28
25. und 26. März 2018 Semperoper 8. SYMPHONIEKONZERT Palmsonntagskonzert Omer Meir WELLBER MIDORI Airam Hernández Emily Dorn Daniel Johannsen Martin-Jan Nijhof Sächsischer Staatsopernchor Dresden

Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

25. und 26. März 2018Semperoper

8 . S Y M P H O N I E K O N Z E R TPalmsonntagskonzert

Omer Meir

W E L L B E R

M I D O R IAiram Hernández

Emily Dorn

Daniel Johannsen

Martin-Jan Nijhof

Sächsischer Staatsopernchor

Dresden

Page 2: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

Kunst zählt zu den wichtigsten Kulturgütern unserer Gesellschaft und setzt immer wieder neue Impulse, die uns inspirieren und zum Nachdenken anregen. Wir freuen uns daher ganz besonders, als Partner der Semperoper Dresden Kunst und Kultur zu fördern und so einen Beitrag leisten zu können.

VW_Programmhefte_135x210.indd 1 30.08.17 09:34

25. und 26. März 2018Semperoper

8 . S Y M P H O N I E K O N Z E R TPalmsonntagskonzert

Omer Meir

W E L L B E R

M I D O R IAiram Hernández

Emily Dorn

Daniel Johannsen

Martin-Jan Nijhof

Sächsischer Staatsopernchor

Dresden

Page 3: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

2 3 8. SYMPHONIEKONZERT

Omer Meir Wellber Dirigent

Airam Hernández Tenor

Midori Violine

Emily Dorn Sopran

Daniel Johannsen Tenor

Martin-Jan Nijhof Bass

Sächsischer Staatsopernchor DresdenEinstudierung: Jörn Hinnerk Andresen

SONNTAG25.3.1820 UHR

MONTAG26.3.1820 UHR

SEMPEROPER DRESDEN

8. SYMPHONIEKONZERT PROGRAMM

Formen der Beseelung»Harmonie ist Zusammenstimmung, Zusammenstimmung aber ist Eintracht«, bemerkt Platon in seinem »Symposion« – ein beseelender Einklang als Entsprechung für eine übergreifende Form der Liebe. In seiner 1953 / 54 komponierten Serenade nimmt Bernstein Wendungen über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen Heimat. Und Schubert liefert mit seiner G-Dur-Messe bereits als 18-Jähriger ein persönliches Bekenntnis.

Midori wird in beiden Konzerten in der Pause signieren.

Kostenlose Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten vor Beginnim Opernkeller der Semperoper

Ariel Ramírez (1921-2010)»Misa Criolla«für Solo, Chor und Instrumente

1. Kyrie vidala-baguala2. Gloria carnavalito3. Credo chacerera trunca4. Sanctus carnaval cochabambino5. Agnus Dei estilo pampeano

Leonard Bernstein (1918-1990)Serenade nach Platons »Symposion«für Violine und Kammerorchester

1. Phaedrus, Pausanias (Lento. Allegro marcato)2. Aristophanes (Allegretto)3. Eryximachus (Presto)4. Agathon (Adagio)5. Socrates, Alcibiades (Molto tenuto. Allegro molto vivace)

Zum 100. Geburtstag des Komponisten

P A U S E

Franz Schubert (1797-1828)Messe G-Dur Nr. 2 D 167für Soli, Chor und Orchester

1. Kyrie2. Gloria3. Credo4. Sanctus5. Benedictus6. Agnus Dei

Page 4: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

4 5 8. SYMPHONIEKONZERT

Omer Meir Wellber Dirigent

 Omer Meir Wellber wurde im israelischen Be’er Sheva geboren und gilt als einer der talentiertesten jungen Dirigenten. Er debütierte bei zahlreichen großen Orchestern und leitete das London und das Israel Philharmonic Orchestra, das Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI, das Deutsche

Symphonie-Orchester Berlin, das Gewandhausorchester Leipzig, das Bayerische Staatsorchester, das Pittsburgh Symphony Orchestra, das City of Birmingham Symphony Orchestra sowie das Sveriges Radios Symfoni-orkester. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet ihn mit der Israeli Opera, der Bayerischen Staatsoper München und dem Teatro La Fenice in Venedig. Auch in Dresden ist er bestens bekannt: Nach seinem Einstand 2010 mit Richard Strauss’ »Daphne« eröffnete er mit »Così fan tutte« einen Mozart / Da Ponte-Zyklus, den er in den vergangenen Spielzeiten mit »Le nozze di Figaro« und »Don Giovanni« fortgesetzt hat. Zudem übernahm er die Musikalische Leitung der Neuproduktion von Strauss’ »Salome«. 2014 gastierte er erstmals bei den Internationalen Schostako-witsch-Tagen in Gohrisch.

Anlässlich der Residency des Israel Philharmonic Orchestras bei den Dresdner Musikfestspielen im Mai 2016 leitete er alle drei Konzerte des Orchesters, darunter u. a. Mahlers achte Symphonie in der Dresdner Kreuzkirche. Im Juli 2016 stand er anlässlich der Münchner Opernfest-spiele mit »Mefistofele« neuerlich am Pult des Bayerischen Staatsorches-ters. Von den Wiener Festwochen wurde er im Rahmen eines dreijährigen Projekts mit der Leitung von Verdis trilogia popolare betraut: »Rigoletto« (2011), »La traviata« (2012) und »Il trovatore« (2013). Von 2008 bis 2010 assistierte er Daniel Barenboim an der Berliner Staatsoper Unter den Linden sowie an der Mailänder Scala. Mit großem Erfolg dirigierte er Verdis »Aida« beim Gastspiel der Scala an der Israeli Opera. Erst kürz-lich dirigierte er die Neuproduktion von Verdis »Les Vêpres siciliennes« an der Bayerischen Staatsoper. Seit 2009 wirkt er als Musikdirektor des 1991 für die Integration von jüdischen Emigranten in Israel gegründeten Ra’anana Symphonette Orchestra. Omer Meir Wellber ist Botschafter der Non-Profit-Organisation »Save a Child’s Heart«. Ab der nächsten Spielzeit ist er zudem Erster Gastdirigent der Semperoper.

Page 5: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

6 7 8. SYMPHONIEKONZERT

Airam Hernández Tenor

 Angesichts seines unverwechselbaren Timbres und seiner außergewöhnlichen Musikalität zählt Airam Hernández zu den vielversprechendsten Tenören seiner Genera-tion. Seine musikalische Ausbildung begann er im Alter von zwölf Jahren auf dem Horn am Konservatorium von

Santa Cruz auf Teneriffa. Seine stimmliche Ausbildung absolvierte er bei Dolors Aldea in Barcelona. Weitere Anregungen erhielt er u. a. von Vittorio Terranova, Dalton Baldwin, Lorraine Nubar, Ann Murray, Fabio Luisi, Hedwig Fassbender, Eytan Pessen, Reinaldo Macias, Carlos Chausson, Dmitry Vdovin, Roger Vignoles, Laurent Naouri, Natalie Dessay und Mariella Devia. Ab 2008 entwickelte sich eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Gran Teatre del Liceu in Barcelona, wo er die Chance bekam, in verschiedenen Produktionen mitzuwirken, u. a. als Erster Gefangener in Beethovens »Fidelio«, als buckliger Spieler in Prokofjews »Der Spieler« sowie als Nathanaël in Offenbachs »Les contes d’Hoffmann«. Für seine Interpretation fünf unterschiedlicher Charak-tere in Martinůs »Juliette« unter der Leitung von Fabio Luisi 2014 in Zürich erhielt er herausragende Kritiken. 2016 debütierte er am Teatro Real de Madrid als Geharnischter in Barrie Koskys Produktion von Mozarts »Zauberflöte«.

2017 standen seine Debüts als Edgardo (»Lucia de Lammermoor«) an der Oper Lausanne unter der Leitung von Jesús López Cobos an, als Belmonte (»Die Entführung aus dem Serail«) in der legendären Insze-nierung von Giorgio Strehler am Teatro di San Carlo in Neapel sowie als Faust in der gleichnamigen Oper von Gounod an der Oper von Teneriffa. Inzwischen hat er mit Dirigenten wie Fabio Luisi, Stéphane Denève, Marco Armiliato, Cornelius Meister, Markus Poschner, Sebastian Weigle, John Fiore, Ivor Bolton, Carlo Rizzi, James Conlon, Teodor Currentzis und Nello Santi zusammengearbeitet.

Airam Hernández nahm erfolgreich an zahlreichen Gesangswett-bewerben teil. Er war Finalist beim International Singing Competition »Francisco Viñas« in Barcelona und Halbfinalist bei Plácido Domingos Operalia Competition in Los Angeles. Außerdem gewann er den Ersten Preis beim Internationalen Gesangswettbewerb in Logroño sowie den Zweiten Preis beim Josep Mirabent i Magrans-Wettbewerb in Sitges.

Page 6: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

8 9 8. SYMPHONIEKONZERT

Midori Violine

 Midori gilt als eine der ganz großen Geigerinnen unserer Tage: eine Denkerin mit gesellschaftlichem Engagement, gerühmt für die atemberaubende, intensive musikalische Zwiesprache mit ihrem Publikum und unermüdlich unterwegs zu den großen Orchestern, Kammermusikpo-

dien und sozialen Projekten. 2007 ernannte sie der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon zur Botschafterin des Friedens.

