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Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung paraplegie Mit Wucht und Köpfchen Rugby-EM: Cornel Sonderer und die Schweizer haben viel vor September 2011 / Nr. 139 / Standard IV: Wie weiter? | Hindernisfrei bauen | Ein Tag mit Beate Kellermann

Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

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Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung

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Page 1: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung

paraplegie

Mit Wucht und KöpfchenRugby-EM: Cornel Sonderer und die Schweizer haben viel vor

September 2011 / Nr. 139 / Standard

IV: Wie weiter? | Hindernisfrei bauen | Ein Tag mit Beate Kellermann

Page 2: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

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EDITORIAL

Liebe Gönnerinnen und Gönner

Körperliche Betätigung hat in der ganzheitlichen Rehabilitation von Menschen mit Querschnittlähmung seit jeher einen festen Platz – und grosse Bedeutung. Deshalb

auch entstand 1980 die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung. Ihre Abteilung «Rollstuhl-sport Schweiz» kümmert sich um ein zeitgemässes Angebot für Spitzen- und Breitensport. Unterstützt wird sie dabei von der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, die auch Hauptspon-sorin von Swiss Paralympic ist und in Nottwil modernste Einrichtungen sowie Dienstleis-tungen bereitstellt. Zu dem vom Bund anerkannten Sportzentrum gehören Trainings- und Wettkampfanlagen im Freien und unter Dach. Sämtlichen Athleten ist zudem das Angebot der Sportmedizin Nottwil-Luzern zugänglich, die seit 2007 das Gütesiegel «Swiss Olympic Medical Center» trägt und sogar über eine Höhenkammer verfügt.Die Organisation von internationalen Titelkämpfen ist ebenfalls Teil des vielfältigen Engagements der Schweizer Paraplegiker-Gruppe für den Sport. Nächster Grossanlass ist die am 2. Oktober beginnende Europameisterschaft im Rollstuhl-Rugby in Nottwil, beider Mannschaften aus 12 Ländern aufeinandertreff en. Wobei «aufeinandertreff en» hier wortwörtlich gemeint ist. Denn Rugby ist auch im Rollstuhl ein hartes, kampfbetontesund spektakuläres Spiel, bei dem man dem Gegner nichts schenkt. Schon gar nicht,wenn es um die wenigen Plätze an den Paralympics 2012 in London geht. Bei allen Ambitionen, die manche hegen, liegt der tiefere Sinn sportlicher Aktivität jedoch nicht im Streben nach Höchstleistungen bzw. dem Sammeln von Rekorden oder Medaillen. Für das Individuum steht vielmehr die Erfüllung selbst gesetzter Ziele im Vordergrund: Fitness, Motivation durch Fortschritte, Gewinn von Lebensenergie und innerem Gleich-gewicht sowie soziale Integration.

Heinz FreiPräsident der Gönner-Vereinigung

IMPRESSUM: Paraplegie. Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, www.paraplegie.ch 35. Jahrgang. Ausgabe: September 2011/Nr. 139 Standard | Erscheinungsweise: vierteljährlich in Deutsch, Französisch und Italienisch | Gesamtaufl age: 1‘011‘000 Exemplare | Aufl age Standard: 210‘000 Exemplare | Copyright: Abdruck nur mit Genehmigung der Herausgeberin und der Redaktion.Herausgeberin: Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, 6207 Nottwil, [email protected] | Verantwort-lich: Schweizer Paraplegiker-Stiftung, Unternehmenskommunikation, 6207 Nottwil | Redaktion: Roland Spengler (Leitung), Christine Zwygart. Bild: Walter Eggenberger, Astrid Zimmermann-Boog, [email protected] | Layout: Regina Lips,Karin Distel | Anzeigen: Fachmedien Axel Springer Schweiz AG, 8021 Zürich, [email protected] | Vorstufe/Druck: Swiss-printers AG, 4800 Zofi ngen.

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INHALT

20 YVES ROSSIER

Der Direktor des Bundesamtes für Sozialversiche-rungen ist beauftragt, die IV zu sanieren. Wie und womit das gelingen soll, erläutert er im Interview.

26 LEBENSBERATUNG FÜR ROLLSTUHLFAHRER Eine Querschnittlähmung verändert alles im Leben. Hilfe und Unter-

stützung erhalten Frischverletzte bei Lebensberatern der SPV.

32 MEIN TAG IM ROLLSTUHL

Tanzen im Rollstuhl – geht das? Ja doch! Mit ihren «Roll’n’Go Dancers» übt Beate Kellermann Latein- und Standard-Tänze ein.

34 FINALE Kurt Aeschbacher über Erkenntnisse, die man in alten Gemäuern und

Gärten gewinnt.

6 NEWS

Flugbegeisterte Rollstuhlfahrer haben in Epagny FR abgehoben.

10 CORNEL SONDERER

Der 42-Jährige aus Aadorf TG spielt leidenschaftlich Rollstuhl-Rugby. Nun bereitet er sich mit dem Schweizer Nationalteam auf die EM in Nottwil vor.

14 HINDERNISFREI BAUEN Ganzheitliche Rehabilitation von querschnittgelähmten Menschen

hat zum Ziel, ihnen höchstmögliche Selbstständigkeit und Unabhän-gigkeit im Alltag zurückzugeben. Das kann allerdings nur dann gelingen, wenn die Betroff enen ungehindert Zugang haben – auch zu öff entlichen Bauten und Einrichtungen. Eine wichtige Rolle dabei spielen scheinbare Nebensächlichkeiten, bei denen es noch Verbess-erungspotenzial gibt.

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NEWS

66

Der Traumvom Fliegen40 Rollstuhlfahrer aus der ganzen Welt trafen sich be-

reits zum vierten Mal im Aérodrome in Epagny FR, um

ihre Passion zu teilen: das Fliegen – trotz Behinderung.

Die Piloten aus Australien, Neuseeland, Amerika, Kana-

da, Südafrika, Grossbritannien, Belgien, Frankreich, Italien, Deutschland, Schweden

und der Schweiz nahmen die Gelegenheit wahr, Erfahrungen auszutauschen und die

besonderen Anforderungen für Flüge in den Bergen kennenzulernen. Ehrenvorsit-

zender der Veranstaltung «Handifl ight» war Brian Jones, der 1999 gemeinsam mit

Bertrand Piccard als erster Mensch die Erde in einem Ballon umkreiste. Und zu den

rund 150 Besuchern gehörten auch die Kandidatinnen der Miss-Handicap-Wahl 2011.

Im Rahmen des 11. Kongresses eHealthCare.ch (21./22. September) im SPZ Nottwil wird am20. September erstmals eine öff entliche Veran-staltung durchgeführt. Dabei zeigen die Herz -klinik des Universitätsspitals Zürich und die Schweize rische Herzstiftung, wie sich Herzin farkte vermeiden lassen, heute behandelt werden undwie das Leben nach einem erfolgreichen Eingriff lebenswert bleibt. Der Anlass fi ndet unter dem Patronat der Gesundheitsdirektion des Kantons Luzern statt. Im Swiss eHealth Village könnenBe sucher die verschiedenen Stationen bei einem Herzinfarkt hautnah erfahren. Weiter gibt es Vorträge ausge wiesener Fachleute. Das Pro gramm wird doppelt geführt und beginnt um 10 bzw.14 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen: www.ehealthcare.ch.

Bild: Franziska Neuhaus

Herzens-Angelegenheit

Auf dem Areal des SPZ Nottwil sind seit Kurzem

eine Webcam sowie eine Wetterstation in

Betrieb. Die neuen Installationen dienen höherer

Sicherheit beim Landen und Starten von

Rega-Helikoptern, die Patienten in die Spezial-

klinik für Querschnittgelähmte überführen.

Zusätzliche spezifi sche Informationen über die

Lage vor Ort sind den Piloten eine nützliche

Hilfe. In näherer Zukunft ist auch der Einsatz von

Satelliten-Navigationssystemen denkbar, um

den Transport von Verunfallten nach Nottwil

auch bei schlechter Witterung jederzeit zu

gewährleisten. Für das Inselspital Bern ist dieses

Anfl ugverfahren, nach erfolgreichen Tests der

Rega, vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL)

bewilligt worden. Weitere wichtige Versorgungs-

zentren sollen folgen.

Mehr Sicherheit

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7

Volltreffer für HornerDer Beste in Europa war er bereits –

jetzt darf sich Philippe Horner auch

Weltmeister nennen: An der Para-WM

der Bogenschützen in Turin (Italien)

war der Schweizer in der Kategorie

«Compound» nicht zu bezwingen. Er

gewann die Qualifi kation souverän

und entschied schliesslich auch das

äusserst spannende Finalduell gegen

den Briten John Stephen Stubbs mit

6 : 4 für sich.

Agenda 2011

2. – 4. SeptemberSchweizer Meisterschaften Rollstuhl-Tennis

Wohlen AG

5. – 12. SeptemberWeltmeisterschaften Handbike

Roskilde (Dänemark)

6. – 18. SeptemberEuropameisterschaft Rollstuhl-Basketball

A-Division

Nazareth (Israel)

9. September3. Swiss Handbike Day

SPZ Nottwil

14. SeptemberLesung des Zürcher Schriftstellers Urs Faes

Bibliothek GZI Nottwil

17. SeptemberZentralfest Schweizer Paraplegiker-

Vereinigung, SPZ Nottwil

20. – 22. SeptemberKongress eHealthCare

Publikums-Tagung «Herz»

GZI Nottwil

25. SeptemberInternationaler Rollstuhl-Marathon

Berlin (Deutschland)

2. – 9. OktoberEuropameisterschaft Rollstuhl-Rugby

SPZ Nottwil

Der Schweizer Michael Sauter hat ein bereits mehrfach ausgezeich-netes Pfl egebett entwickelt, das die Bewegungen eines gesunden Menschen während des Schlafs imitiert. Dadurch wird das Wundlie-gen der Patienten verhindert – ein Problem, mit dem nebst älteren Menschen vor allem auch Querschnittgelähmte kämpfen. Für die automatische Umlagerung sorgen eine spezielle Matratze und ein nachgebender Lattenrost; das Pfl egepersonal wird dadurch entlastet. Tests des «intelligenten» Bettes haben auch im Schweizer Paraplegi-ker-Zentrum Nottwil stattgefunden. Dank Investoren ist es Sauters Unternehmen «compliant concept» nun möglich, Ende 2011 das erste Produkt auf den Markt zu bringen.Auch andernorts wird weiter für das Wohl von Querschnittgelähmten geforscht. Deutsche Wissenschaftler arbeiten daran, dass Rollstühle künftig mit der Ohrmuskulatur gesteuert werden können. Die Helios Klinik in Zihlschlacht TG beteiligt sich am internationalen Projekt «Artic» (Advanced Robotic Therapy Integrated Centers). Ziel ist es, weltweit Institute zusammenzubringen, die computergesteuerte Rehabilitations-Technologien fördern und den klinischen Einsatz optimieren. In Japan wurde ein Roboterskelett entwickelt, das Querschnittgelähmten beim Gehen helfen soll. Und in den USA regen Forscher mit gezielten Stromreizen das Rückenmark an: ein vom Hals abwärts gelähmter Mann konnte daraufhin für wenige Minuten gehen und stehen.

