Upload
buimien
View
216
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
7
11
6
14
dial
ogDezember 2010
Editorial
In Kürze
Wund- und Stomaberatung – Schmerzen lindern und Kosten sparen dank TeamworkDie Wund- und Stomaberatung des Spitals Männedorf gründet auf interprofessioneller
Zusammenarbeit und bündelt pflegerisches und ärztliches Spezialwissen. Patientinnen
und Patienten sowie Grundversorger profitieren davon gleichermassen.
Fortsetzung auf Seite 3
3
2
Im Fokus
16
Aktuell
Durchblick
Hausärzte-Plattform
Persönlich
Gemeinsame Besprechung einer Wundpatientin: Dr. med. Stefan Gutknecht, OA Chirurgie;
Barbara Bezjak, Wund– und Stomaberatung; Dr. med. Peter Šandera, LA Chirurgie.
PATIENTEN FACHPERSONEN AUFENTHALT
Qualitätsmanagement ist Prozessmanagement
2
Noch vor wenigen Jahrzehnten war Qualitätsmanagement (als Management
instrument) fast ausschliesslich in grossen Industriebetrieben bekannt.
Heute ist Qualitätsmanagement auch in Bereichen ein Thema, in denen man
es zunächst nicht erwarten würde: Vorlesungen von Hochschulprofesso
rinnen und –professoren werden evaluiert, Gemeinden erheben die Qualität
ihrer Bürgerbeziehungen und auch die Akteure im Gesundheitswesen sehen
sich verstärkt mit den verschiedensten Qualitätserhebungen und der
Notwendigkeit zu Prozessanpassungen konfrontiert.
Dabei stösst das Qualitätsmanagement nicht nur auf Offenheit und Begeis
terung. Allzu oft werden Spezialistinnen und Spezialisten mit Fragebogen
überhäuft und zu zeitraubenden Protokollen verknurrt. Dazu kommt, dass
solche Evaluationen, ohne Einbettung in einen grösseren Zusammenhang,
für die Betroffenen nicht selten mit dem Gefühl eines drohenden Auto
nomieverlusts verbunden sind. Hier wurde viel Porzellan zerschlagen,
und das ist schade.
Denn Qualitätsmanagement, verstanden als ganzheitliches Prozessmanage
ment, birgt Chancen für alle Beteiligten. Im Falle des Spitals Männedorf sind
das in erster Linie die Patientinnen und Patienten, aber auch die zuweisen
den Ärztinnen und Ärzte, die Mitarbeitenden nachsorgender Institutionen
und natürlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Spitals selbst. Als
Beispiel möchte ich die am Spital Männedorf durchgeführte Messung Aus
trittsmanagement anführen. Hier wurde unter anderem danach gefragt, wie
die Nachsorger den Übergang von der Spitalbehandlung in ihre Behandlung
erlebt haben. Denn nur eine Überprüfung der effektiven Ergebnisse — eine
Qualitätsmessung — erlaubt es festzustellen, wie gut wir bezüglich einer
spezifischen Problemstellung auf Kurs sind.
An diesem Beispiel wird zudem deutlich: Qualitätsmanagement liefert Mess
instrumente und Datenauswertungen. Eigentliches Ziel der Anstrengungen
ist aber die Verbesserung der Abläufe. Und dies kann nur mit dem Knowhow
und durch die Einbindung der am Prozess beteiligten Fachleute geschehen.
Qualitätsmanagement hat demnach nichts mit Verlust von Kompetenzen
oder gar Bevormundung zu tun. Es erlaubt, Diskussionen mit Daten zu
unterfüttern und bringt so den Vorteil von fundierten Entscheidungsgrund
lagen mit sich. Diese Chance wollen wir als Spital Männedorf nutzen. Gerade
in Zeiten, in denen der Wettbewerb zunimmt und aufgrund der kommenden
Fallpauschalen und kantonalen Leistungsvergaben Begleitmassnahmen zur
Qualitätsförderung zunehmend wichtig werden.
Ralph Baumgartner
Direktor
«Qualitätsmanagement bringt den Vorteil von fundierten Entschei-dungsgrundlagen mit sich.»
EDITORIAL
Wund- und Stomaberatung – Schmerzen lindern und Kosten sparen dank Teamwork
3
Wer waren Feldscher, Wundarzt und
Kräuterweib — und was hat sie zusam-
mengeführt? Wunden und Verlet-
zungen gehören zum menschlichen
Körper. Seit dem 14. Jh. kümmerte
sich der «Feldscher» um die Anliegen
der Wundpatienten. Er galt als
unters te Stufe des Militärarztes und
war zuständig für Aderlässe, das
Schröpfen, das Ausbrennen von
Wunden, das Amputieren und das
Herausziehen von Kugeln. Die heu-
tigen Chirurgen wurden bis ins 19. Jh.
Feldschere oder Wundärzte genannt.
Ihre Ausbildung absolvierten sie
hauptsächlich in einem Handwerks-
beruf, etwa bei einem Bader (Betrei-
ber einer Badeanstalt) oder Barbier.
Das weibliche Gegenüber nannte man
liebevoll «Kräuterweib». Ihr Gewerbe
beinhaltete das Heilen von Wunden
und anderen Erkrankungen. Der
Wundarzt holte Unterstützung bei
der weisen Frau, da sie dank über-
lieferter Erfahrungen Erfolge in der
Behandlung verzeichnete und somit
Anerkennung genoss. Ab dem 14. Jh.
war dem Kräuterweib die medizinische
Behandlung verboten. Sie war auf die
Zusammenarbeit mit dem Wundarzt
angewiesen. Das ist heute nicht
anders!
Enge Zusammenarbeit
Damals wie heute wurde bzw. wird
eine enge Zusammenarbeit der an der
Wundbehandlung beteiligten Spezia-
listinnen und Spezialisten angestrebt.
