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Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

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Page 1: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende
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Perfekte Bewerbungsunterlagen für Ausbildungsplatzsuchende

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Christian Püttjer und Uwe Schnierda kennen die Wünsche und Hoffnungen, aber auch Sorgen und Nöte von Bewerbe-rinnen und Bewerbern seit rund 20 Jahren. Ihre umfassenden Erfahrungen aus der Optimierung von Bewerbungsunter- lagen, aus Einzelcoachings und aus Seminaren bringen sie in ihre praxisnahen Ratgeber ein, die exklusiv im Campus Verlag erscheinen. Die konkreten Tipps, die klare Sprache und die motivierende Unterstützung von Püttjer & Schnierda haben schon über einer Million Leserinnen und Lesern weitergeholfen.

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PÜTTJER & SCHNIERDA

Perfekte Bewerbungsunterlagen für  Ausbildungsplatzsuchende

Campus VerlagFrankfurt /New York

Hier können Sie das interaktive Bewerbungstraining herunterladen

Page 5: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

ISBN 978-3-593-39698-9

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.Copyright © 2012 Campus Verlag GmbH, Frankfurt am Main

Umschlagfoto: Becker Lacour, Frankfurt am MainGestaltung: hauser lacour, Frankfurt am Main Satz: Typografie & Herstellung, Julia Walch, Bad SodenDruck und Bindung: Beltz Druckpartner, HemsbachPrinted in Germany

Dieses Buch ist auch als E-Book erschienen. www.campus.de

Page 6: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

Inhalt

Auf dem Weg zur Wunschausbildung 7

Bewerben mit der Püttjer & Schnierda- Profil-Methode® 8

Erfolg mit Beispielbewerbungen 9

Ausbildungsplatz Hotelfachfrau 10

Ausbildungsplatz Steuerfachangestellte 21

Ausbildungsplatz Industriemechaniker 30

Ausbildungsplatz Kaufmann im Groß- und

Außenhandel 40

Ausbildungsplatz Bankkauffrau 44

Ausbildungsplatz Versicherungskaufmann 48

Ausbildungsplatz Kauffrau für Bürokommunikation 52

Ausbildungsplatz Informatikkauffrau 56

Ausbildungsplatz als Verkäufer 61

Ausbildungsplatz Kfz-Mechatroniker 66

Ausbildungsplatz Zahnmedizinische Fachangestellte 70

Ausbildungsplatz Tischler 74

Ausbildungsplatz Fachinformatiker 77

Informationssuche – Machen Sie sich mit dem Ausbildungsplatz vertraut 81Checkliste für Ihre Informationssuche 82

Ausbildungsplatzsuche – So finden Sie eine Ausbildungsfirma 83Checkliste für Ihre Ausbildungsplatzsuche 85

Anschreiben – Vermitteln Sie Ihre Stärken 86Checkliste für Ihr Anschreiben 87

Lebenslauf – Alles auf einen Blick 88Checkliste für Ihren Lebenslauf 89

Bewerbungsfoto – Sammeln Sie Sympathiepunkte 90Checkliste für Ihr Bewerbungsfoto 91

Motivationsseite – So punkten Sie zusätzlich 92Checkliste für Ihre Motivationsseite 93

Zusammenstellung und Versand der Bewerbungsunterlagen 94Checkliste für die Zusammenstellung

und den Versand 98

Die E-Mail-Bewerbung 99Checkliste für Ihre E-Mail-Bewerbung 100

Nachgefasst – So bleiben Sie am Ball 101

Im Vorstellungsgespräch 102Fragen zum Ausbildungswunsch 103

Fragen zur Firma 105

Fragen zum Praktikum 107

Fragen zur Schule 109

Fragen zu Hobbys 111

Fragen zu Stärken und Schwächen 113

Fragen zur Persönlichkeit 115

Stressfragen 117

Ihre eigenen Fragen 119

Einsatz überzeugt! 120

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Page 8: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

7Einleitung

Die Ansprüche aller Ausbildungsbetriebe sind gestiegen, sie verlangen von künftigen Azubis heute deutlich mehr als früher. Und die Topausbildungsfirmen legen besonderen Wert auf Einsatzwillen und Lust an der künftigen Ausbil-dung. Deshalb ist es auch so wichtig, passgenaue Unterlagen zu versenden. Die Ausbildungsverantwortlichen wollen bereits aus der Bewerbung herauslesen, dass sich Bewerbe-rinnen und Bewerber wirklich mit ihrer Wunschausbildung auseinander gesetzt haben.

Vermeiden Sie BewerbungsfrustDie gefragten Ausbildungsplätze sind heiß umkämpft und schnell vergeben. Deshalb dürfen Sie auf keinen Fall nach dem Motto handeln: »Ich schicke denen einfach mal ein paar Unterlagen und sehe dann, was passiert«. Wir wissen, was dann passiert: Sie bekommen eine Absage! Viel klüger und erfolgversprechender ist es, sich gründlich vorzubereiten und etwas Zeit und Mühe zu investieren, damit Ihre Bewer-bungsunterlagen überzeugen.

Was bringt Sie zum Ziel?Im Bewerbungsverfahren macht Schaden leider nicht klug. Wer versucht, aus den Ablehnungsschreiben der Ausbil-dungsfirmen herauszulesen, was man beim nächsten Mal besser machen könnte, wird ewig im Dunkeln tappen. Nut-zen Sie deshalb unsere rund 20-jährige Erfahrung rund um das Thema Bewerbung. Wir werden Ihnen in diesem Praxis-ratgeber nachvollziehbar erklären, woran Ausbildungsplatz-sucher scheitern, und vor allem, wie Sie es besser machen können. Lassen Sie sich anhand vieler Vorher-nachher-Bei-spiele zeigen, wie Sie

≥ mit Ihren Unterlagen passgenau, stärkenorientiert und glaubwürdig auf die Anforderungen der Ausbildungs-berufe eingehen,

≥ überzeugende Anschreiben formulieren,≥ aussagekräftige Lebensläufe verfassen,≥ gute Bewerbungsfotos anfertigen lassen, ≥ mit einer speziellen Motivationsseite Zusatzpunkte

sammeln,≥ Bewerbungsunterlagen als PDF per E-Mail (oder in Pa-

pierform per Post) sinnvoll zusammenstellen und ver-senden und

≥ in Vorstellungsgesprächen mit Einstellungsargumen-ten überzeugen.

Bewerben mit StrategieBevor es mit den vielen Beispielen, Praxistipps und Hinwei-sen losgeht, erfahren Sie noch, nach welcher Strategie wir vorgehen. Denn wir legen großen Wert darauf, dass Sie unsere Tipps und Hinweise nicht nur verstehen, sondern auch selbst anwenden können. Ausgerichtet sind unsere Empfehlungen an der Püttjer & Schnierda-Profil-Methode®, die wir Ihnen kurz vorstellen möchten.

Sie wollen nicht »irgendeine« Ausbildung in »irgendeiner« Firma durchlaufen, sondern haben ganz bestimmte Vorstellungen von Ihrer Wunschausbildung? Dann ahnen Sie bereits, dass es auf keinen Fall ausreicht, ein oberflächliches Anschreiben zusammen mit einem Standardle-benslauf an so viele Firmen wie möglich per E-Mail oder Post zu versenden.

Auf dem Weg zur Wunsch-ausbildung

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Drei Kernelemente kennzeichnen die Profil-Methode®: Punk-ten Sie mit einer passgenauen Bewerbung, vermitteln Sie Ihre Stärken, und treten Sie glaubwürdig auf.

1. Passgenauigkeit Je besser Sie in Ihrer Bewerbung auf die Anforderungen des Ausbildungsberufes eingehen, desto höher ist Ihre Erfolgs-quote. Machen Sie sich den Blick der Ausbildungsverant-wortlichen zu eigen. Argumentieren Sie von den Anforde-rungen des Ausbildungsplatzes her. So wird Ihre Bewerbung passgenau.

2. Stärkenorientierung Niemand lässt sich durch Krisen- und Problemschilderungen von etwas überzeugen – auch die Ausbildungsbetriebe nicht! Erwähnen Sie deshalb nicht, was schlecht gelaufen ist, son-dern stellen Sie Ihre Vorzüge in den Mittelpunkt Ihrer Bewer-bung. So werden Ihre Stärken sichtbar.

3. Glaubwürdigkeit Verbiegen Sie sich nicht im Bewerbungsverfahren, Ihre Per-sönlichkeit ist gefragt! Verstecken Sie sich nicht hinter Leer-floskeln und abstrakten Formulierungen, liefern Sie statt-dessen nachvollziehbare Beispiele, die Ihre Bewerbung mit Leben füllen. So gewinnen Sie Glaubwürdigkeit.

Alle im Campus Verlag erschienenen Bücher von Püttjer & Schnierda basieren auf der Profil-Methode®. Nutzen auch Sie unser Wissen. Erfahren Sie in diesem Praxisrat-geber, wie Sie Schritt für Schritt Ihr eigenes Profil aus-bauen und vermitteln können.

Gesichtslos wirkende Ausbildungsplatzsucher, deren Unterlagen wie austauschbar erschei-nen, machen es sich und den Firmen unnötig schwer, zueinander zu finden. Machen Sie es bes-ser: Sie werden sich bei der Ausbildungsplatzsuche mehr Gehör verschaffen, wenn Sie Ihr Pro-fil vermitteln können. Die Profil-Methode®, die wir dazu in unserer rund 20-jährigen Beratungspraxis entwickelt haben, hat schon vielen Bewerbern zu mehr Erfolg verholfen.

Bewerben mit der Püttjer & Schnierda- Profil-Methode®

PassgenauigkeitGlaub

würdi

gkeit

Stärkenorientierung

Profil

Püttjer & Schnierda-Profil-Methode®

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9Beispielbewerbungen

Unserer Einschätzung nach machen Ausbildungsplatzsucher nicht aus böser Absicht Fehler bei der Erstellung ihrer Bewer-bungsunterlagen, sondern einfach deshalb, weil sie es nicht besser wissen. Hier hilft unsere Gegenüberstellung von feh-lerhaften und optimalen Unterlagen weiter. Auch bei Ihnen werden die Beispiele sicherlich zu den gewünschten »Aha«-Effekten führen.

Die Firmen wollen überzeugt werdenEinen Ausbildungsplatz werden Sie dann bekommen, wenn Sie aktiv werden und von sich aus gute Argumente dafür liefern, dass Sie der oder die Richtige für die Stelle sind. Diese Überzeugungsarbeit muss sowohl im Anschreiben als auch im Lebenslauf geleistet und dann im Vorstellungsgespräch fortgeführt werden. Wir werden Ihnen anhand der gelunge-nen Beispielbewerbungen erläutern, Ihren Einstellungs-wunsch so zu begründen, dass die Ausbildungsfirmen Sie auch einladen.

Ideen durch gute VorlagenÜberzeugende Vorlagen sind für die Kontaktaufnahme im Bewerbungsverfahren sehr nützlich, denn Ausbildungsplatz-sucher fühlen sich von der Pflicht, ein Anschreiben, einen Lebenslauf und eventuell noch eine Motivationsseite auszu-arbeiten, schnell überfordert. Wir kennen dieses Problem aus unserer täglichen Seminar- und Beratungspraxis – des-halb legen wir Wert darauf, nicht nur zu kritisieren, sondern Ihnen ganz konkret »vor Augen zu führen«, wie gute Bewer-bungsunterlagen aussehen.

Auch Sie haben viel zu bietenAus unseren Bewerbungstrainings mit Ausbildungsplatzsu-chern wissen wir, dass jeder Schulabgänger viel mehr zu bieten hat als er ahnt und auf den ersten Blick erkennen lässt. Gleiches gilt für Umsteiger, die nach abgebrochener Ausbil-dung oder Studium mit einer neuen Ausbildung noch einmal voll durchstarten wollen. Lesen und analysieren Sie die Bei-spielbewerbungen daher gründlich, dann wissen auch Sie, wie Sie die Ausbildungsverantwortlichen in den Firmen mit Ihren persönlichen Stärken und praktischen Beispielen von sich überzeugen können.

Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen zahlreiche überzeugende Bewerbungen von Ausbil-dungsplatzsuchern vor. Die ersten Beispiele sind so strukturiert, dass wir misslungene Bewer-bungen und die dazugehörigen verbesserten Versionen gegenüber gestellt haben. Die Negativ-beispiele sind etwas übertrieben, so ist der Lerneffekt für Sie größer. Dann folgen ausschließlich Positivbeispiele, damit Sie genügend Anregungen für die Gestaltung Ihrer Un-terlagen bekommen und geeignete Formulierungen für Ihre Anschreiben und Lebensläufe ha-ben.

Erfolg mit Beispielbewerbungen

Page 11: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

10 Beispielbewerbungen: Negativbeispiel Hotelfachfrau | Anschreiben

Jessica KernBrunnenstraße 2834596 Bad Zwesten

Berghotel Bad Zwesten34596 Bad Zwesten

Bewerbung als Hotelfachfrau

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich suche einen Ausbildungsplatz! Da Sie mir eine Ausbildung anbieten können, möchte ich mich bei Ihnen bewerben. Ich könnte mir gut vorstellen, alle notwendigen Arbeiten in einem Hotel zu erledigen.

Sie können mich jederzeit unter Tel. 01 70 / 76 54 432 anrufen, ich komme gern zu einem Vorstellungsge-spräch.

Mit freundlichen Grüßen

kein Profil !

nein, nur für den Ausbildungsplatz!

?

schlechtes Rundschreiben

Page 12: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

11Beispielbewerbungen: Negativbeispiel Hotelfachfrau | Lebenslauf

Lebenslauf von Jessica

In Kassel geboren am 30. Juni 1969Mutter: HausfrauVater: Armee

GrundschuleRealschule, endet voraussichtlich nächstes Jahr

diverse Praktika

Guter Umgang mit dem Computer

Freizeitaktivitäten• Reisen• fremde Länder• Lesen• Reiten• Kinder• Ballett• Nachhilfe

Berufswunsch: Hotelfachfrau!

verhindertes Model ?

schlechte Noten ?

was genau ?

teure Hobbysverwöhntes Kind, kann die auch arbeiten ?

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12 Beispielbewerbungen: Negativbeispiel Hotelfachfrau | Dritte Seite

Wer ist JESSICA KERN?

Was mich auszeichnet:Ich bin teamfähig, organisationsstark, leistungsstark, belastbar, freundlich im Umgang mit Kunden, selbstständig, kreativ und innovativ.

