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Suhrkamp Studienbibliothek 10 Paradigmen zu einer Metaphorologie Bearbeitet von Hans Blumenberg, Anselm Haverkamp 1. Auflage 2013. Taschenbuch. 535 S. Paperback ISBN 978 3 518 27010 3 Format (B x L): 10,8 x 17,8 cm Gewicht: 322 g Weitere Fachgebiete > Philosophie, Wissenschaftstheorie, Informationswissenschaft > Philosophie: Allgemeines > Westliche Philosophie: 20./21. Jahrhundert schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

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Suhrkamp Studienbibliothek 10

Paradigmen zu einer Metaphorologie

Bearbeitet vonHans Blumenberg, Anselm Haverkamp

1. Auflage 2013. Taschenbuch. 535 S. PaperbackISBN 978 3 518 27010 3

Format (B x L): 10,8 x 17,8 cmGewicht: 322 g

Weitere Fachgebiete > Philosophie, Wissenschaftstheorie, Informationswissenschaft >Philosophie: Allgemeines > Westliche Philosophie: 20./21. Jahrhundert

schnell und portofrei erhältlich bei

Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft.Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programmdurch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr

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Leseprobe

Blumenberg, Hans

Paradigmen zu einer Metaphorologie

Kommentar von Anselm Haverkamp unter Mitarbeit von Dirk Mende und Mariele Nientied

© Suhrkamp Verlag

Suhrkamp Studienbibliothek 10

978-3-518-27010-3

Suhrkamp Verlag

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Suhrkamp Studienbibliothek 10

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Für Jahre waren die Paradigmen zu einer Metaphorologie ein Ge-heimtipp für Spezialisten. Erst nach dem Tod des Autors wurden siefür ein größeres Publikum greifbar. In einer Mischung von aktuellerSchreibart und klassischer Gelehrsamkeit, für die auch die großenWerke des Autors berühmt sind, antwortet dieses Buch auf virulentephilosophische Grundfragen in einer methodisch neuen Form: dermetaphorologischen Analyse. Für das kulturwissenschaftliche Inter-esse am Zusammenspiel von Kunst, Philosophie und Literatur ist keingrundlegenderer Text denkbar, der die prägenden Konflikte und Al-ternativen der modernen Welt einsichtig und auf ihre Grundmusterhin durchsichtig machte.

Die Suhrkamp Studienbibliothek (stb) bietet eine sorgfältig edierte,detailliert kommentierte, kompetent interpretierte Neuausgabe desTextes. Der Kommentar erschließt den historischen Kontext unddie theoretische Konstellation der Metaphorologie in ihrer bis heuteaktuellen und wirksamen Prägung. Er eignet sich als Orientierungfür Theorieeinsteiger und bietet eine Grundlage für Lektürekursean Schule und Universität.

Anselm Haverkamp lehrt Literatur und Philosophie in New Yorkund München. Er ist der Verfasser zahlreicher Titel zur Theorie derMetapher, darunter Figura cryptica: Theorie der literarischen Latenz(2002) und Metapher: Die Ästhetik in der Rhetorik (2007), sowieHerausgeber von Hans Blumenbergs Ästhetischen und metaphorolo-gischen Schriften (2001), Theorie der Unbegrifflichkeit (2007) undder Sammelbände Theorie der Metapher (1983) und Die paradoxeMetapher (1998).

Dirk Mende ist Mitarbeiter der Berlin School of Mind and Brainan der Humboldt-Universität zu Berlin. Zuletzt erschien Metapherzwischen Metaphysik und Archäologie: Schelling, Heidegger, Derrida,Blumenberg (2013). Er hat den Sammelband Metaphorologie: ZurPraxis von Theorie (2009) mit herausgegeben.

Mariele Nientied ist Privatdozentin für Philosophie an der Kultur-wissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität in Frankfurt/O.,wo sie mit einer Dissertation über Kierkegaard und Wittgensteinpromovierte: Hineintäuschen in das Wahre (2003), und sich mit einerSchrift über Reden ohne Wissen habilitiert hat, deren erster Teil mitdem Untertitel Apophatik bei Dionysius Areopagita, Moses Maimo-nides und Emmanuel Levinas (2010) erschienen ist; der zweite Teil,Spreu: Apophatik bei Thomas von Aquin, ist in Vorbereitung.

