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11. Jahrgang - Nr. 17 März1998 Das "HEILIGE GRAB" Dieses großartige Werk stammt von Josef Haller, dem bedeutendsten Künstler der Passeirer Malerschule. Seine Arbeiten zählen zu den wichtig- sten Werken tirolischen und österreichi- schen Rokokos. völlig unbekannt. Erst Barbara Zingerle hat es 1978 bei ihrer Dissertation über .Joset Haller - Ein Beitrag zur Erfor- schung der Tiroler Rokokomalerei" am Dachboden des Mooser Widums auf- gestöbert. Sie schreibt: "Ich konnte im Das "Heilige Grab"in Moos hat Haller 1771 begonnen. Besitz der Pfarre von Moos zwei Lein- wandrollen ausfindig machen, die sich als Überreste des unvollendet geblie- benen Heiligen Grabes entpuppten. Im Frühjahr 1773 wollte er es vollen- den, erkrankte aber in Moos und starb am 3. Mai desselben Jahres, erst 36 jährig, in St. Martin. Dieses wunderbare Kunstwerk wird in der Literatur nur von Beda Weber erwähnt, blieb sonst also Die Leinwandteile befinden sich, seit fast zwei Jahrhunderten zusammenge- rollt und schutzlos aufbewahrt, in sehr schlechtem Zustand. Nur ein Detail ist . In Moos noch auf den orginalen Rahmen ge- spannt und dementsprechend besser erhalten ..... Insgesamt sind noch 22 Leinwandstücke erhalten, die sich zu vier Kulissen zusammensetzen lassen. Davon sind die erste und die vierte fer- tig bemalt, die beiden Zwischenstücke blieben unvollendet ..... Es fehlt vor al- lem die ganze Sockelzone, die mögli- cherweise beim Ableben Hallers noch nicht hergestellt war." Inzwischen wur- de dieses Kunstwerk mit beträchtlichem finanziellem Aufwand vom Kunstrestau- rator Hubert Mayr aus Percha restau- riert und auf Rahmen aufgezogen. In der Karwoche 1997 wurde es zum er- stenmal in der Kirche von Moos aufge- stellt. Es füllt fast den ganzen Altarraum, da die erste Kulisse ein Ausmaß von 4 x 3,25 m hat und die vier Kulissen in ei- nem bestimmten Abstand stehen müs- sen um Raum- und Tiefenwirkung zu vermitteln. Der interessanteste Teil des großen Werkes ist natürlich die erste Kulisse als Schauseite. Sie weist eine Säulen- und Bogenarchitektur mit Ver- zierungen im Rokokostil auf, die durch den Kontrast der kräftigen Farben eine großartige Wirkung erzielt. Belebt wird der gewaltige Aufbau durch vier Figu- ren, unten die Evangelisten Lukas und Johannes und über dem Mittelbogen zwei Figuren, die wahrscheinlich das Alte und das Neue Testament versinn- biiden. Die zweite und die dritte Kulisse (3,25 m bzw. 3 m hoch) weisen dieselben Spedizione in a.p. – 70% – Filiale di Bolzano MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

Passeirer Blatt

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Ausgabe 01/1998

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Spedizione in a.p. - 70% - Filiale di Bolzano

11. Jahrgang - Nr. 17MITIEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

März 1998

Das "HEILIGE GRAB"Dieses großartige Werk stammt vonJosef Haller, dem bedeutendstenKünstler der Passeirer Malerschule.Seine Arbeiten zählen zu den wichtig-sten Werken tirolischen und österreichi-schen Rokokos.

völlig unbekannt. Erst Barbara Zingerlehat es 1978 bei ihrer Dissertation über.Joset Haller - Ein Beitrag zur Erfor-schung der Tiroler Rokokomalerei" amDachboden des Mooser Widums auf-gestöbert. Sie schreibt: "Ich konnte im

Das "Heilige Grab" in Moos hat Haller1771 begonnen.

Besitz der Pfarre von Moos zwei Lein-wandrollen ausfindig machen, die sichals Überreste des unvollendet geblie-benen Heiligen Grabes entpuppten.Im Frühjahr 1773 wollte er es vollen-

den, erkrankte aber in Moos und starbam 3. Mai desselben Jahres, erst 36jährig, in St. Martin. Dieses wunderbareKunstwerk wird in der Literatur nur vonBeda Weber erwähnt, blieb sonst also

Die Leinwandteile befinden sich, seitfast zwei Jahrhunderten zusammenge-rollt und schutzlos aufbewahrt, in sehrschlechtem Zustand. Nur ein Detail ist

.In Moosnoch auf den orginalen Rahmen ge-spannt und dementsprechend bessererhalten ..... Insgesamt sind noch 22Leinwandstücke erhalten, die sich zuvier Kulissen zusammensetzen lassen.Davon sind die erste und die vierte fer-tig bemalt, die beiden Zwischenstückeblieben unvollendet ..... Es fehlt vor al-lem die ganze Sockelzone, die mögli-cherweise beim Ableben Hallers nochnicht hergestellt war." Inzwischen wur-de dieses Kunstwerk mit beträchtlichemfinanziellem Aufwand vom Kunstrestau-rator Hubert Mayr aus Percha restau-riert und auf Rahmen aufgezogen. Inder Karwoche 1997 wurde es zum er-stenmal in der Kirche von Moos aufge-stellt.

Es füllt fast den ganzen Altarraum, dadie erste Kulisse ein Ausmaß von 4 x3,25 m hat und die vier Kulissen in ei-nem bestimmten Abstand stehen müs-sen um Raum- und Tiefenwirkung zuvermitteln. Der interessanteste Teil desgroßen Werkes ist natürlich die ersteKulisse als Schauseite. Sie weist eineSäulen- und Bogenarchitektur mit Ver-zierungen im Rokokostil auf, die durchden Kontrast der kräftigen Farben einegroßartige Wirkung erzielt. Belebt wirdder gewaltige Aufbau durch vier Figu-ren, unten die Evangelisten Lukas undJohannes und über dem Mittelbogenzwei Figuren, die wahrscheinlich dasAlte und das Neue Testament versinn-biiden.

Die zweite und die dritte Kulisse (3,25m bzw. 3 m hoch) weisen dieselben

Spedizione in a.p. – 70% – Filiale di Bolzano

15. Jahrgang – Nr. 35 September 2002

MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

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Seite 2 / Nr. 17 Passeirer Blatt / März 1998

Architektur- und Ornamentteile auf wiedie erste und dienen als malerischesFüllwerk für eine tiefere Raumvortäu-schung. Die vierte Kulisse (3 x 1,05 m)schließt den Hintergrund ab. Auf ihr istunten ein Ziergarten mit einem Spring-brunnen zu sehen, darüber der blaueHimmel mit einem leuchtenden Strah-lenkranz.

Vor dieses Bild wird am Karsamstag dieStatue des ins Grab gelegten Christushingelegt, am Ostersonntag steht dieStatue des Auferstandenen vor demStrahlenkranz. Das "Heilige Grab" inMoos wird auch heuer wieder vomGründonnerstag bis zum Osterdienstagin der Kirche aufgestellt sein, nicht nurzum Bewundern der großen künstleri-schen Leistung von Josef Haller son-dern auch zur besinnlichen Betrachtungdes Ostergeheimnisses.

K.L.

Grundlehrgang für Holz und Metall in GomionSeit Jahren gibt es in Passeier Bestre-bungen, für Mittelschüler, die keineLehrstelle finden oder sich nicht für ei-nen bestimmten Berufszweig entschei-den können, einen Grundlehrgang an-zubieten, welcher sie in die Berufswelteinführt und ihnen mehrere Berufszwei-ge näher bringt. Mit Beginn des Schul-jahres 98/99 wird es in Gomion einen

Grundlehrgang für Holz und Metallgeben. Nach diesem Jahr im Grund-lehrgang kann ein Schüler in die Fach-schule für Holz oder jene für Metallweitergehen, oder eine Lehrstelle auchwährend des Schuljahres annehmenund die Berufsschule besuchen.Der Grundlehrgang wird dabei als Lehr-jahr anerkannt. Bisher waren alle Ver-suche einer Berufsschule in Passeier an

mangelnden Schulräumen gescheitert.Als in diesem Jahr bekannt wurde, daßdie Grundschule in Gomion auf Grundzu geringer Schülerzahlen aufgelassenwürde, haben die Gemeindeverwaltervon St. Leonhard die Gelegenheit beimSchopf gepackt und sind bei der Lan-desberufschule Meran vorstellig gewor-den.Der zuständige Direktor, Dr. Albert Gan-terer, hat für das Vorhaben sofort Inter-esse gezeigt, da viele Passeirer in Me-ran solche Grundlehrgänge besuchenund gerade für den Bereich Holz undMetall Engpässe bestehen, weil in Me-ran nicht genügend Plätze zur Verfü-gung stehen. Nach mehreren Besichti-gungen in Gomion und Aussprachenhat man sich auf folgendes Konzept ge-einigt, welches auch die Unterstützungdes zuständigen Abteilungsdirektors Dr.Andergassen gefunden hat. Der theore-tische Unterricht sowie der praktischeUnterricht im Bereich Holz wird in Go-mion an 4 Tagen in der Woche durch-geführt, der praktische Unterricht fürMetall am 5. Tag in der Berufschule inMeran.Die Unterrichtszeit geht wie an Landes-berufsschulen üblich von 8.00 bis 18.00Uhr, wobei das Mittagessen in derMittagspause in einem Gasthaus in St.

Leonhard bei einem Unkostenbeitragdes Schülers eingenommen wird. DerSchülertransport erfolgt mit öffentlichenVerkehrsmitteln, wobei Gomion pro-blemlos mit dem Bus sowohl von St.Leonhard / St. Martin wie von Moos auserreichbar ist. Es stehen Ausbildungs-plätze zur Verfügung.Die Einschreibungen erfolgen begin-nend mit dem 2. Mai in der Landesbe-rufsschule Meran, welche auch im Fallevon Fragen Auskunft gibt. Sie hat ihrenSitz in der Galileistraße 55 und ist unterder Telefonnummer 237609 erreichbar.Die Gemeindeverwaltung von St. Leon-hard wird die notwendigen Umbauar-beiten in die Wege leiten, die sich aberin Grenzen halten. Sie hofft, daß sie mitdiesem Grundlehrgang für Holz undMetall einen Beitrag sowohl für unserHandwerk leisten kann, welches wert-volle Arbeitsplätze zur Verfügung stelltund Facharbeiter braucht, als auch fürunsere Jugendlichen, welche sich oftnach der Mittelschule schwer für einenBeruf entscheiden können. Wer eineBerufsausbildung vorweisen kann, tutsich im Leben leichter, auch wenn mansich in Zukunft auf einen häufigeren Be-rufswechsel einstellen muß.

Konrad Pfitscher

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Passeirer Blatt / März 1998 Seite 3 / Nr. 17

Moos: Haushalt 1998 genehmigt!In der letzten Gemeinderatssitzung wurde der Haushalt für das Jahr 1998 mit einem Gesamtumfang von 7,6 Miliarden Liregenehmigt. Davon entfallen 2,8 Milliarden auf die laufenden Ausgaben, 1 Milliarde auf die Entlohnung der Angestellten undVerwalter und 3,5 Milliarden auf Investitionen. Diese wiederum setzen sich aus folgenden wichtigsten Posten zusammen:

Ankauf eines ArztambulatoriumsErrichtung eines Festplatzes in der neuen SportzoneBeitrag an die Skilift Pfelders GmbH (letzte Rate)Beiträge an die PfarreienBeitrag an die FF Platt für den Ankauf eines neuen FahrzeugesAußerordentliche Instandhaltung der GrundschulenZivilschutzbauten (Stein-, Eisschlag- und Rutschhangverbauungensowie Wasserlaufregulierungen)Erweiterung des Friedhofes in PfeldersQuellfassung "Sticklberg" und Trinkwasserleitung HahnebaumKanalisierung "Grünboden"Umgestaltung des Schulhofes in MoosInstandhaltung der Straßen und PlätzeAusführungsprojekt für die Erschließung der HandwerkerzoneVerschiedene Anschaffungen für das E-Werk

500.000.00030.000.00040.000.00015.000.00025.000.00025.000.000

1.000.000.000700.000.000300.000.000157.000.000

50.000.000100.000.000

40.000.00080.000.000

Außerdem sollen für den Jugendraum in Stuls die Einrichtung angekauft sowie für den Neubau einer Feuerwehrhalle in Plattund von Vereinslokalen in Rabenstein die Voraussetzungen geschaffen werden.Der Grundankauf und die Projektierung für den Neubau eines Kindergartens in Moos soll durch den Verkauf der Obstwiesen(ex EGA) in Gargazon finanziert werden. J.K.

Eine Behindertenwerkstatt für PasseierEndlich ist es soweit, die Behinderten-werkstatt in St. Leonhard steht. VieleJahre lang haben vor allem die ElternBehinderter versucht, in Passeier eineWerkstatt zu bekommen, um ihren Kin-dern den weiten Weg nach Meran undden oft beschwerlichen Transport zuersparen. Unzählige Treffen fandenstatt, viele Standorte wurden vorge-schlagen und wieder verworfen oderabgelehnt. Als man fast schon die Hoff-nung aufgab, schlug die Gemeindever-waltung von St. Leonhard das Erdge-schoß der Grundschule als Standortvor. Dieser weist viele Vorteile auf, denner ist zentral gelegen, die Einbindungder Betreuten in die Schul- und Dorfge-meinschaft ist garantiert und leichter,Behinderte können ohne weiteres zuFuß dorthin kommen. Wie aber die Zu-stimmung aller bekommen? Aber weitgefehlt! Die Schulverwaltung und dieLehrer erklärten sich mit dieser Lösungeinverstanden, der zuständige Landes-assessor Dr. Otto Saurer sagte der Ge-meinde die Finanzierung zu und beauf-tragte sie mit dem Bau. Zugleich mitder Grundschule wurde auch der Be-

reich der Werkstatt saniert und von un-seren Handwerkern mustergültig ausge-baut, wobei der Arch. Gamper Paul ausMeran die Planung und Bauleitung innehatte. Die Einrichtung und Ausstattungder Werkstatt aber führte die Bezirks-gemeinschaft Burggrafenamt durch, inAbsprache mit den Betreuern und Be-treuten, welche hier unterkommen soll-ten.

Viele haben zum guten Gelingen beige-tragen, deshalb werden bei der Einwei-hung auch neben Landesrat Dr. OttoSaurer, dem unser besonderer Dankgebührt, für die Gemeinde der Bürger-meister Dr. Konrad Pfitscher und derSozialassessor Dr. Albin Pixner dasWort ergreifen und für die Bezirksge-meinschaft der Präsident Ignaz Ladur-ner und Assessor Walter Schönweger.Es bleibt zu hoffen, daß der SegenGottes, den unser Pfarrer Pater TheoNeuking spenden wird, lange auf die-ser Struktur liegen möge, daß die Be-hinderten und ihre Betreuer sich hierwohlfühlen und unser Dorf die Behin-derten voll integrieren möge. Man er-

kennt eine Gesellschaft daran, wie siemit ihren Schwächsten umgeht. Es liegtan jedem von uns, seinen Beitrag zuleisten. Die ersten Erfahrungen abersind mehr als positiv verlaufen.

Konrad Pfitscher

Erscheint dreimonatlich. - Eingetragen beimLandesgericht Bozen mit Dekret Nr. 11/87vom 29.05.1987.

Eigentümer und Herausgeber:Gemeinden Moos. St. Leonhard und St.Martin in Passeier. Vertreten durch den Bür-germeister von St. l.eonhard, Dr. KonradPfitscher.

Redaktionskomitee: Kurt Gufler (K.G.).Robert Haniger (R.H.). Tanja Pamer (T.P).Josel Koller (J.K.). Karl Lanthaler (K.L.).Dr. Albin Pixner (A.P). Dr. Karl Spergser(K.S.).Sepp Öttl (S.O.).Gottfried Zagler (G.Z.).

Druck: Hauger-Fritz, Schlanders-Meran

Verantwortlich für den Inhalt im Sinne desPressegesetzes: Oswald Waldner

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Seite 4 / Nr. 17 Passeirer Blatt / März 1998

Werkstattfür Behindertestellt sich vor:

Liebe Passeirer!

Am 7. Jänner 1998 hat die neue Werk-statt für Behinderte mit ihrer Tätigkeitbegonnen. Derzeit besuchen 5 Betreu-te aus dem Tal die Einrichtung, und siewerden von 3 Betreuern unterstützt. Siefinden uns in der Zeit von 8.00 bis 15.00Uhr (freitags von 8.00 bis 13.00 Uhr) imUntergeschoß der Volksschule St. Le-onhard/Pass. Wir sind eine offene Be-hinderteneinrichtung und streben einenintensiven Kontakt zu unserer Umge-bung an.

Wir werden in folgenden Bereichen ar-beiten:

• Serienfertigung und Montagearbeitenim Auftrag der Fa. Hoppe AG,St. Martini Pass.

• Papierherstellung und -gestaltung,Naturfaserverarbeitung undtextiles Gestalten

Gerne nehmen wir Aufträge an, freuenuns über Ideen und Anregungen, EurenBesuch und Euer Interesse.Kleine Feste, Verkaufstage und gemein-same Veranstaltungen mit anderen Ver-einen, sollen dazu beitragen, daß wirins Dorfgeschehen "hineinwachsen".Wenn wir Veranstaltungen planen, In-formationen oder Bitten haben, werdenwir uns über die Mitteilungsblätter derTalgemeinden zu Wort melden.