Was andere über mich sagen:Meine Freundinnen würden sagen, dass man mit mir zusammen viel Spaß haben kann, dass ich immer eine gute Idee habe und dass man sich auf mich verlassen kann.

Was ich will:Ich suche einen Ausbildungsplatz, in den ich meine Stärken voll einbringen kann. Geben Sie mir eine Chance! Sie werden es nicht bereuen!

welche sind das ?

keine Belegeblablabla

?

weiß nichts über die Arbeit in einem Hotel

Absage !

Page 14: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

13Beispielbewerbungen: Negativbeispiel Hotelfachfrau | Kommentar

KommentarFehlerhafte Bewerbungsunterlagen Hotelfachfrau

Anschreiben

Fehler

Unpersönlich

Fehlerhafte Anschreiben wie dieses bekommen Ausbildungsverantwortli-che leider viel zu oft auf den Tisch. Jessica Kern verweigert jede Information über sich selbst. Sie verfährt wohl nach dem Motto: »Sie sind doch ein Ausbildungsbetrieb, also bieten Sie mir gefälligst eine Ausbildung an.« Zu-dem hätte sie beispielsweise mit einem kurzen Anruf beim Berghotel Bad Zwesten schnell herausfinden können, wer sich dort überhaupt um Ausbil-dungsangelegenheiten kümmert. Dann wäre sie in der Lage gewesen, ihr Anschreiben persönlich an den Ansprechpartner zu adressieren. So aller-dings läuft sie Gefahr, dass man ihren Ausbildungswunsch nicht ernst nimmt.

Fehler

Nullausagen

Der Anschreibentext ist oberflächlich, austauschbar und überhaupt nicht auf die Ausbildung zugeschnitten. Der Leser fragt sich, was die Bewerberin eigentlich möchte. Nur ein einziges Mal fällt das Wort Hotel. Das ist zu we-nig. Aber auch wenn Jessica Kern behauptet »Ich könnte mir gut vorstellen alle notwendigen Arbeiten in einem Hotel zu erledigen«, wird man ihr diese Aussage nicht glauben. Weiß sie denn überhaupt, welche Arbeiten auf sie zukommen?

Fehler

Keine Vorarbeit

Mit etwas Vorarbeit hätte sich Jessica Kern ein genaueres Bild über die Aufgaben im Ausbildungsberuf machen können. Schon allein der Weg zur Agentur für Arbeit hätte ihr weitergeholfen. Aber das vorliegende Anschrei-ben schadet ihr nur selbst, denn es hinterlässt den Eindruck, dass es der Bewerberin eigentlich egal ist, welche Ausbildung sie macht. Für sie scheint es die Hauptsache zu sein, dass irgendein Ausbildungsbetrieb sie nimmt.

Foto

Fehler

Hineingestolpert

Auf dem Foto wirkt Jessica Kern fröhlich, aber auch völlig unbekümmert. Man sieht dem Foto zwar an, dass es beim Fotografen gemacht wurde, aber dass dieses Foto ein Bewerbungsfoto ist, kann man nicht erkennen.

Fehler

Zu freizügig

Genauso unbedarft wie sie an das Anschreiben herangegangen ist, präsen-tiert sie sich auch mit ihrem Foto. Gedanken darüber, wie man in einem Hotel auftritt – zum Beispiel, dass man an der Rezeption sicher nicht mit entblößten Oberarmen arbeitet – hat sie sich bei diesem Foto gewiss nicht gemacht.

Lebenslauf

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14 Beispielbewerbungen: Negativbeispiel Hotelfachfrau | Kommentar

Fehler

Zeitangaben fehlen

Abgesehen vom Geburtsdatum fehlen alle anderen Zeitangaben im Lebens-lauf. Hinzu kommt noch, dass sich beim Geburtsdatum ein Zahlendreher eingeschlichen hat. Jessica Kern ist sicherlich am 30. Juni 1996 geboren worden, und nicht, wie aufgeführt, am »30. Juni 1969«. Die fehlenden Zeit-angaben zum Schulbesuch lassen vermuten, dass die Bewerberin hier et-was verstecken will – vermutlich hat sie eine Ehrenrunde gedreht, die sie kaschieren möchte. Wie lange die Praktika gedauert haben, wird auch nicht ersichtlich. Da weder im Lebenslauf noch im Anschreiben ein Erstellungs-datum auftaucht, muss man vermuten, dass Jessica Kern sehr schludrig arbeitet und es allgemein nicht so genau nimmt.

Fehler

Verwirrende Angaben

Die Überschrift »Lebenslauf von Jessica« unterstützt den naiv-kindlichen Eindruck vom Bewerbungsfoto. Man traut der Bewerberin nicht zu, dass sie genügend Biss für diese Ausbildung hat. Schließlich geht es im Hotelbe-trieb auch einmal hoch her. Und wer dann bestehen will, kann nicht alles als lustiges Spiel auffassen. Auch in der Schule scheint Jessica Kern der Biss zu fehlen. Sie gibt an »Realschule, endet voraussichtlich nächstes Jahr« – und scheint sich damit den Schulabschluss daher selbst nicht so richtig zuzutrauen.

Dritte Seite

Fehler

Abgeschrieben Floskeln

Irgendwie scheint Jessica Kern mit dem Anschreiben und dem Lebenslauf selbst nicht ganz zufrieden zu sein, denn sie fügt ihrer Bewerbung eine dritte Seite hinzu. Leider bringt auch diese keine zusätzliche Information. Bei den Eigenschaften, die sie angeblich auszeichnen, findet man nur Leer-floskeln, aber keine glaubhaften Beispiele. Die Liste wirkt wie abgeschrie-ben. Am Ende folgen dann Beschwörungsformeln, wie »Geben Sie mir eine Chance!« In diesen Bewerbungsunterlagen ist aber an keiner Stelle deut-lich geworden, dass der Ausbildungsbetrieb es nicht bereuen wird, Jessica Kern eine Chance zu geben.

FazitChancen muss man sich auch in der Bewerbung um einen Ausbildungs-platz erarbeiten. Da Jessica Kern keine Informationen liefert, kann man sich auch kein gutes Bild von ihr machen. Absage!

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15Beispielbewerbungen: Hotelfachfrau | Auswertung

Informationen über den AusbildungsberufAusbildungsplatz Hotelfachfrau

Jessica Kern musste leidvoll feststellen, dass ihre Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz bisher keinen Erfolg hatten. Insbesondere deshalb, weil sie ihre »erste Arbeitsprobe« Bewerbung nicht ernst genommen hat. Sie will nun ihre Unterlagen verbessern und beschafft sich im Berufsinformati-onszentrum (BIZ) der Agentur für Arbeit zusätzliche Informationen über die Ausbildung zur Hotelfachfrau.

Aufgaben im Ausbildungsberuf – Zimmerdienst– Mitarbeit in der Wäscherei– Einsatz am Empfang, im Restaurant, am Buffet– Abrechnung und Buchhaltung

Persönliche Voraussetzungen – verbindliches Auftreten– Belastbarkeit– Organisationstalent– Bereitschaft, überall mit anzupacken

Kontaktdaten Der Berufsberater der Agentur für Arbeit gibt Jessica Kern ein Datenblatt des Berghotels Bad Zwesten. Dort findet sie als persönliche Ansprechpart-nerin Frau Gütlich aufgeführt. Außerdem sind noch die nachfolgenden Hin-weise gegeben.

Spezielle Wünsche des Berghotels Bad Zwesten

– guter Hauptschulabschluss– Noten in Mathematik und Deutsch mindestens 3– Freude am Umgang mit Menschen– wünschenswert: sicherer Umgang mit ausländischen Gästen (Englisch!)

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16 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Hotelfachfrau | Anschreiben

Jessica KernBrunnenstraße 2834596 Bad ZwestenHandy 0170 / 76 54 432

Berghotel Bad ZwestenFrau Gütlich34596 Bad Zwesten

Bad Zwesten, 12. Februar 2013

Bewerbung für einen Ausbildungsplatz zur HotelfachfrauUnser Telefongespräch vom 10. Februar 2013

Sehr geehrte Frau Gütlich,

vielen Dank für die Informationen, die Sie mir am Telefon gegeben haben. Ich möchte gerne eine Ausbildung zur Hotelfachfrau bei Ihnen machen. In einem freiwilligen Praktikum in einem Landgasthof habe ich den Zimmerdienst übernommen und im Restaurant bei der Buffet-Vorbereitung geholfen. Es macht mir Spaß als Servicekraft zu arbeiten. Da mein Vater Amerikaner ist, spreche ich gut Englisch und könnte Ihre Gäste auch auf Englisch betreuen.

In meinem Schulpraktikum habe ich in einem Alten- und Pflegeheim Zimmer aufgeräumt und Essen ser-viert. Auch dort habe ich mich gerne um die Bewohner gekümmert.

Meine Schule endet im Juli 2013, ich könnte also zum 1. August 2013 anfangen. Ich würde mich freuen, wenn Sie mich zu einem persönlichen Gespräch einladen würden.

Mit freundlichen Grüßen

Anlagen

kennt die Abläufe, gut !

Page 18: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

17Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Hotelfachfrau | Lebenslauf

Jessica KernBrunnenstraße 2834596 Bad ZwestenHandy 0170 / 76 54 432

Lebenslauf

Geburtsdatum: 30. Juni 1996Geburtsort: KasselEltern: Tom Clinton (Sergeant bei der US-Army) Gabriele Kern (Altenpflegerin)

Schule2002 – 2006 Grundschule Kassel2006 – 2013 Tim-Kröger-Schule, Bad Zwesten Lieblingsfächer Mathematik (3), Deutsch (2), Englisch (2)Juli 2013 Schulabschluss Mittlere Reife

Praktika und AushilfstätigkeitenSommerferien 2010 Aushilfe in der Kantine der US-Army, Basis Kasselseit 2011 Nachhilfe in den Fächern Deutsch und Englisch gegebenOktober 2011 zweiwöchiges Schulpraktikum im Alten- und Pflegeheim Martinsstift, Bad Zwesten (Zimmer aufräumen, Betten machen, Speisen servieren)Juli 2012 freiwilliges zweiwöchiges Praktikum im Landgasthof Schöne Aussichten, Bad Zwesten (Buffet-Vorbereitung, Zimmerdienst)

Sonstigesgute Word-Kenntnisse, einige Excel-Kenntnisse, Internet

HobbysReisen, Lesen, Ballett, Reiten

Bad Zwesten, 12. Februar 2013

Schule okay !

kann anpacken

Page 19: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

18 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Hotelfachfrau | Motivationsseite

Jessica KernBrunnenstraße 2834596 Bad ZwestenHandy 0170 / 76 54 432

Mein Berufswunsch: Hotelfachfrau

Bei meiner Mutter habe ich gelernt, dass es Spaß machen kann, sich um andere Menschen zu kümmern. Meine Mutter ist Altenpflegerin und ich habe nach der Schule öfter bei ihr im Alten- und Pflegeheim Martinsstift vorbeigeschaut und etwas geholfen. Deswegen habe ich dort auch mein Schulpraktikum gemacht. Meine Aufgabe war es, die Zimmer aufzuräumen und die Betten zu machen. Ich habe auch Essen serviert und die Tische abgeräumt.

Durch meinen Vater habe ich auch den Kantinenbetrieb kennen gelernt. In den Sommerferien 2010 habe ich in der Kantine der US-Army in Kassel Essen ausgegeben.

Damit ich mehr über den Hotelbetrieb lerne, habe ich noch ein freiwilliges Praktikum im Landgasthof Schöne Aussichten der Familie Maiwaldt in Bad Zwesten gemacht. Es hat mir Spaß gemacht, Kontakt mit den Gästen zu haben. Neben dem Zimmerdienst und der Arbeit im Restaurant habe ich auch einen Einblick in die Buchhaltung bekommen.

Ich könnte mir gut vorstellen, auch an der Rezeption zu arbeiten und vielleicht ausländische Gäste zu betreuen. Englisch spreche ich gut. Ich würde auch gerne noch weitere Sprachen lernen.

hat sich intensiv mit ihrem Ausbildungswunsch beschäftigt ! stimmige und informative Bewerbung !!

Page 20: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

19Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Hotelfachfrau | Kommentar

KommentarÜberzeugende Bewerbungsunterlagen Hotelfachfrau

Anschreiben

Überzeugend

Gutes Layout

Die ansprechende Gestaltung des Anschreibens ist der erste Pluspunkt, den Jessica Kern mit der überarbeiteten Version ihrer Unterlagen bekommt. Man sieht gleich, dass sie sich Mühe gegeben hat. Das Anschreiben ist übersichtlich, der Anschreibentext ist gut gegliedert. Mit dem Layout ihrer eigenen Adresse als Briefkopf zeigt Jessica Kern, dass sie gut mit der Text-verarbeitung umgehen kann. Diese Fähigkeit könnte sie beispielsweise bei der optischen Gestaltung einer Speisekarte für den Ausbildungsbetrieb kreativ einsetzen.

Überzeugend

Persönliche Ansprache

Diesmal hat sich Jessica Kern informiert. Bei der Agentur für Arbeit hat sie ein Datenblatt des Berghotels Bad Zwesten erhalten. Sie hat sogar zum Telefonhörer gegriffen und angerufen. Dies ist ein weiterer Punkt, der die Ernsthaftigkeit ihrer Bewerbung unterstreicht. Ihre Ansprechpartnerin, Frau Gütlich, hat ihr deswegen auch gerne weitere Informationen gegeben. So hat sie erfahren, welche Schulfächer wichtig sind, und dass das Hotel auch ausländische Gäste beherbergt, die möglichst auf Englisch angespro-chen werden sollen.

Überzeugend

Praxisnähe

Jessica Kern macht jetzt nicht mehr den Fehler, sich im Anschreiben hinter Belanglosigkeiten zu verstecken. Sie weiß jetzt, dass sie ihre ersten Berüh-rungen mit dem Berufsleben erwähnen sollte. Deshalb stellt sie ganz klar heraus, dass sie schon Erfahrungen im »Zimmerdienst« und im »Restau-rant« eines Landgasthofes gesammelt hat. Man glaubt ihr, dass sie sich gern um Gäste kümmern wird. Schließlich hat sie auch schon in einem Al-ten- und Pflegeheim mit angepackt.

Foto

Überzeugend

Wie kann ich Ihnen helfen?

