1
446 Bericht: Analyse organischer Stoffe der Sguren wird mit gleichen Volumenteilen 0,25 n Natronlauge gemischt. Zur Rutheniumbestimmung wird nur die alkoholische Ldsung verwandt. J. Indian chem. Soc. 35, 589--594 (1958). Indian Assoc. Cultivation Sci. Calcutta (Indien). H. ZIMM~R Osmium gibt mit 1,2,3-Benztriazol im sauren ~r (p~-Bereich 4,0--2,3) eine beigefarbene F~Lllung yon Os(OFI)3(C6I-I4I~HN2)8, die nach R. F. WILSOlX-und L. J. BA:dE1 eine rasche und direkte quantitative Bestimmung des Elements ermdglicht. -- Ausfiihrung. 10 ml der zu untersuehenden Osmium]dsung werden zu 1 ml J~thanol gegeben. I)azu fiigt man 25 ml 2~ wiil3rige Benztriazolldsung. Die entstehende rote Ldsung wird 15 rain auf dem Wasserbad erhitzt und dann mit Essigsaure rasch der pi~-Wert 3,0 eingestellt. Man 1M~t den Niederschlag absitzen und filtriert nach 15 rain durch einen Glasflltertiegel mittlerer Porenweite. Er wird mehrmals mit hei~em Wasser gewaschen und I Std bei 110 ~ C getrocknet (Trocken- temperaturen bis 200 ~ C sind ohne Einflul] auf die Ergebnisse). Der gravimetrische Faktor betr~gt 0,3178. -- I)ie Methode eignet sich vor allem ffir die Osmium- bestimmung nach seiner Abtrennung als Tetroxyd aus salpetersaurer Ldsung und Auffangen in 0,1 m iNatronlauge 2. Die Resultate sind genau und gut reproduzierbar. Der Zeitbedarffiir eine Bestimmung betr~gt weniger als 2 Std (die Thionalid-Methode erfordert etwa 15 Std)3. 1 Talanta (London) 1,351 --354 (1958). Univ. Houston, Tex. (USA).- 2W~STLAI~D, A. D., u. F. E. BE~MiSI~: Analyt. Chemistry 26, 739 (1954); vgl. diese Z. 151, 291 (1956). -- 3 WAGNE1L W., C. J. HVLL U. G . E . MAI~I~LE : Advanced Analytical Chemistry, Reinhold, New York, 1956. E. BA~K~A~ III. Analyse organiseher Stoife 2. Qualitative und quantitative Analyse tiber die Anwendung der Radioindicatorenmethode in der organisehen Analyse gibt P. I)AVD~L 1 einen zusammenfassenden Bericht an Hand yon Beispielen der Literatur. Behandelt werden die Aktivierungsanalyse, die Eixierungsanalyse, die Isotopenverdiinnungsanalyse und die Kombination dieser Methoden. Chim. ana.lytique 40, 325--331 (1958). R. FRESE~IUS Die Mikrobestimmung einiger Atomgruppen behandeln H. ROTI~ und P. SCi~UST]~R 1. 1. Carbonsdureanhydrid- und Lactongruppe. Hierzu wird die Probe mit iiberschiissiger Lauge verseift und der ~)berschnl~ zurfiektitriert. S~ureanhydride kdnnen auch mit iiberschiissigem 2,4-i)ichloranilin zum Anilid umgesetzt werden, wobei 1 Mol freie S~Lure entsteht, die acidimetrisch erfaBt wird. Es ist jcdoch auch mdglich, unverbrauchtes Dichloranilin bromometrisch zu bestimmen. 2. Mercapto- gruppe. I)iese wird mit Kupfer(II)-butyl- oder-octyll0hthalatl5sung direkt titriert. Man kann auch einen ~berschuI] an Kupfersalz hinzugeben, wobei Kupfer(I)-mer- captid und das entsprechende I)isulfid entstehen. I)er Uberschui3 an Kulofer(II )- ionen wird jodometrisch erfal]t. 3. Disulfide und Dialkylsulfide ( Thio~ither). Hierzu wird die Probe mit fiberschfissigem Brom zum Sulfon oxydiert und der (Ybersehul~ an Brom jodometrisch zurficktitriert. Disulfide bendtigen 10, Thio~Lther 4 Atome Brom. 4. lsocyanat bzw. Isothioeyanat. I)iese werden mit n-i)ibutylamin zum sub- stituierten l-Iarnstoff umgesetzt. Die Kondensation tritt bei Raumtemperatur inner- halb kurzer Zeit ein. Der ~berschul~ an Amin wird in methanolischer Ldsung mit geste]lter S&ure zurfickgemessen. -- Ausfiihrung. Bestimmung von Carbonsdure- anhydriden und Lactonen. a) Verseifung. 5 mg Probe werden in einem Quarzkolben

Osmium

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Osmium

446 Bericht: Analyse organischer Stoffe

der Sguren wird mit gleichen Volumenteilen 0,25 n Natronlauge gemischt. Zur Rutheniumbestimmung wird nur die alkoholische Ldsung verwandt.

