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272 Berichg: Analyse organischer S~offe Eine neue Reaktion zur Unterscheidung der eis- und trans-Isomeren yon Nitrophenylhydrazonen einiger u-Ketos~inren besteht nach I-L I~Tsu~, K. Sv~zz~r, T. Mo~iw~r~, S. T~srm und I. I-Iau i in einer Chelatbindung mit Nickelionen. - - Arbeitsweise. Man gibt 0,1 g Zinkpnlver zu einer lVI~schungyon 10/~olen NiC12 und 30/~3Iolen des cis-I-Iydrazons in 5ml 700/0igem~thanol. Sehfittelt man nun einige 3/Iinnten, so firbt sich die L6sung rot. Die trans-Verbindun- gengeben keine Farbreaktion. Fiir einige e-Ketos~urehyclrazonewerdenAbsorptions- maxima angegeben :Brenztraubensanre-2,4-dinitrophenylhydrazon: eis 370--380m/~; trans 356--358 m#; Benzoylameisens~urc-o-nitrophenylhydrazon: cis 425--447 mE~ trans 365--412 m/~. Aueh die 2,4-Dinitrophenylhydrazone yon Benzoylameisen- s~ure und yon c~-Keto-fl,fl-dimethyI-~-buttersaurelaeton tassen sich ~uf diese Weise priifen. Ffir die Farbreaktion der cis-Verbindungen ist eine o-Nitrogruppe ira Phenyl- hydrazon notwendlg, m-Nitrophenylhydrazone reagieren nicht. ~ydrazone yon fi- nnd ;~-Ketos~uren lassen sich mit dieser t~eaktion nicht differenzieren. Von den drei Nitrophenolen gibt nut o-Nitrophenol eine F/~rbung. i Nature (London) 181, 639 (1958). Univ. Kyoto and Women's Univ. Osaka (Japan). H. P~,z~ Uber eine Unterseheidung zwisehen ~-Aminos~iuren und Aminen auf Papier- chromatogrammen berichten G. D. KALYAXKAg and E. E. SxEr.~i. Die Differenzie- rung beruht darauf, dab die ~-Aminos~uren mit Pyridoxal zu Pyridoxamin umge- setzt werden, welches mit Ninhydrin eine tieforange Firbung gibt. fl-Alanin sowie die meisten anderen Amine geben diese Reaktion nicht and werden daher yon Ninhy- drin pro'put gefirbt. -- Arbeitsweise. Dos zu analysierende Gemisell wird auf zwei Parallelchromatogrammen mit n-Butanol-Essigsiure-Wasser (4:1:5) aufgetrera~t. Naeh dem Troeknen an der Lnft wh~d dos Chroraatogramm mi~ Pyridoxall6sung (250 mg Pyridoxalhydroehlorid in 100 ml 95~ J~thanoI, mit Alkali auf p~ 5,5 gebracht) bespriiht. Nach dem Troeknen an der Lnft erseheinen die Verbindungen mit pdmi~rer Aminogruppe zufolge der Bildung einer Sehiffschen Base gelb, wih- rend sek. und tert. Amine nieht anspreehen. Zur Transaminierungerhitzt man 10 rain auf 90~ C, besprfih~ beide Chromatogramrae mit einer 0,25~ NinhyddnlSsung in Aceton und erhitzt 5 rnin auf 90~ Coder beliBt bei Raumtemperatur. Auf dem ersten Chroraatograram sind alle ninhydrinpositivenSubstanzen sichtbar, auf dem zweiten erseheinen die e-Aminos~uren als orange Fleeken. 1 Nature (London) 180, 1069--1070 (1957). Univ., Berkeley, Calif. (USA). G. KAI~z Papierchromatographische Zuckeranalyse. Nach 1~. tL QmoK ~ gelingt die Trennung yon 7 verschiedenen Zuckern (D-GMaktose, D-Glucose, D-~{annose, L- Arabinose, D-Xylose, D-P~ibose, L-Rharanose) bei der Papierchromatographie besser, wenn man mit verschiedenen Laufmigteln und Zwisehentroeknung arbeite~. Es werden bei absteigender Chromatographic bei 1%umtemperatur benutzt: 1. ~thylaeetat-Essigs/~ure-Wasser (9 : 2: 2) ; 2. 1-Butanol-Pyridin-Wasser (10: 3 : 3). Man ehroraatographiert 12 Std mit LSsung 1, nach Trocknung 24 Std noehmals mit L6sung 1, naeh Troelmen 12 Std mit L6sung 2, und naeh einer weiteren Zwisehen- trocknung nochmals 24 Std rait LSsung 2, dann wird dos Chromatogramm endgiiltig getroeknet. Naeh dem Anssehneiden und Herausl6sen werden die Zucker dutch Perjodatoxydation quantitativ bestimmt. Die Genauigkeit der Bestimmung ist jedoeh nieht so groB wie bei reinen Zuckern, sic liegt bei • 10~ Ganz unbefrie- digend ist dabei die Bestimmung yon 1 Teil D-Galaktose in 100 Teilen D-Glucose. -- Durch]iihrung der Perjodatoxydation. Man versetzt 1 ml Zuekerl6sung mit 2 ral C02-freiem Wasser und 1 ml 0,25 ra Natriummetaperjoda~lOsung nnd erhitzt dos