Mit dem neuen Foto beweist Jessica Kern, dass sie auch an einer Hotelre-zeption eingesetzt werden könnte. Sie präsentiert sich mit einem Blazer und dem freundlichen Lächeln einer überzeugten Servicekraft. Das Unbe-darfte und Mädchenhafte ist jetzt aus ihrem Gesichtsausdruck verschwun-den. Man traut dieser Person zu, dass sie im Hotelbetrieb, der ja auch ein-mal anstrengend sein kann, durchhalten wird. Wieder einmal zeigt sich, dass es sich lohnt, auch das Bewerbungsfoto auf den angestrebten Ausbil-dungsplatz auszurichten.

Lebenslauf

Überzeugend

Wie aus einem Guss

Der Lebenslauf orientiert sich gestalterisch am Anschreiben. Jessica Kern hat den gleichen Briefkopf verwendet, weshalb die Unterlagen wie aus ei-nem Guss wirken. Hier hat sich eine Bewerberin vor der Ausarbeitung ihrer Unterlagen Gedanken gemacht und viel Zeit und Mühe investiert. Dies wird jeder Ausbildungsbetrieb positiv beurteilen.

Page 21: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Hotelfachfrau | Kommentar

Überzeugend

Zeitleiste schafft Orientierung

Im Gegensatz zum fehlerhaften Lebenslauf enthält die verbesserte Version jetzt eine Zeitleiste. Auf diese Weise hat man sofort Orientierung. Das Rät-selraten, beispielsweise über den Zeitpunkt des Schulabschlusses, fällt weg. Außerdem kann man durch die geschickte Unterteilung in »Schule« und »Praktika und Aushilftstätigkeiten« sofort erkennen, dass Jessica Kern die Ferien aktiv genutzt hat, um zu jobben oder Praktika zu machen.

Überzeugend

Missverständnisse ausgeräumt

Musste man sich beim misslungenen Lebenslauf noch fragen, welche »di-versen Praktika« Jessica Kern überhaupt gemacht hat und was für sie ein »guter Umgang« mit dem Computer bedeutet, sorgt sie nun für Klarheit. Sie listet nicht nur die Praktikumsstellen auf, sondern beschreibt auch ein-zelne Tätigkeiten im Lebenslauf, welche sie ausgeübt hat. Dank dieser kla-ren Beschreibung sieht man die Ausbildungsplatzbewerberin in einem ganz anderen Licht. Sie ist engagiert und kümmert sich um ihre berufliche Zu-kunft. Neben der Schule hat sie schon eigenes Geld durch Nachhilfe und als Aushilfe in einer Kantine verdient. Eine fleißige Schülerin!

Motivationsseite

Überzeugend

Zusätzliche Argumente

Um die Ernsthaftigkeit ihres Ausbildungswunsches noch einmal zu unter-streichen, hat Jessica Kern als zusätzliches Element – nach Anschreiben und Lebenslauf – eine Motivationsseite eingefügt. Sie möchte damit ver-deutlichen, dass es ihr wirklich ernst mit einer Tätigkeit im Service eines Hotels ist. Und das gelingt ihr auch sehr gut. Hier werden nicht platte Sprü-che geklopft, sondern ernsthafte Argumente aufgeführt.

Überzeugend

Einblicke in zukünftige Aufgaben

Die Einblicke, die sie in den Beruf ihrer Mutter bekommen hat, stellt sie an den Beginn ihrer Motivationsseite. Schon vor dem Praktikum im »Alten- und Pflegeheim« hat sie ihre Mutter des öfteren nach der Schule bei der Arbeit besucht und kleinere Aufgaben erledigt. Auch das freiwillige Praktikum im »Landgasthof Schöne Aussichten« ist sie gezielt angegangen und hat sich schon vor Ausbildungsbeginn mit Arbeiten vertraut gemacht, die später auf sie warten.

FazitEine Ausbildungsplatzbewerberin, die weiß, was auf sie zukommt. Zu-dem sind die einzelnen Elemente in der Bewerbungsunterlagen sehr gut aufeinander abgestimmt. Wenn es mehr Bewerbungen von solcher Qualität gäbe, könnten viele Enttäuschungen – sowohl auf Seiten der Bewerber als auch auf Seiten der Ausbildungsfirmen – vermieden wer-den. Eine Einladung zum persönlichen Gespräch ist ihr sicher!

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Page 22: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

21Beispielbewerbungen: Negativbeispiel Steuerfachangestellte | Anschreiben

Kanzlei Hermann Lehmkuhl Ilka BadenWortstraße 49 Süderstraße 73 C73240 Wendlingen 73240 Wendlingen

Sehr gehrter Herr Steuerberater,

ich interessiere mich sehr für eine Ausbildung bei Ihnen. Mir ist bekannt, dass Sie Auszubildende einstellen. Daher bewerber ich mich bei Ihnen.

Zur Zeit besuch ich das Gymnasium. Da meine Schulzeit nächstes Jahr endet, möchte ich dann eine Ausbil-dung machen. Ich bin sehr interessiert am Steuerberaterberuf.

Diesem Anschreiben habe ich meinen Lebenslauf und ein Foto sowie Schulzeugnisse beigefügt.

Mit freundlichen Grüßen

Anlagen: – Anschreiben– Lebenslauf– Foto– 2 Schulzeugnisse

Adresse unvollständig

kein Profilkeine Vorarbeitschlampig

Page 23: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

22 Beispielbewerbungen: Negativbeispiel Steuerfachangestellte | Lebenslauf

Kanzlei Hermann Lehmkuhl Ilka BadenWortstraße 49 Süderstraße 73 C73240 Wendlingen 73240 Wendlingen

Lebenslauf

Hobbys Lesen, Pferde, Gedichte, Schülerzeitung, AG VOR-GELESEN, Kino, Freundinnen treffen, shoppen

Interesen Steuerliche Aspekte, wirtschaftliches Denken, Wirtschaftsteil der Zeitung, Weiterbildungen, Buchführung

Persönliches Vater: H. Baden, Mutter: M. Baden, Bruder: M. Baden, Schwester: U. Baden

Schulaufbahn 2000 – 2004 Grundschule Wendlingen 2004 bis 2010 Realschule Wendlingen 2010 bis ??? Gymnasium Wendlingen

ängstlich ?

abgeschrieben !

? ?

?

Page 24: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

23Beispielbewerbungen: Negativbeispiel Steuerfachangestellte | Kommentar

KommentarFehlerhafte Bewerbungsunterlagen Steuerfachangestellte

Anschreiben

Fehler

Leerlauf

Schon der erste Blick auf das Anschreiben verheißt nichts Gutes: Ilka Baden liefert ziemlich viel Leerlauf zwischen den einzelnen Zeilen. Es sind so we-nig Buchstaben auf dem Blatt vorhanden, dass die einzelnen Wörter schon richtig verloren wirken. Hier schreibt wohl eine Bewerberin, die nicht be-sonders viel zu sagen hat. Um überzeugen zu können, hätte Ilka Baden aber mehr Informationen liefern müssen.

Fehler

Ungünstige Gestaltung

Die Position der Anschrift der Bewerberin neben der Firmenanschrift ist hier schlecht gewählt. Eigentlich sind Bewerber frei in der Gestaltung eines Briefkopfes und können ihren Absender sowohl neben die Anschrift als auch darüber stellen. Da Ilka Baden später aber so wenig Text liefert, wäre es klüger gewesen, das Blatt konventionell aufzubauen, also links oben ihre Adresse und darunter die Firmenanschrift aufzuführen.

Fehler

Falsche Begründungen

Zwar erwartet ein Leser von einem fast leeren Blatt nicht viel Inhaltliches, aber Ilka Baden schafft es sogar noch, den optischen Leerlauf mit inhaltli-chem Leerlauf zu toppen. Mit Sätzen wie »ich interessiere mich für eine Ausbildung bei Ihnen … Daher bewerber ich mich bei Ihnen« wirkt sie höchstens unfreiwillig komisch. Sie hätte schon ein paar Worte darüber verlieren müssen, warum die Ausbildung zur Steuerfachangestellten zur ihr passen könnte. Informationen dazu liefert sie aber nicht. Ist sie sich wo-möglich selbst nicht sicher?

Fehler

Doppelt gemoppelt

Nachdem es Ilka Baden mit der nichtssagenden Formulierung »Mir ist be-kannt, dass Sie Auszubildende einstellen. Daher bewerber ich mich bei Ih-nen.« versucht hat, probiert sie die gleiche Masche im nächsten Absatz gleich noch einmal. Dort schreibt sie »Da meine Schulzeit nächstes Jahr endet, möchte ich dann eine Ausbildung machen.« Mit ihren Begründungen dreht sich Ilka Baden im Kreis. Sie liefert eigentlich auch gar keine Begrün-dungen, sondern wiederholt gebetsmühlenartig Selbstverständlichkeiten. Auch die mitgelieferten Anlagen führt sie zweimal auf, einmal im Text und einmal in der Fußzeile.

Fehler

Zu viele Tippfehler

Steuerberater sind recht empfindlich, wenn es um das genaue Arbeiten ihrer Angestellten geht. Schließlich hängt für die Mandanten einiges davon ab, dass Buchungsvorgänge sauber erfasst werden. Ilka Baden leistet sich leider einige Tippfehler im Anschreiben und weckt damit natürlich Zweifel an einer gründlichen Arbeitsweise. Schon in der Anrede »Sehr gehrter Herr« fehlt ein »e«. Dann geht es weiter mit einem zusätzlichen »r« in »Daher bewerber ich mich …, und zur Zeit besuch ich das Gymnasium« kann man im Gespräch sagen, schriftlich muss es aber lauten »Zur Zeit besuche ich das Gymnasium.« Dies alles spricht leider nicht für einen souveränen Um-gang mit Schriftstücken!

Page 25: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

24 Beispielbewerbungen: Negativbeispiel Steuerfachangestellte | Kommentar

Foto

Fehler

Trübsinn in Aktion

Auf Ilka Baden wirkt die Aussicht auf einen Ausbildungsplatz offenbar we-nig ansprechend. Sie sieht aus, als würde sie dem Trübsinn verfallen. Natür-lich erwartet niemand, dass sie Hurra schreit, wenn es um das zukünftige Arbeitsleben geht. Aber so traurig, wie sich die Bewerberin mit diesem Foto präsentiert, schadet sie sich am Ende nur selbst. Wer möchte schon jeden Tag einer Mitarbeiterin begegnen, die mit hängendem Kopf durchs Leben schlurft? Der viel zu dunkle Bildhintergrund tut ein Übriges. Das ganze Foto wirkt, als wäre Ilka Baden völlig im Elend versunken und würde nur noch schwarz für ihre Zukunft sehen.

Lebenslauf

Fehler

Plötzliche Aktivität

Auf einmal entwickelt die Ausbildungsplatzsucherin Aktivität: Im ersten Block »Hobbys« geht sie in die Vollen und zeigt, dass es durchaus Dinge gibt, die sie gerne macht. Nur leider haben alle ihre Hobbys nichts mit dem zukünftigen Beruf zu tun. Gefährlich ist zudem, dass ihre Hobbys auf Vor-lieben hindeuten, die sie als Steuerfachangestellte nicht einsetzen kann. Sie wird schließlich eher mit Zahlen zu tun haben als mit »Gedichten«. Ilka Baden darf ja gerne Hobbys haben. Da sie aber keine wirklichen Informati-onen über Stärken und Erfahrungen liefert, die einen Erfolg ihrer Ausbil-dung wahrscheinlich machen, werden durch diese Angaben eher Zweifel bei den Verantwortlichen in der Steuerkanzlei entstehen.

Fehler

Zerrissenheit

Die beiden Blöcke »Hobbys« und »Interesen« – leider auch wieder falsch geschrieben – enthalten völlig entgegengesetzte Informationen. Einer der beiden Blöcke kann nichts mit der Bewerberin zu tun haben. Und da drängt sich die Ansicht auf, dass sie die Angaben im Block Interesen einfach abge-schrieben hat, um sich interessant zu machen. Denn kein Ausbildungsver-antwortlicher wird ihr bei diesen Bewerbungsunterlagen abnehmen, dass sie sich gerne mit »Steuerlichen Aspekten«, »Buchführung« und dem »Wirtschaftsteil einer Zeitung« beschäftigt.

FazitEine gequälte Bewerberin, die mit ihrem Anschreiben und ihrem Le-benslauf auch Ausbildungsverantwortliche quält. Man gewinnt an kei-ner Stelle den Eindruck, dass sie ein echtes Interesse an dieser Ausbil-dung hat. Diesen Ausbildungsplatz wird deshalb ganz gewiss eine andere Bewerberin bekommen.

Page 26: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

25Beispielbewerbungen: Steuerfachangestellte | Auswertung

Informationen über den AusbildungsberufAusbildungsplatz Steuerfachangestellte

Ilka Baden musste erkennen, dass ihre Bewerbungsunterlagen nicht den Anforderungen von Steuerberatern entspricht. Sie hat sich noch einmal gründlich vor Augen geführt, welche Erfahrungen sie in ihrem Praktikum bei einer Steuerberaterin gesammelt hat. Außerdem hat sie sich im Internet die Homepage der Steuerberaterkammer angesehen. Dabei ist sie auch fündig geworden. Die Aufgaben im Ausbildungsberuf und die persönlichen Voraus-setzungen an künftige Steuerfachangestellte wurden ausführlich beschrie-ben.

Aufgaben im Ausbildungsberuf – Erstellen der Finanzbuchführungen– Erledigen der Lohn- und Gehaltsabrechnungen– Vorbereiten von Jahresabschlüssen– Bearbeiten von Steuererklärungen– Prüfen von Steuerbescheiden– Auskünfte an Mandanten erteilen

Persönliche Voraussetzungen – Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung– kontaktfreudig– Interesse an steuerlichen und rechtlichen Fragen– gute Noten in Mathematik und Deutsch

Weitere Hinweise In einem vorab geführten Telefongespräch mit der Kanzlei Hermann Lehm-kuhl hat sie noch weitere Hinweise bekommen. Sie hat zwar nicht mit dem für die Einstellung verantwortlichen Steuerberater, Herrn Hermann Lehm-kuhl, telefoniert. Aber seine langjährige Steuerfachangestellte, Frau Pöp-pel, hat ihr ein paar Tipps für ihre Bewerbung gegeben. Frau Pöppel war von dem freundlichen Auftritt der Ausbildungsplatzsucherin am Telefon ange-tan. So konnte Ilka Baden wertvolle Zusatzinformationen bekommen.

