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Palliativmedizinambulant und stationär
OA Dr. Ernst RUPACHERZentrum für interdisziplinäre Schmerztherapie und Palliativmedizin
Was ist Palliativmedizin ?
Palliativmedizin ist die Behandlung von Patienten mit Palliativmedizin ist die Behandlung von Patienten mit einer nicht heilbaren, progredienten und weit einer nicht heilbaren, progredienten und weit fortgeschrittenen Erkrankung und begrenzter fortgeschrittenen Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung, fLebenserwartung, füür die das Hauptziel der Begleitung r die das Hauptziel der Begleitung die Lebensqualitdie Lebensqualitäät ist.t ist.
Definition der DPG
Was ist Palliativmedizin ?
Palliativmedizin ist die aktive, ganzheitliche Behandlung Palliativmedizin ist die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer progredienten, weit von Patienten mit einer progredienten, weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung zu der Zeit, in der die Erkrankung Lebenserwartung zu der Zeit, in der die Erkrankung nicht mehr auf eine kurative Behandlung anspricht und nicht mehr auf eine kurative Behandlung anspricht und die Beherrschung von Schmerzen, anderen die Beherrschung von Schmerzen, anderen Krankheitsbeschwerden, psychologischen, sozialen und Krankheitsbeschwerden, psychologischen, sozialen und spirituellen Problemen hspirituellen Problemen hööchste Prioritchste Prioritäät besitzt.t besitzt.
Definition der WHO
Geschichte der Palliativmedizin
-- Cicely Saunders (1918 Cicely Saunders (1918 –– 2005)2005)1967, St. Christopher1967, St. Christopher´́s Hospice, Londons Hospice, London
-- Elisabeth KElisabeth Küüblerbler--Ross (1926 Ross (1926 –– 2004)2004)„„On death and dyingOn death and dying““Interviews mit SterbendenInterviews mit Sterbenden
Was ist Palliativmedizin?
Das Ziel der palliativen Therapie ist Das Ziel der palliativen Therapie ist LebensqualitLebensqualitäät.t.
Unsere medizinische Aufgabe ist optimale Unsere medizinische Aufgabe ist optimale Schmerztherapie und Symptomenkontrolle.Schmerztherapie und Symptomenkontrolle.
Was ist Palliativmedizin?
In der Palliativmedizin wird das quantitative In der Palliativmedizin wird das quantitative Therapiekriterium Therapiekriterium ÜÜberlebenszeitberlebenszeit durch die durch die
Variable Variable LebensqualitLebensqualitäätt ersetzt.ersetzt.
Organisationsformen in der Palliativmedizin
PalliativstationenPalliativstationenHospizeHospizePalliativmed. KonsiliarteamsPalliativmed. Konsiliarteamsmobile Palliativteamsmobile Palliativteamsmobile Hospizteamsmobile HospizteamsTageshospizeTageshospizeehrenamtliche Helferehrenamtliche Helfer
Palliativmedizin in Österreich
Bausteine der abgestuften Hospiz- und Palliativversorgung
ÖÖBIG 2004BIG 2004
PalliativstationAkutstation in einem KrankenhausEntsprechende diagnostische und therapeutische MöglichkeitenZiel der Behandlung: bestmögliche Symptomlinderung, Entlassung nach HauseGanzheitlicher Therapieansatz (multiprofessionelles Team)
Stationäres Hospiz
„Letzter Lebensraum“ von PalliativpatientenKrankenhaus nicht erforderlichBetreuung zu Hause nicht möglichProfessionelle und ehrenamtliche Begleitung bis zum LebensendeÖsterreichweit unterschiedliche Finanzierung
Palliativstationim Klinikum Klagenfurt am Wörthersee
14-Bettenstation
Seit Dezember 2004 innerhalb des ZISOP
Aufenthaltsdauer/Entlassung:2005: 11,9 d / 75%2010: 13,7 d / 60%
Aufnahmekriterien für stationäre Behandlung
Patienten mit der Diagnose einer unheilbaren, fortschreitenden Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung z.B.: fortgeschrittene Krebserkrankungen, fortgeschrittene neurologische Erkrankungen mit Lähmungserscheinungen insbesondere der Atemmuskulatur, COPD Grad IVPatienten ab dem 18. LebensjahrMedizinische Indikation z.B. Symptomenkontrolle/SchmerztherapiePsychosoziale IndikationAbsehbarer Therapie -und PflegeerfolgPatient stimmt der Aufnahme zu und ist über seine Krankheit und das Palliativ/Hospiz-Konzept aufgeklärt
Palliativkonsiliardienstim Klinikum Klagenfurt am Wörthersee
Interprofessionelle (Arzt und Pflege) Hilfestellung in komplexen BetreuungssituationenIndikationsstellung für eine Übernahme auf die Palliativstation
Mobiles Palliativteam KlagenfurtSeit Dezember 2004Interprofessionelle Teamzusammensetzung ( Arzt, Pflege, Psychologie)Support-Team: Beratung, Unterstützung und Schulung der PrimärbetreuerKonsilium vor Ort mit den Behandlern und PflegendenBeratung in ethischen FragenAngehörigenbegleitung
Mobiles Palliativteam Auftrag und Ziel
Übergang zwischen stationärer und ambulanter Betreuung wird erleichtertVerbleiben der Patienten zu Hause ist möglichUngeplante Aufnahmen ins Akutkrankenhaus können vermieden werden
Symptomenkontrolle in der Palliativmedizin
OA Dr.Ernst Rupacher Zentrum für interdisziplinäre Schmerztherapie und Palliativmedizin
Symptomenkontrolle in der Symptomenkontrolle in der PalliativmedizinPalliativmedizin
Was ist Symptomenkontrolle ?