Garbi Ploner

Viel Feind - viel Ehrund gschwolln nou mear

iatz hobn de Viechler va mier obr a Ruahweil mi sauf! geimpft hobn,

as kluaner Bua

"Weschpn trazzn {{Viel Weschpn - viel Windund voll Pinggl d,r Grind

Viel Weschpn - viel Schneaooh - de Teifl tian weah

Wildbachverbauungin 5t. Leonhard

Droht ein Wolkenbruch oder lassen dieSchneeschmelze oder andauernde Re-genfälle die Passer anschwellen, be-sinnt man sich der Wildbachverbauungund hofft, daß ihre Arbeit dem Ansturmstandhält. Fast ist es wie mit den Hei-ligen, die man auch im Himmel werkelnläßt, aber wehe man ruft sie an, und siesind nicht sofort helfend zur Stelle.Manchmal wird die Wildbachverbauungkritisiert, weil eigener. Grund besetztwird oder eine Naturlandschaft ver-schwindet. Dabei bemüht sich die Wild-bachverbauung in letzter Zeit verstärktdarum, nur einzugreifen, wo es notwen-dig ist und dort so naturnah wie mög-lich vorzugehen.So ist die verbaute Passer kein Kanal,sondern einem Wildbach nachempfun-den, und durch das Biotop in den "Gan-dellen" soll ein kleines Stück alte Au-landschaft und Überschwemmungsge-biet wiederhergestellt werden. Auchversucht sie, offene Wunden in derLandschaft zu schließen, wie etwa denHangbruch bei den Bunkern in Saltaus.Das Militär hat sich geweigert, denBunker zu entfernen und den Hang zusichern. Nicht so die Wildbachverbau-ung, obwohl das Militär verantwortlichwar. Nun kann der Hang wieder ver-wachsen, und auch die Gefahr ist be-seitigt, daß der Bunker in die Passerrutschen könnte.Ebenso ist vor wenigen Jahren ein Teilder Anbrüche im Kelderertal mit demSchönbichlbach gesichert worden, imheurigen Jahr sollen weitere Siche-rungsarbeiten folgen. Die größte Gefahraber geht weiterhin von der Passer aus,welche der frühere Wildbachchef Wat-schinger einmal als "schlimme Bestie"bezeichnet hat, weil sie ein riesiges undverhältnismäßig steiles Einzugsgebiethat und so schnell anwachsen kann,wie kein anderer Fluß in Südtirol.Wurde in den letzten Jahren die Passervor allem auf der Höhe Schwarzsägeverbaut, ist heuer der Bereich hinter derHandwerkerzone Holzlände dran, wodie Ufermauer erhöht wird, und der Be-reich der "Hölle", wo im letzten Jahrvollkommen überraschend die Stau-mauer in sich zusammengebrochen ist.Dabei hat sich gezeigt, daß solcheMauern früher weniger mit Eisen be-wehrt wurden und weniger in den Sei-tenfelsen verankert waren.Da das Rückhaltebecken hinter der al-ten Staumauer zu klein war und ist, wirddie Staumauer nicht mehr errichtet,dafür aber mehrere Quersohlen, um diePasser im Lauf zu halten und daran zu

hindern, ihr Bett zu vertiefen und dieSeiten mauern zu untergraben. Schonöfters wurde auch der Waltner- undPfistradbach St. Leonhard gefährlichund bereits in der Vergangenheit hatman vieles unternommen.Die Absicht dabei ist es, durch Stufenam Oberlauf die Vermurung zu verhin-dern und durch Rückhaltebecken hin-ter dem Dorf das trotzdem mitgeführteMaterial zurückzuhalten, Jeder, der diegefährlichsten Augenblicke durch denWaltnerbach miterlebt hat, erinnert sich,daß das Bachbett wohl für das Wasser,nicht aber für das mitgeschwemmteMaterial und die Bäume gereicht hat.Aus diesem Grunde sind bei - und un-terhalb von Walten Stufen errichtetworden, und ebenso in Pfistrad bei derE-Werksfassung und bei der Trinkwas-serfassung. Hinter St. Leonhard aberwurde das bestehende Rückhaltebek-ken um ein vielfaches vergrößert. Da-für hat man auf ein zweites Rückhalte-becken bei dem Winnebacher Brunnenverzichtet, weil die Gefahr bestand, daßdie labilen Seiten hänge angefressenwürden. Ebenfalls gesichert wurde derGlaitenbach auf der Höhe von BadFallenbach und vom Unterzegg, wo einRückhaltebecken errichtet wurde.Wie man sieht, hat die Wildbachverbau-ung in den letzten Jahren viel für unse-re Sicherheit unternommen und beab-sichtigt dies auch in Zukunft. VielePasseirer haben dabei Arbeit gefunden,und fuhren diese in zwei Gruppen, un-ter der Leitung von Gottfried Gufler undManfred Tschöll, geduldig und erfolg-reich durch.Der bisherige Leiter des Raumes Burg-grafenamt-Vinschgau, Ing. Rudolf Pol-linger, ist zum Gesamtleiter des Son-derbetriebes für die Wildbachverbauungberufen worden und zur Zeit leitet Ing.Mauro Spagnolo die Arbeiten im Burg-grafenamt und im Vinschgau. Der zu-ständige Geometer, Herr Mair Kurt, hatleider einen schweren Verkehrsunfallerlitten und kann sein Haus im Hap-pergweg in St. Leonhard nicht verlas-sen. An seine Stelle ist Frl. Silvia Pich-ler getreten. Zusammenfassend kannman feststellen, daß die Wildbachver-bauung stets ein offenes Ohr für unsereSorgen gehabt hat, besonders seit Dr.Michl Laimer aus Riffian als Landesratdafür zuständig ist. Gegen Jahrhun-dertereignisse ist man nie gefeit, abervielleicht kann das Ärgste abgewendetwerden.Wie tief die Ängste vor den Gefahrendes Wassers in unserer Bevölkerung

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Passeirer Blatt / März 1998 Seite 5 / Nr. 17

sitzen, zeigen die alten Traditionen,etwa die Peter-Ketten-Feier am 1. Julijeden Jahres, die in der Kohlstattgefeiert wird, der Bachsegen bei denProzessionen und das Fest des Johan-

nes des Täufers in Walten am 24. Juni.Der Feiertag wird inzwischen auf denSonntag verlegt; eine Prozession ziehtmit einer geschnitzten Johannesfigurzum Waltnerbach, dort wird die Heili-

genfigur symbolisch aus dem Wassergezogen. Anschließend wird bei derWanser Kapelle eine Messe gefeiert.

Konrad Ptitscher

( lius vergangenen Xeiten ~

"Ach, wie schießt ihr schlecht!"Ein altes Schriftstück belegt die Worte aus dem Munde

unseres Freiheitshelden

Zur Zeit Kaiser Napoleons 1., als derRhein deutschfranzösische Grenze war,waren die Bewohner des heutigen Lu-xemburg und der Gebiete an der Moselfranzösische Staatsbürger. Die jungenMänner mußten daher in der französi-schen Armee Militärdienste leisten.Auch ein Jean (Johann) Lehnerts vomLehnertshof in Seimerich (heute KreisBitburg/Eifel) diente in der französi-schen Armee. Unter dem Befehl desFeldwebels Eiffes aus Beaufort (im heu-tigen Großherzogtum Luxemburg) wur-de er 1810, während seiner Stationie-rung in Mantua, zur Exekution von An-dreas Hofer abkommandiert. Er entzogsich jedoch diesem grausigen Befehldurch "Krankmeldung". Er wußte abervon luxemburgischen Kameraden, diewie er zum Exekutionskommando ge-hörten, daß sie bei der Hinrichtung vonAndreas Hofer bewußt vorbeigeschos-sen oder keine tödlich wirkendenSchüsse abgegeben hatten. Die Text-

zeile im .Andrsas-Hoter-Lied" be-schreibt also sehr zutreffend jene tragi-sche Szene: "Gebt Feuer! Ach, wieschießt ihr schlecht!" Freilich - wie sehrdie Soldaten doch noch auf Begnadi-gung hofften -, dieses Verhalten konnteden Tod des Verurteilten nicht verhin-dern; es verlängerte nur sein Sterbenum wenige Augenblicke. Der Feldwe-bel Eiffes mußte dem nicht tödlich ge-troffenen Andreas Hofer mit der Pistoleden "Gnadenschuß" geben.Dieser Feldwebel Eiffes und Johann(Jean) Lehnerts lebten später in Beau-fort bei Echternach (Luxemburg) alsNachbarn.

Dieser schriftliche Beleg ist Bestandteileiner Familiengeschichte.

Herr Werner Böer aus Bernkastel-Kues(D) verbrachte im vergangenen Jahr ei-nige Tage Urlaub in unserem Land.Dabei erzählte er, daß seine Frau Agnes

Steinlbau

eine geb. Molitor sei. Ihr GroßvaterJohann habe eine umfangreiche Fami-liengeschichte angelegt, die unter an-derem auch zwei interessante Aufzeich-nungen aus der Zeit um 1810 aufzu-weisen hat. Die Urgroßmutter jenesJohann Molitor war Barbara Lehnerts,die den Lehnertshof in Seimerich ge-erbt und einen Johann Zeyen geheira-tet hatte. Diese Barbara hatte neun Ge-schwister. Ein Bruder war der obenerwähnte Johann Oean), der im Som-mer oder Herbst des Jahres 1810 inenglische Gefangenschaft geraten war.Dazu gibt es noch einen recht merk-würdigen Brief (19. Oktober 1810) anden Schwager Johann Zeyen. JohannLehnerts, der vom absichtlichen Vorbei-schießen erzählt hat, heiratete später ineinen Bauernhof im luxemburg ischenBeaufort ein und wurde somit Nachbardes Feldwebels Eiffes, der AndreasHofer am 20. Februar 1810 endgültigvom Leiden erlöst hat.

G lffilllbJHIHandwerkerzone 75 - 39010 St. Martin/Passeier - Tel. (0473)64 1509 - Funktelefon0336/45 1869

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Seite 6 / Nr. 17 Passeirer Blatt / März 1998

20jähriges Wiedergründungsjubiläumdes Schützenbataillon Passeier

Das Bataillon Passeier setzt sich ausden fünf Kompanien der drei PasseirerGemeinden, Schützen kompanie "St.Martin", Schützen kompanie .AndreasHofer" , Schützenkompanie "Major Ge-org Klotz" Walten, Schützenkompanie"Moos" und Kompanie" Platt" zusam-men.

Die größte Persönlichkeit des Tales

Der bekannteste Passeirer und Schüt-ze in aller Welt ist sicherlich der Ober-kommandant von Tirol im Befreiungs-jahr 1809, der Sandwirt Andreas Ho-fers. Er ist eines der wichtigsten "Bin-deglieder" Gesamttirols. Seine Wiegeund sein Besitz waren im Passeiertal,seine Mutter stammte aus Matrei amBrenner. Als Vieh- und Weinhändler warer im ganzen Land, Nord-, Süd- undWelschtirol, unterwegs.

Die geschichtliche Entwicklung desTales im "Zusammenhang" mit denSchützen

Das Passeiertal war Teil eines Lebens-raumes, der von rätischen Volksstäm-men einige Jahrhunderte v. Chr. bis ca.600 n. Chr. bewohnt wurde. Aus dieserZeit stammen auch viele Orts- und Flur-namen: Matatz, Ulfas, Fartleis, Walten,Passer, u.v.a.).

Die Zeit der Römerherrschaft von ca.Christi Geburt bis zum Untergang West-roms um 500 war für das Tal eher un-bedeutend, da der Jaufen und das Tim-melsjoch nur für den regionalen Handelgenutzt wurden. Die wichtigen Militär-und Wirtschaftswege führten über Bo-zen, Ritten zum Brenner oder in denVinschgau.

Durch die Völkerwanderung kam vomNorden der germanische Volksstammder Bajuwaren ins Passeiertal, der sichmit der rätischen Urbevölkerung ver-mischte. In dieser Zeit begann eine in-tensive Rodungstätigkeit, und es wur-den viele Bergbauernhöfe neu errichtet.Viele Flurnamen gehen auf diese Zeitzurück: Prünst, Prantach, St. Leonhard,St. Martin, Moos u. v. a. Tirol nimmtGestalt an: Die Passeirer hatten vonAnfang an ein Nahverhältnis zu den

Foto der Bataillonsfahne und Fahnenpatin (Rosa Ennemoser v.i.B.M.) anläßlich der Fahnenweihe

Grafen von Tirol, da sie besondereRechte und Pflichten hatten. z.B. Jagd-und Fischereirechte, aber auch diePflicht zur Schloßwache. Kaiser Maxi-milian schuf 1511 im Landlibell eineWehrverfassung für Tirol. Die Kompa-nien unter den selbstgewählten Haupt-leuten rückten aber schon viel früheraus, wenn dem Land Gefahr von außendrohte.

So gibt es bereits schriftliche Belegevon einem Ausrücken um 1140 zur Er-stürmung der Stadt Mailand und einemvon 1487 unter Erzherzog Sigmund, wodie Tiroler die Venezianer bei Callianosüdlich von Triest besiegten, woraufKaiser Maximilian 1496 dem PasseirerAufgebot, das sich besonders bewährthatte, ein eigenes Talschaftswappen -Adler mit Uhu auf weißem Grund - ver-lieh und alte Privilegien bestätigte.

1763 stellten die Passeirer die Leibwa-che für den Landeshauptmann GrafWolkenstein, als dieser gegen die auf-ständischen Maiser Bauern in Meranvorgehen mußte. Ebenso stellten sichPasseirer Schützen im Gelöbnisjahr1796 am Tonalepaß und im südlichenEtschtal den Franzosen entgegen. ImHeldenjahr 1809 stellten sie unter An-dreas Hofer im Burggrafenamt, Passei-er, Sterzing, am Berg Isel und bei Pi1-

cante bei Ala die Kerntruppe. Bekann-te Helden von Anno 1809 waren der da-malige Hauptmann von St. Martin, Ge-org Laner ("Salztrager Jörgl"), der 1863in Tumpen (Ötztal) starb und dort be-graben ist und nicht zuletzt Dr. JosephEnnemoser aus Schönau/Rabenstein,der Hofers Adjutant war. Auch 1848,1859 und 1866 halfen Passeirer Schüt-zen die Bedrohung Tirols durch die ita-lienischen Freischärler abzuwehren.

Die großen Feiern an den Schießstän-den des Tales fanden im 19. Jh. undbis zum Ersten Weltkrieg statt. Schieß-stände gab es in St. Leonhard, St. Mar-tin, Moos, Platt, Pfelders, Stuls, Raben-stein und am Schneeberg. 1899 anläß-lich der Einweihung der Gedächtniskir-che zum "Heiligsten Herz Jesu" und derEröffnung der neuen Taistraße fand sicham Sandhof sogar Kaiser Franz Josef I.ein, um anschließend am k.u.k. Bezirks-schießstand in St. Leonhard dem Lan-desschießen die Ehre zu erweisen.

Im August 1914 wurde in Bozen in An-wesenheit einiger Passeirer beim Lan-desschützenmeister die Bildung desStandschützenbataillons Nr. VII Passei-er, mit vier Kompanien beschlossen: St.Martin, St. Leonhard, Moos und Platt-Pfelders.

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Passeirer Blatt / März 1998 Seite 7/ Nr. 17

Passeirer Schützenkompanie 1863 - Söhne und Enkel der Kämpfer von 1809 und unsereVorfahren

Am 13. Mai 1915 wurde die Bataillons-fahne am Sandhof feierlich geweiht.Diese Fahne ist heute im Besitz derKompanie Andreas Hofer St. Leonhardund wird bei Ausrückungen dem Bat-taillon geliehen. Als Italien am23.05.1915 Österreich-Ungarn denKrieg erklärte, zogen auch viele Passei-rer Standschützen zur Verteidigung derHeimat aus und kamen an den ver-schiedenen Abschnitten der Dolomiten-front (Valparola, Borcolapaß) im Westenam Monte Vior, Montozzo und schließ-lich am Tonalepaß zum Einsatz.

Anton von Mörl, ein österreichischerOffizier, schrieb in seinem Werk "DieStandschützen verteidigen Tirol 1915 -18" folgendes über die Schützen ausdem Passeiertal: " ... Ebenfalls im Col-di-Lana-Gebiet kämpfte das BataillonPasseier. Die Passeirer sind bekanntals biedere, ehrliche Leute, die immergerade heraussagen, was sie denken,wenn es auch nicht immer höflichklingt." (S. 213-214)

Durch die Zerreißung Tirols 1918 unddie Machtergreifung der Faschisten1923 kam das Schützenwesen zum Er-liegen. Erst anfangs der 50er Jahrerückten einige Passeirer wieder zusam-men aus. Am 4. Dezember 1955 fandam Sandhof die Neugründung derSchützenvereinigung von Passeier statt.

Im Jahr 1958 waren es auch PasseirerSchützen um Major Georg Klotz, diemaßgebend an der Gründung des Süd-tiroler Schützen bundes beteiligt waren.

Und 1995 waren es wiederum einigePasseirer Schützen, die bei der Grün-dungsfeier des Gesamttiroler Schützen-bundes in Innsbruck in der Ehrenkom-panie mitmarschierten und Salut schos-sen.

Die wichtigsten Ereignisse aus den20 Jahren des SchützenbataillonsPasseier

Gründungsfeier am 7. April 1978 imGasthaus Hubertus in St. Leonhard mit

vier Kompanien: St. Leonhard, St. Mar-tin, Platt und Walten; die wiedergegrün-dete Kompanie Moos wird dann einJahr später aufgenommen.

Die Bataillonskommandanten:

1978 - 1990 Wolfram Klotz1990 - 1996 Siegfried Pfitscher

seit 1996 Manfred Tschöll

1983/84Wiederaufbau der Pfandleralm Hütte.Die Einweihung der Hütte findet am 17.Juni 1984 statt. In dieser Hütte warAndreas Hofer einst am 28. Jänner1810 um 4 Uhr morgens verhaftet wor-den. Sie war am 23. November 1919abgebrannt.

1984Einige Passeirer Schützen beteiligensich bei den Volksschauspielen in Me-ran und Algund.

Landesfest ,,175 Jahre Anno Neun und66 Jahre Zerreißung Tirols" mit Fest-umzug und Dornenkrone. PasseirerSchützen marschieren an der Spitzealler Südtiroler Schützen.

1986bei der 34. Landesversammlung derSVP stören rund 50 Schützen die Ver-sammlung mit lauten Sprechchören.