Es sind dies unter anderem Vertreter/
innen aus den Gebieten Angiologie
und Gefässchirurgie, Chirurgie,
Diabetologie und Diabetesberatung,
Ernährungsberatung, hausärztliche
Grundversorgung sowie Pflege und
Physiotherapie (Lymphtherapie).
Am Spital Männedorf pflegen die
beteiligten Fachpersonen eine aktive
Kommunikation innerhalb eines
Netzwerkes. Dies mit dem Ziel, die
Behandlung stetig zu verbessern. Aus
diesem Grund bietet die Wund- und
Stomaberatung den Hausärztinnen
und Hausärzten und den Pflegeinstitu-
tionen an, Patientinnen und Patienten
im Rahmen einer ambulanten Kon-
sultation zu untersuchen, die Wunde
oder das Stoma zu beurteilen und eine
Empfehlung für die weitere Behand-
lung abzugeben.
Fortsetzung von Seite 1
Ambulanz zu Fröschweiler, August 1870 — deutscher Feldscher.
IM FOKUS
4
drei Konsultationen wünscht oder
eine Übernahme der Behandlung
bevorzugt.
• Nach der Erstkonsultation wird dem
Hausarzt eine schriftliche Stellung-
nahme im Sinne einer Empfehlung
für die weitere Therapie zugestellt.
Ulcus cruris als Beispiel
An einem konkreten Beispiel könnte
eine solche Zusammenarbeit wie folgt
aussehen: Der Hausarzt betreut eine
Patientin mit therapieresistentem
Ulcus cruris und wünscht eine Beurtei-
lung durch das Wundambulatorium:
• Er entscheidet, ob er eine konsilia-
rische Beratung oder eine Über-
nahme der Behandlung wünscht.
• Er meldet die Patientin (am besten
schriftlich und unter Beilage
von relevanten Untersuchungen
und Werten über folgende (E-Mail-)
Adresse an:
Spital Männedorf
Wundambulatorium
Asylstrasse 10
8708 Männedorf
Tel. 044 922 28 11
• Aufgebot der Patientin durch das
Wundambulatorium.
• Koordinieren des Termines mit dem
Leitenden Arzt der Chirurgischen
Klinik durch die Wundfachfrau.
• Gemeinsames Durchführen einer
Wundanamnese und klinischer
Diagnostik.
• Sofern eine weiterführende Gefäss-
4
Interprofessionelle Beratung
In der Wund- und Stomaberatung
des Spitals Männedorf betreut die
Pflegefachfrau HF und zertifizierte
Wundmanagerin ZWM die ambulanten
und stationären Patienten. Unterstützt
und vertreten wird sie dabei von den
Fachfrauen für Infektionsprävention
und Spitalhygiene und für Diabetes,
welche beide über die Zusatzweiter-
bildung für Wundfachleute verfügen.
So können die Patientinnen und
Patienten innerhalb der Wund- und
Stomabehandlung umfassend und
kompetent beraten werden.
Beratungsschwerpunkte sind die
ambulante Versorgung und die
Einschätzung von komplexen Wunden
und Entero- und Urostomata (im
Folgenden Stoma genannt) bei statio-
nären Patienten. Ein Kernpunkt bildet
die Instruktion von Fachpersonen und
Patienten im Umgang mit Stoma oder
Wunde.
Damit die behandelnden Ärzte und
Pflegenden ihr Fachwissen über
Wundbehandlung, Stoma und Materi-
alauswahl auf den aktuellsten Stand
bringen können, werden regelmässige
Fortbildungen für interne Mitar-
beitende und externe Institutionen
durchgeführt.
Die Beratungsstelle wird medizinisch
von Dr. med. Peter Šandera, Leitender
Arzt Chirurgische Klinik, betreut.
Wichtig zu wissen:
• Erstzuweisungen ins Wundambula-
torium werden immer unter Einbe-
zug des Kaderarztes beurteilt.
• Der Hausarzt entscheidet im
Rahmen der Anmeldung, ob er eine
konsiliarische Beratung von ein bis
IM FOKUS
5
diagnostik als notwendig erachtet
wird, Beizug der Angiologie.
• Bei Bedarf Durchführung einer
Laboruntersuchung.
• Materialauswahl und Anlegen des
Wundverbandes.
• Schriftliche und fotografische
Dokumentation.
• Bei Bedarf Instruktion an Fachperso-
nal, Angehörige oder den Patienten.
Bei Übernahme der Behandlung
werden erforderliche Schritte direkt
umgesetzt. Dazu gehören bei Bedarf
der Zuzug der Diabetesberatung, der
Ernährungsberatung, Lymphtherapie
usw. Auf Wunsch folgt ein Bericht
über die Behandlung vom Leitenden
Arzt der Chirurgie an den Hausarzt.
Bei konsiliarischer Beurteilung wird
die Empfehlung zur weiterführenden
Therapie schriftlich an den behandeln-
den Arzt gestellt.
Lebensqualität verbessern –
Kosten senken
Eine optimale Wund- und Stomaver-
sorgung ist von höchster Bedeutung,
stellt doch eine chronische Wunde
mit möglichen Begleitschmerzen für
betroffene Patienten eine grosse Be-
lastung dar. Unverständlicherweise
wird dennoch gerade die Wundbehand-
lung vielerorts unterbewertet (ähnlich
dem Feldscher, der schlecht bezahlt
und in der Truppe hinter Trommlern
und Pfeifern eingereiht wurde). Zudem
ist der «Produktedschungel» von
Wund- und Stomamaterial unüber-
sichtlich und kaum mehr überblickbar.
