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Paulinische Ekklesiologie im Ausgang von der korinthischen Korrespondenz Thomas Söding

Paulinische Ekklesiologie im Ausgang von der korinthischen Korrespondenz Thomas Söding

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Page 1: Paulinische Ekklesiologie im Ausgang von der korinthischen Korrespondenz Thomas Söding

Paulinische Ekklesiologie

im Ausgang von der korinthischen Korrespondenz

Thomas Söding

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 2

Korinth auf der paulinischen Landkarte

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 3

Korinth auf der paulinischen Landkarte

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 4

Die Richtstätte in Korinth

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 5

Die Gallio-Inschrift von Delphi

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 6

Die Fortsetzung der Reise

Apg 18,18-2218Paulus blieb noch längere Zeit. Dann verabschiedete er sich von den Brüdern und segelte zusammen mit Priszilla und Aquila nach Syrien ab. In Kenchreä hatte er sich aufgrund eines Gelübdes den Kopf scheren lassen. 19Sie gelangten nach Ephesus. Dort trennte er sich von den beiden; er selbst ging in die Synagoge und redete zu den Juden. 20Sie baten ihn, noch länger zu bleiben aber er wollte nicht, 21sondern verabschiedete sich und sagte: Ich werde wieder zu euch kommen, wenn Gott es will. So fuhr er von Ephesus ab, 22 landete in Cäsarea, zog (nach Jerusalem) hinauf, begrüßte dort die Gemeinde und ging dann nach Antiochia

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 7

Informationen aus Korinth

Der Bericht der Leute der Chloe 1Kor 1,11:

„11Denn es ist mir über euch, meine Brüder, von denen der Chloe berichtet worden, dass es Streitigkeiten unter euch gibt. 12Das heißt: Jeder von euch sagt: Ich bin bei Paulus! Ich bei Apollos! Ich bei Kephas!“

1Kor 5,1: „Man hört von Unzucht bei euch: … “1Kor 11,18: „Vor allem höre ich, dass es Spaltungen gibt, wenn ihr in der Ekklesia zusammenkommt.“

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 8

Informationen aus Korinth

Der Brief an Paulus 1Kor 7,1: „Aber zu dem, was ihr geschrieben

habt: …“

1Kor 8,1: „Zum Götzenopferfleisch aber…“

1Kor 12,1: „Zu den Geistesgaben aber …“

1Kor 16,1: „Zur Kollekte aber …“

1Kor 16,12: „Zu Apollos aber …“

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 9

Informationen aus Korinth

Der Brief an Paulus 1Kor 7,1: „Aber zu dem, was ihr geschrieben habt: …“

1Kor 8,1: „Zum Götzenopferfleisch aber…“1Kor 12,1: „Zu den Geistesgaben aber …“1Kor 16,1: „Zur Kollekte aber …“1Kor 16,12: „Zu Apollos aber …“

Der Bericht der Leute der Chloe 1Kor 1,11:

„11Denn es ist mir über euch, meine Brüder, von denen der Chloe berichtet worden, dass es Streitigkeiten unter euch gibt. 12Das heißt: Jeder von euch sagt: Ich bin bei Paulus! Ich bei Apollos! Ich bei Kephas!“

1Kor 5,1: „Man hört von Unzucht bei euch: … “1Kor 11,18: „Vor allem höre ich, dass es Spaltungen gibt, wenn ihr in der Ekklesia zusammenkommt.“

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 10

Die paulinische Analyse

1Kor 13,1-31Wenn ich in Menschen- und in Engelszungen redete,hätte aber die Liebe nicht,wäre ich ein dröhnendes Erz und eine klingende Schelle.2Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und allen Glauben hätte, um Berge zu versetzen, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.3Und wenn ich all meine Habe den Armen schenkte und meinen Leib hingäbe, dass ich verbrannt werde,hätte aber die Liebe nicht,nützte mir’s nichts.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 11

Korintherbrief aus Ephesus

1Kor 16,6ff.„5Ich werde zu euch kommen, wenn ich Makedonien durchquert habe. Denn Makedonien durchquere ich nur. 6Bei euch aber werde ich nach Möglichkeit bleiben und überwintern, damit ihr mich begleitet, wohin ich auch gehe. 7Denn ich will euch jetzt nicht nur im Vorübergehen sehen; ich hoffe nämlich, einige Zeit bei euch zu bleiben, wenn der Herr es erlaubt. 8Ich bleibe aber bis Pfingsten in Ephesus.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 12

Probleme mit dem Apostel

1Kor 9,1.4.12„Bin ich nicht frei? Bin ich nicht Apostel? Habe ich nicht den Herrn gesehen? … Haben wir nicht das Recht, zu essen und zu trinken? … Aber wir haben dieses Recht nicht gebraucht.“

2Kor 11,18„Andere Gemeinde habe ich ausgeplündert und Geld von ihnen genommen, für den Dienst an euch.“

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 13

Probleme mit dem Apostel

2Kor 3,1„Fangen wir schon wieder an, uns selbst zu empfehlen? Haben wir etwa, wie einige, Empfehlungsbriefe für euch oder von euch nötig?“

2Kor 11,5f.„Ich meine, dass ich den Super-Aposteln in nichts nachgestanden habe. Im Reden mag ich ein Stümper sein, doch nicht im Wissen. “

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 14

Literarkritische Probleme

2Kor 2,13Ich fand in meinem Geist keine Ruhe, weil ich Titus, meinen Bruder, nicht fand, sondern nahm Abschied von ihnen und zog nach Makedonien

2Kor 7,5Und als wir denn nach Makedonien kamen, fand unser Fleisch keine Ruhe, sondern überall wurden wir bedrängt, von außen Furcht, von innen Ängste.

2Kor 2,14Gott sei Dank, der uns allezeit im Triumphzug herumführt in Christus und den Duft seiner Erkenntnis durch uns an jedem Ort offenbart.