In Osaka geboren, begann Midori bereits im frühesten Alter Geige zu spielen, zunächst unter Anleitung ihrer Mutter. Als Zubin Mehta sie 1982 das erste Mal spielen hörte, lud er sie für das traditio-nelle Silvesterkonzert des New York Philharmonic ein, das den Grund-stein für ihre Karriere legte. Neben der Neubeleuchtung etablierter Standards liegt ihr viel daran, das Violinrepertoire zu erweitern. So inspirierte sie Peter Eötvös zu seinem Violinkonzert »DoReMi«, das sie anschließend mit ihm und dem Orchestre Philharmonique de Radio France aufzeichnete. Die 2016 erschienene CD fügt sich ein in ihre vielseitige Diskographie, die z. B. Sonaten von Bloch, Janáček und Schostakowitsch sowie die 2013 mit dem Grammy Award ausgezeich-nete Aufnahme von Hindemiths Violinkonzert mit dem NDR Sinfonie-orchester unter Christoph Eschenbach enthält.

Die Saison 2017 / 2018 unterstreicht Midoris Vielseitigkeit mit Aufführungen von Orchester- und Kammermusikwerken u. a. von Tschaikowsky, Bernstein, Hindemith, Brahms, Schubert und Enescu. Zudem ist die DVD ihrer hochgelobten Interpretation von Bachs Sonaten und Partiten für Violine solo erschienen. 2017 feierten zwei ihrer Non-Profit-Organisationen ihr 25. Jubiläum: Midori & Friends, die Musikpädagogik in New Yorker Schulen bringt, und MUSIC SHARING, eine japanische Organisation, die sowohl die westlich-klassische als auch die japanische Musiktradition in Schulen, Einrich-tungen und Krankenhäusern vor Ort verankert.

Bis Mai 2018 hält Midori ihre Professur der Thornton School of Music der University of Southern California, wo sie in den letzten 14 Jahren tätig war und Inhaberin des Jascha Heifetz Chairs ist. Sie wird dem Institut nach ihrem Wechsel nach Philadelphia als Visiting Artist verbunden bleiben.

Midori spielt eine Guarnerius del Gesù ›ex-Huberman‹ von 1734.

Page 7: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

10 11 8. SYMPHONIEKONZERT

Emily Dorn Sopran

 Die junge Sopranistin Emily Dorn erhielt ihre Ausbildung an der McGill University und am Mannes College. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Ersten Preis der New England Region Metropolitan Opera National Council Auditions und dem Zweiten Preis der Gerda Lissner and

Giulio Gari International Voice Competitions. 2013 war sie in einer konzertanten Aufführung von »Roméo et Juliette« an der Lyric Opera Virginia zu erleben sowie als Violetta in »La traviata« in Williams-burg / Virginia. In der Spielzeit 2011 / 2012 gab sie ihr Debüt als Gounods Juliette an der Palm Beach Opera sowie als Violetta an der Lyric Opera Virginia. Sie trat in »Rienzi« mit dem Opernorchester New York auf, übernahm die Partie der Phaedra in der Premiere von Christopher Parks »Phaedra and Hippolytus« im Palácio das Artes in Brasilien und sang die Partie Echo in »Ariadne auf Naxos« am Tanglewood Music Center unter der Leitung von Christoph von Dohnányi.

Ihr Repertoire umfasst zudem Partien wie Alice Ford (»Falstaff«), Adina (»L’elisir d’amore«), Blanche de la Force (»Dialogues des Carmé-lites«), Nella (»Gianni Schicchi«) sowie die Titelpartie in »Die lustige Witwe«. Mit Beginn der Spielzeit 2012 / 2013 wurde sie Mitglied des Jungen Ensembles der Semperoper Dresden, seit der Saison 2015 / 2016 gehört sie zum festen Ensemble des Hauses. Hier war sie in zahlreichen Rollen zu erleben, darunter Gretel (»Hänsel und Gretel«), Adele (»Die Fledermaus«), Fiordiligi (»Così fan tutte«), Violetta (»La traviata«), Micaëla (»Carmen«), Najade (»Ariadne auf Naxos«), Musetta (»La bohème«), Baronin Freimann (»Der Wildschütz«), Regina (»Mathis der Maler«), Bubikopf (»Der Kaiser von Atlantis«) sowie als Prinzessin (»Die Prinzessin auf der Erbse«). In der Saison 2014 / 2015 sang sie die Susanna in einer Neuproduktion von »Le nozze di Figaro«. Die Dresdner Neu inszenierung wurde im Juli 2015 zu den renommierten Opernfest-spielen in Savonlinna eingeladen. 2016 / 2017 war sie außerdem mit den Partien Pamina (»Die Zauberflöte«) und Katja in »Die Passagierin« in Dresden zu erleben. In der Spielzeit 2017 / 2018 steht Emily Dorn in vielen der bereits genannten Rollen sowie in der Neuproduktion »Les Troyens« auf der Bühne der Semperoper.

Page 8: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

12 13 8. SYMPHONIEKONZERT

Daniel Johannsen Tenor

 Daniel Johannsen zählt zu den gefragtesten Evangelisten seiner Generation. Nach der Ausbildung zum Kirchenmusiker studierte er Gesang bei Margit Klaushofer und Robert Holl in Wien. Er war Meisterschüler von Dietrich Fischer-Dieskau, Nicolai Gedda sowie Christa Ludwig und ist Preisträger des

Bach-, Schumann-, Mozart- und Wigmore-Hall-Wettbewerbs. Seit seinem Debüt 1998 führen ihn Auftritte als Konzert-, Lied- und Opernsänger mit Werken aller Epochen in die großen Musikzentren Europas, Nordame-rikas und Japans. Darüber hinaus gastiert er bei zahlreichen Festivals, u. a. bei der Styriarte Graz, den Salzburger Festspielen sowie beim Israel Festival, und musiziert unter der Leitung namhafter Dirigenten mit Le Concert des Nations, den Wiener Philharmonikern und dem Chamber Orchestra of Europe. Zudem arbeitete er u. a. mit Nikolaus Harnon-court (†), Georges Prêtre (†), Sir Neville Marriner (†), Peter Schreier, Dennis Russell Davies und Thomas Hengelbrock.

Auf der Bühne ist der lyrische Tenor mit Mozart-Partien ebenso zu erleben wie mit Werken des Barock, des zwanzigsten Jahrhunderts sowie der Gegenwart. Außerdem übernahm er einige Operettenrollen. In der Spielzeit 2008 / 2009 debütierte er an der Volksoper Wien als tragi-komischer Schwerenöter Egon von Wildenhagen in Eduard Künnekes Operette »Der Vetter aus Dingsda« und trat unter der musikalischen Leitung von Michael Hofstetter bei den Ludwigsburger Schlossfest-spielen als Pedrillo in Mozarts »Die Entführung aus dem Serail« auf. Das Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz engagierte ihn 2010 und in den folgenden Jahren als Tamino in Mozarts »Zauberflöte« – eine Rolle, die er auch an der Volksoper Wien sang. In der Saison 2012 / 2013 gastierte er u. a. im Rahmen der Händel-Festspiele Halle, der Herrenchiemsee-Fest-spiele sowie beim Bachfest Leipzig unter der Leitung von Trevor Pinnock. Im Liedfach arbeitet der Sänger u. a. mit Helmut Deutsch und Burkhard Kehring zusammen. Liederabende führten ihn ins Wiener Konzerthaus und zur Schubertiade Israel. Zahlreiche Rundfunk-, Fernseh- sowie preis-gekrönte CD-Aufnahmen dokumentieren seine künstlerische Arbeit.

Page 9: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

14 15 8. SYMPHONIEKONZERT

Martin-Jan Nijhof Bass

 Martin-Jan Nijhof wurde in Ravenstein in den Nieder-landen geboren. Er studierte am Maastrichter Konser-vatorium bei Barbara Schlick und an der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg bei Reginaldo Pinheiro. Nach einem ersten Engagement am Stadttheater Passau

wechselte er nach einem Jahr an das Theater Regensburg. Hier sang er u. a. die Titelpartien in »Wozzeck« und »Don Pasquale«, Dulcamara (»L’elisir d’amore«), Sarastro (»Die Zauberflöte«), Daland (»Der fliegende Holländer«) und Orovese (»Norma«). Sein weiterer Weg führte ihn an das Theater Magdeburg, wo er sich eine Vielzahl von Rollen erarbeitete.

Seit Beginn der Saison 2016 / 2017 ist er festes Ensemblemitglied der Semperoper Dresden, wo er als Escamillo (»Carmen«), Don Alfonso («Così fan tutte«), Publio in »La clemenza di Tito«, Colline in »La bohème« und Masetto in »Don Giovanni« auf der Bühne stand. Unter der Leitung von Christian Thielemann war er als Montano in »Otello« zu erleben. Seine Gastiertätigkeit führte ihn u. a. nach Shanghai, wo er mit dem Shanghai Symphony Orchestra unter David Stern die Partie des Masetto in »Don Giovanni« übernahm. Am Theater Krefeld / Mönchengladbach war er als Don Giovanni und am Staatstheater Mainz als Graf Almaviva in »Le nozze di Figaro« engagiert. Weiterhin gastierte er an den Thea-tern Erfurt, Lübeck, Augsburg und Cottbus. Im Sommer 2014 war er als Il Sagrestano in »Tosca« Teil des ersten NDR Klassik Open Airs in Hannover; 2015 sang er in diesem Rahmen Colline, 2016 Dr. Grenvil in »La traviata« und 2017 Monterone in »Rigoletto«.