Linderung oder Beseitigung tumor- oder therapiebedingter Beschwerden
ZIEL = LEBENSQUALITÄT
Symptomenkontrolle in der Palliativmedizin
Welches Symptom behandelt werden muss, sagt uns der PatientWenn für den Patienten zumutbar und möglich, kausale Therapie
Symptomenkontrolle in der Symptomenkontrolle in der PalliativmedizinPalliativmedizin
1. Respiratorische Symptome2. Gastrointestinale Symptome
► Übelkeit, Erbrechen, Obstipation► Dyspnoe
3. Neuropsychiatrische Symptome► Angst, Verwirrtheit, Depression
4. Urologische Symptome5. Dermatologische Symptome6. Allgemeinsymptome
► Schwäche, Kachexie, „fatigue“, Hyperkalzämie
Symptomenkontrolle in der Symptomenkontrolle in der PalliativmedizinPalliativmedizin
Übelkeit und Erbrechen
UrsachenGastrointestinalChemischZentralVestibulär
Häufigkeit bei fortgeschrittener Tumorerkrankung 40 – 70 % der Patienten
Symptomenkontrolle in der Symptomenkontrolle in der PalliativmedizinPalliativmedizin
Übelkeit und Erbrechen
GastrointestinalMagenirritationMagenüberdehnungIntraabdominale TumorenPeritonealkarzinoseLeberkapselspannungIntestinale Obstruktion
Symptomenkontrolle in der Symptomenkontrolle in der PalliativmedizinPalliativmedizin
Übelkeit und Erbrechen
ChemischOpioideChemotherapeutikaToxineUrämieHyperkalcämie
Reversible Ursachen der Reversible Ursachen der ÜÜbelkeitbelkeit
Ursache BehandlungHypercalcämie Rehydratation, Bisphosphonate
Infektionen Antibiotika
Erhöhter ICP Dexamethason, Bestrahlung,Operation
Magenirritation Ulcus Stop NSAROmeprazol oder H2 Rezeptor AgonistenProstaglandin E2- Analoga
Obstipation Stuhlmechanismus, Laxantien
Angst Psychologische Maßnahmen, Anxiolyse
Symptomenkontrolle in der Symptomenkontrolle in der PalliativmedizinPalliativmedizin
Die wichtigsten Antiemetika1. Prokinetische Substanzen: z.B. Metoclopramid2. 5-HT3-Antagonisten: z.B. Ondensatron
Tropisetron3. Neuroleptika: Haloperidol4. Benzodiazepine: z.B.Xanor5. Anticholinergica: z.B. Butylscopolamin6. Cannabis-Präparate: z.B. Dronabinol 2,5% Tropfen
Symptomenkontrolle in der Palliativmedizin
Tetrahydrocannabinol (Dronabinol)
− Hauptwirkstoff der Hanfpflanze(Cannabis sativa)−Wird bereits seit Jahrhunderten als Analgetikum eingesetzt− Heute teilsynthetisch produziert−Suchtmittelrezept
Wirkweise von Cannabinoiden
− Cannabinoidrezeptoren(CB 1, CB2),zentral und peripher− Endocannabinoidsystem− Hemmung der Adenylatcyclase− Hemmung der synaptischen Transmission
Indikationen für Cannabinoide
−Anregung des Appetits(AIDS,Tumorkachexie)−Hemmung von Übelkeit und
Erbrechen(Chemotherapie,Palliativmedizin)−Reduzierung von Krämpfen und muskulären
Verspannungen(MS,Querschnitt)−als Coanalgeticum(Fibromyalgie)−Stimmungsaufhellung
Nebenwirkungen von Cannabinoiden
−Schwindel−Benommenheit−Psychotische Symptome(Halluzinationen)−Tachykardie−Orthostase
Dosierung von Dronabinol bei ÜbelkeitundErbrechen
3x3gtts = 3x2,5mg tgl.