2Kor 7,4Groß ist unser Freimut, groß unser Ruhm für euch. Ich bin getröstet durch den Trost und ströme über von Freude in all unserer Not.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 15

Paulus über Korintherbriefe

2Kor 2,4„Aus großer Bedrängnis und Herzensangst habe ich euch geschrieben unter Tränen, nicht um euch zu betrüben, sondern damit ihr die Liebe erkennt, die ich im Überfluss zu euch habe.“

2Kor 7,8f.„8Wenn ich euch aber betrübt habe durch meinen Brief, reut es mich nicht. Wenn es mich aber doch reut, weil ich sehe, dass der Brief euch eine ganze Zeit betrübt hat, 9freue ich mich jetzt – nicht weil ihr betrübt wart, sondern dass ihr zur Umkehr betrübt wart. Denn ihr seid betrübt worden nach Gottes Willen, sodass niemand von uns Schaden genommen hat.“

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 16

Korinth und Kenchreae

Röm 16,1„1Ich empfehle euch Phoebe, der Schwester, die Diakon der Gemeinde von Kenchreae ist, dass ihr sie im Herrn aufnehmt, 2denn sie hat vielen beigestanden, auch mir selbst.“

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 17

Das Präskript des Ersten Korintherbriefes (1Kor 1,1-3) superscriptio

adscriptio

salutatio

1Paulus, berufener Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, und Sosthenes, der Bruder, 2der Ekklesia Gottes in Korinth, den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenen Heiligen mit allen, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort, ihrem und unsrem, 3Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unsrem Vater und dem Herrn Jesus Christus.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 18

Das Präskript des Zweiten Korinthbriefes (2Kor 1,1-3) superscriptio

adscriptio

salutatio

1Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, und Timotheus, unser Bruder, der Ekklesia Gottes in Korinth, mit allen Heiligen in ganz Achaia. 2Gnade euch und Friede von Gott, unsrem Vater und dem Herrn Jesus Christus.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 19

Die Selbstvorstellung

1Kor 1,1Pau/loj klhto.j avpo,stoloj Cristou/ VIhsou/ dia. qelh,matoj qeou/ kai. Swsqe,nhj o` avdelfo.j

2Kor 1,1Pau/loj avpo,stoloj Cristou/ VIhsou/ dia. qelh,matoj qeou/ kai. Timo,qeoj o` avdelfo.j

Paulus, berufener Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen, und Sosthenes, der Bruder.

Paulus, Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen,und Timotheus, der Bruder.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 20

Apostel – lukanisch und paulinisch

Apg 1,21f.„21Es ist nötig, dass einer von den Männern, die mit uns die ganze Zeit gegangen sind, als Jesus, der Herr, bei uns ein- und ausging, 22angefangen von der Taufe durch Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns genommen wurde, mit uns Zeuge seiner Auferstehung wird.“

1Kor 9,1„Bin ich nicht frei? Bin ich nicht Apostel? Habe ich nicht Jesus gesehen, unseren Herrn?“

1Thess 2,7„Obwohl wir unser Gewicht als Apostel Christi hätten stark machen können, sind wir in eurer Mitte zart gewesen, wie eine Mutter ihre eigenen Kinder pflegt.“

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 21

1Kor 15,1-5

1Ich erkläre euch, Brüder, das Evangelium, das ich euch verkündet habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr Stand gewonnen habt, 2durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr das Wort, das ich euch verkündet habe, festhaltet, ihr wäret denn umsonst zum Glauben gekommen. 3Denn überliefert habe ich euch als erstes, was auch ich empfangen habe: Christus starb für unsre Sünden nach den Schriften4und ward begrabenund wurde auferweckt am dritten Tage nach den Schriften5und erschien dem Kephas, dann den Zwölfen. …

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 22

1Kor 15,6-11

… 6danach erschien er mehr als 500 Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis heute leben, einige aber gestorben sind; 7danach erschien er Jakobus, danach den Aposteln allen. 8Als letztem aber von allen, gleichsam der Nachgeburt, erschien er mir. 9Denn ich bin der letzte der Apostel, der ich nicht wert bin, Apostel zu heißen, weil ich die Kirche Gottes verfolgt habe. 10Doch durch Gottes Gnade bin ich, der ich bin, und seine Gnade ist in mir nicht leer geworden, sondern mehr alle anderen habe ich mich bemüht – nicht ich, sondern die Gnade Gottes mit mir.11Ob also ich oder jene: So verkünden wir, und so seid ihr zum Glauben gekommen.“

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 23

2Kor 5,14-2114Die Liebe Christi drängt uns, da wir urteilen: Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben; 15und für alle ist er gestorben, damit, die leben, nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist, 16sodass wir künftig keinen mehr nach dem Fleisch kennen; wenn wir auch Christus nach dem Fleisch gekannt haben, kennen wir ihn nun nicht mehr. 17Wer daher in Christus ist, ist neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen; siehe, Neues ist geworden. 18Alles aber aus Gott, der uns mit sich versöhnt hat durch Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat, 19wie nämlich Gott in Christus war, der er die Welt mit sich versöhnt hat, indem er ihnen ihre Übertretungen nicht angerechnet und unter uns das Wort der Versöhnung begründet hat. 20So sind wir Gesandte an Christi statt, wie Gott mahnt durch uns. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen. 21denn er hat den, der die Sünde nicht kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit werden, in ihm..

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 24

St. Prokulus, Naturns, 9. Jh.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 25

Der Kampf mit den Superaposteln

2Kor 11,4„Wenn jemand kommt, einen anderen Jesus zu verkünden, den wir nicht verkündet haben, oder ihr einen anderen Geist empfangt, als ihr empfangen habt, oder ein anderes Evangeliums, als ihr angenommen habt, ist‘s euch ja recht.“

2Kor 11,13„Sie sind Pseudoapostel, betrügerische Arbeiter, die sich als Apostel Christi verkleiden.“

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 26

Der Kampf mit den Superaposteln

2Kor 11,20-23„20Ihr nehmt es ja hin, wenn euch jemand versklavt, wenn einer euch auffrisst, wenn einer euch einfängt, wenn einer euch übertrumpft, wenn einer euch ins Gesicht schlägt. 21Zu meiner Schande gestehe ich: Dazu war ich allerdings zu schwach! Wie aber jemand sich erdreistet (ich rede in Unverstand), erdreiste auch ich mich. 22Hebräer sind sie? Ich auch. Israeliten sind sie? Ich auch. Same Abrahams sind sie? Ich auch.23Diener Christi sind sie? Ich rede unvernünftig: Ich mehr! …

