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Reviews (PC) Schreiben sie die Geschichte neu ! Panzer Corps ist das Erstlingswerk des ambitionierten Entwicklers The Lordz Studios. Deren Debüt steht klar in der Tradition der legendären "Panzer General"-Serie. Mitte der 90er-Jahre begründeten die von SSI entwickelten Spiele die Blütezeit der rundenbasierten Hexfeldtaktik. In den letzten Jahren ist es hingegen in diesem traditionsreichen Genre recht still geworden. Panzer Corps war folgerichtig zunächst auch nur als Download über die Server der Publisher Matrix Games und Slitherine verfügbar. Mittlerweile steht jedoch auch eine Retail-Version in den Regalen der Händler. Darüber hinaus verfügt Panzer Corps jetzt auch über eine deutsche Synchronisation. Höchste Zeit also für einen ausführlichen Test des Hoffnungsträgers. Das Spielprinzip: Panzer Corps setzt ganz auf das unverwüstliche Spielprinzip der Hexfeldtaktik. In Abgrenzung zu der Masse der auf dem Markt befindlichen Echtzeit-Strategiespiele gilt es in Panzer Corps innerhalb einer vorgegeben Rundenzahl alle Primärziele zu erobern. Gertreu dem großen Vorbild "Panzer General" unterscheidet Panzer Corps hierbei zwischen entscheidenden Siegen ("decisive victory") und strategischen Erfolgen ("minor victory"). Der Clou an Panzer Corps sind dabei die dynamischen Kampagnen, die den Spieler an die unterschiedlichsten Schauplätze des 2. Weltkrieges führen. Je nach Ergebnis der vorangegangenen Mission verzweigt Panzer Corps dann auch zu unterschiedlichen Schlachtfeldern. Eine erfolgreiche Invasion Englands ist demnach ebenso möglich wie eine schnelle Einnahme Moskaus im Winter 1941. Nachdem sie das 6-stufige Tutorial absolviert haben, sollten sie für die Übernahme ihres ersten Kommandos gerüstet sein. Die Abfolge der Feldzüge orientiert sich dabei an der historischen Realität. So führt sie das Schlachtgeschehen nach der erfolgreichen Eroberung Polens auch nach Norwegen und die Niederlande. Daran schließt sich der Feldzug in Frankreich an. Schleißlich steht nach einem Umweg über Griechenland die Invasion der Sowjetunion auf dem Plan des ambitionierten Feldherren. Ein erfolgreicher Abschluss der Operation Barbarossa ermöglicht dann wiederum den Angriff auf Ziele, die in der historischen Realität nicht umkämpft waren. So rücken für erfolgreiche Feldherren selbst London und Washington in den militärischen Fokus. Generell gilt, dass die Einahme der vom Feind besetzten Städte und Flugfelder dem Spieler wertvolle Prestigepunkte bringt. Mit diesen lassen sich auch während eines Feldzuges neue Einheiten aufstellen. Alternativ dazu können sie auch angeschlagene Einheiten aufstocken oder 1 / 6

Panzer Corps - Wehrmacht - Review (PC) - gamingplazza.net · Panzer Corps - Wehrmacht - Review (PC) Geschrieben von: rabauke Montag, den 03. Dezember 2012 um 18:09 Uhr - Aktualisiert

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Reviews (PC)

Schreiben sie die Geschichte neu !

Panzer Corps ist das Erstlingswerk des ambitionierten Entwicklers The Lordz Studios. DerenDebüt steht klar in der Tradition der legendären "Panzer General"-Serie. Mitte der 90er-Jahrebegründeten die von SSI entwickelten Spiele die Blütezeit der rundenbasierten Hexfeldtaktik. Inden letzten Jahren ist es hingegen in diesem traditionsreichen Genre recht still geworden.Panzer Corps war folgerichtig zunächst auch nur als Download über die Server der PublisherMatrix Games und Slitherine verfügbar. Mittlerweile steht jedoch auch eine Retail-Version inden Regalen der Händler. Darüber hinaus verfügt Panzer Corps jetzt auch über eine deutscheSynchronisation. Höchste Zeit also für einen ausführlichen Test des Hoffnungsträgers.