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Hans BlumenbergParadigmen zu einer

Metaphorologie

Kommentar vonAnselm Haverkamp

unter Mitarbeitvon Dirk Mende und

Mariele Nientied

Suhrkamp

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Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation

in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Suhrkamp Studienbibliothek 10© Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2013

Erste Auflage 2013Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,

des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunkund Fernsehen, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes

darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andereVerfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert

oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet,vervielfältigt oder verbreitet werden.

Satz: Hümmer GmbH, WaldbüttelbrunnDruck: Druckhaus Nomos, Sinzheim

Printed in GermanyUmschlag: Werner Zegarzewski

ISBN 978-3-518-27010-3

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Inhalt

I. Hans Blumenberg: Paradigmen zu einerMetaphorologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

II. Anselm Haverkamp: Kommentar . . . . . . . . . . . . 191

1. Prolegomena: Das Skandalon der Metaphorologie . 1952. Stellenkommentar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241

Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242Einleitung in die Metaphorologie . . . . . . . . . . . . . 244Teil I: Paradigmen I-V . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277Teil II: Paradigmen VI-X . . . . . . . . . . . . . . . . . . 378

3. Chronologischer Abriß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4694. Bibliographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4805. Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 515

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Hans BlumenbergParadigmen zu einer Metaphorologie

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Hans Blumenbergs Paradigmen zu einer Metaphorologie wurden1958 im Umkreis der Planungen zu dem von Joachim Ritter konzi-pierten Historischen Wörterbuch der Philosophie entworfen und inErich Rothackers Archiv für Begriffsgeschichte 6 (1960) publiziert,bevor sie postum erstmals in einer selbständigen Leseausgabe einemweiteren Publikum zugänglich wurden (Frankfurt am Main: Suhr-kamp 1998, stw 1301).

Die vorliegende Ausgabe bietet die Fassung des Archivs fürBegriffsgeschichte; unbedeutende Druckfehler der Ausgabe von1998 wurden verbessert. Da ein Manuskript nicht überliefertist, aber eine Menge möglicher Ergänzungen existieren, bleibtdie Aufgabe einer kritischen Ausgabe offen. Die Pfeile am Text-rand verweisen auf den Stellenkommentar (siehe unten S. 241-467).

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Inhalt

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11I. Die Metaphorik der ›mächtigen‹ Wahrheit . . . . . . 18

II. Wahrheitsmetaphorik und Erkenntnispragmatik . . 27III. Ein terminologisch-metaphorologischer

Querschnitt zur Wahrheitsvorstellung . . . . . . . . 52IV. Die Metaphorik der ›nackten‹ Wahrheit . . . . . . . 63V. Terra incognita und ›unvollendetes Universum‹

als Metaphern neuzeitlichen Weltverhaltens . . . . 78VI. Organische und mechanische

Hintergrundmetaphorik . . . . . . . . . . . . . . . . . 91VII. Mythos und Metaphorik . . . . . . . . . . . . . . . . . 110

VIII. Terminologisierung einer Metapher:›Wahrscheinlichkeit‹ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116

IX. Metaphorisierte Kosmologie . . . . . . . . . . . . . . . 140X. Geometrische Symbolik und Metaphorik . . . . . . 163

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Einleitung

Versuchen wir uns einmal vorzustellen, der Fortgang der neu-zeitlichen Philosophie hätte sich nach dem methodischen Pro-gramm des Descartes vollzogen und wäre zu dem endgültigenAbschluß gekommen, den Descartes durchaus für erreichbarhielt. Dieser für unsere Geschichtserfahrung nur noch hypo-thetische ›Endzustand‹ der Philosophie wäre definiert durchdie in den vier Regeln des cartesischen »Discours de la Mé-thode« angegebenen Kriterien, insbesondere durch die in derersten Regel geforderte Klarheit und Bestimmtheit aller in Ur-teilen erfaßten Gegebenheiten. Diesem Ideal voller Vergegen-ständlichung1 entspräche die Vollendung der Terminologie,die die Präsenz und Präzision der Gegebenheit in definiertenBegriffen auffängt. In diesem Endzustand wäre die philosophi-sche Sprache rein ›begrifflich‹ im strengen Sinne: alles kann de-finiert werden, also muß auch alles definiert werden, es gibtnichts logisch ›Vorläufiges‹ mehr, so wie es die morale provi-soire nicht mehr gibt. Alle Formen und Elemente übertragenerRedeweise im weitesten Sinne erwiesen sich von hier aus alsvorläufig und logisch überholbar; sie hätten nur funktionaleÜbergangsbedeutung, in ihnen eilte der menschliche Geist sei-nem verantwortlichen Vollzug voraus, sie wären Ausdruck je-ner précipitation, die Descartes gleichfalls in der ersten Regelzu vermeiden gebietet.