Auch im Konzertfach ist Martin-Jan Nijhof sehr gefragt. Sein Repertoire umfasst u. a. die Basspartien in Bachs Matthäus- und Johannes-Passion sowie in dessen Weihnachtsoratorium, Rossinis »Stabat Mater«, Händels »Messias«, im Requiem von Mozart, Mendelssohns »Paulus«, Beethovens neunter Symphonie sowie die »Kindertotenlieder« von Mahler. 2017 / 2018 steht Martin-Jan Nijhof u. a. in »La bohème«, »Die Zauberflöte«, »Salome« und »Otello« auf der Bühne der Semperoper und ist in den Neuproduktionen von »Cabaret« als Herr Schultz und in Johannes Wulff-Woestens »Das Rätsel der gestohlenen Stimmen« als Vater zu erleben.

Page 10: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

16 17 8. SYMPHONIEKONZERT

Sächsischer Staatsopernchor DresdenChordirektor und Einstudierung: Jörn Hinnerk Andresen

 Der Dresdner Opernchor wurde am 8. Oktober 1817 durch königliches Dekret von Friedrich August dem Gerechten gegründet. Die Erlassung dieses Dekrets war vor allem ein Verdienst Carl Maria von Webers, der als neu engagierter Hofkapellmeister 1817 den Auftrag erhalten hatte, neben

der traditionsreichen italienischen Oper am Königlichen Hoftheater in Dresden auch ein deutsches »Opern-Departement« aufzubauen. Weber forderte die Einrichtung eines »stehenden Theaterchors«, der den gestie-genen Anforderungen des dafür neu zu schaffenden Opernrepertoires gewachsen sein würde. In der Folgezeit entwickelte sich das Ensemble zu einem erstrangigen und gefragten Klangkörper. Über die Jahrhun-derte hinweg pflegten Künstlerpersönlichkeiten wie der Gesangspäda-goge Johann Miksch, der Wagner-Freund Christian Wilhelm Fischer und dessen Sohn Carl August Wilhelm Fischer, Karl Maria Pembaur, Ernst Hintze, Hans-Dieter Pflüger, Matthias Brauer und Pablo Assante ein bis heute spezielles, dem Staatsopernchor zugehöriges Klangideal, das besonders auch durch eine rege Konzerttätigkeit beeinflusst wurde. Homogenität des Klangs, klangliche Noblesse und kultivierter Pianoge-sang bei gleichzeitiger Tondichte und -fülle sind wesentliche Attribute,

die für den Sächsischen Staatsopernchor Dresden stehen. Seit der Spiel-zeit 2014 / 2015 ist Jörn Hinnerk Andresen Chordirektor der Sächsischen Staatsoper Dresden.

Der Sächsische Staatsopernchor konzertiert regelmäßig mit der Staatskapelle Dresden. Dirigenten wie Giuseppe Sinopoli, Sir Colin Davis, Herbert Blomstedt, Zubin Mehta, Fabio Luisi, Daniele Gatti, Bernard Haitink und Christian Thielemann haben mit dem Gesangsen-semble zusammengearbeitet. Opern- und Konzertreisen sowie eine kontinuierliche Präsenz bei Festspielen und in Rundfunk und Fernsehen brachten dem Dresdner Staatsopernchor weltweite Beachtung ein. Seit 2013 ist der Sächsische Staatsopernchor gemeinsam mit der Säch-sischen Staatskapelle Dresden ständiger Gast bei den Osterfestspielen in Salzburg, deren Künstlerische Leitung in den Händen von Christian Thielemann liegt. Im Herbst 2017 feierte er sein 200-jähriges Bestehen. Das Jubiläumskonzert fand auf den Tag genau am 8. Oktober 2017 in der Dresdner Semperoper statt. Abgerundet wird die Jubiläumsspielzeit am 1. Mai 2018 mit dem Sonderkonzert »200 Jahre Staatsopernchor«. Unter der Leitung von Christian Thielemann erklingt das »Deutsche Requiem« von Johannes Brahms.

Page 11: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

18 19 8. SYMPHONIEKONZERT

ENTSTEHUNG

1963 / 1964

UR AUFFÜHRUNG

1967 in der Rheinhalle in Düsseldorf unter Leitung des Komponisten

BESETZUNG

Flöte, Kontrabass, Schlagzeug, Klavier, Cembalo, Gitarre, mexikanische Gitarre

DAUER

ca. 20-25 Minuten

DAS EINBRINGEN VON EINER KULTUR IN EINE ANDEREDie »Misa Criolla« von Ariel Ramírez

 Am Weihnachtstag des Jahres 1961 verkündet Papst Johannes XXIII. die Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils. Unter dem Schlagwort »Aggiornamento« wird die Versammlung ranghoher katholischer Geistlicher zwischen 1962-1965 darüber debattieren, wie die römische Kirche

in die Moderne geführt werden kann. Man will Fenster öffnen mit dem Ziel einer Erneuerung und Aktualisierung der jahrtausendealten Insti-tution. Fünfzig Jahre später erinnert sich der erst kürzlich verstorbene Kardinal Karl Lehmann über ihre Ausgangslage: »Die Kirche hatte an etlichen Stellen den lebendigen Kontakt mit der Gegenwart ein Stück weit verloren. Und da war es höchste Zeit, aus dieser festen Burg herauszu-treten und überzeugend zu zeigen, was man als Kirche der Welt geben kann und umgekehrt.« Gefragt über die wichtigsten Reformen erwidert Lehmann: »Es gab drei große Schritte nach vorne, wo die Kirche über sich hinausging: einmal in der Ökumene, was zu einer Fülle von frucht-baren Gesprächen und gemeinsamem Handeln geführt hat bis zum heutigen Tag. Dann das Hinausgehen auch zu den anderen Religionen und drittens die Begegnung mit der modernen Kultur.« Erneuerung nach innen und Öffnung zur Welt: 1964 erarbeitet das Konzil ein neues Selbst-Öffnung zur Welt: 1964 erarbeitet das Konzil ein neues Selbst-: 1964 erarbeitet das Konzil ein neues Selbst-verständnis der Ekklesia. Die Gläubigen sollen als Gemeinde aktiv ins liturgische Geschehen einbezogen werden; die Zentrierung auf den Prie-ster tritt zurück. Der Wert der Bibelverkündigung und der musica sacra wird stärker anerkannt. Ein Jahr zuvor hat man außerdem eine größere

Ariel Ramírez* 4. September 1921 in Santa Fe, Argentinien† 18. Februar 2010 in Monte Grande, Argentinien

»Misa Criolla«für Solo, Chor und Instrumente

1. Kyrie vidala-baguala2. Gloria carnavalito3. Credo chacerera trunca4. Sanctus carnaval cochabambino5. Agnus Dei estilo pampeano

Page 12: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

20 21 8. SYMPHONIEKONZERT

Anwendung der jeweiligen Landessprache im Gottesdienst gefordert. Das generelle Hinwenden zu den Gläubigen soll auch bewirken, dass die Ortskirchen in gewissem Maß eigenständiger agieren. Ein Aufbruch mit ungeheurer Wirkung. Dabei ist es vor allem die Basis, die in Bewegung gerät und auf stärkere Partizipation hofft. Es heißt, der Komponist Ariel Ramírez habe sich so über die Billigung des Zweiten Vatikanischen Konzils gefreut, die heilige Messe in der Landessprache zu verlesen, dass er seine »Misa Criolla« in der offiziellen spanischen Version vertont hat. Viel spricht dafür, auch die zeitliche Parallele. Die Messe entsteht, während das Konzil 1963 / 64 den Grundsatz fasst.