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Page 9: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

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NEWS

NamentlichRoger Getzmann ist vom International

Paralympic Committee (IPC) zum «IPC

Athletics STC Head of Competition» ernannt

worden. In dieser Funktion wird der Leiter

Leistungssport bei Rollstuhlsport Schweiz

(RSS) für vier Jahre die technische Verantwor-

tung bei allen bedeutenden Leichtathletik-

Wettkämpfen der Behindertensportler

übernehmen.

Hans Frei heisst der neue Zentralpräsident

der Behindertenorganisation «Procap».

Der 56-jährige St. Galler sitzt seit 30 Jahren

im Rollstuhl und arbeitet heute als Jurist

in Altstätten SG. Er ersetzt Walter Kälin, der

den Verband 23 Jahre leitete.

Ernst Strähl sitzt neu im Stiftungsrat von

Swiss Paralympic. Der frühere Sport-Referent

der Alt-Bundesräte Adolf Ogi und Samuel

Schmid ersetzt Kannarath Meystre.

Åke Björck ist neuer Nationalcoach der

Schweizer Rollstuhl-Basketballer. Vom

Engagement des erfahrenen und erfolgrei-

chen Schweden erhofft man sich eine

optimale Vorbereitung des Teams auf die

A-EM im September.

Markus Pfi sterer, Jurist und Sportmanager

im Rollstuhl, amtet seit einigen Monaten

als Geschäftsführer von Swiss Cycling. Der

40-jährige Aargauer war vor einer Quer-

schnittlähmung durch Unfall im Jahre 1999

selber Elite-Radrennfahrer.

Sport, Spass und Spiel fürRollstuhlfahrer

Gute Nachsorge ist bei Querschnittgelähmten enorm wichtig. Nur wenn ge-sundheitliche Probleme frühzeitig erkannt und gelöst werden, können sichBetroff ene eine bestmögliche Lebensqualität bewahren. Ein Team von Fach-spezialisten, darunter auch Mitarbeitende des SPZ Nottwil, hat dafür eine Art Checkliste entworfen. Diese enthält Hinweise und Tipps zu einzelnen Aspek-ten, auf die bei der jährlichen Kontrolle besonders geachtet werden muss. Als Lei terin des Projekts ist Regula Spreyermann, Fachärztin für Innere Me-dizin im Rehab Basel, für das erwähnte Werk mit dem Ludwig-Guttmann-Preis ausgezeichnet worden. Dieser wird für hervorragende wissenschaft-liche Arbeiten von der «Deutschsprachigen Medizinischen Gesellschaft für Paraplegiologie» vergeben.

Preisgekrönte Arbeit

Integrieren statt ausgrenzen – Menschen im Rollstuhl können dank hindernisfreiem Bauen immer mehr Anlässe und Begegnungsstätten besuchen und erleben. Beispielsweise fand diesen Sommer in Amriswil TG der schweizweit erste Rollstuhl-Orientierungslauf statt. Auf der Tour durch das Städtchen mussten die Organisatoren einiges beachten: Zu grosse Steigungen lassen sich im Rollstuhl nicht bewältigen, eine Route querfeldein ist unmöglich, und hohe Randsteine bilden ein Hindernis.Auch Schifffahrtsgesellschaften haben aufge-rüstet. So verfügt die «Stadt Thun» auf dem Thunersee nun über einen Lift, mit dem Rollstuhl-fahrer aufs Oberdeck gelangen können. Das Schiff «Petersinsel» auf dem Bieler see hat neu einen Treppenlift für das Hauptdeck, und auf dem Vierwaldstättersee gibts ein Informationssystem für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung. Auchan die Jüngsten wird gedacht. Alt Bundesrat Samuel Schmid weihte in Unter-wasser SG den ersten behindertengerechten Spielplatz ein, der den Zugangzu allen Geräten hindernisfrei ermöglicht – obendrein praktisch für Eltern mit Kinder wagen oder gehbehinderte Grosseltern. Und damit Rollstuhlfahrer bei heissem Sommerwetter in die Badi rollen können, testete die Behindertenorga-nisation «Procap» 300 Freibäder in der ganzen Schweiz. Die Ergebnisse dazu gibts unter www.goswim.ch.

Bild: Daniela Ebinger

OL-Rollerin.Patricia Guerrin nahmam ersten Rollstuhl-OLin Amriswil teil.

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Text: Christine Zwygart | Bilder: Walter Eggenberger und Astrid Zimmermann-Boog

Der sanfte DraufgängerEr arbeitete mit Leib und Seele auf dem Bau und genoss Ausfl üge mit dem Töff – bis ein

Unfall Cornel Sonderer zum Paraplegiker machte. Heute lebt er seine Leidenschaft im

Rugby-Spielen aus. Und als Stürmer will er an der Europameisterschaft in Nottwil punkten.

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Angriff. Cornel Sonderer (l.) attackiert Nati-Kollege Toni Schillig. Die Rugby-Rollstühle sind Spezialanfertigungen und kosten über 10‘000 Franken.

Page 11: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

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(SPZ) Nottwil. Das Markenzeichen des 42-Jäh-rigen: Eine Tätowierung auf dem rechten Oberarm, die einen brennenden Rugby-Ball darstellt. «Genau genommen ist es eine Art Volleyball. Denn mit dem original Rugby-Ei können wir Rollstuhlfahrer nicht so gut prellen», klärt der Profi auf. Für sein Team holt er die Kohlen aus dem Feuer, jagt über das Spielfeld, Kopf nach vorne gebeugt, Ball im Schoss, vollbringt zur Täuschung 180-Grad-Drehungen, prescht weiter, immer dem Goal entgegen, umringt von Gegnern, die ver-suchen, ihn auszubremsen.Der Club besteht zur Hälfte aus Spielern der Schweizer Nationalmannschaft. Bei den «kämpfenden Schlangen» sei das Niveau sehr hoch, erzählt Cornel mit Stolz. Er selber spielt auch für die Nati, ist dort die Nummer 11: «Eine schöne, harmonische Zahl.» Ihr Können zeigen die Draufgänger schon bald vor gros-sem Publikum: Die Europameisterschaft fi n-det im Oktober in Nottwil statt. Und das Ziel der Schweizer ist klar: Sie wollen mindestens den dritten Platz erreichen und sich damit für die Paralympics 2012 in London qualifi zieren.

Ballgefühl und Wehmut

An seine ersten Versuche im Rugby 1999 wäh-rend der Rehabilitation kann sich Cornel Son-derer noch gut erinnern. Begeistert sei er nicht gerade gewesen: «Ich interessierte mich mehr für den Rennrollstuhl. Das hätte zu einempassionierten Töff -Fahrer wie mir besser ge-

PORTRÄT

Vorbereitung. Zum Schutz bandagiert Cornel vor dem Spieldie Finger ein, zieht Manschetten, Stulpen und am Schluss Garten-handschuhe an.

passt.» Doch seine Physiotherapeutin ermun-terte den jungen Mann zum Rugbyspielen, und die Leidenschaft entbrannte schnell:«Anfangs hatte ich enormen Respekt. Und dann plötzlich machte es einfach riesig Spass.» Frontalen Zusammenstössen sei er allerdings lange aus dem Weg gegangen, und Kollegen mit viel höherer Lähmung seien ihm um die Ohren gefahren. «Doch ich lernte schnell dazu.»Ein gutes Ballgefühl hatte der Winterthurer, der heute in Aadorf TG lebt, von klein auf. «In der Schule war ich ein begeisterter Basket- und Handballspieler», erzählt er. Und ein ziem-licher Lausbub. Seine Töff li frisierte Cornel, bis sie 90 Kilometer pro Stunde liefen. «Ich habe alles aufgemotzt, was zwei Räder hatte», sagt er mit einem spitzbübischen Lachen, das erah-nen lässt, was für eine Freude ihm die Bastelei damals bereitete. Nach der Maurerlehre bil-dete sich der junge Mann weiter. Vorarbeiter, Hoch- und Tiefbaupolier, dazu die Sprengprü-fung. «Ich stieg die Karriereleiter hinauf.» Noch heute, wenn er die Jungs bei schönem Wetter «oben ohne» auf den Baustellen arbei- Das Spiel ist kraftvoll und taktisch. Un-

zimperlich und draufgängerisch. Schnell und ganz schön laut, wenn die Rugbyspieler in ihren Rollstühlen losstürmen und ineinander krachen. «Ich mag dieses Grobe und lasse da-bei den Bären in mir tanzen», sagt Cornel Son-derer. Er spielt auf der Position eines Stürmers und trainiert zweimal pro Woche mit seinem Team – den «Fighting Snakes» – in der Sport-halle des Schweizer Paraplegiker-Zentrums

« Ich mag das Grobe am Rugby»

Page 12: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

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ten sehe, komme Wehmut auf. «Das wäre meine Welt.» Doch das Schicksal wollte esanders.

Vortritt und Nachbarn

Auf der Baustelle kommt Cornel Sonderer an jenem Tag im Mai 1999 gut voran. Er geht frü-her nach Hause, duscht, zieht seine Töff -Kla-motten an und will einen Kollegen besuchen. «Um zwanzig nach sechs verliess ich das Haus und schwang mich auf mein Motorrad.» Er erzählt, als wäre dies alles erst gestern pas-siert. Der Nachbar ist gerade am Rasenmähen. «Normalerweise gehe ich für einen Schwatz vorbei. Diesmal nicht.» Auch am Töff -Geschäft eines Freundes fährt er vorbei. «Normalerwei-se halte ich dort schnell an. Diesmal nicht.»Kurz darauf knallts. An einer Kreuzung nimmt ihm ein Autofahrer den Vortritt und fährt von links in seine Maschine. «Nur 60 Zentimeter haben gefehlt, dann wäre ich ungeschoren da-vongekommen.» Cornel wird in die Luft ge-schleudert, prallt auf ein anderes Auto und verliert das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kommt, liegt er auf dem Rücken und versucht aufzustehen – doch nichts geht mehr. «Ich hob meinen Ober körper an und sah, dass mein rechtes Bein 90 Grad vom Körper weg- stand. Das andere konnte ich auch nicht mehr

bewegen.»Zum herangeeilten Polizis-

ten sagt Cornel als Aller-erstes: «Ich will nach

Nottwil.» Dieser meint nur, das komme schon wieder gut. «Und ich

konterte: Ich weiss, im Rollstuhl lässt es sich

auch gut leben.» Die Ver-letzungen sind gravierend,

Trainieren. Sonderer ist topfi t. Ein brennender Rugby-Ball verziert seinen Oberarm.

wie die Ärzte später feststellen werden: Ober-schenkelhals und beide Handgelenke sindgebrochen, die Dornfortsätze der Wirbel ab-gerissen, ganze Wirbel verschoben und zer-splittert, diverse Rippen gebrochen, innere Blutungen, Probleme mit der Lunge. «Mein Leben stand auf der Kippe.» Die Rega bringt ihn ins SPZ nach Nottwil.

