen. Neu und in vergleichbarer Form

ausgeführt, hätten sie gut und gerne das

Sieben- bis Zehnfache gekostet!

«Da gibt’s noch alte Rohrstühle im Keller…».

Wieder war es unser Verwalter, der den

Anstoss gab, unbenutztes, vor sich hin

rostendes, mit Ansätzen von Schimmel

belegtes und ausgedientes Material wieder

zum Leben zu erwecken. Der Vorraum

vor den Unterrichtsräumen im oberen

Stockwerk erhielt durch die alt-neuen

Möbel, die durch unsere Fachschaft

aufbereitet worden waren, ein trendiges

Antlitz. Unsere Jugendlichen danken es

mit rücksichtsvollem, sorgfältigen Umgang

und Respekt.

Gutes muss nicht teuer sein –

Gelebte Nachhaltigkeit

«Da gibt’s noch alte Schülertische

im Keller…». Es war unser Ver-

walter Manfred Kieber, der sich

an gut fünfzig Jahre alte «Tisch-

mumien» in den Luftschutz-

gewölben des LGs erinnerte und

eine Idee hatte.

4 LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Was zuversichtlich stimmen müsste: Im

Keller liegt noch manches Stück Mobiliar,

das darauf wartet, zum Leben erweckt zu

werden…

Hannes Albertin

Den Blickwinkel verändern – im Stehen arbeiten

(Fotos: LG-Bildarchiv Hannes Albertin)

5LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Schulintern

Unter dem Namen «NoFaLG»

besteht seit 2013 eine Notfallgruppe

aus derzeit zehn Lehrpersonen und

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

am LG.

Ziel

Ziel der NoFaLG-Gruppe ist es, bei medi-

zinischen Ausnahmesituationen, welche

Schülerinnen und Schüler sowie Lehrper-

sonen mitunter überfordern, eine Erste-

Hilfe-Versorgung sicherzustellen und weitere

Massnahmen einzuleiten. Die freiwilligen

Mitglieder dieses Teams opfern ihre Freizeit,

um in Übungen und an Vorträgen ihr Wissen

in Erster Hilfe zu erweitern.

An dieser Stelle ein ganz grosses Danke-

schön an alle Mitglieder, welche diese Ver-

antwortung und den Aufwand auf sich

nehmen!

Ausbildung

Bisher wurden 15 Trainingseinheiten absol-

viert. Am Anfang standen zwei Abende

Grundausbildung beim Samariterverein

Vaduz. Anschliessend führte man interne

Übungen zu den Themen Materialkenntnisse,

Erste Hilfe in der Chemie, Sportverletzun-

gen, PECH-Schema, Allergien, Diabetes, Epi-

Pen, Schadensplatzorganisation, Führungs-

rhythmus und CPR durch und vertiefte

das Ganze immer wieder in praktischen

Anwendungsübungen.

Übrigens: CPR ist die Kurzformel von Cardio

Pulmorale Reanimation und unter dem

PECH-Schema versteht ein NoFaLG-Mit-

glied die Behandlungsmassnahmen Pause,

Eis, Compression und Hochlagern, damit

bei Muskel- und Gelenkverletzungen der

Schaden so gering wie möglich gehalten

werden kann.

Einsätze

Im Schuljahr 2013 /2014 leistete das Team

fünf Einsätze. Dabei handelte es sich um

einen Treppensturz, eine Augenverletzung,

einen Sportunfall und zwei Schnittver-

letzungen. Zusätzlich wurde ein Einsatz für

einen externen Arbeiter getätigt. 2014 /2015

gab es drei Einsätze: wieder eine Schnitt-

verletzung, ein Kreislaufkollaps und eine

Hyperventilation. Bis jetzt erfolgten im

laufenden Schuljahr 2015 /2016 bereits

sechs Einsätze: eine Schienbeinverletzung,

drei Ohnmachtsanfälle, eine Schnittver-

letzung sowie ein verstauchter Fuss.

Wir freuen uns, wenn wir keine Einsätze

haben, und doch trainieren wir, um im

Ernstfall bereit zu sein.

Michael Meister, Leiter NoFaLG

Not-Fall am LG –

Üben für den Ernstfall

Hinten (v.l.): Hannes Albertin, Manfred

Kieber, Simone Mettler, Sonja Strauss,

Michael Meister, Andrea Kühbacher;

vorne (v.l.): Anton Frommelt, Stefanie

Hasler, Antonia Bechtold. Nicht im Bild:

Martina Hilbe (Foto: LG-Bildarchiv Michael Meister)

6 LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Newsletter

Um auf effi ziente Art und Weise mit den Mitgliedern und interessierten

Eltern Kontakt aufnehmen bzw. Informationen übermitteln zu können,

verschickt der Vorstand der EVLG künftig in regelmässigen Abständen oder

auch spontan Newsletter. Für interessierte Eltern besteht die Möglichkeit,

sich auf der Web seite der Elternvereinigung, www.evlg-vaduz.li unter

«Newsletter abonnieren» zu registrieren.

Der Vorstand der Elternvereini-

gung des Liechtensteinischen

Gymnasiums (EVLG) hat an

seiner Sitzung am 22. März

2016 beschlossen, aus dem

Dachverband der Elternvereini-

gungen (DEV) auszutreten.

Der Dachverband der Elternverei-

nigungen setzte sich bislang aus allen

Elternvereinigungen der liechtenstei-

nischen Schulen zusammen. Nachdem

der Vorstand des EVLG feststellen

musste, dass die Interessen des DEV

und der EVLG immer weiter ausei-

nandergehen, hat sich der Vorstand

nach intensiven Diskussionen und

wohlüberlegtem Abwägen zu diesem

Schritt entschlossen. Die EVLG sieht

ihre Aufgabe vor allem darin, sich

für die Schülerinnen und Schüler des

Liechtensteinischen Gymnasiums ein-

zusetzen. Die vom DEV in der Ver-

gangenheit lancierten und sehr zeit-

raubenden Projekte deckten sich nur

bedingt mit den Zielen und Aufgaben

der EVLG.

Gegen Ende des letzten Jahres und zu

Beginn des neuen Jahres sind bereits

die Elternvereinigung der Primar-

schule und der Weiterführenden

Schulen Triesen, die Elternvereinigung

Schaan sowie die Elternvereinigung

Eschen aus dem DEV ausgetreten.

Der Vorstand der EVLG wird in

Zukunft einen direkten Kontakt und

Austausch mit dem Schulamt und

dem Bildungsministerium pfl egen.

Philipp Meier

Präsident der EVLG

Mika heisst der Sohn, über den sich

Nicole Konrad und ihr Partner Iwan

Bargetze freuen.

Georg Fischer und seine Familie

sind glücklich über die Geburt von Josefa.

Herzliche Gratulation den jungen Familien!

Austritt aus dem Dachverband

der Elternvereinigungen

Gratulationen

7LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Aufgegriffen

Jeder Fünftklässler freut sich auf

ein ganz bestimmtes Privileg:

die Gutscheine. Pro Semester

zwei halbe Tage Freipass. In der

sechsten Klasse sogar drei halbe

Tage. Jedoch beginnt mit den

Gutscheinen auch ein unausge-

sprochener Stress, denn niemand

möchte sie verfallen lassen.

Gleiches Prinzip: «30 % auf den Kauf eines

Energydrinks Ihrer Wahl». Man steht an

der Kasse, zahlt die restlichen 70 % der Dose

und bemerkt nach dem Kauf, dass man

eigentlich lieber ein anderes Getränk gehabt

hätte. Aber immerhin ist der Gutschein

eingelöst. Viel zu gross war die Angst, etwas

zu versäumen.

Eben gleiches Prinzip mit den Gutscheinen

in der Schule. Nicht im Traum denkt man

daran, einen Gutschein verfallen zu lassen,

weshalb die krampfhafte Suche nach einem

prüfungsfreien Tag mit möglichst wenigen

Doppelstunden beginnt.

Jedoch stellt sich die Frage: Wer profi tiert

von den Gutscheinen? Im Energydrink-

Beispiel klarerweise das Warenhaus. Beim

Einlösen der Schulgutscheine ist es etwas

schwieriger festzumachen. Es hängt ganz

davon ab, wofür man seine Gutscheine

einlöst. Zeit für die Facharbeit? Unibesich-

tigung? Familiäre Anlässe? Erholungszeit?

Letzteres lässt einen nicht als Gewinner

dastehen, denn man muss die versäumten

Stunden nachholen.

Vielleicht profi tieren ja die Lehrpersonen

von den Gutscheinen? Immer öfter endet ein

Satz auf Lehrerseiten mit «…sonst entziehe

ich dir deine Gutscheine». Mutieren die

Gutscheine zu einer Art erzieherischer

Massnahme? Ich fühle mich jedenfalls in

meine Kindergarten- und Primarschuljahre

zurückversetzt. Damals hatten solche

«Drohsätze» eine vernichtende Funktion.

Den Kindern sollte gezeigt werden, wer

der Chef ist und dass man dem Chef nicht

widerspricht. Nun mit bald 18 Jahren kann

ich solche Sätze nicht mehr hören, ohne ein

Ziehen in der Magengrube zu verspüren.