Ariel Ramírez wird 1921 in Santa Fe im Nordosten Argentiniens geboren. Schon in seinen jungen Jahren zeigt er sich interessiert für die indianische und kreolische Musik seiner Heimat. Er befolgt den Rat des Dichters Atahualpa Yupanqui und bereist 1941 die Provinzen Tucumán, Salta und Jujuy. Ab 1942 tritt er als Pianist auf und pflegt ein Repertoire, das insbesondere auf südamerikanischer Folklore basiert. Seine Ausbil-dung vervollkommnet er durch Kompositionsstudien bei dem in Berlin geborenen und seit 1936 in Argentinien lebenden Komponisten und Diri-genten Erwin Leuchter. 1950-1954 bereist er Europa. In diese Zeit fällt die erste Inspiration zur »Misa Criolla«. In einem Kloster in Würzburg, wo er sich für einige Wochen aufhält, lernt Ramírez zwei Nonnen kennen, die ihm erzählen, dass ein vor dem Kloster befindliches Herrenhaus während des Nationalsozialismus als Konzentrationslager gedient habe. Die Schwestern Elizabeth und Regina Brückner, so die Namen der beiden Nonnen, berichten zudem, wie sie Nacht für Nacht Essen zu den Gefangenen gebracht hätten, obwohl die Todesstrafe darauf gestanden habe. Auf seiner Rückreise in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires beschließt Ramírez 1954, ein Werk zu Ehren der beiden deutschen Frauen zu schreiben. Zu einem weiteren wichtigen Impulsgeber avanciert sein Jugendfreund Pater Antonio Osvaldo Catena, Präsident der bischöf-lichen Kommission für Südamerika. In den 1960er Jahren entwickelt Catena die Idee, »eine Messe mit Rhythmen und musikalischen Formen dieses Landes zu komponieren« – eine Messe, die die Kultur und Menta-« – eine Messe, die die Kultur und Menta- – eine Messe, die die Kultur und Menta-lität Argentiniens auf eine gleichsam natürliche Weise zum Ausdruck bringt. Ramírez selbst beschreibt seine Motivation für die »Misa Criolla« als »etwas tiefes, religiöses, das dem Leben huldigt, das alle Menschen unabhängig von ihren Glaubensrichtungen, ihrer Rasse, ihrer Hautfarbe und ihrer Herkunft betrifft. Das sich auf den Menschen bezieht, auf seine Würde und seinen Wert, auf die Freiheit und auf die Ehrfurcht, die der Mensch vor Gott als seinem Schöpfer hat.« Ihm schwebt eine Musik vor, die unmittelbar zum Menschen dringt und aus dem schöpft, wo ihre Wurzeln liegen.

Über die Grenzen regionaler Authentizität hinaus

Um das zu erreichen, verwendet Ramírez typische Rhythmen aus fünf verschiedenen Regionen Argentiniens. Das Kyrie folgt der Form einer vidala-baguala. Damit verbindet sich eine besondere Musik aus dem Norden Argentiniens mit den menschenleeren Hochplateaus der Anden und ihrer Weite und Dürre. Im Kyrie kommt es in der Bitte um Erbarmen zu einem Wechselgesang zwischen Chor und Solist. Dabei werden Reste einer Antiphon hörbar, die bereits in der frühchristlichen Kirchenmusik eine Rolle spielte. Innerhalb der Messfeier begleiten antiphonale Gesänge die liturgische Handlung. Zu einer Antiphon zählt unter anderem der Introitus als Begleitgesang zum Einzug. Eingehende Trommelschläge unterstreichen die spirituelle Wirkung des Kyrie und lassen eine tiefe Verbundenheit der Südamerikaner zu ihrer Religion erahnen. Im Gloria dominieren freudigere Rhythmen, die ebenfalls aus dem nördlichen Teil Argentiniens stammen sowie aus Bolivien. Mit carnavalito greift Ramírez auf einen sogenannten kleinen Karneval zurück. Der traditionelle süd amerikanische Tanz wird an hohen religiösen Festtagen zelebriert und bedeutet eine Verschmelzung der indigenen und spanischen Kolo-

Ariel Ramírez, 1968

Page 13: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

22 23 8. SYMPHONIEKONZERT

nialkultur, wobei der Tanz in Südamerika bereits lange vor den Spaniern verbreitet war. Das Credo nimmt die Region Santiago del Estero in den Blick. Musikalisch fußt es auf den hartnäckig-obsessiven Rhythmen einer chacerera trunca aus Zentralargentinien, die auch Grundlage für viele Tänze in der argentinischen Hochebene ist. Im Sanctus komponiert Ramírez das Bekenntnis zum dreifaltigen Gott auf Basis des carnaval cochabambino, einer der schönsten wie außergewöhnlichsten Tänze Boliviens aus der Gegend um die zentralbolivische Stadt Cochabamba. Auffallend ist ein gedämpft-markanter Beat. Im Agnus Dei nähert sich Ramírez der Region La Pampa mit ihrem typischen Rhythmus des estilo pampeano. Wie schon im Kyrie vermittelt sich auch hier ein Gefühl der Einsamkeit und Weite. Auf der Suche nach Frieden verliert sich der Solist, begleitet von den Stimmen des Chores, im scheinbar unendlichen Raum – eine Auflösung, in der der Mensch sein kulturelles Erbe abstreift und Teil dessen wird, woher er kam.

1967 feiert die »Misa Criolla«, wörtlich »Kreolische Messe«, ihre Uraufführung in der Düsseldorfer Rheinhalle unter der Leitung des Komponisten. Ursprünglich ist das Werk für zwei Tenöre, gemischten Chor, Schlagzeug, Klavier und traditionelle Instrumente aus den Anden geschrieben. Später überarbeitet sie Ramírez für eine Solostimme, Chor und ausgewählte Instrumente. Schon der Titel macht den Anspruch der Messe deutlich. Der Begriff »kreolisch« wird während der frühen Kolonisierung Westafrikas durch die portugiesische Krone insbesondere auf den Kapverdischen Inseln und in Guinea-Bissau geprägt und leitet sich aus dem portugiesischen »Crioulo« und dem spanischen »Criollo« ab, die beide auf dem Verb »criar« (aufziehen, heranziehen, züchten) basieren. »Crioulos« und »Criollos« sind demnach »Zöglinge«. Gene-« und »Criollos« sind demnach »Zöglinge«. Gene- und »Criollos« sind demnach »Zöglinge«. Gene-»Criollos« sind demnach »Zöglinge«. Gene-Criollos« sind demnach »Zöglinge«. Gene-« sind demnach »Zöglinge«. Gene- sind demnach »Zöglinge«. Gene-»Zöglinge«. Gene-Zöglinge«. Gene-«. Gene-. Gene-rell werden mit Kreolen verschiedene, in der Kolonialzeit entstandene Bevölkerungsgruppen bezeichnet. Im spanischen Kolonialreich nennt man Kreolen die Nachkommen von Europäern in Südamerika. Unter den Begriff fallen alle im Lande geborenen nicht-indigenen Menschen. Mit dem Adjektiv »criollo« werden in Lateinamerika noch heute jene kultu-« werden in Lateinamerika noch heute jene kultu-in Lateinamerika noch heute jene kultu-rellen Elemente gekennzeichnet, die in Amerika unter europäischem oder afrikanischem Einfluss entstanden sind. Kultur vermischt sich. In diesem Sinne vereint auch die »Misa Criolla« lateinamerikanische und europäische Elemente mit Ausflügen ins Reich der Improvisation. Mit seiner Komposition gelingt Ramírez eine neue Art der Versöhnung zwischen europäischer und tradierter südamerikanischer Kultur. Nicht zufällig zählt seine Messe zu den bedeutendsten Zeugnissen spanischer und lateinamerikanischer Musikkultur und gilt in Lateinamerika als eines der populärsten christlichen Werke. A N D R É P O D S C H U N

un.org/sustainabledevelopment

„Jeder Mensch hat sowohl das RECHT als auch die Pflicht, in einer Welt zu leben und eine Welt zu erschaffen,

in der NIEMAND ZURÜCKGELASSEN WIRD.”

—Midori, Violinistin, UN Friedensbotschafterin

Page 14: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

24 25 8. SYMPHONIEKONZERT

ENTSTEHUNG

1953 / 54, beendet im August 1954 in Vineyard Haven, Massachusetts

UR AUFFÜHRUNG

am 12. September 1954 im Teatro La Fenice in Venedig mit Isaac Stern und dem Israel Philharmonic Orchestra unter Leitung des Komponisten

BESETZUNG

Violine solo | Harfe, Schlagzeug und Streicher

DAUER

ca. 30 Minuten

SPIELARTEN DER LIEBEBernsteins Serenade nach Platons »Symposion«

 »Die Liebe träumen, heißt alles träumen; es ist die Unendlich-keit des Glücks, das Mysterium der Lust«, schreibt der fran-zösische Romancier Gustave Flaubert im November 1842. Die Liebe öffnet Räume, sie weitet die Seele, lässt Herzen schwellen und ist immer wieder Gegenstand von Betrach-

tungen und Erörterungen. So auch in Platons Symposion, wo ein Gast-mahl abgehalten wird, das Agathon zur Feier seines ersten tragischen Sieges für seinen Freundeskreis ausrichtet. Auch Sokrates ist anwesend. Er erscheint, als sich die Mahlzeit dem Ende neigt und der eigentliche Teil der Zusammenkunft beginnt: das mit als Symposion bezeichnete Trinkgelage. Zunächst kommt man überein, von jedem Trinkzwang abzusehen, da die große Siegesfeier am Vortag bereits erhebliche Anfor-derungen an die Trinklust der Anwesenden gestellt habe. Stattdessen wird vorgeschlagen, reihum eine Lobrede auf den Gott Eros zu halten, der im Gedenken der Dichter und in der Kultusverehrung bislang zu kurz gekommen sei. Phaidros, der die Runde eröffnet, erinnert daran, dass Eros der älteste Gott sei. Als Urheber der größten Wohltaten für die Menschen vermöge er es, den Entschluss zur Aufopferung des eigenen Lebens für das Leben anderer hervorzurufen. Während Phaidros von Eros als von einer Gottheit spricht, unterscheidet Pausanias von zwei-erlei Eros, einen himmlischen und einen Allerweltseros. Eryximachos fügt hinzu, dass die Wirksamkeit des Eros sich nicht allein auf die Seele des Menschen erstrecke, sondern ebenso auf die belebte wie unbelebte Natur wie auch auf die unterschiedlichen Arten von Kunst. Die Bemer-kungen des Aristophanes erinnern an den ursprünglichen Zustand der Menschen: als kugelförmige Wesen verfügten sie einst über die Fähigkeit schneller Bewegung. Ihre große Kraft wurde selbst den Göttern gefähr-lich, woraufhin sie von Zeus halbiert wurden. Von Sehnsucht erfüllt, suchten sich die getrennten Hälften seither gegenseitig, konnten aber,