Liebe und Hassgefühle

Jahrelang war Cornel Sonderer Töff rennen ge-fahren, mit über 150 Kilometern pro Stunde über die Piste gefl itzt, auch gestürzt – und doch ist nie etwas Gravierendes passiert. «An meine ersten Wochen in Nottwil kann ich mich kaum erinnern.» Er lag im künstlichen Koma und wurde beatmet. Nach und nach hol-ten ihn die Ärzte ins Leben zurück. «Doch ich war völlig hilfl os, musste gefüttert, gewaschen und angezogen werden.» Seine Welt brach wenig später zusammen, als endgültig klar war: Er wird nie mehr gehen können. Und die Prognose, noch monatelang im SPZ bleiben zu müssen, machte die Sache nicht besser. «Ich habe meine Wohnung für einen Besuch beieinem Freund verlassen – und bin nie dorthin zurückgekehrt.»Eine grosse Stütze war ihm seine damalige Partnerin. Die beiden standen kurz vor der Heirat. Das Fest war organisiert, die Hoch-zeitskleider hatten sie gekauft, einzig dieRinge fehlten noch. «Meine grösste Angst war, dass meine Braut nun nichts mehr von mir wissen wollte.» Rauschend war die Party, die das Paar nur ein paar Monate später feierte. Zum Apéro kamen über 100 Gäste. Und ob-wohl die Beziehung in der Zwischenzeit in die Brüche ging, sagt Cornel: «Dieser Frau habe ich sehr viel zu verdanken. Genauso meinen Freunden und meiner Familie.»Mit seinem Schicksal hadert er heute kaum mehr, auch wenn sein Körper ihn jeden Tag daran erinnere. «Dem Unfallfahrer gegenüber

12121212121121212121212121212122122121211212121212111221211212121212121212212122121212212121212212121212122212121121212221221212211122221212121211212211121222212112122221121211111212112121221222121112121211211212122121212222111111212121212221222121221212212222222

« Mein Leben standauf der Kippe»

Page 13: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

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verspürte ich nie Hass.» Auch dieser trageseine Bürde, und zumindest seien weder Dro-gen noch Alkohol im Spiel gewesen. ZumVerarbeiten fuhr Cornel ein Jahr nach dem Un-fall im Rollstuhl an die schicksalshafte Kreu-zung, um mit dem Ganzen abzuschliessen. «Das war nötig, denn ich komme auch heute noch jeden Tag an dieser Stelle vorbei.» Und er wolle dabei kein komisches Gefühl haben.

Thriller und Pokale

Heute lebt Cornel Sonderer selbstständig in einer ebenerdigen Wohnung in Aadorf. Zuseiner Paraplegie kam ein sogenanntes Kom-partmentsyndrom dazu: Die Blut- und Ner-venbahnen im linken Unterarm wurden abge-drückt, die Muskulatur zog sich zurück. «Dadurch fehlt die Kraft in der Hand, und ich kann sie nur eingeschränkt nutzen.» Halbtags arbeitet er nun als Sachbearbeiter in einemIngenieur- und Vermessungsbüro, kümmert sich dort um Kalkulationen und Off erten. Ge-blieben ist die Begeisterung für Sport; im Win-ter ist Cornel mit einem Monoskibob auf den Pisten unterwegs («so komme ich an Orte, die mit dem Rollstuhl nicht zugänglich sind – das gibt mir ein Stück Freiheit zurück.») und im Sommer braust er mit dem Handbike durch die Gegend («ich absolvierte auch schon einen Halbmarathon, aber nur in der Kategorie unter

Ausspannen. Cornel daheim in Aadorf TG – mit seinen Rugby-Auszeichnungen und beim Lesen.

Die EM: Vom 2. bis 9. Oktober 2011 im Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil. Zuschauer sind herzlich willkommen,der Eintritt ist frei.Die Teams: Die Schweizer Mannschaft wird vom kanadischen Profi -Coach Benoit Labrecque betreut. Weiter nehmen Teams aus Schweden, Belgien, Finnland, Öster-reich, Dänemark, Holland, England, Polen, Deutschland, Irland und Frankreich teil.Die Briten gelten als Favoriten.Der Sport: Rollstuhl-Rugby wird auf einem Basketballfeld gespielt, das Goal ist ein8 Meter langes und 1,75 Meter tiefes Rechteck. Die Spieler versuchen, mit dem Ball in diesen Torraum zu gelangen. Pro Mannschaft sind vier Rollstuhlfahrer im Einsatz, die alle auch die Arme und/oder Hände nur beschränkt nutzen können. Da der Grad der Behinderung stark variieren kann, wird jeder Spieler mit einer Punkt-zahl zwischen 0,5 und 3,5 klassiert. Das Team auf dem Feld darf zusammengezählt höchstens acht Punkte erreichen. Die Spieldauer beträgt vier mal acht Minuten.Mehr Informationen: www.wr2011.com

Rollstuhl-Rugby-EM in Nottwil

‹ferner liefen›.»). Zum Entspannen liest er Bü-cher, am liebsten Thriller von John Grisham oder Dan Brown. Und bei Musik der Rock-Gruppe Nightwish hebt er ab.In einem Regal, gleich neben der Eingangs-türe, sammelt Cornel Sonderer Medaillen,Pokale und andere Auszeichnungen, die erim Rugby gewonnen hat. An zwei Welt- und vier Europameisterschaften war er, nur ein ein ziges Mal hat er sich verletzt und dabei das Aussenband des Daumens gerissen. Für seine Leidenschaft zahlt der Sportler pro Jahr rund 15’000 Franken aus dem eigenen Sack, um Kleinmaterial, neue Pneus und Reisekostenzu berappen. Zudem geht fürs Rugby fast die ganze Freizeit drauf, «viele freie Wochenenden hatte ich in diesem Jahr noch nicht». Die Trai-nings der Nati mit dem kanadischen Coach sind hart, Kondition wird aufgebaut, Spiel-züge geübt, Balltechnik verfeinert, Vertei-digungs-Strategien ausgetüftelt. Die Schwe-den und die Finnen sind starke Gegner, die Polen und die Franzosen ebenso. «In Europa sind wir die Nummer 7, weltweit auf Platz 12», klärt Sonderer auf. Geht es nach ihm, klettern die Schweizer die Rangliste hinauf – dafür istdie Nummer 11 des Nationalteams bereit, alles zu geben. Und wer weiss: Vielleicht steht in seinem Regal schon bald ein funkelnagelneuer EM-Pokal.

PORTRÄT

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14

Kleingeist überwindenMenschen mit einer Behinderung müssen und wollen am

Sozialleben teilhaben können. Das setzt auch freien Zugang

zum öffentlichen Raum und passende Einrichtungen vor-

aus. In der Schweiz bleiben auf dem Weg dahin noch einige

Hindernisse zu überwinden – auch in den Köpfen jener, die

sich berufsmässig mit Bauen beschäftigen.

DOSSIER

Page 15: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

15

Andere Perspektiven. Menschen im Rollstuhl (hier Albert Marti im Swiss Miniatur, Melide) wünschen sich mehr Beachtung für Details, die ihnen Bewegungsfreiheit und ungehinderten Zugang ermöglichen.

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den von Barrieren von einigen noch immer mehr als eine Art freiwillige Zugabe und we-niger als eigentlicher Auftrag verstanden.

Hochschulen unter Zugzwang

Das rührt auch daher, dass das Thema «Hin-dernisfreies Bauen» an einschlägigen Ausbil-dungsstätten nicht gleichgewichtig behan-delt wird und spezielle Lehrstühle fehlen. «Anders als in angelsächsischen Ländern, wo man eher die Spezialisierung fördert, wird im deutschsprachigen Raum der integrale Ansatz bevorzugt. Dabei bilden Anliegen be-hinderter Menschen im öff entlichen Raum einen von vielen wichtigen Aspekten», sagt Fritz Schumacher, Kantonsbaumeister Basel Stadt und Lehrbeauftragter an der ETH Zü-rich. Man riskiere so, dass weniger Erkennt-nisse einfl össen, die auf Forschungsergeb-nissen beruhten. Jedoch führe möglichst breites Verständnis für unterschiedlichste Ansprüche eher zum Ziel als tendenziell iso-lierte Betrachtungsweise. Ohnehin glaubt Schumacher, dass Hoch-schulen in der Schweiz ver-mehrt unter Druck geraten, die Ausbildung in diesem Fach zu verbessern: «Die nachrückende Generation von Architekten und Pla-nern wird bestimmt über ein höher entwickeltes Ver-ständnis für nutzerorien-tierte Lösungen in Belangen des hindernisfreien Bauens verfügen.»

Keine Rechtssicherheit

Hinderlich in der Praxis kann auch die Gesetzge-bung selber sein. Der Bund einerseits hat Mindestan-forderungen für behinder-

Albert Marti schüttelt den Kopf und grummelt: «Wie kann man nur auf die-

se Idee kommen?» Der 40-jährige Politik-Wissenschaftler im Rollstuhl will zu einem Vortrag, der in einem umgebauten Hotel in Luzern stattfi ndet. Nach längerem Suchen hat er endlich den Seiteneingang gefunden, wo es einen Treppenlift gibt. Dieser lässt sich aber nur mit einem speziellen Schlüssel in Gang setzen – der im Innern des Gebäudes deponiert ist! Selber holen geht nicht, jeman-den anrufen auch nicht, da Hinweise zu Ab-holort oder eine Telefon-Nummer fehlen. Derlei Umtriebe nerven Marti. «Ich staune immer wieder, wie wenig Beachtung die ein-fachsten Bedürfnisse fi nden. Man bemüht sich zwar. Doch in der Umsetzung hapert es oft», sagt der Querschnittgelähmte.