Dabei verbessert eine professionelle
Behandlung nicht nur die Lebens-
qualität, sondern kann zusätzlich zur
Senkung der Kosten beitragen. Denn
ein ungenügend versorgtes Ente-
rostoma kann nicht nur zur sozialen
Isolation führen, sondern die von der
MiGeL (Mittel- und Gegenstände-Liste)
festgesetzte maximale Leistung von
Fr. 5400.– bis Fr. 6300.– für Material-
kosten schnell einmal weit übersteigen.
Die Wund- und Stomaberatung des
Spitals Männedorf erweist sich damit
als ein ergänzendes Angebot von dem,
dank einer optimierten Behandlung,
die Patientinnen und Patienten
spürbar profitieren.
Barbara Bezjak
Beraterin für Wund- und Stomapflege
Wund und Stomaberatung:
Braucht es das wirklich?
Am Spital Männedorf arbeiten seit
einigen Jahren speziell in Stoma-
und Wundberatung ausgebildete
Pflegefachleute. Sind das nicht
eigentliche ärztliche Kernkompe-
tenzen? Müssen wir Ärzte hier nicht
selbst die Verantwortung überneh-
men?
Für mich sind das beides Paradebei-
spiele für eine interprofessionelle
Zusammenarbeit. Beide Gebiete
sind äusserst zeitaufwändig und
verlangen viel Liebe fürs Detail. Nur
so gelingt es beispielsweise, bereits
präoperativ die perfekte Stoma-
stelle zu finden, den Stomaträger
erfolgreich durch die verschiedenen
Tücken des Alltags zu führen und
ihm mit Tipps und Tricks zur Seite
zu stehen.
Auch in der Behandlung von komple-
xen, oft chronischen Wunden bedarf
es viel Zeit und Fingerspitzengefühl.
Vielfältige neue Materialien werden
zur Anwendung gebracht.
Entscheidend aber ist, dass unsere
Spezialistinnen nicht einfach für sich
alleine arbeiten, sondern in engstem
Kontakt zu uns Ärzten stehen, die
Problemfälle gemeinsam diskutieren
und in der Sprechstunde gemeinsam
beurteilen. Ich bin überzeugt, dass
wir so einen optimalen Nutzen für
unsere Patientinnen und Patienten
erzielen können. Von diesen
Kompetenzen können auch Sie als
Grundversorger profitieren.
Dr. med. Jörg Wydler
Chefarzt Chirurgische Klinik
Kontaktadressen Wund und
Stomaberatung
Leitender Arzt Chirurgische
Klinik
Dr. med. Peter Šandera
Tel. 044 922 25 06 (Sekretariat)
Wund und Stomaberatung
Barbara Bezjak
Charlotte Münch
Esther Eichenberger
Tel. 044 922 28 11
6
Vor zwei Jahren übernahm ich die Hausarztpraxis von Dr. med. E. Unterstrassner
in Oetwil am See. Damals entschied ich mich, sämtliche Krankenakten auf die
elektronische Form umzustellen.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Elektronische Krankenakten sind innert
Sekunden verfügbar, übersichtlich strukturiert und neue Medikationen werden
sofort auf Interaktionen geprüft. Die Krankenakten können einfacher archiviert
werden, indem sie täglich auf einem entfernten Server verschlüsselt abgesichert
werden. Im Falle eines Datenverlustes, zum Beispiel infolge eines Feuers, können
sämtliche Akten in Originalqualität innert Stunden wiederhergestellt werden.
Die digitalen Röntgenbilder sind in besserer Qualität vorhanden, und sie sind
einfacher interpretierbar. Voluminöse Röntgenfilme altern, platzsparende Pixels
nicht. Bei Unklarheiten können die Bilder dem Radiologen in Sekundenschnelle
übermittelt werden, und die Befunde können direkt besprochen werden.
Laborwerte werden automatisch in die Krankengeschichte eingespeist, und
auffällige Werte werden sofort signalisiert.
Bei Hausbesuchen habe ich auf dem Laptop sämtliche Unterlagen stets
zur Verfügung. So kann ich bei einer notfallmässigen Einweisung ins Spital
sämtliche relevanten Daten sofort übermitteln. Dadurch können sich die Ärzte
auf der Notfallstation über den Patienten informieren, bevor dieser im Spital
eintrifft. Zudem werden dadurch teure und unnötige Doppelspurigkeiten
verhindert.
Das Spital Männedorf bietet den Hausärzten an, Berichte einiger Kliniken in elek-
tronischer Form zu übermitteln. Dies spart Zeit und Kosten. Die Daten können in
der Praxis direkt in die elektronische Krankengeschichte eingespeist werden.
Die Qualität der medizinischen Versorgung hängt im Wesentlichen auch von der
Art der Kommunikation zwischen den Ärzten ab.
Das Spital Männedorf ist diesbezüglich auf dem richtigen Weg. Wünschenswert
wäre jedoch, dass sämtliche Kliniken und die Radiologie ihre Berichte und Bilder
elektronisch übermitteln können.
Mein Fazit: Die elektronische Krankengeschichte führt zu mehr Sicherheit und
Kostenersparnis im Gesundheitswesen.
Dr. med. David H. Katzenfuss
Facharzt FMH für Allgemeinmedizin
Papyrus versusBits und Bytes
HAUSÄRZTEPLATTFORM
7
Das Interdisziplinäre Tumorboard
des Spitals Männedorf ist seit Ende
September 2010 jeweils durch eine
LiveSchaltung mit dem Institut
für Pathologie USZ verbunden, was
eine Besprechung der histologischen
Befunde in Echtzeit ermöglicht.
Unsere Patientinnen und Patienten
profitieren durch die dazugewonnene
Expertenmeinung, und Therapie
konzepte können abgestimmt
mit den Empfehlungen des Zen
trumsspitals festgelegt werden.