251 Die Merkmale der Klarheit und Bestimmtheit werden von Descartesfolgendermaßen definiert: Claram voco illam (sc. ideam) quae menti �

attendenti praesens et aperta est . . . (Œuvres éd. Adam-Tanneryviii, 13) Distinctam autem illam, quae, cum clara sit, ab omnibus aliis

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ita seiuncta est et praecisa, ut nihil plane aliud, quam quod clarum est,in se contineat. (l. c. viii, 22) Die Abhängigkeit von der stoischen Er-kenntnislehre und ihrem Ideal der kataleptischen Vorstellung ist un-verkennbar, aber noch nicht ausreichend geklärt.

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Zugleich aber mit der Erreichung ihres endgültigen begriff-lichen Zustandes müßte die Philosophie jedes vertretbare In-teresse an der Erforschung der Geschichte ihrer Begriffe verlie-ren. Vom Ideal einer endgültigen Terminologie her gesehen,kann ja überhaupt Begriffsgeschichte nur einen kritisch-de-struktiven Wert haben, eine Rolle, die im Erreichen des Zielesausgespielt wäre: die Abtragung jener vielfältig-undurchsichti-gen Traditionslast, die Descartes unter dem zweiten seiner kri-tischen Grundbegriffe, dem der prévention (den ›Idolen‹ Fran-cis Bacons entsprechend), zusammenfaßt. ›Geschichte‹ – dasist hier also nichts anderes als Vorauseilen (précipitation) undVorwegnehmen (prévention), Verfehlung der genauen Präsenz,deren methodische Wiedergewinnung die Geschichtlichkeitaußerkraftsetzt. Daß die Logik der ersten Regel die Ge-schichte entwesentlicht, hat zuerst Giambattista Vico gesehenund ihr die Idee einer »Logik der Phantasie« entgegengestellt.Er ging dabei von der Voraussetzung aus, daß die von Des-cartes geforderte Klarheit und Bestimmtheit allein dem Ein-sichtsverhältnis des Schöpfers zu seinem Werk vorbehaltensei: verum ipsum factum. Was bleibt dem Menschen? Nichtdie ›Klarheit‹ des Gegebenen, sondern die des von ihm selbstErzeugten: die Welt seiner Bilder und Gebilde, seiner Konjek-turen und Projektionen, seiner ›Phantasie‹ in dem neuen pro-duktiven Sinne, den die Antike nicht gekannt hatte.

In den Zusammenhang der Aufgabe einer »Logik der Phan-tasie« fällt auch, ja exemplarisch, die Behandlung der ›übertra-genen‹ Rede, der Metapher, die bis dahin in das Figurenkapitelder Rhetorik gehörte. Diese traditionelle Einordnung der Meta-pher in die Lehre von den Ornamenten der öffentlichen Redeist nicht zufällig: für die Antike war der Logos prinzipielldem Ganzen des Seienden gewachsen. Kosmos und Logos wa-ren Korrelate. Die Metapher vermag hier nicht die Kapazitätder Aussagemittel zu bereichern; sie ist nur Mittel der Wirkungder Aussage, ihres Angreifens und Ankommens bei ihren politi-schen und forensischen Adressaten. Die vollkommene Kongru-enz von Logos und Kosmos schließt aus, daß die übertragene