Wissenslücken bei Fachleuten

Im Vergleich zu früher sind schwere Sünden in Sachen «Zugänglichkeit» heute die Aus-nahme. Hingegen gibt es vielerlei kleine, läs-tige Probleme, mit denen sich Behinderte im Alltag herumschlagen (siehe auch Seiten 18/19). Erschwernisse hier und dort haben diverse, teils handfeste Ursachen. Manchmal ist jedoch nur blosse Unachtsamkeit schuld, die ihren tieferen Grund auch in Defi ziten im Kopf von Fachleuten hat. Gemäss Studien von 2004, im Rahmen des Nationalfonds-Projektes 45* durchgeführt, wussten damals vier von zehn Architekten nicht, dass hinder-nisfreies Bauen in der Schweiz gesetzlich vorgeschrieben ist. Dabei waren entspre-chende Verordnungen schon länger in Kraft. Überdies wurden die entsprechenden Kos-ten von rund der Hälfte der Befragten als zu hoch eingeschätzt. Inzwischen hat, unter an-derem, das 2004 eingeführte Behinderten-Gleichstellungsgesetz etwas Abhilfe im Sin-ne von höherer Aufmerksamkeit geschaff en. Dennoch wird der Abbau bzw. das Vermei-

DOSSIER

Text: Roland Spengler | Bilder: Walter Eggenberger, Astrid Zimmermann-Boog

Reservierte Plätze (PostFinance-Arena, Bern)

Moderner Kassen-automat (Stücki

Shopping, Basel)

Rollstuhlgängige Toilette (Landes-museum Zürich)

+

+

+

Page 17: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

17

tengerechtes Bauen formuliert. Die Kanto-ne oder auch Gemeinden anderseits sind aber frei, die Latte höher zu legen. Wo das geschieht, sind strengere Vorschriften ver-bindlich. Absolute Rechtssicherheit gibt es allerdings nicht, weil die Bundesverfassung und bestimmte Reglemente sowohl die An-sprüche von Behinderten, als auch jene staatlicher Stellen, zB. der Denkmalpfl ege, schützen. Exemplarisch dafür sind Interes-sen-Konfl ikte im Rahmen von Bauvorha-ben, die Bild und Substanz historischer Ge-bäude oder Anlagen bedrohen. Manchmal müssen entsprechende Auseinandersetzun-gen sogar von einem Gericht entschieden werden. Vermeiden lassen sie sich, wenn überhaupt, am besten durch frühzeitigen Dialog und Kompromissbereitschaft.

Nachhaltigkeit ist günstiger

Klarere Verhältnisse herrschen bei den Kos-ten. In Einzelfällen ist für Anpassungen im Nachhinein beträchtlicher Zusatzaufwand

nötig. Ansonsten jedoch sind die Mehrkosten für be-hindertengerechtes Bauen sehr viel geringer als ge-meinhin angenommen. Wird die Zugänglichkeit ei-nes Gebäudes für alle Men-schen schon bei Planungsbe-ginn berücksichtigt, fallen dafür, im Durchschnitt, nur 1,8 Prozent der Bausumme an. Und je höher die Bau-summe, desto weniger schlagen Massnahmen für Hindernisfreiheit zu Buche. Bei 5 Mio. Franken belaufen sich die Mehrausgaben auf höchstens ein halbes Pro-zent, bei 15 Mio. fallen sie sogar unter 0,15 Prozent des

Totals – so viel wie normalerweise die Baurei-nigung kostet.* Anhand dieser Zahlen leuch-tet ein, dass hindernisfreies Bauen oder zu-mindest ein fl exibles Konzept eindeutig günstiger und nachhaltiger ist. Zumal Abstri-che in technisch-ästhetischer Hinsicht nur äusserst selten gemacht werden müssen. Verpasstes nachzuholen, kommt hingegen teuer zu stehen.

Der Wandel hat begonnen

Das Bewusstsein für den Mehr-Wert von hindernisfreiem Bauen zu stärken, gehört zu den wichtigsten Aufgaben von spezialisier-ten Fachstellen im ganzen Land. Dabei setzen sie auf Kursangebote, kontinuierliche Infor-mation sowie auf die neue SIA Norm 500 «Hindernisfreie Bauten». Auf der Gegensei-te mehren sich gleichzeitig Anzeichen eines Wandels. So steigt die Beteiligung am euro-paweiten Wettbewerb um den «Schindler Award»** laufend. Zuletzt war erstmals ein Team aus der Schweiz, von der Fachhoch-schule für Architektur, Holz und Bau, Burg-dorf (BE), in der Endausscheidung – und be-kam den ersten Preis zugesprochen. Den Rest, so schätzen Experten, wird die demo-grafi sche Entwicklung erledigen. Menschen, die unfall- oder krankheitsbedingt auf einen Rollstuhl angewiesen sind, bilden heute noch eine Randgruppe. Übermorgen aber dürften sie infolge höherer Lebenserwartung eine volkswirtschaftlich weit grössere Be-deutung haben.

*Quelle: «Behindertengerechtes Bauen – Vollzugsprobleme im Planungsprozess». Interdisziplinäre Studie. Teilprojekt A: «Technische und fi nanzielle Machbarkeit.» Teilprojekt B: «Psychische Ursachen der Missachtung baulicher Bedürfnisse behinderter Menschen. Beteiligte: ETH Zürich, Universität Zürich, Schweizerische Fachstelle für behinder-tengerechtes Bauen.

** Architektur-Projekte mit Schwerpunkt «Zugang für alle».

Kaum ereichbare Theke (PostFinance-Arena, Bern)

Tückische Tür-schwelle (Landes-museum Zürich)

Massive Eingangs-türe (Olma Messen, St.Gallen)

Volle Teilhabe. Bauen nach der Devise «Zugang für alle»

erleichtert die Integration von behinderten Menschen.

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DOSSIER

Stücki Shopping Basel Einkaufszentrum, 2009 eröffnet

+ Durchgehend rollstuhlgän-gig, einfacher Zugang zu Parkhaus, Läden. Grosszügiges Platzangebot (Ladenstrassen, Geschäfte). Moderne Toiletten und Lifte. Sehr breite Türen, von denen viele automatisch öff nen/schliessen. Umfassende Signalisation mittels Piktogram-men. Einzelbestuhlung in Restaurants mit Bedienung. Tram- und Bushaltestelle sowie Parking (reservierte Plätze) in geringer Entfernung. Parking-Kassen und Bancomat vorzüg-lich gestaltet; separate Kassen in Migros.

– Toiletten ohne Alarmknopf, Garderobenhänger zu weit oben montiert. Einkaufswagen ziemlich massiv und schwer (für Rollstuhlfahrer nicht geeignet). Schnellimbiss-Theken vereinzelt hoch. Keine spezifi schen Informationen auf der Home-page.

Je neuer, desto besserBaujahr und Bauweise sind mitentscheidende Faktoren für Zugänglichkeit und behinder-tengerechte Ausstattung* von öff entlichen Gebäuden. Diese Erkenntnis unter anderen resultierte bei Stichproben in fünf unterschiedlichen Einrich-tungen. So erhielt das 2009 eröff nete Einkaufszentrum «Stücki» in Basel die insgesamt beste Note, während das mehr als 100 Jahre früher fertiggestell-te Landesmuseum in Zürich am meisten Schwachstellen aufwies. Auff allend waren danebst das häufi g magere Angebot spezifi -scher Informationen auf den Internet-Seiten der Betreiber sowie - vereinzelt - Lücken in der Signalisation. Mit wenigen Ausnahmen genügend waren: Beschriftung, Anzahl Parkplätze, Anzahl Toiletten. Anzahl/Ausrüstung Lifte, Anzahl Hilfsmittel, Zugang zu Kassen, Bancomat und Bedienung derselben.

*Die nebenstehend aufgeführten Einrichtungen wurden auf Anforderungen von körperlich behinderten Menschen getestet, die einen Rollstuhl benötigen. Stand: Januar 2011.

Swiss Miniatur Melide Freiluft-Museum/-Park, 1959 eröffnet

+ Durchgehend rollstuhlgän-gig (ebenerdig), einfacher Zugang. Separater Ein-/Ausgang. Einzelbestuhlung im Restaurant. Bahnhof, Schiff station sowie Parking (gratis, reservierte Plätze) in geringer Entfernung. Gratis-Eintritt für Rollstuhlfah-rer und Begleitperson.

– Nur eine Toilette auf dem Gelände, stark abgewinkelter Eingang, Türe eher schwer zu öff nen, kein Spiegel, kein Alarmknopf. Rundweg teilweise rau und holprig, einige eher steile Auff ahrten (Brücken). Hohe Theken im Restaurant. Wenig spezifi sche Informatio-nen auf der Homepage.

Olma Messen St. Gallen Mehrzweck-Anlage, 1970 eröffnet, mehrfach erweitert

+ Durchgehend rollstuhlgän-gig, einfacher Zugang. Breite Wege in- und ausserhalb Hallen. Zeitgemässe Toiletten und Lifte. Alle Restaurants mit Bedienung und Einzelbestuhlung. Bushalte-stelle sowie Parking (reservierte Plätze) in geringer Entfernung. Ermässigter Eintritt für Roll-stuhlfahrer, Gratiseintritt für Begleitperson.

– Einigenorts auf dem Gelände steile Rampen, bzw. Auf- oder Abfahrten, sowie schwere Türen, die nicht automatisch öff nen. Verpfl egungsstände mit hohen Theken, zahlreiche Verkaufs-stände nicht zugänglich (hohe Aufsätze). Spezifi sche Informati-onen auf der Homepage verstreut/versteckt und dürftig.

Von Profis für Profis Eine Fülle von Informationen und Tipps für Profi s enthält das Buch «Hindernisfreies Bauen». Herausgeberin: Schweizer Para -plegiker-Stiftung. Preis: CHF 50.–. Erhältlich in Deutsch und Französisch. Online-Bezugs-quelle: www.paraplegie.ch/parashop(Rubrik Bücher).

Weitere Informationen: www.paraplegie.chwww.spv.ch

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ROLLSTÜHLE

«Zugang für alle ist machbar»

Felix Schärer ist Architekt FH. Er leitet das seit 1995 bestehende Zentrum für Hindernisfreies Bauen (ZHB) in Muhen AG. Die eid-

genössisch anerkannte Fachstelle mit acht Mitarbeitenden gehört zur Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV).

Wie viele Bauprojekte bearbeitet das ZHB jährlich?

Wir nehmen jährlich rund 250 neue Projekte in Angriff . Bei ca. 50% die-ser decken wir alles ab, d.h. kostenlose Beratung, kostenpfl ichtige Pla-nung, kostenpfl ichtige Bauleitung. Mehr als vier Fünftel der Arbeiten entfallen auf Umbauten, der Rest auf Neubauten. Objektspezifi sch han-delt es sich hauptsächlich um privaten Wohnraum, während Arbeits-plätze und öff entliche Einrichtungen einen geringen Anteil (15%) ein-nehmen.Gelten bei Querschnittlähmung besondere Anforderungen?

