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PECHA KUCHA VON ANDREAS MASCHA:
Reflexionen zum medialen Selbstentwurf (Selbst-Projekt)sowie zur Körper-Projektion (Digitale Bühne) mit dem
Medienphilosophen und Kommunikologen Vilém Flusser
Vilém Flusser (* 12. Mai 1920 in Prag; † 27. November 1991)
Medienphilosoph, Kommunikationswissenschaftler bzw. Kommunikologe
Nicht-sesshaftes Leben, nomadisches Denken und die telematische Gesellschaft
Philosophie-Studium in Prag – Flucht vor den Nationalsozialisten (als Jude) nach London – Auswanderung 1940 nach Brasilien (Lehrstuhl für Kommunikationstheorie in São Paulo – Meran – Robion (Provence) – Gastprofessor Ruhr-Universität Bochum
- Kommunikation als existenzieller Akt der Freiheit des Menschen
- Speicherung, Prozessieren und Distribution von Information
- Dialogische Kommunikation: Erzeugung von Information
- Diskursive Kommunikation: Verbreitung von Information Ideale Gesellschaft: Dialogisch = diskursiv (ausgewogen) Autoritäre Gesellschaft: Diskursiv > Revolutionäre Gesellschaft: Dialogisch > (zukünftig)
Vom Subjekt zum Projekt. Menschwerdung Bollmann 1994
(in Kooperation mit dem Vilém-Flusser-Archiv, Den Haag)
Nach der totalen Abstraktion - der Nulldimensionalität bzw. dem (seienden) Nichts - gilt es nun„in Richtung des Konkreten (der Lebenswelt) zurückzu-schreiten. Daher die neue Praxis des Komputierens und Projizierens von Punktelementen zu Linien, Flächen, Körpern und uns angehenden Körpern.“
V. Flusser: 1. Kapitel: Vom Projizieren; Vom Subjekt zum Projekt, 1994, S. 22
„..mit welcher Absicht alternative menschliche Körper entworfen werden sollten:Es sollte sich um Körper handeln, welche dem Zentralnervensystem bei seinem Engagement für Informationsvergrößerung dienen. Mit anderen Worten, ins Zufallsspiel der Evolution ist absichtlich einzugreifen, um gezielt die bereits einsetzende Umdrehung der Beziehung 'Nervensystem – restlicher Körper' zu vollenden, um die Menschwerdung zu konkretisieren.Das ist das Hauptthema der gegenwärtigen Krise.“
V. Flusser: 5. Kapitel: Körper entwerfen; Vom Subjekt zum Projekt, S. 95
„Ich möchte jetzt einen Sprung in die Futurologie machen. Was mich kolossal fasziniert [...], ist die Entwicklung der Hologramme. [...] Es beginnen jetzt Techniken ausgearbeitet zu werden, in der [sic] MIT soweit ich informiert bin aber auch in Los Angeles, welche gestatten direkt aus dem Computer in die Holographie hineinzugehen und infolgedessen dreidimensionale und vierdimensionale Volumina aus dem Computer herauszuspucken. Wenn das wahr sein sollte, und wenn sich diese Technik weiter entwickeln sollte, dann werden wir in Zukunft von Gegenständen umgeben, die völlig aus der reinen Vernunft [der Computersynthese] entstammen. Wir werden dann nicht nur Bilder der reinen Vernunft haben, sondern eine gegenständliche Welt, die von der reinen Vernunft erzeugt wurde. Und wenn die Technik perfekter wird, wird es mit der Zeit ein Unsinn werden zwischen den Gegenständen an die wir gewohnt sind und diesen holographischen Gegenständen unterscheiden zu wollen.“
FLUSSER, VILÉM: Interview mit Gerhard Johann Lischka. DVD. ZKM – Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe und Gerhard Jonann Lischka (Hrsg.): Am Nerv der Zeit. Interviews zur Kunst, Kultur und Theorie 1974-1990. Ostfildern 2003
Industrial Light & Magic X Lab www.ILMxLAB.com
„Wir sind vielleicht daran, uns an das vergessene Feiern wieder-zuerinnern. Wir sind vielleicht daran, auf dem seltsamen Umweg überdie Telematik zum 'eigentlichen' Menschsein, das heißt zum feierlichen Dasein für den anderen, zum zwecklosen Spiel mit anderen für andere zurückzufinden.“
V. Flusser: Ins Universum der technischen Bilder, S.132
Heute 21.30 Uhr:Liquid Lumen Ritual
„Körper entwerfen!“ Vilém Flusser