J. Indian chem. Soc. 35, 589--594 (1958). Indian Assoc. Cultivation Sci. Calcutta (Indien). H. ZIMM~R

Osmium gibt mit 1,2,3-Benztriazol im sauren ~r (p~-Bereich 4,0--2,3) eine beigefarbene F~Lllung yon Os(OFI)3(C6I-I4I~HN2)8, die nach R. F. WILSOlX- und L. J. BA:dE 1 eine rasche und direkte quantitative Bestimmung des Elements ermdglicht. -- Ausfiihrung. 10 ml der zu untersuehenden Osmium]dsung werden zu 1 ml J~thanol gegeben. I)azu fiigt man 25 ml 2~ wiil3rige Benztriazolldsung. Die entstehende rote Ldsung wird 15 rain auf dem Wasserbad erhitzt und dann mit Essigsaure rasch der pi~-Wert 3,0 eingestellt. Man 1M~t den Niederschlag absitzen und filtriert nach 15 rain durch einen Glasflltertiegel mittlerer Porenweite. Er wird mehrmals mit hei~em Wasser gewaschen und I Std bei 110 ~ C getrocknet (Trocken- temperaturen bis 200 ~ C sind ohne Einflul] auf die Ergebnisse). Der gravimetrische Faktor betr~gt 0,3178. -- I)ie Methode eignet sich vor allem ffir die Osmium- bestimmung nach seiner Abtrennung als Tetroxyd aus salpetersaurer Ldsung und Auffangen in 0,1 m iNatronlauge 2. Die Resultate sind genau und gut reproduzierbar. Der Zeitbedarffiir eine Bestimmung betr~gt weniger als 2 Std (die Thionalid-Methode erfordert etwa 15 Std)3.

1 Talanta (London) 1,351 --354 (1958). Univ. Houston, Tex. ( U S A ) . - 2 W~STLAI~D, A. D., u. F. E. BE~MiSI~: Analyt. Chemistry 26, 739 (1954); vgl. diese Z. 151, 291 (1956). -- 3 WAGNE1L W., C. J. HVLL U. G.E. MAI~I~LE : Advanced Analytical Chemistry, Reinhold, New York, 1956. E. BA~K~A~

I I I . Ana lyse o rgan i sehe r Stoife

2. Q u a l i t a t i v e u n d q u a n t i t a t i v e A n a l y s e

t iber die Anwendung der Radioindicatorenmethode in der organisehen Analyse gibt P. I)AVD~L 1 einen zusammenfassenden Bericht an Hand yon Beispielen der Literatur. Behandelt werden die Aktivierungsanalyse, die Eixierungsanalyse, die Isotopenverdiinnungsanalyse und die Kombination dieser Methoden.

Chim. ana.lytique 40, 325--331 (1958). R. FRESE~IUS

Die Mikrobestimmung einiger Atomgruppen behandeln H. ROTI~ und P. SCi~UST]~R 1. 1. Carbonsdureanhydrid- und Lactongruppe. Hierzu wird die Probe mit iiberschiissiger Lauge verseift und der ~)berschnl~ zurfiektitriert. S~ureanhydride kdnnen auch mit iiberschiissigem 2,4-i)ichloranilin zum Anilid umgesetzt werden, wobei 1 Mol freie S~Lure entsteht, die acidimetrisch erfaBt wird. Es ist jcdoch auch mdglich, unverbrauchtes Dichloranilin bromometrisch zu bestimmen. 2. Mercapto- gruppe. I)iese wird mit Kupfer(II)-butyl- oder-octyll0hthalatl5sung direkt titriert. Man kann auch einen ~berschuI] an Kupfersalz hinzugeben, wobei Kupfer(I)-mer- captid und das entsprechende I)isulfid entstehen. I)er Uberschui3 an Kulofer(II )- ionen wird jodometrisch erfal]t. 3. Disulfide und Dialkylsulfide ( Thio~ither). Hierzu wird die Probe mit fiberschfissigem Brom zum Sulfon oxydiert und der (Ybersehul~ an Brom jodometrisch zurficktitriert. Disulfide bendtigen 10, Thio~Lther 4 Atome Brom. 4. lsocyanat bzw. Isothioeyanat. I)iese werden mit n-i)ibutylamin zum sub- stituierten l-Iarnstoff umgesetzt. Die Kondensation tr i t t bei Raumtemperatur inner- halb kurzer Zeit ein. Der ~berschul~ an Amin wird in methanolischer Ldsung mit geste]lter S&ure zurfickgemessen. -- Ausfiihrung. Bestimmung von Carbonsdure- anhydriden und Lactonen. a) Verseifung. 5 mg Probe werden in einem Quarzkolben