Für Menschen mit Querschnittlähmung sind drei Faktoren absolut zentral: Keine Stufen, genügende Durchgangsbreiten, ausreichende Be-wegungsfl ächen. Behinderungsgrad, persönliche Ansprüche sowie die Rea lisierung innert nützlicher Frist sind weitere wichtige Kriterien. Welche externen Spezialisten werden häufi g beigezogen?

Ständige Partner sind Fachleute (Ergotherapie, Sozialberatung) in allen bedeutenden Rehabilitations-Kliniken der Schweiz, Hilfsmittel-Bera-tungsstellen sowie Behinderten-Organisationen und Kostenträger. Zu-dem stehen wir regelmässig in Kontakt mit Behörden, Bauherrschaf-ten, Handwerkern, Wohnungsvermietern, Generalunternehmern usw.Wo stossen Sie häufi g auf grössere Probleme?

Zum einen ist es oft sehr schwierig, Finanzierungslösungen für Men-schen mit Behinderung im AHV-Alter zu fi nden. Zum anderen fehlt vie-len Bau-Konzepten die Flexibilität, um spätere Anpassungen schnell und einfach vornehmen zu können. Wird aber die Selbstständigkeit von Betroff enen erhalten und damit die Verlegung in eine Pfl egeinsti-tution vermieden, hat sich der Aufwand bereits gelohnt. «Zugang für alle» ist machbar und sollte selbstverständlich sein, wie etwa der Brand-schutz!In welcher Höhe bewegen sich die Kosten? Und wer bezahlt diese?

Die Kosten für individuelle Anpassungen sind sehr unterschiedlich. Die Spannweite reicht von tiefen vierstelligen bis zu hohen sechsstelli-gen Beträgen. Es gilt, Haus- oder Wohnungstyp, Objektlage, Bausubs-tanz und Bauqualität sowie persönliche Bedürfnisse der Benutzer zu berücksich tigen. Die Finanzierung erfolgt fallweise durch Versicherun-gen (IV und sonstige), Beiträge von Behinderten-Organisationen, Ei-genmittel und auch gemischte Trägerschaften.

PostFinance-ArenaBern MZH/Eissport-Stadion, 1967 eröffnet, Umbau 2007–2009

+ Durchgehend rollstuhlgän-gig, einfacher Zugang. Separater Ein-/Ausgang. Zeitgemässe Toiletten und Lifte. Alle Restau-rants mit Bedienung und Einzelbestuhlung. 54 reservierte Plätze im Zuschauersektor (ebenerdig), der Grossteil davon in einer Reihe. Tram-, Bus- und S-Bahn-Haltestellen sowie Parking (reservierte Plätze) in geringer Entfernung. Bei Spielen des SC Bern: Ermässigter Eintritt für Rollstuhlfahrer, Gratisein-tritt für Begleitperson.

– Toiletten ohne Alarmknopf, Türen teilweise schwer zu öff nen. Bars mit hohen Theken. Einzel-Plätze im Zuschauersek-tor nicht sehr günstig. Zugang zu oberen Stockwerken nur via Warenlift und in Begleitung möglich. Keine spezifi schen Informationen auf der Home-page des SC Bern. Knapper (versteckter) Hinweis auf Homepage der postfi nance-arena.

LandesmuseumZürich Museumsanlage, 1898 eröffnet, Teilsanierung 2009

+ Rollstuhlgängig auf allen Stockwerken (ausser Waff en-turm). Grosszügig gestaltete Räume. Zeitgemässe Toiletten und Lifte. Selbstbedienungs-Restaurant mit Einzelbestuh-lung. Bahnhof und Tramhalte-stelle in geringer Entfernung. Gratisparking im Innenhof (nur auf Anmeldung). Gratiseintritt für Begleitperson.

– Besucherführung mangel-haft, Beschriftung/Signalisation fehlt weitgehend. Zugang teilweise sehr kompliziert (Umwege, Hilfe erforderlich) oder unmöglich (mobile Rampen untauglich). Toiletten ohne Alarmknopf. Einzelne Exponate kaum einsehbar, da Kästen hoch oben platziert. Keine reservierten Parkplätze. Keine spezifi schen Informatio-nen auf der Homepage.

Page 20: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

2020

Die Invalidenversicherung (IV) ist in Schiefl age. Bis zum Jahr 2025 müssen 15 Mia. Franken

Schulden getilgt werden. Diverse Sparmassnahmen sind schon umgesetzt, weitere sollen mit

der IV-Revision 6b dazukommen. Teilweise heftiger Widerstand, auch von Behinderten -

orga ni sationen, ist dabei programmiert. BSV-Direktor Yves Rossier erklärt, wie er sich die

Lösung eines komplexen Problems vorstellt.

Interview: Roland Spengler | Bilder: Yoshiko Kusano

« Wir haben einenSparauftrag zu erfüllen»

wurden vermehrt auch psychische und so-ziale Faktoren zur Beurteilung des Gesamt-Wohlbefi ndens miteinbezogen. Im Zugedessen tauchten zahlreiche neue Krankheits-bilder auf. Dabei handelte es sich vor allem um Schädigungen oder Störungen psychi-scher Natur. Davon betroff ene Personen konnten ohne grössere Probleme eine IV-

Die IV hat gewaltige fi nanzielle

Probleme. Worin liegen die Ursachen

dafür?

Für die Fehlentwicklung gibt es hauptsäch-lich zwei Gründe, die in direktem Zusam-menhang stehen. Erstens wurde der Begriff Gesundheit in den vergangenen Jahren im-mer weiter gefasst. Neben rein körperlichen

Schwierige Aufgabe.Yves Rossier, Direktor BSV,muss die Invaliden-versicherung fi nanziell wieder ins Lot bringen.

Rente beantragen und bekommen. Zweitens entwickelte sich, parallel dazu, eine Tendenz, möglichst viele Probleme in der Arbeitswelt auf Kosten der IV zu lösen. In den 90er-Jahren setzte diesbezüglich ein richtiger Schub ein, gestärkt durch eine weitverbrei-tete Haltung, dass der Staat für den Bürger immer und überall da sein müsse.

Page 21: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

2121

INTERVIE INTERVIEW WINTERVIE INTERVIEW W

Yves Rossier (51) ist seit Februar 2004 Direktor des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV) im Eidgenössischen Departement des In-nern (EDI) und in dieser Funktion auch für die Invalidenversicherung zuständig. Das BSV beschäftigt rund 300 Personen. Yves Rossier wuchs in Basel und später in Fribourg auf, wo er auch ein Studium der Rechte absolvierte. Weitere Ausbildungsstationen waren das Europa College in Brügge (Belgien) und die McGille Universität in Montreal (Kanada). 1990 trat der Westschweizer in die Bundesverwaltung ein. Sein Weg ins heutige Amt führte über verschiedene Tätigkeiten und Funktionen in-nerhalb mehrerer Departemente. Unter anderem war er im General-sekretariat des Volkswirtschaftsdepartementes für die Bundesrats-geschäfte verantwortlich und zuletzt, von 2000 – 2004, Direktor des Sekretariates der Eidgenössischen Spielbankenkommission. Yves Ros-sier wohnt mit seiner Frau und fünf Kindern in Fribourg.

Persönlich

Berufsgruppen sowie die Wirtschaft imAllgemeinen haben von einer grosszügigen Auslegung der IV-Bestimmungen lange pro-fi tiert. Es war off ensichtlich, dass durchMengenausweitung irgendwann grössere Pro bleme entstehen könnten. Aber es wurde lange nichts dagegen unternommen – bis der Leidensdruck gross genug war.

Nun steht eine Art Radikalkur bevor.

Von welchen Massnahmen versprechen

Sie sich am meisten Wirkung?

Wir stehen noch am Anfang eines langen Prozesses. Es geht um das Schicksal der Inva-lidenversicherung schlechthin. Um ihr Wei-terbestehen zu sichern, ist es notwendig, die Ausgaben als solche schrittweise zu reduzie-ren sowie eff ektive Einsparungen zu erzielen. Vorschläge dafür sind zuhauf vorhanden und zum Teil schon umgesetzt. Über andere, wie die Einführung eines neuen Rentensystems im Rahmen der IV-Revision 6b, ist noch nichtabschliessend entschieden. Wir sind darauf bedacht, dass die Massnahmen im Einzelnen nicht nur die IV-Bezüger, sondern auch be-teiligte Wirtschaftssektoren belasten. Einge wisses Potenzial dafür besteht, beis piels-

weise, im Bereich Hilfsmittel. Priorität hat,wegen ihrer Nachhaltigkeit, jedoch die Re-Inte gra tion von IV-Rentnern in die Arbeits-welt. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, innertsechs Jahren etwa 17’000 Personen ganz oder teilweise in eine Erwerbstätigkeit zurückzu-führen.

Das ist ambitiös. Hilft die Wirtschaft

dabei in erwünschtem Umfang?

Arbeitgeber haben heute ein höheres Be-wusstsein für negative Auswirkungen des Abschiebens von Beschäftigten in die IV. Sie haben begriff en, dass Invalidität viel kostet und am Ende auch einem Unternehmen ziemlich schaden kann. Bei der Wiederein-gliederung von Bereits-Bezügern einer IV-Rente stösst man in der Wirtschaft aber im-mer noch auf gewisse Bedenken. Wir be -gegnen diesen mit spezifi schen Anreizen(z.B. befristeter Arbeitsversuch, Übernahme fi nanzieller Risiken durch den Staat) und an-deren Begleitmassnahmen. Das funktioniert soweit ganz gut. Immerhin konnten 2010 rund 2000 IV-Rentner wieder in den Arbeits-prozess eingegliedert werden – noch bevor die neuen eingliederungsorientierten Ins-trumente zur Verfügung standen, die mit der IV-Revision 6a bewilligt wurden.

Welche Bedeutung hat das in der Vorlage

für die IV-Revision 6b aufgeführte neue

Rentensystem für die Gesundung der IV?

Die Umstellung auf ein stufenloses System spielt für die Zukunft eine wichtige Rolle. Heute kennt die IV Abstufungen, die an den Haaren herbeigezogen sind. Wie etwa ist es zu rechtfertigen, dass jemand mit einemInvaliditätsgrad von 71% eine ganze Renteerhält, bei einem Grad von 69% hingegen nur eine Dreiviertelrente? So erhalten wir häufi g Anrufe von IV-Bezügern, die fragen, wie viel sie arbeiten dürfen, ohne dass ihre Rente

Priorität. Die Re-Integration von Rentenbezügern indie Berufswelt ist eines der wichtigsten Anliegen der IV.

Weshalb hat man denn so lange zuge-

schaut und das Anwachsen der Kosten

nicht früher verhindert?