Von allen Seiten reden Lehrer und Eltern

auf uns ein, wie selbständig man sein solle.

Und trotzdem bekommt man Drohsätze zu

hören, welche jegliche Selbständigkeit aus-

schliessen. Das passt nicht. Dann wundern

sich die Lehrpersonen auch noch, wenn

sich die Schüler eine postpubertäre, freche

Antwort nicht verkneifen können.

Meiner Meinung nach ist das Prinzip der

Gutscheine fragwürdig, denn im Endeffekt

gibt es keinen Gewinner, sondern nur Ver-

lierer. Ich sage nicht, dass die Gutscheine

grundsätzlich abgeschafft werden sollen,

sondern ich hinterfrage lediglich den Um-

gang mit den Gutscheinen von Schülern

und Lehrern.

Olivia Büchel, 6Mb

Gratismentalität und Strafmassnahme –

Vom Umgang mit Gutscheinen

Schnell noch den letzten Gutschein

einlösen – cui bono?

(Foto: LG-Bildarchiv Anton Stelzer)

8 LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Darf der Tag auch später beginnen?

Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber der

frühe Wurm wird gefressen. Nach der

Pause auch noch den Schul beginn zu ver-

schieben, wäre eine weitere Umstellung.

Warum Schüler davon profi tieren könnten

und was das mit Leistung zu tun hat.

Das Gerücht kursiert bereits – die Pausen-

verschiebung soll nicht genug gewesen

sein, angeblich wird über ein weiteres

Experiment im Lande nachgedacht, nämlich

den Schulbeginn zu verschieben.

Der grosse Vorteil wäre sicherlich die Stei-

gerung der schulischen Leistungs fähigkeit.

Besonders an Wintertagen, wenn die Schul-

glocke teils noch vor Sonnenaufgang den

Tag einläutet, scheint die Klasse sich noch

im mentalen Tiefschlaf zu befi nden. Da wäre

die Verschiebung begrüssenswert, bedenkt

man doch, dass immerhin der grössere Teil

der Jugendlichen zu den «Nachteulen»

gehört. Ihr Schlafrhythmus ist auf spätere

Zeiten getaktet.

Niemand würde leugnen, wie wichtig ge-

nügend Schlaf gerade in der Pubertät ist.

Dann sollte aber auch daran gedacht

werden, dass sich die biologische Uhr

nicht einfach wie ein Wecker durch einen

bestimmten Schulbeginn umstellen lässt.

Natürlich muss hier gesagt werden,

dass auch das Schulende später einsetzen

würde und die Schülerschaft das zum

Anlass nehmen könnte, später als vorher

ins Bett zu gehen. Das wäre dann aber

der beste Weg, das Ziel zu verfehlen.

Hasan Akay, 7Wa

Späterer Schulbeginn –

Pro und contra

(Foto: Fotolia / Uwe Groetzner)

Ein späterer Schulbeginn hat Folgen

Ein späterer Schulbeginn erscheint vielen

zuerst als eine kleine Erlösung von der

morgendlichen Müdigkeit. Wenn man aber

länger darüber nachdenkt, bemerkt man,

dass auch viele andere Faktoren von dem

Wechsel betroffen sind.

Wenn Schule zu einem späteren Zeitpunkt

beginnt, bedeutet das auch, dass es ein

späteres Schulende gibt. Verlässt man jetzt

um 15 Uhr die Schule, so kann man noch

eine oder zwei Aktivitäten ausführen. Bei

späterem Schulbeginn hätte man dann

mindestens einen Tag bis 17 Uhr Schule

und kann dann nicht mehr viel tun. Gemeint

sind nicht nur die Hausaufgaben, sondern

auch die Zeit, die man draussen verbringen

möchte. Viele gehen heute schon kaum aus

dem Haus, wenn sie von der Schule daheim

ankommen. Wenn es nun also noch schneller

dunkel wird, leiden die Freizeit aktivitäten

darunter.

Bei einem späteren Schulbeginn bleibt man

vielleicht noch länger auf. Also verschieben

sich nur die Zeiten von Schulbeginn und

Nachtruhe. Logische Schlussfolgerung:

Man verspürt die genau gleiche Müdigkeit,

wie wenn die Schule früher beginnt. Ist nicht

Frühaufstehen ausserdem eine gute Vor-

bereitung für das spätere Leben, wo man

teils noch früher aufstehen muss?

Oft hört man, dass die grösste Aktivität des

Gehirns von 9 bis ca. 11 Uhr stattfi nde.

Bei einem späteren Schulbeginn – sagen

wir um 9.30 Uhr – kann man schon nicht

mehr das ganze Potenzial nutzen. Wo bleibt

dann die Steigerung der Leistungsfähigkeit?

Martina Eberle, 5 Ma

9LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Rückblick

Mittwoch, 10. Februar 2016:

Ski ferien, Fasnacht. Ganz Schul-

Liechtenstein liegt noch in den

Federn. Nicht so unser LG-Bur-

schen-Badminton-Team! Trotz

Ferienzeit lassen es sich Samuel,

Simon, Noah, Lukas und Jeldrik

nicht nehmen, beim diesjährigen

Schulcup in Dornbirn/Vorarlberg

mit von der Partie zu sein.

Um 7.30 Uhr treffen wir uns am Bahnhof

Feldkirch. Von etwas Müdigkeit geprägt

wird die Verpfl egung vergessen. Herr

Eggarter sorgt für die Energiezufuhr.

8.00 Uhr – die Sport-Messehalle ist voller

motivierter Spielerinnen und Spieler.

8.15 Uhr – Aufwärmen und Einspielen.

Spielkapitän Sämi gibt seinem Team die

wichtigsten Anweisungen. Und dann geht

der Wettkampf los. Sieben Burschen-

teams kämpfen in zwei Gruppen um

den Finaleinzug.

Die Spiele in der ausgelosten Gruppe

werden souverän gewonnen. Die Kreuz-

spiele mit der 2. Gruppe sind an Spannung

kaum zu überbieten. Schlussendlich müssen

wir uns den Burschen des Gymnasiums

Bludenz mit 3:2 knapp geschlagen geben.

Super gemacht Jungs – Gratulation zum

Erfolg!

Freiwilliger Schulsport Badminton: Am LG

wird seit geraumer Zeit u. a. Badminton als

sinnvolle Mittagsbeschäftigung angeboten.

Gerne sind alle interessierten Buben und

Mädchen der Unter- und Oberstufe ein-

geladen, jeweils donnerstags von 12.05

bis 13.00 Uhr, in den LG-Sporthallen zu

schnuppern und teilzunehmen. Das wäre

doch etwas für das kommende Schuljahr?

Christoph Eggarter

Badminton Schulcup 2016 –

Im Finale knapp geschlagen

LG-Burschen-Team im Finale mit

3:2 nur knapp geschlagen

(Foto: LG-Bildarchiv Christoph Eggarter)

Spielmodus

Eine Mannschaft besteht aus mindestens vier Schülern. Ein Spieler kann pro Begegnung

in maximal 2 Spielen eingesetzt werden. Eine Begegnung besteht aus 5 Spielen (3 Einzel,

2 Doppel). Die Reihung der Einzelspiele muss gemäss der Spielstärke vorher schriftlich

festgelegt werden und darf während des Turniers nicht mehr geändert werden. Die

Reihung der Doppelpaarungen ergibt sich aus der Summe der Platzziffern der Einzel-

reihung. Bei gleicher Ziffernsumme entscheidet die bessere Einzelreihung.

Beispiel: 1+ 4 = 5 (1. Doppel); 2 +3 = 5 (2. Doppel)

10 LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Am 15. März 2016 fand die Buch-

messe der Klasse 1C im Lesesaal

der Bibliothek des Liechten-

steinischen Gym nasiums statt.

Eine Buchmesse ist eine Aus-

stellung verschiedener Bücher

und Bücherreihen wie z.B.

«Top Secret», «Dork Diaries»

oder «Meine Tochter Amy».

Die Messestände waren schön dekoriert

und hergerichtet. Als Besucher kamen

vor allem die Eltern der Schülerinnen

und Schüler der 1C sowie einige einge-

ladene Klassen und Lehrpersonen. Auch

waren Schülerinnen und Schüler anwesend,

die als Reporter auftraten. Diese fi lmten

die Vorstellungen der Bücher, die Lesungen

und Power-Point-Präsentationen, die

die Schülerinnen und Schüler der Klasse 1C

vorbereitet hatten, und interviewten

Besucherinnen und Besucher sowie

Messestandbetreiberinnen und -betreiber.

Auch eine gemütliche Leseecke war vor-

bereitet, um in den Büchern und den meist

selbstverfassten Klappentexten zu den aus-

gestellten Büchern zu schmökern. Für

den Hunger zwischendurch gab es einen

Kuchenstand mit Getränken.

Die Buchmesse kam bei allen Beteiligten

sehr gut an und wird sicherlich in einer

Neuaufl age auch in Zukunft durchgeführt.