1988Einweihung der Gedenktafel für JosephEnnemoser,

1991 Pfingstmontag:Passeirer Schützen demonstrieren ge-gen das Siegesdenkmal in Bozen undmarschieren trotz Bespuckens durchfanatische italienische Jugendliche dis-zipliniert weiter.

Schützen aller 5 Kompanien am 20. Februar 1997 in Mantua, mit den Bürgermeistern von St.Martin sowie Moos und Pater Theo, der die Feldmesse zelebrierte.

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Seite 8 I Nr. 17 Passeirer Blatt I März 1998

1996Gedenkfeier für Franz Innerhofer am 24.April mit anschließendem Protest-marsch gegen das Siegesdenkmal inBozen.

Feier anläßlich "500 Jahre Wappen derTalschaft Passeier" mit Errichtung einesGedenksteines in Saltaus zusammenmit dem Heimatpflegeverein Passeier.Der Stein wird am 19. Mai 1996 ent-hüllt und gesegnet.

Sommer 1997Feierliche Segnung einer Schützen- undTirolerfahne auf der Pfandleralm.

Die Passeirer Schützen marschieren all-jährlich bei der Andreas-Hofer-Feier amSand hof auf. Das Bataillon veranstaltetseit 1995 jährlich ein Bataillonsschie-ßen. Zusammenarbeit sowie Zusam-menhalt mit anderen Passeirer Vereinenund Verbänden wird bei den Schützengroßgeschrieben, was sich immer wie-der bei touristischen und kulturellen Ver-anstaltungen zeigt. Es ist mittlerweileauch zur Tradition geworden, daß diePasseirer jährlich zum Ötztaler Batail-lonsfest über das Timmelsjoch fahrenund dort Kontakte knüpfen. Mit demÖtztal ist das Passeier seit altersher engverbunden. Einst reichte das Passeier

bis Obergurgl. In der Faschistenzeitkamen viele deutsche Bücher über dasTimmelsjoch für die Katakombenschu-len ins Passeier. Außerdem wurdezwischen den Tälern heftig geschmug-gelt (Feuerstein, Zacherin, Schnaps,Wein, ...) Die Passeirer Schützen pfle-gen auch regen Austausch mit denbayrischen Gebirgsschützen. In Bayernliegt nämlich der berühmte Passeirer Dr.Joseph Ennemoser begraben. Unver-gessen ist aber auch die Hilfe, die dasbayrische Alpenkorps den TirolerStandschützen 1915 leistete.

Manfred Tschöll

Festprogramm:Samstag, 27. Juni 1998

18.00 Uhr* Beginn Jubiläums-Zeltfest

Sonntag, 28. Juni 1998

8.45 Uhr* Eintreffen der Teilnehmer in

St. Martini Pass.

9.30 Uhr* Meldung an die ranghöchsten

Offiziere* Einmarsch

* Feldgottesdienst mitDekan von Pass eierHochw.Michael Pirpamer

* Totengedenken* Ansprache der Landesabgeordneten

Eva Klotz und des Landesabgeord-neten sowie Bürgermeister vonSölden Ernst Schöpf

* Festumzug zum Festplatz mitDefilierung

* Konzert mit den Musikkapellen

14.30 Uhr* Tanzunterhaltung

Ehrenkompanie:Schützenkompanie Längenfeld - ÖtztalEhrenschutz:Bürgermeister von St. MartiniPass.,Hermann Pirpamer

Hinweis: .....Für die Anmeldung und weitere Aus-künfte wenden Sie sich bitte an denBataillonskommandanten ManfredTschöll

Kammerveiterstraße 739015 St. Leonhard in Pass. - SüdtirolTelefon 0473 - 641156

Passeirer Musikantenstadlzugunsten der Behindertenverbände Passeier

Es ist bereits nach Mitternacht, als dasgroße Finale mit dem Südtiroler Heimat-lied, angeführt von der Saltauser Böh-mischen und über ein weiteres Dutzend

Klatschen des Publikums, durch dengroßen Saal des Kulturhauses von St.Leonhard klingt. Spätestens hier fälltdem aufmerksamen Besucher das ein-

Weihnachtsfeierverschiedener Passeirer Tanzmusik-gruppen, begleitet vom begeistertem

malige Zusammengehörigkeitsgefühlder Passeirer Musikanten auf.

Dieses Finale leitet auf den zweiten Teildes Abends über. Jede Gruppe gibteinige Stücke zum Besten und läßt somanches Musikantenherz höher schla-gen. Der 2. Teil gehört den Tänzern.Karl Pichler (Ebioner Karl) und LuisHofer verstehen es hervorragend alle zumobilisieren und zum Mittun zu begei-stern. Die Kollegialität der Musikgrup-pen ist vorbildlich, das gute Gelingendes Abends vorprogrammiert.Durch die gute Zusammenarbeit derPasseirer Behindertenverbände (Ar-beitskreis Eltern Behinderter und Ar-beitsgemeinschaft für Behinderte, bei-des Selbsthilfegruppen mit verschiede-nen Schwerpunkten) wird das Fest auchein großer "finanzieller Erfolg". Diesnicht zuletzt, weil alle Musikgruppenehrenamtlich spielen.Dank gebührt allen freiwilligen Helfern,vom Küchenpersonal bis zur Bedie-nung. Es ist für uns eine enorme Ermu-

Page 9: Passeirer Blatt

Passeirer Blatt / März 1998 Seite 9 / Nr. 17

tigung, wenn wir spüren, mit welcherBereitwilligkeit uns die Menschen ent-gegenkommen. Das Ganze aber wärezum Scheitern verurteilt, käme nicht dasPublikum so zahlreich. Allen sagen wirdeshalb ein großes "Vergeits Gott" fürihre Freigiebigkeit. Mit dem Erlös kön-nen wir das ganze Jahr hindurch Feiernund Ausflüge für die Behinderten orga-nisieren.Wer sich für einen dieser Verbändepersönlich interessiert, kann sich anFrau Johanna Burgmann, St. Leonhard(Arbeitskreis Eltern Behinderter), oderan Franz Platter, Saltaus (Arbeitsge-meinschaft für Behinderte), wenden.

Franz Platter

AVS St. MartinErfolgreiches Tätigkeitsjahr 1997

Am 16. Jänner 1998 hielt die AVS-Sek-tion von St. Martin ihre 40. Jahreshaupt-versammlung ab. Dazu konnte der 1.Vorsitzende Raffl Vigil über 70 Mitglie-der begrüßen. Anwesend waren auchder Bürgermeister Pirpamer Hermann,sowie zwei Männer der ersten Stunde,Sepp Haller und Wendelin Pichler, dieam 3. März 1958 die AVS-Sektion vonSt. Martin mitgegründet hatten.Die AVS-Sektion zählt derzeit 240 Mit-glieder. Elf neue Mitglieder konnten1997 hinzugewonnen werden. Der Mit-gliedsbeitrag beträgt auch heuer Lit.30.000.- und beinhaltet zusätzlich eineBergungskostenversicherung. Das Tä-tigkeitsprogramm konnte 1997 nahezuzur Gänze durchgezogen werden. Eswaren dies 4 Skitouren, 2 Frühlingswan-derungen, 2 Bergwanderungen, dasHerz-Jesu-Feuer, 2 Hochtouren und 2Herbstwanderungen. Die Hochtourenführten heuer auf die Weißkugel und aufdas Zuckerhütl. Leider fiel die Tour aufdas Zuckerhütl einem Schlechtwetter-einbruch zum Opfer, sodaß man sich mitder Besteigung der Sonklarspitze unddes Wilder Freigers bescheiden mußte.Mit eindrucksvollen Dia-Aufnahmen ließTourenleiter Isidor Plangger das Berg-steigerjahr Revue passieren.Anschließend zeigte Vizevorstand HansTschöll interessante Dias aus der Tätig-keit der Jugend-Abteilung. Besondersdas Klettern fand bei der Jugend gro-ßen Anklang, sodaß 4 Kletternachmitta-ge in Kletterhallen und Klettergärten,sowie je ein Kletterausflug zum Garda-see und in die Dolomiten durchgeführtwurden. Zudem wurde auch ein Zeltla-ger bei der Timmelsalm organisiert.Anschließend stellte Plangger Isidor das

Tourenprogramm 1998 vor, das schöneund interessante Programmpunkte be-

und BRD St. Martin in Wort und Bildfesthält. Voraussichtlich am 2. Juli er-

AVS - Weiskugl 3739 am 26.07.1997

inhaltet. Im Bereich der Markierung undWegeinstandhaltung wurde verstärktmit der Nachbarsektion von St. Leon-hard zusammengearbeitet. Mehrere Be-schilderungen wurden vorgenommenund wichtige Wegabschnitte und Mar-kierungen wurden erneuert, wobei sichKassian Plangger durch Fleiß und Ein-satz auszeichnete. Wie schon anfangserwähnt, ist die AVS-Sektion von St.Martin 40 Jahre alt.Dieses Jubiläum soll natürlich gebüh-rend gefeiert werden: im Mai soll eineBroschüre erscheinen, die 40 Jahre AVS

folgt eine Multivisionsschau eines be-kannten Bergsteigers auf der Festwiesevon St. Martin. Für den 5. Juli ist die40-Jahrfeier mit einer Messe auf derPfandler Alm vorgesehen.Der AVS St. Martin dankt allen, die dieSektion tatkräftig unterstützt haben,besonders der Raiffeisenkasse und derGemeindeverwaltung von St. Martin.Ein besonderer Dank aber gilt den Berg-rettungsmännern, die viele Freizeitstun-den für ihre Ausbildung "opfern", umMenschen in der Not zu helfen.

K.G.

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Seite 10/ Nr. 17 Passeirer Blatt / März 1998

AVS St. Martin Programm 1998

Wanderungen für Jedermann:25. April

Frühlingswanderung bei Tramin - Beg/eiter: /sidor P/angger

17. MaiHohe Reisch (Stoanerne Mandler) - Mölten - Beg/eiter: /sidor P/angger

28. JuniLeichte Bergwanderung auf das Trudner Weishorn - Beg/eiter: /sidor P/angger

12. JuliRotwand und Masare Klettersteig in den Dolomiten

Beg/eiter: Oswa/d Pinggera

6. SeptemberAlpenvereinsjugend - Sternfahrt - Beg/eiter: TscMII Hans

20. SeptemberRundwanderung-Altensteinerhöhenweg in Sexten - Beg/eiter: /sidor P/angger

11. OktoberRundwanderung am Vernagt-Stausee - Beg/eiter: /sidor P/angger

8. NovemberHerbstwanderung

Skitouren:Sonntag, 22. März

Köllkuppe - Martelltal

Berg- und Gletschertouren:18. und 19. Juli

Jubiläumstour 40 Jahre AVS auf den Piz Palü 3905 min der Berninagruppe Schweiz - Touren/eiter: /sidor P/angger

22. und 23. AugustGletschertour auf den Seelenkogel 3.474 m vom Ötztal aus

Touren/eiter: /sidor P/angger

Rege Tätigkeitdes KVW Seniorenklubs St.

Dank der Zuschüsse von Land, Gemein-de, Bildungsausschuß, Raiffeisen undVolksbank von St. Leonhard, war eswieder möglich, Abwechslung und Freu-de in den Alltag der Klubrunden zu brin-gen. Es wurden 36 Treffen, 3 Vorträge,4 Fahrten, 7 verschiedene Feiern, sowie10 Stunden Seniorentanz durchgeführt.Besonders die Fahrten bereicherten undverschönerten das Seniorenleben. DieSelbständigkeit der Blinden im BoznerBlindenzentrum hat uns sehr beein-

druckt und bewußt gemacht, .wievielman kann, wenn man will". Auch dieWallfahrt nach Absam, sowie die Be-sichtigung des Rundgemäldes in Inns-bruck faszinierten alle. Trens und Jau-fental standen auf dem Programm, dadie wenigsten dieses Orte kannten. Beitraumhaftem Wetter fuhren wir ins Sarn-tal. Dekan P. Paul Lantschner, unserehemaliger Koperator, feierte mit uns diehl. Messe und fand außerdem noch vielZeit für uns. Die Besichtigung der Lat-

Dr. LangisEr isch nou nit kemminobr es taurt niamr /ong

er setzt schun sain Fuarwerchvoll Fraide in Gong.

Er p/oudrt zi die P/iandruntrn Boudn dinnin zuachnund sogg zinaniadn Wirz/

Tua daine Zwespnzommsuachn.

Und nor wed/tr in Wintra woachs Lift/ in Gsicht

daß dr Aisk/umpnmuaß k/iabn

und die Schneadecke bricht.

Leonhardschenölbrennerei in Unterreinswald inSarntal war für uns ein weiteres Erleb-nis. Uns wurde anschaulich gezeigt,wieviel Zeit, Fleiß und Mühe notwendigsind, um das Latschenöl herzustellen.Neu angeboten wurde letztes Jahr derSeniorentanz. Viele Senioren waren ersteinmal skeptisch, doch die ReferentinAgnes Höllrigl schaffte es in kurzer Zeit,Begeisterung und Freude zu wecken, Somachten bald alle gerne mit. Am Niko-laustag gaben Krampus und Nikoluasdem Klub die Ehre und beschenkten dieSenioren, Es ging dabei sehr lebhaft undlustig zu. Auch die Weihnachtsfeiermachte viel Freude, da der Ausschußfür jeden Teilnehmer ein schönes Ge-schenk gebastelt hatte, Der KVW-Se-niorenclub möchte all jenen herzlichgedanken, die uns im Laufe des Jahresunterstützt haben, Nicht zuletzt gilt derDank allen Senioren im Klub für ihr"Mittun" und den Zusammenhalt.

KVW Seniorenclub - Maria Prugger

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Passeirer Blatt / März 1998 Seite 11 / Nr. 17

FF St. MartinJahresschlußbericht 1997

Am 24.01.98 hielt die FF St. Martin imgemeindeeigenen Vereinssaal ihre dies-jährige Jahreshauptversammlung ab, zuder Kommandant Franz Gufler 42 Wehr-männer und als Ehrengäste Bürgermei-ster Hermann Pirpamer und Abschnitts-inspektor Anton Platter begrüßenkonnte.

daß vor allem schwere Unfälle oft andie psychischen Belastungsgrenzen ei-nes jeden Feuerwehrmannes gehen.

Weiters waren zwei aufsehenerregendeBrände zu verzeichnen. Große Aufre-gung herrschte beim Brand auf derFestwiese, und auch der Waldbrand bei

Zu Beginn der Sitzung wurde in einerGedenkminute der Verstorbenen ge-dacht. Dabei standen die schmerzli-chen Verluste des Schriftführers HugoCiatti und der Fahrzeugpatin PirpamerSchenk Edeltraud im Vordergrund. ImAnschluß daran ging KommandantFranz Gufler zur Tagesordnung über.

Das Jahr 1997 war für die FF St. Martinvor allem durch besonders prägnanteHöhen und Tiefen gekennzeichnet. Zuden Tiefen gehören wohl das Ablebenunserer erwähnten Verstorbenen, aberauch bei Einsätzen mußten Feuerwehr-männer oft ohnmächtig mitansehen, wiedas Schicksal seinen Lauf nimmt. Vorallem bei Verkehrsunfällen war heuereine sehr negative Bilanz zu verzeich-nen, wobei es bei 11 Einsätzen 2 Toteund 10 Verletzte zu beklagen gab.Dabei scheint es müßig zu erwähnen,

Stauden wirkte sehr bedrohlich, konnteaber durch gezieltes Eingreifen und guteZusammenarbeit zwischen 6 Wehren imKeim erstickt werden. Von großer Be-deutung für die Feuerwehr war letztesJahr die Fertigstellung der neuen Feuer-wehrhalle und der Umzug in das Gerä-tehaus im August. Die moderne, funk-tionelle Feuerwehrhalle stellt für unsereWehr einen Meilenstein in der Vereins-geschichte dar. Die Einweihung ist fürden 26. April 1998 vorgesehen.

Als wichtigste Neuerung für das Jahr1998 ist der Ankauf von neuen Einsatz-mänteln vorgesehen, da die alten Män-tel nicht mehr den heutigen Sicherheits-anforderungen entsprechen und zumTeil deutliche Verschleißerscheinungenaufweisen. Sehr auffällig ist auch, daßes heutzutage für eine Feuerwehr schonlange nicht mehr ausreicht, nur die Na-

turelemente Feuer und Wasser zu be-kämpfen. Die Einsätze waren auch imvergangenen Jahr sehr vielfältig: Brän-de, Verkehrsunfälle, Gasbekämpfung,Heuwehr, Suchaktionen, Wasserversor-gungsdienst, Kanalreinigung, Türen öff-nen usw. Nachstehend die wichtigstenPunkte aus dem Tätigkeitsbericht 1997:9 Brandbekämpfungen, 27 technischeNothilfen verschiedenster Art, 1 Kata-stropheneinsatz, 2 Rettungseinsätze,insgesamt waren es 41 Einsätze. Wei-ters 12 Brandverhütungsdienste bei ver-schiedenen Veranstaltungen, 59 Übun-gen verschiedenster Art. Insgesamtwurden 1779 Arbeitsstunden geleistet.

Bürgermeister Hermann Pirpamer lobtein seiner Dankesrede den großen Ein-satz der Feuerwehr. Ausdrücklich dank-te er auch dem Kommandanten FranzGufler, der sich unermüdlich für denWiederaufbau der Festanlage einsetzte,die durch einen plötzlichen Brand kom-plett zerstört worden war. Mit Genugtu-ung vermerkte er den gelungenen Feu-erwehrhausbau, ein Werk an dem sichGemeinde, aber auch das Land finanzi-ell beteiligt hatten. Auch Abschnittsin-spektor Anton Platter erwähnte wohl-wollend die 59 Übungen des Jahres1997. Er betonte, daß häufige Übungenund Weiterbildung bei der Feuerwehrunumgänglich seien, da sich der Ein-satzbereich ständig ändert und Geräteerneuert werden. Auch dieses Jahrkonnten wieder einige Feuerwehrmän-ner für ihre langjährige Treue geehrtwerden. Für 25 Dienstjahre wurden ge-ehrt: Theiner Hans, Pichler Günther,Pöhl Luis und Lahner Karl

Für 15 Jahre Vereinstreue wurden aus-gezeichnet: Pirpamer Erwin, Gufler Kurt,Fontana Florian, Gufler Klaus, PlatterSiegbert, Frötscher Thomas. Neu inunsere Wehr aufgenommen wurdenMarth Christian, Pichler Konrad, Enne-moser Michael, Pichler Harald. Die Frei-willige Feuerwehr von St. Martin möch-te auf diesem Wege allen Gönnern und

, Mithelfern recht herzlich danken.K.G.