Ja sagen ist immer einfacher als Nein sagen. Insbesondere dann, wenn die eigenen Inte-ressen auch bedient werden. Das war hier nicht anders. Arbeitgeber, Sozialinstitutio-nen, Ärzte, Anwälte, Psychologen und andere

Page 22: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

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Page 23: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

23

PRAXISINTERVIEW

gekürzt wird. Ein stufenloses System ist dafraglos besser: Wer mehr arbeitet, erhält mehr Lohn, dafür weniger Rente – und umge-kehrt. Leider können wir es uns nicht leisten, das stufenlose Rentensystem nur für neue Renten einzuführen. Es müssen teilweise auch bestehende Renten gekürzt werden.

Eben diese Kürzungen stossen weit herum

auf Ablehnung. Ist man da nicht zu weit

gegangen?

Wir glauben, dass unser Vorschlag gut durch-dacht und, übers Ganze betrachtet, ausgewo-gen ist. Das bedeutet immer auch: Die einen ärgern sich über Kürzungen; die anderen freuen sich über Erhöhungen. Ohnehin liegt es nun nicht mehr an uns, was aus den mit der IV-Revision 6b verknüpften Plänen tat-sächlich einmal wird. Wer unseren Ideen nichts Positives abgewinnen kann, soll und darf Alternativen vorschlagen oder muss be-reit sein, mehr Geld zur Verfügung zu stellen.

Wann ist mit einem endgültigen

Beschluss des Parlamentes zu rechnen?

Das lässt sich nicht voraussagen. Aus heutiger Sicht wird die Vorlage frühestens in der Win-tersession 2011 in den Ständerat kommen. Dannzumal, nach den Wahlen im Herbst, wer-den – das zeigt die Erfahrung – rund 30% der Parlamentarier neu sein, und die politischen Kräfteverhältnisse werden sich vielleicht auch geändert haben. Ich rechne darum nicht da-mit, dass es im Schnellzugstempo weitergeht und die Vorlage von Na tional- und Ständerat unverändert durchge winkt wird.

Befürchten Sie in wichtigen Punkten auch

Konzessionen an Behindertenor ga nisa-

tionen, um ein Referendum zu verhindern?

Das Parlament hat einen Sparauftrag formu-liert, Volk und Stände haben diesen bestätigt, und der Bundesrat hat Vorschläge gemacht,

Die 1960 eingeführte Invalidenversicherung (IV) gehört zu den wichtigsten Sozialwerken der Schweiz. Sie dient dazu, fi nanzielleLücken zu schliessen, die durch dauerhafte Beeinträchtigung der Erwerbsfähigkeit – in-folge Unfall, Krankheit, Geburtsgebrechen – eines Menschen entstehen. 2010 haben insgesamt 450‘000 Personen – 40‘000 weniger als 2009 – eine Leistung der IV erhalten, verteilt auf 250‘000 Männer und 200‘000 Frauen. 2010 wurden 280‘000 Invalidenrenten ausbezahlt, davon 73% ganze Renten. 240‘000 oder 86% der Ren-tenbezüger lebten in der Schweiz. Die Aus-gaben der IV beliefen sich 2010 auf ins-gesamt 9,2 Mia. Franken, davon 5,4 Mia. für Renten. Dem standen Einnahmen von 8,2 Mia. Franken gegenüber.*

Sanierung seit 2004 im GangeDie längere Zeit praktizierte Ausweitung von IV-Leistungen hat dazu geführt, dass die IV über Jahrzehnte defi zitär war und heute gegenüber dem AHV-Fonds mit rund 15 Mia. Franken verschuldet ist. Bis 2025, so ist geplant, soll die IV schuldenfrei sein. Die etappenweise Sanierung durch Einsparun-gen sowie Mehreinnahmen aus der 2009 be-schlossenen Zusatzfi nanzierung (läuft bis Ende 2017) ist seit 2004 im Gange. Tiefgrei-fende Reformen wurden mit mehreren auf-

SPS/SPV wollen Rentenabbau verhinderneinanderfolgenden Revisionen des entspre-chenden Gesetzes eingeleitet. Zuletzt, in der Frühjahr-Session 2011, hat das Bundes-Parlament den ersten Teil der 6. IV-Revision (6a) angenommen. Ein zentrales Element dieser ist die Re-Integration von IV-Renten-bezügern in die Arbeitswelt. Überdies wich-tig sind: Überprüfung von Renten beimedizinisch nicht erklärbaren Leiden; Ein-führung des Assistenzbeitrages; Reduktion der Kosten für Hilfsmittel; Neuregelung des Bundesbeitrages.

Unterstützung bei ReferendumIn einem nächsten Paket (IV-Revision 6b) ist, unter anderem, die Einführung eines neuen, stufenlosen Rentensystems vorgesehen. Die-ses brächte teils massive Kürzungen auch bestehender Renten mit sich. Zahlreiche Menschen im Rollstuhl wären davon eben-falls – und in sehr hohem Masse betroffen. Daher lehnen die Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) und die Schweizer Paraplegi-ker-Vereinigung (SPV), zusammen mit ande-ren Behindertenorganisationen, einen Renten -abbau ab. SPS und SPV wehren sich prinzi-piell gegen Schuldenreduktion zu Lasten von Menschen mit Behinderung, die auf IV-Leistungen angewiesen sind, und würden ein allfälliges Referendum unterstützen.

*Quelle: Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV)

Zuversicht. Yves Rossier glaubt an ein gutes, vernünftiges Ergebnis der politischen Auseinandersetzung.

Page 24: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

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Page 25: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

INTERVIEW

Vorrangig ist, dass die IV ab 2018 keine Zusatzfi nanzie-rung mehr benötigt. Dafür müssen wir uns – miteinan-der – einsetzen. Ob der Plan darüber hinaus schliesslich aufgeht, wird auch durch Entwicklungen bestimmt, die wir nicht oder nur be-dingt beeinfl ussen können; beispielsweise durch Kon-junktureinbrüche mit Weg-fall von Arbeits plätzen und weniger Einnahmen aus der Mehrwertsteuer oder Ähn-liches. Wir verfolgen auf-merksam, was im Umfeld passiert, und wollen, je nach Lage der Dinge, schnell reagieren können. Das verlangt aller-dings auch Flexi bilität in der Politik.

Ohne Rentenkürzungen lässt sich das aber

nicht machen …

Nach unseren Berechnungen führt nichts da-ran vorbei. Ein modifi ziertes Rentensystem ist, wie erwähnt, elementarer Bestandteil derIV-Reform. Bei allem ist mir schon auch be-wusst, dass bestimmte Interessengruppen

wie der Auftrag umgesetzt werden kann. Die politische Auseinandersetzung, in der um Mehrheiten und Kompromisse gerungen wird, hat erst begonnen. Dass dabei auch mit dem Referendum gedroht wird, ist legitim und auch kein Grund zur Sorge. Es ist an der Politik, zu beurteilen, ob es möglich ist, ein Referen-dum zu verhindern und den Sparauftrag trotz-dem zu erfüllen.

Und wenn das Referendum trotzdem

ergriffen würde – und zustande käme?

Natürlich würden die Arbeiten durch einReferendum und eine eventuelle Volksabstim-mung um einiges verzögert. Aber dieses Risiko existiert in einer Demokratie. So mühsam das manchmal ist, lohnen sich im Grunde genom-men die Geduld und die Arbeit, die damit ver-bunden sind. Deshalb auch steht die Schweiz, was die Sozialversicherungen betriff t, fi nan-ziell immer noch besser da als andere Staaten in Europa, in denen solche Reformen innert weniger Wochen verabschiedet werden, dafür aber weniger ausgereift und tragfähig sind.

Glauben Sie bei allen Unwägbarkeiten

daran, dass die IV-Schulden bis 2025

vollständig abgetragen sind?

fallweise das Gefühl haben, sie kämen zu kurz, oder sie müssten für früher, von ande-ren, begangene Fehler büssen. Nur: Wir kom-men um teils schmerzhafte Eingriff e nicht herum, wenn wir unseren Sparauftrag erfül-len wollen.

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Klare Vorgaben.Ohne diverse Sparmassnahmen ist eine Sanierung der IV nicht zu machen.

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Page 26: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

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PRAXIS

Sie sitzen beide im Rollstuhl. Robert Ramseyer seit 23 Jahren, Roman Eggel seit vergangenem September. Hier der

routinierte Tetraplegiker, der mittlerweile viele Tipps und Tricks kennt. Da der frische Paraplegiker, bei dem immer wieder Fragen auftauchen. «Robert kann sich dank seiner Er-fahrung schnell in meine Situation versetzen. Dadurch, dass er auch im Rollstuhl sitzt, wird das Eis sofort gebrochen», erzählt Eggel, 39. Und genau das ist Sinn und Zweck der Lebens-beratung der Schweizer Paraplegiker-Vereini-gung (SPV): Betroff ene begleiten Betroff ene. «Ich bin einst den gleichen Weg gegangen. Deshalb kann ich Roman auch besser verste-hen und ihn glaubwürdig beraten», sagt Ram-seyer, der seit Juli 2010 in einem 40-Prozent-Pensum für die SPV in Sion VS arbeitet. Mit einem Kollegen betreut der 41-Jährige von hier aus rund 1500 Rollstuhlfahrer in der Ro-mandie.Der erste Kontakt zwischen dem Berater und dem Frischverletzten fi ndet bereits während der Rehabilitation statt. Deshalb sei es sehr wichtig, einen guten Kontakt zu allen vier Zentren für Querschnittgelähmte in Basel, Sion, Zürich und Nottwil zu pfl egen, sagt Er-win Zemp, Bereichsleiter Lebensberatung SPV: «Gerade in den ersten Wochen fühlen sich die Betroff enen in der neuen Situation oft hoff nungslos.» Hier leisten die Berater im Rollstuhl wertvolle Dienste, zeigen neue Pers-

pektiven auf und motivieren. Acht Personen – Frauen und Männer, Para- und Tetraplegiker – arbeiten in Teilzeitstellen schweizweit als Aussendienstler der SPV. Rund 40000 Bera-tungsstunden haben sie während 4600 Sitzun-gen im vergangenen Jahr geleistet.

Austausch via Internet

Roman Eggel holte sich Rat für den Umbau seines Hauses in Aven, oberhalb von Sion. «Robert stand mir ausserdem bei Fragen zur Invalidenversicherung bei. Und er zeigte mir seine Tricks gegen Muskelkrämpfe.» Berater Ramseyer hilft seinen Kunden, den Alltag wie-der selber in die Hand zu nehmen. Egal obs um die fi nanzielle Existenz, Integration in die Arbeitswelt, Beziehung und veränderte Sexu-alität, Mobilität oder Hilfsmittel geht – er

weiss bei Problemen Rat, kann erzählen, wie andere die gleiche Situation meisterten. Und wenn selbst Ramseyer einmal nicht weiter-weiss, kann er auf Experten innerhalb und ausserhalb der SPV zurückgreifen.Die Beratung fi ndet oft in persönlichen Ge-sprächen statt, kann aber auch telefonisch oder per E-Mail erfolgen. «Der persönliche Kontakt ist wichtig, damit wir die Ängste, Sor-gen und Bedürfnisse der Betroff enen kennen und daraus die notwendigen Dienstleistun-gen ermitteln können», sagt Bereichsleiter Erwin Zemp. In der Zukunft möchte die Le-bensberatung der SPV in den Randregionen und der Westschweiz noch präsenter sein. Ge-plant ist zudem ein Ausbau der Austausch- und Informationsplattform im Internet.