Luisa Nägele und Nina Navarro, 1C

Lesen macht hungrig –

Buchmesse der Klasse 1C

Zuhören – Vorlesen – Vorstellen – Nachfragen

(Fotos: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)

11LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Rückblick

250 Personen aus dem direkten Umfeld

der Sportschule Liechtenstein erlebten

einen interessanten Abend am LG Vaduz.

Zu Beginn referierte Dr. Ecki Herrmann

über das Thema Ernährung und setzte sich

danach zur Diskussionsrunde. Die Ernäh-

rungswissenschaftlerin Dr. Sabine Gahr,

der Fussball Natinaltrainer Rene Pauritsch,

der Schwimmer und Sportschüler Marvin

Slanscheck sowie der Leistungssport-

verantwortliche beim LOC, Flurin Dermon,

diskutierten unter der Leitung von Beat

Wachter über Dr. Hermanns Referat.

Rene Pauritsch wies vor allem auf die

Ernährung der Fussballer vor dem Spiel hin:

Acht Stunden vor dem Match werden die

Kohlenhydratspeicher mit Pasta, Reis oder

Kartoffeln aufgefüllt. Vier Stunden später wird

nur noch leicht Verdauliches gegessen, damit

die Spieler mit einem leichten Hunger ins

Spiel gehen. Flurin Dermon untermauerte

die essentielle Bedeutung von Kohlehydraten

und Eiweissen vor und nach dem Wettkampf.

Sabine Gahr sprach die Wichtigkeit der

Regelmässigkeit der Einnahme von Mahl-

zeiten an. Marvin Slanscheck ist Sport-

schüler der 6Ws am liechtensteinischen

Gymnasium mit der Sportart Schwimmen

und schilderte sein Essverhalten.

Abgerundet wurde dieser Event mit der

LG-Band unter der Leitung von Karl Marxer

und – wie sollte es auch anders sein,

wenn es um das Thema Ernährung geht –

einem gesunden Apéro mit Unterstützung

von Ruth Eller und der SOS.

Roman Spirig, 6Ws

Mit leichtem Hunger ins Spiel gehen –

Ernährung im Spitzensport

Ernährung im Sport – das ist ein

sehr kontroverses und immer

wieder unterschätztes Thema.

Dieser wichtige Bereich des Sports

spielt sich immer mehr in den

Mittelpunkt und verursacht grosses

Kopfzerbrechen vor allem bei

unerfahrenen Sportlerinnen und

Sportlern. Die rich tigen Quellen

sind sehr schwer zu fi nden, denn

es geistern viele Fehlinformationen

und Mythen – vor allem im Inter-

net – herum: Wovon muss ich wann

wie viel essen? Aus diesem Grund

organi sierte die Sportschule Liech-

tenstein einen Vortrag mit einer

anschlies senden Podiumsdiskussion.

Diskutieren macht hungrig. Podiumsdiskussion zum Thema «Ernährung im Spitzensport» (Foto: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)

12 LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Am Donnerstag, den 14. April 2016,

besuchten auf Einladung von Renate

Gebele-Hirschlehner, Leiterin der

Fachschaft Deutsch, Verantwortliche

des TAK das LG und stellten im

Rahmen der Fachschaftssitzung

Deutsch den Spielplan für die Saison

2016/2017 vor.

Mittlerweile ist es schon eine schöne

Tradition, dass das Theater am Kirchplatz

(TAK) im Frühling ans LG kommt, um

exklusiv das eigentlich noch unveröffent-

lichte Programm der neuen Spielzeit

vorzustellen – nur soviel: Es ist wie immer

ein spannendes und vielfältiges Programm

im Rahmen eines ansprechenden Mottos.

Mehr soll hier noch nicht verraten werden.

Diese exklusive Vorabinformation ist für

die Lehrpersonen sehr hilfreich, um Theater-

besuche für das kommende Schuljahr vor-

bereiten zu können. Auch das TAK schätzt

die Zusammenarbeit mit dem LG.

Dieses Jahr waren vonseiten des TAK Jan

Sellke (Leitung Dramaturgie und Kommu-

nikation, Mitglied der Geschäftsleitung),

Georg Biedermann (Leitung Kinder- und

Jugendtheater, Mitglied der Geschäftsleitung)

und zum ersten Mal Thomas Spieckermann

(Intendant und Vorsitzender der Geschäfts-

leitung) zu Gast am LG.

Anton Stelzer

Das TAK zu Besuch am LG –

Exklusive Programmvorstellung

Geben exklusiv Geheimnisse preis –

v.l.: Leiterin der Fachschaft Deutsch, Renate

Gebele-Hirschlehner; Verantwortliche

des TAK: Thomas Spieckermann, Georg

Biedermann und Jan Sellke

(Foto: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)

13LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

Page 14: Ort der Freude - Liechtensteinisches Gymnasium, Vaduz · 9 Späterer Schulbeginn – Pro und contra Rückblick 10 Badminton Schulcup 2016 ... Doppelstunden beginnt. Jedoch stellt

Rückblick

Bei einer Gastfamilie untergebracht,

spricht, hört und lebt die sechste

Schulstufe des Liechtensteinischen

Gymnasiums während zweier

Wochen im April 2016 Französisch

in sechs verschiedenen Orten und

auf sechs verschiedene Arten.

Ob Grossstadt Lyon oder kleiner

Hafenort Antibes – Frankreich

zeigt den Schülerinnen und Schülern

viele Facetten.

Den Kopf in den Nacken gelegt und das

Gesicht zur Sonne gewandt höre ich es zur

nächsten Schulstunde läuten. Ausnahms-

weise macht mir das gar nichts aus, denn

in Cannes werden die Hausaufgaben und

Unterrichtsstunden mit Sonne, Sand und

Strand entschädigt. Und Schulbeginn ist hier

erst um 9 Uhr. Das hört sich doch nach

Erholung an? Nicht ganz, denn trotz all der

Ferienstimmung gibt es Hausaufgaben und

Unterricht sowie jede Menge Eindrücke

zu verarbeiten.

Die gesamte sechste Schulstufe des Liech-

tensteinischen Gymnasiums befi ndet sich

auf Bildungsreise. In sechs verschiedenen

Orten sind wir Schülerinnen und Schüler

bei einer Gastfamilie untergebracht. Dort

sprechen, hören und leben wir Französisch

und lernen dabei nicht nur die Sprache,

sondern auch Selbstverantwortung und

den Umgang mit einer anderen Kultur.

Denn in Frankreich gelten andere Sitten

als zu Hause. Besonders in den Grossstädten

wie Lyon, Nizza oder Montpellier brauchen

die Liechtensteinischen Landeier eine

gewisse Gewöhnungszeit. In kleineren

Orten wie Tours, Cannes und Antibes

fällt die Orientierung hingegen wesentlich

leichter.

Ich hatte grosses Glück, einem Ort an der

Côte d’Azur zugeteilt worden zu sein.

Dem Französisch entkommt man jedoch

auch in Cannes nicht. Obwohl man mit den

Kolleginnen und Kollegen hauptsächlich

deutsch redet und in Läden und Restaurants

einen Ausweg ins Englische sucht, bleiben

die Französinnen und Franzosen stur bei

ihrem Französisch. Kein Vorurteil, denn

was Sprache betrifft, sind sie wirklich eitel.

Ebenfalls wahr: Egal zu welcher Tageszeit,

überall sieht man Menschen mit ein, zwei

Stangen Baguette unterm Arm herum-

spazieren. Sie tragen es jedoch nicht nur

Gassi, sie essen davon auch zu beinahe

jeder Mahlzeit.

Worauf in Cannes wesentlich weniger

Wert gelegt wird als in Liechtenstein, ist

die Pünktlichkeit. Während im Gymnasium

beim Klingeln der Schulglocke alle brav

am Platz sitzen sollten, bedeutet in Cannes

das Läuten an der Schule «sich langsam

auf den Weg zur nächsten Stunde machen».

Auch Abfahrtszeiten bei Ausfl ügen nimmt

man nicht allzu genau und Busse kommen

entweder fünf Minuten zu früh oder zu

spät. Alles in allem: «Seulement aucun

stress!» – «Bloss kein Stress!» Für mich

kein Problem, doch auf die Dauer vermisst

man die Zuverlässigkeit. Auch im Strassen-

verkehr! Ob rote Ampel oder Zebra-

streifen, die Franzosen beachten keins

von beiden. Als Fussgänger lebt man in

Cannes gefährlich.

Zu Hause bei der Gastfamilie ist man hin-

gegen sicher vor den Gefahren auf der

Strasse. Dort läuft der Fernseher rund

um die Uhr, zumindest ist das bei meiner

84-jährigen Gastmutter der Fall. Praktisch,

denn bei peinlicher Stille oder fehlendem

Gesprächsstoff ist dieser die grosse Rettung.