Das Interdisziplinäre Tumorboard
am Spital Männedorf ist integraler
Bestandteil der onkologischen Beurtei-
lung und trägt wesentlich zur Behand-
lungsqualität bei. Einmal wöchentlich
werden die interdisziplinären
onkologischen Behandlungskonzepte
festgelegt. Neu wird das Tumorboard
alle zwei Wochen zusammen mit dem
Universitätsspital Zürich durchgeführt
und über eine Bildleitung werden die
zytologischen und histologischen
Befunde in Echtzeit nach Männedorf
übertragen. Onkologisch relevante
Fragestellungen lassen sich mit der
Zuschaltung eines Pathologen direkt
klären. Diese Fachgespräche führen
zu einem umfassenderen Bild der
Gesamtsituation. Risikoabschätzungen
können im gemeinsamen Gespräch
mit den Spezialistinnen und Spezi-
alisten am UniversitätsSpital Zürich
vorgenommen werden. Die Befunde
werden durch die visuelle Darstellung
für alle Beteiligten verständlich
gemacht und die Tumorboard-
Entscheide danach evidenzbasiert
festgelegt.
Tumorboard: Live-Schaltung mit USZ-Pathologie
Die Experten des Instituts für
Klinische Pathologie des USZ
PD Dr. med. Peter Wild
Geboren 1973 in Straubing/DE.
Medizinstudium an der Universität
Regensburg/DE. Promotion im Fach
Pathologie 2002.
Von 2001 bis 2008 Ausbildung zum
Facharzt für Pathologie an den Insti-
tuten für Pathologie der Universität
Regensburg, des Klinikums Eppendorf
der Universität Hamburg und des
UniversitätsSpitals Zürich.
Berufsbegleitende Ausbildung in medi-
zinischer Biometrie.
Facharzt für Pathologie seit 2008.
Von 2008 bis 2010 Postdoctoral
Research Fellow am Institut für Zellbio-
logie der ETH Hönggerberg.
Habilitation im Januar 2010.
Seit Mai 2010 Oberarzt am Institut für
Klinische Pathologie.
Fachliche Schwerpunkte: Urogenital-
pathologie, Nephropathologie.
Dr. med. Matthias Rössle
Geboren 1972 in München/DE. Studium
der Humanmedizin in München (Staats-
examen 1999; Promotion 2001)
Facharztausbildung in Regensburg
(Chirurgie, Fremdjahr), München und
Luzern (Facharzttitel Pathologie 2006)
Zytologieausbildung in St. Gallen
(Schwerpunkttitel FMH 2008)
Oberarzt am Kantonsspital Luzern
(2006; 2008—2009) und am Universi-
tätsSpital Zürich (seit 2010)
Fachliche Schwerpunkte: Zytopatholo-
gie, Kopf-Hals-Pathologie, Gastroente-
ropathologie, Endokrinopathologie.
Die Live-Schaltung ermöglicht die visuelle Darstellung der Befunde und den direkten Austausch mit den USZ-Experten.
IN KÜRZE
Als Sozialarbeitende im Spital
Männedorf haben wir immer wieder
mit Patientinnen und Patienten
Kontakt, die auf die Hilfe und Pflege
ihres sozialen Umfelds (Angehörige,
Spitex, Nachbarn) angewiesen sind.
Trotz ihrer Hilfsbedürftigkeit beziehen
diese Menschen aber oftmals keine
Hilflosenentschädigung.
Leistungen aus dieser Sozialversi-
cherung stehen aber allen Personen
zu, die aufgrund ihrer Gesundheit in
den alltäglichen Lebensverrichtungen
beeinträchtigt sind und dauernd der
Hilfe Dritter oder der persönlichen
Überwachung bedürfen. Die Person
muss weiter eine Invaliden- oder
Altersrente beziehen und mindestens
ein Jahr ununterbrochen hilfsbedürf-
tig gewesen sein. Erfüllt eine Person
diese Voraussetzungen, kann ein
mehrseitiges Antragsformular ausge-
Hilflosenentschädigung – eine wichtige Sozialversicherung!
8
füllt und bei der Sozialversicherungs-
anstalt des Kantons Zürich eingereicht
werden. Beim Ausfüllen des Formulars
ist die richtige Formulierung wichtig.
Daher macht es Sinn, dass eine
Fachperson den Patienten oder die
Patientin dabei unterstützt.
Je nach Schweregrad fällt der Beitrag
unterschiedlich hoch aus (vgl. Tabelle).
IN KÜRZE
Bei der Auszahlung der Hilflosenent-
schädigung sind das Vermögen und
das Einkommen der Person nicht
ausschlaggebend.
Lea Lyss
Leiterin Sozialdienst
Moderne Behandlungskonzepte sind
zunehmend interdisziplinär und
erfordern im verstärkten Ausmass
eine Zusammenarbeit unter Einbezug
sämtlicher involvierter Spezialistinnen
und Spezialisten.
Mit der Einführung dieser Zuschaltung
des Universitätsspitals Zürich profitie-
ren unsere Patientinnen und Patienten
unmittelbar vom Expertenwissen
des Universitätsspitals sowie von der
interdisziplinären Besprechung zwi-
schen den Kliniken und Instituten
sowie dem Onkologie Zentrum des
Spitals Männedorf.
Die Mitglieder des Tumorboards
Spital Männedorf
Anmeldungen ans Tumorboard
Anmeldungen ans Tumorboard können Sie als niedergelassene/r
Ärztin/Arzt wie folgt vornehmen:
- per E-Mail an [email protected]
- schriftlich an Onkologie Zentrum Spital Männedorf,
Postfach, 8708 Männedorf
Telefon: 044 922 30 00, Fax: 044 922 30 05
- telefonisch durch persönliche Kontakte mit allen Chefärzten des
Spitals Männedorf respektive den Onkologinnen und Onkologen des
Onkologie Zentrums.