bei Bedarf Steigerung auf3x6gtts. bzw. 3x12gtts.je nach Verträglichkeit
Symptomenkontrolle in der Symptomenkontrolle in der PalliativmedizinPalliativmedizin
Enterale Obstruktion im Terminalstadium
Therapie von SchmerzenÜbelkeit und ErbrechenVermeidung von Durst, HungerVerminderung der gastrointestinalen Sekretion
Die Überlebenszeit kann auch ohne Operation mehrere Wochen betragen
Symptomenkontrolle in der Symptomenkontrolle in der PalliativmedizinPalliativmedizin
DyspnoeDyspnoe
subjektive Empfindung von Atemnot
Teufelskreis Atemnot - Angst
SSymptomenkontrolle in der Palliativmedizinymptomenkontrolle in der Palliativmedizin
DyspnoeDyspnoe
bei 40 – 60% aller Patienten mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen
bei 80% aller Tumorpatienten in den letzten 24 Stunden vor Eintreten des Todes
Symptomenkontrolle in der PalliativmedizinSymptomenkontrolle in der Palliativmedizin
Dyspnoe UrsachenDyspnoe Ursachenpulmonal
Lungentumore und –metastasenPneumonie, PleuraergussObstruktion, verminderte Compliance, RestriktionPulmonale Hypertonie, rez. Lungenembolien
kardialHerzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Koronarsyndrom, VitienEinflussstauung
andere UrsachenAszites, Anämie, Dysproteinämie, Angst (psychogen)muskuläre Erschöpfung, Fatigue- Syndrom
Symptomenkontrolle in der PalliativmedizinSymptomenkontrolle in der Palliativmedizin
Dyspnoe DiagnostikDyspnoe Diagnostik
Anamnesekörperliche Untersuchungweiterführende Diagnostik nur, wenn Konsequenzen daraus gezogen werden (z. B. Röntgen, Sono, Labor)
Symptomenkontrolle in der PalliativmedizinSymptomenkontrolle in der Palliativmedizin
Therapie der DyspnoeTherapie der Dyspnoe
1. soweit möglich und für den Patienten zumutbar kausale Therapie
2. symptomatische medikamentöse Behandlung mit Opioiden und Sedativa
Symptomenkontrolle in der PalliativmedizinSymptomenkontrolle in der Palliativmedizin
kausale Therapie der Dyspnoekausale Therapie der Dyspnoe
Punktion und Drainage eines PleuraergussesPunktion und Drainage eines PleuraergussesTransfusion bei AnTransfusion bei AnäämiemieAscitespunktionAscitespunktioninternistische Therapie von Herzinsuffizienz und internistische Therapie von Herzinsuffizienz und InfektionInfektionBestrahlung eines VerschlussesBestrahlung eines VerschlussesChemotherapie bei disseminiertem LungenbefallChemotherapie bei disseminiertem Lungenbefall
Symptomenkontrolle in der PalliativmedizinSymptomenkontrolle in der Palliativmedizin
AllgemeinmaAllgemeinmaßßnahmen bei Dyspnoenahmen bei Dyspnoe
Ruhe bewahren!!!Ruhe bewahren!!!Patient nicht alleine lassenPatient nicht alleine lassenperfekte Lagerungperfekte Lagerung„„viel Luftviel Luft““, , „„frische Luftfrische Luft““, , „„dicke Luftdicke Luft““vermeidenvermeidenevtl. Sauerstoffevtl. Sauerstoff
Symptomenkontrolle in der PalliativmedizinSymptomenkontrolle in der Palliativmedizin
medikamentmedikamentööse Therapie der Atemnotse Therapie der Atemnot
OpioideOpioideErhErhööhung der Toleranz gegenhung der Toleranz gegenüüber COber CO22
Senkung der Atemfrequenz, ErhSenkung der Atemfrequenz, Erhööhung des Atemzugvolumenshung des AtemzugvolumensDDäämpfung der emotionalen Reaktionmpfung der emotionalen Reaktion im limbischen Systemim limbischen System
•• BenzodiazepineBenzodiazepine–– nehmen Angstnehmen Angst
•• CorticosteroideCorticosteroide–– Abschwellen des peritumorAbschwellen des peritumoröösen sen ÖÖdemsdems
