Paarkompetenzen stärken im Übergang zur Elternschaft · Psychologisches Institut -Klinische Psychologie Kinder/Jugendliche & Paare/Familien Wirksamkeit von Paarlife 22.03.17 Valentina

Psychologisches Institut - Klinische Psychologie Kinder/Jugendliche & Paare/Familien

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Paarkompetenzen stärken im Übergang zur ElternschaftValentina Anderegg


Übersicht

Bedeutung von PartnerschaftenPaarlife® Stresspräventionsprogramm für PaareÜbergang zur ElternschaftInterventionsstudie „Paare werden Eltern“

22.03.17 Valentina Anderegg Seite 2


BEDEUTUNG VON PARTNERSCHAFTEN



Bedeutung der Partnerschaft

Soziale Beziehung zentral für Langlebigkeit & gesundes Altern (Holt-Lunstad, Smith, & Layton, 2010)

Stabile und zufriedene Partnerschaft als Lebensziel von vielen (Baumeister & Leary, 1995)

Partner ist die wichtigste Quelle der Unterstützung (Bodenmann, 2005)

Partnerschaft wirkt positiv auf: •Wohlbefinden (Proulx, Helms, & Buehler, 2007)

•Psychische Gesundheit (Kamp Dush, Taylor, & Kroeger, 2008)

•Physische Gesundheit (Robles, Slatcher, Trombello, & McGinn, 2014)



Folgen von Scheidung für Erwachsene & Kinder

↓soziale Unterstützung (Gray, De Vaus, Qu & Stanton, 2011)

↓ Lebenszufriedenheit (Lucas, 2005)

↑ chronische Krankheiten (Hughes & Waite, 2009)

↑ Depression (Amato, 2000)

↑ Mortalität (Sbarra, Law & Portley, 2011)

Folgen für Kinder (Amato 1991, 2001)

↑ negatives Sozialverhalten↓Selbstbild (Selbstbewusstsein, Kompetenzüberzeugung)↓emotionales Befinden (Ängste, Depressionen, Lebenszufriedenheit)↓soziale Anpassung (Beliebtheit, Integration)



Inhalt von Paarlife


1. Modul

Einführung in das Thema Stress

2. Modul

Verbesserung der gemeinsamen

Stressbewältigung

3. Modul

Verbesserung der partnerschaftlichen

Kommunikation

4. Modul

Fairness in der Partnerschaft

5. Modul

Verbesserung der gemeinsamen Problemlösung


Wirksamkeit von Paarlife


Studiendesign Stichprobe Dauer

Parallelisierte 3-Gruppen Kontroll-Studie(FSPT, Bibliogruppe, Kontrollgruppe) (SNF-Studie)

N = 173 Paare 10 Jahre

Parallelisierte Vergleichsstudie Kurz- und Langform(SNF-Studie)

N = 60 Paare 1 Jahr

Randomisierte 3-Gruppen-Kontroll-Studie (FSPT, Triple P, Kontrollgruppe) (GRS-Studie)

N = 150 Paare 1 Jahr

Randomisierte 3-Gruppen-Kontroll-Studie(FSPT, Individualtraining, Kontrollgruppe) (Swisscom)

N = 160 Paare 5 Monate

Randomisierte 3-Gruppen-Kontroll-Studie bei Paaren mit depressivem Partner (KVT, IPT, BOI) (SNF-Studie)

N = 57 Paare 1.5 Jahre

Psycho-physiologische Studie zur Wirkung der Trichtermethode (Forschungsfonds, Uni Fribourg)

N = 18 Paare Experimen-telle Studie


Swisscom Studie Schaer, Bodenmann, Klink, 2008


Stressfit paarlife Wartekontroll-gruppe

Studiendesign§ 3 Messzeitpunkte (Prä, Post, Follow-up nach 5 Monaten)

§ Anzahl: 157 Paare

§ Alter: 20 bis 63 Jahre


Partnerschaftliche Kommunikation MCQ; Bodenmann, 2000

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Langfristig signifikante Verbesserung der paarlife-Gruppe in Partnerschaftlicher Kommunikationgegenüber den anderen zwei Gruppen.

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Gemeinsame Stressbewältigung DCI; Bodenmann, 2007

Seite 10Langfristig signifikante Verbesserung der paarlife-Gruppe in Gemeinsamer Stressbewältigung gegenüber den anderen zwei Gruppen.

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Langfristig signifikante Verbesserung der paarlife-Gruppe in Gemeinsamer Stressbewältigung gegenüber den anderen zwei Gruppen.

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ÜBERGANG ZUR ELTERNSCHAFT



Kinder als Glücksbringer

§ Erfüllung des Kindeswunsches

§ Stolz, Freude, Glück, Genugtuung

§ Persönliche Bereicherung, Reifung, stärkeres Verantwortungsbewusstsein

§ Erfüllung der eigenen Erwartungen

und derer anderer

§ Zugewinn an Lebensinhalt/Lebenssinn

§ Stärkung des Selbstbewusstseins

§ Anerkennung durch andere

§ Liebe zum Kind



Vorstellungen



Die meisten Paare, die Eltern werden, erfahren eine bedeutsame Abnahme der Beziehungsqualität und

–zufriedenheit

• Im Vergleich mit dem Trend vor der Geburt

• Im Vergleich mit dem Trend bei Paaren, die (trotz Kinderwunsch)

kinderlos bleiben



Partnerschaftszufriedenheit nach der Geburt I


-0.60

-0.50

-0.40

-0.30

-0.20

-0.10

0.001 4 9 12

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Monate nach der Geburt

MenFrauen


Partnerschaftszufriedenheit nach der Geburt II


11.0

11.5

12.0

12.5

13.0

13.5

14.0

14.5

-15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30 35 40

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Zeit (Wochen vor und nach Geburt)

men

women

Anderegg et al. (in prep)


22.03.17 Titel der Präsentation, Autor Seite 17

Warum verändert sich die Partnerschaft?