Gerne bieten wir Ihnen auch die Möglichkeit, Ihre Patientinnen und
Patienten vorzustellen und vor Ort an der Diskussion aktiv teilzunehmen.
Das Tumorboard findet jeden Mittwoch um 16.15 Uhr im Demonstrations-
raum des Instituts für Radiologie statt.
Wichtige Adressen
Pro Senectute, Sozialberatung, DC Meilen, Dorfstr. 78
8706 Meilen, Tel. 058 451 53 20
Pro Infirmis, Sozialberatung, Hohlstr. 560, 8048 Zürich, Tel. 044 299 44 11
SVA Zürich, Röntgenstr. 17, Postfach, 8087 Zürich, Tel. 044 448 50 00
Beiträge pro Monat (zu Hause) IV AHV
Leichte Hilflosenentschädigung 456.–
Mittlere Hilflosenentschädigung 1140.– 570.–
Schwere Hilflosenentschädigung 1824.– 912.–
9
Vor zwanzig Jahren hat die laparo
skopische Technik die Chirurgie
revolutioniert. Dies geschah zum
Nutzen der Patientinnen und
Patienten, profitieren sie doch
seither von weniger Schmerzen
und rascherer Genesung. Entschie
den besser geworden ist auch das
kosmetische Resultat. Die Chirurgie
des Spitals Männedorf setzt bei der
minimalinvasiven Chirurgie stark
auf die SingleTrokarAccessMe
thode und nimmt mit der Verwen
dung eines wieder sterilisierbaren
Spezialtrokars schweizweit eine
Pionierrolle ein.
Die Entwicklungen sind seit der
Einführung der Laparoskopie keines-
wegs stehengeblieben. Insbesondere
die Technologie hat sich massiv
weiterentwickelt. Modernste HDTV-
Technologie hat Einzug gehalten und
ermöglicht gestochen scharfe Bilder.
So gelingt es uns, millimetergenau zu
operieren, und die Präzision hat damit
deutlich zugenommen.
Reduktion der Zugänge
Daneben gibt es eine klare Tendenz
zu immer schonenderen und weniger
invasiven Verfahren. Erste Bemü-
hungen zu narbenfreiem Vorgehen
mit endoskopischen Operationen
durch Magen oder Colon waren
erfolgreich, jedoch nicht unumstritten.
Insbesondere fehlt noch das geeig-
nete Instrumentarium, um sicher
vorgehen zu können. Ganz anders
sieht es aus mit der Reduktion der
Zugänge. Hierzu die Stichwörter
«NOTES»-Hybridtechnik und «Sin-
gle Trokar Access». Beim ersten
Verfahren werden zwei Instrumente
transvaginal und eines umbilical
eingeführt. Ein klarer Nachteil dabei
ist, dass diese Methode bei Männern
nicht zur Anwendung kommen kann
und bei vielen Frauen eine gewisse
Zurückhaltung gegenüber diesem
Vorgehen zu spüren ist.
Single-Trokar-Access – minimalinvasive Chirurgie in Reinkultur
Wieder sterilisierbarer Spezialtrokar.
AKTUELL
10
Cholezystitiden angewandt. Die kurz-
fristigen Resultate sind überzeugend
und insbesondere aus kosmetischer
Sicht äusserst beeindruckend. Sicher-
lich muss das Verfahren in Bezug auf
Komplikationen, speziell auch auf
Narbenhernien im Zugangsbereich
hin, genau weiterverfolgt werden. Ich
bin jedoch überzeugt, dass wir mit
Vielfältig einsetzbar
Wir bevorzugen deshalb die Single-
Trokar-Access-Methode, die nicht
nur bei der laparoskopischen
Cholezystektomie, sondern auch bei
zahlreichen anderen laparoskopischen
Operationen angewendet werden
kann. Bei dieser Technik wird über
eine kleine Inzision am Nabel ein
Spezialtrokar eingebracht, durch den
dann gleichzeitig drei Instrumente
verwendet werden können. Bereits
in Aarau durfte ich als Erster in der
Schweiz einen neuen Einmaltrokar
verwenden. Heute bin ich stolz, dass
wir in Männedorf als Erste in der
Schweiz einen wieder sterilisierbaren
Spezialtrokar gebrauchen dürfen,
der das Verfahren deutlich verbilligt.
Meine Erfahrungen in den ersten
vierzig Fällen sind sehr gut. Ich führe
keine spezielle Patientenselektion
durch und habe mittlerweilen das
Verfahren auch schon bei akuten
der Single-Trokar-Access-Methode im
Spital Männedorf noch schonender
und noch konsequenter «minimalinva-
siv» operieren können.
Dr. med. Jörg Wydler
Chefarzt Chirurgische Klinik
Die Resultate sind auch in kosmetischer Hinsicht überzeugend.
Vortrag im Rahmen der Hausarztfortbildung:
«Visite bei Dschinghis Khans Kindern»
www.swiss-surgical-team.orgPC-Konto 30-194129-5
Dr. med. Jörg Wydler, Chefarzt, und Dr. med. Peter Šandera, Leiten-der Arzt der Chirurgischen Klinik des Spitals Männedorf, leisteten 2010 erneut einen dreiwöchigen medizinischen Hilfseinsatz mit dem Swiss Surgical Team in der Wüste Gobi.
Die beiden Chirurgen zeigen eindrucksvolle Bilder und berichten von ihrer Arbeit unter erschwerten Bedingungen.
Wann? Freitag, 17. Dezember 2010, Beginn 14.00 UhrWo? Spital Männedorf, Aula im Haus 9 (Villa Monneron)
Kollekte zugunsten Swiss Surgical Team.