•• BronchodilatatorenBronchodilatatoren
Symptomenkontrolle in der PalliativmedizinSymptomenkontrolle in der Palliativmedizin
NatNatüürlicher Verlauf des Lungenversagensrlicher Verlauf des Lungenversagens
Steigende COSteigende CO22 –– Konzentration, Konzentration,
BewusstseinstrBewusstseinstrüübungbung
terminale COterminale CO22 –– NarkoseNarkose
Patient Patient „„schlschlääft einft ein““
„„Death RattleDeath Rattle““ = Todesrasseln= Todesrasseln
• geräuschvolle Respiration in den letzten Tagen oder Stunden des Lebens, atemsynchron, vor allem expiratorisch
• Hypersekretion aus Trachea und Larynx
• Verlust von Husten- und Schluckreflex
• Cicely Saunders, Textbook of Pain, 1994: „Das häufigste Symptom“
Symptomenkontrolle in der PalliativmedizinSymptomenkontrolle in der Palliativmedizin
„„Death RattleDeath Rattle““
Typ I:
Erhöhte Speichelsekretion in den letzten Stunden eines bewusstlosen oder bewusstseinseingetrübten Patienten, bei Verlust des Schluckreflexes.
Typ II:
Überwiegend bronchiale Sekretion, die über mehrere Tagegebildet wird, in denen der wache Patient durch zunehmende Schwäche unfähig ist, effektiv zu husten.
Bennet M, J Pain and Symptom Manage 1996; 12:229Bennet M, J Pain and Symptom Manage 1996; 12:229
Therapie von Therapie von „„Death RattleDeath Rattle““
Information der Angehörigen
Lagerung des Patienten
Anticholinergika
eventuell Morphingabe bei Unruhe
AnticholinergikaAnticholinergika
kompetitive Hemmung der muscarinergen Rezeptoren
Reduktion der Speichelsekretion, Mundtrockenheit
Relaxation der glatten Bronchialmuskulatur
Reduktion der Peristaltik
Reduktion der gastrointestinalen Sekretion
Harnverhalten
Herz – Kreislauf
Sedierung
AnticholinergikaAnticholinergika
Scopolamin: - natürliches Belladonna Alkaloid
- tertiäres Amin
- lipidlöslich
Glycopyrroniumbromid (Robinul®):
- synthetische quartäre Ammoniumverbindung
- schlecht lipidlöslich
- wirkt nur schwach zentral
- schlecht resorbiert (i.v. bzw. s.c. Anwendung)
Studie 1 (2002)Studie 1 (2002)
Klinische Wirkung von Scopolamin-Hydrobromicum bei terminalen Rasseln (randomisierte,
doppelblinde, placebokontrollierte Studie).
R.Likar, M. Molnar, E. Rupacher, W. Pipam, J. Deutsch, M. MR.Likar, M. Molnar, E. Rupacher, W. Pipam, J. Deutsch, M. Möörtl, J. Baumgartner, N. rtl, J. Baumgartner, N. GrieGrießßinger, R. Sittlinger, R. Sittl
Studie 2 (2006)Studie 2 (2006)
Prospektive klinische Studie Glycopyrroniumbromid (Robinul® ) im Vergleich Scopolamin
Hydrobromicum (Scopolamin s.c./i.v.) in der Behandlung des terminalen Rasselns: doppelblinde,
randomisierte Studie.
R. Likar, E. Rupacher, H. Samonigg, J. Deutsch, W. Pipam, M. WerR. Likar, E. Rupacher, H. Samonigg, J. Deutsch, W. Pipam, M. Wernini
SchlussfolgerungSchlussfolgerung
Scopolamin Scopolamin –– Hydrobromicum in der Dosierung von 0,5 Hydrobromicum in der Dosierung von 0,5 mg vierstmg vierstüündlich verabreicht ist kein ideales ndlich verabreicht ist kein ideales Therapeutikum fTherapeutikum füür den Typ I von terminalem Rasseln.r den Typ I von terminalem Rasseln.
Glycopyrroniumbromid 0,4 mg alle sechs Stunden Glycopyrroniumbromid 0,4 mg alle sechs Stunden bewirkt eine deutlich stbewirkt eine deutlich stäärkere Verringerung des rkere Verringerung des Todesrasselns als Scopolamin Todesrasselns als Scopolamin –– Hydrobromicum.Hydrobromicum.