Das Spielprinzip:

Panzer Corps setzt ganz auf das unverwüstliche Spielprinzip der Hexfeldtaktik. In Abgrenzungzu der Masse der auf dem Markt befindlichen Echtzeit-Strategiespiele gilt es in Panzer Corpsinnerhalb einer vorgegeben Rundenzahl alle Primärziele zu erobern. Gertreu dem großenVorbild "Panzer General" unterscheidet Panzer Corps hierbei zwischen entscheidenden Siegen("decisive victory") und strategischen Erfolgen ("minor victory"). Der Clou an Panzer Corps sinddabei die dynamischen Kampagnen, die den Spieler an die unterschiedlichsten Schauplätzedes 2. Weltkrieges führen. Je nach Ergebnis der vorangegangenen Mission verzweigt PanzerCorps dann auch zu unterschiedlichen Schlachtfeldern. Eine erfolgreiche Invasion Englands istdemnach ebenso möglich wie eine schnelle Einnahme Moskaus im Winter 1941. Nachdem siedas 6-stufige Tutorial absolviert haben, sollten sie für die Übernahme ihres ersten Kommandosgerüstet sein. Die Abfolge der Feldzüge orientiert sich dabei an der historischen Realität. Soführt sie das Schlachtgeschehen nach der erfolgreichen Eroberung Polens auch nachNorwegen und die Niederlande. Daran schließt sich der Feldzug in Frankreich an. Schleißlichsteht nach einem Umweg über Griechenland die Invasion der Sowjetunion auf dem Plan desambitionierten Feldherren. Ein erfolgreicher Abschluss der Operation Barbarossa ermöglichtdann wiederum den Angriff auf Ziele, die in der historischen Realität nicht umkämpft waren. Sorücken für erfolgreiche Feldherren selbst London und Washington in den militärischen Fokus.Generell gilt, dass die Einahme der vom Feind besetzten Städte und Flugfelder dem Spielerwertvolle Prestigepunkte bringt. Mit diesen lassen sich auch während eines Feldzuges neueEinheiten aufstellen. Alternativ dazu können sie auch angeschlagene Einheiten aufstocken oder

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mit Nachschub versorgen.

Die Neuheiten:

Im Vergleich zu den letzten Auflagen der traditionsreichen "Panzer General"-Serie bietet PanzerCorps einen weitaus größeren Umfang. Während sich die Spiele von SSI zuletzt auf einenFrontabschnitt konzentierten ("Western Assault", "Operation Barbarossa"), beinhaltet PanzerCorps diverse Kampagnen mit unterschiedlichen Startzeitpunkten. Zunächst sollten sie jedochselbst als "Panzer General"-Veteran einen Blick auf das 6-stufige Tutorial (Panzerschule)werfen, um sich das unverwüstliche Spielkonzept noch einmal vor Augen zu führen. Generell istinsoweit anzumerken, dass das Spielprinzip der Rundenstrategie für ein vergleichweisegeruhsames Spieltempo sorgt. Darüber hinaus steigt auch die Lernkurve zunächst moderat an.Panzer Corps ist somit insbesondere für Einsteiger leichter zugänglich als die vergleichsweisehektischen Echtzeit-Strategiespiele. Darüber hinaus sollten sie hin und wieder dasumfangreiche Kompendium zu Panzer Corps konsultieren. Dieses Nachschlagewerk hältdetaillierte Hintergrundinformationen zu den historischen Einheiten bereit. Die zentraleKampagne von Panzer Corps (1939-1945) umfasst unter anderem die frühen Blitzkriege gegenPolen, die Benelux-Staaten und Frankreich. Alternativ dazu absolvieren sie das UnternehmenBarbarossa (1941-1945) in dem sie sich an der größten Militäroperation der Geschichtebeteiligen. Des weiteren bekommen sie die Möglichkeit in einer weiteren Kampagne an derOstfront (1943-1945) die militärische Initiative zurückzugewinnen. Der Schlüssel dazu ist das"Unternehmen Zitadelle". In dieser epochalen Schlacht treffen die Einheiten der Wehrmacht aufdie sowjetischen Reserven. Zudem können sie ihr taktisches Geschick auch in einer seperatenKampagne für die Westfront (1943-1945) unter Beweis stellen. Hier gilt es, die Invasion Italiensdurch die Westallierten zurückzuschlagen. Neben diesen Kampagnen erwarten denambitionierten Strategen auch zahlreiche bekannte Szenarien des 2. Weltkrieges (Stalingrad,Ardennen-Offensive etc.). Darüber hinaus haben die Entwickler auch einige fiktive Szenarienumgesetzt. Das entsprechende militärische Geschick vorausgesetzt, haben sie dabei dieMöglichkeit zur Invasion Englands (1940) und zur Eroberung Moskaus (1941). Schließlichbekommen erfolgreiche Strategen die Möglichkeit zur Invasion der USA. Auf demnordamerikanischen Kontinent kämpfen sie dabei an Ost- und Westküste sowie im MittlerenWesten. Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass die Entwickler mit einem umfangreichenUpdate eine optionale deutsche Synchronfassung von Panzer Corps nachgereicht haben.Demgegenüber war die ursprüngliche Download-Variante nur in englischer Sprachfassungverfügbar.