Für zwei Wochen zuhause in Frankreich –

Frankreichaufenthalt der 6. Klassen

Baguette und andere Klischees

(Bild: Andrea Kühbacher)

14 LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Wenn man nicht zu Hause bei der Gast-

familie, mit den Freunden in der Stadt oder

am Strand ist, fi ndet man sich in der Schule

wieder. Keinesfalls abwertend gemeint,

denn am «Collège International de Cannes»

gibt es Volleyballplätze, Bänke zum Karten-

spielen, ein kleines Restaurant mit Billard-

tisch und Fussballkasten sowie allerlei

Verpfl egung. Zeit an der Schule zu ver-

bringen, hat in Frankreich eine ganz andere

Bedeutung.

Aber trotz allem Spass muss zu Beginn

unseres Aufenthalts ein Einschulungstest

absolviert werden, um das geeignete

Niveau herauszufi nden. In den darauf-

folgenden Kursen und der Schulkantine

machen wir internationale Bekanntschaften:

aufgeregte Mexikaner, stille Japaner, laute

Italiener, Amerikaner, Russen, Belgier,

Schweizer, Deutsche und die Liste geht

noch weiter. Als Liechtensteiner ernten

wir einige verdutzte Gesichter und bizarre

geografi sche Defi nitionen. Nicht nur wir

lernten in unserem Sprachaufenthalt dazu.

Olivia Büchel, 6Mb

Im WPK «Ausdauer in Theorie

und Praxis» werden die Grund-

lagen zur Ausdauer, Energie-

bereitstellung und Training

sowohl im Schulzimmer als

auch in praktischen Einheiten

vermittelt. Als sportliche

Herausforderung stellte sich

die WPK-Gruppe dieses Jahr

dem 10-km-Städtlelauf Vaduz.

Mit Chiara Schober konnte das LG

in der Kategorie Juniorinnen mit einer

Endzeit von 43 Minuten 31 Sekunden

den Sieg einfahren. Bei den Junioren

belegten Luke Peppard und Ludwig

Luz die tollen Plätze 2 und 3 mit

Zeiten von 43:40 und 45:20.

Alle WPK-Teilnehmer konnten die

Strecke dank tollem Einsatz bei guten

Laufbedingungen unter einer Stunde

absolvieren. Ein Dankeschön an die

Sportkommission für die Übernahme

der Startgelder und das Engagement.

Heinz Biedermann

Tempo und Lächeln beibehalten (Foto: LG-Bildarchiv Heinz Biedermann)

Ausdauer unter Beweis gestellt –

Beim Städtlelauf Vaduz 2016

15LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Rückblick

Pokerface, Luxus, Verführung und

Glücksspiele. Wir alle kennen die

Klischees von Las Vegas, und sei es

nur aus dem Film «Hangover».

Das OK-Team des Gymiballs machte

es durch seine fantastische Arbeit

in den Vorbereitungen möglich,

«Las Vegas-Feeling» an einem tollen

Abend zu erleben.

Dem Motto getreu war die Turnhalle, in der

der Schulball stattfand, mit vielen Lichtern

und diversen Plakaten von Glückspielen

geschmückt. Alle Besucher erschienen edel

gekleidet und die aufwendigen Frisuren

einiger Mädchen liessen auf lange Vorberei-

tungszeiten schliessen. Der grosse Raum

füllte sich schnell mit unzähligen Besuchern,

darunter Schülerinnen und Schüler, Ehe-

malige und Lehrerpersonen.

Nach der Happy Hour startet der erste

Programmpunkt: Die Darbietung der

Schülerinnen und Schüler aus dem Tanz-

Wahlpfl ichtangebot bildete einen beein-

druckenden Auftakt des Abends. Sie gaben

ihr Gelerntes zum Besten und führten

diverse Paartänze vor.

Die Liechtensteiner Band «Snow Flake»

übernahm als Liveband den grössten Teil

der musikalischen Begleitung des Abends.

Elena Gjorgieva aus der 7MA erfreute die

Besucherinnen und Besucher mit ihrer

tollen Stimme. Die Musik motivierte einige

Gäste dazu, das Tanzbein zu schwingen.

Während des Auftritts der Band gab es

immer wieder einen Konfetti regen, der auf

die tanzende Menge herab rieselte. Die-

jenigen, die das Tanzen lieber den anderen

überlassen wollten, plauderten an den

Tischen oder unterhielten sich im Stehen.

Für Verpfl egung war mit Pommes und

Schnitzelbrot gesorgt. Auch Getränke gab

es natürlich genug. Da der Eintritt ab

16 Jahren war, führte man eine 16er Bar und

eine 18er Bar mit einer grossen Auswahl,

damit jeder etwas für sich fi nden konnte.

Erstmals wurden zwischen den Programm-

punkten auch Ballkönigin und Ballkönig

des Schulballes gekürt. Nach dem Liveauftritt

sorgte ein DJ für gute Musik. Die Stimmung

wurde immer ausgelassener und der Abend

kam zu einem erneuten Höhepunkt.

In frühen Morgenstunden machten sich

dann die von Musik und Tanz berauschten

Besucher auf den Heimweg. Ihre Erwartun-

gen an den Ball waren voll und ganz erfüllt

worden. Ein paar Stunden hatte man in die

Welt von «Fabulous Las Vegas» eintauchen

können. Hoffentlich blieb der Hangover

am nächsten Morgen aus…

Eva Wenaweser und Sophie Sele, 5LSb

Eine Nacht in «Fabulous Las Vegas»

Tanz und Glamour am LG-Ball

(Fotos: Daniel Gassner)

16 LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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17LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Aus den Klassenzimmern

Am Samstag, den 19. März 2016,

fand an den weiterführenden

Schulen in Vaduz die Schulsport-

veranstaltung Showtime statt.

Showtime ist eine Veranstaltung,

in der es um Sport, Tanz und

Bewegung geht.

Schulsport Showtime – Bericht

Freude an der Bewegung

(Fotos: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)

Dieses Jahr nahmen insgesamt 11 Schüler-

gruppen teil. Vom LG nahmen die ersten

Klassen (1AD, 1BD, 1CD), die zweiten

Klassen (2AB, 2C, 2D) und eine Gruppe der

vierten Klassen (4MaSa) teil. Showtime ist

schon fast eine Tradition, denn der Anlass

wird bereits seit 13 Jahren durchgeführt

und war jedes Mal ein voller Erfolg. Auf

einen Preis oder eine Bewertung wird

bewusst verzichtet, da es bei dieser Veran-

staltung um Freude am Tanz und an der

Bewegung gehen soll. Als Preis und als

Anerkennung für die Teilnahme bekamen

alle Mitwirkenden ein schönes T-Shirt als

Erinnerungsgeschenk.

Nina Navarro und Luisa Nägele, 1C

18 LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Das Üben hat sich gelohnt!

«Können wir das schaffen? – Ja, wir

schaffen das!», schreien die Mädchen

der 2A und der 2B voller Überzeu-

gung. Der Teamspruch der Mädchen

wird mit Elan vor jeder Probe fürs

Showtime gerufen. Nun wollen sie

den einstudierten, noch nicht fertig

gestellten Tanz nochmals trainieren.

Eines der Mädchen erklärt: «Dieser Tanz

nennt sich Thrill Dance und den tanzen

normalerweise Cheerleader.» Eine andere

vervollständigt: «Es ist sehr schwer, dass alle

synchron sind und der kleinste Fehler fällt

sofort auf.» Der Teamspruch darf natürlich

nicht fehlen. Los geht’s!

In der Turnhalle des Liechtensteinischen

Gymnasiums üben sie mit ihrer Lehrerin

Vanessa Sigron für den Auftritt bei Show-

time, das jedes Jahr stattfi ndet und bei

dem diverse Schulen aus ganz Liechtenstein

teilnehmen. «Die Divergenz bei den Mäd-

chen ist gross. Vor allem wenn es darum

geht, was angezogen wird, für welche Frisur

man sich entscheiden soll usw. Schluss-

endlich müssen sie sich aber doch auf eine

Meinung einigen», so Vanessa Sigron. «Ich

freue mich schon, wenn alle dasselbe

tragen und die Pomponfarben aufeinander

abgestimmt sind. Obwohl die Show noch

nicht perfekt ist, bin ich sicher, dass wir es

bis zum Auftritt noch locker schaffen

werden. Es ist noch nie passiert, dass es

nicht geklappt hat!».

Fazit: So viele Talente auf einem Haufen.

Ob das gut gehen kann? «Ja, wir schaffen

das!»

Sofi a Schäfer, 2A

Eine Wahnsinnsshow – Reportage

19LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Aus den Klassenzimmern

«Kommt bitte alle ins Gymnasium.

Wir haben heute etwas Spezielles

vor», so die Worte von Kaus

Mennel, dem Lehrer des Wahl-

faches «Klettern und Slacklining»

an einem Montagnachmittag im

Jänner. «Spielen wir vielleicht

wieder ein Spiel?», rät ein Schüler

hoffnungsvoll.

«Nein, noch viel besser. Nehmt bitte alle die

Treppe in den obersten Stock. Damit wir

uns abseilen können, müssen wir ein wenig

höher.» Die Gruppe erstarrt. Teils vor

Schrecken, teils vor Freude. Die einen er-

warten ein kleines Abenteuer, die anderen

wollen umkehren, da sie sich fürchten

und doch noch unter Höhenangst leiden.