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 27

Die starke Schwäche

2Kor 12,9f„9Und er sagte mir: ‚Meine Gnade ist dir genug, denn Kraft wird in Schwachheit vollendet (VArkei/ soi h` ca,rij mou( h` ga.r du,namij evn avsqenei,a| telei/tai).‘ Desto lieber rühme ich mich meiner Schwächen, damit auf mir bleibe die Kraft Christi. 10Deshalb geht es mir gut in Schwächen, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen, in Ängsten an Christi statt (u`pe.r Cristou/); denn wenn ich schwach bin, bin ich stark.“

2Kor 13,3f.„3Ihr sucht ja einen Beweis, dass in mir Christus spricht, der zu euch nicht schwach ist, sondern in euch stark. 4Und da er gekreuzigt wurde aus Schwäche, lebt er doch aus Gottes Kraft. Mithin sind auch wir schwach in ihm, werden aber mit ihm leben aus Gottes Kraft zu euch.“

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 28

Autorangaben in Briefpräskripten

Röm Paulus 1Kor Paulus und Sosthenes 2Kor Paulus und Timotheus Gal Paulus und alle Brüder mit ihm Phil Paulus und Timotheus 1Thess Paulus, Silvanus und Timotheus Phlm Paulus und Timotheus

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 29

Adressatenangaben in Präskripten

Röm 1,7

1Kor 1,2

2Kor 1,1

Gal 1,2 Phil 1,2

1Thess 1,1 Phlm 1

„allen, die in Rom sind, den Geliebten Gottes, berufenen Heiligen“

der Ekklesia Gottes in Korinth, den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenen Heiligen mit allen, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort, ihrem und unsrem.

der Ekklesia Gottes in Korinth, mit allen Heiligen in ganz Achaia.

den Gemeinden Galatiens allen Heiligen in Korinth samt den Episkopen und

Diakonen der Ekklesia der Thessalonicher dem lieben Philemon, unserem Mitarbeiter, und

Aphia, der Schwester, und Archippus, unserem Mitstreiter, und der Ekklesia in deinem Haus.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 30

Ekklesia – das Bedeutungsspektrum

1Kor 11,28

1Kor 1,2

1Kor 12,28

1Kor 15,9

prw/ton me.n ga.r sunercome,nwn u`mw/n evn evkklhsi,a| avkou,w sci,smata evn u`mi/nVor allem hört man, wenn ihr in der Ekklesia zusammenkommt, von Spaltungen unter euch.

th/| evkklhsi,a| tou/ qeou/ th/| ou;sh| evn Kori,nqw|der Ekklesia Gottes, die in Korinth ist

kai. ou]j me.n e;qeto o` qeo.j evn th/| evkklhsi,a| prw/ton avposto,louj( deu,teron profh,taj( tri,ton didaska,loujUnd die einen hat Gott in der Ekklesia eingesetzt erstens als Apostel, zweitens als Propheten, drittens als Lehrer ..dio,ti evdi,wxa th.n evkklhsi,an tou/ qeou/denn ich habe die Ekklesia Gottes verfolgt

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 31

Bürgerrecht

Josephus, Contra Apionem 2,39„Muss ich noch weiteres ansprechen? Jene von uns Juden, die in Antiochien wohnen, werden Antiochener genannt; denn der Gründer Seleukos hat ihnen das Bürgerrecht gegeben. Desgleichen haben in Ephesus und in anderen Städten Ioniens die Diadochen uns denselben Namen wie den dort Geborenen verliehen. Aber die Menschenfreundlichkeit der Römer zu allen ist nicht zu klein, anderen den eigenen Namen zu verleihen. Nicht nur Männern, sondern ganzen großen Völkern.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 32

Himmlisches Bürgerrecht

Phil 3,20 h`mw/n ga.r to. poli,teuma evn ouvranoi/j

Einheitsübersetzung 1979Unsere Heimat aber ist im Himmel

Luther 1984Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel

La Sancta Biblia 1994Noi però siamo cittadini del cielo.

Bible JerusalemePour nous, notre cité se trouve dans les cieux

Luther 1919Unser Wandel ist im Himmel

King James VersionFor our conversation is in heaven.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 33

Gemeinde-Mitglieder

1Kor 1,26ff.„26Schaut doch eure Berufung, Brüder: nicht viele Weise gemäß dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Angesehene. 27Sondern das Dumme der Welt hat Gott auserwählt, damit er die Weisen blamiere, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, damit er das Starke blamiere, 28und das Unedle der Welt hat Gott auserwählt, das, was nichts ist, damit er, was ist, vernichte.“

1Kor 12,13„In dem einen Geist sind wir alle in den einen Leib getauft worden, ob Juden, ob Griechen, ob Sklaven, ob Freie, und alle sind wir mit dem einen Geist getränkt worden.“

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 34

Gottes Volk

Dtn 5,22~k,l.h;q.-lK'-la, hw"hy> rB,DI hL,aeh' ~yrIb'D>h;-ta, ta. r`h,mata tau/ta evla,lhsen ku,rioj pro.j pa/san sunagwgh.n u`mw/nDiese Worte sprach der HErr zu eurer gesamten Versammlung …

Dtn 9,10`lh'Q'h; ~AyB.h`me,ra| evkklhsi,ajam Tage der Versammlung

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 35

Gottes Volk - Qumran

1QM 4,9ff.„Wenn sie zum Kampf ausrücken, sollen sie auf das erste Feldzeichen schreiben: Gemeinde Gottes, auf das zweite Feldzeichen: Lager Gottes; auf das dritte: Stämme Gottes, auf das vierte: Sippen Gottes, auf das fünfte: Abteilungen Gottes, auf das sechste: Versammlung Gottes (qehal el), auf das siebte: Berufene Gottes, auf das achte: Heerscharen Gottes.