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Die Grafik:

Wo die "Panzer General"-Serie bereits seit "Western Assault" auf eine 3D-Engine gesetzt hat,bleibt Panzer Coprs der klassischen 2D-Darstellung von Einheiten und Schlachtfeldern treu. Diein Rede stehenden Hexfeld-Karten und Einheiten sind dabei jedoch grafisch solide umgesetzt.Panzer Corps bietet somit eine Art HD-Konvertierung der einst so erfolgreichen "PanzerGeneral"-Serie. Zudem sei hier angemerkt, dass die nüchterne optische Aufbereitung desvirtuellen Schlachtgeschehens der Faszination von Panzer Corps keinen Abbruch tut.

Der Sound:

Panzer Corps leifert einen zur Thematik passenden orchestralen Score. Dabei wiederholt sichjedoch die Hintergrundmusik recht schnell. Die Aktionen der Einheiten (Bewegung und Angriff)sind passabel vertont. Dennoch hätte die Soundkulisse durchaus noch druckvoller ausfallenkönnen. Positiv zu erwähnen ist hingegen der Fakt, dass die Briefings zwischen den Missionenmittlerweile deutsch vertont worden sind. Der zum Einsatz kommende Synchronsprechererledigt seine Augabe dabei sehr souverän.

Die Steuerung:

Wie bereits erwähnt bietet Panzer Coprs im Gegensatz zu der Vielzahl an aktuellenStrategiespielen keine 3D-Darstellung von Einheiten und Schlachtfeldern. In der Konsequenz istauch die Kamera in Panzer Corps nicht frei drehbar. Allerdings können sie mit dem Mausrad