Spezielle Wünsche der Kanzlei Hermann Lehmkuhl

– starke Serviceorientierung im Umgang mit Mandanten– Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge– Lernbereitschaft

Page 27: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

26 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Steuerfachangestellte | Anschreiben

Ilka Baden Süderstraße 73 C, 73240 WendlingenTel. 0 70 24 – 28 12 23, Handy 01 73 – 321 43 54, E-Mail: [email protected]

Kanzlei Hermann LehmkuhlSteuerberater, Wirtschafts- und UnternehmensberatungHerr Hermann LehmkuhlWortstraße 4973240 Wendlingen

Wendlingen, 2. Dezember 2012

Bewerbung für den Ausbildungsplatz zur SteuerfachangestelltenMein Telefongespräch mit Frau Pöppel vom 29. November 2012

Sehr geehrter Herr Lehmkuhl,

über den von Ihnen angebotenen Ausbildungsplatz habe ich mich bei Frau Pöppel erkundigt. Durch ein frei-williges Praktikum beim Steuerberater Olaf Holzmann konnte ich mich schon mit Aufgaben in einer Steuer-kanzlei vertraut machen. Ich habe Akten sortiert, Belege zugeordnet und abgeheftet und Salden addiert. Seit 2010 arbeite ich an der jährlichen Inventur im Drogerie-Markt Wendlingen mit. Dort habe ich auch ein Schulpraktikum gemacht.

Auch in meiner Freizeit beschäftige ich mich mit Buchhaltungsfragen. Ich bin Kassenwart der Schülerzei-tung meines Gymnasiums. Für die Buchführung habe ich mich in das Programm QuickBooks eingearbeitet. Daneben beherrsche ich die Textverarbeitung Word und die Tabellenkalkulation Excel gut.

Im Juli 2013 werde ich mein Abitur am Gymnasium Wendlingen machen. Meine Leistungsfächer sind Deutsch und Mathematik. Um wirtschaftliche Zusammenhänge besser verstehen zu können, habe ich als 3. Prüfungsfach Gemeinschaftskunde gewählt.

Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Anlagen

viele gute Infos !

korrekt

gut !

Zahlenmensch

passt

Page 28: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

27Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Steuerfachangestellte | Lebenslauf

Ilka Baden Süderstraße 73 C, 73240 WendlingenTel. 0 70 24 – 28 12 23, Handy 01 73 – 321 43 54, E-Mail: [email protected]

LEBENSLAUF

Persönliche Datengeboren am 20. April 1994 in StuttgartEltern: Heinrich Baden (Bankangestellter), Margarethe Baden (Kauffrau)Geschwister: Martin Baden (16 Jahre), Ulrike Baden (14 Jahre)

Schule08/2000 bis 07/2004 Grundschule Wendlingen08/2004 bis 07/2010 Realschule Wendlingen07/2010 bis 07/2013 Gymnasium WendlingenAbiturprüfungsfächer: Deutsch (L1), Mathematik (L2), Gemeinschaftskunde (P3), Philosophie (P4)

Praktika und Aushilfsjob09/2009 zweiwöchiges Praktikum im Drogerie-Markt Wendlingen (Waren sortiert, Kassenabrechnungen mit überprüft, Kunden beraten)01/2010bis 01/2012 jährliche Inventur im Drogerie-Markt Wendlingen05/2012 freiwilliges zweiwöchiges Praktikum am Nachmittag beim Steuerberater Olaf Holzmann, Wendlingen (Akten sortiert, Belege abgeheftet, Salden addiert)

ComputerTextverarbeitung Word (gut)Tabellenkalkulation Excel (gut)Internet (gut)QuickBooks (Grundkenntnisse)

FreizeitSchülerzeitung des Gymnasium Wendlingen, Redaktionsmitglied und KassenwartArbeitsgemeinschaft »Vor-Gelesen«: Organisation von Vorlesungen in Kindergärten und AltenheimenKino, Freundinnen treffen, Literatur

Wendlingen, 2. Dezember 2012

sympathisch

fit am PC

aktiv

schon viel gearbeitet

kennt die Arbeitswelt einladen !

Page 29: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

28 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Steuerfachangestellte | Kommentar

KommentarÜberzeugende Bewerbungsunterlagen Steuerfachangestellte

Anschreiben

Überzeugend

Ansprechende Gestaltung

Zunächst fällt der gut gestaltete Briefkopf auf dem Anschreiben von Ilka Baden auf. Sie hat sich viel Mühe mit dem Layout gegeben. Das Anschreiben könnte glatt als Geschäftsbrief durchgehen. Die Kontaktdaten von Ilka Ba-den sind komplett – mit Telefonnummer, Handynummer und E-Mail-Ad-resse – aufgeführt. Auch in der Firmenanschrift gibt es keine Patzer mehr. Im Gegenteil, Ilka Baden spricht den Inhaber der Kanzlei persönlich an, sie hat sogar seinen Vornamen herausbekommen. Auch die genaue Bezeich-nung »Steuerberater, Wirtschafts- und Unternehmensberatung« taucht auf. Die Betreffzeile ist in Fettdruck herausgestellt und aussagekräftig.

Überzeugend

Einsatzfreude

In der Bezugzeile weist Ilka Baden auf das vorab geführte »Telefongespräch mit Frau Pöppel vom 29. November 2012« hin. Es ist gleich ersichtlich, dass sich diese Bewerberin für ihren Ausbildungswunsch einsetzt. Die im Tele-fongespräch erhaltenen Informationen helfen ihr dabei, das Anschreiben passgenau zuzuschneiden: Mit der Einarbeitung in das Buchhaltungspro-gramm QuickBooks beweist sie ihre Lernbereitschaft und im Fach Gemein-schaftskunde beschäftigt sie sich mit wirtschaftlichen Zusammenhängen. Auch in der Freizeit engagiert sich Ilka Baden. Es ist natürlich sehr überzeu-gend, dass sie Kassenwart der Schülerzeitung ist. Offensichtlich hat sie das Vertrauen ihrer Mitschüler und kann auch gut rechnen – beides echte Argumente, die für ihre Einstellung sprechen.

Überzeugend

Aussagekräftige Fakten

Diesmal versucht Ilka Baden es nicht mit der plumpen Wiederholung von Leerfloskeln im Anschreiben. Sie zählt detailliert die Aufgaben auf, die sie während eines freiwilligen Praktikums bei einem Steuerberater übernom-men hat. Da sie schon »Akten sortiert, Belege zugeordnet und Salden ad-diert« hat, kann der angeschriebene Steuerberater erkennen, dass sie in der Ausbildung gut zurechtkommen wird. Auch in ihrem Schulpraktikum hat sich Ilka Baden wohl sehr gut bewährt. Schließlich hat der Drogerie-Markt Wendlingen sie in den folgenden Jahren immer wieder für die Inventur ein-gestellt.

Foto

Überzeugend

Verlässlich und bodenständig

Es geht doch! Sicherlich ist Ilka Baden nicht der überschäumende Typ. Das ist aber auch gar nicht notwendig und für eine Ausbildung zur Steuerfa-changestellten wahrscheinlich gar nicht wünschenswert. Machte sie auf dem fehlerhaften Foto noch einen trübsinnigen Eindruck, so hat Ilka Baden jetzt mit diesem guten Foto die Wende geschafft. Ihr eher zurückhaltendes Wesen verkauft sie sehr gut. Sie wirkt auf dem Foto verlässlich und boden-ständig. Der Hintergrund ist nun hell genug gewählt und die gute Ausleuch-tung verleiht der Bewerberin einen lebendigeren Ausdruck. Abgerundet wird das Ganze durch ihr nettes Lächeln.

Page 30: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

29Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Steuerfachangestellte | Kommentar

Lebenslauf

Überzeugend

Gute Fortsetzung

Der Lebenslauf ist eine gelungene Fortsetzung des Anschreibens. Da Ilka Baden die Kopfzeile noch einmal verwendet, wirken Lebenslauf und An-schreiben wie aus einem Guss. Wieder hat sich die Bewerberin Gedanken um das richtige Layout gemacht und den Lebenslauf sehr gut gestaltet. In der Kanzlei kann man dadurch erkennen, dass die Unterlagen durchdacht und extra für diese Kanzlei angefertigt wurden. Dies deutet auf eine Bewer-berin, die sich Mühe gibt und die ernsthaft an diesem Ausbildungplatz in-teressiert ist.

Überzeugend

Detailinformationen

Die Blöcke des Lebenslaufes sind diesmal viel geschickter angeordnet. Endlich erfährt man im Block »Persönliche Daten«, wann die Bewerberin überhaupt geboren wurde. Die Berufe der Eltern sind angegeben. Auch die Geschwister werden mit Vornamen und Altersangabe genannt. Ilka Baden ist die Älteste. Aus ihrer Sicht ein Zufall, aus Sicht von Ausbildungsverant-wortlichen ein Hinweis darauf, dass sie gelernt hat, sich um andere – ihre kleineren Geschwister – zu kümmern. Mit den Abiturprüfungsfächern kann die Bewerberin weitere Punkte sammeln. Die Computerkenntnisse im Block Computer sind einzeln aufgeführt und bewertet. Auf den zu ausführlichen Block Hobbys hat Ilka Baden ganz verzichtet. Stattdessen beschreibt sie im Block Freizeit ausgewählte Aktivitäten.

Überzeugend

Berufsnähe

Ihre Praktika und den Aushilfsjob hat Ilka Baden sehr gut dargestellt. Durch die Angabe von ausgewählten Tätigkeiten wird nachvollziehbar, welche Er-fahrungen sie schon sammeln konnte. Es wird deutlich, dass sie gut mit Zahlen umgehen kann. Schließlich hat sie des öfteren an der Inventur teil-genommen und Kassenabrechnungen überprüft. Im freiwilligen Praktikum konnte sie schon in eine Steuerberatungskanzlei hineinschnuppern. Die Bewerberin hat einiges zu bieten: Man nimmt ihr ohne Zweifel ab, dass sie sich mit ihrem Ausbildungswunsch schon einige Zeit beschäftigt hat.

FazitKaum zu glauben, dass es sich um die gleiche Bewerberin wie im Nega-tivbeispiel handelt. Ilka Baden hat diesmal jeden Trumpf geschickt ausgespielt. Der Kanzleiinhaber wird sie sicherlich gerne kennen lernen wollen und sie zu einem Vorstellungsgespräch einladen.

Page 31: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

30 Beispielbewerbungen: Negativbeispiel Industriemechaniker | Anschreiben

Murat Sanibas

ABC Maschinen GmbHGewerbestraße 108-11235584 Wetzlar

Sehr geehrter Herr,

ich beziehe mich auf ein Gespräch, das mein Vater mit meinem Onkel geführt hat. Der hat einen Sohn, der bei Ihnen eine Ausbildung macht. Mein Vater hat auch versucht anzurufen, aber das hat nicht geklappt. Maschinen finde ich interessant. In meiner Freizeit mache ich Taekwon-Do, darum bin ich auch durchset-zungsfähig. Ich möchte unbedingt bei Ihnen die Ausbildung machen.

Wann darf ich mich bei Ihnen vorstellen? niemals !

wer ?

Adresse ?

Page 32: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

31Beispielbewerbungen: Negativbeispiel Industriemechaniker | Lebenslauf

L E B E N S L A U F

Am 28. Februar 1997 wurde ich als zweites Kind des Kfz-Mechanikers Recep Sanibas und seiner Frau, meiner Mutter, in Wetzlar geboren. Ich habe noch eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder. Seit dem 10. September 2003 bin ich Schüler. Zuerst besuchte ich die Grundschule, dann die Realschule. Im nächsten Jahr werde ich die Schule mit einem Abschluss verlassen.

Meine wichtigsten Freizeitbeschäftigungen sind Musik hören, DVDs gucken und Taekwon-Do.

Wetzlar, 2012

?

null Infos ! ab in den Papierkorb !

Automatenfoto ?

Page 33: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

32 Beispielbewerbungen: Negativbeispiel Industriemechaniker | Kommentar

KommentarFehlerhafte Bewerbungsunterlagen Industriemechaniker

Anschreiben

Fehler

Absender unbekannt

Murat Sanibas hat sich anscheinend mit dem Bewerbungsverfahren nicht besonders beschäftigt. Er kennt nicht einmal die einfachsten Regeln, denn in seinem Anschreiben hat er weder Adresse noch Telefonnummer angege-ben. Wahrscheinlich war er der Ansicht, dass es genügt, wenn sein Absen-der auf dem Briefumschlag vermerkt ist. Dass dieser jedoch sofort nach dem Öffnen des Briefes im Papierkorb verschwindet, scheint er nicht zu wissen. Damit hat sich die Bewerbung eigentlich von selbst erledigt, da ein Ausbildungsverantwortlicher den Bewerber schon gar nicht erreichen könnte!

Fehler

Weitere formale Mängel

Auch die restliche Form genügt keinesfalls den Ansprüchen an ein An-schreiben von Ausbildungsplatzsuchern. Ein Erstellungsdatum findet sich ebensowenig wie die Angabe des Erstellungsortes. Auf eine Betreffzeile, aus der man herauslesen könnte, worum es eigentlich geht, hat Murat Sa-nibas ganz verzichtet. Am Ende des viel zu kurzen Anschreibentextes steht zwar die Aussage »Ich möchte unbedingt bei Ihnen die Ausbildung ma-chen.« Aber um welche Ausbildung es eigentlich geht, verrät der Bewerber nicht. Somit übersteht diese Bewerbung nicht einmal die erste Prüfungs-hürde.

Fehler

Wer wünscht die Ausbildung?

An sich ist es nicht schlecht, wenn Ausbildungsplatzsucher ihren Berufs-wunsch mit den Eltern besprechen. Ausbildungsverantwortliche schätzen es, wenn auch die Eltern hinter dem Ausbildungswunsch ihrer Kinder ste-hen. Manchmal hilft das Gespräch mit Eltern, Bekannten oder Freunden auch, um einen besseren Einblick in die Aufgaben des Ausbildungsberufes zu bekommen. Im Falle von Murat Sanibas scheint der Wunsch des Vaters aber überhaupt nichts mit den Wünschen seines Sohnes zu tun zu haben. Vater und Onkel haben die Köpfe zusammengesteckt, um den Nachwuchs irgendwo unterzubringen. Der Sohn macht nur keinen besonders interes-sierten Eindruck! Selbst den Anruf bei der Ausbildungsfirma hat der Vater getätigt. Will Murat Sanibas überhaupt einen Ausbildungsplatz?