(Übersetzung. Eduard Lohse)

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 36

Gottes Volk in Korinth

1Kor 1,8f.8o]j kai. bebaiw,sei u`ma/j e[wj te,louj avnegklh,touj evn th/| h`me,ra| tou/ kuri,ou h`mw/n VIhsou/ Îcristou/Ð9pisto.j o` qeo,j( diV ou- evklh,qhte eivj koinwni,an tou/ ui`ou/ auvtou/ VIhsou/ Cristou/ tou/ kuri,ou h`mw/nÅ

8der euch auch gefestigt hat bis zum Ende, untadelig zu sein am Tag unseres Herrn Jesus (Christus). 9Treu ist Gott, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.“

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 37

Adressatenangaben

1Kor 1,2

2Kor 1,1

der Ekklesia Gottes in Korinth, den Geheiligten in Christus

Jesus, den berufenen Heiligen

mit allen, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort, ihrem und unsrem.

der Ekklesia Gottes in Korinth mit allen Heiligen in ganz Achaia.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 38

Universal- und Ortskirche

Filialmodell

Zentrale

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 39

Universal- und Ortskirche

Genossenschaftsmodell

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 40

Universal- und Ortskirche

Modell Kasper

„Die eine Kirche bestand von Anfang an ‚in und aus‘ Ortskirchen.“

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 41

Universal- und Ortskirche

Modell Ratzinger

„Die Gesamtkirche (ist) in ihrem wesentlichen Mysterium eine Wirklichkeit, die ontologisch und zeitlich den einzelnen Teilkirchen vorangeh(t).“.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 42

Gottes Garten

1Kor 3,5-175Wer ist schon Apollos? Wer Paulus? Diener, durch die ihr zum Glauben gekommen seid, und jeder so, wie der Herr es gegeben hat. 6Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, aber Gott hat wachsen lassen. 7So ist weder, wer pflanzt, etwas besonderes noch, wer gießt, sondern, wer wachsen lässt: Gott. 8Wer pflanzt und begießt, sind eins (e[n eivsin); jeder wird seinen eigenen Lohn empfangen nach seinem eigenen Werk. 9Gottes Mitarbeiter sind wir; Gottes Garten, Gottes Haus seid ihr (qeou/ gew,rgion( qeou/ oivkodomh, evste).

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 43

Gottes Garten

Ez 34,29„Ich pflanze ihnen einen Garten des Heils. Sie werden in ihrem Land nicht mehr vom Hunger dahingerafft werden, und die Schmähungen der Völker müssen sie nicht mehr ertragen.“ (EÜ)

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 44

Gottes Garten

aus:Bernd Janowski, Die heilige Wohnung des Höchsten, in: Othmar Keel – Erich Zenger (Hg.), Gottesstadt und Gottesgarten, Freiburg - Basel - Wien 2002, 24-68: 51

Ninive, 669-630 v. Chr.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 45

Die Hängenden Gärten der Semiramisin Babylon

Marten van Heemskerck (1496-1574)

Rekonstruktion Koldewey 1900

„Der Park erstreckte sich auf jeder Seite über 120 Meter, und da der Aufgang zu dem Garten hangartig geneigt war und die einzelnen Teile des Bauwerkes stufenartig voneinander abgesetzt waren, glich das Ganze in seinem Erscheinungsbild einem Theater.“Diodorus Siculus ca. 50 v.Chr.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 46

Weinberg Israel Jes 5,1-7

1Ich will ein Lied singen von meinem geliebten Freund, ein Lied vom Weinberg meines Liebsten. Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fruchtbaren Höhe. 2Er grub ihn um und entfernte die Steine und bepflanzte ihn mit den edelsten Reben. Er baute mitten darin einen Turm und hieb eine Kelter darin aus. Dann hoffte er, daß der Weinberg süße Trauben brächte, doch er brachte nur saure Beeren. 3Nun sprecht das Urteil, Jerusalems Bürger und ihr Männer von Juda, im Streit zwischen mir und dem Weinberg! 4Was konnte ich noch für meinen Weinberg tun, das ich nicht für ihn tat? Warum hoffte ich denn auf süße Trauben? Warum brachte er nur saure Beeren? 5Jetzt aber will ich euch kundtun, was ich mit meinem Weinberg mache: Ich entferne seine schützende Hecke; so wird er zur Weide. Seine Mauer reiße ich ein; dann wird er zertrampelt. 6Zu Ödland will ich ihn machen. Man soll seine Reben nicht schneiden und soll ihn nicht hacken; Dornen und Disteln werden dort wuchern. Ich verbiete den Wolken, ihm Regen zu spenden. 7Ja, der Weinberg des Herrn der Heere ist das Haus Israel, und die Männer von Juda sind die Reben, die er zu seiner Freude gepflanzt hat. Er hoffte auf Rechtsspruch - doch siehe da: Rechtsbruch, und auf Gerechtigkeit - doch siehe da: Der Rechtlose schreit.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 47

Weinberg Israel Ps 80,9-16

9Du hobst in Ägypten einen Weinstock aus, du hast Völker vertrieben, ihn aber eingepflanzt. 10 Du schufst ihm weiten Raum; er hat Wurzeln geschlagen und das ganze Land erfüllt.11Sein Schatten bedeckte die Berge, seine Zweige die Zedern Gottes.12Seine Ranken trieb er bis hin zum Meer und seine Schößlinge bis zum Euphrat.13Warum rissest du seine Mauern ein? Alle, die des Weges kommen, plündern ihn aus.14Der Eber aus dem Wald wühlt ihn um, die Tiere des Feldes fressen ihn ab.15Gott der Heerscharen, wende dich uns wieder zu! Blick vom Himmel herab, und sieh auf uns! Sorge für diesen Weinstock16und für den Garten, den deine Rechte gepflanzt hat.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 48

Gottes Garten – in Qumran

1QS 8,1-5„Im Rat der Gemeinschaft sollen zwölf Männer sein und drei Priester, vollkommen in allem, was offenbart ist aus dem ganzen Gesetz, um Treue zu üben, Gerechtigkeit, Recht, barmherzige Liebe und demütigen Wandel, ein jeder mit seinem Nächsten, Treue zu bewahren im Land mit festem Sinn und zerbrochenem Geist, Schuld zu sühnen, indem sie Recht tun und Drangsal der Läuterung (ertragen). um mit allen im Maß der Wahrheit und in der Ordnung der Zeit zu wandeln.Wenn dies in Israel geschieht, dann ist der Rat der Gemeinschaft fest gegründet in der Wahrheit für die ewige Pflanzung, ein heiliges Haus für Israel und eine Gründung des Allerheiligsten.“

(Übersetzung: Eduard Lohse)

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 49

Gottes Garten – in Korinth

1Kor 3,9 qeou/ gew,rgion( qeou/ oivkodomh, evste Gottes Garten, Gottes Haus seid ihr.