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Page 12: Passeirer Blatt

Seite 12 / Nr. 17 Passeirer Blatt / März 1998

Dritter Stafettenlauf der Feuerwehren

Zum dritten Male trafen sich am 7. Fe-bruar 1998 Feuerwehrmänner und Pa-tinnen aus allen Wehren des Passeier-tales in Pfelders zum traditionellen Sta-fettenlauf. Organisiert wurde dieser vonder FF Platt. Wie im Vorjahr meinte esder Wettergott wieder gut mit den Teil-nehmern. Im Vordergrund stand nichtnur der sportliche Wettkampf, sondernauch Unterhaltung und Erfahrungsaus-tausch. Bis spät in die Nacht wurde,als Ausgleich für die vielen Übungenund Einsätze während des ganzen Jah-res, gefeiert. Ein Dank gilt allen Spon-soren, den freiwilligen Helferinnen, aberauch der Liftgesellschaft Pfelders undhier insbesonders den beiden Zeitneh-mern, welche eine einwandfreie Austra-gung dieses Wettbewerbes ermöglichthaben. Viele Teilnehmer verabschiede-ten sich mit dem Wunsch, daß diesessportliche Sich-Messen in lustiger undgemütlicher Atmosphäre auch im kom-menden Jahr nicht fehlen möge.

Die Erstplazierten des Stafettenlaufes:

Ski

1. Marth Norbert FF. St Leonhard2. Gufler Thomas FF Platt3. Pixner Reinhard FF Platt

Die Sieger (v.l.n.r.) Thomas Gufler, JosefHofer, Florian Oberprantacher, NorbertMarth, Reinhard Pixner, Manfred Öttl

Rodeln

1. Oberprantacher Florian FF. Walten2. Hofer Josef FF Moos3. Öttl Manfred FF Platt

Der älteste Teilnehmer Johann Hofer (Stei-ner Hans) mit dem Organisator und Kom-mandanten der FF Platt, Franz Hofer

Cäcilienfeier des KirchenchoresSt. Martin in Passeier

Am Cäciliensonntag ehrte der Kirchen-chor St. Martin in Passeier seine lang-jährigen treuen Mitglieder, und verlieh

Ausdauer zum Wohle des Chores. PaterUrban Stillhard, Pfarrer Michael Pirpa-mer und der Bürgermeister der Gemein-

die Ehrenmitgliedschaft an Herrn Jo-hann Schwarz senior, Mitglied seit fast75 Jahren, sowie Rosa Schwarz seni-or, Mitglied seit fast 50 Jahren.

Nachdem der Obmann des Kirchencho-res, Hans Angerer, einige Episoden ausder Chorgeschichte dargebracht hatte,dankte er jedem Chormitglied herzlichfür den Fleiß, den Einsatz und für die

de St. Martin, Hermann Pirpamer, spra-chen über die wichtige Aufgabe desKirchenchores in der Pfarrgemeinde.

Geehrt wurden weiters folgende Mit-glieder:

35 Jahre: Lamprecht Zöschg Oorothea,Ennemoser Patricolo Elisabeth

30 Jahre: Angerer Franz

25 Jahre: Pixner Pfitscher Resi,Walder Hermann

20 Jahre: Brugger BraunhoferKriemhild, Pichler Gufler Ida,Schiefer Anton,Pircher Marth Erna

Das gemütliche Beisammensein klangnach einem erlesenen Essen und beistimmungsvoller Musik, dargeboten vonden "Geigern der Berge," am spätenAbend aus.

Angerer H.

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Passeirer Blatt / März 1998 Seite 13 / Nr. 17

Moos - Jüngster LVH-Ortsausschuß SüdtirolsDie Handwerker von Moos i. P. habenkürzlich einen neuen LVH-Ortsausschußgewählt. Mit Markus Volgger als neu-em LVH-Ortsobmann an der Spitze,Andreas Fontana, Klaus Pfitscher,Roland Graf und Dietmar Reinstadlerist damit der jüngste OrtsausschußSüdtirols ernannt worden. Das jüngsteOrtsausschußmitglied zählt 21 Jahre,das älteste 33.

Markus Volgger übernimmt sein Amtvom scheidenden Obmann FranzRaich, der als Bürgermeister gemein-sam mit Gemeindeassessor Luis Pich-ler, ebenfalls ein Handwerker, denHandwerkern auch weiterhin unterstüt-zend beistehen wird.

Begeistert zeigten sich die mehr als 25anwesenden Handwerker von der Rededes LVH-Präsidenten Herbert Fritz.Fritz hob die gestiegene Bedeutung desHandwerks in Südtirol hervor. "DasHandwerk ist keine Sackgasse mehr",betonte Fritz. Er führte dies unter an-derem auf die verschiedenen Image-

kampagnen des LVH und auf dessenpolitische Erfolge auf Gemeinde- undLandesebene zurück. Als solche nann-te er das neue Urbanistikgesetz unddas Gesetz zur Vergabe öffentlicherBauaufträge sowie die ersten Erfolge im

Bürokratieabbau. Bei der gegenwärti-gen Diskussion um das neue Wohnbau-förderungsgesetz wolle sich der LVH fürdie Förderung einer zweiten Dienstwoh-nung für Handwerker stark machen, soFritz.

(v.l.n.r.) Andreas Fontana, Dietmar Reinstaller, Markus Volgger, Roland Graf, Klaus Pfitscher

Wahl der Ortsobmännerdes Verbandes für Kaufleute und Dienstleister

St. Martin:Der langjährige Ortsobmann des Ver-bandes für Kaufleute und Dienstleisterin St. Martin in Passeier, Johann GeorgGötsch, wurde in seinem Amt wieder-bestätigt. Wiedergewählt wurde auchder Ortsausschuß, welcher sich ausAnna Elisabeth Pichler und Roman Rafflzusammensetzt.

Als Delegierter zur Hauptversammlungdes Verbandes ging Erich Kofler hervor.Zukünftige Ziele des Ausschusses wer-den Überlegungen zur "Überbrückungder Monate außerhalb der Fremdenver-kehrssaison", sowie das Ortsmarketingsein.

Bürgermeister Hermann Pirpamer be-tonte bei der Ortsversammlung, daß dieheimische Wirtschaft sich im Umbruchbefindet.

Früher habe es im Dorf Zeiten mit Mo-nopolstellungen im Handel gegeben,nun regelt dies allein der Markt. DerWirtschaftsassessor Johann Theiner

bedankte sich beim Ortsobmann undseinem Ausschuß für die gute Zusam-menarbeit zum Wohl der einheimischen

Johann Georg Götsch, Ortsobmannin St. Martin

Unternehmerschaft und im Interessedes gesamten Dorfes. Der Bezirksleiterdes Verbandes, Peter Kirchlechner, er-läuterte in einem Situationsbericht dieGrundausrichtung der Handelspolitikzur Erhaltung der Nahversorgung undEntwicklung der Klein- und Mittelbetrie-be.

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Seite 14/ Nr. 17 Passeirer Blatt / März 1998

Moos:Anton Platter, langjähriger Ortsobmanndes Verbandes für Kaufleute undDienstleister in Moos in Passeier, wur-de in seinem Amt wiederbestätigt. Inseinem Resümee sprach er in ersterLinie die Geschäftsöffnungszeiten derGemeinde Moos an. Diese sind sehrunterschiedlich, zumal das Gemeinde-gebiet aus mehreren Fraktionen be-steht und dort unterschiedliche Bedürf-nisse und Kaufgewohnheiten vorherr-schen.

Der Bürgermeister Franz Raich hob dasgute Verteilungsnetz in der Gemeindehervor.

Die Nahversorgung ist in allen Fraktio-nen gegeben, Qualität und Angebotstimmen. Wichtig ist die kontinuierli-che Kooperation zwischen den Wirt-

St. Leonhard:Lothar Delucca heißt der neue Ortsob-mann des Verbandes für Kaufleute undDienstleister von St. Leonhard. Bei derletzten Ortsversammlung wurde auchder Ortsausschuß gewählt.

Diesem gehören Arnold Marth, SonyaKobler, Günther Staschitz, Franz Hallerund Erika Tschöll an. Die Delegiertenzur Hauptversammlung heißen Günther

schaftstreibenden und der Gemeinde-verwaltung.

Die Gemeinde wird im Frühjahr in Zu-sammenarbeit mit dem Verband dieKaufleute einladen, um über das Pro-blem Geschäftszeiten und Kooperationzu diskutieren.

Aufgrund der Größe des Einzugsgebie-tes der Gemeinde, unterstrich der Wirt-schaftsassessor Luis Pichler, ist diegute Zusammenarbeit zwischen denWirtschaftstreibenden und den Verbän-den unerläßlich. Der Bezirksleiter desVerbandes, Peter Kirchlechner, erläuter-te in einem Situationsbericht die Grund-ausrichtung der Handelspolitik zur Er-haltung der Nahversorgung und Ent-wicklung der Klein- und Mittelbetriebe.

Stasehitz und Arnold Marth. In seinemRückblick wies der scheidende Ortsob-mann Martin Gufler auf die rege Tätig-keit der Kaufleute im Ort hin. So wurdeanläßlich des Andreas-Hofer-Jahres einSchaufensterwettbewerb veranstaltet.Während der Weihnachtszeit habeneine schöne Beleuchtung sowie Sängerund eine Bläsergruppe zur festlichenStimmung beigetragen. Diese Aktionen

~von St. Leonhard in Passeier mit dem Verbandsdirektor

ner, Ortsobmann Lothar Delucca, Bürgermeister Konrad Schiefer und HandelsassessorA/fred Schiefer.

Anton Platter, Ortsobmann in Moos

sollen auch in Zukunft stattfinden, undeine Werbebroschüre soll dafür sorgen,daß sich die Gäste im Ort besser zu-rechtfinden.

Verbandsdirektor Walter Baumgartnernahm die Situation des Handels in Süd-tirol kritisch unter die Lupe. "Der Han-del" - so Baumgartner in seinen Aus-führungen - "hat gesellschaftspolitischeund kulturelle Aufgaben. Die bestehen-den Strukturen sollen aufgebaut wer-den. Dies ist in erster Linie durch einegezielte Raumordnungspolitik möglich,welche restriktiv und ohne Kompromis-se einzugehen, geführt werden muß."Bürgermeister Konrad Pfitscher unter-strich, daß die im Ort geführte Handels-politik die richtige sei. Es soll einegesunde Konkurrenz betrieben werden,um keine MonopolsteIlungen zumSchaden aller zu erwirken. Handeisas-sessor Alfred Schiefer lobte die guteZusammenarbeit der Kaufleute mit derGemeindeverwaltung.

Pressemittei/ungKaufleute und Dienst/eister

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Tel. (0473) 65 63 78

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Page 15: Passeirer Blatt

Passeirer Blatt I März 1998 Seite 15 I Nr. 17

FaschingszaubereienDie Bibliotheken St. Leonhard und St. Martin haben heuer unter dem Motto "Fa-schingszaubereien" ein gemeinsames Faschingsfest organisiert.Am Mittwoch, 18. Februar 1998 füllte sich der Vereins-saal von St. Leonhard mit Kindern und EI-tern, die gespannt dem Nachmittag entge-genfieberten. Sie wurden nicht enttäuscht.Der erste Teil des Nachmittags war für dieKleinen reserviert. Zauberer und Clown Tinobrachte mit seinen Sketchen und Tricks diekleinen Zuschauer zum I ::Ir.hpn.

Viele Kinder ließen sich die Möglichkeitnicht entgehen, in der Schminkecke vonflinken Frauenhänden schminken zulassen. Bei der anschließenden Mini-Playback-Show zeigten rund 40 Teil-nehmer aus St. Martin, St. Leonhardund aus dem Hinterpasseier ihr Show-Talent. Nach zwei Stunden wurden dieglücklichen Sieger ermittelt.Der große Erfolg dieser Veranstaltungwird uns Bibliothekare sicher motivie-ren, auch im kommenden Fasching eineähnliche Veranstaltung zu organisieren.

G.z.IT.P

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Seite 16/ Nr. 17 Passeirer Blatt / März 1998

Am Büchertisch

Sagen undGeschichten aus

dem OtztalKürzlich ist im Verlag Edition Löwen-zahn in Innsbruck ein grenzübergreifen-des Sagenbuch erschienen, das nebenzahlreichen Sagen und Begebenheitenaus dem Ötztal auch solche aus demSchnals - und Passeiertal vorstellt.

Neben bereits einer breiteren Leser-schaft bekanntem und einschlägig ver-öffentlichem Sagengut, konnte HansHaid auch weniger bekannte Texte indas übersichtlich gestaltete, handlicheBändchen einbinden.

Aus dem Passeiertal sind etwa 50Volkserzählungen enthalten, wobei sichbesonders im .Totenstein" im Timmel-stal mit seinen Unglücken und merk-würdigen Vorgängen ein tälerverbinden-der Anhaltspunkt ergibt. Dieser grenz-übergreifende Gedanke, der Gemeinsa-mes in den drei genannten Tälern derÖtztaler Alpen herausstreicht und ver-bindend wirken, aber auch die lokaleIdentität stärken soll, wurde durch Fi-nanzierungen im Rahmen der EU Pro-jekte "Leader", "Sall Wöll" und "Inter-reg" unterstützt. Diese lesenswerte Pu-blikation liegt in den Bibliotheken aufund ist über alle Buchhandlungen er-hältlich.

Sagen und Geschichten aus den Ötzta-ler Alpen, Ötztal-Archiv Band 1, EditionLöwenzahn Innsbruck 1997.

BuchrekordeBuchhandlungen und Bibliotheken sind nicht nicht nur wichtige Kulturträger son-dern auch bedeutende Wirtschaftsunternehmen. So wurden im Jahre 1996 welt-weit für 120.000 Milliarden Lire Bücher verkauft und einige tausend Milliarden Lirefür die Einrichtung und Ankauf von Bücher/Medien der großen Bibliotheken derWelt ausgegeben. Die größten dieser Bibliotheken sind alles wissenschaftlicheBibliotheken mit unvorstellbar großem Bestand an Büchern. Hier nun die Liste der

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10 größten Bibliotheken der Welt:

Bibliothek Anzahl Bücher28,0 Mio.18,0 Mio.12,9 Mio.11,8 Mio.11,3 Mio.11,1 Mio.9,5 Mio.9,4 Mio.9,0 Mio.8,7 Mio.

1. Kongreßbibliothek, Washington, USA2. Britische Bibliothek, London3. Universitätsbibliothek von Harvard4. Russische Staatsbibliothek, Moskau5. New York Public Library6. Deutsche Bibliothek, Frankfurt und Leipzig7. Universitätsbibliothek von Yale8. Biblioteca Academiei Romane, Bukarest9. Nationalbibliothek, Paris

10. Staatsbibliothek preußischer Kulturbesitz, Berlin

Bestsellerlisten

Die in vielen Zeitschriften abgedruckten Bestsellerlisten sind sicherlich kein Krite-rium für Qualität und Rang eines literarischen Werkes. Für viele Leser sind solcheListen jedoch eine Orientierungshilfe. Für den Buchhandel sind sie unverzichtbarund überdies ein wichtiges Werbeinstrument. Nachfolgend zwei Listen, DIE TOPTEN DER SPIEGEL BELLETRISTIK BESTSELLERLISTE 1970-1994 und zumVergleich die Liste der Ausleihrenner der Bibliothek St. Martin.

Die Top Ten der Spiegel Belletristik Bestellerliste 1970-1994

Wochen auf der Liste1. Patrick Süskind: Das Parfum (1985) 4702. Noah Gordon: Der Medicus (1987) 3583. John R. Tolkien: Der Herr der Ringe (1976) 3464. Michael Ende: Die unendliche Geschichte (1979) 3325. Michael Ende: Momo (1973) 3266. Kristiane Allert-Wybranietz: Trotz alledem (1980) 3197. Heinz Kömer: Johannes (1978) 3038. Isabel Allende: Das Geisterhaus (1984) 2869. Umberto Eco: Der Name der Rose (1982) 265

10. Rosamunde Pilcher. Die Muschelsucher (1990) 202

Die zehn am häufigsten ausgeliehenen Romane der Bibliothek St. Martin(vom 1.1.1995 bis 31.12.1997)

i.,!

Unterhaltungsliteratur Romane

A.p.

1. Gordon, Noah: Der Medicus2. Tamaro, Susanna: Geh wohin dein Herz dich trägt3. Hellmann, Diana: Zwei Frauen4. Hoeg, Peter: Fräulein Smilas Gespür für Schnee5. Gordon, Noah: Der Schamane6. Hellmann, Diana: Laras Geschichte7. Pilcher, Rosemund: Das blaue Zimmer8. Hayden, Torey: Jadie9. Noll, Ingrid: Die Häupter meiner Lieben

10. Follet, Ken: Die Säulen der Erde

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PasseirerBlatt / März 1998 Seite 17 / Nr. 17

( lIllgemeines und KUltur)

P'seirer Volksmusiktage30.4. bis 3.5.98 Walten, Passeier

Ort: Pension Jägerhof *** WaltenBeginn: Donnerstag, 30.04., Anreise 18.00 - 19.00 Uhr + AbendessenEnde: Sonntag 03.05. - Abreise nach MittagessenLeitung: Pixner Herbert, WaltenEingeladen sind zu diesem Wochenendlehrgang alle Musikanten und Sängerinnen,gleich ob jung oder alt, Einzelpersonen, Familien oder bereits bestehende Grup-pen.