Oben angekommen befestigt Herr Mennel

das Seil am Treppengeländer, zieht sich

einen Klettergurt an, befestigt diesen wie

vorgeschrieben am Seil, klettert über das

Metallgerüst und lässt sich einfach fallen.

Während er in den Tiefen des Treppen-

hauses verschwindet, entfl ammt unter allen

ein Wort- und Überzeugungsgefecht. Die

Mehrheit vertritt die Meinung, dass man

lebensmüde sein müsse, um so etwas zu

machen. Die Minderheit dagegen ist

hochbegeistert von der Idee, sich gut

zwanzig Meter im Schulgebäude abzuseilen.

«Ihr seid doch des Todes!», rufen zwei

Zuschauer aus einer Ecke im Hintergrund.

Sie leiden unter grosser Höhenangst und

ihnen wird schon beim Gedanken an

Abseilen ganz schlecht. «Langhaar-Mennel»,

der in der Zwischenzeit wieder oben an-

gekommen ist, rettet die Situation: «Wer

will als Nächster? Es muss eh jeder.»

Der Erste steigt über die Brüstung und seilt

sich ab. Nach ihm versucht sich ein weiterer,

kann sich aber nicht überwinden und

scheitert. Als letzte Freiwillige wagt sich

ein Mädchen an die Aufgabe. Sie springt

ab und kommt gut unten an. Es bleibt nur

noch zu sagen: «(Mutig)sein oder Nichtsein!»

Caroline Verling, 2A

Mutigsein oder Nichtsein – Reportage

Obenauf: Auf dem Weg nach unten

(Fotos: LG-Bildarchiv Klaus Mennel)

20 LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Aus den Klassenzimmern

Zu allererst möchte ich diese Gelegenheit

nutzen, um mich für die Offenheit und

Hilfsbereitschaft von allen Schülerinnen und

Schülern sowie vom gesamten Lehrerteam

zu bedanken.

Persönliches

Ich habe seit Geburt eine CP-Behinderung

(Cerebrale Parese) mit Dyskinesie/Dystonie.

Eine CP-Behinderung kann sich ganz ver-

schieden auswirken. Mich schränkt sie in

der Mobilität und in der Aussprache ein.

Das heisst, meine Bewegungen sind teil-

weise unkontrolliert und hindern mich,

präzise Handarbeiten zu tun. Die Mund-

motorik erfordert grosse Anstrengung und

verursacht ein nicht so deutliches Sprach-

bild, aber im Schriftdeutschen verstehen

mich die meisten gut.

Das Aufwachsen in einer zehnköpfi gen

Familie lehrte mich den positiven Umgang

Selbstportrait – «Inklusion eines Spastis»

Seit Beginn des Schuljahres 2015/

2016 besuche ich, ein Schüler mit

Behinderung, das LG. Mir war es ein

Anliegen, mich und meine Behinde-

rung bei einer Lehrerkonferenz

vorzustellen. Im folgenden Text

stelle ich mich dem gesamten LG

und allen Leserinnen und Lesern

kurz vor und berichtet über mich

und meine Behinderung.

Mit dem E-Rollstuhl unterwegs

(Fotos: Privatarchiv Familie Kaiser)

22 LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

Page 23: Ort der Freude - Liechtensteinisches Gymnasium, Vaduz · 9 Späterer Schulbeginn – Pro und contra Rückblick 10 Badminton Schulcup 2016 ... Doppelstunden beginnt. Jedoch stellt

mit meiner Behinderung und das selbst-

ständige Leben im Alltag. Zudem habe ich

für alle möglichen Tätigkeiten viele Hilfsmittel,

wie zum Beispiel den E-Rollstuhl, eine Ess-

hilfe, Schienen usw. Im Kindesalter durfte

ich laufen lernen und meine Freizeitbeschäf-

tigungen richteten sich danach. Wir gingen

weite Strecken wandern und ich spielte im

SOLIE-Team Fussball. Zurzeit übe ich ver-

mehrt Biken, Segeln und E-Hockey aus.

Diese Hobbys sind nicht für alle bekannt,

deshalb möchte ich sie kurz erläutern. Mein

Bike ist ein Hase-Liegevelo auf drei Rädern

und hat eine spezielle Anpassung. Dieses

Sportgerät schränkt mich nicht ein und ich

fahre auch vermehrt auf Wanderwegen.

Seit einigen Jahren segle ich mit Sailability

in kleinen Nussschalen auf dem Bodensee.

Von meiner vorherigen Schule organisiert

ist das Elektrorollstuhl-Hockey, das ich ein-

mal pro Woche besuche. Mit qualmenden

Reifen verlasse ich immer nach den Trainings

und Spieltagen den gleichbenannten Club.

Pfadi, verschiedene Arbeiten am Computer

und Malen sind seit meiner Kindheit weitere

Freizeitbeschäftigungen. Im Computer-

bereich bearbeite ich gerne Homepages

und bastle Fotos zu einer Show zusammen.

Umgang

Mit meinen Kollegen kann ich Witze über

die Behinderung machen und fremde

Personen sind danach meist geschockt.

Ein Beispiel dafür ist «Mann, bisch du

behindert».

Viele Menschen denken, dass behinderte

Personen immer eine gewisse geistige

Einschränkung haben. Bei solchen An-

merkungen muss man geschickt reagieren

und mit cleveren Sprüchen kontern,

welche die Intelligenz zum Vorschein bringen.

Fahren ohne Einschränkung auf dem Hase-Liegevelo mit drei Rädern

Situation in der Schule

Im Jahr 2015 durfte ich von der CP-Schule

St. Gallen hierher ans Liechtensteinische

Gymnasium wechseln und werde von einem

Praktikanten bzw. einer Praktikantin be-

gleitet. Diese schreiben für mich alles mit

und geben mir die benötigte Hilfe. Vorläufi g

wechseln die Praktikanten im Jahresturnus.

Matthias Kaiser

23LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Aus den Klassenzimmern

PANICULI

Römische Brötchen

Zutaten:100 g Butter500 g Quark1 kg Mehl4 Pack. Backpulver14 EL WeissweinPrise Salz gemahlener Anis20 Lorbeerblätter

Zubereitung:Die Zutaten vermischen und gut durchkneten. Aus dem Teig 20 kleine Brötchen formen und auf jeweils ein Lorbeerblatt legen. Mit einem Messer oben leicht einkerben und 25 Minuten bei 200°C im vorgeheizten Backofen backen lassen. Der Alkohol verfl üchtigt sich hierbei.

(Fotos: LG-Bildarchiv Anja Hoch)

Paniculi, Globi und Morentum –

Römisches Essen kochen

Am 25. Januar 2016 kochten wir,

die 3C, im Rahmen des Latein-

Unterrichts römisches Essen.

Dabei duften wir in einer Doppel-

lektion drei verschiedene Rezepte

ausprobieren.

Es galt, einfache Gerichte in Häppchenform

herzustellen. Die Klasse wurde hierfür in

drei verschiedene Gruppen mit je einem

Rezept aufgeteilt. Die Paniculi (römische

Brötchen) und das Moretum (ein herzhafter

Brotaufstrich) waren einfach zuzubereiten

und haben perfekt zusammengepasst. Der

Aufstrich bestand aus Knoblauch, Frischkäse

und verschiedenen Kräutern, die Paniculi

hingegen waren recht einfach gehalten.

Das Besondere an ihnen waren die Lorbeer-

blätter und der gemahlene Anis.

Am aufwendigsten waren die Globi (Griess-

kugeln mit Honig und Mohn), eine Art

Nachspeise. Die Mischung von Honig und

Griess war sehr speziell und hat deshalb

nicht allen geschmeckt. Alles in allem war

es sehr lecker, aber man hatte schnell keinen

Hunger mehr, sodass man leider nicht so

viel essen konnte, wie man eigentlich wollte.

Wir hatten also viel zu viel gemacht, so-

dass wir noch einiges für später aufheben

konnten.

Wir fanden es insgesamt interessant und

eine tolle Abwechslung, die man gerne

wiederholen würde.

Dilara Türkyilmaz und Chiara Guntli, 3C

24 LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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GLOBI

Griesskugeln mit Honig und Mohn

Zutaten zur Herstellung der Kugeln:200 g Weichweizen-Griess (Griess für Süssspeisen)

300 g Magerquark10 TL (gut gefüllt) Honig8 TL „Mohn Back” (Schwartau; backfertige Mohnfüllung o.Ä.)

Zutaten zur „Veredelung” der Kugeln:1 Packung Mohnkörner Honig

Zubereitung:Zutaten zur Herstellung der Kugeln miteinander verkneten, bis eine gleichmässige Masse entsteht. Aus dem Teig etwa walnussgrosse Kugeln formen und in einer Pfanne mit etwas geschmacksneutralem Öl (z.B. Maiskeimöl) rundherum goldbraun braten.

ACHTUNG: Durch den Honig im Teig brennen die Kugeln bei hoher Temperatur leicht an. Die noch warmen Kugeln mit Honig bestreichen und im Mohn wälzen.