Vulgata:Dei agricultura estis Dei aedificatio estis

Luther, Einheitsübersetzung, Elberfelder:Gottes Ackerfeld, Gottes Bau seid ihr.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 50

Gottes Haus – der Tempel 1Kor 3,10-17

10Gemäß der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich wie ein guter Architekt das Fundament gelegt. Ein anderer baut darauf auf. Jeder sehe aber zu, wie er aufbaut. 11Denn ein anderes Fundament kann keiner legen neben dem, das gelegt ist, und das ist Jesus Christus. 12Ob aber einer auf das Fundament Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Schilf oder Stroh baut: 13eines jeden Werk wird sichtbar, der Tag wird es klären, weil es im Feuer offenbar wird. Eines jeden Werk, wie es ist, wird im Feuer geprüft. 14Wessen Werk bleibt, das er aufgebaut hat, wird belohnt; 15wessen Werk verbrennt, wird den Schaden haben; er selbst aber wird gerettet, doch so wie durchs Feuer. 16Wisst ihr nicht, dass ihr der Tempel Gottes seid und Gottes Geist in euch wohnt? 17Wer den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben, denn Gottes Tempel ist heilig, und der seid ihr.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 51

Der Apollon-Tempel von Korinth

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 52

Der Tempel von Jerusalem

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 53

Wallfahrten zum Tempel

Ps 42,5; 43,3f:5Das Herz geht mir über, wenn ich daran denke: wie ich zum Haus Gottes zog in festlicher Schar, mit Jubel und Dank in feiernder Menge. ...3Sende dein Licht und deine Wahrheit, dass sie mich leiten;sie sollen mich führen zu deinem heiligen Berg und zu deinen Wohnungen.4Zum Altare Gottes will ich treten,zum Gott meiner Freude.Jauchzend will ich dich auf der Harfe loben, Gott, du mein Gott.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 54

Wallfahrt der Heiden

Jes 60,2f.6f2Auf, werde licht, denn es kommt dein Licht,und die Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend auf über dir. ...3Völker wandern zu deinem Lichtund Könige zu deinem strahlenden Glanz. ...6Zahllose Kamele bedecken dein land,Dromedare aus Midian und Efa.Alle kommen von Saba,bringen Weihrauch und Goldund verkünden die ruhmreichen Taten des Herrn. ...7Als willkommene Opfer steigen sie auf meinen Altar,so verherrliche ich mein herrliches Haus.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 55

Gottes Haus – der Tempel 1Kor 3,10-17

10Gemäß der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich wie ein guter Architekt das Fundament gelegt. Ein anderer baut darauf auf. Jeder sehe aber zu, wie er aufbaut. 11Denn ein anderes Fundament kann keiner legen neben dem, das gelegt ist, und das ist Jesus Christus. 12Ob aber einer auf das Fundament Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Schilf oder Stroh baut: 13eines jeden Werk wird sichtbar, der Tag wird es klären, weil es im Feuer offenbar wird. Eines jeden Werk, wie es ist, wird im Feuer geprüft. 14Wessen Werk bleibt, das er aufgebaut hat, wird belohnt; 15wessen Werk verbrennt, wird den Schaden haben; er selbst aber wird gerettet, doch so wie durchs Feuer. 16Wisst ihr nicht, dass ihr der Tempel Gottes seid und Gottes Geist in euch wohnt? 17Wer den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben, denn Gottes Tempel ist heilig, und der seid ihr.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 56

Gottes Haus – der Tempel 1Kor 3,10f. 16f7

10Gemäß der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich wie ein guter Architekt das Fundament gelegt. Ein anderer baut darauf auf. Jeder sehe aber zu, wie er aufbaut. 11Denn ein anderes Fundament kann keiner legen neben dem, das gelegt ist, und das ist Jesus Christus. … 16Wisst ihr nicht, dass ihr der Tempel Gottes seid und Gottes Geist in euch wohnt? 17Wer den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben, denn Gottes Tempel ist heilig, und der seid ihr.

Eph 2,20f

20Ihr seid gebaut auf dem Fundament der Apostel und Propheten, dessen Eckstein Christus ist. 21In ihm ist der ganze Bau zusammengefügt und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 57

Gottes Haus – der Tempel Eph 2,20f

20Ihrr seid gebaut auf dem Fundament der Apostel und Propheten, dessen Eckstein Christus ist. 21In ihm ist der ganze Bau zusammengefügt und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn.

1Tim 3,15fWenn ich säume, sollst du wissen, wie man sich in Gottes Haus verhalten soll. Sie ist die Kirche des lebendigen Gottes, Säule und Fundament der Wahrheit. Wir bekennen das große Geheimnis des Glaubens: Er wurde offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, geschaut von den Engeln, verkündet bei den Völkern, geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 58

Gottesdienst in Korinth

1Kor 8-10 Götzenopferfleisch1Kor 8 Der Fall1Kor 9 Das Beispiel des Apostels1Kor 10,1-13 Das Beispiel Israels1Kor 10,14-33 Die Konkretion

1Kor 11 Gottesdienst1Kor 11,2-16 Der Schleier der Prophetinnen1Kor 11,17-34 Das Mahl des Herrn

1Kor 12-14 Charismen1Kor 12 Die Gnadengaben1Kor 13 Das Hohelied der Liebe1Kor 14 Prophetie und Glossolalie

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 59

Gottesdienst in Korinth

Hanghaus in Ephesus

Dura Europos Synagoge

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 60

Gottesdienst in Korinth

Xanten

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 61

Das Mahl des Herrn in Korinth

1Kor 11,33w[ste( avdelfoi, mou( sunerco,menoi eivj to. fagei/n avllh,louj evkde,cesqeÅ

EÜWenn ihr also zum Mahl zusammenkommt, meine Brüder, wartet aufeinander!