Leonard Bernstein* 25. August 1918 in Lawrence, Massachusetts† 14. Oktober 1990 in New York City

Serenadenach Platons »Symposion« für Violine und Kammerorchester

1. Phaedrus, Pausanias (Lento. Allegro marcato)2. Aristophanes (Allegretto)3. Eryximachus (Presto)4. Agathon (Adagio)5. Socrates, Alcibiades (Molto tenuto. Allegro molto vivace)

Zum 100. Geburtstag des Komponisten

Page 15: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

26 27 8. SYMPHONIEKONZERT

schön noch gut sein könne. Er sei die Verkörperung des allen Menschen gemeinsamen Verlangens nach dem Besitz des Guten. Er zeuge das körperlich wie geistig Schöne, worin sich die Sehnsucht nach Unsterb-lichkeit ausdrücke. Seine höchste Betätigung sei die stufenweise Erwe-ckung des Menschen zur philosophischen Betrachtung, die von der Liebe eines schönen Körpers zum Schauen des Ewigschönen führe. Damit sei die wahre Glückseligkeit und Unsterblichkeit erreicht. An diesem Punkt tritt Alkibiades auf, der von einem anderen Gelage kommt. Kurzerhand erklärt er sich zum Symposiarchen (Vorsitzenden des Trinkgelages) und bringt einen lebhaften Ton in die ihm viel zu nüchterne Gesellschaft. Nicht davon abzuhalten, hält er eine Lobrede auf Sokrates. Wie Marsyas durch sein Flötenspiel, so erschüttere Sokrates seine Zuhörer nachhaltig durch die Kraft seiner Redekunst. Alkibiades hebt Sokrates’ Beharrungs-vermögen und Ausdauer sowohl in Schwierigkeiten äußerer Lebenslagen wie auch in der inneren Arbeit des Denkens hervor. Seine Gemütsruhe sei jeder Anfechtung erhaben. Die Rede schließt mit der Bemerkung, dass Alkibiades auch Grund habe, Sokrates böse zu sein, da dieser sich gegen-über seinem Begehren als unzugänglich erwiesen habe. Hierauf richtet er eine scherzhafte Warnung an Agathon. Lachend erklärt Sokrates die ganze Rede für ein wohlberechnetes Manöver, um ihn mit Agathon zu entzweien, worauf ein schleuniger Platzwechsel erfolgt, der Agathon an die Seite von Sokrates bringt. Schon ist Sokrates bereit, eine Lobrede auf Agathon zu halten, da erhebt sich großer Lärm: eine neue Schar von Nachtschwärmern bricht herein und lässt sich zu einem wüsten Gelage nieder. Die ursprüngliche Gesellschaft entfernt sich oder schläft ein.

Seine Schilderung des Symposions setzt Platon in ein gleichsam bühnenwirksames Szenarium. Die unterschiedlichen Lesarten über den Gott der Liebe sind einzelnen Personen zugeordnet, wodurch eine lebhafte Atmosphäre entsteht – eine Situation nahe am Menschen und nahe am Leben. Immer wieder sucht Leonard Bernstein in seinen Werken diese Nähe auf und gibt dafür einer dramatischen Darstellung seiner Musik den Vorzug. In einer Glosse, geschrieben am 14. Januar 1948 in New York, bekennt er: »Ich habe eine echte Affinität zur Bühnenmusik. Die meisten meiner Kompositionen waren in irgendeiner Art fürs Theater bestimmt, und die meisten der übrigen ruhen auf einem unverkennbar dramatischen Fundament. Diese Erkenntnis belastet mich keines-wegs, sie erfüllt mich vielmehr mit Stolz, da ich doch weiß, dass es den Giganten Mozart, Weber und Strauss ebenso ergangen ist. Wohin mich das führen wird, weiß ich noch nicht.« Noch in einer Ausgabe seiner zweiten Symphonie nach H. W. Audens Versepos »The Age of Anxiety« gesteht er ein: »Ich habe den Verdacht, dass jedes Werk, das ich schreibe, für welches Medium auch immer, in Wirklichkeit in irgendeiner Weise

wenn sie das Glück hatten, zusammenzutreffen, sich zwar umarmen, jedoch ihr Bedürfnis nach Paarung nicht befriedigen. Das Erbarmen des Zeus führte schließlich zu ihrer Zeugungsfähigkeit, nicht ohne sie vor Frevelmut zu warnen. Im Gegensatz zu seinen Vorrednern geht Agathon auf die Eigenschaften des Eros ein. Für Agathon ist Eros der glücklichste unter den Göttern. Er sei der schönste unter allen, der jüngste und zarteste. Geschmeidig und harmonisch gestaltet, trage er eine entzü-ckende Gesichtsfarbe. Und was sein inneres Wesen anbelange, sei er ein Muster von Tugendhaftigkeit, zudem ein Meister in der Erzeugung und Gestaltung der Geschöpfe. Er verleihe dem Menschen alle Vorzüge, die er selbst besitzt. In kurzen einleitenden Sätzen gibt Sokrates schließlich zu bedenken, dass Liebe (und mit ihr Eros) nicht denkbar wäre ohne etwas, worauf sie sich bezieht. Begehren kann man nur, woran man Mangel hat. Daraus folgt, dass Eros, der das Schöne und Gute begehre, selbst weder

Leonard Bernstein, 1955

Page 16: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

28 29 8. SYMPHONIEKONZERT

Theatermusik ist.« Dahinter steht das Bedürfnis, selbst abstrakt-musika-lische Formen mit dramatischen Elementen zu durchsetzen. Bernsteins latent dramatisierende Tendenz dringt auf eine plastische Tonsprache, die unter weitgehender Wahrung der Tonalität verschiedene Formen von Musik einbezieht: den Jazz ebenso wie die amerikanische Popmusik, die südamerikanische Folklore und einzelne Tanzformen der europäischen Kunstmusik.

»Aspekte der Kraft, Anmut und Funktion der Liebe«

Die Serenade für Solovioline und Kammerorchester feiert ihre Urauf-führung am 12. September 1954 im Teatro La Fenice in Venedig mit Isaac Stern und dem Israel Philharmonic Orchestra unter Leitung des Komponisten. Das Werk wird von der Koussevitzky Foundation in Auftrag gegeben. Der 1951 in Boston verstorbene russischstämmige Sergej Kous-sevitzky gilt als Gründer des Tanglewood Music Festivals, wo Bernsteins Karriere als Koussevitzkys Assistent in den Sommermonaten der frühen 1940er-Jahre maßgebliche Weichenstellungen erfährt.

Am 8. August 1954, am Tag nach Fertigstellung der Partitur, bemerkt Bernstein: »Es gibt kein eigentliches Programm für die ›Sere-nade‹, ausgenommen des Umstands, dass sich das Werk der wiederholten Lektüre von Platons reizvollem Dialog ›Das Symposion‹ verdankt. Die Musik, wie der Text, besteht aus einer Folge verwandter Statements im Lobpreis der Liebe und folgt generell Platons Form in der Reihenfolge der Redner des Gastmahls. Die Verbundenheit der Sätze beruht weniger auf einem gemeinsamen thematischen Material, sondern eher auf einem System, wonach sich jeder Satz aus Elementen des jeweils vorangegan-genen Satzes weiterentwickelt.« Bernstein folgt Platons Rednern mit einer Ausnahme: er setzt den Vortrag des Arztes Eryximachos nach Aristophanes’ Rede und bereinigt somit den Umstand in Platons Erzäh-lung, dass Aristophanes durch einen Schluckauf zunächst verhindert ist und deshalb Eryximachos vorgezogen an die Reihe kommt. Zudem führt Bernstein die ersten beiden Redner (Phaidros und Pausanias) und die letzten beiden (Sokrates und Alkibiades) in jeweils einem Satz zusammen. Ein zart-lyrisches Motiv am Anfang des ersten Satzes wird von der Solovioline intoniert und kehrt variiert in den folgenden Sätzen wieder. Es steht für das Grundthema der Liebe, das in allen Beiträgen des Symposions jedoch unterschiedlich beleuchtet wird. Das musika-lische Thema bildet im ersten Satz außerdem den Grundstock für ein anfängliches Fugato, welches in ein klassisches Sonaten-Allegro mündet. Noch etwas kommt hinzu: Bei Platon scheinen alle Reden inhaltlich zu Sokrates hinzuführen. Bernstein hingegen sieht in Agathons Beitrag

eine zumindest emotionale Zuspitzung: »Vielleicht die am meisten bewe-gende Rede des Dialoges«, schreibt er, und weiter: »Agathons Lobrede umspannt alle Aspekte der Kraft, Anmut und Funktion der Liebe.« Der Satz ist ein einfacher dreiteiliger Gesang. Sein Atem lässt jene Besee-lung des Menschen durch die Liebe erahnen, die grundlos ist und doch die Macht hat, Welten zu verändern. Dementsprechend schwingt sich die Solovioline zu großer lyrischer Intensität auf. Über den letzten Satz schreibt Bernstein: »Sokrates beschreibt seinen Besuch bei der Seherin Diotima und zitiert ihre Rede über die Dämonenlehre der Liebe. Lang-same Einleitung mit größerem Gewicht als bei den vorangegangenen Sätzen. Sie dient als höher entwickelte Reprise des Mittelteils aus dem ›Agathon‹-Satz und deutet somit eine versteckte Sonatenform an. Die großartige Unterbrechung des Alkibiades mit seiner Schar betrunkener Zecher führt in das Allegro hinein, das ein erweitertes Rondo ist, welches in seiner Stimmung von merklicher Unruhe über ausgelassene Tanzmusik bis zu erfülltem Feiern reicht. Wenn eine Spur von Jazz in dem Fest zu vernehmen ist, so hoffe ich, wird das nicht als eine anachronistische Party-Musik der alten Griechen verstanden, sondern eher als natürlicher Ausdruck eines zeitgenössischen amerikanischen Komponisten, der vom Geist einer solchen zeitlosen Dinner-Party inspiriert wurde.«