MORETUM

Herzhafter Brotaufstrich

Zutaten:3 Pack. Schafskäse Olivenöl Essig Pfeffer (frisch gemahlen, aus Pfeffermühle) frischer Knoblauch Frühlingszwiebeln Kräuter (frisch oder getrocknet)

Zubereitung:Den Schafskäse zerbröseln und mit etwas Olivenöl, Essig, frisch gemahlenem Pfeffer, klein geschnittenen Frühlingszwiebeln, gehacktem oder gepresstem Knoblauch und Kräutern vermischen. (Menge der Zutaten nach Geschmack)

25LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Aus den Klassenzimmern

Wie vielen bekannt ist, beschäf-

tigen sich die Ma-Klassen im

Rahmen des Unterrichts in Päda-

gogik/Psycho logie (PP) mit der

mensch lichen Psyche. Aus diesem

Grund wurde der diesjährigen

Maturaklasse des musischen Profi ls

die Aufgabe von ihrem PP-Fach-

lehrer Norman Walch erteilt, in

Dreiergruppen Persönlichkeits-

theorien in ein geselliges Brettspiel

zu verpacken.

Exkursion in die Ludothek

Doch bevor sich alle an die Ausführung der

Aufgabe machten, statteten sie zusammen

mit ihrem Fachlehrer der Spielzeugausleihe

Ludothek Fridolin in Schaan einen Besuch

ab. Um ein besseres Gespür für Spiele und

deren eigentlichen Sinn zu entwickeln,

durfte und musste man sich mit jenen

beschäftigen. Und wo kann man dies besser

als in einer Ludothek, wo sich Spiele im

Überfl uss befi nden? Nach einigen Spielrun-

den, welche von Triumph, Niederlage und

Kindheits erinnerungen geprägt waren, stellte

sich den Lernenden nun die Frage, wofür

Spiele eigentlich gut sind? Nicht nur bieten

Spiele Unterhaltung, sondern sie geben den

Spielenden auch in Punkto Gemeinschaft,

logisches, strategisches und eigen ständiges

Denken sowie im Bereich der Fähigkeits-

entwicklung etwas mit. Durch das Spielen

in der Gemeinschaft lernen Individuen

mit anderen Gleichge sinnten sozial zu inter-

agieren und sich ihre eigenen Strategien

auszudenken. Weitere Effekte sind das

Entwickeln von Schnelligkeit, das Deuten

von Gesichtsreaktionen und nicht zuletzt

das Fördern von Empathie.

Spielentwicklung und -realisation

Da sich die 7Ma nun dieses Wissen prak-

tisch erarbeitet hatte, konnte sie mit vielen

Eindrücken und zahlreichen Anregungen

an die Arbeit. Dabei musste sie beachten,

dass ihre Spielkreationen u.a. folgende

Regeln beachten sollten:

– Mithilfe des Spiels sollte der Stoff der

Texte über die Persönlichkeitstheorie

Wer bin ich? –

Persönlichkeitsspiele der 7Ma

Wer wird Wissenskönig?

(Fotos: LG-Bildarchiv Norman Walch)

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erarbeitet und verankert werden, sodass

man das Spiel quasi als Vorbereitung

auf die Schulaufgabe verwenden könnte,

jedoch sollte es an Spass nicht fehlen

und die Ästhetik nicht unter den eher

mangelnden fi nanziellen Ressourcen der

Schülerinnen leiden.

– Das Spiel darf Elemente von bereits

existierenden Spielen (Activity, Eile mit

Weile, Leiterlispiel,…) beinhalten,

jedoch sollte die bereits veröffentlichte

Idee nicht vollkommen übernommen

werden.

Spielpräsentation

Bei den Präsentationen der Persönlichkeits-

spiele fi el sofort auf, dass sich alle mit viel

Witz und Originalität um ein beachtliches

Endresultat bemüht hatten, wobei es wichtig

ist zu erwähnen, dass bei der Vorstellung

der Ergebnisse einige Gruppen zugaben,

dass sie ihre ursprüng liche Idee mangels

Materialien und Know-How aufgeben und

durch eine andere Idee ersetzen mussten.

Auch aufgrund der vielen intensiven

Arbeitsstunden, um das Werk zu perfektio-

nieren, war dieses Projekt sehr lehrreich

und hat vielleicht so manchen die Türe zu

neuen Leidenschaften geöffnet.

Spielausstellung

Die beeindruckenden Persönlichkeitsspiele,

welche mit Namen wie «Psychotown»,

«Obirah», «Wege zum Glück», «Gefängnis-

labyrinth«, «Jahreszeiten der Persönlichkeit»,

«Der Wissenskönig» und «Perle der

Persönlichkeit» um die Wette strahlten,

konnten von Februar bis März im LG

bewundert werden. Wer diese Ausstellung

verpasst hat, kann sich auch noch einen

Eindruck auf dem S-Server unter «7Ma16

Persönlichkeitsspiele» verschaffen.

Elena Gjorgieva, 7Ma

Das Spiel als Drama – Empathie ist gefragt.

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Aus den Klassenzimmern

Kapitel 1 – Orangensaft und

Stahlkappenschuhe

Bei unserem ersten Besuch im Patenbetrieb

wurden wir ins Hauptgebäude geführt und

gleich mit Sicherheitsbekleidung (Stahl-

kappenschuhe, Westen und Schutzbrillen)

ausgestattet. Bevor wir jedoch einen Rund-

gang durch die Produktion machten, empfi ng

uns der Personalchef der thyssenkrupp

Presta, Thomas Russenberger, in einem hellen

Konferenz zimmer. Auf dem Tisch in der

Mitte standen Orangensaft und Gipfel bereit.

Herr Russenberger begann mit einem Vor-

trag über die Geschichte, die Gegenwart

und die Zukunft der thyssenkrupp Presta.

Danach starteten wir mit zwei Mitarbeitern

den Rundgang durch die Produktionshallen.

So sahen wir auch den Sinn der Sicherheits-

bekleidung. Von den grossen, teilweise

lauten Maschinen waren einige von uns

schon recht beeindruckt.

Kapitel 2 – Verkaufen sich Lenk-

säulen gleich wie Gummibärchen?

Bei unserer zweiten Veranstaltung erfuhren

wir mehr zum Thema Industriegüter-

marketing. Nach einer allgemeinen Einfüh-

rung und damit der Auffrischung unseres

Wissens zum Thema Marketing erläuterte

Nicolas Microys verschiedene Beispiele

aus seiner Praxis als Marketingspezialist.

Insbesondere die Ausführungen zur Planung

und Umsetzung einer Kampagne für das

Marketing neuer Produkte waren lehrreich.

Beim Praxisbeispiel Innovationsroadshow

InCar+ wurde uns verdeutlicht, was es alles

braucht, um eine erfolgreiche Marketing-

kampagne durchzuziehen. Die Bildimpres-

sionen der Roadshow und damit das

Resultat der Planung waren für uns sehr

eindrücklich. Wir merkten, dass hinter einer

Ausstellung harte Knochenarbeit steckt.

Kapitel 3 – Was macht eigentlich

ein Personalchef?

Wir blicken schon gespannt auf das nächste

Kapitel der Geschichte. Voraussichtlich

werden wir dann eine Vorstellung davon

bekommen, was ein Personalchef einer

grossen Firma wirklich macht, mit welchen

Herausforderungen er konfrontiert ist

und wie mögliche Lösungsansätze dazu

aussehen.

Elvira Schoch und die Klasse 6Wa

Patenbetrieb thyssenkrupp Presta –

Eine Fortsetzungsgeschichte

In Schutzkleidung beim Vortrag – Praxis und Theorie in einem (Foto: LG-Bildarchiv Elvira Schoch)

«Das ist doch reine Theorie, in der

Praxis läuft es sicher anders.»

Solche und ähnliche Aussagen von

Seiten der Schülerinnen und Schüler

fallen ab und zu im Wirtschafts-

unterricht. Ein Beweis für das

Gegenteil wird durch die Besuche

in den Patenbetrieben und somit

durch einen Einblick in die Praxis

immer wieder angetreten. Dies

erlebt auch die Klasse 6Wa.

Eine Fortsetzungsgeschichte in

drei Kapiteln.

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Am Donnerstag, den 21. April,

fand die Eröffnung der Ausstellung

der diesjährigen Maturasemester-

arbeiten in den Gängen des Liech-

tensteinischen Gymnasiums statt.

Die zahlreichen Besucherinnen und

Besucher – Freunde, Verwandte und den

Maturandinnen und Maturanden nahe-

stehende Lehrpersonen – erlebten

Jugendliche, die kompetent, mit Über-

zeugung und mit der Kraft junger, reifer

Menschen, welche den Schritt hinaus ins

Leben ausserhalb des Elternhauses vor

sich haben, Auskunft zu ihren Werken

und den Möglichkeiten des Lesens moder-

ner bildnerischer Ausdrucksformen gaben.