Papierchromatographische Zuckeranalyse

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Page 1: Papierchromatographische Zuckeranalyse

272 Berichg: Analyse organischer S~offe

Eine neue Reaktion zur Unterscheidung der eis- und trans-Isomeren yon Nitrophenylhydrazonen einiger u-Ketos~inren besteht nach I-L I ~ T s u ~ , K. Sv~zz~r, T. Mo~iw~r~, S. T ~ s r m und I. I-Iau i in einer Chelatbindung mit Nickelionen. - - Arbeitsweise. Man gibt 0,1 g Zinkpnlver zu einer lVI~schung yon 10/~olen NiC12 und 30/~3Iolen des cis-I-Iydrazons in 5ml 700/0igem~thanol. Sehfittelt man nun einige 3/Iinnten, so firbt sich die L6sung rot. Die trans-Verbindun- gengeben keine Farbreaktion. Fiir einige e-Ketos~urehyclrazone werdenAbsorptions- maxima angegeben :Brenztraubensanre-2,4-dinitrophenylhydrazon: eis 370--380m/~; trans 356--358 m#; Benzoylameisens~urc-o-nitrophenylhydrazon: cis 425--447 mE~ trans 365--412 m/~. Aueh die 2,4-Dinitrophenylhydrazone yon Benzoylameisen- s~ure und yon c~-Keto-fl,fl-dimethyI-~-buttersaurelaeton tassen sich ~uf diese Weise priifen. Ffir die Farbreaktion der cis-Verbindungen ist eine o-Nitrogruppe ira Phenyl- hydrazon notwendlg, m-Nitrophenylhydrazone reagieren nicht. ~ydrazone yon fi- nnd ;~-Ketos~uren lassen sich mit dieser t~eaktion nicht differenzieren. Von den drei Nitrophenolen gibt nut o-Nitrophenol eine F/~rbung.

i Nature (London) 181, 639 (1958). Univ. Kyoto and Women's Univ. Osaka (Japan). H. P~,z~