Folgende Referenten sind mit dabei:

Moser Peter, Alpbach / Tirol Flügelhorn, Tanzlmusig, Weisenblasen,Gruppenspiel (ORF-Mitarbeiter, Leiter der Tiroler Kirchtagsmusig,Alpbacher Bläser...Posch Franz, Hall / Tirol - Steirische, Trompete, Gruppenspiel(Moderator der MEI LlABSTE WEIS, Leiter der Haller Innbrüggler ...Röck Hanspeter, Neukirchen / Pinzgau - Hackbrett, Gitarre,Stubenmusig, Gruppenspiel (Mitglied der Salzburger Brauchtumsmusig ...)Hasler Georg, Latzfons - Steirische, Posaune, Gruppenspiel(Volksmusikpfleger am Institut für Volksmusik, Mitglied der 6er Musig ...Pircher Karl, St.Pauls - Klarinette, Gruppenspiel(Mitglied der Paulsner Tanzlmusig ...Thoma Ernst, Mals - Singen, 2-3 und 4gsang(Leiter des Malser Viergsangs ...)Pixner Heidi, Walten - Harfe, ZitherPixner Herbert, Walten - Steirische, Klarinette, Gruppenspiel(Volksmusikstudium Klagenfurt, Mitglied der Hoamstanzer ...

Seminarprogrammablauf wird bei Beginn bekannt gegeben (Informationen bei Pix-ner Herbert). Kursbeitrag für Teilnehmer mit Unterkunft und Verpflegung:

• Kursbeitrag inkl. Vollpension 280.000.- Lit.

Kursbeitrag inkl. Mittag- und Abendessen: 170.000.- Lit. (ohne Nächtigung undFrühstück)

RaiffeisenkasseSt. Martinunterstützt

Vereine im DorfDie Raiffeisenkasse St. Martin hat heu-er den Weltspartag kostengünstig ge-staltet. Trotzdem haben sich die Mit-glieder und Kunden bei Getränken, ver-schiedenen Käsesorten sowie typischenSüdtiroler Brotprodukten wohl gefühlt.Die eingesparten Kosten von 1 MillionLire wurden kürzlich dem Obmann des

Übergabe der Schürzen: (v.l.n.r. Senioren-Ob-mann Hans Pichler, Anna Mairginter Pingge-ra, RaikaObmannstellvertreter Anton Pircher

örtlichen bäuerlichen Notstands-fonds, Herrn Michael Verdorfer, alsSpendenbeitrag überreicht.Der im Vorjahr überdachte Festplatzvon St. Martin ist beim ersten Fest imSommer abgebrannt.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt (max. 50 Personen). Sollte nach getätigter Anmel- Die Vereinsgemeinschaft, bestehenddung eine Teilnahme nicht mehr möglich sein, bitte sofort melden. Für Notenma- aus 13 örtlichen Vereinen (Freiwilligeterial ist gesorgt. Auf ein interessantes und unterhaltsames Wochenende freuen Feuerwehr von St. Martin und Saltaus,

I_~_ ~C~d~ ~f~~~ s~~a~i~~~ ~ _:_ä~r~f:rt~~ ~~k~~ :~~M~rt~ ~~c~ _ ~

Anmeldeformular für P'seirer Volksmusiktage 30.04. - 03.05.1998 a5Vor- und Zuname ~<D

Cl

Die Teilnehmer werden gebeten bei Anmeldung darauf zu achten am gesamtenSeminar teilzunehmen. Der Kursbeitrag wird bei Kursbeginn (Anreise) eingehoben.Die Anmeldung bitte sobald als möglich, spätestens aber bis 10.04.1998, mittelsAnmeldeschein an:

Herbert Pixner Jaufenstr. 22 - 39010 Walten I Tel (0473) 65 65 12

Geburtsdatum PLZ Wohnort _ .coAdresse Tel. Cu

Ich bringe folgende Instrumente mit: .~

Ich musiziere: o alleine o Familie

C<DU,tU

o Gruppe (bei Gruppen für jedes Gruppenmitgl. Anmeldef. ausfüllen) ~(Singen wird nur für kleine Gruppen angeboten, bitte dies mit ausfüllen des Anmeldeformulars beachten).

Nächtigunq in Pension: o Ja o Nein eventuelle persönliche Wünsche: _

;::;l.L.

Datum: Unterschrift:

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Seite 18/ Nr. 17 Passeirer Blatt / März 1998

St. Martin-Fußball, Jagdverein, Kirchen-chor, Goaslschnöllerclub, Goaszucht-verein Passeier, Schützen, Bildungsaus-schuß, Kegelclub, Tourismusverein,Bauernvereinigung) war bemüht, den

stützung der Mitglieder aller beteiligtenVereine und der Gemeindeverwaltungist die Anlage in kurzer Zeit wieder neuentstanden. Bei der kürzlich abgehalte-nen Vollversammlung konnte der Ob-

,Jahresversamm/ung Vereinsgemeinschaft: (v.r.n./. Bürgermeister Hermann Pirpamer und Rai-ka-Obmannstellvertreter Anton Pircher

Wiederaufbau schnellstens in die Wegezu leiten. Dank der tatkräftigen Unter-

mann der Vereinsgemeinschaft, HerrFranz Gufler, mit großer Genugtuung

eine positive Bilanz ziehen. Er bedank-te sich bei der Gemeindeverwaltungund bei der Raiffeisenkasse St. Martinfür die prompte Unterstützung. DieRaika St. Martin hat durch die Über-nahme der Anzahlung für die Überda-chung des Festplatzes in Höhe von 35,7Mil!. Lire ermöglicht, daß mit den Ar-beiten schnellstens begonnen werdenkonnte.Die Tätigkeit der Südtiroler Senioren-vereinigung, Ortsgruppe St. Martin inPasseier, wird seit Jahren von der Raiff-eisenkasse St. Martin in Passeier unter-stützt. Die Vereinigung zählt 112 Mit-glieder, davon sind mehr als ein DrittelFrauen. Die Mitglieder treffen sich wö-chentlich im Vereinssaa!. Die Aktivitä-ten des Vereins sind vielfältig. Karten-spiel, Faschingsfeier, Wallfahrt, Lichtbil-dervortrag, Törggelepartie, Ausflug usw.wechseln einander ab. Dem Verein stehtHerr Hans Pichler, Holzerhof, als Ob-mann vor. Frau Mairginter PinggeraAnna ist die Seele des Vereins. Monat-lich werden die Geburtstagskinder be-glückwünscht, im heurigen Jahr wirdjedem eine Schürze überreicht werden.Eine größere Anzahl dieser "Geburts-tagsschürzen" ließ die RaiffeisenkasseSt. Martin dem Verein als Geschenk"zukommen".

Raiffeisenkasse St. Martin fördert Schulen

Das Schuljahr 1997/98 begann in St.Martin mit einer Überraschung. Dem

beginn folgte dann der Paukenschlag:die Schulleute trauten ihren Augen

Gesuch der Schuldirektion an die RaikaSt. Martin um einen Beitrag für dencomputergestützten Unterricht folgtenach einigen Monaten Warten im Spät-sommer eine Zusage. Kurz nach Schul-

nicht, als sie mit 11 PCs überraschtwurden. Der Raiffeisenkasse war esmöglich, im Zuge einer EDV-Umstellungim eigenen Betrieb, diese noch fastneuen Geräte den Schulen zu überlas-

sen. Die Schuldirektion konnte ihrer-seits mit Mitteln aus dem eigenenHaushalt und mit Hilfe der Gemeindedie notwendigen Ergänzungen und Ad-aptierungen leisten, so daß Lehrer undSchüler nun Instrumente in der Handhaben, die einen optimalen Einsatz er-möglichen.Die Zeiten, in denen ein Computer inder Schulklasse noch den Hauch vonetwas Exotischem hatte, sind inSt.Martin dank dieser Initiative Vergan-genheit. Der PC gehört inzwischen inden Grundschulen von St.Martin, Abiund Saltaus sowie in der Mittelschulevon St.Martin zum alltäglichen Arbeits-instrument.Die schuleigenen Betreuer der EDV-Anlagen, Josef Ennemoser in derGrundschule und Stefan Oberpranta-cher in der Mittelschule wachen überden bestmöglichen Einsatz des "PC-Parks", der mit dieser Spende verdop-pelt wurde.Der Direktor der Pflichtschuldirektionvon St.Martin Dr.Siegfried Innerhaferbedankte sich bei der Übergabe derGeräte beim Obmann Albert Pichler unddem Direktor Walter Pichler für diewertvolle Sachspende.

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Passeirer Blatt / März 1998 Seite 19 / Nr. 17

Die Feldlerche Vogel des Jahres 1998Den vielfältigen und geheimnisvollenWundern der Natur kann man währenddes ganzen Jahres begegnen. Der Früh-ling bildet jedoch eine Ausnahme. Erzählt zu jenem Abschnitt im Jahreslauf,der seine Schönheit in besonderemÜberfluß verstreut. Bäche, Wälder, Blu-men und Tiere erwachen aus dem win-terlichen Schweigen.Ein Frühlingsbote besonderer Art ist dieFeldlerche. Diese eher selten anzutref-fende Vogelart kehrt mitunter bereits imMärz in ihr Brutgebiet zurück und machtdurch ihre tirilierenden Gesangsstro-phen auf den noch braunen Matten aufsich aufmerksam.

grenze brütet die Feldlerche regelmä-ßig zwischen 1900 mund 2300 mHöhe.Unüberhörbar sind während der Fort-pflanzungszeit die trilierenden Gesangs-stropfen dieses Vogels. In den Wochender Balzzeit laufen alle Lebensvorgän-ge auf Hochtouren. Um den Weibchenzu imponieren, zieht das Lerchenmänn-chen alle Register. Dabei fliegt der Sän-ger stumm vom Boden auf, beginnt ineiner bestimmten Höhe mit seinen Lied-strophen und fliegt dann ununterbro-chen singend, steil "himmelwärts".Mehrere Minuten können die Männchenjubilierend in großer Höhe bleiben. Ein

Ursprünglich war die Feldlerche einSteppenvogel und verlangte kurzwüch-siges Kraut - und Grasfluren in offenemGelände mit weitgehend freiem Hori-zont. Dementsprechend findet diesergefiederte Freund seine Hauptverbrei-tung in weiten Feldern, Wiesen, Weidenund Ödflächen. Als eine Besonderheitkann das Vorkommen dieser Vogelartauf den sonnigen Bergmähdern überStuls bezeichnet werden. Hier in deroffenen Landschaft oberhalb der Wald-

unglaublicher Kraftaufwand für die klei-nen Gesellen. Gegen Ende des Balzflu-ges läßt sich die Feldlerche mit ange-legten Flügeln wie ein Stein zu Bodenfallen.Das außergewöhnliche musikalischeTalent dieser Vogelart imponiert abernicht nur den Vogelweibchen, sondernhat auch viele Dichter wie z.B. Goethe,Schiller bis hin zu Eugen Roth poetischinspiriert. So heißt es in Schillers "Früh-ling": "Mit freudig melodisch gewirbel

tem Lied, begrüßten erwachende Ler-chen die Sonne.".Der unscheinbar, braune, schwarzge-streifte Wiesenvogel ist ca. 18 cm groß.Die Unterseite ist rahmweiß mit kräfti-ger Bruststreifung. Recht zuverlässigeBestimmungsmerkmale dieser Vogelartsind der längliche Schwanz mit denauffallend weißen Außenkanten und diekurze oft aufgerichtete Kopfhaube.Auf der Speisekarte des Vogels stehenvorwiegend Sämereien, frische Gras-spitzen, zarte Pflanzenteile und beson-ders zur Brutzeit auch kleine Insekten.Die Feldlerche ist ein Bodenbrüter. Ineinem mit feinen Halmen geflochtenenNest brütet das Weibchen ca. 14 Taglang 3 bis 5 grau- und grünweiße Eieraus. Die Jungvögel werden von denVogeleltern gemeinsam gefüttert undsind nach etwa 20 Tagen flügge.Im Jahr 1998 wurde die Feldlerche vomDeutschen Naturschutzbund zum Vogeldes Jahres gewählt. Begründet wurdediese Entscheidung mit einer dramati-schen Bestandsabnahme dieses Vogelsin den letzten Jahren. "Für den typi-schen Wiesenvogel wurde in den letz-ten Jahrzehnten der Lebensraum mehrund mehr verkleinert und eingeschränkt.Einst freie Wiesen wurden in Obstkultu-ren umgewandelt, die für die Feldlercheals Lebensraum ungeeignet sind. Ausdem Talboden des Etschtales von Me-ran südwärts ist die Feldlerche ver-schwunden." (aus: Atlas der VogelweltSüdtirols 1996).Am Beispiel der Lerche wird deutlich,wie sensibel diese Tierart reagiert, wennan die Stelle eines vielfältigen, klein-strukturierten Lebensraumes immerhäufiger eine großräumig auf- und aus-geräumte Landschaft tritt. Noch kön-nen wir uns freuen, wenn die anmutigeFeldlerche regelmäßig im Tale den Früh-ling verkündet und unser Gemüt nachtrüben Wintertagen wieder erfreut. Nochliegt diese bunte und lebendige Welt voruns, eine Welt in der uns stets bewußtsein soll, in welch einzigartiger Gesell-schaft wir uns befinden.

Rinner Arnold

AlkoholkonsumWas können wir vorbeugend tun?

In letzter Zeit hat der Konsum von alko-holischen Getränken und anderen"leichten Drogen", besonders auch un-ter Jugendlichen, in unserem Tal zuge-nommen. Aufgrund dieser Entwicklunghaben sich Vertreter der Jugendverei-ne, der Kirche und der Gemeindever-

waltungen des Tales mit Experten vonder Suchtpräventionsstelle Focus inLinz (Oberösterreich) eingehend mitdiesem Thema befaßt. In erster Liniemuß demzufolge auf eine Stärkung derPersönlichkeit der Jugendlichen hinge-arbeitet werden.

Abschreckung falsch

Früher hat man vor allem eine Aufklä-rung über die Arten von Drogen undabschreckende Methoden in der Vor-beugung für sinnvoll gehalten. Sicher-lich ist es wichtig, daß Jugendliche über

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Seelentank Tankstellen

die Wirkung und Folgen Bescheid wis-sen, dennoch bringt dies relativ wenig:jeder Erwachsene weiß über die ge-sundheitlichen Schäden des Rauchensund Alkoholtrinkens Bescheid, undtrotzdem gibt es immer mehr Raucherund Trinker.Was Verbot und Abschreckung betrifft,haben Untersuchungen in Holland ge-zeigt, daß dieser Weg die Jugendlichennoch mehr zum Probieren anleitet:wenn etwas verboten ist, wird es fürviele (besonders Jugendliche) eben erstrichtig interessant.

Ursachen bekämpfen

Der einzig richtige Weg ist es, die Ursa-chen zu ergründen und zu beeinflussen.Weil die Ursachen aber so vielfältig undverschieden sein können, ist dies aberauch der schwierigste und langwierig-ste Weg. Neben der Persönlichkeit ei-nes jeden Menschen spielen nämlichnoch sein Umfeld(die Gesellschaft) so-wie die Verfügbarkeit von Suchtmittelneine Rolle. Bei der Entstehung vonSucht spielen immer mehrere Faktorenzusammen , daher sind einseitigeSchuldzuweisungen (z. B. Freundes-kreis, Familie .. ) nicht richtig.

Verlügbarkeit von Suchtmitteln

Wir haben uns hierbei besonders aufdas Suchtmittel Alkohol konzentriert.Wichtig ist, daß besonders Jugendli-chen unter 16 Jahren der Zugang zumAlkohol erschwert wird. Wir haben be-reits Kaufleute und Gastbetriebe desTales angeschrieben und sie ersucht,die gesetzlichen Vorschriften (Verbotdes Ausschankes an Jugendliche unter16 Jahren)genauer einzuhalten. Einge-hende Gespräche mit Vereinen sind innächster Zeit geplant. Hier müssen aber

Familie

SchuleBeruf

etc.

auch die Eltern mithelfen, mit ihren Kin-dern über den Sinn dieser strengerenRegelung reden, ihre Vorbild rolle erken-nen und Kinder sowie Jugendliche bei-spielsweise nicht zum Einkaufen alko-holischer Getränke oder Zigarettenschicken.

Stärkung der Persönlichkeit - " Tank-modell"

Herr Christoph Lagemann, ein europa-weit anerkannter Fachmann auf demGebiet der Suchtvorbeugung ist über-zeugt, daß das Hauptaugenmerk aufeine Stärkung der Persönlichkeit unse-rer Kinder und Jugendlichen gelegtwerden muß und stellt dies im soge-nannten Tankmodell dar:Jeder Mensch hat einen persönlichen"Seelentank", in dem die "Treibstoffe"für unser Wohlbefinden enthalten sind.

Seelen tank

Wenn wir unser Leben betrachten, be-merken wir, daß unser Tank nicht im-mer gleich voll ist. Wenn der Tank fastleer ist, geht es uns schlecht.Das Leben ist jedoch ein ständiges Aufund Ab, und Krisen und Traurigkeit sindgenauso ein Teil wie Erfolg und Freude.Häufig schämen sich die Menschen,wenn es ihnen einmal nicht so gut gehtund versuchen, ihre Probleme vor derAußenwelt zu verstecken, das heißt,den Tank, in dem es stinkt und modert,mit einem Stopsel abzudichten. Ein sol-cher Stopsel ist bei uns sehr oft derAlkohol. Besser, als einfach alle Proble-me mit einem Stopsel zu verschließenist es, sich möglichst viele Tankstellenzu öffnen und offen zu halten. Für man-che Menschen kann der Beruf eineTankstelle sein, für andere der Sport,die Familie, das Hobby usw.