Foto

Fehler

Null Bock!

Das Foto unterstützt die Angaben im Anschreiben – leider ebenfalls im negativen Sinne. So richtig Freude scheint bei Murat Sanibas nicht aufzu-kommen, wenn er an eine Ausbildung denkt. Im Gegenteil, man vermutet eher, dass er die Wünsche seines Vaters mit diesem Foto sabotieren möchte. Gequält schaut er in die Kamera. Dass das Truckercap für ein Bewerbungs-foto völlig unpassend ist, wird ihm wohl bewusst sein. Auf seine Weise setzt er sich gegen seinen Vater durch: Er signalisiert dem Betrachter im Ausbil-dungsbetrieb, dass er im Grunde gar keine Lust auf eine Ausbildung hat.

Page 34: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

33Beispielbewerbungen: Negativbeispiel Industriemechaniker | Kommentar

Lebenslauf

Fehler

Aufsatz

Auch beim Lebenslauf wird die Qualität der Bewerbungsunterlagen nicht besser. Wieder bestätigt sich, dass Murat Sanibas keine Lust dazu hat, sich etwas anzustrengen und einen guten Lebenslauf anzufertigen. Statt eines tabellarischen Lebenslaufes liefert er einen Lebenslauf in Aufsatzform. Informationen enthält dieser Fünfzeiler aber nicht. Zwar nennt er hier Er-stellungsort und -jahr. Aber die Angabe »Wetzlar, 2012« lässt sofort vermu-ten, dass dieser Lebenslauf gleich im Dutzend erstellt wurde und bei meh-reren Firmen vorlag.

Fehler

Das Rätselraten geht weiter

Man erfährt leider auch im Lebenslauf nicht, wer sich hier überhaupt be-wirbt. Die Adresse von Murat Sanibas taucht immer noch nicht auf. Es ist auch nicht aus den Angaben herauszulesen, welche Ausbildung der Bewer-ber anstrebt. Persönliche Erfahrungen mit der Berufswelt fehlen ganz. Si-cherlich hat auch Murat Sanibas einmal ein Schulpraktikum gemacht. Die-ses taucht aber mit keinem Wort auf. Dieser Lebenslauf wird Ausbildungs- verantwortlichen rätselhaft vorkommen. Warum gibt sich Murat Sanibas so wenig Mühe? Ist es ihm womöglich völlig egal, ob es mit dem Ausbildungs-platz klappt?

Fehler

Informationsarmut

Selbst der geduldigste Leser, der die Unterlagen womöglich zweimal liest, wird nicht herausfinden, welche Ausbildung Murat Sanibas überhaupt ma-chen will. Es tauchen auch keine Informationen darüber auf, was bei dem Bewerber Interesse an diesem Ausbildungsplatz ausgelöst hat. Lieblings-fächer fehlen ebenso wie Computerkenntnisse. Nur bei den Freizeitbe-schäftigungen wird Murat Sanibas auskunftsfreudiger, aber kann auch hier nicht punkten. Denn eigentlich könnte die für den Kampfsport »Taekwon-Do« notwendige Disziplin, Körperbeherrschung und Konzentrationsfähig-keit für ihn sprechen. Da er im Anschreiben aber geschrieben hatte »In meiner Freizeit mache ich Taekwon-Do, darum bin ich auch durchsetzungs-fähig«, scheint er den Kampfsport eher als Drohmittel denn als positive Eigenschaft einsetzen zu wollen.

FazitDies ist eine Bewerbung ohne jeglichen Informationsgehalt. Es wird nicht einmal klar, welche Person sich da überhaupt bewirbt. Eine Ab-sage ist selbstverständlich. Nur, wird diese Murat Sanibas überhaupt erreichen? Schließlich weiß die Ausbildungsfirma ja nicht einmal, an welche Adresse die Bewerbungsunterlagen zurückgeschickt werden sollen!

Page 35: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

Beispielbewerbungen: Industriemechaniker | Auswertung

Informationen über den AusbildungsberufAusbildungsplatz Industriemechaniker: Fachrichtung Betriebstechnik

Murat Sanibas hatte mit seinen dürftigen Angaben in Anschreiben und Le-benslauf bisher keinen Bewerbungserfolg. Nun will er das Blatt wenden. Um seine Stärken besser herüberbringen zu können, stellt er zunächst eine Übersicht mit den Aufgaben im Ausbildungsberuf und den gewünschten persönlichen Voraussetzungen an zukünftige Industriemechaniker der Fachrichtung Betriebstechnik zusammen.

Aufgaben im Ausbildungsberuf – Wartung von Maschinen und Fertigungssystemen– Funktionsprüfung von Anlagen– Störungsbehebung durch Reparatur und Austausch– Anpassung der Betriebsanlagen

Persönliche Voraussetzungen – Interesse für technische Fragestellungen– Fähigkeit zum genauen und sorgfältigen Arbeiten– Teamfähigkeit

Weitere Informationen Im Stellenteil der Wetzlarer Nachrichten findet Murat Sanibas eine Sonder-beilage zum Thema Ausbildungssuche. Dort stößt er auf die Stellenanzeige der ABC Maschinen GmbH, mit der Auszubildende für den Beruf Industrie-mechaniker: Fachrichtung Betriebstechnik gesucht werden. So kann er die speziellen Wünsche der ABC Maschinen GmbH aus der Stellenanzeige her-ausschreiben.

Spezielle Wünsche der ABC Maschinen GmbH

– gute Noten in Mathematik– guter Haupt- oder Realschulabschluss– handwerkliches Geschick

34

Page 36: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

35Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Industriemechaniker | Anschreiben

Murat SanibasPoststraße 3835581 Wetzlar

Tel. 0 64 41 – 454 32 89

ABC Maschinen GmbHPersonalabteilung: Frau EngenhorstGewerbestraße 108-11235584 Wetzlar

Wetzlar, 3. November 2012

Ausbildungsplatz Industriemechaniker: Fachrichtung BetriebstechnikIhre Anzeige in den Wetzlarer Nachrichten vom 30. Oktober 2012

Sehr geehrte Frau Engenhorst,

in den Wetzlarer Nachrichten habe ich in der Sonderbeilage Ihre Stellenanzeige gefunden. Ich möchte gerne eine Ausbildung zum Industriemechaniker: Fachrichtung Betriebstechnik machen. Im Sommer nächsten Jahres werde ich an der Realschule im Schulzentrum Wetzlar einen guten Realschulabschluss machen. In Mathematik habe ich im Moment die Note 2 und im technischen Werken die Note 1.

Weil ich Interesse für technische Zusammenhänge habe, habe ich in der Kfz-Werkstatt meines Onkels mit-geholfen. Mein Schulpraktikum habe ich bei der Maschinenbau Günther & Co. KG gemacht. Dort habe ich etwas über Metallbearbeitung und Maschinenwartung gelernt.

In der Schule habe ich den Computerführerschein gemacht, um den PC gut einsetzen zu können. Ich würde gerne bei Ihnen meine Ausbildung machen. Über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Page 37: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

36 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Industriemechaniker | Lebenslauf

Murat SanibasPoststraße 3835581 Wetzlar

Tel. 0 64 41 – 454 32 89

Zur Persongeboren am 28.02.1997 in WetzlarVater: Recep Sanibas, Kfz-MechanikerMutter: Tansu Sanibas, Schneiderin und HausfrauGeschwister: Yussuf (14 Jahre), Yasemin (21 Jahre, Bürokauffrau)

Schule09/2003 bis 07/2007 Grundschule im Schulzentrum Wetzlar08/2007 bis 07/2013 Realschule im Schulzentrum Wetzlar Lieblingsfächer Mathe (Note 2), Technisches Werken (Note 1), Sport (Note 2)

Praktikum06/2013 Maschinenbau Günther & Co. KG, Schulpraktikum, Bearbeitung von Teileanforderungen im Lager, Werkstücke feilen, Helfer bei der Maschinenwartung

ComputerComputerführerschein der Schule: Word, Excel, Internet

SonstigesWerkstatthelfer bei meinem Onkel, Inhaber der freien Werkstatt Özdemir-Auto

HobbysTaekwon-Do, Freunde treffen, Kino

Wetzlar, 03.November 2012

gut

motiviert

freundlicher Typ

Page 38: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

37Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Industriemechaniker | Motivationsseite

Murat SanibasPoststraße 3835581 Wetzlar

Tel. 0 64 41 – 454 32 89

Mein Ausbildungswunsch: Industriemechaniker, Fachrichtung Betriebstechnik

Mein Onkel besitzt eine Kfz-Werkstatt. Neben der Schule habe ich dort immer wieder ausgeholfen. Ich habe das Werkzeug kennen gelernt und weiß jetzt schon selber, welches Werkzeug für bestimmte Reparaturen bereitgelegt werden muss. Ölwechsel hat mich mein Onkel schon selbstständig machen lassen. Dabei achte ich immer darauf, dass ich die in der Betriebsanleitung genannten Füllmengen einhalte.

Im Praktikum bei der Maschinenbau Günther & Co. KG konnte ich noch weitere Erfahrungen sammeln. Da ich schon etwas über Teilebezeichnungen wusste und mich auch mit Schraubengrößen auskenne, konnte ich Teileanforderungen aus der Produktion im Lager zusammensuchen. Daneben habe ich gelernt, wie man Metall bearbeitet. Ich habe gefeilt und gebohrt. Auch bei der Maschinenwartung habe ich mitgeholfen. Auch dabei half mir, dass ich bei meinem Onkel schon den Umgang mit Motoren gelernt habe.

Ich finde es interessant, an großen Anlagen zu arbeiten, die mehrere Maschinen miteinander verbinden. Daher möchte ich lieber Industriemechaniker werden als Kfz-Mechaniker. Betriebstechnik habe ich mir aus-gesucht, weil ich schon etwas über Maschinenwartung gelernt habe.

Extraseite: gibt sich Mühe !

technisches Interesse arbeitet gerne praktisch überzeugende Unterlagen

unbedingt einladen

Page 39: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

38 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Industriemechaniker | Kommentar

KommentarÜberzeugende Bewerbungsunterlagen Industriemechaniker

Anschreiben

Überzeugend

Ansprechende Aufmachung

Diesmal hat sich Murat Sanibas mit seinem Anschreiben wesentlich mehr Mühe gegeben. Das Ergebnis fällt auch gleich positiv ins Auge. Er hat seine Anschrift nicht nur vermerkt, sondern auch gut gestaltet in die rechte obere Ecke eingefügt. Die Bewerbung ist an die richtige Abteilung der ABC Ma-schinenbau GmbH gerichtet. Auch eine persönliche Ansprechpartnerin – »Frau Engenhorst« – fehlt nicht. Weiter geht es mit der aussagekräftigen Betreffzeile »Ausbildungsplatz Industriemechaniker: Fachrichtung Be-triebstechnik«. Nun erspart Murat Sanibas dem Leser das Rätselraten, worum es eigentlich geht. Mit der Bezugzeile, in der er die Stellenanzeige der Firma aufführt, kann er nachweisen, dass er gezielt nach einem Ausbil-dungsbetrieb gesucht hat.

Überzeugend

Überzeugungsarbeit

Die geleistete Vorarbeit nutzt Murat Sanibas geschickt. Er greift die Anfor-derungen auf, die an einen Ausbildungsplatzbewerber in seinem Wunsch-beruf gestellt werden, und erwähnt wichtige Stichworte wie die Note 2 in Mathematik und den »guten Realschulabschluss«. Handwerkliches Ge-schick kann Murat Sanibas durch seine Note 1 im Technischen Werken und die »Metallbearbeitung« im Praktikum nachweisen. Damit hat er die spezi-ellen Wünsche der ABC Maschinen GmbH an künftige Auszubildende her-vorragend in sein Anschreiben eingepasst.

Überzeugend

Einsatz gezeigt

Ausbildungsverantwortliche sind stets beeindruckt, wenn Bewerber etwas Besonderes geleistet haben. Bei Murat Sanibas ist dies die Mithilfe in der Kfz-Werkstatt des Onkels. So kann die Ausbildungsverantwortliche erken-nen, dass der Bewerber tatsächlich technisch begabt ist. Auch der Compu-terführerschein, den Murat Sanibas in der Schule gemacht hat, spricht für ihn. Schließlich ist es für einen zukünftigen Industriemechaniker unum-gänglich, dass er auch mit dem Computer arbeiten kann. Die Vorkenntnisse des Bewerbers passen im Ganzen hervorragend zu der von ihm angestreb-ten Berufsausbildung.

Foto

Überzeugend

Interessanter Bewerber

Von Verweigerungshaltung ist auf dem neuen Bewerbungsfoto von Murat Sanibas überhaupt nichts mehr zu sehen. Im Gegenteil, diesmal überzeugt er mit einem professionell angefertigten Foto. Er blickt interessiert in die Kamera. Der gut ausgeleuchtete Hintergrund unterstützt den offenen und sympathischen Eindruck, den der Bewerber hier vermittelt. Die Kleidung ist seriös gewählt, ein Hemd mit dezenten Streifen. Natürlich wird er später an den Maschinen in einer anderen Kleidung arbeiten. Auf dem Foto geht es nur darum, die Ernsthaftigkeit der Bewerbung zu vermitteln. Das schafft Murat Sanibas mit diesem Foto ohne Schwierigkeiten.

Page 40: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

39Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Industriemechaniker | Kommentar

Lebenslauf

Überzeugend

Tabellarische Form

Statt des zu knappen Fünfzeilers in Aufsatzform hat Murat Sanibas diesmal einen tabellarischen Lebenslauf angefertigt. Mit der guten Gestaltung be-weist er ein weiteres Mal, dass er mit dem Computer souverän umgehen kann. In den Blöcken »Schule« und »Praktikum« sind die dazugehörigen Zeit-räume zudem übersichtlich aufgelistet. Auch mit den weiteren Blöcken »zur Person, Computer, Sonstiges und Hobbys« kann er punkten.

Überzeugend

Vorgaben im Blick

Murat Sanibas achtet auch bei seinem Lebenslauf darauf, auf die Wünsche der Ausbildungsfirma einzugehen. Beispielsweise gibt er seine 2 in Mathe-matik an, weil in der Stellenanzeige gute Noten in Mathematik gefordert wurden. Die Nennung des zweiten Lieblingsfaches Technisches Werken mit der Note 1 belegt das geforderte handwerkliche Geschick.