A N D R É P O D S C H U N

Jakob Asmus Carstens, Das Gastmahl des Platon, Umrissstich, 1793

Page 17: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

30 31 8. SYMPHONIEKONZERT

ENTSTEHUNG

Schuberts eigenhändiger Datumvermerk im Partitur- autograph: »Angefangen den 2. März 1815 – Geendigt den 7. März 1815«

UR AUFFÜHRUNG

nicht bekannt, wahrscheinlich kurz nach Fertigstellung in der Pfarrkirche des Wiener Vororts Lichtental unter Leitung des Komponisten

BESETZUNG

2 Oboen, 2 Trompeten, Pauken, Orgel und Streicher

DAUER

ca. 25 Minuten

SINGEN GEGEN DAS SCHWEIGENSchuberts G-Dur-Messe

 Wien 1814 / 15. Europas Monarchen tanzen und feiern ihre glückliche Wende. Mit vereinten Kräften hat man Napoleons Schatten vertrieben, erleichtert atmen Adel und Klerus auf. Man kommt zusammen, um eine dauerhafte Nachkriegsordnung zu beschließen.

Ziel ist die Wiedereinsetzung der alten Dynastien. Von September 1814 bis Juni 1815 ist Wien das politische Zentrum Europas. Doch wächst die Ungeduld, je länger man tagt. Viele Beobachter sehen in den zahl-reichen Vergnügungen die eigentliche Aufgabe des Kongresses. Nicht ohne Ironie bemerkt der österreichische Generalfeldmarschall und Schriftsteller Charles Joseph de Ligne: »Man schreibt mir das Wort zu: ›Der Kongress tanzt, aber er kommt nicht vorwärts.‹ Es sickert auch nichts durch als der Schweiß dieser tanzenden Herren.« Die politische Unbeweglichkeit wird zum Omen für ein Klima, das Europa weit ins neunzehnte Jahrhundert hinein prägt. Die Metternich-Ära zieht auf. Und mit ihr eine politische Friedhofsruhe, die den Menschen zum Rückzug in sein privates Glück zwingt. Der freiheitliche Drang erleidet einen empfindlichen Dämpfer, die Zeit droht einzufrieren. »Einst zeigt deine Uhr das Ende der Zeit«, heißt es bei Novalis in den »Hymnen an die Nacht« – ein Stillstand schon im Leben, der den verhandelten Frieden dunkel färbt. Noch aber gibt es Stimmen, die gegen das vermeintliche Ende aufbegehren. Man erhebt seine Stimme und singt gegen Missstände an. Selbst da, wo das Politische verborgen ist, bricht

Franz Schubert* 31. Januar 1797 in der Wiener Gemeinde Himmelpfortgrund† 19. November 1828 in Wieden (Wien)

Messe G-Dur Nr. 2 D 167für Soli, Chor und Orchester

1. Kyrie2. Gloria3. Credo4. Sanctus5. Benedictus6. Agnus Dei

Page 18: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

32 33 8. SYMPHONIEKONZERT

es auf, kommt es zum Ausdruck in der Beschwörung des Melodischen. Denn das Singen will mehr: es will das Schweigen in Zeiten poli-tischer Restauration und Zensur brechen, so Friedrich Dieckmann im Zusammenhang mit Schuberts Wirken. Gesang, Musik, Kunst – sie alle stiften Identität quer durch die sozialen Schichten und schaffen eine Gegenwelt zum staatlich verordneten Tiefschlaf. Der Kunst wächst eine gesellschaftliche Funktion zu, nicht um neue ästhetische Standards zu formulieren oder radikale Positionen zu vertreten, sondern um ›direkt‹ zu wirken. »In solchen Zeiten«, bemerkt der Schubert-Publizist Hartmut Lück, »nach dem Ende aller Utopien gibt es keine revolutionären Neuerungen in den Künsten, sondern die Wahrung eines ästhetischen Besitzes und die Reflexion darüber, den zitierenden Rückblick.«

Blick zurück

Während man im Palais am Ballhausplatz verhandelt und sich den zahlreichen Ablenkungen und Amüsements hingibt, wächst in Wiens Vorstädten ein junger Mann heran, für den Musik ungefilterter Ausdruck ureigener Empfindungen ist. Schubert zeigt sich dabei schon in seinen jungen Jahren von Schillers Frage angetan: »Schöne Welt, wo bist du?« Die Suche danach lässt ihn zum Wanderer werden. »Dort, wo du nicht bist, dort ist das Glück!«, heißt es am Ende seiner Vertonung des »Wanderer«-Gedichts von Georg Philipp Schmidt. Die Gewissheit wird ihm zeitlebens zur Qual. Dabei blickt er mitunter zurück. Seine ersten beiden Messen in F-Dur und G-Dur suchen nach Anknüpfungspunkten in Haydns und Mozarts Messvertonungen. Folgt man dem Eintrag im Partitur-Autograph, komponiert der kaum 18-jährige Schubert die G-Dur Messe vom 2. bis 7. März 1815 – in nur weniger als einer Woche. Vermutlich handelt es sich um einen Auftrag, wofür die Arbeit an der zweiten Symphonie unterbrochen wird. Bereits mit seiner ersten Messe in F-Dur hatte er ein halbes Jahr zuvor in der Kirche seiner Heimatgemeinde Lichtental einen beachtlichen Erfolg erzielt, was vielleicht auch der Grund dafür ist, warum das Werk eine wiederholte Aufführung in der Inneren Wiener Stadt erlebt. Womöglich entsteht die zweite Messe erneut auf Initiative der Verantwortlichen seiner Taufgemeinde, der Lichtentaler Pfarrkirche zu den heiligen vier-zehn Nothelfern, wo das Werk bald nach seiner Fertigstellung unter Schuberts Leitung zur Aufführung kommt. In ihrer Orchesterbesetzung ist die Messe ursprünglich für Streicher und Orgel geschrieben und unterstreicht damit ihren Charakter einer Missa brevis. Später sieht sich Schubert veranlasst, einen Trompeten- und Paukenpart hinzuzufügen. Als sie erstmals in der Besetzung mit Trompeten und Pauken 1846 in

angebliches Schubert-Bildnis aus dem Jahr 1813, Kreidezeichnung von Leopold Kupelwieser

Page 19: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

34 35 8. SYMPHONIEKONZERT

Prag veröffentlicht wird, erscheint sie unter falschem Komponisten-namen. Für eine Richtigstellung sorgt Schuberts Bruder Ferdinand, der sie 1847 »mit Oboen (oder Clarinetten) u. Fagotten« verstärkt.