Tankstellen

Eine wichtige Aufgabe der Eltern undVereine in der Suchtvorbeugung liegtalso darin, den Kindern und Jugendli-chen den Weg zu möglichst vielen"Tankstellen" zu zeigen.Neben dem Elternhaus muß es auch inder Schule eine Hauptaufgabe sein, dieJugendlichen in ihrem Selbstbewußt-sein zu stärken und mit ihnen denUmgang mit Krisen und Konflikten zuüben (Erlebnisfähigkeit, Konfliktfähig-keit, Umgang mit Gefühlen, Verhaltenin Krisensituationen ...). Man muß ihnenzeigen, wie man mit einem fast leerenTank umgehen kann, wie man ihn wie-der mit Inhalten füllen und wie man sichauch ohne Stopsel wohl fühlen kann.Da viele Jugendliche angeben, nur des-halb übermäßig zu trinken, um "dazu-zugehören" sollen sie auch verstärktlernen, eine eigene Meinung zu vertre-ten und nicht immer das zu tun, wasalle tun.Dazu werden in den Schulen in näch-ster Zeit Unterrichtsmodelle erarbeitetund vorgestellt. Natürlich spielt in dies-bezüglich die Vorbildfunktion vonseitender Erwachsenen eine große Rolle.

Füreinander Tankstelle sein

Abschließend ein weiterer Gedanke:Jeder von uns hat viele Möglichkeiten,für den Mitmenschen Tankstelle zu sein:den anderen beachten, ihn grüßen, Ver-ständnis füreinander aufbringen, eige-ne Schwächen zugeben, genießen kön-nen, zärtlich sein, gemeinsam spielenusw ..Damit tragen wir wesentlich zur Sucht-vorbeugung bei. Wir werden auch mitPlakaten für diese scheinbaren Kleinig-keiten werben. Sucht hat nämlich vieleUrsachen. A.P.

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Passeirer Blatt / März 1998 Seite 21 / Nr. 17

Der Tourismus .Im Passeiertal

Der Tourismus scheint seinen Höhe-punkt "erreicht" zu haben und manbewegt sich auf eine rasende Talfahrtzu. So und ähnlich, beschrieben garmanche in- und ausländische Zeitun-gen die Entwicklung der letzten dreiJahre und sagten dem Fremdenverkehrkeine rosige Zukunft voraus.

In der Tat, im Jahr 1996 und 1997mußten bei den Ankünften und Nächti-gungen beträchtliche Einbußen hinge-nommen werden. Trotzdem scheint dieEntwicklung nicht ganz so besorgniser-regend zu sein. Bedenkt man nämlichden Umstand, daß einige Betten nicht

ITALIEN

Val Passiria

mehr vermietet und weniger Ankünfteverzeichnet wurden, die durchschnittli-che Aufenthaltsdauer von fast 7 Tagendennoch wieder erreicht worden ist, istdie Bilanz doch nicht so negativ.

Das Betriebsergebnis gastgewerblicherbezw. nicht-gastgewerbliche Betriebeist recht unterschiedlich. Die gehobeneKategorien der privaten Zimmer undWohnungen haben 1997 einen geringe-ren Verlust hinnehmen müssen, als dieHotels, Gasthöfe und Pensionen.

Der Rückgang bei den italienischenGästen war sehr groß. Auch die übri-gen europäischen Gäste haben das

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Seite 22 / Nr. 17 Passeirer Blatt / März 1998

Passeiertal nicht so häufig zu ihrem Ur-laubsziel erkoren und sich weniger lan-ge aufgehalten.

Ein konstanter Zuwachs war hingegenbei außereuropäischen Gästen und sol-chen aus den osteuropäischen Ländernzu beobachten. Betriebe mit einer Ka-pazität von über 20 Betten müssen sich,wollen sie weiterhin ausgebucht sein,ein Werbekonzept erarbeiten und sichin den verschiedensten Medien anbie-ten. Die Mundwerbung zufriedenerHausgäste ist eine unverzichtbare undweitaus die beste Werbung.

Sie wird jedoch nicht mehr ausreichen,um die üblichen Stornierungen wettzu-machen und die Betten optimal auszu-lasten.

Die Tourismusvereine hatten in Zusam-menarbeit mit der Bergführervereini-gung von Passeier wöchentlich zweigeführte Wanderungen und abendssehr viele Veranstaltungen angeboten.Die Besucherzahlen bei den Veranstal-tungen waren nur zum Teil zufrieden-steilend.

Der Imagekatalog von Passeier ist neuerschienen und zusammen mit derWerbegemeinschaft "Im Herzen Südti-rols" sind zwei neue Angebotskatalogefür Pauschal- bzw. Gruppenreisen ge-druckt worden.

Komplette, attraktive Angebote in jederverfügbaren Kategorie und im gesun-den Preis-Leistungs-Verhältnis werdenimmer mehr verlangt.

Die Freundlichkeit und Aufmerksamkeitder Mitarbeiter im Betrieb und der gan-zen Talbevölkerung ist ein Werbeinstru-ment ersten Grades und soll ein Mar-kenzeichen des Passeiertales werden,denn der Urlaub wird immer noch mit"Menschen kennen lernen" sowie"Freundschaften aufbauen" und "Sichrundum wohl fühlen" verbunden.

Natur pur, unbegrenztes Wandern inabwechslungsreicher, intakter Umge-bung und zeitgemäße Aktivitäten wieTennis, Golf, Reiten, Radfahren im Som-mer, Skifahren, Langlaufen und Rodelnim Winter, sollen verstärkt angebotenund genutzt werden.

In allen drei Tourismusvereinen vonPasseier sind die Gremien neu gewähltworden, die mit Hilfe aller Beteiligtenund in einvernehmlicher Zusammenar-beit untereinander, alles daran setzenwerden, damit der unverzichtbare Frem-denverkehr im Tal "auf goldenem Bo-den" weitergedeihen kann.

R.H.

Tourismusverein St. Leonhard:- Hotel Jägerhof

- Wiesenhof

- Schotterwerk- Passeirer Weinstube

- Foto & Juwelier- Pens. Christophorus- Garni Gufler- Pension Brunhilde- Pension Talblick- Gasth. Bad Fallenbach

- S'Spinnradl- Gasthof Felseneck- Tischlerei Hofer

Präsident: Sigi Augscheller

Leo HoferVizepräsident:

Gemeindevertreter:HGV Vertreter:

Alfred SchieferElmar Holzknecht

- Hotel Martinerhof

- Pension Sonnegg

- Busunternehmer

- Sporthotels Quellenhof

- Eisdiele Herbert- Garni Sonnenschein- Gasthof Jager Hans- Videotechnik Lanthaler- Gasthof Forellenbach- Hotel Weißes Kreuz

- Martellerhof- Garni Zentral- Hotel Hirzer

Vorstand: Günter StaschitzChristi MoosmairAndreas GuflerPaula PichlerManfred GuflerAlois Mair

Aufsichtsrat: Franz HallerAndreas HoferKarl Hofer

- Pension Panorama

- Gasthof Lanthaler

- Gosterbauer

- Hotel Alpenland

- Gasthof Platterwirt- Hotel Pfeldererhof- Gasthof Trausberg- Gasthof Stullerhof- Egger Grub Alm- Gasthof Pöhl

- Pension Gufler- Metzgerei Hofer- Gemeindebed. LR.

Tourismusverein St. Martin:Präsident: Erwin Pichler

Erich PircherVizepräsident:

Gemeindevertreter: Hans Theiner

HGV Vertreter: Heinrich Dorfer

Vorstand: Herbert RamoserAIois GuflerRobert EnnemoserHerbert LanthalerMarlies PichlerUbald Pichler

Walter AeischmannArthur PabstRudolf Pircher

Aufsichtsrat:

Tourismusverein Hinterpasseier:Präsident: Vigil Kuprian

Vizepräsident: Johann Lanthaler

Gemeindevertreter: Heinrich Ennemoser

HGV Vertreter: Alois Kuprian

Vorstand: Gotthard HoferMarlene GuflerFriedrich GuflerRobert PöhlMPeter PflugAnna Pöhl

Aufsichtsrat: Christi ne GuflerFranz HoferJosef Rinner

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Passeirer Blatt / März 1998 Seite 23 / Nr. 17

Modenschau

Endlich ist es wieder soweit. Die Kauf-leute von St. Leonhard läuten den Mo-defrühling ein.Mit ihrer dritten Modenschau wollenDirndlstube Praxmarer, Juwelier-FotoStaschitz, Wäscheladen Winkler,Haller's Spinnradi, Textil Gufler, Spiel-paradies, Schuhe Pfitscher, Electronic-

studio und Sportland wieder neue Ak-zente und Ideen setzen. Am 3. April1998 un 20.30 Uhr öffnet das Vereins-haus von St. Leonhard für alle Interes-sierten und Modebegeisterten die Tore.Ein unterhaltsamer und informativerAbend, den sich sicherlich niemand ent-gehen lassen will.

DIEEs war einmal eine Frau, die hatte 12Kinder. Als sie der geliebte Mann undVater der Kinder verließ und in den Him-mel vorausging, war das sehr schwerfür die Familie. Doch die große Liebe,die alle verband, half ihnen, mutigihren Weg weiter zu gehen. Für FrauMarta, so hieß die Mutter, war es, alsob die Liebe zu ihren Kindern nun dop-pelt so groß geworden wäre. Sie warimmer für ihre Kinder da, nie dachtesie an sich selbst. Dafür, daß alle ihreKinder gesund waren und zu guten,tüchtigen Menschen heranwuchsen,konnte sie Gott nie genug danken.

dopda6f~

J!W~J!~~~.

WUNDERBLUMENur ein Sohn, er hieß Markus, schienaus der Reihe zu tanzen. Währendseine Geschwister schon tüchtigeHandwerker oder Lehrer gewordenwaren und selbst eine Familie gründe-ten, konnte sich Markus zu nichts ent-scheiden. Er suchte nach etwas, wuß-te aber nicht genau was und wo ersuchen sollte. Aber eines war für ihnsicher, er wollte anders als die anderenleben; sich das ganze Leben abrak-kern, sich um alle möglichen DingeSorgen machen, ein paar oberflächli-che, vergängliche Freuden erleben, daswar ihm zuwenig. Da er wie seine

Mutter ein mitfühlendes Herz hatte, saher auch das vielfältige Leiden in seinerUmgebung. Wie viele Menschen, auchjunge, waren krank und unglücklich,aber kein Arzt konnte richtig helfen.Das Elend der Welt bedrückte ihn sehr.Oft dachte er: Ach wenn ich nur etwasfände, womit ich die kranken, unglück-lichen Menschen wieder gesund undglücklich machen könnte! Dann hättemein Leben zumindest einen Sinn!

Seine Verwandten schalten ihn einenTräumer und Tagedieb und sagten, ersolle endlich einen ordentlichen Beruf

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Seite 24 / Nr. 17 Passeirer Blatt / März 1998

erlernen. Die Mutter aber machte Mar-kus nie Vorwürfe. Sie verstand ihn wohlund betete zu Gott, er möge ihremSohn den richtigen Weg zeigen. DieGebete der frommen, liebenden Müttermüssen wohl sehr mächtig sein undGott wohlgefällig, denn Markus fandschließlich, was er so sehnlichst such-te. Und das kam so:

Auf einer seiner ziellos erscheinendenReisen traf er einmal in einer großenStadt eine weise Frau. Die berichteteihm von einer Wunderblume, die jedeKrankheit heilen könnte. Diese seltene,aber wunderschöne Blume, wachse inden tiefen noch fast unberührten Wäl-dern in einer Gebirgsgegend im Nordendes Landes. Sie sollte nur nachts blü-hen und ein sanftes Licht ausstrahlen.Mehr konnte Markus nicht in Erfahrungbringen, aber es war genug für ihn,daß er wußte, diese Blume suchen zumüssen. Seine Verwandten und Be-kannten, denen er von dieser Wunder-blume berichtete, belächelten ihn alseinen Träumer und sagten, das seidoch nur ein Märchen, diese Blumegebe es in Wirklichkeit doch gar nicht.Seine Mutter aber hörte ihm geduldigzu und zeigte ihm ihr liebendes Verste-hen. Da sie spürte, wie wichtig es fürMarkus war, diese Blume zu finden,bestürmte sie wieder Gott in ihren Ge-beten, Markus möge finden, was erso sehnlichst suchte.

Als Markus schließlich aufbrach, umdie Blume zu suchen, segnete sie ihnund gab ihm ihre letzten Ersparnissemit, damit er auf seiner Reise nicht Notleiden müsse. Markus reiste in denNorden des Landes, wo sich ein ge-waltiges Gebirge erhob und wo es nochausgedehnte dichte Wälder gab.

In den Dörfern, die am Fuße des Ge-birges lagen, fragte er überall nach derBlume, aber keiner kannte eine solcheWunderblume. Er war schon ganzmutlos, da erfuhr er, daß ein, in einemeinsamen Tal lebender Mönch, alleKräuter dieser Erde kenne.

Die Leute erzählten sich, daß er nurdurch den Anblick einer Pflanze gleichwisse, gegen welches Übel sie helfe.Markus sagte sich, wenn, dann konntenur noch dieser Einsiedler ihm helfen.Auf langen beschwerlichen Wegen ge-lang es ihm, diesen endlich zu finden.Er wohnte mitten im Wald in einer Höh-le. Er trug einen langen weißen Bart,aber sein Gesicht war erstaunlicherwei-se ganz jung und seine Augen schau-ten gütig auf den jungen Sucher. Nachlangem Schweigen sagte der Einsiedlermit feierlicher Stimme: "Ja diese Wun-derblume kenne ich wohl, aber kaumjemand weiß von ihr. Finden kann sie

nur, wer ein reines, ehrliches Herz hatund sie sucht, um anderen zu helfen.Da du diese Voraussetzung hast, willich dir behilflich sein." Der Einsiedlersagte ihm dann die Richtung an, die ereinschlagen mußte und gab ihm seinenSegen. Markus zog wieder gestärktdurch neue Hoffnung weiter und gingimmer in dieselbe Richtung nach Nor-den. Er erklomm hohe Pässe und stiegin tiefe Täler. Schließlich war er nachlangem Wandern ganz erschöpft undließ sich eines Abends in einer Lichtungunter einem Baum nieder. Er war somüde, daß er sofort in einen tiefenSchlaf fiel. Mitten in der Nacht erwach-te er und sah ein mattes Licht zwischenden Baumstämmen. Er glaubte zu träu-men, rieb sich die Augen und ging demLicht entgegen, das ihn zu sich hinzu-ziehen schien.

Dann stand er plötzlich vor einer wun-derschönen Blume, deren strahlendweiße und hellgelbe Blüten dieses fei-ne, silberne Licht ausstrahlten. Nun warer auch umgeben von einem herrlichenDuft, den diese Blume verströmte. DieGewißheit, daß er am Ziel seines Su-chens war, erfüllte ihn mit großer Freu-de, und beglückt saß er lange Zeit vorder Wunderblume. All die Müdigkeitwar wie weggeblasen. Er fühlte sichherrlich frisch und hellwach. Wenn erin das Innere des Kelches der Wunder-blume hineinschaute, leuchtete es soherrlich silberblau, daß ihm vorkam,direkt in den Himmel hinein zu schau-en. Es war ihm, als ob sein Herz undKopf sich unendlich ausdehnten ingrenzenloser Glückseligkeit. Markushatte jedes Zeitgefühl verloren, doch ir-gendeinmal fielen ihm wieder seineMutter und all die leidenden Menschenein. Er fragte sich, wie den Krankengeholfen werden könne, denn es warihm klar, daß es unmöglich war, siediesen beschwerlichen, langen Weghierher zu bringen. Anderseits konnteer es einfach nicht übers Herz bringen,die Blume abzubrechen. Wie er dar-über nachdachte, fiel er in einen tiefenSchlaf und im Traum sah er ein wun-derschönes Wesen, mit einen Kleid undFlügeln, die gleich weiß schimmertenund leuchtend waren, wie die Blüten-blätter der Wunderblume. Erstauntschaute er es an. Da fing es zu redenan, mit einer Stimme, die sich wie sanf-ter Glockenklang anhörte: "Ich bin derSchutzengel dieser Blume. Du hast siegefunden, weil die reine selbstlose Lie-be und der Wunsch, den Menschen zuhelfen, dich hierher geführt haben. Dubist reichlich belohnt dafür. Daß du esnicht zustande bringst, die Blume ab-zupflücken, um sie als dein Besitz andich zu nehmen, ist ein Zeichen deinesreinen Herzens. Auch dafür sollst dubelohnt sein. Nun paß gut auf: Die

Pflanze bekommt jeden Tag ein neuesBlatt, bis es Vollmond ist. Bei abneh-mendem Mond wirft sie jeden Tag jeein Blatt ab bis zum Neumond, dannwachsen wieder die Blätter. Sammlediese abgefallenen Blätter und nimm siemit dir, damit wirst du viele krankeMenschen heilen." Als Markus wiedervon seinem Traum erwachte, war esgerade Vollmond und nachher konnteer tatsächlich beobachten, wie jedenTag sich ein Blatt vom Stengel löste.Da wußte er, daß sein Traum kein Trug-bild war. Er sammelte sorgsam jedesBlatt bis es Neumond war, dann verließer die Blume.

Die Rückreise schaffte er mit großerLeichtigkeit. Doch · er vergaß nicht,beim Einsiedler einzukehren, um sichbei ihm zu bedanken und ihn an seinergroßen Freude teilhaben zu lassen. DerEinsiedler erklärte ihm, daß er je einBlatt der Wunderblume in der Milchkochen sollte; wenn die Kranken vondieser Milch trinken, würden sie sofortgeheilt sein. Als Markus endlich wiederheim kehrte, waren viele Jahre vergan-gen. Seine Mutter lebte allein in derWohnung, denn alle Geschwister wa-ren ausgezogen, da sie eigene Familiengegründet hatten. Überglücklich um-armte Frau Marta ihren Sohn. Sie hatteimmer gewußt, daß er einmal zurück-kehren würde. Wie viel hatte sie in allden Jahren für ihn gebetet! Markus warein stattlicher Mann geworden und wasder Mutter gleich auffiel, er sah sehrglücklich aus. Von seinen sanften Au-gen ging ein Strahlen aus, da wußte dieMutter sofort, daß er die Wunderblumegefunden haben mußte. Auch Markusbetrachtete seine Mutter voll Liebe.