Überzeugend

Gute Zusatzinfos

Der Hinweis auf die Erfahrungen als »Werkstatthelfer« in der freien Werk-statt des Onkels ist wertvoll. Man glaubt dem Bewerber, dass er dort die Fähigkeit zum genauen und sorgfältigen Arbeiten gelernt hat. Das Prakti-kum ist ebenfalls sehr gut dargestellt. Es taucht nicht nur die Firma auf, sondern Murat Sanibas benennt auch die Erfahrungen, die er während des Praktikums gesammelt hat. Der »Computerführerschein« mit den aufge-führten Programmen Word und Excel rundet das interessante Bewerber-profil glaubwürdig ab.

Motivationsseite

Überzeugend

Noch mehr Einsatz

Die Motivationsseite, die Murat Sanibas freiwillig erstellt und extra beige-fügt hat, ergänzt die gute Qualität seines Anschreibens und seines Lebens-laufes. Auf der Extraseite nimmt er sich den Platz für eine ausführliche Begründung seines Ausbildungswunsches. Hier ist die Aufsatzform ange-messen. Es sind für Ausbildungsverantwortliche viele wertvolle Informati-onen enthalten, die bisher noch nicht aufgetaucht sind. Beispielsweise belegt die Angabe »Ölwechsel hat mich mein Onkel schon selbstständig machen lassen« die geforderte Fähigkeit zum genauen und sorgfältigen Arbeiten. Und dass Murat Sanibas die Füllmengen in der Betriebsanleitung nachschlägt, zeigt, dass er sich gezielt vor seinen Arbeitsaufgaben infor-miert.

FazitMurat Sanibas sammelt mit seiner Bewerbung so viele Pluspunkte, dass eine Einladung zum Vorstellungsgespräch auf jeden Fall erfolgen wird. Diesen engagierten Bewerber wird die Ausbildungsverantwortli-che unbedingt kennen lernen wollen.

Page 41: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

40 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Kaufmann im Groß- und Außenhandel | Anschreiben

Daniel Wernhoff Tel. 09 41 / 45 43 23 Turmgasse 28 Handy 01 73 / 123 45 67 93055 Regensburg E-Mail: [email protected]

Import GmbH & Co. KGPersonalabteilung: Herr WanderIm Gewerbegebiet 2893059 Regensburg

Regensburg, 08. Februar 2013

Ausbildungsplatz Kaufmann im Groß- und Außenhandel

Sehr geehrter Herr Wander,

am 23.07.2014 werde ich die Fachoberschule Regensburg abschließen. Ich interessiere mich schon länger für eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Deshalb habe ich auch beim Büroartikelhersteller Bürowelt GmbH ein vierwöchiges Praktikum durchlaufen. Dabei habe ich die Arbeit in den Abteilungen Import, Verkauf und Service näher kennen gelernt. Ich durfte auch bei Kundengesprächen dabei sein und sehen, wie Aufträge kalkuliert werden. Dies hat mich in meinem Ausbildungswunsch bestärkt.

Zu meinen Lieblingsfächern in der Schule gehören Englisch und Mathematik . In meiner Schule gibt es auch ein Austauschprogramm mit Großbritannien. So konnte ich zwei Wochen an der Schule in Manchester ver-bringen, was mir sehr gefallen hat.

An unserer Schule habe ich auch den PC-Führerschein erworben. Daher habe ich gute Kenntnisse in der Text-verarbeitung Word und Grundkenntnisse in der Tabellenkalkulation Excel.

Über die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich freuen. Ich könnte mir auch gut vorstellen, zunächst noch ein Praktikum zu absolvieren, damit Sie mich besser kennen lernen.

Mit freundlichen Grüßen

gute Sprachkenntnisse

gutes Angebot

toll

Page 42: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

41Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Kaufmann im Groß- und Außenhandel | Lebenslauf

Daniel Wernhoff Tel. 09 41 / 45 43 23 Turmgasse 28 Handy 01 73 / 123 45 67 93055 Regensburg E-Mail: [email protected]

Lebenslauf

Persönliche Datengeb. am 12.05.1996 in MünchenBeruf der Mutter: IndustriekauffrauBeruf des Vaters: Diplom-Betriebswirt (FH), Versicherungsangestellter

Schule08/2002 bis 07/2006 Grundschule Regensburg Ost08/2006 bis 07/2012 Realschule Regensburg Mitte08/2012 bis 07/2014 Fachoberschule RegensburgLieblingsfächer Englisch, Mathematik, Kaufmännische Organisation und KontrolleSchulabschluss am 25.07.2014

Praktika und Schulaustausch05/2010 zweiwöchiges Praktikum beim Zweiradhändler ZEG GmbH, Erste Einblicke in Einkauf, Verkauf und Beratung04/2010 vierwöchiges Praktikum bei der Bürowelt GmbH, Abteilungen Import, Verkauf und Service kennen gelernt11/2012 zweiwöchiger Schulaustausch mit der School of Manchester, Großbritannien

ComputerkenntnisseMS-Word (gute Kenntnisse)MS-Excel (Grundkenntnisse)Internet: MS-Explorer und MS-Outlook (sehr gute Kenntnisse)

HobbysSkaten, BMX fahren, Computerspiele, Internet, Freunde treffen

Regensburg, 08. Februar 2013

tolles Profil !

Page 43: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

42 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Kaufmann im Groß- und Außenhandel | Kommentar

KommentarÜberzeugende Bewerbungsunterlagen Kaufmann im Groß- und Außenhandel

Anschreiben

Überzeugend

Form im Griff

Das Anschreiben von Daniel Wernhoff ist sehr gut gestaltet. Er hat sich keine Schnitzer in der Rechtschreibung geleistet und auch die anderen Formalien hat er gut im Griff. Beispielsweise gibt er seine Telefon- und Han-dynummer an, dadurch kann er auch kurzfristig erreicht werden. Zusätzlich ist auch seine E-Mail-Adresse aufgeführt. Dies zeigt dem Leser, dass dieser Bewerber fit in der E-Mail-Kommunikation ist. In der Betreffzeile wird die angestrebte Ausbildung genau bezeichnet. Der Ausbildungsverantwortli-che – »Herr Wander« – wird direkt angesprochen. Er erkennt sofort, dass sich der Bewerber vorab informiert hat.

Überzeugend

Ausbildungsplatz im Blick

Im eigentlichen Anschreibentext zeigt sich der Nutzen der guten Vorarbeit. Daniel Wernhoff lässt durchblicken, dass er weiß, welche Aufgaben ihn er-warten. Mit der Beschreibung seines Praktikums bei der »Bürowelt GmbH« kann er deutlich machen, dass er sich schon mehr als einen Einblick in zu-künftige Aufgaben verschafft hat. Er war bei Kundengesprächen dabei und hat gesehen, wie Aufträge kalkuliert werden. Die für den Ausbildungsbe-trieb interessanten Schulfächer – Englisch und Mathematik – führt er als Lieblingsfächer auf. Aus seinem Aufenthalt in Großbritannien wird klar, dass er mit der englischen Sprache wohl gut zurecht kommt.

Überzeugend

Interessante Kenntnisse

Neben seinen Englischkenntnissen streicht Daniel Wernhoff noch weitere interessante Kenntnisse heraus: Er kann gut mit der Textverarbeitung Word umgehen und hat mit der Tabellenkalkulation Excel schon erste Erfahrun-gen gesammelt. Den Internetzugang zu Hause nutzt er regelmäßig, weshalb er sich auch damit gut auskennt.

Überzeugend

Mitgedacht

Schon im Anschreiben von Daniel Wernhoff wird deutlich, dass er gut zu seinem Wunschausbildungsplatz passt. Er liefert aber noch ein weiteres Argument, das für ihn spricht: Der Bewerber bietet an, vor einer Ausbildung ein Praktikum absolvieren zu können. Dies zeigt, dass er mitdenkt und sich in die Wünsche eines Unternehmens hineinversetzen kann. Denn so könnte die Firma ihn näher kennen lernen, bevor es mit einem Ausbildungsvertrag ernst wird.

Foto

Überzeugend

Profiqualität

Genauso viel Mühe, wie sich Daniel Wernhoff mit seinem Anschreiben ge-geben hat, hat er sich auch mit dem Foto gegeben. Das Foto ist im Porträt-format und zudem professionell erstellt worden. Auch hier zeigt sich, dass dieser Bewerber es ernst mit seinem Ausbildungswunsch meint.

Page 44: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

43Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Kaufmann im Groß- und Außenhandel | Kommentar

Lebenslauf

Überzeugend

Gute Aufmachung

Der Lebenslauf ist klar gegliedert und übersichtlich. Damit alle wesentli-chen Informationen aufgeführt werden, hat Daniel Wernhoff die Blöcke »Persönliche Daten, Schule, Praktika und Schulaustausch, Computerkennt-nisse und Hobbys« gebildet. Hier zeigt sich, dass auch Bewerber, die noch zur Schule gehen, viel bieten können.

Überzeugend

Gelungene Darstellung der Praktika

Für Ausbildungsverantwortliche sind natürlich diejenigen Informationen wichtig, die eine Nähe zur Berufswelt haben. Eine gute Darstellung der ab-solvierten Praktika ist daher ein echter Gewinn – und zwar für beide Seiten. Positiv fällt weiter auf, dass Daniel Wernhoff die richtigen Firmenbezeich-nungen angibt. Daraus kann man schließen, dass er auch sonst sorgfältig vorgeht.

Überzeugend

Zusätzliche Argumente

Die im Anschreiben angesprochenen Computerkenntnisse listet Daniel Wernhoff noch einmal im Lebenslauf auf. Dabei bleibt er aber nicht stehen, sondern er bewertet seine Kenntnisse auch. Zudem passen die im Block Schule genannten Lieblingsfächer »Englisch, Mathematik, Kaufmännische Organisation und Kontrolle« gut zum gewählten Ausbildungsberuf. So wird das Bild des Bewerbers abgerundet.

FazitDaniel Wernhoff hat ein interessantes Profil für die ins Auge gefasste Ausbildung. Er schafft es auch, dieses Profil sichtbar zu machen. Aus-bildungsverantwortliche werden diesen Bewerber unbedingt kennen lernen wollen!

Page 45: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

44 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Bankkauffrau | Anschreiben

Nadine Ehrenbrecht – Kreuzweg 47 – 88630 PfullendorfTel. 0 75 52 / 12 34 56, Handy, 01 71 / 123 45 21, E-Mail: [email protected]

Kredit AG PfullendorfPersonalabteilung: Frau SchwartzerInnerer Mühlenweg 8-1088630 Pfullendorf

Pfullendorf, 4. November 2012

Ausbildung zur BankkauffrauIhre Homepage, Seite: »Ihre Chancen bei uns«

Sehr geehrte Frau Schwartzer,

auf der Homepage der Kredit AG Pfullendorf habe ich mich über das Ausbildungsangebot informiert. Besonders interessant fand ich die Spezialisierungsmöglichkeiten und die Chance, von Anfang an mit Kunden zu arbeiten.

In meinem Praktikum in der Kreissparkasse Pfullendorf habe ich an Beratungsgesprächen teilgenommen, Belege sortiert und mich mit den Angeboten vertraut gemacht. Ich habe zudem als Bedienungshilfe am Überweisungsautomaten den Kunden mit Rat und Tat zur Seite gestanden.

Während meiner Aushilfstätigkeiten, die ich neben der Schule ausgeübt habe, hatte ich schon viel Gelegenheit zu erfahren, wie wichtig es ist, Kundenwünsche zu erkennen, um richtig reagieren zu können. Bei den Abrechnungen habe ich gesehen, wie wichtig korrektes Arbeiten ist.

Im Juli 2013 werde ich meine Schulzeit mit dem Abitur am Gymnasium Pfullendorf abschließen. Textverarbeitung am Computer beherrsche ich gut. Ich habe mich auch in die Tabellenkalkulation eingearbeitet. Gerne möchte ich meine Ausbildung zur Bankkauffrau in Ihrem Hause absolvieren.

Über die Einladung zu einem persönlichen Gespräch würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Anlagen

okay

fleißig

gutes Layout

Page 46: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

45Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Bankkauffrau | Lebenslauf

Nadine Ehrenbrecht – Kreuzweg 47 – 88630 PfullendorfTel. 0 75 52 / 12 34 56, Handy, 01 71 / 123 45 21, E-Mail: [email protected]

Lebenslauf

Persönliche Datengeboren am 30.05.1994 in HamburgMutter: Elvira Ehrenbrecht, geb. Johannsen, Kaufmännische AngestellteVater: Julian Ehrenbrecht, freischaffender Architekt

Schule09/2000 – 07/2004 Grundschule Hamburg Eppendorf08/2004 – 07/2011 Gesamtschule Hamburg Eppendorf08/2011 – 09/2011 Gymnasium Augsburg 10/2011 – 07/2012 Gymnasium Pfullendorf (Umzug der Mutter nach Pfullendorf)Lieblingsfächer Mathematik, Deutsch, SportAbschluss Abitur im Juli 2013Durchschnittsnote im letzten Zeugnis: 2,3

Praktikum und Jobsseit 11/2011 am Wochenende Aushilfe im Bistro Amadeo, Bedienung und Abrechnung der Einnahmen02/2012 bis heute Promotion für Vodafone, Standbetreuung, Kundenansprache, Verteilen von Werbematerial03/2012 Praktikum in der Kreissparkasse Pfullendorf, Teilnahme an Kundengesprächen, Bedienungshilfe am Überweisungsautomaten, Belege sortiert

ZusatzkenntnissePC: Word (gut), Excel (Grundkenntnisse), Bildbearbeitungssoftware, InternetSprachen: Englisch (3. Prüfungsfach), Französisch (Klasse 7 bis 10)

InteressenKlavier spielenJugendbetreuerin der Volleyballsparte SV Pfullendorf

Pfullendorf, 4. November 2012

könnte zuuns passen !

okay

aktiv

sehr gut !

Page 47: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

46 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Bankkauffrau | Kommentar

KommentarÜberzeugende Bewerbungsunterlagen Bankkauffrau

Anschreiben

Überzeugend

In guter Form

Mit diesem Anschreiben präsentiert sich Nadine Ehrenbrecht in guter Form. Sie hat für ihre Kontaktdaten einen informativen Briefkopf entworfen. Nicht nur ihre Anschrift ist aufgeführt, sondern auch Telefonnummern und eine E-Mail-Adresse. Ausbildungsverantwortliche brauchen nicht mehr darüber zu rätseln, ob die Bewerberin mit dem Computer und dem Internet umgehen kann. Das gut aufgebaute Anschreiben beweist, dass Nadine Ehrenbrecht den Computer im Schriftverkehr positiv einsetzen kann.