Uber eine Unterseheidung zwisehen ~-Aminos~iuren und Aminen auf Papier- chromatogrammen berichten G. D. KALYAXKAg and E. E. SxEr.~i. Die Differenzie- rung beruht darauf, dab die ~-Aminos~uren mit Pyridoxal zu Pyridoxamin umge- setzt werden, welches mit Ninhydrin eine tieforange Firbung gibt. fl-Alanin sowie die meisten anderen Amine geben diese Reaktion nicht and werden daher yon Ninhy- drin pro'put gefirbt. - - Arbeitsweise. Dos zu analysierende Gemisell wird auf zwei Parallelchromatogrammen mit n-Butanol-Essigsiure-Wasser (4:1:5) aufgetrera~t. Naeh dem Troeknen an der Lnft wh~d dos Chroraatogramm mi~ Pyridoxall6sung (250 mg Pyridoxalhydroehlorid in 100 ml 95~ J~thanoI, mit Alkali auf p~ 5,5 gebracht) bespriiht. Nach dem Troeknen an der Lnft erseheinen die Verbindungen mit pdmi~rer Aminogruppe zufolge der Bildung einer Sehiffschen Base gelb, wih- rend sek. und tert. Amine nieht anspreehen. Zur Transaminierung erhitzt man 10 rain auf 90 ~ C, besprfih~ beide Chromatogramrae mit einer 0,25~ NinhyddnlSsung in Aceton und erhitzt 5 rnin auf 90 ~ Coder beliBt bei Raumtemperatur. Auf dem ersten Chroraatograram sind alle ninhydrinpositiven Substanzen sichtbar, auf dem zweiten erseheinen die e-Aminos~uren als orange Fleeken.

1 Nature (London) 180, 1069--1070 (1957). Univ., Berkeley, Calif. (USA). G. KAI~z

Papierchromatographische Zuckeranalyse. Nach 1~. tL QmoK ~ gelingt die Trennung yon 7 verschiedenen Zuckern (D-GMaktose, D-Glucose, D-~{annose, L- Arabinose, D-Xylose, D-P~ibose, L-Rharanose) bei der Papierchromatographie besser, wenn man mit verschiedenen Laufmigteln und Zwisehentroeknung arbeite~. Es werden bei absteigender Chromatographic bei 1%umtemperatur benutzt: 1. ~thylaeetat-Essigs/~ure-Wasser (9 : 2: 2) ; 2. 1-Butanol-Pyridin-Wasser (10: 3 : 3). Man ehroraatographiert 12 Std mit LSsung 1, nach Trocknung 24 Std noehmals mit L6sung 1, naeh Troelmen 12 Std mit L6sung 2, und naeh einer weiteren Zwisehen- trocknung nochmals 24 Std rait LSsung 2, dann wird dos Chromatogramm endgiiltig getroeknet. Naeh dem Anssehneiden und Herausl6sen werden die Zucker dutch Perjodatoxydation quantitativ bestimmt. Die Genauigkeit der Bestimmung ist jedoeh nieht so groB wie bei reinen Zuckern, sic liegt bei • 10~ Ganz unbefrie- digend ist dabei die Bestimmung yon 1 Teil D-Galaktose in 100 Teilen D-Glucose. - - Durch]iihrung der Perjodatoxydation. Man versetzt 1 ml Zuekerl6sung mit 2 ral C02-freiem Wasser und 1 ml 0,25 ra Natriummetaperjoda~lOsung nnd erhitzt dos

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2. Qualitative und quantitative Analyse 273

gesehlossene Gef~g 20 mill im siedenden Wasserbad. Nach dem Abkiihlen gibt man 0,2 ml Athylenglykol hinzu and titriert naeh 5 rain mit 0,004 n Natronlauge gegen Methylrot.