Auffällig in Schuberts G-Dur Messe, wie überhaupt in seinen sechs lateinischen Messen, sind einzelne Textauslassungen des Mess-ordinariums. Damit verbindet sich die Frage nach dem Bekenntnis-charakter seiner geistlichen Werke. Schuberts Behandlung des Mess-formulars wechselt von Werk zu Werk, dennoch lässt sich eine gewisse Systematik ausmachen. In keiner seiner Messen vertont Schubert den Glaubenssatz aus dem Credo »et una, sanctam, catholicam et apostolicam ecclesiam« (»Ich glaube an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche«). Ab der G-Dur-Messe fehlt im Gloria der Absatz »Qui sedes ad dexteram patris« (»Der du sitzest zur Rechten des Vaters«). Zudem spart Schubert im Credo die Erwartung der Auferstehung der Toten aus (»et expecto resurrectionem mortuorum«). Es liegt nahe, seine Verweigerung eines Bekenntnisses zur Kirche als Institution sowie seine Auslassung einiger Dogmen als Teil einer persönlichen Haltung zu sehen. Seine Kritik des alleinigen Rechts der Kirche auf die Deutungshoheit christ-licher Dogmatik äußert er als knapp 18-Jähriger erstaunlich früh. Schu-berts kirchliche Skepsis berührt jedoch keineswegs seine Frömmigkeit, auch wenn er es nie darauf anlegt, sich »zur Andacht zu forcieren«, wie er einmal bemerkt. Entscheidend wird eine Darstellung, die unmittelbar zum Gemüt spricht. In der G-Dur-Messe überwiegt eine homophone wie liedhafte Behandlung. Ohne Umschweife dringt die Botschaft zum Hörenden, fasslich und klar. Gesanglich setzt der Chor im Kyrie ein, bevor im Christe-Teil, entsprechend der Überlieferung, eine Solostimme übernimmt und somit der Wechsel von der Menge der Gläubigen hin zum einzelnen Individuum vollzogen wird. Zu Beginn des Gloria komponiert Schubert eine sogenannte Mannheimer Rakete, die mit ihrem schnellen Lauf einen Oktavraum durchmisst, bevor der Duktus in einzeln sich auftürmende Akkorde hinüberwechselt – eine nachmalige Befestigung, die nach anfänglicher Rasanz umso statischer wirkt: Das Aufragen eherner Grundsätze macht deutlich, dass diese nicht wandelbar sind. »Gloria in excelsis Deo«, Ehre sei Gott in der Höhe. Auch das Sanctus macht den göttlichen Machtanspruch im Orchester durch eine scharfe Punktierung deutlich – ein Mittel, das aus dem französischen Barock stammt und königliche Würde evoziert. Die Solostimmen im Benedictus (Sopran, Tenor und Bass) singen einen dreistimmigen Kanon, während der Osanna-Abschnitt in Form eines Fugatos komponiert ist.

Als Schubert die Messe schreibt, arbeitet er als Schulgehilfe. Im Herbst 1814 hat er, wenn auch nur knapp, das Lehrerexamen bestanden und wird in der Schule seines Vaters angestellt. Für ein Jahresgehalt von

80 Gulden bringt er Erstklässlern Lesen, Schreiben und Rechnen bei und verdient sich ein paar Gulden durch Musikstunden für den Rest seines Lebensunterhalts. 1815, als er die G-Dur-Messe komponiert, ist auch das Jahr, in dem zahlreiche wegweisende Gedichtvertonungen entstehen. Allein in diesem Jahr schreibt er ungefähr 145 Lieder. Das Idiom, zu dem Schubert in ihnen findet, ist kraftvoll und frei, von höchster Erfindungs-kraft und Empfindung. »Gretchen am Spinnrade«, entstanden bereits im Oktober 1814, oder der im Oktober 1815 komponierte »Erlkönig« zeigen, wie ein Heranwachsender sich aufschwingt und seiner Zeit eine unver-wechselbare, bis dahin neue Stimme verleiht. Fast scheint es, als tönte Schuberts Stimme umso vehementer, je mehr die politischen Umstände zu einer allseitigen Grabesruhe führen. A N D R É P O D S C H U N

Pfarrkirche Lichtental, Schuberts Taufkirche, anonyme Tuschzeichnung

Page 20: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

36 37 8. SYMPHONIEKONZERT

Ariel Ramírez (1921-2010)

»Misa Criolla«für Solo, Chor und Instrumente

Kyrie Señor, ten piedad de nosotros.Cristo, ten piedad de nosotros.Señor, ten piedad de nosotros.

Gloria Gloria a Dios en las alturas Y en la tierra Paz a los hombresque ama el Señor.Te alabamos. Te bendecimos.Te adoramos. Glorificamos. Te damos gracias por tu inmensa gloria.Señor Dios, Rey celestial.Dios Padre Todopoderoso.Señor, hijo único Jesucristo.Señor Dios, cordero de Dios, hijo del Padre.Tú que quitas los pecados del mundo.Ten piedad de nosotros.Tú que quitas los pecados del mundo,atiende nuestra súplica.Tú que reinas con el Padre,ten piedad de nosotros.Gloria Dios en las alturas y en la tierra,paz a los hombres que ama el Señor.Porque Tú sólo eres Santo.Sólo Tú, Señor, Tú sólo eres Santo.Tú sólo Altíssimo Jesucristocon el Espíritu Santo,en la Gloria de Dios Padre.Amén.

GESANGSTEXTE

Kyrie Herr, erbarm dich unser.Christus, erbarm dich unser.Herr, erbarm dich unser.

Gloria Ehre sei Gott in der Höheund auf Erden Friede den Menschen,die der Herr liebt.Wir loben dich, wir preisen dich.Wir beten dich an, wir verherrlichen dich.Wir sagen dir Dank für deine große Herrlichkeit.Herr Gott, himmlischer König,allmächtiger Gott, Vater.Herr, einziger Sohn Jesus Christus.Herr Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters.Der du trägst die Sünden der Welt.Erbarm dich unser.Der du trägst die Sünden der Welt,erhöre unser Flehen.Der du regierst mit dem Vater,erbarm dich unser.Ehre sei Gott in der Höhe und auf ErdenFriede den Menschen, die der Herr liebt.Denn du allein bist heilig.Nur du, Herr, allein bist heilig.Du allein Höchster Jesus Christusmit dem Heiligen Geist,in der Herrlichkeit Gottes, des Vaters.Amen.

Page 21: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

38 39 8. SYMPHONIEKONZERT

Credo Creo en Dios Padre Todopoderoso,Creador de cielo y tierra,y en Jesucristo creo,su único Hijo, Nuestro Señor:Fué concebido por obra ygracia del Espíritu Santo.Nació de Santa María,de Santa María Virgen.Padeció bajo el poder,poder de Poncio Pilato.Fué crucificado, muerto y sepultado.Descendió a los infiernos.Al tercer día, resucitó de entre los muertos;subió a los cielos,está sentado a la diestra de Dios.Padre Todopoderoso, desde allí ha de venira juzgar vivos y muertos.Creo en el Espíritu Santo,Santa Iglesia Católica,la comunión de los Santosy el perdón de los pecados, resurreción de la carne, y la vida perdurable.Amén.

SanctusSanto, Santo, Santo,Señor Dios del Universo!Llenos están los cielos y la tierrade tu Gloria.Josana en las alturas!Bendito el que vieneen el nombre del Señor!Josana en las alturas!

Agnus DeiCordero de Diosque quitas los pecados del mundo,ten compasión de nosotros.Dános la paz.

CredoIch glaube an den allmächtigen Gott, Vater,Schöpfer des Himmels und der Erde,und an Jesus Christus glaube ich,seinen einzigen Sohn, unsern Herrn:Empfangen durch das Werk unddie Gnade des Heiligen Geistes.Geboren von der heiligen Maria,der heiligen Jungfrau Maria.Gelitten unter der Macht,der Macht von Pontius Pilatus.Er wurde gekreuzigt und begraben.Er stieg hinab in die Höllen.Am dritten Tage stand er auf zwischen den Toten;fuhr auf in die Himmel,er sitzt zur Rechten Gottes.Allmächtiger Vater; von dort wird er kommen,zu richten die Lebenden und die Toten.Ich glaube an den Heiligen Geist,die heilige katholische Kirche,Gemeinschaft der HeiligenVergebung der Sünden,Auferstehung des Fleisches und das ewige Leben.Amen.

SanctusHeilig, heilig, heilig,ist der Herr, Gott des Universums!Himmel und Erde sind vollvon deiner Herrlichkeit.Hosianna in der Höhe!Gesegnet sei, der da kommtim Namen des Herrn!Hosianna in der Höhe!

Agnus DeiO Lamm Gottes,du nimmst hinweg die Sünden der Welt,hab Mitleid mit uns.Gib uns Frieden.

Page 22: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

40 41 8. SYMPHONIEKONZERT

Franz Schubert (1797-1828)

Messe G-Dur Nr. 2 D 167für Soli, Chor und Orchester

KyrieKyrie, eleison.Christe, eleison.Kyrie, eleison.

GloriaGloria in excelsis Deoet in terra pax hominibusbonae voluntatis.Laudamus te, benedicimus te,adoramus te, glorificamus te.Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam.Domine Deus, Rex coelestis,Deus pater omnipotens.Domine Fili unigenite, Jesu Christe.Domine Deus, agnus Dei, miserere nobis.Filius Patris, qui tollis peccata mundi,Suscipe deprecationem nostram.Quoniam tu solus sanctus, tu solus altissimus, Quoniam tu solus dominus,Cum sancto spiritu in gloria Dei patris. Amen.

CredoCredo in unum Deum, Patrem omnipotentem,factorem coeli et terrae,visibilium omnium et invisibilium.In unum dominum Jesum Christum,Filium Dei unigenitum,

KyrieHerr, erbarme dich.Christe, erbarme dich.Herr, erbarme dich.

GloriaEhre sei Gott in der Höheund Friede auf Erden den Menschen,die guten Willens sind.Wir loben dich, wir preisen dich,wir beten dich an, wir verherrlichen dich.Wir sagen dir Dank ob deiner großen Herrlichkeit.Herr und Gott, König des Himmels,Gott, allmächtiger Vater.Herr Jesus Christus, eingeborener Sohn.Herr und Gott, Lamm Gottes, erbarme dich unser.Sohn des Vaters, der du trägst die Sünden der Welt,nimm unser Flehen gnädig auf.Denn du allein bist der Heilige, du allein der Höchste,du allein der Herr,Mit dem Heiligen Geiste in der Herrlichkeit Gottes. Amen.