Überzeugend

Passgenau

Das Anschreiben hat Nadine Ehrenbrecht auf die Ausbildungsfirma zuge-schnitten. Sie hat eine Ansprechpartnerin für die Bewerbung herausgefun-den. Zudem hat sie auf der Homepage des Ausbildungsbetriebes recher-chiert. Geschickt weist Nadine Ehrenbrecht in dem ersten Absatz ihres Anschreibens darauf hin, dass sie sich auch über »Spezialisierungsmög-lichkeiten« bei der Kredit AG informiert hat. Mit dieser konsequenten Infor-mationsarbeit sammelt sie Punkte bei den Personalverantwortlichen.

Überzeugend

Echte Argumente

Die persönlichen Voraussetzungen an Auszubildende im Bankgewerbe sind von Nadine Ehrenbrecht genauso berücksichtigt worden wie die speziellen Wünsche der Kredit AG. Mit der Darstellung ihrer Aushilfsjobs belegt sie, dass sie Freude am Umgang mit Menschen hat, über Einfühlungsvermögen verfügt und sowohl Zuverlässigkeit als auch Verhandlungsgeschick zu ihren Fähigkeiten gehören. Wenn sie beispielsweise schreibt »ich habe als Bedie-nungshilfe am Überweisungsautomaten den Kunden mit Rat und Tat zur Seite gestanden«, so sieht man sie förmlich mit zufriedenen Kunden in Aktion. Ausbildungsverantwortliche werden deshalb gespannt zum Le-benslauf weiterblättern.

Foto

Überzeugend

Gelungene Kundenansprache

Hier strahlt eine zukünftige Kundenberaterin am Bankschalter den Be-trachter an. Diese Kundenansprache ist gelungen! Schließlich ist die erste Kundin, die überzeugt werden will, die Ausbildungsverantwortliche Frau Schwartzer. Man sieht dem Foto an, dass es mit Sorgfalt bei einem guten Fotografen gemacht wurde. Der Hintergrund ist mit einem geschickten Lichtreflex aufgehellt. Das Querformat ist eher ungewöhnlich und dadurch ein echter »Hingucker«. Der Bildausschnitt ist sehr gut gewählt. Dass die Bewerberin ein professionelles Foto hat anfertigen lassen, beweist der Ausbildungsverantwortlichen, dass Nadine Ehrenbrecht bereit ist, Einsatz für ihren Erfolg zu bringen.

Page 48: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

47Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Bankkauffrau | Kommentar

Lebenslauf

Überzeugend

Gut präsentierte Informationen

Wie man an dem Lebenslauf von Nadine Ehrenbrecht sieht, können auch Schulabgänger eine Menge bieten. Leider vergessen sie viel zu oft, ihre Stärken auch im Lebenslauf zu präsentieren. Nadine Ehrenbrecht begeht diesen Fehler nicht. Sie hat im Block »Schule« die richtigen Lieblingsfächer aufgeführt. Der plötzliche Schulwechsel vom »Gymnasium Augsburg« zum »Gymnasium Pfullendorf« wird erklärt. Auch die Informationen in den an-deren Blöcken – »Persönliche Daten, Praktikum und Jobs, Zusatzkennt-nisse und Interessen« – sind aussagekräftig. Die konkrete Auflistung und Bewertung von Softwarekenntnissen und Sprachkenntnissen erlauben der Ausbildungsverantwortlichen, sich ein detailliertes Bild der Bewerberin zu machen.

Überzeugend

Punkten mit Praxiserfahrung

Insbesondere mit dem Block »Praktikum und Jobs« kann Nadine Ehren-brecht nun punkten. Sie beweist mit den Aushilfstätigkeiten, dass sie schon eigenes Geld verdient hat. Aber es wird auch klar, dass sie gut mit Men-schen umgehen kann. Schließlich muss sie auch als Bankkauffrau im Kun-denkontakt bestehen können. Das Praktikum in der »Kreissparkasse Pful-lendorf« hat Nadine Ehrenbrecht geschickt ausgewählt. Sie konnte einen Einblick in die Tätigkeiten in einer Bank gewinnen. Diese Bewerberin weiß, was sie will und auch, was sie erwartet!

FazitDiese Ausbildungsplatzsucherin hat Initiative gezeigt. Die Wünsche der Bank fließen in Anschreiben und Lebenslauf überzeugend mit ein. Selbstverständlich erhält sie eine Chance zu einem Testtag mit Vorstel-lungsgespräch.

Page 49: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

48 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Versicherungskaufmann | Anschreiben

Thomas Bonczyk – Gutenbergstraße 44 – 07548 Gera

Tel. 03 65 / 11 22 [email protected]

An dieAllgemeine Versicherungs AGAusbildungsleiter: Herr HaßoldAm Bahnhof 1-307546 Gera

Gera, 17. Februar 2013

Bewerbung für den Ausbildungsplatz zum VersicherungskaufmannUnser Telefongespräch von heute

Sehr geehrter Herr Haßold,

vielen Dank für die zusätzlichen Informationen zum Ausbildungsplatz, die Sie mir heute am Telefon gegeben haben. Am 15.07.2014 werde ich meine Schulzeit mit dem Abitur beenden.

Sowohl letztes als auch dieses Jahr habe ich jeweils ein Praktikum in der Versicherungsbranche absolviert. Letztes Jahr bei der ZackCoburg in Gera Süd. Dort habe ich zwei Wochen lang die Abteilungen Auto und Leben kennen gelernt. Dieses Jahr habe ich bei der Ullianz AG in Gera Mitte ein Kurzpraktikum abgeleistet. Nach der Schule habe ich dort jeden Nachmittag drei Stunden lang hospitiert. Unter anderem konnte ich Gespräche im Call-Center mit Kunden mitverfolgen und unter Anleitung Daten für Versicherungsverträge eingeben.

Meine Computerkenntnisse in der Textverarbeitung Word und der Tabellenkalkulation Excel sind gut. Bei uns in der Schule durften wir längere Hausarbeiten mit Word erstellen und abgeben.

Wie von Ihnen im Telefongespräch erwähnt, könnte ich mir gut vorstellen, zunächst noch ein Kurzprakti-kum bei Ihnen abzuleisten, damit Sie mich besser kennen lernen können.

Über die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Anlagen

ja !

ich erinnere mich

gut

Page 50: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

49Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Versicherungskaufmann | Lebenslauf

Thomas Bonczyk – Gutenbergstraße 44 – 07548 Gera

Tel. 03 65 / 11 22 [email protected]

Persönliche Datengeb. am 04.02.1996 in ErfurtBeruf der Mutter (Eltern geschieden, lebe bei meiner Mutter: Verkäuferin im EinzelhandelBeruf des Vaters: im Außendienst für den Vertrieb von medizinischen Geräten tätig

Schule08/2002 – 07/2004 Grundschule Erfurt08/2004 – 07/2006 Grundschule Gera Süd08/2006 – 07/2014 Gymnasium Gera mit Abschluss Abitur im Juli 2014

Praktika02/2010 zweiwöchiges Praktikum bei der ZackCoburg in Gera Süd, Abteilungen Auto und Leben01/2013 zweiwöchiges Kurzpraktikum (nachmittags) bei der Ullianz AG in Gera Mitte, Schadensregulierung und Call-Center

Computerkenntnisse– MS-Word (sehr gut)– MS-Excel (gut)– MS-Power Point (gut)– Internet: MS-Explorer und MS-Outlook (sehr gut)– Betriebssystem: Windows XP (sehr gut)

Sonstiges– seit 2009 Nachhilfelehrer für Mathematik für Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 10– Mitorganisation von Reisen des Schwimmvereins

Freizeitmit Freunden ins Kino gehen, Mountain Bike fahren, Schwimmen im Verein, Fußball spielen

Gera, 17. Februar 2013

kann gut mit Menschen umgehen, kontakt- freudig

Page 51: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

50 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Versicherungskaufmann | Kommentar

KommentarÜberzeugende Bewerbungsunterlagen Versicherungskaufmann

Anschreiben

Überzeugend

Arbeitsprobe Kundenkorrespondenz

Das Anschreiben von Thomas Bonczyk liefert nicht nur Informationen, es ist auch eine gelungene erste Arbeitsprobe. Ausbildungsverantwortliche wer-den sich freuen: Ein Bewerber, der so gute Anschreiben verfassen kann, wird auch souverän Briefe an Kunden schreiben können. Der eigene Brief-kopf ist sehr gut gestaltet. Neben der Telefonnummer wird auch eine E-Mail-Adresse aufgeführt. In der Firmenanschrift leistet sich Thomas Bon-czyk keinen Schnitzer, die Rechtsform der »Allgemeinen Versicherungs AG« stimmt. Die Betreffzeile »Bewerbung für den Ausbildungsplatz zum Versi-cherungskaufmann« ist korrekt und aussagekräftig.

Überzeugend

Gutes Bewerberprofil

Das Profil, das Thomas Bonczyk in diesem Anschreiben von sich liefert, kann absolut überzeugen. Er verweist auf die Praktika, in denen er das Ver-sicherungsgeschäft schon kennen gelernt hat. Damit braucht er nicht auf Floskeln zurückzugreifen und seine Stärken werden beispielhaft sichtbar. Mit der gezielten Suche nach einem zur Ausbildung passenden Kurzprakti-kum hat er sein Engagement und seine Motivation plausibel nachgewiesen.

Überzeugend

Spaß an der Arbeit

Thomas Bonczyk behauptet auch nicht einfach, er wäre leistungsbereit. Er macht durch seine geleistete Vorarbeit deutlich, dass er Spaß an der Arbeit hat und gerne etwas leistet. Neben den gezielt ausgewählten Praktika hat er sich in die »Textverarbeitung Word« und die »Tabellenkalkulation Excel« eingearbeitet. Zur Vorbereitung seiner Bewerbung hat er zudem den Ausbil-dungsleiter Herrn Haßold angerufen. Der Verweis auf dieses Telefonat in der Bezugzeile stellt die Prüfung der Unterlagen gleich unter einen guten Stern.

Foto

Überzeugend

Auf zum Kunden

Auch auf seinem Bewerbungsfoto präsentiert sich Thomas Bonczyk über-zeugend. Mit dem freundlichen Lächeln erweckt er den Eindruck, dass es ihm leicht fallen wird, auf Kunden zuzugehen. Das Foto ist ein Porträtfoto und hat damit das gewünschte Format für eine Bewerbung. Auch die Klei-dung ist angemessen. Wichtig ist, dass der Betrachter den Eindruck hat, dass sich der Bewerber mit Hemd und Krawatte grundsätzlich wohl fühlt und weiß, dass es im Versicherungsberuf auch auf den richtigen Auftritt ankommt.

Page 52: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

51Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Versicherungskaufmann | Kommentar

Lebenslauf

Überzeugend

Informationsdichte

Der Lebenslauf von Thomas Bonczyk ist klar und übersichtlich aufgebaut. Die wesentlichen Informationen springen dem Leser förmlich ins Auge. Dazu tragen die Blöcke »Persönliche Daten, Schule, Praktika, Computer-kenntnisse, Sonstiges und Freizeit« bei. Als zentrales Element tauchen die beiden Praktika bei der ZackCoburg und der Ullianz AG auf. Ausbildungsver-antwortliche werden bei diesem Bewerber positiv vermerken, dass er sich schon mit seinen zukünftigen Aufgaben in der Ausbildung beschäftigt hat.

Überzeugend

Schlüssiges Profil

Wie Thomas Bonczyk in seinem Telefongespräch mit dem Ausbildungsver-antwortlichen der Allgemeinen Versicherungs AG herausgefunden hat, werden von Bewerbern einsetzbare Computerkenntnisse verlangt. Deshalb bildet er einen separaten Block Computerkenntnisse im Lebenslauf. Die von ihm beherrschten Programme führt er einzeln auf und bewertet sie. Dass er gut mit Zahlen umgehen kann, belegt er mit der Angabe »seit 2009 Nachhil-felehrer für Mathematik« in seinem Block Sonstiges. Die Informationen, die Thomas Bonczyk über den Ausbildungsberuf herausbekommen hat, sind sehr gut umgesetzt. Im Lebenslauf entsteht dadurch ein schlüssiges Profil dieses Bewerbers.

FazitSuper!!! Eine sehr gut vorbereitete und informative Bewerbung. Thomas Bonczyk nutzt seine Praktikumserfahrungen, seine PC-Kenntnisse und die geleistete Informationsarbeit, um seine Kenntnisse und Fähigkeiten aufleuchten zu lassen. Diesen Bewerber möchte ein Ausbildungsver-antwortlicher kennen lernen. Eine Einladung zum Vorstellungsgespräch wird auf jeden Fall erfolgen.

Page 53: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

52 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Kauffrau für Bürokommunikation | Anschreiben

Vanessa KallerLindenweg 19

31542 Bad NenndorfTel. 0 57 23 / 99 46 21

Handy 01 60 / 121 12 12E-Mail: [email protected]

Recke Spezialpapiere GmbH & Co. KGPersonalabteilung: Frau Heimann-TrenzingerRotrehre 43 31542 Bad Nenndorf

Bad Nenndorf, 14. Dezember 2012

Suche Ausbildungsplatz: Kauffrau für BürokommunikationIhr Ausbildungsangebot bei der Agentur für Arbeit, Bad Nenndorf

Sehr geehrte Frau Heimann-Trenzinger,

in meinem Praktikum bei der Autoreifen Schmidt GmbH habe ich im Büro mitgearbeitet und so einige Ein-blicke in den Arbeitsalltag bekommen. Ich habe gesehen, wie Rechnungen geschrieben werden, viele telefo-nische Beratungsgespräche gehört und persönliche Verkaufsgespräche miterlebt.

Ich packe gerne mit an und war neben der Schule Aushilfe in einer Reinigung und in einem Supermarkt. In den letzten Sommerferien habe ich vier Wochen im Eiscafé Veneto als Bedienung gearbeitet.

Meinen Realschulabschluss werde ich nächsten Sommer machen. Meine Lieblingsfächer sind Deutsch, Eng-lisch und Mathematik. An der VHS Bad Nenndorf habe ich Anfängerkurse für Excel und Powerpoint besucht. Mit Word kann ich gut umgehen. Wir dürfen unsere Hausaufgaben in Deutsch seit der achten Klasse auf dem Computer machen.