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Rede etwas leisten könnte, was das kyrion onoma nicht äquiva-lent zuwege brächte. Der Redner, der Dichter können imGrunde nichts sagen, was nicht auch in theoretisch-begriff-licher Weise dargestellt werden könnte; bei ihnen ist gar nichtdas Was, sondern nur das Wie spezifisch. Die Möglichkeitund Mächtigkeit der Überredung war ja eine der elementarenErfahrungen des antiken Polislebens, so elementar, daß Platodie entscheidende Phase seiner mythischen Kosmogonie im»Timaeus« als rhetorischen Akt der ›Überredung‹ der Anankedarstellen konnte. Die Bedeutung der Rhetorik, die hoch ge-nug einzuschätzen uns heute schwer wird, erklärt, wie entschei-dend es für die Philosophie war, die Überzeugungskraft alseine ›Qualität‹ der Wahrheit selbst und die Redekunst mitihren Mitteln nur als eine sachgemäße Vollstreckung und Ver-stärkung dieser Qualität auszulegen. Das Ringen um die funk-tionale Zuordnung der Rhetorik, die Bestreitung des sophisti-schen Autonomieanspruches für die Technik der Überzeugung,waren Grundvorgänge der antiken Geschichte der Philosophie,deren Ausstrahlungen in unsere gesamte Geistesgeschichte wirnoch nicht annähernd aufgewiesen haben. Die platonische Un-terwerfung der Rhetorik, besiegelt durch die christliche Patri-stik, hat freilich auch die traditionell-schulmäßig zur Rhetorikgehörigen Gegenstände endgültig zum bloßen technischen Rüst-zeug der ›Wirkungsmittel‹ geschlagen – wenn nun auch aus derRüstkammer der Wahrheit selbst. Dadurch blieb es ganz un-fraglich, ob das rhetorische Kunstmittel der ›translatio‹ auchnoch mehr leisten könnte, als ›Gefallen‹ an der mitzuteilendenWahrheit zu erwecken. Daß danach nicht gefragt wurde undnicht gefragt werden konnte, schließt freilich nicht aus, daßein solches Mehr an Aussageleistung tatsächlich immer schonin Metaphern erbracht worden ist. Sonst wäre die Aufgabeeiner Metaphorologie schon im Ansatz verfehlt, denn es wirdsich der eigentümliche Sachverhalt zeigen, daß die reflektie-rende ›Entdeckung‹ der authentischen Potenz der Metaphorikdie daraufhin produzierten Metaphern als Objekte einer histo-rischen Metaphorologie entwertet. Einer Analyse muß es ja

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darauf ankommen, die logische ›Verlegenheit‹ zu ermitteln, fürdie die Metapher einspringt, und solche Aporie präsentiert sichgerade dort am deutlichsten, wo sie theoretisch gar nicht ›zuge-lassen‹ ist.

Diese historischen Überlegungen zur ›Verborgenheit‹ derMetapher führen uns zu der grundsätzlichen Frage, unter wel-chen Voraussetzungen Metaphern in der philosophischen Spra-che Legitimität haben können. Zunächst können MetaphernRestbestände sein, Rudimente auf dem Wege vom Mythoszum Logos; als solche indizieren sie die cartesische Vorläufig-keit der jeweiligen geschichtlichen Situation der Philosophie,die sich an der regulativen Idealität des puren Logos zu messenhat. Metaphorologie wäre hier kritische Reflexion, die das Un-eigentliche der übertragenen Aussage aufzudecken und zumAnstoß zu machen hat. Dann aber können Metaphern, zu-nächst rein hypothetisch, auch Grundbestände der philosophi-schen Sprache sein, ›Übertragungen‹, die sich nicht ins Eigent-liche, in die Logizität zurückholen lassen. Wenn sich zeigenläßt, daß es solche Übertragungen gibt, die man »absolute Me-taphern« nennen müßte, dann wäre die Feststellung und Ana-lyse ihrer begrifflich nicht ablösbaren Aussagefunktion ein es-sentielles Stück der Begriffsgeschichte (in dem so erweitertenSinne). Aber mehr noch: der Nachweis absoluter Metaphernwürde auch jene zuerst genannten rudimentären Metaphernin einem anderen Lichte erscheinen lassen, indem doch diecartesische Teleologie der Logisierung, in deren Zusammen-hang sie eben als ›Restbestände‹ indiziert werden, sich an derExistenz absoluter Übertragungen schon gebrochen hätte.Hier wird die Gleichsetzung übertragener und uneigentlicherRedeweise fragwürdig; schon Vico hat die Metaphernsprachefür ebenso ›eigentlich‹ erklärt wie die gemeinhin für eigentlichgehaltene Sprache2, nur ist er insofern in das cartesischeSchema zurückgefallen, als er für die Sprache der Phantasieeine frühe Epoche der Geschichte reserviert. Der Aufweis ab-

35 2 Opere ed. Ferrari2, v, 186.