Schmerztherapie in der Palliativmedizin
OA Dr. Ernst RUPACHERZentrum für interdisziplinäre Schmerztherapie und Palliativmedizin
Schmerztherapie in der Palliativmedizin
Gibt es einen Unterschied in der Schmerztherapie von chronischen Schmerzen und Tumorschmerzen?
Schmerzursachen (nach Twycross)
Tumorbedingt
Therapiebedingt
Tumorassoziiert
Tumorunabhängig
Schmerzen bei Tumorpatienten
1234
Tumorbedingt 60 – 90 %
Therapiebedingt 10 - 25 %
Tumorassoziiert 5-20 %
Therapieunabhängig 3-10 %
Schmerztherapie in der Palliativmedizin
kausaltherapeutisch(z.B. chirurgisch, Strahlentherapie)
symptomatisch
WHO - StufenplanStarke OpioideRückenmarksnahe Appl.
Starke Opioide+ Nichopioidanalgetika+Adjuvantien
Schwache Opioide+Nichtopioidanalgetika+Adjuvantien
Nichtopioidanalgetika+ Adjuvantien
Schmerztherapie in der Palliativmedizin
Körperlicher SchmerzSeelischer SchmerzSozialer SchmerzSpiritueller Schmerz
Schmerztherapie in der Palliativmedizin
Palliative Care=Multiprofessionalität
Linderung von körperlichen und seelischenLeiden
Ebnen des Weges, den der Sterbende gehenmöchte
(Marina Kojer)
Schmerztherapie in der Palliativmedizin
Verabreichungsart von Opioiden
OralEnteralRektalTransmucosalIntravenös, subcutanPeridural bzw. intrathekalTransdermalLokal
Schmerztherapie in der Palliativmedizin
Opioide und Coanalgetika
kontinuierlich bis zum Lebensende,regelmäßig,Behandlung von Schmerzspitzen,Behandlung von Durchbruchschmerzen
Schmerztherapie in der Palliativmedizin
Einsatz von PCA-Pumpen
Bei hohen Tagesdosen, vielen Schmerzspitzen, orale Zufuhr nicht möglichSubcutan, intravenös, periduralMorphin, Hydromorphon, Ketamin, Lokalanästhetica,Clonidin, Ziconotide
Schmerztherapie in der Palliativmedizin
S(+)-Ketamin als Coanalgeticum
Parenteral: Tagesdosis 25 – 50mg(Erfahrungswert)Peroral: 4x tgl. 10mg
Schmerztherapie in der Palliativmedizin
Invasive Techniken
Rückenmarksnahe Analgesie (epidural, intrathekal)
Chemische Neurolyse
Schmerztherapie in der Palliativmedizin
Chemische Neurolyse
Intrathekale Neurolyse im Sakralbereich (Vulvacarcinom, Rectumcarcinom)
Zöliakusblockade (Pancreascarcinom, Magencarcinom, Lebermetastasen)
Vulvacarcinom
höheres Alter, betrifft intimsten Bereich
Symptome:SchmerzenLymphödemJuckreizMiktionsstörungKloakenbildungGeruchsbelästigungFistelbildungBlutung
Fallbeispiel aus der Palliativmedizin
Fallbeispiel aus der Palliativmedizin
Vulvacarcinom
Symptomatische Therapie:Schmerztherapie (WHO-Schema, rückenmarksnahe Analgesie, Neurolyse)Lymphdrainage, Bandagen, Lagerung,Cystofix, Dauerkatheter
Kausale Therapie:OperationBestrahlungChemotherapielokale Therapie mit Schwarztee, Chlorophyll, Teebaumöl
Fallbeispiel 1 – VulvacarcinomPatient W. M., 82 Jahre
Februar 2010klinische DiagnoseRadiatio, SchmerzeinstellungPflegeberatung
September 20101 Woche stationär PalliativstationOptimierung der Schmerztherapiesoziale Unterstützung
bis Dezember 2010im eigenen Haus bis zum Ableben versorgt(Familie, Hauskrankenhilfe, MPT)
Fallbeispiel 2 – VulvacarcinomPatient X. Y., 64 Jahre
September 2008histologische DiagnoseOperation, Radiatio
Mai 20091. Rezidivmehrere Operationen, Radiatio
Oktober 2010Analgesie mittels PeridualkatheterNeurolyse auf Palliativstation
bis Jänner 2011zuhause bis zum Ableben versorgt
(Familie, Hauskrankenhilfe, MPT)