Sie war dieselbe geblieben und sieklagte nicht. Aber dann erfuhr er doch,daß sie allerlei Gebrechen hatte, die dieÄrzte einfach als altersbedingte Abnüt-zungserscheinungen abtaten, und wo-gegen sie auch nichts tun konnten. Mitgroßer Freude ging nun Markus daran,seinem geliebten Mütterlein als erste dieWundermedizin zu bereiten. Er legteeines der kostbaren welken Blätter indie kochende Milch und gar bald er-hielt das Blatt wieder seine ursprüngli-che Farbe und Form. Nun hieß er dieMutter, ein paar Schlucke von dieserwarmen Milch zu trinken und siehe, esging ihr zusehends besser. Wie weg-geblasen waren auch die lästigen Knie-schmerzen, die sie so sehr geplagthatten. Frau Marta fühlte sich baldvollkommen gesund und auf wunder-bare Weise erfrischt.

Gewohnt, immer nur an die anderen zudenken, lief sie mit der restlichen Milchzu den Nachbarn, von denen sie wuß-te, daß sie krank waren. Sie wußte

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Passeirer Blatt / März 1998 Seite 25 / Nr. 17

genau, wo es überall kranke Menschengab. Ihre übergroße mütterliche Liebewar längst über ihre große Familie hin-ausgewachsen. So war sie nicht nurden eigenen Kindern, Schwieger- undzahlreichen Enkelkindern eine stets lie-bende fürsorgliche Mutter, sondern inihrem weiten Herzen hatten alle Platz,die ihr begegneten. Mit besondererLiebe und Sorge nahm sie sich derKranken und alten Menschen an. Undso war es für Frau Marta eine tiefe Freu-de zu erleben, wie diese Medizin dieleidenden Menschen von ihren ver-schiedensten Krankheiten heilte.

Sie half Markus unermüdlich, wo im-mer sie konnte. Natürlich haben sichdie ersten Heilerfolge herumgespro-chen, und viele kranke Menschen ka-men zu Markus und seiner Mutter. Wieoft war ihre kleine Wohnung von hilfe-suchenden oder dankbaren genesenenMenschen überfüllt. Aber Frau Martaklagte nie. Sie war stets für alle da, wieeine Mutter für ihre Kinder.

Immer wenn der Vorrat an Blättern ver-braucht war, machte sich Markus aufden Weg zur Wunderblume, um neueBlätter zu holen. Er ging sehr gern zuihr hin und wartete jedesmal geduldig,bis er einen genügend großen Vorrat anBlättern hatte. Markus aber genoß dieZeit des Wartens sehr, betrachtete dieBlüte, die ihre hellstrahlenden goldenenBlütenblätter nur während der Nachtöffnete und aus ihrem Kelch einen herr-lichen Duft und ein wunderbares Lichtaussandte. Er wurde so frisch undwach, daß er weder Schlafen, Essennoch Trank brauchte. Es war so, daßer jede Nahrung und Kraft vom Anblickdieser Wunderblume bekam.

Wenn er dann wieder mit den Blätternzu den leidenden Menschen zurück-kehrte, war er jedesmal wie verjüngtund das Glück und die Kraft, die er beider Blume getankt hatte, hielten langean. Während seine Freunde, Verwand-

ten und Bekannten älter wurden undschließlich starben, blieb er immergleich jung. Doch auch seine Mutterschien die gleichen Wirkungen zu spü-ren wie Markus. Trotz der vielen Arbeitblieb sie immer gleich frisch und ge-sund.

Die Rückreise schaffte er mit großerLeichtigkeit. Doch er vergaß nicht,beim Einsiedler einzukehren, um sichbei ihm zu bedanken und ihn an seinergroßen Freude teilhaben zu lassen. DerEinsiedler erklärte ihm, daß er je einBlatt der Wunderblume in der Milchkochen sollte; wenn die Kranken vondieser Milch trinken, würden sie sofortgeheilt sein. Als Markus endlich wiederheimkehrte, waren viele Jahre vergan-gen. Seine Mutter lebte allein in derWohnung, denn alle Geschwister warenausgezogen, da sie eigene Familiengegründet hatten. Überglücklich um-armte Frau Marta ihren Sohn. Sie hatteimmer gewußt, daß er einmal zurück-kehren würde. Wie viel hatte sie in allden Jahren für ihn gebetet! Markus warein stattlicher Mann geworden und wasder Mutter gleich auffiel, er sah sehrglücklich aus. Von seinen sanften Au-gen ging ein Strahlen aus, da wußte dieMutter sofort, daß er die Wunderblumegefunden haben mußte. Auch Markusbetrachtete seine Mutter voll Liebe. Sieist dieselbe geblieben und sie klagtenicht. Aber dann erfuhr er doch, daßsie allerlei Gebrechen hatte, die dieÄrzte einfach als altersbedingte Abnüt-zungserscheinungen abtaten und wo-gegen sie auch nichts tun konnten. Mitgroßer Freude ging nun Markus daran,seinem geliebten Mütterlein als erste dieWundermedizin zu bereiten. Er legteeines der kostbaren welken Blätter indie kochende Milch und gar bald er-hielt das Blatt wieder seine ursprüngli-che Farbe und Form. Nun hieß er dieMutter, ein paar Schlucke von dieserwarmen Milch trinken und siehe, esging ihr zusehends besser. Wie weg-geblasen waren auch die lästigen Knie-

schmerzen, die sie so sehr geplagthatten. Frau Marta fühlte sich baldvollkommen gesund und auf wunder-bare Weise erfrischt.

Gewohnt, immer nur an die anderen zudenken, lief sie mit der restlichen Milchzu den Nachbarn, von denen sie wuß-te, daß sie krank waren. Sie wußtegenau, wo es überall kranke Menschengab. Ihre übergroße mütterliche Liebeist längst über ihre große Familie hin-ausgewachsen. So war sie nicht nurden eigenen Kindern, Schwieger- undzahlreichen Enkelkindern eine stets lie-bende fürsorgliche Mutter, sondern inihrem weiten Herzen hatten alle Platz,die ihr begegneten. Mit besondererLiebe und Sorge nahm sie sich derkranken und alten Menschen an. Undso war es für Frau Marta eine tiefe Freu-de zu erleben, wie diese Medizin dieleidenden Menschen von ihren ver-schiedensten Krankheiten heilte.

Sie half Markus unermüdlich, wo im-mer sie konnte. Natürlich haben sichdie ersten Heilerfolge herumgesprochenund viele kranke Menschen kamen zuMarkus und seiner Mutter. Wie oft warihre kleine Wohnung von hilfesuchen-den oder dankbaren genesenen Men-schen überfüllt. Aber Frau Marta klag-te nie. Sie war stets für alle da, wieeine Mutter für ihre Kinder.

Immer wenn der Vorrat an Blättern ver-braucht war, machte sich Markus aufden Weg zur Wunderblume, um neueBlätter zu holen. Er ging sehr gern zuihr hin und wartete jedesmal geduldig,bis er einen genügend großen Vorrat anBlättern hatte. Markus aber genoß dieZeit des Wartens sehr, betrachtete dieBlüte, die ihre hellstrahlenden goldenenBlütenblätter nur während der Nachtöffnete und aus ihrem Kelch einen herr-lichen Duft und ein wunderbares Lichtaussandte. Er wurde so frisch undwach, so daß er weder Schlafen, Essennoch Trank brauchte. Es war so, daß

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Seite 26 / Nr. 17 Passeirer Blatt / März 1998

er jede Nahrung und Kraft vom Anblickdieser Wunderblume bekam.

Wenn er dann wieder mit den Blätternzu den "leidenden Menschen zurück-kehrte, war er jedesmal wie verjüngtund das Glück und die Kraft, die er beider Blume getankt hatte, hielten langean. Während seine Freunde, Verwand-ten und Bekannten älter wurden undschließlich starben, blieb er immergleich jung. Doch auch seine Mutterschien die gleichen Wirkungen zu spü-ren wie Markus. Trotz der vielen Arbeitblieb sie immer gleich frisch und ge-sund.

Manchmal bemerkte Markus ein Leuch-ten, das von ihr ausging, wie er es nurbei seiner Wunderblume gesehen hat-te. Ihn und seine Mutter aber bedrück-te immer mehr die Tatsache, daß dieMenschen, obwohl von den Krankhei-ten geheilt, doch nie vollkommen ge-sund und glücklich sein konnten.

Markus wünschte sich immer sehnli-cher, den Menschen mehr geben zukönnen als sie nur von den Krankheitenzu heilen, denn er wollte, daß auch sieglücklich und immer jung blieben. Vie-le Menschen, die ihn kannten, spra-chen auch den Wunsch aus, so zu seinwie er und fragten, weshalb er so sei:Bisher hatte er das Geheimnis derWunderblume strengstens gehütet.Denn so ist es ihm vom Schutzengelder Blume aufgetragen worden.

Als er wieder einmal bei der Blumeweilte, erschien ihm wieder ihr Schutz-engel und dieser sagte mit seiner sanf-ten, lieblichen Stimme: "Ich weiß, daßdu traurig bist, weil du den Menschenden Schlüssel zu dem wahren Glückgeben willst, das du gefunden hast.Aber du weißt nicht, wie das gesche-hen soll. Da nun die Zeit gekommenist, in der viele Menschen sich bewußt

werden, daß die materiellen Güter al-lein nicht das wahre Glück bringen, istin ihnen eine große Sehnsucht nachdem echten unveränderlichen Glückerwacht. Da es heißt "wer suchet, derfindet, wer anklopfet, dem wird aufge-tan werden" und da du schon lange denWunsch hattest, den Menschen zu hel-fen, so sollst du ihnen den Weg weisen.Markus war sehr beglückt über dieseWorte des Engels, da sie ihm aus demHerzen sprachen.

Und er fragte: "Wie soll das gesche-hen?" Da sagte der Engel mit feierli-cher Stimme: "Alle 1000 Jahre reifenauf dieser Wunderblume in einer golde-nen Kapsel unzählige winzige kleineSamen heran. Nun nähert sich diesesEreignis wieder. Warte hier darauf,dann wirst du die kostbaren Samendieser Blume zu den leidenden undsuchenden Menschen bringen.

Markus verbrachte 7 Jahre lang bei derBlume, doch die Zeit, die er in vollkom-mener Glückseligkeit verbrachte, schienihm so kurz wie 7 Tage. Voll Staunenund freudiger Erregung entdeckte Mar-kus schließlich am Stengel eine golde-ne Kapsel, die die Form eines kostba-ren Kelches hatte.

Er berührte sie leicht mit einem Finger,dann löste sich die Kapsel von derPflanze und fiel in seine geöffnete Hand.Wie Markus dieses kostbare Gut inHänden hielt, durchrieselten ihn Schau-er des Glücks und er vernahm einewunderbare Melodie, als ob unzähligekleine Glöckchen läuten würden. Erschaute sich um, aber er konnte nir-gends eine Glocke sehen. Dann ver-stummte die herrliche Musik. Er warerfüllt von Dankbarkeit und Freude.

Da hatte er wieder den starken Wunschbei den Menschen zu sein, um ihnen

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die Samen zu schenken. DieserWunsch beflügelte ihn so sehr, daß eraugenblicklich in seiner Heimatstadtwar. Wieder war sein geliebtes Mütter-lein die erste, die von ihm einen kost-baren Samen erhielt. Oh, mit welcherFreude legte sie den Samen in die Erde,mit welcher Hingabe bewässerte sietäglich 2 Mal den Blumentopf in ihremstillen Kämmerlein, wie Markus ihrgeraten hatte! Dann teilte Markus dieSamen an all jene aus, die ihn darumbaten und gab ihnen dieselben Anwei-sungen wie seiner Mutter. Die Men-schen verspürten bereits von Anfangan, daß es ihnen besser ging, sobaldsie den Samen in Empfang nahmen. Esdauerte nicht lange, da begann derSamen zu sprießen und es wurde einkleines Pflänzchen. Wenn fleißig 2 Maltäglich bewässert wurde, bekam esauch die Blätter, jeden Tag eines, beiVollmond ließ die Pflanze wieder jedenTag eines abfallen.

Mit diesen Blättern konnten die Men-schen all ihre Krankheiten heilen. DochFrau Marta erlebte sehr bald, wie einekleine Knospe wuchs, und bald öffnetesich in der Vollmond nacht der herrlichegoldgelbe Blütenkelch, er leuchtete inder Nacht und verströmte einen wun-derbaren Duft.

/Markus wußte, daß die Menschen, diein ihrem stillen Kämmerlein ihre Blüteansehen konnten, nicht nur geheilt wa-ren von jeder Krankheit sondern sieblieben immer glücklich, vollkommengesund, frisch und alterten nicht mehr.Daß seine Mutter die erste war, die ihrePflanze zum Blühen gebracht hatte,erfüllte ihn mit großer Glückseligkeit.

Immer mehr Menschen wollten diesenSamen haben und immer mehr konn-ten sich nach fleißigem Begießen amErblühen ihrer Blüte erfreuen. Markusgab allen, die danach fragten, von denkostbaren Samen, und der Vorrat in dergoldenen Samenkapsel ging nie zuEnde.

Die Kapsel blieb immer gefüllt. So kames, daß bald sehr viele Menschen ganzgesund und glücklich waren und siesteckten mit ihrer Freude und dem in-neren Frieden auch jene an, die nichtan die Wunderblume glauben wolltenund sich nicht die Zeit nahmen, eineneigenen Samen zu begießen.

Bald war die ganze Welt erfüllt vondauerhaftem Glück, Frieden und Har-monie und es wurde so schön auf derWelt, daß man glauben konnte, es seinun der Himmel auf die Erde herab-gekommen.

Berta Gufler

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Passeirer Blatt / März 1998 Seite 27 / Nr. 17

5 Generationen in einem BildEinen seltenen Schnappschuß hat HerrAldo Sartori der Redaktion zur Verfü-gung gestellt. Auf dem Foto sind 5Generationen abgelichtet, wobei FrauIrma Sartori, die im Juni 94 Jahre voll-enden wird, den Mittelpunkt bildet. Siehält ihr Ur-Ur-Enkelkind Jakobo liebe-voll in den Armen. Rechts neben ihrsteht ihre Tocher Maria, rechts vornesitzt deren Tochter Graziella. Links ste-hend ist die Schwiegertochter von Gra-ziella, Christina, abgelichtet (ihr gehörtSöhnchen Jakobo).

Frau Irma Sartori ("nonna" genannt) lebtmit ihrem Sohn Aldo in der Kohlstatt inSt. Leonhard und wird von ihm undseiner Schwester mit Unterstützung derAltenpfleger gepflegt und umsorgt. Trotzihres hohen Alters ist sie noch bei vol-lem Verstand und kann in der Wohnungherumgehen. Die Redaktion des Pas-seirerblattes wünscht Frau Sartori undihrer "Großfamilie" noch viele gemein-same Jahre. A.P.

Tischlerlehre mit Auszeichnung abgeschlossenI

Daß die Passeirer im Tischlerhandwerkden Kollegen aus dem restlichen Ein-zugsgebiet der Berufsschule Meran kei-

neswegs hintanstehen, hat Wilfried Pfit-scher vom Wendlhof in Platt bewiesen.Er hat bei der Gesellenprüfung im De-zember 97 mit der Bewertung 9,4 dasbeste Ergebnis erzielt.

Sicherlich hat dazu der Umstand bei-getragen, daß ihm einiges an Könnenbereits in die Wiege gelegt wurde, daauch der Vater eine eigene Tischlereiführt.

Auch im Lehrbetrieb, der Tischlerei Holz-Idee des Hans Georg Oberprantacherin St. Martin, hat er das nötige Ver-

ständnis und die Unterstützung für dieVorbereitung des Gesellenstückes, ei-nem Stehschrank in einheimischer Kir-sche massiv, gefunden.

Die Ausführung der Arbeit, insbesonde-re auch die abgebildete Einlegearbeitzeugen von Ideenreichtum, Fleiß und

Können des jungen Passeirers. Mit ei-ner fast ebenso hervorragenden Bewer-tung hat auch Daniel Reinstadler ausPlatt die Ehre der Passeirer bestensvertreten. Wir wünschen den jungenTischlergesellen weiterhin viel Erfolg aufihrer beruflichen Laufbahn.

A.P.