CredoIch glaube an den einen Gott,den allmächtigen Vater,Schöpfer des Himmels und der Erde,aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge.Und an den einen Herrn Jesus Christus,Gottes eingeborenen Sohn,

Page 23: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

42 43 8. SYMPHONIEKONZERT

ex Patre natum ante omnia saecula.Deum de Deo, lumen de lumine,Deum verum de Deo vero,genitum, non factum,consubstantialem patri,per quem omnia facta sunt.Qui propter nos homineset nostram salutemdescendit de coelis.Et incarnatus estde Spiritu sanctoex Maria virgine,et homo factus est.Crucifixus etiam pro nobissub Pontio Pilato;passus et sepultus est.Et resurrexit tertia diesecundum scripturas.Et ascendit in coelum,sedet ad dexteram Patris.Et iterum venturus est cum gloria,judicare vivos et mortuos,cujus regni non erit finis.Credo in Spiritum sanctum,Dominum et vivificantem,qui ex Patre et Filio procedit.Qui cum Patre et Filiosimul adoratur, conglorificatur,qui locutus est per Prophetas.Confiteor unum baptismain remissionem peccatorum mortuorumet vitam venturi saeculi. Amen.

SanctusSanctus, sanctus, sanctus dominus Deus Sabaoth.Pleni sunt coeli et terra gloria tua.Osanna in excelsis.

aus dem Vater geboren vor aller Zeit.Gott von Gott, Licht vom Lichte,wahrer Gott vom wahren Gott,gezeugt, nicht geschaffen,eines Wesens mit dem Vater,durch den alles geschaffen ist.Er ist für uns Menschenund um unseres Heiles Willenvom Himmel herabgestiegen.Und hat Fleisch angenommendurch den Heiligen Geistaus Maria, der Jungfrau,und ist Mensch geworden.Gekreuzigt für unsunter Pontius Pilatus,gestorben und begraben.Am dritten Tage auferstandennach der Schrift.Aufgefahren in den Himmel,er sitzt zur Rechten des Vaters.Von dort wird er kommen in Herrlichkeit,zu richten die Lebenden und die Toten,sein Reich wird kein Ende haben.Ich glaube an den Heiligen Geist,den Herrn und Lebensspender:der vom Vater und vom Sohne ausgeht.Der mit dem Vater und dem Sohnezugleich angebetet und verherrlicht wird,der gesprochen hat durch die Propheten.Ich bekenne die eine Taufezur Vergebung der Sünden der Toten,und das Leben der zukünftigen Welt. Amen.

SanctusHeilig, heilig, heilig, ist der Herr, Gott der Heerscharen.Himmel und Erde sind erfüllt von deiner Herrlichkeit.Hosianna in der Höhe.

Page 24: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

44 45 8. SYMPHONIEKONZERT

BenedictusBenedictus qui venitin nomine Domini.Osanna in excelsis.

Agnus DeiAgnus Dei, qui tollis peccata mundi,miserere nobis.Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,miserere nobis.Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,dona nobis pacem.

BenedictusGelobt sei, der da kommtim Namen des Herrn.Hosianna in der Höhe.

Agnus DeiLamm Gottes, das du trägst die Sünden der Welt,erbarme dich unser.Lamm Gottes, das du trägst die Sünden der Welt,erbarme dich unser.Lamm Gottes, das du trägst die Sünden der Welt,gib uns Frieden.

Page 25: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

46 47 8. SYMPHONIEKONZERT

8. Symphoniekonzert 2017 | 2018 Orchesterbesetzung

1. ViolinenRoland Straumer 1. Konzertmeister

Federico KasikTibor GyengeJohanna MittagMartina GrothHenrik WollLudovica NardoneMichael Eckoldt

2. ViolinenMatthias MeißnerBeate PrasseElisabeta SchürerAmi YumotoJiweon MoonSteffen Gaitzsch*

BratschenFlorian Richter Solo

Zsuzsanna Schmidt-AntalClaudia BriesenickBeate Müller*

VioloncelliFriedwart Christian Dittmann Solo

Jörg HassenrückNatalia Costiuc

KontrabässeViktor Osokin Solo

Petr Popelka

FlöteSabine Kittel Solo

OboenSebastian Römisch Solo

Martin Broede**

TrompetenTobias Willner Solo

Peter Lohse

PaukenThomas Käppler Solo

SchlagzeugDirk ReinholdJohannes Graner**Alexej Bröse*Simon Lauer*Philipp Schroeder*

HarfeNora Koch*

GitarrenLeon Albert*Peter Groesdonk*

OrgelMichael Käppler*

* als Gast** als Akademist / in

Wir freuen uns auf Sie!Come and join us!

GESELLSCHAFT DER FREUNDE DER STAATSKAPELLE DRESDEN E .V.KÖNIGSTRASSE 101097 DRESDEN | [email protected] | WWW.GFSKDD.DE

Wunderharfe Freundebegeistern

junge Menschentradition

Staatskapelleverbinden

hautnah

unterstützen

international

Netzwerk

gewinnen

fördernGesellschaftfriends

close

patron

networkengagement

Dresden

Page 26: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

48 49

Vorschau

Gustav Mahler JugendorchesterAuf Einladung der Sächsischen Staatskapelle Dresden

DIENSTAG 27.3.18 20 UHR

SEMPEROPER DRESDEN

Vladimir Jurowski DirigentPierre-Laurent Aimard KlavierTamara Stefanovich Klavier

Béla BartókKonzert für zwei Klaviere, Schlagzeug und Orchester Sz 115Dmitri SchostakowitschSymphonie Nr. 8 c-Moll op. 65

7. Kammerabend

SONNTAG 8.4.18 20 UHR

SEMPEROPER DRESDEN

Christina Bock MezzosopranHage Mukwendje Live-MalereiSteffen Gaitzsch ViolineAndreas Kießling FlöteJan Seifert KlarinetteAnke Heyn VioloncelloJohannes Graner SchlagzeugSimon Etzold SchlagzeugChristian Langer SchlagzeugPetr Popelka Klavier

Werke von Wayne Siegel, Andy Akiho, John Cage,Gene Koshinski, Casey Cangelosi, Tomer Yarif,Iannis Xenakis, Kirk J. Gay, Christian Langer,Aaron Copland

Ausstellung über den Capell-Compositeur

ARVO PÄRT – DER BEKANNTE UND

UNBEKANNTEbis 21. April 2018 in Verbindung mit

Vorstellungsbesuchen im elbseitigen Vestibül der Semperoper

Page 27: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

50

IMPRESSUM

Sächsische Staatskapelle DresdenChefdirigent Christian Thielemann

Spielzeit 2017 | 2018

HER AUSGEBER

Sächsische Staatstheater – Semperoper Dresden © März 2018

REDAK TION

André Podschun

GESTALTUNG UND L AYOUT

schech.net Strategie. Kommunikation. Design.

DRUCK

Union Druckerei Dresden GmbH

ANZEIGENVERTRIEB

Anzeigenvermarktung Semperoper Dresden Lisa Hermann Telefon: 0351/49 11 645 E-Mail: [email protected]

TE X TNACHWEISE

Die Einführungstexte von André Podschun sind Originalbeiträge für dieses Programmheft.

BILDNACHWEISE

Felix Broede (S. 5); Coke Riera (S. 6); Timothy Greenfield-Sanders (S. 9); Piper Anselmi | Artists Management (S. 10); annette-friedel.at (S. 13); Nilz Böhme (S. 14); Daniel Koch (S. 17); Revista Gente y la actualidad. Año 4 numero 177. 12 / 1968. Buenos Aires (S. 21); Library of Congress. New York World-Telegram & Sun Collection (S. 26); akg-images (S. 29); Walther Dürr und Arnold Feil, Franz Schubert, Stuttgart 1991 (S. 32, 35); Francisco de Zurbarán, Agnus Dei, Prado Madrid (S. 44 / 45)

Urheber, die nicht ermittelt oder erreicht werden konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.

Private Bild- und Tonaufnahmen sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet.

W W W.STA ATSK APELLE-DRESDEN.DE

SächsischeStaatskapelle DresdenKünstlerische Leitung/ Orchesterdirektion

Christian ThielemannChefdirigent

Maria GrätzelPersönliche Referentin von Christian Thielemann

Jan Nast Orchesterdirektor

Dennis GerlachKonzertdramaturg, Künstlerische Planung

André PodschunProgrammheftredaktion, Konzerteinführungen

Valerie SeufertPresse und Marketing

Alexandra MacDonaldAssistentin des Orchesterdirektors

Elisabeth Roeder von Diersburg Orchesterdisponentin

Matthias GriesOrchesterinspizient

Steffen TietzGolo LeuschkeWolfgang PreißStefan OtherOrchesterwarte

Agnes ThielVincent MarbachNotenbibliothek

W W W.FACEBOOK.COM/STA ATSK APELLE.DRESDEN

Staatskapelleli e

Page 28: Palmsonntagskonzert WELLBER MIDORI · 2018-03-20 · über das Schöne aus Platons Gespräch auf. 1964 folgt Ariel Ramírez in der »Misa Criolla« den Grundimpulsen seiner argentinischen

Partner der Staatskapelle Dresden