Bible JerusalemeAinsi donc, mes frères, quand vous vous réunissez pour le Repas, attendez-vous les uns les autres.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 62

Gottesdienst in Korinth

1Kor 14,26o[tan sune,rchsqe( e[kastoj yalmo.n e;cei( didach.n e;cei( avpoka,luyin e;cei( glw/ssan e;cei( e`rmhnei,an e;cei\ pa,nta pro.j oivkodomh.n gine,sqwÅWenn ihr zusammenkommt, hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Offenbarung, hat Zungenrede, hat eine Auslegung. Alles geschehe zum Aufbau.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 63

Gottesdienst in Korinth Das Mahl des Herrn (1Kor 11,23-26)

23 … o` ku,rioj VIhsou/j evn th/| nukti. h-| paredi,deto e;laben a;rton 24 kai. euvcaristh,saj e;klasen kai. ei=pen( Tou/to, mou, evstin to. sw/ma to. u`pe.r u`mw/n\ tou/to poiei/te eivj th.n evmh.n avna,mnhsinÅ 25 w`sau,twj kai. to. poth,rion meta. to. deipnh/sai le,gwn( Tou/to to. poth,rion h` kainh. diaqh,kh evsti.n evn tw/| evmw/| ai[mati\ tou/to poiei/te( o`sa,kij eva.n pi,nhte( eivj th.n evmh.n avna,mnhsinÅ 26 o`sa,kij ga.r eva.n evsqi,hte to.n a;rton tou/ton kai. to. poth,rion pi,nhte( to.n qa,naton tou/ kuri,ou katagge,llete a;crij ou- e;lqh|Å

23Der Herr Jesus, in der Nacht, da er ausgeliefert wurde, nahm er Brot, 24und dankte und brach’s und sagte: „Das ist mein Leib für euch. Dies tut zu meinem Gedächtnis“ 5Gleichermaßen auch der Becher nach dem Mahl, zu dem er sagte: „Dieser Becher ist der neue Bund in meinem Blut. Dies tut, wann immer ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis.“. 26Denn wann immer ihr dieses Brot esst und den Becher trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 64

Das Letzte Abendmahl - Synopse

1Kor 11,23ff.23Der Herr Jesus, in der Nacht, da er ausgeliefert wurde, nahm er Brot, 24und dankte und brach’s und sagte: „Das ist mein Leib für euch. Dies tut zu meinem Gedächtnis“ 25Gleichermaßen auch der Becher nach dem Mahl, zu dem er sagte: „Dieser Becher ist der neue Bund in meinem Blut. Dies tut, wann immer ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis“. 26Denn wann immer ihr dieses Brot esst und den Becher trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.

Mk 14,22-2522Und während sie aßen, nahm er Brot, segnete es, brach es und gab es ihnen und sagte: „Das ist mein Leib.“

23Und er nahm den Becher, dankte, gab ihn ihnen, und sie tranken alle daraus, 24und er sagte: „Dies ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.“ 25Amen, sage ich euch: Ich werde nicht mehr trinken vom Gewächs des Weinstocks, bis ich wieder trinken werde im Reich Gottes.“

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 65

Der eucharistische Bund

Ex 24,8Und es nahm Mose Blut und besprengte das Volk und sagte: „Siehe, das Blut des Bundes (tyrIB.h;-~d; - to. ai-ma th/j diaqh,khj), den geschlossen hat der Herr mit euch über alle diese Worte.“

Jer 31,31„Seht, es werden Tage kommen - Spruch des HErrn -, in denen ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund (`hv'd'x] tyrIB. - diaqh,khn kainh,n) schließen werde.“

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 66

Gottesdienst in Korinth Das Mahl des Herrn (1Kor 11,23-26

23 … o` ku,rioj VIhsou/j evn th/| nukti. h-| paredi,deto e;laben a;rton 24 kai. euvcaristh,saj e;klasen kai. ei=pen( Tou/to, mou, evstin to. sw/ma to. u`pe.r u`mw/n\ tou/to poiei/te eivj th.n evmh.n avna,mnhsinÅ 25 w`sau,twj kai. to. poth,rion meta. to. deipnh/sai le,gwn( Tou/to to. poth,rion h` kainh. diaqh,kh evsti.n evn tw/| evmw/| ai[mati\ tou/to poiei/te( o`sa,kij eva.n pi,nhte( eivj th.n evmh.n avna,mnhsinÅ 26 o`sa,kij ga.r eva.n evsqi,hte to.n a;rton tou/ton kai. to. poth,rion pi,nhte( to.n qa,naton tou/ kuri,ou katagge,llete a;crij ou- e;lqh|Å

23Der Herr Jesus, in der Nacht, da er ausgeliefert wurde, nahm er Brot, 24und dankte und brach’s und sagte: „Das ist mein Leib für euch. Dies tut zu meinem Gedächtnis“ 5Gleichermaßen auch der Becher nach dem Mahl, zu dem er sagte: „Dieser Becher ist der neue Bund in meinem Blut. Dies tut, wann immer ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis.“. 26Denn wann immer ihr dieses Brot esst und den Becher trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 67

Die Eucharistie-Katechese1Kor 10,16f.

16to. poth,rion th/j euvlogi,aj o] euvlogou/men( ouvci. koinwni,a evsti.n tou/ ai[matoj tou/ Cristou/È to.n a;rton o]n klw/men( ouvci. koinwni,a tou/ sw,matoj tou/ Cristou/ evstinÈ o[ti ei-j a;rtoj( e]n sw/ma oi` polloi, evsmen( oi` ga.r pa,ntej evk tou/ e`no.j a;rtou mete,comen

16Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist er nicht Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht Gemeinschaft des Leibes Christi?17Weil ein Brot ist, sind wir vielen ein Leib, denn wir alle haben an dem einen Brot teil.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 68

„Über die Geistesgaben …“

1Peri. de. tw/n pneumatikw/n( avdelfoi,( ouv qe,lw u`ma/j avgnoei/nÅ 2Oi;date o[ti o[te e;qnh h=te pro.j ta. ei;dwla ta. a;fwna w`j a'n h;gesqe avpago,menoiÅ 3dio. gnwri,zw u`mi/n o[ti ouvdei.j evn pneu,mati qeou/ lalw/n le,gei( VAna,qema VIhsou/j( kai. ouvdei.j du,natai eivpei/n( Ku,rioj VIhsou/j( eiv mh. evn pneu,mati a`gi,w|Å

1Über die Geistesgaben aber, Brüder, will ich euch nicht im Unklaren lassen. 2Ihr wisst: Als ihr Heiden wart, zog es euch zu den stummen Götzenbildern, hingerissen wart ihr. 3Deshalb tue ich euch kund: Niemand sagt im Geiste Gottes: ‚Verflicht ist Jesus‘, und niemand kann sagen: ‚Herr ist Jesus‘, außer im Heiligen Geist.