1 Analyr Chemistry 29, 1439--1441 (1957). Inst. Paper Chem., Appleton, Wis. (USA). B. I~OSS~AN~

Bestimmung" reduzierender Zueker. Die Schwankungen in den Ergebnissen der Bestimmung rednzierender Zucker mit Fehlingscher LSsung werden naeh Untersuchungen yon A. V. A~LOV und D. G. BATY~ 1 durch Ersatz tier Weins~ure durch Trioxyglutarsgure beseitigt, mit deren Cu-Verbindung die reduzierenden Zueker zuverl~ssige, der Zuekermenge streng propor~ionale Abscheidungen yon Cu~O geben. Das Verfahren erm6glicht die Bestimmung der Glucose, .Fructose und Maltose Init groBer Genauigkeit. Aus den LSsungen des trioxyglutarsauren Kupfers in Laugen seheidet sich selbst bei halbj/~hrigem Stehen kein Cu20 ab, wghrend bus Fehlingseher LiSsung die Abscheidung yon Cu20 sehon am dritten Tage beginnt. Die Menge x mg der Zucker wh'd nach der Formel x = ]. t errechnet, in der t der Betrag der mg Cu im abgeschiedenen CusO und /de r Umrechnungsfaktor ist, der ffir Glucose den Weft 0,6068, fiir Fructose 0,6027 und fiir Maltose 0,9383 hat. - - Herstellung yon Trioxyglutarsgure. Nine naeh 24stfindigem Stehen vom gebildeten Niedersehlag abffltrierte 40 %ige LSsung yon Xylotrioxyglutars~ure wird auf dem Wasserbade bis zu der dem Brechungskoeffizienten n20o ~ 1,4064 entspreehenden Konsistenz eingedampft, woraufnach Filtration tmd Zugabe yon 5 m] konzentrierter Salzs~ure auf einen ]3rechungsindex yon n20. = 1,4399 eingeengt wird. Die naeh t2stfindigem Stehen in Form yon Parallelogrammen in einer Ausbeute yon 80o/0 abgesehiedenen Kris~alle haben nach Uml~ffstallisieren aus Aceton den Sehmelz- punkt 150 ~ C. - - Reagenslgsung Nr. i. LOsung 40 g CuSO~ �9 5IX20 mit Wasser zu 1 1 ~ufgef'fillt. Nr. 2. LSsung yon 128 g Trioxyglutars~ure und 207 g NaOI-I mit Wasser zu I 1 aufgefiillt. - - Beztimmung. Man versetzt n ml der zu untersuchenden Zucker- 16sung mit (20--n) mlWasser, fiigt ein Gemiseh yon je 20 ml der i~eagensl6sungen Nr. 1 und Nr. 2 zu, erhitzt und h~lt 3 m i n i m Sieden. Der Niederschlag wird in einem Glasfiltertiegel Nr. 4 gesammelt, mit Wasser gewaschen, in EisenMaunlSsung (86 g FeNH~(SO~)~ �9 12H~0 + 108 ml konz. Schwefels/~m'e im Liter) gel5st und die LSsung mit 0,1 n PermanganatlSsung titriert.

1 ~. anal. ClAm. 12, 749--753 (1957) [Russiseh]. (M_it engl. Zus.fass.) Staatsuniv. Kischinev. E. F6~STER

Gineoseoxydase in der Analyse. A. Sons und G. DE Lk FUENTE 1 weisen darauf hin, dab die Enzyme als wirksame und besonders spezifische l~eagentien aufzufassen sind und weir mehr sis bisher in der Analybik verwandt werden sollten. Als besonders geeignetes Enzym wird die Olucoseoxydase beschrieben, die sieh Ms sehr nfitzlich zum Nachweis und zur Bestimmung yon Glucose erwiesen hut. Die Glucoseoxydase aus Penicillium notatum und Aspergfllus niger ist leieht im Handel erhMtlich und hoehspezifisch fiir die Glucose. Setzt man den Oxydationskoeffizient der Glucose gleich 1, so werden lediglich noeh die 2-Desoxyglueose (Koeff. 0,07) und Glueoson (Koeff. 0,03) merklich, einige andere sehr wenig angegriffen. (Es wurden nahezu 100 Zuoker und Zuckerderivate untersucht.) Die Glucoseoxydase ben6tigg keinen Cofaktor; es wurde bis jetzt kein wirksamer Inhibitor gefunden. Die dutch die Glucoseoxydase kata~ysierte Reaktion beruht uuf der Oxydation yon 1 Mol Glucose mit Sanerstoff zu Gluconsgure und 1 3/iol ~Vasserstoffperoxyd, das nun eolorimetrisch oder volumetriseh durch Zerfall in Wasser und Sauerstoff naehgewiesen werden kann. - - Verff. gehen auf die photocolorimetrischen Bestimmungen mit dem im Handel befindiiehen ,,Glucostat" (Worthington, Freehold, N . J . [USA]) und dem