IN KÜRZE
11
Die Eintritte am Operationstag
nehmen zu, womit ein schlanker
präoperativer Ablauf weiter an Be
deutung gewinnt. Mit dem Ausbau
unserer AnästhesieSprechstunde
tragen wir dieser Entwicklung
Rechnung. Aber auch die enge
Vernetzung und der zuverlässige
Informationsaustausch zwischen
Hausarzt und Spital werden damit
noch wichtiger.
Schon seit einigen Jahren betreibt das
Institut für Anästhesie und Intensiv-
medizin eine Anästhesiesprechstunde.
Diese nimmt die Funktion einer
präoperativen Prämedikationsvisite
wahr. In einem direkten, persönlichen
Gespräch zwischen Anästhesiearzt
und Patient wird über das bevor-
stehende, am besten geeignete
Anästhesieverfahren informiert und
der Patient entsprechend aufgeklärt.
Sie dient aber auch der Informa-
tionsbeschaffung und gibt dem
Anästhesisten die Möglichkeit, Zusatz-
untersuchungen zu veranlassen, eine
Risikoeinschätzung vorzunehmen
und vorbereitende Massnahmen zum
bevorstehenden Eingriff in die Wege
zu leiten. Ausserdem gibt die anästhe-
siologische Fachperson Anweisungen
und Instruktionen zum präoperativen
Verhalten (Nüchternheit, Medikamen-
teneinnahme, Eintritt etc.) und einen
Ausblick über den gesamten Ablauf
des Operationstages aus der Sicht des
Patienten.
Mehr Eintritte am OPTag
Bis anhin wurden an zwei Nachmitta-
gen pro Woche ambulant eintretende
Patienten anästhesiologisch beurteilt,
aufgeklärt und für einen ambulant
durchführbaren Eingriff vorbereitet.
Dieses Angebot bestand schwer-
punktmässig für tageschirurgische
Patienten. Damit auch weitere
Patientengruppen vom Eintritt am
Operationstag profitieren können,
haben wir uns dazu entschlossen,
dieses Angebot auszubauen. Seit
AKTUELL
Ausgebaute Anästhesiesprechstunde vereinfacht Eintrittsprozedere
Anfang August 2010 können wir nun
eine tägliche Anästhesiesprechstunde
für Patientinnen und Patienten aller
Versicherungsklassen im Einzugsge-
biet des Spitals Männedorf anbieten.
Das Spital Männedorf will mit dieser
Dienstleistung das Eintrittsproze-
dere schlanker gestalten, unnötige
Voruntersuchungen verhindern und
dem Patienten unnötige Wartezeiten
ersparen.
Doppelspurigkeiten vermeiden
Die anästhesiologischen Voruntersu-
chungen, auch Prämedikationsvisiten
genannt, wurden bis anhin zum
weitaus grössten Teil am Vortag der
Operation durchgeführt. Dies führte
dazu, dass blutchemische Laborun-
tersuchungen, EKG-Abklärungen,
Thorax-Röntgenbilder sowie Auf-
klärungsgespräche am Vortag des
Operationstages durchgeführt werden
mussten. Traditionell ist es jeweils
der Stationsassistenzarzt, der, meist
schon vor dem Eintrittszeitpunkt des
AKTUELL
Die vorgelagerte Anästhesiesprechstunde begünstigt einen effizienten Eintrittsablauf: Dr. med. Othmar Werner, LA, im Gespräch mit einer Patientin.
ärztlichen Zeugnisses erleichtert uns
die Prämedikationsvisite beträchtlich.
Effiziente Prämedikationen
Um den Hausärzten die präoperative
Abklärungsarbeit zu erleichtern,
können auf der Homepage (www.
spitalmaennedorf.ch) vorbereitete
Formulare ausgefüllt werden:
Fachpersonen\Informationen für Haus -
ärzte\Formular-Download: Dokument
«Zuweisg. Anästhesie-Sprechstunde».
Bei Interesse können sich Patienten
schon früh mit dem Anästhesie-
Fragebogen (gleichenorts auf der
Website) ein Bild über die möglichen
Anästhesieformen und -abläufe
machen. Grundsätzlich rechnen wir
mit 15—20 Minuten Besprechungszeit
pro Patient. So können wir einen
speditiven und für den Patienten
Patienten, die prospektiv durchzufüh-
renden Untersuchungen anordnet.
Da der Stationsarzt tagsüber
anschliessend oft im Operationssaal
ist, werden so gelegentlich Eintritts-
untersuchungen veranlasst (EKG,
Röntgen-Thorax, Labor), die schon
beim Hausarzt erledigt wurden und/
oder deren Notwendigkeit nicht mehr
diskutiert wird. Immer wieder kommt
es deshalb vor, dass es zu Überschnei-
dungen mit schon durch den Hausarzt
durchgeführten Abklärungen und
damit zu Doppeluntersuchungen
kommt.
Voruntersuchungen vermehrt durch
den Hausarzt
Von der Einführung der vorgelagerten
Anästhesiesprechstunde erwarten
wir einen effizienteren Eintrittsablauf.