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näher an das Geschehen zoomen. In 2 Zoomstufen verschaffen sie sich am besten zunächsteinen strategischen Überblick über die aktuellen Missionsziele. Anschließend zoomen sie dannnäher an das Geschehen, um sich die Taktik an den verschiedenen Frontabschnitten undBrennpunkten zurechtzulegen. Eine separate Strategie-Karte mitsamt den aktuellenMissionszielen ist jederzeit aufrufbar. Dabei schalten sie zudem zwischen den Ansichten vonBodentruppen und Lufteinheiten hin und her. Am oberen rechten Bildschirmrand befindet sich inPanzer Corps das kontextbezogene Einheitenmenü. Hier haben sie alle wesentlichen Werte derjeweils ausgewählten Einheit komfortabel zusammengefasst. Darüber hinaus öffnet einRechtsklick auf eine Einheit einen Screen mit weiteren "Einheitendetails". Zudem findet sichhier die "Schlachthistorie" der jeweiligen Einheit. Insbesondere ist ersichtlich, mit welchenOrden oder Auszeichnungen die entsprechende Einheit bisher geehrt wurde. KampferprobteVerbände verfügen dabei nicht nur über größere Erfahrung, sondern zumeist auch überhochdekorierte Offiziere. Auszeichnungen wie das Ritterkreuz erhöhen dabei die Identifikationmit der jeweiligen Einheit. Es versteht sich von selbst, dass eine derartige Einheit größereKampfkraft aufweist, als eine neu komisionierte Einheit. Wie es bei Strategiespielen mittlerweileüblich ist, befindet sich am unteren rechten Bildschirmrand eine praktische Minikarte derjeweiligen Spielwelt. Diese ermöglicht dem Spieler insbesondere den schnellen Wechsel an diejeweils umkämpften Frontabschnitte. Gerade bei den teilweise großformatigen Karten vonPanzer Corps ist dies ein gerne genutztes Feature. Hier spielt dann auch der FaktorTopographie eine entscheidende Rolle. So verlangsamen natürliche Hindernisse wie Flüsseund Bergketten immer wieder das Vorrücken der eigenen Truppen. Des weiteren simuliertPanzer Corps auch die Wetterbedingungen. Bei Nebel ist etwa die Luftwaffe in ihremAktionsradius eingeschränkt. Zudem sei an dieser Stelle auf den über das Startmenüanwählbaren Editor hingewiesen werden. Dieser ermöglicht das Erstellen eigener Szenarien fürPanzer Corps. Darüber hinaus sollen hier die geringen Ladezeiten positiv genannt werden.Zusammen mit der komfortablen automatischen Speicherfunktion lässt sich jederzeit wieder inbereits absolvierte Schlachten zurückspringen. Dies ist mitunter dadurch nötig, dass sie sich imVerlauf des Spieles immer wieder einer drückenden Übermacht gegenüber sehen. Es wirdsomit im Spielverlauf immer schwieriger die knappen Zeitlimits für einen "decisive victory" zuerreichen. Zudem bietet Panzer Corps fünf übergreifende Schwierigkeitsgrade (Unteroffizier bisFeldmarschall). Darüber hinaus ist anzumerken, dass die KI bereits auf den niedrigenSchwirerigkeitsgraden ihre zahlenmäßige Überlegenheit immer wieder zu gefährlichenGegenangriffen ausnutzt. Hieraus ergibt sich für den Spieler die Notwendigkeit der Aufstellungvon Reserveeinheiten im Hinterland der umkämpften Fronten. Insbesondere sollten sie dabeiauf motorisierte Einheiten setzen, die es ihnen ermöglichen feindliche Durchbrüche frühzeitigabzuriegeln. Dabei sollten sie zudem beachten, dass die Verschanzung ihrer Einheiten einentscheidender Faktor für die erfolgreiche Verteidigung von strategischen Schlüsselpositionensein kann. Generell gilt, dass ein erfolgreiches Absolvieren der diversen Kampagnen in PanzerCorps ein fundiertes taktisches Verständnis für die verschiedenen Waffengattungen und derenZusammenspiel voraussetzt. Insbesondere der Zeitraum und Schwerpunkt der eigenen Angriffeist weitgehend dem Spieler überlassen. Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben, dass derRetailversion von Panzer Corps ein umfangreiches Handbuch mit wertvollen Hinweisen beiliegt.