Warum verändert sich die Partnerschaft?



Gründe für die reduzierte Partnerschaftszufriedenheit

• Schlafentzug

• Neue Rollenaufteilung



Valentina Anderegg 20

Video zum Thema Haushalt


Übung: Erwartungen




• Schlafentzug


• Weniger Zeit für sich & als Paar




Video Thema Zeit für sich



Video Thema Zeit als Paar



• Schlafentzug



• Veränderte Kommunikation

• Weniger Unterstützung durch den Partner



Weniger Unterstützung durch den Partner I


3.2

3.3

3.4

3.5

3.6

3.7

-15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30 35 40

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Zeit (Wochen vor und nach Geburt)

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Anderegg et al. (in prep)



• Schlafentzug



• Veränderte Kommunikation

• Weniger Unterstützung durch den Partner

• Veränderte Sexualität / Intimität



Spezifische Risikofaktoren

•Kurze Beziehungsdauer

•Ungeplante Schwangerschaft (Cox, Paley, Burchinal, & Payne, 1999)

•Pränatale Angst-/Depressionssymptomatik (Trillingsgaard, Baucom, & Heyman, 2014)

•Pränatal tiefe Kommunikationsqualität

•Geringes Einkommen des Mannes (Doss et al., 2009)

•Finanzielle Schwierigkeiten (Conger, Rueter, & Elder, 1999)

•Geburtskomplikationen (Halford et al., 2015)




Welchen Einfluss hat die Partnerschaft auf das Kind?


Partnerschaftszufriedenheit, Konflikte & Erziehung

• Sensitivität im Umgang mit den Kindern ↓

• Positive Eltern-Kind-Interaktionen ↓

• Erziehung ↓

• Ausdruck von Gefühlen ↓



Tiefe Partnerschaftszufriedenheit & Kinder

• Inter-& externalisierende Störungen ↑

• Schlafstörungen ↑

• Schulleistung ↓

• Karrierechancen ↓



All dies schadet der zarten Pflanze Liebe und schwächt sie


Nur durch gezielte Pflege kann die Liebe nach der

Familienerweiterung weiter gedeihen


PROJEKT „PAARE WERDEN ELTERN“



Inhalt von Couple Care and Coping Program CCC-P


Erwartungen

Selbstregulation

Dyadisches Coping

Stress


Übung: Mein Beitrag zur Partnerschaft



Format von CCC-P

Hohe Dosis: • Tagesworkshop 30. SSW (von Psychologen)• 5 x 2h – Hausbesuche (von Hebammen)

• 1 Hausbesuch vor der Geburt• 4 Hausbesuche nach der Geburt

Niedrige Dosis: • Film „Glücklich als Paar mit Kind“ • online




N = 307 Werdende Elternpaare

Kontrollgruppe(ohne CCC-P)

n = 106

Tiefe Dosis CCC-P(Film)

n = 116

Hohe Dosis CCC-P(Workshop

& Hausbesuche)

n = 85


Externe Unterstützungsmöglichkeiten

Soziale Unterstützung– Babysitter– Haushaltshilfe– Mahlzeitendienst– Fachpersonen

Technische Unterstützung– App „Bring!“ für den Einkauf– www.Babywave.ch à Kinderkleider mieten– Heimlieferservice (z.B. Le Shop/ Coop@home)– Youtube22.03.17 Valentina Anderegg Seite 38


Studiendesign



Stichprobe (N = 304)

Alter: ♂ 34 Jahre ♀ 32 Jahre

Beziehungsdauer: 53% 2 – 5 Jahre

Zivilstatus: 55 % verheiratet

Wohnform: 97 % leben mit dem Partner

Universitätsabschluss: ♂ 68% ♀ 70%



Kommunikation bei werdenden Eltern


4.1

4.2

4.3

4.4

4.5

4.6

4.7

-15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30 35 40

Neg

. Kom

mun

ikat

ion

Zeit (Wochen vor/nach der Geburt)

men

women


Coping und Selbstregulation bei werdenden Eltern


3.8

3.9

4.0

4.1

4.2

-15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30 35 40

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men

women

4.2

4.3

4.4

4.5

4.6

-15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30 35 40

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men

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Interventionseffekt vor der Geburt



Gibt es Fragen?



Wie können Risikopaare sensibilisiert/erreicht werden?

Wer könnte wie die Dissemination von CCC-P unterstützen?



Zusammenfassung

• Partnerschaft ist eine wichtige Ressource

• Übergang zur Elternschaft ist herausfordernd

• Paarkompetenzen verändern sich

• Paarkompetenzen können erlernt werden

• Intervention im Übergang zur Elternschaft ist ein

vielversprechender Moment



Danke für die Aufmerksamkeit


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