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Seite 28 / Nr. 17 Passeirer Blatt / März 1998

Der Egger Franz ein AchzigerWer glaubte, den Jubilar zu seinemGeburtstag am Eggerhof anzutreffen,der täuschte sich, denn der Franz hates wieder vorgezogen, den Winter aufder Eggergrub Alm zu verbringen. FranzPflug wurde am 7. März 1918 auf demEggerhof in Stuls als ältestes von sechsKindern geboren. Der Humor wurde ihmals Erbstück von seinem Vater in dieWiege gelegt, auch die Lust und Lei-denschaft zur Jagd bekam er von ihmvererbt. Schon in jungen Jahren durfteer seinen Vater auf manchem Jagdgangbegleiten.

man bei seinem Sohn, dem jetzigenEggergrub Almwirt, jederzeit ausleihenkann. Auch als Korbflechter hat sich derFranz betätigt. Einsam fühlte sich derFranz nie. Mit den Schneewehen hatteer oft seine liebe Not. Er mußte damalsdie Tiere zum Brunnen übers Eck trei-ben und auf dem Rückweg war oft al-les so verweht, daß er die größte Mühehatte, die Tiere noch in den Stall zubringen. Indessen sind 19 Winter ver-weht und 19 Frühlinge gekommen.Seine 24 Militärkollegen hat der Franzalle überlebt, ein Zeichen, daß das Eg-

Als er beim Militär nach Pisa kam, zeig-te er kein Interesse für den schiefenTurm, da hätte schon eine Gemse dro-ben stehen müssen. 1947 schloß derFranz den Bund fürs Leben mit MariaGraßI von Hochegg. Der Ehe entspros-sen dreizehn Kinder, von denen eins imKindesalter starb. Die anderen wurdenzu arbeitsamen Menschen erzogen.Vom Sparsinn geprägt, war es demFranz möglich, den Eggerhof zu vergrö-ßern. Er kaufte da und dort ein Wald-stück, baute eine Säge und eine Seil-bahn. Auf den Bergwiesen kaufte erdas Matt dazu, das an die EggergrubWiesen grenzt. Die alte Egger Kaser rißer nieder, baute sie neu auf und wurdeWirt. Der Franz war immer ein geselli-ger Wirt, ein Wirt, dem es vor allem umdas Wohlergehen der Gäste ging. In denvielen Wintern, in denen er mit einemPferd, ein paar Kühen, dem Jagdhundund einer Katze auf der Alm hauste, hater nebenbei Rodeln gemacht, von de-nen einige noch oben stehen und die

gergrub-Lüftl ein gutes ist. Den Todseiner Frau ertrug er durch Gebet undGottvertrauen. Voriges Jahr mußte sichder Jubilar einer Operation unterziehen,aber dank der guten Pflege seinerSchwiegertochter Maria und dank sei-nes ungebeugten Humors hat er esgeschafft, wieder auf die Alm zu kom-men. Wenn er aber in jägerischer Hin-sicht etwas kürzer treten muß, sokommt das Jägerlatein doch nicht zukurz. Seine Jagderlebnisse würden einganzes Buch füllen. Seine Urtümlichkeithat der Franz sich bewahrt. Die Freudean all den Dingen, die Gott ihm ge-schenkt hat, kennt kein Alter. Mögenihm die Glückwünsche, die ihm anläß-lich seines Wiegenfestes entboten wur-den, alle in Erfüllung gehen, damit erzur Unterhaltung der Einheimischen undGäste auf der Eggergrub Alm noch lan-ge beitragen und noch viele Winter demFrühling entgegen sehen kann.

Anna Lantha/er

Wir.gratulierenzur (jeburt

gemeinde }Vloos,. 12. 1991- 3. 3. 1998

Moos. - Dort-"]reitag Eddie

platt:guf/er Sirnon

Hoier IisaLanihaler Dantela

Raffl MariaReich Nathalie

IAltas:,garber ')enl1lferPoil Mkhaela

Stuls:Hofer Karolin

teabenstein:Pfandler Michael

St. }Vlartin1. 12.1991- 28. 2. 1998

Saltaus:Raich Mare

Zipperte ')ulia

DortEnnemoser Katnarina

Pfitscher Sanära

St. CeonhaYd1.12. 1991 - 3. 3. 1998

Dortf:3uchschwenter Christion

Hofer pa trickpichler 'luliaKofler ')ulian

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Schweins te{j:uuen Iukas

Walten:pixner Regina

Page 29: Passeirer Blatt

Passeirer Blatt / März 1998 Seite 29 / Nr. 17

Burggrafenamtes gesponsert habenund damit Weitblick bewiesen für eineSportart, welche in unserem Lande im-mer mehr Fuß faßt. Golfclub-PräsidentKarl Pichler, sowie der Obmann desRaiffeisenverbandes Baron Carl Eyerl,und Raika-Obmann Albert Pichler über-gaben die Preise.

2. Raiffeisen-Im Oktober luden die RaiffeisenkassenSüdtirols alle Golfer zum 2. Raiffeisen-Golfturnier auf dem sehr schön ange-legten Golfplatz von Passeier ein. 70Teilnehmer bestritten das Turnier an ei-nem wunderbaren Tag. Abends fand ineinem bekannten Gasthof in St. Martindie Preisverteilung statt.

Den Teilnehmern winkten wertvolleSachpreise. Tagessieger wurde More-no Tresorio vom Golf-Club Dolomiti mit73 Schlägen.

Christian Solderer vom Golfclub Peters-berg bewältigte den Platz ebenfalls mit73 Schlägen, jedoch für den Tagessiegwar das Ergebnis am Loch 3 ausschlag-gebend, bei welchem Tresorio dassel-

Golfturnier Der Raika-Verbandsobmann sprach inseiner Rede den Wunsch aus, daß die-ses RaiffeisenGolfturnier eine ständigeEinrichtung werde. Dank gebührt demGolfclub-Team, welches das Turnierhervorragend organisiert hat.

be besser bewältigte als Solderer. DasLoch 3 ist nach "Raiffeisen" benannt,da dasselbe die Raiffeisenkassen des

Neu in St. Leonhard

4 Kegelbahnen stehen allen Keglern oder jenen,die es gerne werden wollen, täglich von 16 bis 24 Uhr zur Verfügung.Öffnung Ende März bis Anfang AprilInfo und Reservierung Tel. 0473/656945

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Page 30: Passeirer Blatt

Seite 30 / Nr. 17 Passeirer Blatt / März 1998

FischenFreizeitsport

Im Laufe der letzten Jahre erfuhr dasFischen im Passeiertal einen deutlichenAufwärtstrend und immer mehr einhei-

.ein beliebterPasseiertal.

Im

hütt und Gasthof Edelweiß in Pfelders)können Tages- und Jahreskarten er-standen werden. Die Gebirgsseen des

mische Angelbegeisterte verbringen ihreFreizeit entlang der Passer und an de-ren Nebenbächen. Dafür dürften meh-rere Gründe ausschlaggebend sein:Freude an der Natur, sowie die Faszi-nation bzw. der beruhigende Effekt, dervom Wasser gemeinhin ausgeht. BeimFischen kann man beruflichen Streßabbauen und für einige Zeit "abschal-ten", der Kampf Fischer gegen Fischbereitet außerdem viel Spaß und Span-nung.

Daß die Passer ein wunderschönes Fi-schereigebiet darstellt, wird schon al-leine dadurch klar, daß etliche Angelbe-geisterte mehrere 100 km Fahrt auf sichnehmen, um in unserem Heimatbach fi-schen zu können. Mittlerweile verfügenüber 300 Fischer im Passeiertal überdie Fischereilizenz und jährlich tretenca. 25 angehende Petrijünger zur Prü-fung in Bozen an. Die 13 Fischereirech-te vom Ursprung der Passer bis Sal-taus obliegen bereits seit dem 12 Jh.den Schildhofbauern. Seit nunmehr 19Jahren ist Egger Siegfried Obmann derSchildhöfler und somit verantwortlichfür die Bewirtschaftung der Passer. All-jährlich werden 4000 kg Fische im Zeit-raum von Februar bis September "prak-tisch monatlich eingesetzt". An diver-sen Verkaufsstellen des Tales (Touris-musbüros von St. Martin und St. Leon-hard, Volksbank St. Leonhard, Raiffei-sen kasse St. Martin, Hotel Saltauser-hof, Hotel Quellenhof, Gasthaus Pfand-ler Alm, Hotel Tirolerhof, Gasthof Inner-

Passeiertales gehören dem Land undwerden von den Vereinen von St. Leon-hard (Seewersee) und von Moos (beideSchwarzseen) bewirtschaftet. SämtlicheNebenbäche der Passer wurden an Pri-vatvereine verpachtet (z. B. an dieKalmbach- Fischer, Fartleiser-Fischer,Mösel-Fischer, Long Lake- Fischerusw.). Nahezu alle diese Vereine veran-stalten untereinander ein kamerad-

schaftliches Wettfischen. Als Höhepunktder Saison wird alljährlich von denSchildhöflern am letzten Samstag imAugust das Preisfischen um den "Psei-rer-Cup" organisiert. Das Einzelfischenam 30.08.97 gewann Forellenbach Luisvor Pirpamer Erwin (beide aus St. Mar-tin) und Ghiotti Christian (Meran). DieMannschaftswertung entschieden Hal-ler Florian, Kofler Arnold, Pixner Ulrichund Platter Josef (alle aus St. Leonhard)für sich, während Rottensteiner Luis mit1680 gr. den schwersten Fisch zurStrecke brachte.

Stetig wachsenden Zuspruch verzeich-nete letzthin die sogenannte "Königs-disziplin" des Angelns, nämlich das Flie-genfischen. Zu diesem Zwecke wurdeder Abschnitt von der Brücke bei derKläranlage bis zur Saltauser Brücke alsFliegenstrecke deklariert und ein Vereinder .Pseirer Fliegenfischer" gegründet.Für Interessierte wird am Sonntag, den17.05.98 um 14.00 Uhr mit Treffpunktbeim Saltauser Sportplatz, ein Grund-kurs für Fliegenfischer (sowohl für An-fänger als auch für Fortgeschrittene) inden Bereichen Gerätekunde und Wurf-technik angeboten.

Angesichts der Tatsache, daß die Fi-schereisaison am 08. Februar eröffnetwurde und die meist milden Tempera-turen geradezu zum Fischen einladen,bleibt nichts mehr weiter übrig, als denAngelbegeisterten des Passeiertales beider Jagd nach Marmorierten Forellen,Bachforellen, Regenbogen-Forellen,Saiblingen usw. ein kräftiges "Petri Heil"zu wünschen!

K.G./ES.

Page 31: Passeirer Blatt

Passeirer Blatt / März 1998 Seite 31 / Nr. 17

2. Auflage desRaiffeisen-Tennis-Turniers in St. Leonhard

Bereits ein Jahr ist nunmehr vergangen,seit das Raiffeisen- Tennis-Turnier fürnichtklassifizierte Spieler und Spielerin-nen nach mehrjähriger Pause zum er-stenmal wieder zur Austragung gelangte.

In der Woche vom 7. bis 15. 2. 1998war es soweit! Die zweite Auflagekonnte beginnen.

Obwohl die Anzahl der gemeldetenAkteure im Vergleich zum letzten Jahrein wenig gesunken war, konnte mandennoch auf ein illustres und niveau-voIles Teilnehmerfeld verweisen. Ins-gesamt 36 Herren, 11 Damen und 10Doppelpaarungen aus folgenden Clubshatten ihr Antreten zugesichert: TC.Algund, Brixner TV, TC. Brixen, TC. DorfTirol, SV Kaltern, TC. Lana, Pol. Liber-tas Bozen, TC. Meran, SSV Naturns,SV Partschins, Pol. Comina Meran, TC.Prad, TC. Rungg, TC. St. Martin, TC.St. Leonhard und TV Terlan.

Am Start waren auch die beiden Siegerdes bisher einzigen Turniers des Jahres1998, welches eine Woche früher in St.Ulrich Gröden stattgefunden hatte,nämlich der 18-jährige Brixner Alexan-der Hornof und die 13jährige Linda Mairaus St. Martin. Man durfte also ge-spannt sein, ob es den beiden vielver-sprechenden und talentierten Jugend-spielern gelingen würde, ihre Siegesse-rie in der Tennishalle von St. Leonhardfortzusetzen.

Obwohl nur an Nr. 42 gesetzt, gelanges Alexander Hornof tatsächlich, auchdas zweite Turnier des Jahres für sichzu entscheiden. Er zeigte dabei auf ein-drucksvolle Weise, daß er zum Bestengehört, was Südtirol in dieser Lei-stungsklasse aufzubieten hat. Nichtswird wahrscheinlich seiner Aufnahme indie C-Klasse am Ende der Saison 1998im Wege stehen. Ein großes Lob ge-bührt auch Christian Kofler, (TC. St.Martin) Vorjahressieger und Aushänge-schild des Tennissports im Passeiertal.Aufgrund seiner großen und langjähri-gen Erfahrung an Nr. 1 gesetzt, gelanges ihm erneut ins Finale vorzudringenund dort dem späteren Sieger Hornofeinen harten Kampf abzuverlangen. Erunterlag dem 18-jährigen Brixner nachdrei umkämpften, spannenden Sätzenmit 3/6 7/5 2/6. Auch Christian KoflersBruder Erich konnte sich bis ins Halb-finale vorkämpfen. Auf dem Weg dort-hin besiegte er u. a. den Vorjahresfina-listen Rainer Hilpold aus Meran. Leiderkonnte Erich zum Semifinale gegen den

späteren Sieger aus zeitlichen Gründennicht mehr antreten. Ein Sieg wäre ihmdurchaus zuzutrauen gewesen.

Damit blieb sie wie schon im vergange-nen Jahr ohne Satzverlust.

Damit gingen alle seit Jahresbeginn inSüdtirol ausgetragenen Turniere bei denDamen an den TC. St. Martin. Für denim April beginnenden Italienpokal-Be-werb, wo der TC. St. Martin sowohl beiden Damen als auch bei den Herren inder 1. Liga spielt, kann man einigeserwarten. Den Sieg im Herren-Doppelsicherten sich Christian und Erich Kof-ler mit einem Finalerfolg über MarkusSiebenförcher und Haller Klaus (beideSV Dorf Tirol).

Im Damenwettbewerb traten einige derstärksten Spielerinnen Südtirols gegen-einander an. Mit Spannung warteten wirnatürlich auf das Abschneiden der star-ken Passeirer Damen. Mair Linda (TCSt. Martin) konnte ihren Erfolg von St.Ulrich nicht wiederholen und scheitertenach hartem Kampf im Halbfinale ander 15-jährigen Sandra Geyr (TC. Bri-xen) Daß der Damentitel nicht wie beiden Herren an Brixen ging, sondern imTal blieb, dafür sorgte wie schon imVorjahr Claudia Klotz (TC. St. Martin),die sich in einem spannenden und teil-weise hochklassigen Endspiel gegenSandra Geyr aufgrund ihrer Erfahrungmit 7/5 6/2 durchzusetzen vermochte.

Ein großes Dankeschön für die freund-liche Unterstützung gebührt der Raiffei-sen kasse Passeier, mit deren Hilfe auchdie 2. Auflage dieses Tennis-Turnieresein voller Erfolg wurde.

VorAt1k\i"~(,\i",flipa,AUCA"'f '" St. MArU"

Der S. C. St. Martin veranstaltetauch im kommenden Sommer, und

zwar vom 6. bis 11. Juli 98das bereits zur Tradition

gewordene FaßbalIcamp für

Jugendliche von 6 bis 14 Jahren,in Zusammenarbeit mit der

Fußballschule ..Desolati" aus Florenz.

Näheres darüber und dieEinschreibemodalitäten werdenden Fußballvereinen zu einem

späteren Zeitpunkt direkt mitgeteilt.

Die Eltern werden gebeten,die Einschreibungen fristgerecht zu tätigen,

um ihren Sprößlingen eine sichere Teilnahmezu ermöglichen.

Pichler UboldHoordinotor für dos Jugendcamp 98

Page 32: Passeirer Blatt

Seite 32 / Nr. 17 Passeirer Blatt / März 1998

Die Jugendarbeit desS.C. PASSEIER FUSSBALL

zeigt Früchte

PtJrffHßbAIIJtfelfterf(/tAftAJtf ~. )HHI I~~I

IH ft.LetJH/tAr« I!!

Gleich zwei Ehrungen konnte derS.G.Passeier Fußball am 30.01.98 beider Verbandsjahreshauptversammlungin Trient entgegennehmen: die erste für

platz abgehalten werden. Zwischen-durch haben sich die Jugendmann-schaften an verschiedenen Hallentur-nieren beteiligt. So die gesamten Ju-

den Einsatz von Jugendspielern bei derA-Mannschaft und die zweite für denGewinn des Fairplaypokales der Junio-ren in der Saison 1996/97. Zeugnis vonder hervorragenden Jugendarbeit desVereins gibt auch die Berufung von ver-schiedenen Jugendspielern in "Landes-und Regionalauswahlen".

gendmannschaften in Terlan, die D-Ju-gend in Tscherms und, anläßlich der 40-Jahrfeier von "Stella Azzurra", wurde,neben Lana und Virtus Don Bosco,auch der S.G. Passeier eingeladen.

Sogar in den Wintermonaten wurdekeine Pause eingelegt. Von Novemberbis Februar wurde in St. Leonhard undMoos das Hallentraining fleißig besucht.Dank der Erlaubnis der Gemeinde St.Leonhard konnten ca. 30 Trainingsein-heiten auch im Freien und zwar auf dem"roten Platz" und auf dem Kinderspiel-

Die G-Jugend hat sogar bei einem in-ternationalen Turnier mit 16 Mannschaf-ten in Innsbruck den 2. Platz belegt.Eine Passeirer-Jugendauswahl hat sichweiters bei den Hallenturnieren in Linz(Österreich) und in Meran ausgezeich-net. Die Auswahl ist sogar zu einemFreundschaftsspiel am 4. März nachVerona eingeladen worden. Höhepunktder Arbeit in den Wintermonaten wardie Abhaltung der Hallenturniere und

des Blitzturnieres im Freien, an demsich der F.G.Tirol Innsbruck, Virtus DonBosco Bozen und der S.G.Passeierbeteiligt haben. Die A-Mannschaft hatsich mit dem gutbesuchten Turnier umdie Raiffeisentrophäe das Trainingslagerfinanziert.

Besonders lebhaft ging es beim Raiffei-sen-Jugendturnier in der Halle von St.Leonhard her. Nicht weniger als 16 G-und 16 D-Jugendmannschaften ausden verschiedensten Ortschaften Süd-tirols, ja sogar aus Gartenstadt(Deutschland) haben mitgekämpft undsich an jedem geschossenen Tor er-freut.

Dabei konnten Jugendtrainer und Be-treuer, Dank der freizügigen Unterstüt-zung der Raiffeisenkasse Passeier, erst-mals einheitlich im neuen Trainingsan-zug auftreten.

Der S. G. Passeier Fußball hat wiederPläne für die Zukunft. In Walten möchteer bei Bedarf eine' wöchentliche Trai-ningseinheit organisieren. Am 6. Junifindet die erste Dorffußbalimeisterschaftauf Kleinfeld statt, zu der derS.G.Passeier alle Vereine, Vereinigun-gen, Gesellschaften, Firmen, Verwaltun-gen und Unternehmen jetzt schon herz-lich einladen möchte.

Beonders freuen wir uns auf den neuenFußball platz und das neue Umkleide-gebäude. Das erste Baulos kann, dankdes unermüdlichen Einsatzes der Ge-meindeverwaltung und inbesonders desBürgermeisters Dr.Konrad Pfitscher,wahrscheinlich schon heuer begonnenwerden.

Pfitscher Luis