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Die Atmosphäre:

Das Intro von Panzer Corps stellt eine Art "Deutsche Wochenschau" im Scherenschnitt dar.Dabei lässt die Eröffnungssequenz die frühen Feldzüge der Wehrmacht im Rahmen derBlitzkriege Revue passieren. Dies betrifft insbesondere die Feldzüge gegen Polen undFrankreich. Zudem wird auch die "Operation Seelöwe" aufgegriffen. Wo die Invasion Englandsin der Realität schon mangels Luftüberlegenheit scheiterte, haben sie nun in Panzer Corps dieMöglichkeit, die Geschichte neu zu schreiben. Mit genügend taktischem Geschick gelingt esdann auch die britischen Inseln zu besetzen. In der Möglichkeit eines alternativenKriegsverlaufes liegt ein motivierender Faktor der Kampagnen von Panzer Corps. Als Dreh- undAngelpunkt der "Operation Barbarossa" erwies sich während unseres Tests die Schlacht umKursk. Nachdem es uns unter großen Verlusten gelungen war, Kiev zu erobern und die Wolgabei Stalingrad zu überqueren, erwartete uns schließlich die Schlacht um Kursk. Spätestens hierist eine geschickte Interaktion zwischen den einzelnen Einheiten unerlässlich, wenn sie sicheinen "decisive victory" in der "Operation Zitadelle" an ihre Fahnen heften wollen. Andernfallslaufen sie Gefahr, dass ihr Angriff zum Erliegen kommt und sich zudem die Initiative an derOstfront zugunsten der russischen Truppen verschiebt. Ehe sie sich versehen, scheitert diebislang erfolgreiche Blitzkriegsdoktrin in den Weiten der russischen Steppe. Das Ergebnis istein verlustreicher Stellungskrieg. Die Schlacht um Kursk wird somit zum Gradmesser für dietaktischen Fähigkeiten des Spielers. Gelingt es hier nicht, innerhalb des kanppen Zeitlimits allestrategischen Ziele zu besetzen, ergreifen die sowjetischen Truppen sofort die Möglichkeit zurGegenoffensive. So waren wir im Rahmen unseres Testberichtes gezwungen unsere Einheitenauf eine Auffangstellung westlich des Dnjpr zurückzuziehen. Der kritische Faktor Zeit erfordertin der Schlacht um Kursk daher ein schnelles Vorrücken mit motorisierten Einheiten. Leiderhaben die Entwickler von den Lordz Studios zudem auf eine Integration des Afrika Korps unterFeldmarschall Rommel verzichtet, obwohl der Kampf um Nordafrika ein durchaus interessantesSzenario dargestellt hätte. Abschließend sei angemerkt, dass die passend vertontenEinsatzbesprechungen den Verlauf des jeweiligen Feldzuges treffend zusammenzusammenfassen und so die Abfolge der virtuellen Schlachten überzeugend begründen.

Der Realismus:

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Die Einheiten in Panzer Corps ergänzen sich nach dem altbekannten "Stein-, Schere- undPapierprinzip". Die zeitgenössischen Waffengattungen haben dabei jeweils ihre individuellenStärken und Schwächen. Die historisch akkurat umgesetzten Einheiten umfassen Infanterie,Panzer, Artillerie, Flak, Jagdflieger, Stukas sowie diverse Marineeinheiten (Zerstörer,Schlachtschiffe etc.). Die unterschiedlichen Einheiten ermöglichen dabei eine Vielzahl vonTaktiken. So spielen bei offenen Feldschlachten im Umfeld der umkämpften Städte dienamensgebenden Panzer eine entscheidende Rolle. Demgegenüber absolvieren sieHäuserkämpfe am besten mit Pionieren und Sturmtruppen. Ein Schlüsselfaktor für denmlitärischen Erfolg ist zudem die Luftüberlegenheit. Dabei setzen sie beim Kampf um dieLufthoheit zunächst auf Abfangjäger. Anschließend kommen dann die eigenenBomberverbände zum Einsatz. Generell gilt für erfolgreiche Offensiven das folgende Schema.Zuerst sollten sie das Kampfgebiet mit geeigneten Spähfahrzeugen militärisch aufklären.Anschließend müssen sie zunächst die Flugabwehr ausschalten. Dann können sie dieverteidigenden Einheiten durch Artilleriebeschuss und Bomberangriffe zermürben, indem siederen Verschanzung stufenweise wieder aufheben. Zu guter letzt rücken sie mit kampfstarkenInfanterieverbänden in die umkämpften Städte ein. Panzer Corps simuliert dabei diezeitgenössische Entwicklung der Wehrtechnik. Gegen Ende des Krieges stehen sie damitdeutlich leistungsfähigeren Einheiten gegenüber als zu Beginn des Konflikts. Insbesonderehaben die Entwickler ihr Augenmerk dabei auf die technologische Entwicklung derPanzertruppen gelegt. So reicht die Entwicklung vom Panzer 2F bis hin zum Tiger 2. Wer etwastiefer in die zeitgenössische Wehrtechnik einsteigen will, dem sei das Kompendium zu PanzerCorps ans Herz gelegt. Dieses bietet eine umfangreiche "Spielreferenz" mit detailliertenInformationen zu den im Spiel simulierten Panzern. Insbesondere umfasst das Kompendiumzahlreiche Innenansichten der stählernen Kolosse. Hinsichtlich dieser Informationen greifen dieEntwickler dabei auf Material von "Osprey Publishing" zurück. Zudem haben die Entwickler einmaßgeschneidertes Nachschubsystem in Panzer Corps integriert. Dabei wird für jede Einheitein seperater Sprit- und Munitionsvorrat zugrunde gelegt. Die Versorgung mit Nachschubgüternkostet sie dabei eine Spielrunde. In der entsprechenden Runde stehen die betreffendenEinheiten dann nicht für Angriffsaktionen zur Verfügung. Grundsätzlich gilt, dass sich eigeneVerluste bei geschicktem Vorrücken und rechtzeitiger Verstärkung dezimierter Einheiten inGrenzen halten lassen. Vielmehr gewinnen ihre Einheiten mit der Zeit an Erfahrung und damitan Kampfkraft. Daher ist der Verlust einer solchen Eliteeinheit doppelt bitter. Generell gilt, dasssich nur mit einer kampferprobten Kernarmee die sowjetische Offensive aufhalten lässt. Wennsie zu diesem Zeitpunkt nicht über einen Pool von kampfstarken Kerneinheiten verfügen, habensie den neu ausgehobenen russischen Einheiten erschreckend wenig entgegenzusetzen. Fazit und Gesamtwertung: Bei Panzer Corps - Wehrmacht handelt es sich um ein grundsolides Remake der historischen"Panzer General"-Serie von SSI. Da das Spiel kaum nennenswerte Änderungen an derSpielmechanik vornimmt, kommt schnell ein Gefühl von Nostalgie auf. Auf technischer Seite istanzumerken, dass Panzer Corps bereits in der Release-Version erfreulich stabil lief. Dennochwird das Spiel von den Entwicklern nach wie vor mit umfangreichen Patches versorgt.Allerdings könnte die Serveranbindung der hostenden Portale (Matrix Games und Slitherine)besser sein. Gerade der Download der umfangreichen Patches wird somit schnell zurGeduldsprobe. Strategiefans, die sich am vielstrapazierten Szenario nicht stören, können daherbei Panzer Corps bedenkenlos zugreifen. Insbesondere überzeugt das unverwüstlicheSpielprinzip von Panzer Corps mit unbestrittener Komplexität und Detailtreue. Zugleich greiftder Motivationsfaktor, sämtliche Missionen mit einem "decisive victory" zu absolvieren. Das siedamit die Wehrmacht gleichermaßen zum Herrscher über das virtuelle Europa machen, istdurchaus befremdlich. Hier hätten wir uns zusätzlich auch eine alliierte Kampagne gewünscht.   Spielspaßwertung: 85 %

 

 

Releasedatum: 20.11.2011

 

Minimale Systemanforderungen:

- Windows XP, Windows Vista, Windows 7 - Prozessor: Pentium 4 - Speicher: 1 GB (Windows XP), 2 GB (Vista/7) - Grafikkarte: 64 MB - Festplattenplatz: 500 MB

 

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