Zusatzuntersuchungen werden gezielt
verordnet, falls der Hausarzt diese
vorgängig nicht durchgeführt und uns
die Befunde zugeschickt hat. Studien
in anderen Ländern (Österreich,
Deutschland) konnten klar aufzeigen,
dass durch eine solche Einrichtung
der Bedarf an Voruntersuchungen
(EKG, Labor, Thoraxröntgen etc.)
teilweise deutlich reduziert werden
kann und Doppeluntersuchungen zum
Teil drastisch abnehmen. Diese für den
Patienten deutlichen Verbesserungen
im Ablauf und der Koordination eines
Eingriffs bedingen aber eine reibungs-
lose Vernetzung und den zuverläs-
sigen Informationsaustausch zwischen
Hausärzten und prämedizierenden
Anästhesieärzten. Insbesondere die
standardisierte Form der präope-
rativen Abklärung mit Hilfe eines
12
unkomplizierten, zeitverlustfreien Prä-
medikationsablauf gewährleisten. Um
unnötige Wartezeiten zu vermeiden,
bitten wir die operierenden Belegärzte
nur Patienten, die neben dem pri-
mären Eingriff kaum oder nur wenige
Nebenerkrankungen aufweisen oder
einem bestimmten Patientenkollektiv
angehören, in die Sprechstunde der
Anästhesie zuzuweisen. Die entspre-
chenden Kriterien sind auf der Home-
page des Spitals Männedorf unter
Fachpersonen\Kliniken und Institute\
Institut für Anästhesie und Intensiv-
medizin\Anästhesie-Sprechstunde
eingetragen.
Abklärung von Risikopatienten
Patienten, die sich NICHT für die
Anästhesiesprechstunde eignen,
sind deshalb Patienten mit deutlich
limitierender Allgemeinerkrankung,
mit massivem Übergewicht
(BMI > 35), Herzerkrankungen mit
Angina pectoris und/oder Atemnot,
Lungenerkrankungen mit Leistungs-
einschränkung und Patienten mit
chronischen Muskelerkrankungen.
Die Anästhesiesprechstunde ist
deshalb explizit keine Risikoabklärung
für schwer kranke Patienten. Die
Abklärung der Anästhesiefähigkeit
von problematischen Patienten erfolgt
entweder stationär oder nach indivi-
dueller Anmeldung bei uns (Sekreta-
riat Anästhesie, Janine Gethmann,
Tel. 044 922 29 01).
Ausblick und Zukunft
Weitere Ausbauschritte beinhalten die
Möglichkeit, das Sprechstunden-Volu-
men noch weiter zu erhöhen, sofern
es nach Vorgaben der DRG Sinn macht
(Stichwort «same-day-surgery»). In
diesem Sinne wollen wir Weichen
stellen für die Zukunft, da das Bedürf-
nis der Patienten nach möglichst
kurzen Aufenthaltszeiten weiter
steigt und deshalb einem schlanken,
präoperativen Ablauf immer mehr
Bedeutung zukommen wird. Diese
Verschiebung von Voruntersuchungen
in den prästationären Bereich bedingt
aber ein präzises Zusammenspiel
zwischen Hausärzten und abklärenden
Einrichtungen im Spital.
Dr. med. Othmar Werner
Leitender Arzt Institut für Anästhesie
und Intensivmedizin
Dokumentenfluss
Um den Dokumentenfluss sicherzustellen hat das Spital Männedorf schon seit
geraumer Zeit ein Scanbüro für alle Eintrittsunterlagen eingerichtet.
Die Patientenunterlagen können uns sowohl per Fax (086 044 920 59 00),
wie auch per E-Mail ([email protected], z.B. im PDF-Format) oder in
Papierform (Spital Männedorf, Vermerk «Scanbüro Eintritt») zugestellt werden.
Alle Dokumente werden anschliessend ins Klinikinformationssystem eingepflegt
und stehen damit sofort dem prämedizierenden Anästhesisten zur Verfügung.
13
14
Dr. med. Matthias Frasnelli
Oberarzt Medizinische Klinik
Unmittelbar nach Abschluss des Studi-
ums an der Universität Wien 2002 bot
sich mir die Gelegenheit, zwei Jahre
als wissenschaftlicher Mitarbeiter in
der rheumatologischen Abteilung des
Universitätsspitals Lausanne tätig
zu sein. Als Auslandschweizer, aufge-
wachsen bin ich im Südtirol, habe ich
die Gelegenheit, in der Heimat meiner
Mutter tätig zu sein, am Schopf
gepackt. Die Arbeit im Labor war
interessant, was mir aber fehlte, war
der tägliche Patientenkontakt.
So habe ich die Ausbildung zum
Internisten 2005 im Spitalzentrum
Oberwallis begonnen und 2007 am
Triemlispital in Zürich fortgesetzt.
Danach habe ich ein halbes Jahr
Erfahrungen als niedergelassener
Arzt in Maienfeld und Lenzerheide GR
gesammelt.
In dieser ganzen Zeit sind mir die
Leute und das Land ans Herz gewach-
sen und ich bezeichne mich nun auch
nicht mehr als Auslandschweizer.
Meine Partnerin und ich haben
zusammen zwei kleine Söhne. Das
Spital Männedorf ermöglicht es mir
familiengerecht zu arbeiten, sodass
ich nun seit Juni 2010 mit reduziertem
Arbeitspensum als Oberarzt in der
Medizinischen Klinik tätig bin.
Dr. med. Christian Moser 1
Dr. med. Matthias Frasnelli 2
Dr. med. Elektra Schobinger 3
21
Dr. med. Christian Moser
Oberarzt Chirurgie
Nach meinem Studium in Fribourg
und Bern, welches ich im Jahre 2000
abschloss, habe ich meine berufliche
Tätigkeit an der chirurgischen Klinik
im Bürgerspital Solothurn begonnen.
Hier wurde mein Interesse für diesen
spannenden und herausfordernden
Fachbereich geweckt. Nach zwei Jah-
ren wechselte ich ins Oberwallis nach
Brig, wo geographiebedingt die Trau-
matologie des Bewegungsapparates
im Vordergrund stand. Nach einem
Jahr in den Bergen bot sich die Gele-
genheit, ans USZ auf die Abteilung
für Thoraxchirurgie zu gehen. Hier
erlebte ich einen beeindruckenden
Einblick in ein hochspezialisiertes
Gebiet der Chirurgie. Nach gut zwei
Jahren und einer sechsmonatigen
Rotation auf die Gefässchirurgie am
Kantonsspital St. Gallen, wechselte ich
2007 in die Klinik für Unfallchirurgie
am USZ. Durch Prof. O. Trentz erhielt
ich 2008 die einmalige Möglichkeit
eines Auslandaufenthaltes. Ich ver-
brachte ein arbeitsintensives Jahr am
Städtischen Klinikum in Dortmund, wo
ich auch meine Ehefrau kennenlernte.