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soluter Metaphern müßte uns wohl überhaupt veranlassen, dasVerhältnis von Phantasie und Logos neu zu durchdenken, undzwar in dem Sinne, den Bereich der Phantasie nicht nur alsSubstrat für Transformationen ins Begriffliche zu nehmen –wobei sozusagen Element für Element aufgearbeitet und um-gewandelt werden könnte bis zum Aufbrauch des Bildervor-rats –, sondern als eine katalysatorische Sphäre, an der sichzwar ständig die Begriffswelt bereichert, aber ohne diesenfundierenden Bestand dabei umzuwandeln und aufzuzehren.

Der mit Kant vertraute Leser wird sich in diesem Zusam-menhang an § 59 der »Kritik der Urteilskraft« erinnert finden,wo zwar der Ausdruck ›Metapher‹ nicht vorkommt, wohl aberdas Verfahren der Übertragung der Reflexion unter dem Titeldes »Symbols« beschrieben wird. Kant geht hier von seinergrundlegenden Einsicht aus, daß die Realität der Begriffenur durch Anschauungen ausgewiesen werden kann. Bei denempirischen Begriffen geschieht dies durch Beispiele, bei denreinen Verstandesbegriffen durch Schemate, bei den Vernunft-begriffen (›Ideen‹), denen keine adäquate Anschauung beschafftwerden kann, geschieht es durch Unterlegung einer Vorstel-lung, die mit dem Gemeinten nur die Form der Reflexion ge-meinsam hat, nicht aber Inhaltliches. Kant hat Gründe, denneuern Logikern den Ausdruck ›Symbol‹ nicht zu überlassen;wir haben sie nicht mehr, bzw. mehr als einen, diesen überla-steten Ausdruck mit Zureden zu verschenken. Die als bloßeMittel der Reproduktion fungierenden thetischen Ausdrückenennt Kant »Charakterismen«, während seine ›Symbole‹ ziem-lich genau den hier weiterhin geübten Gebrauch von ›Meta-pher‹ decken, wie aus Kants Paradigmen klar hervorgeht, unterdenen sich auch Quintilians pratum ridet wiederfindet. Un-sere ›absolute Metapher‹ findet sich hier als Übertragung derReflexion über einen Gegenstand der Anschauung auf einenganz andern Begriff, dem vielleicht nie eine Anschauung direktkorrespondieren kann. Die Metapher ist deutlich charakteri-siert als Modell in pragmatischer Funktion, an dem eine Regelder Reflexion gewonnen werden soll, die sich im Gebrauch der

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Vernunftidee anwenden läßt, also ein Prinzip nicht der theoreti-schen Bestimmung des Gegenstandes . . ., was er an sich, sondernder praktischen, was die Idee von ihm für uns und den zweckmä-ßigen Gebrauch derselben werden soll. In diesem Verstande istalle unsere Erkenntnis von Gott bloß symbolisch (nach kanti-scher Terminologie), wodurch sowohl Anthropomorphismusals auch Deismus ausgeschlossen werden. Oder, um noch einBeispiel Kants zu geben, die Mechanismus-Metapher in ihrerAnwendung auf den Staat bedeutet, daß zwischen einem despo-tischen Staate und einer Handmühle . . . zwar keine Ähnlichkeit(ist), wohl aber zwischen der Regel, über beide und ihre Kausali-tät zu reflektieren. Im Anschluß an dieses Beispiel steht derSatz, der zu den hier vorzulegenden Untersuchungen den er-sten Anstoß gegeben hat: Dies Geschäft ist bis jetzt noch wenigauseinander gesetzt worden, so sehr es auch eine tiefere Untersu-chung verdient . . .

Die Aufgabe einer metaphorologischen Paradigmatik istfreilich nur die einer Vorarbeit zu jener noch obliegenden ›tie-feren Untersuchung‹. Sie sucht Felder abzugrenzen, innerhalbderen man absolute Metaphern vermuten kann, und Kriterienfür deren Feststellung zu erproben. Daß diese Metaphern abso-lut genannt werden, bedeutet nur, daß sie sich gegenüber demterminologischen Anspruch als resistent erweisen, nicht in Be-grifflichkeit aufgelöst werden können, nicht aber, daß nichteine Metapher durch eine andere ersetzt bzw. vertreten oderdurch eine genauere korrigiert werden kann. Auch absoluteMetaphern haben daher Geschichte. Sie haben Geschichte ineinem radikaleren Sinn als Begriffe, denn der historische Wan-del einer Metapher bringt die Metakinetik geschichtlicherSinnhorizonte und Sichtweisen selbst zum Vorschein, inner-halb deren Begriffe ihre Modifikationen erfahren. Durch die-ses Implikationsverhältnis bestimmt sich das Verhältnis derMetaphorologie zur Begriffsgeschichte (im engeren terminolo-gischen Sinne) als ein solches der Dienstbarkeit: die Metapho-rologie sucht an die Substruktur des Denkens heranzukom-men, an den Untergrund, die Nährlösung der systematischen