Die Ausstellung bildete den Schlusspunkt

einer Projektarbeit, in dessen Rahmen sich

die Jugendlichen mit der Auslegung des

Themas «die Vertreibung aus dem Paradies»

beschäftigten. Dabei wirkte «das Paradies»

als «die Heimat», «die Flucht» als «der Gang

ins Ungewisse» und «das Verstossen-Sein»

als «das Fremde».

Die Wahl des Mediums, das Finden oder

Entwickeln der Technik, in welcher gearbei-

tet werden soll, und auch die Form des

Resultates gehörten mit zum Prozess,

welchen alle fünfzehn Maturandinnen und

Maturanden durchlaufen haben. Es handelt

sich also um das Resultat einer Projektarbeit

in weitgehend reiner Form.

Hannes Albertin

Kunst in den Gängen des LG

Bei der Vernissage (Foto: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)

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Aus den Klassenzimmern

Am Dienstagabend, den 22. März

2016, führte die Klasse 3D ihr

3. Projekttheater auf. Die Schüle-

rinnen und Schüler arbeiteten

schon seit mehreren Monaten an

diesem Stück und schrieben sogar

das vierzig Seiten lange Drehbuch

selbst. Das Theater, die Gesangs-

einlagen und die Kurzfi lme wurden

im Deutschunterricht mit der

Unterstützung von Deutschlehrer

Norman Walch erarbeitet.

Inhaltlich drehte sich das Theater darum,

dass die Schülerinnen und Schüler ihre

Fachlehrpersonen oft etwas überspitzt auf

den Arm nahmen und diese nachspielten.

Allerdings war auch eine kleine Story

zwischen den Unterrichtsstunden versteckt:

Ein paar Schülerinnen der Klasse hatten

eines Tages bemerkt, dass ihr Klassenlehrer

ständig einen merkwürdigen Schlüssel um

den Hals trug, und machten sich daran, das

Rätsel um den geheimnisvollen Schlüssel

zu lösen. Sogar vor einem Einbruch in das

Bierhäuschen ihres Klassenlehrers oder

vor hinterhältigen Tricks an den Lehrer-

Alles Theater – Spass bei der Party

(Fotos: LG- Bildarchiv Norman Walch)

3aaaDeee! – Projekttheater

computern schreckten die Schülerinnen

und Schüler nicht zurück und schafften

es schlussendlich, das Geheimnis zu lüften.

Da es darin auch um eine Überraschungs-

party ging, die auf die baldige Trennung

der Klasse durch die Profi lwahl hinwies,

war der Titel «3aaaDeee!» sehr passend

gewählt. Der Höhepunkt war dann schliess-

lich, dass die Schülerinnen und Schüler die

Geschenke, die im Theater vom Klassen-

lehrer stammten, am Ende des Stücks an

ihn selbst überreichten und ihm somit eine

sichtbar grosse Freude bereiteten.

Durch ein liebevoll hergerichtetes Büffet

mit Getränken, Kuchen, Knabbereien und

vielem mehr wurden die Gäste gut will-

kommen geheissen und auch in der vier-

telstündigen Pause konnte man sich an

den zahlreichen Leckereien erfreuen. Auch

die Flyer, die bereits ein paar Tage vor der

Aufführung im Schulhaus aufgehängt worden

waren, waren mit einem Klassenfoto und

einem kurzen Text gut designt und führten

dazu, dass auch ein paar Schülerinnen und

Schüler aus anderen Klassen zum Theater

erschienen. Requisiten wurden aufgrund

30 LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

Page 31: Ort der Freude - Liechtensteinisches Gymnasium, Vaduz · 9 Späterer Schulbeginn – Pro und contra Rückblick 10 Badminton Schulcup 2016 ... Doppelstunden beginnt. Jedoch stellt

Der Start eines Kooperations-

projekts zwischen dem Liech-

tensteinischen Gymnasium und

der Universität Liechtenstein

fi el auf Freitag, den 15. April

2016.

Während dieses Freitagnachmittags

wurden Ideen zur Ergänzung der

bestehenden Pausenplatzgestaltung

entwickelt und erste Entwürfe zur

Umsetzung geschaffen. Das Bild zeigt

ansatzweise eines der vier Projekte,

welche in den nächsten Wochen

realisiert werden. Anwesend waren

bei der abge bildeten Plenumsbe-

sprechung Jugendliche der Klassen

5Nb und 5Wa sowie Studentinnen

der Universität Liechtenstein mit

Conradin Clavuot, Dozent im Master-

studiengang Architektur und Raum-

entwicklung, und Hannes Albertin,

verantwortliche Lehrperson für

bildnerisches Gestalten und Kunst-

erziehung am Liechtensteinischen

Gymnasium.

Hannes Albertin

LG meets Uni

Kommunikation – Kooperation – Kunst (Foto: LG-Bildarchiv Manfred Kieber)

fehlender Zeit und zu viel Aufwand zwar

grösstenteils weggelassen, doch der Beamer,

der im Hintergrund passende und meist

sogar selbstgemachte Fotos zu den je-

weiligen Szenen zeigte, machte dies wieder

wett. Spielerisch und technisch war das

Theater eine grosse Herausforderung,

doch die Klasse meisterte es gut und

spielte ohne Hemmungen und voller Freude

los, was im Stück auch gut rüberkam.

Allgemein kann man das Theater nur

empfehlen, da es durch amüsante Lehrer-

imitationen, schräge Running-Gags, freche

Kurzfi lme und eine interessante Wende

am Schluss wirklich sehenswert war und

einen hin und wieder zum Schmunzeln

brachte.

Auf dem S-Server sind unter «Prothe 163d»

Bildimpressionen sowie eine Filmauf-

zeichnung zu sehen: gute Unterhaltung!

Annika Gassner, 3D

31LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Soziales Engagement

Die Wahlfachgruppe «Friends of

Larguta» startete voller Tatendrang

ins Jahr 2016. Am letzten Samstag

vor Ende des ersten Semesters

trafen wir uns im Haus Gutenberg

zu einem ersten Planungsseminar.

Wir sammelten Projektideen für

das laufende Schuljahr und fi ngen

mit den Vorbereitungsarbeiten für

das bevorstehende Sommercamp

an. Seither hat sich einiges getan!

Der Benefi zabend im Dezember des letzten

Jahres stand ganz im Zeichen unseres

grossen Bäckereiprojektes, das Teil eines in

Planung befi ndlichen Zentrums mit einer

Tagesstätte und Therapieräumen sein wird.

Die Bäckerei stellt einen wichtigen Schritt

hin zu vermehrter Versorgungsautonomie

innerhalb des YANA-Netzwerkes dar.

Durch persönliche Kontakte einzelner

Wahlfachteilnehmer konnten wir einen

gebrauchten Ofen sowie weitere Maschinen

und Utensilien organisieren. Zusammen

mit dem bereits vereinbarten Transport

werden sich die Kosten auf ca. 10 000 Franken

belaufen, was zwar nach wenig Geld für

eine neue Bäckerei klingt, ohne die vielen

grosszügigen Spenden aber ein unmöglich

realisierbares Projekt wäre. Ende Januar

besuchten uns Gusti und Florin, die in

Rumänien für die Stiftung YANA tätig sind,

die Projekte vor Ort koordinieren und

unsere bevorstehenden Besuche planen.

Es war ein freudiger Moment, als wir ihnen

im Rahmen eines gemeinsamen Pizzaessens

von unserem konkreten Bäckerei-Projekt

berichten konnten.

Motiviert und in unserem Engagement

bekräftigt haben wir weitere Aktionen und

Projekte ausgearbeitet. Um uns abseits

der Schule in Ruhe austauschen und als

Gruppe zusammenwachsen zu können,

verbrachten wir nach den Osterferien ein

Planungswochenende im Jugendhaus in

Malbun. Dieses Wochenende stand zum

einen im Zeichen der konkreten Schluss-

planung aktueller Projekte, deren Umsetzung

für den Sommer geplant ist. In der letzten

Ferienwoche im August werden wir ge-

meinsam mit ehemaligen Schülerinnen und

Schülern nach Larguta reisen. In Malbun

haben wir Pläne für einen Kinderspielplatz

Friends of Larguta

Ehemalige Schülerinnen und Schüler

arbeiten am Gymi-Ball und unterstützen

damit die «Friends of Larguta».

(Fotos: Daniel Gassner, LG-Bildarchiv)

32 LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

Page 33: Ort der Freude - Liechtensteinisches Gymnasium, Vaduz · 9 Späterer Schulbeginn – Pro und contra Rückblick 10 Badminton Schulcup 2016 ... Doppelstunden beginnt. Jedoch stellt

und diverse Hühnerställe entworfen und

Listen mit den dafür benötigten Materialien

erstellt. Diese Vorarbeit ist entscheidend,

damit wir im Sommer sogleich mit der

Errichtung loslegen können. Die Hühner-

ställe sind für mehrere Familien geplant,

die teilweise bereits in Häusern leben, die

mit der Unterstützung der Stiftung YANA

und der Friends of Larguta erbaut wurden.