Nach dieser intensiven viszeralchirur-
gischen Ausbildung, zusammen mit
den Erfahrungen, die ich in der Trau-
matologie sammeln konnte, fühlte ich
mich nach meiner Rückkehr bereit, um
eine Oberarztstelle anzutreten. So bin
ich nun seit Juni 2010 in der Chirur-
gischen Klinik des Spitals Männedorf
tätig, wobei mir an dieser Stelle die
Mischung aus Viszeralchirurgie und
Traumatologie besonders gefällt.
Meine spärliche Freizeit verbringe
ich mit meiner Familie und unserem
16-monatigen Sohn.
3
Dr. med. Elektra Schobinger
Oberärztin Institut für Anästhesie
und Intensivmedizin
Nach Beendigung des Medizinstudi-
ums 1998 an der Universität Zürich
sammelte ich meine ersten klinischen
Erfahrungen auf der chirurgischen
Abteilung des Spitals Uster, gefolgt
von der Inneren Medizin am Kantons-
spital Olten. Ebenfalls am Kantonsspi-
tal Olten begann ich meine fachspe-
zifische Ausbildung als Anästhesistin
(2001—2003). Im Anschluss wechselte
ich ans Universitätsspital Basel
(2003—2010), wo ich eine spannende,
vielseitige und lehrreiche Ausbildung
genoss. Meinen Facharzttitel für
Anästhesie und Reanimation sowie
den Fähigkeitsausweis Notarzt SGNOR
erwarb ich 2008.
Die zahlreichen Wanderjahre der Assi-
stentenzeit führten mich und meinen
Mann sowie unsere beiden Söhne
(3 Jahre bzw. 1 Jahr alt) im April 2010
wieder zurück nach Zürich in die
idyllische Seegemeinde Männedorf,
wo ich seit Juni 2010 als Oberärztin im
Teilzeitpensum am Institut für Anäs-
thesie und Intensivmedizin tätig bin.
Ich freue mich, in der neuen Funktion
als Oberärztin mein erworbenes
Wissen im familiären und kollegialen
Umfeld des Spitals Männedorf einbrin-
gen zu dürfen und an jüngere Kolle-
ginnen und Kollegen weiterzugeben.
PERSöNLICH
15
Medizinische Klinik
Eintritte
01. 07. 2010 Dr. med. Lena Mayer
Assistenzärztin
01. 09. 2010 Dr. med. Andrea Wyser
Assistenzärztin
01. 10. 2010 Dr. med. Muriel Buser
Assistenzärztin
01. 10. 2010 Dr. med. Jan Wasik (Übertritt von Anästhesie)
Assistenzarzt
Austritte
31. 08. 2010 Dr. med. Natalie Aellig
Assistenzärztin
30. 09. 2010 Dr. med. Dietrich Franchy
Assistenzarzt
Institut für Anästhesie und Intensivmedizin
Eintritte
01. 09. 2010 Dr. med. Carmen Huemmer
Assistenzärztin
Austritte
12. 09. 2010 Dr. med. Jan Wasik (Übertritt in Med. Klinik)
Assistenzarzt
Chirurgische Klinik
Eintritte
01. 07. 2010 Dr. med. Fabian Simon Müller
Assistenzarzt
01. 07. 2010 Dr. med. Gautier Müllhaupt
Assistenzarzt
Austritte
31. 08. 2010 Dr. med. Arby Babians
Oberarzt
Personelle Änderungen ärztliche Mitarbeiter/-innen (1. 7. 2010 bis 31. 10. 2010, ausgenommen Unterassistenten/-innen)
Impressum: Spital Männedorf, Kommunikation, 8708 Männedorf
Dr. med. Christoforos StoupisChefarzt Institut für [email protected]
CT oder MRI oder US mit Kontrast: Nach i.v. KM-Gabe zunächst peripher noduläres Enhancement. Nachfolgend eher langsame, zentripetal fort-schreitende Kontrastierung bis zur vollständigen Füllung der Läsion: klassische Befunde eines Leberhämangioms.
Hier MRI-Bilder eines jungen Mannes, vor (1) und nach (2,3) Gadolinium-Gabe, demonstrieren das Irisblendenphänomen bei einer Läsion im rech-ten Leberlappen. Das Gleiche wäre auch bei der CT-Untersuchung zu sehen. Das Hämangiom ist eher ein Hamartom und entartet nicht. Obwohl 85% der Fälle asymptomatisch verlaufen, können lokale Schmerzen, «Mass effect» (bei grossen Läsionen) oder Blutungen auftreten.
Auflösung RöntgenQuiz Juli 2010
Fall Juli 2010: Klinisch akutes Abdomen bei
einem jungen Patienten (mit Nabelpiercing).
Diagnose: Nachweis von freiem Gas intra-
perotineal als Ausdruck einer Ulcus duodeni-
Perforation. Die Gasansammlung lässt sich
unterhalb der Leber (Pfeil) darstellen. Die
Leberkontur ist dabei gut erkennbar. Eben-
falls Gasnachweis neben der Kleinkurvatur
des Magens (kleiner Pfeil).
Rx-Abdomen leer liegend.
hh
1
3
2
In der Rubrik DURCHBLICK stellen wir regelmässig,
kurz gerafft, interessante «Phänomene»
der bildgebenden Diagnostik vor.
h
h
h
h
Irisblendenphänomen
DURCHBLICK
Zeichen in der Radiologie