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Kristallisationen, aber sie will auch faßbar machen, mit wel-chem ›Mut‹ sich der Geist in seinen Bildern selbst voraus istund wie sich im Mut zur Vermutung seine Geschichte ent-wirft.

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I. Die Metaphorikder ›mächtigen‹ Wahrheit

Wer eine Geschichte des Wahrheitsbegriffes in einem streng ter-minologischen, d. h. auf die Herausarbeitung der Definitionengerichteten Sinn schreiben wollte, würde eine karge Ausbeuteerzielen. Die meistgenutzte, von der Scholastik vorgeblichdem Definitionenbuch des Isaak ben Salomon Israeli entnom-mene Definition: veritas est adaequatio rei et intellectus3 bietetnur in einem, dem kleinsten ihrer Elemente einen Spielraum fürModifikationen, in der Neutralität des ›et‹. Während ihrer ari-stotelischen Herkunft nach die Definition auf die adaequatiointellectus ad rem hin verstanden sein sollte, entdeckt das Mit-

3 Die Definition ist so, mit einem Isaac dicit in libro De definitionibus,bei Thomas von Aquino, Summa theol i q. 16a. 2 ad 2 und in De ve-

15 ritate q. 1a. 1 zitiert. In dem einschlägigen § 24 des Definitionen-buchs Isaacs findet sich dieser Wortlaut aber nicht. Vgl. A. Alt-mann-S. M. Stern, Isaac Israeli. A Neoplatonic philosopher of theearly tenth century. His works translated with comments and an out-

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line of his philosophy. Oxford 1958, p. 58: Definition of ›true‹ (haqq):That which the thing is. D. H. Pouillon (in: Revue Néoscolastique dePhilosophie (1939) p. 57 sqq.) ist der Entstehung der Fehlzuschrei-bung der Definition nachgegangen. Er weist nach, daß die Formel

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von Avicenna herstammt und zunächst ohne Herkunftsangabe vonWilhelm von Auxerre, Philip dem Kanzler, Alexander von Halesund anderen zitiert worden ist. Philip der Kanzler zitiert aber auchdie Formel Isaacs, die er jedoch aus Augustins Soliloquien (ii 8,5:

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quidquid est, verum est) entnimmt; dabei schreibt er irrtümlich Au-gustin auch das Definitionenbuch zu: Item Augustinus in Libro solilo-quiorum ›verum est‹, inquit, ›id quod est‹. Item Augustinus in libro Dedefinitionum collectione idem dicit. Albertus Magnus hat dann Isaac

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namentlich mit seiner authentischen Definition angeführt: secun-dum Isaac et secundum Augustinum verum est id quod est, aber nunlag es nahe, zu der bis dahin anonymen Formel den falschen Namenhinzuzuziehen.