Ist jemand plötzlich querschnittgelähmt, tauchen Fragen und Ängste auf. Mitarbeitende

der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung helfen weiter – mit eigenen Erfahrungen.

Text: Christine Zwygart | Bilder: Beatrice Felder

Betroff ene beraten Betroff ene

Die Schweizer Paraplegiker-Vereini-gung (SPV) wurde 1980 gegründet und setzt sich als nationale Selbst-hilfeorganisation für die Anliegen von Querschnittgelähmten ein. Heu-te gehören ihr rund 11‘000 Mitglie-der an, die in 27 Rollstuhlclubs or-

ganisiert sind. In den Bereichen hindernisfreies Bauen, Kultur und Freizeit, Rollstuhlsport, Lebens- und Rechtsberatung bietet die SPV viele Dienstleistungen an. Finanziell unterstützt wird sie von der Schweizer Paraplegiker-Stiftung.

Dachverband der Rollstuhlfahrer

Mehr Infos: www.spv.ch

Page 27: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

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PRAXISTreffen. Robert Ramseyer (l.) berät KundeRoman Eggel im SPV-Büro in Sion VS.

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Neuheit

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1 Zentrum – 1000 GeschichtenMit einem Sommerfest bedankte sich das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) bei ehemaligen Patien-tinnen und Patienten. Seit Eröff nung der Spezial-klinik am 1. Oktober 1990 sind hier 15’000 Para- und Tetraplegiker betreut und behandelt worden. Jeder Betroff ene brachte seine eigene Geschichte, sein eigenes Schicksal mit nach Nottwil. «Sie alle haben das Zentrum mitgeprägt. Und dafür bedanken wir uns herzlich», sagte SPZ-Direktor Hans Peter Gmünder zur Eröff nung. Rund 120 Gäste aus der ganzen Schweiz genossen den lauen Sommer-abend, um alte Freundschaften aufzufrischen und Erinnerungen auszutauschen. Nach einem vorzüglichen Nachtessen lud eine Kaff eelounge zum Verweilenein. An der Bar wurden exotische Drinks serviert, und in der Aula spielten zu später Stunde zwei Bands Musik aus den 70er-Jahren, Rock, Funk und Pop.

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BRIEFE AN DIE STIFTUNG

«Die Hilfsmittel schenken mir eine nie geahnte Freiheit»Während viereinhalb Monaten durfte ich in Ihrer Institution eine sehr wertvolle Zeit erle-ben. Nach der schwerwiegenden Erkenntnis, nun Paraplegikerin zu sein, wurde ich in der täglichen Therapie ermutigt und liebevoll wie kompetent gepfl egt und betreut. Mit Blick auf die Zukunft belasten mich fi nanzielle Sorgen sehr. Die damit zusammenhängenden Fragen richtete ich an die Sozialarbeiterin, die mein Anliegen an die Stiftung weiterleitete. Zu mei-ner grossen Überraschung wurde mir mit-geteilt, dass diverse Kosten übernommen wer-den: so der Rollstuhl und das Sitzkissen sowie der Swiss-Trac. Die Hilfsmittel dienen mir, den Alltag zu bewältigen, und schenken mir nebst einer begrenzten Unabhängigkeit eine nie ge-ahnte Freiheit. Ich richte meinen Dank an alle, die zu diesem grosszügigen Entscheid beige-tragen haben.Rosa Bruni-Walliser, Uetendorf BE

Soeben haben wir unseren neuen Betten-Lift erhalten. Vielen herzlichen Dank für die Mitfi -nanzierung. Der Lift ist für meinen Mann eine riesige Erleichterung und für uns beide eine grosse Hilfe.Yvonne und Kurt Burri, Niederwangen BE

Hiermit möchte ich mich recht herzlich fürdie fi nanzielle Unterstützung beim Austausch des Treppenlifts (nach 17 Jahren Gebrauch!) inmeiner Wohnung bedanken. Damit bleibt mir meine Unabhängigkeit erhalten.Eddy Jaccard, Rances VD

Ich bin dankbar, auch nach 19 Jahren Tetraple-gie auf die Hilfe der Stiftung zählen zu dürfen. Sie haben mich beim Kauf eines Autos fi nan-ziell unterstützt. Ich fi nde keine Worte, um Danke zu sagen. Andrea Petronio, Lugano TI

Heute haben wir unser neues Auto abgeholt. Wir sind sehr dankbar, dass die Stiftung dieFinanzierung übernommen hat. Dank Ihren Verbindungen ist es überhaupt erst möglich geworden, dass ich auch künftig ein Autolenken kann. Für Ihre Bemühungen danke ich herzlich und wünsche alles Gute.Roland Kamber, Hellbühl LU

Seit bald einem Jahr bin ich krank und inder Zwischenzeit querschnittgelähmt. Voller Freude habe ich nun erfahren, dass Ihre Stif-tung meinen grossen Wunsch erfüllt und mir den Treppenlift fi nanziert, auf den ich nunleider angewiesen bin. Ich möchte mich bei Ihnen für diese Grosszügigkeit bedanken.Der Treppenlift wird mir ermöglichen, «mein neues Leben» zu meistern und in den Griff zu bekommen.Carolina Züger, Zürich

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DIE BESONDERE SPENDE

Grosszügige GästeDas Widenmoos Resort in Reitnau AG sammelt Geld für Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. An fünf Benefi z-Veranstaltungen mit Gala-Dinner und künstlerischen Darbietungen kamen dank grosszügigen Gästen rund 500’000 Franken zusam-

men. Der Betrag wurde im Rahmen einer kleinen Feier an die EurAsia Stiftung, die

Philipp Neri Stiftung und die Schweizer Paraple-

giker-Stiftung verteilt. Wir bedanken uns bei

Organisator Fredy Bühler herzlich für die gross -zü gige Spende von200’000 Franken.

Singende TeenagerIm Rahmen der Tournee-Wochen der Adonia Teens-Chöre gas tierte ein Chor mit dem Programm «Josef – De Träumer» in Nottwil. Die Jugendlichen nahmen mit ihren Leitpersonen an einer Führung durch das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) teil. Die Gruppe war beeindruckt von den diversen Therapien,

der Berufs fi ndung, der Übungswohnung, den verschiedenen Sportarten für Querschnittgelähmte und den Schick-salen dreier Betroffener, die im Imagefi lm erzählt werden. Als kleines Dankeschön sang der Chor zum Abschluss in der Begegnungshalle zwei Lieder aus seinem Programm. Zur offi ziellen Spende von CHF 200.– kamen durch eine spontane Sammlung der Jugendlichen nochCHF 365.– dazu. Wir bedanken uns herzlich für diese Unterstützung.

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Übergabe. Organisator Fredy Bühler (2. v. r.) bringt SPS-Stiftungsratspräsident Daniel Joggi (r.), Gründer Guido A. Zäch und dessen Gattin Edith ein Bündel Banknoten mit.

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Page 31: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

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Kreative WalliserinnenMitglieder der Frauen- und Müttergemeinschaft Turtmann VS binden und verzieren jedes Jahrim November rund 40 Adventskränzein Fronarbeit. Diese werden dann am ersten Advents-Wochenende gesegnet und verkauft.Der Erlös aus dieser Aktion kommt jeweils einer wohltätigen Institution zugute. Anlässlich ihres Jahresausfl ugs übergabdie Dele gation aus dem Wallis der Schweizer Paraple giker-Stiftung einen Scheck vonCHF 1000.–. Herzlichen Dank.

Aktive StudentenJedes Semester sammelt das Hotel & Tourism Management Institute (HTMi) in Sörenberg LU anlässlich der «Interna-tionalen Nacht» Geld für einen guten Zweck. Organisiert wird dieser Anlass von den Higher Diploma Studenten.Aus verschiedenen Aktionen wie beis -pielsweise dem Verkauf selber produ -zierter Schokolade, einer Tom bola oder dem «Casual Day», bei dem sich die Studenten von der Uniform pfl icht frei -kaufen konnten, resultierte ein Betrag von CHF 3227.–. Die Schweizer Paraple -giker-Stiftung bedankt sich für diese Spende.

SIRMED darf diplomieren Das Schweizer Institut für Rettungsmedizin SIRMED in Nottwil ist die landesweit erste Institution, die vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) als höhere Fachschule für Rettungssanitäter anerkannt wurde. Das heisst, dass erfolgreiche Absolventen der entsprechenden Ausbildung bei SIRMED berechtigt sind, den eidgenössisch geschützten Titel «Diplomierter Rettungssanitäter HF» zu tragen. Der Entscheid des BBT geht auf einen Antrag der Eidgenössischen Kommis-sion für Höhere Fachschulen (EKHF) zurück. Diese hatte die Anerkennung von SIRMED auf Grund positiver Ergebnisse eines drei Jahre dauernden Prüfverfahrens beantragt. www.sirmed.ch

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MEIN TAG IM ROLLSTUHL

Am allerliebsten tanze ich Rumba. Die Musik ist romantisch, dazu be-

wegen wir uns elegant, mal schnell, dann wieder langsamer. Aber auch den Slowfox mag ich, weil man da weich und fl iessend über die ganze Fläche tanzt. Daheim läuft bei mir fast immer der CD-Player, so lasse ich mich zu neuen Choreografi en für unsere Tanzgruppe inspirieren. Am Morgen früh gehts hingegen nicht musikalisch zu und her: Mein Wecker gibt einen grässlichen Piepston von sich, der mich aus dem Schlaf reisst – alles andere würde bei mir nicht funktionieren. Da ich ursprünglich aus dem deutschen Ruhrgebiet stamme, brauche ich ein ordentliches Frühstück mit Brot, Wurst, Käse und Kaff ee.

Morgens widme ich mich der Hausarbeit, denn so richtig in Fahrt komme ich erst nach dem Mittag. Von zu Hause aus berate ich Be-hinderte im Rehabilitationsbereich und hel-fe ihnen, den Alltag besser zu bewältigen. Diese Arbeit macht mir viel Spass. Meine grossen Leidenschaften sind jedoch das Rei-sen und das Tanzen. Vor knapp zwei Jahren machte ich mit einer Freundin eine Weltrei-se: Amerika, Fidschi, Neuseeland, Australien, Bali, Singapur – wir waren dreieinhalb Mo-

nate unterwegs. Einfach phantastisch und trotz Rollstuhl für mich ein wahrer Genuss. Wir haben so viel gesehen und erlebt, auch wenn wir vorab viel planen und abklären mussten. Nun überlegen wir bereits an den nächsten Ferien herum; Wunschziele sind Dubai, Südamerika oder Südafrika.