1Kor 12,1-3

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 69

Die Charismen

4Diaire,seij de. carisma,twn eivsi,n( to. de. auvto. pneu/ma\5kai. diaire,seij diakoniw/n eivsin( kai. o` auvto.j ku,rioj\6kai. diaire,seij evnerghma,twn eivsi,n( o` de. auvto.j qeo.j o` evnergw/n ta. pa,nta evn pa/sinÅ

4Eine Vielfalt der Gnadengaben ist, aber derselbe Geist.5Und eine Vielfalt der Dienste ist, und derselbe Herr.6Und eine Vielfalt der Kräfte ist, aber derselbe Gott, der wirkt alles in allen.

1Kor 12,4-6

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 70

Die Kirche – der Leib Christi

So wie der Leib einer ist und der Glieder viele hat, alle Glieder aber des Leibes, obwohl viele, ein Leib sind, so auch der Christus

Kaqa,per ga.r to. sw/ma e[n evstin kai. me,lh polla. e;cei( pa,nta de. ta. me,lh tou/ sw,matoj polla. o;nta e[n evstin sw/ma( ou[twj kai. o` Cristo,j\

1Kor 12,12

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 71

Die Kirche – der Leib Christi

Denn auch in einem Geist sind wir alle in den einen Leib getauft, ob Juden, ob Griechen, ob Sklaven, ob Freie, und alle mit dem einen Geist getränkt worden.

kai. ga.r evn e`ni. pneu,mati h`mei/j pa,ntej eivj e]n sw/ma evbapti,sqhmen( ei;te VIoudai/oi ei;te {Ellhnej ei;te dou/loi ei;te evleu,qeroi( kai. pa,ntej e]n pneu/ma evpoti,sqhmenÅ

1Kor 12,13

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 72

Die Kirche – der Leib Christi

Die Argumentationsstruktur von 1Kor 12,12-27

„Der Leib ist einer und hat viele Glieder“ (12,12a)

„Die Glieder, obgleich viele, sind ein Leib (12,12b)

„Denn der Leib hat nicht nur ein Glied, sondern viele.“ (12,14)

„Nun aber Gott die Glieder, jedes einzelne von ihnen, in den Leib gesetzt, wie er wollte“ (12,18)

„Nun sind der Glieder viele,doch der Leib ist einer.“ (12,20)

„Gott hat den Leib so zusammen-gefügt, dass er dem Geringeren größere Ehre gab“ (12,24)

„Ihr aber seid der Leib Christi und je einzeln Glieder“ (12.27)

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 73

Das Leib-Gleichnis des Menenius Agrippa (9) Zu jener Zeit, da im Menschen nicht wie jetzt alles

einträchtig gewesen sei, sondern die einzelnen Glieder alle ihren eigenen Plan, ihre eigene Sprache gehabt hätten, hätten sich die übrigen Glieder entrüstet, dass durch ihre Sorge, Mühe und Arbeit alles für den Magen bereitet werde, der Magen aber in der Mitte ruhe und nur die ihm bereiteten Freuden genieße; (10) sie hätten sich verschworen, dass die Hände keine Speise zum Mund führen, der Mund nichts Dargebotenes annehmen, die Zähne nichts Angenommenes zerkauen sollten. Durch diesen Zorn, während sie den Magen durch Hunger bändigen wollten, seien alle Glieder selbst und der ganze Körper völlig ausgezehrt worden (11) Dadurch habe sich gezeigt, dass auch der Magen, keineswegs träge, Dienst leiste und nicht mehr ernährt werde als ernähre, indem er in alle Körperteile das durch die verdaute Speise angereicherte Blut zurückgebe, durch das wir leben und stark sind, gleich verteilt in die Adern.

Titus Livius, ab Urbe condita II 32, 7-12

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 74

Platons Staatsideal

Sokrates:„Gibt es wohl ein größeres Übel für den Staat als das, was ihn zerreißt und zu vielen macht statt zu einem? Oder ein größeres Gut als das, was ihn verbindet und zu einem macht?“

Politeia V 462a

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 75

Leib Christi

1Kor 12,27~Umei/j de, evste sw/ma Cristou/ kai. me,lh evk me,roujÅIhr aber seid Leib Christi und als einzelne Glied.

Röm 12,5oi` polloi. e]n sw/ma, evsmen evn Cristw/|( to. de. kaqV ei-j avllh,lwn me,lhÅWir vielen sind ein Leib in Christus, aber eines für einander Glieder.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 76

Der Aufbau der Kirche

1Kor 14,22-2522Glossolalie ist ein Zeichen nicht den Gläubigen, sondern den Ungläubigem, Prophetie aber nicht den Ungläubigen, sondern den Gläubigen. 23Wenn also die ganze Gemeinde in eins zusammenkommt und alle in Zungen reden, es kommen aber Unkundige (ivdiw/tai) oder Ungläubige herein, werden sie nicht sagen: ‚Ihr seid verrückt‘? 24Wenn aber alle prophetisch reden, und es kommt ein Unkundiger oder Ungläubiger herein, wird er von allen geprüft und von allen beurteilt, 25das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und so wird er auf sein Angesicht fallen und verkünden: ‚Wahrhaftig, Gott ist mitten unter euch!‘ (Jes 45,14; Sach 8,23)

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 77

Das Schweigen der Frauen

1Kor 14,33-3733Wie in allen Gemeinden der Heiligen 34sollen die Frauen in den Versammlungen (evn tai/j evkklhsi,aij) schweigen. Denn es ist ihnen nicht erlaubt (evpitre,petai) zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie das Gesetz sagt. 35Wenn sie aber lernen wollen, mögen sie im Haus ihre eigenen Männer fragen. Denn es schickt sich (aivscro,n) für eine Frau nicht, in der Versammlung (evn evkklhsi,a|) zu reden. 36Oder ist etwa von euch das Wort Gottes ausgegangen? Oder ist es zu euch allein gelangt? 37Wer glaubt, Prophet oder Pneumatiker zu sein, erkenne, was ich schreibe, als Gebot (evntolh,) des Herrn.38Wer das aber ignoriert, wird ignoriert.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 78