Als Vorbereitung für das Sommercamp

beschäftigten wir uns zudem mit der rumä-

nischen Sprache (wir haben uns ein paar

rumänische Floskeln vorgenommen – mal

schauen…) und der neueren rumänischen

Geschichte. Das Wochenende in Malbun

diente aber auch dem Austausch über

die laufenden Spendenprojekte, die ein-

zelne Gruppen des Wahlfachs «Friends

of Larguta» ausgearbeitet hatten.

Eine Gruppe hatte die Idee, in Anlehnung

an unser Bäckerei-Projekt, Brötchen zu ver-

kaufen, deren Erlös «Friends of Larguta»

zu Gute kommt. Es entstand eine gross-

artige Zusammenarbeit mit der Mensa des

Gym nasiums. Für jedes verkaufte «Larguta»-

Brötchen spendet die Mensa 40 Rappen an

unseren Verein. Am 11. Mai fand zudem eine

Pausenaktion zu Gunsten von Rumänien

statt. Besonders stolz sind wir auf unser

Engagement am Gymi-Ball. Ein Grossteil

der Helferinnen und Helfer bestand aus

ehemaligen Schülerinnen und Schülern des

Liechtensteinischen Gymnasiums, die vor

Jahren im Zuge der Projektwoche selbst

in Rumänien waren. Sie zeigten sich bereit,

den Lohn für ihren Arbeitseinsatz an diesem

Abend den «Friends of Larguta» zu spenden.

Die Wiedersehensfreude war gross, es

wurden viele Erinnerungen ausgetauscht

und bereits Pläne für den Sommer ge-

schmiedet.

Multumesc und vielen Dank an alle, die

uns unterstützen.

Stefanie Hasler, Andreas Aczel und die

Wahlfachgruppe «Friends of Larguta»

Arbeitswochenende im Jugendhaus in Malbun Die Mensa unterstützt die «Friends of Larguta».

33LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Soziales Engagement

Youth Parliament to the Alpine

Convention, kurz YPAC, ist eine

vom Akademischen Gymnasium

Innsbruck ins Leben gerufene

Veranstaltung, die einmal im Jahr

in den Alpenländern stattfi ndet.

Im Rahmen des YPAC kamen rund

80 Schülerinnen und Schüler aus

zehn Schulen der Länder Schweiz,

Frankreich, Slowenien, Deutschland,

Italien, Österreich und Liechtenstein

zusammen und beschäftigten sich

mit dem Thema «Green Economy».

Jeldrik Schottke aus der 6La gibt Bericht:

Ab Freitagnachmittag hatte es Abschied

nehmen für die Delegation aus Liechtenstein

geheissen. Fünf Tage waren die Schülerinnen

und Schüler des LG anschliessend Teil des

Jugendparlaments zur Alpenkonvention und

hatten eine intensive und spannende Zeit

vor sich. Dieses Jugendparlament ist eine

Zusammenkunft von Schülerinnen und

Schülern sowie Lehrpersonen aus sieben

Alpenländern, die sich jedes Jahr in einem

dieser Länder treffen, um alpine Themen

zu besprechen und einen Austausch von

jungen Leuten zu ermöglichen. Auch der

Einblick in ein Parlament ist eines der Ziele

des YPAC. Der Ablauf des Parlaments

war vom Grundaufbau jeden Tag derselbe,

wobei die Aktionen unterschiedlich ge-

staltet waren und eine Abwechslung zur

parlamentarischen Arbeit boten und das

YPAC wunderbar abrundeten. Morgens

fanden stets Besprechungen der Komitees

und nach mittags sowie abends verschiedene

Veranstaltungen und Aktionen statt.

So gab es am Dienstagabend eine Eröff-

nungszeremonie im Museo Civico mit

diversen musikalischen Darbietungen,

Präsentationen der einzelnen Länder und

eine vom Präsidenten des Jugendparlaments

vorgetragene Rede, geschrieben von einem

Mitglied des italienischen Senats, welches

hier in Bassano aufgewachsen ist. Auch

waren Persönlichkeiten wie der Bürger-

meister von Bassano und der Direktor der

Partnerschule «Liceo Brocchi», in welchem

Die Delegation des LG beim YPAC in Bassano del Grappa (Fotos: LG Bildarchiv)

YPAC 2016 – Green Economy

in the Alps

Demokratie einüben – Wahlen im Rahmen

einer YPAC-Sitzung

Eine Delegation des LG –

bestehend aus sieben Schülerinnen

bzw. Schülern, begleitet von zwei

Lehrpersonen – nahm im Mai 2016

für eine Woche an der Sitzung des

Jugend parlaments zur Alpenkon-

vention teil, die in Bassano del

Grappa in Norditalien stattfand.

34 LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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das YPAC tagte, anwesend. Weiter wurde

eine historische Führung durch Bassano mit

Schülern des Liceo gemacht.

Mittwochs durften die jungen Parlamentarier

sich mit Politikern und Experten treffen,

ihre Ideen und Resultate vortragen und mit

ihnen diskutieren, um dann am Donnerstag

in der Abschlussitzung, welche in parlamen-

tarischer Form im Teatro Rimondini gehalten

wurde, mit allen zusammen die Endergeb-

nisse festzulegen. Nach der ganzen Anstren-

gung fand ein ausgelassener Abend in der

Villa San Giuseppe statt, an dem man sich

unterhielt, ein DJ Musik aufl egte und getanzt

wurde.

Am nächsten Morgen nahm man Abschied

von den Gastfamilien, welche die Delega-

tionen sehr gut aufgenommen und beher-

bergt hatten, und machte sich fi t für die

Rückreise mit einer Nordic Walking-Tour

entlang des Flusses Brenta. Nach der Ab-

schiedszeremonie und dem letzten ge-

meinsamen Mittagessen gingen dann die

Züge Richtung Nachhause.

Die Arbeit des YPAC ist hiermit aber nicht

beendet. Es liegt nun an den Delegierten,

ihre Ideen und Resultate an die Öffentlich-

keit zu tragen und mit Politikern ihrer Länder

Kontakt aufzunehmen und sich schon den

ein oder anderen Gedanken zum nächsten

YPAC zu machen, welches 2017 in Innsbruck

stattfi nden wird.

Jeldrik Schottke, 6La

Anlässlich des seit 1986

alljährlich am 9. Mai gefeierten

Europatages war der Botschaf-

ter von Slowenien, Herr Franc

Mikša, an eben diesem Tag zu

Gast am LG.

Im Foyer des LG berichtete und

diskutierte der Botschafter engagiert

über aktuelle Herausforderungen

Europas. Die anwesenden Schülerinnen

und Schüler der Oberstufe nutzten

die Gelegenheit, Fragen zu stellen:

Wie wird sich die Flüchtlingssituation

in Zukunft auf die EU auswirken?

Wie reagiert der Europarat auf den

Terror? Welche Konsequenzen hätte

es für Europa, wenn Donald Trump

Präsident von Amerika würde?

Die Antworten des slowenischen

Botschafters auf diese komplexen

Fragen fi elen diplomatisch aus, v.a.

bei der Frage nach Donald Trump.

Man müsse zunächst abwarten, wie

die Wahlen in den USA ausgehen,

er selbst sei aber natürlich auch auf

das Ergebnis gespannt.

Die Bedrohung durch den Terrorismus

sei grundsätzlich überall vorhanden.

Der Terror sei unberechenbar. Die

anwesenden Schülerinnen und Schüler

zeigten sich entsprechend besorgt,

wenngleich ein Gefühl der Angst nicht

vorhanden schien.

Bezüglich der Flüchtlingsproblematik

stellte der Botschafter heraus, dass

trotz aller Schwierigkeiten und des

hohen Aufkommens an Flüchtlingen

die Unterstützung der Hilfsbedürftigen

höchste Priorität habe, wegschauen

sei keine Lösung.

Liechtenstein und Slowenien können

bei den aktuellen politischen Fragen

der internationalen Gemeinschaft ein

durchaus gewichtiges Wort mitspre-

chen, wie der Botschafter herausstell-

te. In wichtigen Gremien Europas und

der Welt haben die beiden Länder

trotz ihrer relativen Kleinheit eine

Stimme – ganz im Sinne der Völker-

verständigung, einem Haupt anliegen

der Europäischen Integration und des

Europatages.

Anton Stelzer

Europatag am LG

Franc Mikša – Botschafter Sloweniens

und der europäischen Idee

(Foto: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)

35LGnachrichten 29 / 3 [ 2016]

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Herausgeber: Rektorat, Gymnasial lehrerinnen und -lehrerverein (GLV), Elternvereinigung des Liechtensteinischen

Gymnasiums (EVLG) Redaktion: Andrea Kühbacher und Anton Stelzer Gestaltung und Satz: beck grafi kdesign est., Planken

Briefadresse: Liechtensteinisches Gymnasium, Marianumstrasse 45, 9490 Vaduz Druck: Druckerei Jehle AG, Vaduz

Aufl age: 1050 Exemplare Papier: Die zur Verwendung dieses Papiers verwendeten Holzfasern stammen aus erneuerbarem

Holz, auf nachhaltiger Basis, chlorfrei gebleicht.

Ort der Kreativität

(Foto: LG-Bildarchiv Hannes Albertin)