Auftritte mit Show-Grössen

Meine Arbeitszeit kann ich fl exibel einteilen, und so bleibt viel Zeit fürs Tanzen. Kurz nach meiner Erstrehabilitation 1983 fragte mich der Manager einer Tanzgruppe, ob ich nicht mitmachen möchte. Tanzen im Rollstuhl? Ich fand das unmöglich, und schliesslich habe ich als Fussgängerin auch nicht getanzt. Doch der Herr blieb hartnäckig, und so schaute ich bei einem Training vorbei – und war gleich begeistert. Heute ist Tanzenfür mich Entspannung und Sport zugleich. Die Paare setzen sich bei uns «Roll ’n’ Go Dancers» immer aus einem Rollstuhlfahrer und einem Fussgänger zusammen. Einmal pro Woche üben wir in Basel drei Stunden lang Tänze und Formationen aus dem Latein- und Standard-Bereich. Grundsätzlich ist es so, dass die Rollstuhlfahrer die gleichen Be-wegungen machen wie die Fussgänger; nurseitwärts können wir nicht rollen. Damit das

alles elegant aussieht, braucht es zwischen den Tanzpartnern ein gutes Miteinander. Und: Dabei das Lächeln nie vergessen!

Wir treten auch immer wieder öff entlich auf. Vor vielen Jahren wurden wir sogar mit ei-nem Privat-Flugzeug abgeholt, um vor gros-sem Publikum in Berlin zu tanzen. In der Schweiz absolvierten wir Auftritte mit Show-Grössen wie Monika Kälin, Inigo Gallo und Florian Schneider. Bevor wir jeweils mit un-serer Vorführung starten, spucken wir uns über die linke Schulter und feuern uns mit einem «Toi, toi, toi!» an. Die Zuschauerreagieren meistens begeistert. Wir sind stolz auf unsere Leistung und brauchen keinen Mitleidsbonus.

Der perfekte Feierabend beginnt für mich mit einem guten Essen – am liebsten habe ich Spargel mit Putenschnitzel – und an-schliessend gehe ich mit Freunden tanzen. Bleibe ich daheim, tüftle ich an neuen Tanz-formationen herum, schaue Fernsehen (am liebsten «Stern TV») oder lese (jetzt gerade «Glück kommt selten allein  ...» von Eckart von Hirschhausen). So gegen 23 Uhr zieht es mich ins Bett, wo ich nach einem ausgefüllten Tag sofort einschlafe.

« Wir brauchen keinenMitleidsbonus » Beate Kellermann tüftelt gerne an neuen Formationen herum, die Fussgänger

und Rollstuhlfahrer dann gemeinsam tanzen. Die 49-Jährige lebt für ihr Hobby.

Und liebt die Auftritte.

Aufgezeichnet von Christine Zwygart | Bild: Astrid Zimmermann-Boog

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Bei einem Reitunfall im Jahr 1982 erlitt die Industriekauffrau eine Pa-raplegie. Heute lebt die 49-Jährige in Rheinfelden (auf der deutschen Seite) und arbeitet als Beraterin für die Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten. Ihre Lei den-schaft gehört dem Tanzen: Als Lei-terin und Trainerin der «Roll ‘n‘ Go Dancers» sucht sie Rollstuhl-fahrer und Fussgänger, die in Basel mittanzen.

www.rollstuhltanz.ch

Beate Kellermann

Starkes Team. Seit vier Jahren tanzen Beate Kellermann und Oliver Wyck zusammen.

Page 34: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

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Ich liebe Ferienhäuser. Beispielsweise meinen Steinhaufen in Südfrankreich.

Hinter dem seinerzeitigen Kauf (in einem Anfl ug von Grössenwahn) stand

auch die Absicht, sich Fremdes anzueignen und zu einem Stück Heimat zu

machen. Mittlerweile sind Ferien in der Provence für mich zu einer Art geleb-

tem Seminar geworden. Dabei lernt man Dinge anders sehen und machen als in

der gewohnten Umgebung.

Nehmen wir die Handwerker. Sie brauchen hier Geduld ... und Zuwendung. Da

ruft man den Maurer, Gärtner oder Elektriker nicht einfach an, sondern lädt ihn

ein. Und spricht mal eine Stunde über das Wetter, das Essen, die Politik und

dann, ganz am Schluss, über den eigentlichen Grund des Treff ens. Ob Reparatur

des Daches, der Waschmaschine oder der Gartenmauer – gelöst wird das Problem

immer, wenn auch meist nicht sofort. Dabei geht es dem Ausländer ein bisschen

wie dem Magnolienbaum, den ich entgegen allen Warnungen gesetzt habe. Mag-

nolien schlagen in unserer Gegend nie Wurzeln, hiess es stets. Aber nicht nur

«le petit Suisse» hat Wurzeln geschlagen, auch die Magnolie tat es.

So haben mich dieses Haus mit meterdicken Mauern und ein

eigentlich viel zu grosser Garten demütig gemacht. Ein Wort,

das man heutzutage kaum noch ungestraft brauchen darf. Und

trotzdem: La Tourre, wie das Gebäude in alten Schriften heisst,

stand schon vor 200 Jahren. Es hat Generationen von Menschen

und Tieren Schutz geboten und kann so lange ein Refugium blei-

ben, als wir Sorge dazu tragen. Dass genau das auch anders geht als zu Hause, habe

ich ebenfalls akzeptiert. So pfl anzen wir eine ganze Allee mit wunderbar duften-

den Linden, von denen ich weiss, dass sie ihre wahre Grösse erst dann erreichen,

wenn es mich nicht mehr gibt. Dafür freue ich mich an «meinen» Oliven bäumen

mit ihren knorrigen Stämmen, die seit über 100 Jahren Früchte tragen.

Plötzlich wird das Modewort Nachhaltigkeit greifbar; indem man etwas an die

Hand nimmt, ohne den sofortigen Profi t zu sehen. So hilft dieser Ort mir auch

immer wieder, Klarheit über eigene Ziele bei der Arbeit und in der Pfl ege von

Freundschaften zu gewinnen. Es zählt weder das fulminante Feuerwerk noch

die ständige Saldierung mit der Frage: Was bringt es mir? Es ist vielmehr die

Freude, an etwas mitzuarbeiten, das sinnvoll ist, das hoff entlich Bestand hat;

sei es auch nur für das Vergnügen der Augen, wie mein Gärtner sagt.

« Was man inalten Mauernlernen kann»

FINALE

Bild

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Mer

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Kurt Aeschbacher | Er arbeitet für das Schweizer Fernsehen und moderiert dort hauptsächlich Unter-haltungssendungen. Der 62-Jährige begleitet zudem Kongresse und führt durch Veranstaltungen. Ausserdem ist er als UNICEF-Botschafter tätig.

Kurt Aeschbacher

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Nach neuesten ergonomischen Erkenntnissen konzipierter, anatomisch perfekt ausgeformter, hoch-professioneller Bürodrehstuhl: arretierbare Synchromechanik; Sitzhöheneinstellung per Sicherheits-

gaslift; individuelle Körpergewichtseinstellung; ergonomischer „MEMORY FOAM“ Band-scheiben-/Muldensitz (S/M, L/XL); atmungsaktive, unverwüstliche Netzrückenlehne für

rückenschonendes und ermüdungsfreies Arbeiten ohne „Festschwitzen“; verstellbareLumbalstütze (Unterstützung d.Wirbelsäule/Bandscheibe); verstellbare Kopf-/Nackenstütze(abnehmbar); 12-fach höhen-/seitenverstellbare Armlehnen mit gepolsterten Armauflagen;

geeignet für alle Bürotätigkeiten, insbesondere Bildschirmarbeitsplätze. Sitzmasse: (HxBxT) 48-65 x52.5 x 48.5 cm, Gewicht: 22 kg, Bedienungs- und Montageanleitungin d, f, i, e. 2 Jahre Garantie. 5 Fusskreuze: Holz/Bambus, Alu matt,

Alu poliert, Alu schwarz matt, Alu schwarz poliert; inkl. Teppichrollen(Hartbodenrollen optional erhältlich für CHF 20.-/5 Stk.)

Farben Stoff: 1. guava, 2. yellow, 3. domingo, 4. curacao, 5. costa, 6. steel, 7. paradise,8. olive, 9. demerera, 10. sombrero, 11. havana, 12. montserat; Farbe Leder: schwarz

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Hochwertige, himalaya-/alpenerprobte, für höchste An-sprüche, mit viel technischer Raffinesse konzipierte Outdoor-

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Innentaschen; 4 RV-Aussentaschen; alle RV stark wasserabweisendund zusätzlich abgedeckt; Cool-System RV-/Klettöffnung in Achselhöhle;verstell- und abnehmbare, im Kragen einrollbare, helmtaugliche Kapuzemit Schirm; einhandbedienbarer, klettverstellbarer Ärmelabschluss;elastische Saum-/Taillenkordel; inkl. 2 herausnehmbarer PolarInnenfleece-Jacken (mittel-/hochisolierend: 300/400g/L, div. RV-Aus-sen-/Innen-Taschen); Material: 2-lagige, atmungsaktive, 100% wind-/wasserdichte HIMATEX-Membrane; Nähte wasserfest verschweisst;Wassersäule: 20‘000 mm, Atmungsaktivität: 6‘000 mvt (g/m2/24h);

Special Winter-/Ski-Package: herauszipbarer, elastischerHüft-Schneefang für Aussen-/Fleecejacke; Tickettasche auf Ärmel;

herausklappbare, transparente Skiabotasche; im Kragenverstaubare Helm-/Kopfmaske; 1 Sturm-/Gesichtsmaske;HIMALAYA OUTDOOR® by Omlin. 100% Made in Nepal.

11 Farben: 1. gelb, 2. orange, 3. rot, 4. skyblue, 5. iceblue,6. blau, 7. springgreen, 8. olive, 9. grau, 10. schwarz.

9 Grössen: 2XS, XS, S, M, L, XL, 2XL, 3XL, 4XL

Page 36: Paraplegie Nr. 139, Sept 2011

www.ekz.ch/sozial

Sozial engagiert.Strombetriebene Spezialvelos der Elektrizitätswerke des Kantons Zürichermöglichen Menschen mit Behinderung gemeinsame Ausflüge mit Familieund Freunden.

Céline fährtheute Velo –dank den EKZ.