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telalter in ihr noch die Möglichkeit, die absolute Wahrheit imgöttlichen Geiste als adaequatio rei ad intellectum zu bestim-men. Dieser Spielraum des Wahrheitsbegriffes hat im Grundeallen philosophischen Systemen genügt. Aber ist damit die alteFrage »Was ist Wahrheit?« in ihrem Anspruch gestillt? Vom vol-len Gehalt dieser Frage erfahren wir aus dem terminologischenMaterial nur wenig. Verfolgen wir aber die Geschichte der mitdem Wahrheitsproblem am engsten verschwisterten Metapher,der des Lichtes, so expliziert sich die Frage in ihrer verborge-nen, systematisch nie gewagten Fülle4. Die Lichtmetaphorikist nicht rückübertragbar; die Analyse richtet sich auf die Er-schließung der Fragen, auf die Antwort gesucht und versuchtwird, Fragen präsystematischen Charakters, deren Intentions-fülle die Metaphern gleichsam ›provoziert‹ hat. Man darf dievermeintliche Naivität nicht scheuen, diese fundierenden Fra-gen – auch wenn sie nie ausdrücklich gestellt sein sollten –zu formulieren. Welchen Anteil hat der Mensch am Ganzender Wahrheit? In welcher Situation befindet sich der WahrheitSuchende: darf er vertrauen, daß das Seiende sich ihm öffnet,oder ist Erkenntnis wesentlich Gewalttat, Überlistung, Abpres-sung, hochnotpeinliches Verhör des Gegenstandes? Ist derWahrheitsanteil des Menschen sinnhaft reguliert, z. B. durchdie Ökonomie seiner Bedürfnisse oder durch seine Begabungzum Glück des Überflusses nach der Idee einer visio beatif ica?Das alles sind Fragen, deren theoretische Beantwortung mitsystematischen Mitteln kaum eine philosophische Schule aufsich genommen hat; trotzdem behaupten wir, daß sich überallin der Sprache der Philosophie Indizien dafür finden, daß ineiner untergründigen Schicht des Denkens immer schon Ant-wort auf diese Fragen gegeben worden war, die zwar in denSystemen nicht formuliert enthalten, wohl aber impliziertdurchstimmend, färbend, strukturierend gegenwärtig undwirksam gewesen ist. Die kategorialen Mittel, solche Indizien

4 Vgl. meine Abhandlung: Licht als Metapher der Wahrheit. In: Stu-35dium Generale x (1957) 432-447.

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19I. Die Metaphorik der ›mächtigen‹ Wahrheit

Page 22: Paradigmen zu einer Metaphorologie - ReadingSample · Suhrkamp Studienbibliothek 10 Paradigmen zu einer Metaphorologie Bearbeitet von Hans Blumenberg, Anselm Haverkamp 1. Auflage

zu erfassen und zu beschreiben, sind noch bei weitem nichtausgebildet und methodisch parat; wenn wir etwa philosophi-sche ›Einstellungen‹ als optimistisch oder pessimistisch klassi-fizieren, so bleiben wir im Grunde an der Verdrossenheit oderHeiterkeit einer Physiognomie hängen, ohne auf die Orientie-rungen zurückzugehen, an denen sich solche scheinbar primäremotionalen Vorzeichensetzungen konstituieren, und zwar inder Weise, daß sie ›abgelesen‹ werden an ganz elementaren Mo-dellvorstellungen, die in der Gestalt von Metaphern bis in dieAusdruckssphäre durchschlagen.

Hier soll, um diese Vorzeichnungen zu kolorieren, eineGruppe von Wahrheitsmetaphern in Paradigmen vorgeführtwerden, bei denen der Wahrheit eine bestimmte Weise des›Verhaltens‹, eine energetische Qualität, zugeschrieben wird.Eine solche Grundmeinung kann sich auch theologisch ein-kleiden, obwohl sie kein legitimer theologischer Gegenstandist. Zwei Beispiele seien einander gegenübergestellt. Bei Mil-ton5 heißt es: God himself is truth . . . We cannot suppose theDeity envious of truth, or unwilling that it should be freely com-municated to mankind. In derselben Sache heißt es unter Goe-thes »Maximen und Reflexionen«6: Wäre es Gott darum zu tungewesen, daß die Menschen in der Wahrheit leben und handelnsollten, so hätte er seine Einrichtung anders machen müssen.Hier wird zumindest angedeutet, was eigentlich in unsereneben formulierten naiven Fragen unter ›die Wahrheit‹ zu ver-stehen ist: eine gewisse Durchsichtigkeit der Weltstruktur,eine letztlich unkomplizierte Publizität des Schöpfungswil-lens, eine Vorbehaltlosigkeit des Sich-mitteilens des Seienden,die ›Intensität‹ der veritas ontologica. Ob sich freilich GottesGüte in solcher Publizität des Seins bezeugt, das hängt wiedervon der Voraussetzung ab, wie das Verhältnis von mensch-lichem Glück und Wahrheitsbesitz gesehen wird. Ist es für

5 Second Defence, zit. b. B. Willey, The Seventeenth Century Back-ground. Studies in the Thought of the Age in Relation to Poetry

35 and Religion. London 1953. S. 243.6 Werke hrsg. v. E. Beutler ix, 611.

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20 I. Die Metaphorik der ›mächtigen‹ Wahrheit