Gottes Triumph

2Kor 2,14-1714Gott sei Dank, der uns allezeit im Triumphzug herumführt (qriambeu,onti) in Christus und den Duft seiner Erkenntnis durch uns an jedem Ort offenbart. 15Denn wir sind Christi Wohlgeruch (euvwdi,a) für Gott unter den Geretteten und den Verlorenen, 16den einen Duft (ovsmh,) aus Tod zum Tod, den anderen Duft aus Leben zum Leben.Und wer ist dazu fähig (i`kano,j)? 17Wir sind nicht wie die meisten, die das Wort Gottes verschachern, sondern wie aus Lauterkeit, wie aus Gott reden wir vor Gott in Christus.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 79

Triumphzug

Der Titusbogen in Rom

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 80

Christi Brief

2Kor 3,1ff.1Fangen wir wieder an, uns selbst zu empfehlen? Brauchen wir etwa – wie einige – Empfehlungsbriefe an euch oder von euch? 2Unser Brief seid ihr, eingeschrieben in unsre Herzen, erkannt und gelesen von allen Menschen. 3Offensichtlich seid ihr Christi Brief, ausgefertigt von uns, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf Tafeln von Stein, sondern auf Tafeln der Herzen aus Fleisch.

Chester Beatty Papyrus Römerbrief

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 81

Gottes Handschrift

Ex 31,18Nachdem der Herr zu Mose auf dem Berg Sinai alles gesagt hatte, übergab er ihm die beiden Tafeln der Bundesurkunde, steinerne Tafeln, auf die der Finger Gottes geschrieben hatte. `~yhil{a/ [B;c.a,B ~ybituK. gegramme,naj tw/| daktu,lw| tou/ qeou/

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 82

Gottes Handschrift

Joh 8,6Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger in die Erde.

Jer 17,13Du Hoffnung Israels, Herr! Alle, die dich verlassen, werden zuschanden, die sich von dir abwenden, werden in den Staub geschrieben; denn sie haben den Herrn verlassen, den Quell lebendigen Wassers.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 83

Christi Brief 2Kor 3,1ff.

1Fangen wir wieder an, uns selbst zu empfehlen? Brauchen wir etwa – wie einige – Empfehlungsbriefe an euch oder von euch? 2Unser Brief seid ihr, eingeschrieben in unsre Herzen, erkannt und gelesen von allen Menschen. 3Offensichtlich seid ihr Christi Brief, ausgefertigt von uns, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf Tafeln von Stein, sondern auf Tafeln der Herzen aus Fleisch

Jer 31,33Ich lege mein Gesetz in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.

Ez 11,19 Ich schenke ihnen ein anderes Herz und schenke ihnen einen neuen Geist. Ich nehme das Herz von Stein aus ihrer Brust und gebe ihnen ein Herz von Fleisch,

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 84

Der Neue Bund (2Kor 3)

2Kor 3,6o. ga.r gra,mma avpokte,nnei( to. de. pneu/ma zw|opoiei/Å

2Kor 3,17o` de. ku,rioj to. pneu/ma, evstin\ ou- de. to. pneu/ma kuri,ou( evleuqeri,aÅ

Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig.

Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn, Freiheit.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 85

Der Neue Bund (2Kor 3)

2Kor 3,14a;cri ga.r th/j sh,meron h`me,raj to. auvto. ka,lumma evpi. th/| avnagnw,sei th/j palaia/j diaqh,khj me,nei( mh. avnakalupto,menon o[ti evn Cristw/| katargei/tai\

Denn bis zum heutigen Tag bleibt dieselbe Decke über dem Vorlesen des Alten Bundes und wird nicht aufgedeckt, weil sie in Christus weggetan wird.

EinheitsübersetzungBis zum heutigen Tag liegt die gleiche Hülle auf dem Alten Bund, wenn daraus vorgelesen wird, und es bleibt verhüllt, daß er in Christus ein Ende nimmt.

LutherbibelDenn bis auf den heutigen Tag bleibt diese Decke unaufgedeckt über dem alten Testament, wenn sie es lesen, weil sie nur in Christus abgetan wird.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 86

Das Velum des Mose

2Kor 3,13… Mwu?sh/j evti,qei ka,lumma evpi. to. pro,swpon auvtou/ pro.j to. mh. avteni,sai tou.j ui`ou.j VIsrah.l eivj to. te,loj tou/ katargoume,nouÅ… wie Mose eine Decke auf sein Antlitz legte, damit die Söhne Israels nicht sehen konnten bis zum Ende des Vergehens

Vulgata:… sicut Moses ponebat velamen super faciem ut non intenderent filii Israhel in faciem eius quod evacuatur

Ex 34,34f.34 Wenn Mose zum Herrn hineinging, um mit ihm zu reden, nahm er den Schleier ab, bis er wieder herauskam. Wenn er herauskam, trug er den Israeliten alles vor, was ihm aufgetragen worden war.35Wenn die Israeliten das Gesicht des Mose sahen und merkten, dass die Haut seines Gesichtes Licht ausstrahlte, legte er den Schleier über sein Gesicht, bis er wieder hineinging, um mit dem Herrn zu reden

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 87

Aus dem Postskriptum des Ersten Korintherbriefes 1Kor 16,22ff.

21Diesen Gruß schreibe ich, Paulus, eigenhändig.22Wer den Herrn nicht liebt, sei ausgeschlossen. Maranatha!23Die Gnade des Herrn Jesus sei mit euch!24Meine Liebe sei mit euch allen in Christus Jesus.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 88

Das Postskriptum des Zweiten Korintherbriefes 2Kor 13,11-13

11Im übrigen, Brüder, freut euch, bessert euch, ermuntert einander, seid eines Sinnes, haltet Frieden,und der Gott der Liebe und des Friedens wird mit euch sein. 12Grüßt einander mit dem heiligen Kuss. 13Es grüßen euch alle Heiligen. Die Gnade des Herrn Jesus Christus,die Liebe Gottesund die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

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Söding, Paulinische Ekklesiologie 89

Schlussmahnungen

1Kor 16,13Seid wachsam, steht im Glauben, seid mutig und stark

2Kor 13,13Im übrigen, Brüder, freut euch, bessert euch, ermuntert einander, seid eines Sinnes, haltet Frieden

1Kor 16,13Grhgorei/te( sth,kete evn th/| pi,stei( avndri,zesqe( krataiou/sqe

2Kor 13,13Loipo,n( avdelfoi,( cai,rete( katarti,zesqe( parakalei/sqe( to. auvto. fronei/te( eivrhneu,ete(