Ich würde mich freuen, Sie in einem persönlichen Gespräch von meinen Stärken überzeugen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Anlagen

gerne !

Page 54: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

53Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Kauffrau für Bürokommunikation | Lebenslauf

Vanessa KallerLindenweg 19

31542 Bad NenndorfTel. 0 57 23 / 99 46 21

Handy 01 60 / 121 12 12E-Mail: [email protected]

Lebenslauf

persönliche DatenGeboren am 27. Mai 1997 in HannoverMutter: Kathrin Kaller, geb. Krüger, ErzieherinVater: Peter Kaller, Maschinenbau-Ingenieur

SchuleSeptember 2003 bis August 2005 Käthe-Kollwitz-Grundschule, Hannover LindenSeptember 2005 bis August 2006 Bela-Bartok-Grundschule, Hannover WestSeptember 2006 bis August 2007 Heinrich-Heine-Grundschule, Bad NenndorfSeptember 2007 bis Juli 2013 Realschule mit angeschlossener Grund- und Hauptschule, Bad NenndorfLieblingsfächer Deutsch (gut), Englisch (gut), Mathematik (befriedigend)13. Juli 2013 Abschluss Mittlere Reife

Praktikum und JobsMai 2011 bis Juli 2011 nach der Schule zweimal in der Woche Aushilfe in der Reinigung MüllerApril 2012 bis Juni 2012 nach der Schule zweimal in der Woche Aushilfe im Supermarkt Martens, Kasse und LagerMai 2012 zweiwöchiges Schulpraktikum im Büro der Autoreifen Schmidt GmbH (Kaffee und Tee gekocht, kopiert, Post sortiert, an vielen Kundengesprächen teilgenommen)Juli 2012 vierwöchige Aushilfe als Bedienung im Eiscafé Veneto

ComputerkenntnisseMS-Word (gut), MS-Excel und MS Powerpoint (Grundkenntnisse aus zwei VHS-Kursen)

HOBBYSLesen, Kochen mit Freundinnen, seit 2007 aktiv in einer Volleyball-Mannschaft,Mitorganisation der Abschluss-Klassenfeste 2011 und 2012 (Essen und Getränke kaufen, aufräumen)

Bad Nenndorf, 14. Dezember 2012

gut !

ok

fleißig, gute Bewerbung Bewerbungsgespräch

Page 55: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

54 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Kauffrau für Bürokommunikation | Kommentar

KommentarÜberzeugende Bewerbungsunterlagen Kauffrau für Bürokommunikation

Anschreiben

Überzeugend

Arbeitsprobe gelungen

Schon beim ersten Blick auf das Anschreiben wissen Ausbildungsverant-wortliche, dass Vanessa Kaller in der geschäftlichen Korrespondenz beste-hen wird. Das Anschreiben ist außergewöhnlich gut aufgebaut. Vanessa Kaller hat viele verschiedene Elemente genutzt, um das Blatt Papier leben-dig zu gestalten. Rechts oben hat sie ihre Anschrift aufgeführt, auch mit Telefon, Handy und E-Mail versehen. Man sieht ihre Liebe zum Detail. Der eigentliche Anschreibentext ist mit Leerzeilen gut gegliedert. Man bekommt richtig Lust, sich mit diesem Anschreiben zu beschäftigen.

Überzeugend

Vollendete Form

Das Anschreiben enthält keine Formfehler, im Gegenteil: Alles ist formvoll-endet. Die Betreffzeile ist fett gedruckt und unterstrichen. Auch eine Be-zugzeile mit der Fundstelle des Ausbildungsangebotes ist da. Jeder Leser weiß sofort, worum es geht. In der Firmenanschrift sind die Rechtsform und auch die Abteilung richtig aufgeführt. Der schwierige Name der Ausbil-dungsverantwortlichen »Frau Heimann-Trenzinger« ist richtig geschrieben. Auch Erstellungsort und -datum finden sich auf dem Anschreiben.

Überzeugend

Individuell und passgenau

Endlich werden die Wünsche der Ausbildungsfirma ernst genommen. Wenn sich eine Firma eine belastbare und zuverlässige Bewerberin wünscht, sollte dies auch im Anschreiben aufgegriffen werden. Hier formuliert Va-nessa Kaller »Ich packe gerne mit an und war neben der Schule Aushilfe in einer Reinigung und in einem Supermarkt«. Den Wunsch nach guten Deutschkenntnissen in Wort und Schrift belegt sie einmal durch den An-schreibentext und zum anderen dadurch, dass sie Deutsch auch als Lieb-lingsfach aufführt. Bei einer angehenden Kauffrau für Bürokommunikation spielen natürlich auch PC-Kenntnisse eine Rolle. Vanessa Kaller erwähnt, dass sie Hausaufgaben in Deutsch mit dem Computer erledigt und dass sie sich freiwillig an der VHS mit Excel und Powerpoint beschäftigt hat. Die Büroerfahrung, die sie im Praktikum gesammelt hat, ist dann nur noch das »Sahnehäubchen« auf dem individuellen und passgenauen Profil.

Foto

Überzeugend

Sympathiepunkte gesammelt

Vanessa Kaller hat sich für das Foto nett zurecht gemacht. Ihr freundliches Lächeln zeigt, dass das keinesfalls eine Qual für sie war. Schließlich darf sie in ihrer Freizeit ja nach wie vor etwas wilder auftreten. Mit ihrem Bewer-bungsfoto beweist sie, dass sie sich wirklich in ein Team integrieren will. Das Foto ist professionell erstellt und gut ausgeleuchtet. So kommt Va-nessa Kaller von Anfang an beim Betrachter gut an.

Lebenslauf

Überzeugend

Übersichtliche Gestaltung

Der Lebenslauf hat den gleichen Briefkopf wie das Anschreiben, weshalb die beiden Schriftstücke wie aus einem Guss wirken. Die einheitliche Ge-staltung bewirkt zudem, dass der Leser auf diese Weise das Gefühl be-kommt, dass Anschreiben und Lebenslauf extra für ihn geschrieben worden sind. Zur Übersichtlichkeit trägt auch die Blockbildung mit den Überschrif-ten »Persönliche Daten, Schule, Praktikum und Jobs, Computerkenntnisse und Hobbys« bei. Die Formatierung der Überschriften in Großbuchstaben, die unterstrichen wurden, bietet noch zusätzlich Orientierungshilfe.

Page 56: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

55Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Kauffrau für Bürokommunikation | Kommentar

Überzeugend

Gute Schwerpunktbildung

Mit diesem Lebenslauf liefert Vanessa Kaller eine gelungene Arbeitsprobe ab. Für die Blöcke »Schule« und »Praktikum und Jobs« hat sie eine Zeit-leiste entworfen. Alle Einrückungen sind sauber, die Abstände stimmen. Informationen sind schnell zu erkennen und herauszulesen. Die Darstellung der Schulen ist sehr ausführlich. Dass Vanessa Kaller zweimal die Grund-schule gewechselt hat, hätte sie auch knapper darstellen können. Für eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz ist es aber in Ordnung, wenn Infor-mationen sauber aufgelistet werden. Sehr gut ist vor allem, dass jetzt ne-ben den Block »Schule« noch der informative Block Praktikum und Jobs getreten ist.

Überzeugend

Realitätssinn

Nach diesem Lebenslauf glaubt man Vanessa Kaller, dass sie realistisch eingestellt in die Ausbildung starten wird. Schließlich hat sie schon Aus-hilfsjobs in der Reinigung und im Supermarkt ausgeübt. Auch in einem Eis-café hat sie als Bedienung gejobbt. Dies sind alles keine leichten Arbeiten. Für Ausbildungsverantwortliche ist aus diesen Angaben zu erkennen, dass diese Bewerberin wirklich gerne mit anpackt.

Überzeugend

Hobbys gut dargestellt

Unter dem Punkt Hobbys erwähnt die Ausbildungsplatzsucherin, dass sie gerne mit Freundinnen (im Team) kocht und in einer Volleyball-Mannschaft spielt. Sie verbringt ihre Freizeit also auch gerne in der Gruppe. Daneben hat sie Klassenfeste mitorganisiert. Das geforderte Organisationstalent setzt sie auch privat ein.

FazitToll!!! Diese Ausbildungsplatzsucherin hat alle Register gezogen – und das auch erfolgreich. Anschreiben, Foto und Lebenslauf überzeugen. Die Ausbildungsfirma wird es sich nicht entgehen lassen, diese interes-sante Bewerberin zum Kennenlerntag einzuladen.

Page 57: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

56 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Informatikkauffrau | Anschreiben

Kimberly Klaiber Tel. 06 61 – 123 21 34Klostergasse 16 Handy 01 73 – 321 54 7636041 Fulda E-Mail: [email protected]

IT-Dienste GmbH & Co. KGAusbildungsleiter: Herr FrankeIm Gewerbepark 4936044 Fulda

Fulda, 16. Dezember 2012

Bewerbung für den Ausbildungsplatz InformatikkauffrauAusbildungsangebot auf Ihrer Homepage

Sehr geehrter Herr Franke,

seit Ende letzten Jahres arbeite ich bei der Computersysteme Müller GmbH als Aushilfe. Ich berate Kunden, konfiguriere Rechner und installiere Software. Die von mir gemachten Erfahrungen haben mich in dem Wunsch nach einer Ausbildung zur Informatikkaufrau bestärkt.

Zurzeit studiere ich im 3. Semester Informatik an der Gesamthochschule Kassel. Die dort gewonnenen Kenntnisse über Programmiersprachen und Daten- und Rechnerstrukturen kommen mir in meiner Aushilfs-tätigkeit zugute. Ich habe jedoch gemerkt, dass ich enger mit Kunden zusammenarbeiten möchte und auch die kaufmännischen Aspekte der Arbeit im IT-Bereich stärker betonen möchte.

Die gängigen Betriebssysteme (Windows XP, Linux) beherrsche ich ebenso sicher wie die übliche Bürosoft-ware. Daneben habe ich mir Programmiersprachen erschlossen und auch schon Internetprogrammierungen durchgeführt.

Damit Sie mich besser kennen lernen können, stehe ich Ihnen gerne auch für ein Praktikum vor Ausbil-dungsbeginn zur Verfügung. Herr Müller, Geschäftsführer der Computersysteme Müller GmbH, kann Ihnen am Telefon (0541 / 123 23-23) weitere Informationen zu mir und meinen Arbeitsleistungen geben.

Mit freundlichen Grüßen

Anlagen

Praxiserfahrung

möchte Studium abbrechen

gut einsetzbarokay

Page 58: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

57Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Informatikkauffrau | Lebenslauf

Kimberly Klaiber Tel. 06 61 – 123 21 34Klostergasse 16 Handy 01 73 – 321 54 7636041 Fulda E-Mail: [email protected]

Lebenslauf

Persönliche Datengeb. am 30.05.1992 in Fulda, ledig

Schule 08/1998 – 07/2002 Grundschule08/2002 – 07/2011 Burg-Gymnasium, Fulda, Leistungsfächer: Mathematik und Physik Informatik-AG »Unsere Schule im Internet«12.07.2011 Abitur, Notendurchschnitt 2,2

Praktika und Aushilfstätigkeit08/2010 Praktikum im Computerhaus Schneider, Fulda, Mitarbeit in IT-Teamsseit 11/2011 Computersysteme Müller GmbH, Kassel, Aushilfe, Kundenberatung, Rechnerkonfiguration, Software-Installation, Programmeinrichtung01/2012 Programmierpraktikum im Rechenzentrum der GHS Kassel

Studium08/2011 bis heute Grundstudium der Informatik an der Gesamthochschule Kassel Datenstrukturen, Programmiersprachen, Rechnerstrukturen

EDVBetriebssysteme Windows XP, LinuxProgrammiersprachen Pascal, Cobol, C/C++, Assembler, HTML, JavaAnwendungssoftware MS-Office Pro, Oracle Datenbanken, MS-Project, Corel Draw

SprachenEnglisch sehr gut (Schüleraustausch GB, drittes Abiturprüfungsfach)

Fulda, 16. Dezember 2012

breit qualifiziert

gutes Foto

Page 59: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

58 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Informatikkauffrau | Motivationsseite

Kimberly Klaiber Tel. 06 61 – 123 21 34Klostergasse 16 Handy 01 73 – 321 54 7636041 Fulda E-Mail: [email protected]

Motivationsseite

Mein Ausbildungswunsch: Informatikkauffrau

Ich möchte eine Ausbildung zur Informatikkauffrau machen, um neben den technischen Anforderungen auch die kaufmännischen und organisatorischen Anforderungen im IT-Bereich kennen zu lernen. Auch für die Betreuung und Schulung von Anwendern interessiere ich mich sehr.

So entstand mein Berufswunsch

Mein Wunsch, im IT-Bereich zu arbeiten, entstand schon in der Schule. Durch meine Leistungsfächer Mathematik und Physik habe ich mich schon früh mit Computertechnik auseinander gesetzt. In einer Infor-matik-AG habe ich zusammen mit Mitschülern eine Homepage für die Schule aufgebaut, programmiert und aktualisiert.

Meine Einblicke in die Berufswelt

Ich habe versucht, mich über ein Studium der Informatik für einen IT-Beruf zu qualifizieren. Die mathema-tischen und technischen Fragestellungen waren für mich sehr interessant. Während meiner Aushilfstätig-keit für die Computersysteme Müller GmbH habe ich aber gemerkt, dass mir gerade die Kundenberatung, das Einrichten von Programmen und die Rechnerkonfiguration für die Kunden viel Spaß bringen. Ich will nun mehr Praxisanteile in meine Ausbildung holen. Daher möchte ich bei Ihnen gerne eine Ausbildung zur Informatikkaufrau machen.

Fulda, 16. Dezember 2012

interessante Extraseite ! Einladung

Page 60: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

59Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Informatikkauffrau | Kommentar

KommentarÜberzeugende Bewerbungsunterlagen Informatikkauffrau

Anschreiben

Überzeugend

Verwertbare Kenntnisse

Bewerber scheuen sich oft davor, von den Dingen zu berichten, die sie kön-nen. Kimberly Klaiber geht anders an die Sache heran. Sie erläutert, welche beruflichen Erfahrungen sie bei der »Computersysteme Müller GmbH« als Aushilfe gesammelt hat und welches Wissen ihr in der Ausbildung weiter-helfen wird. Natürlich ist es für den Ausbildungsverantwortlichen interes-sant, dass die Bewerberin schon »Rechner konfiguriert« und »Software installiert« hat. Die guten Kenntnisse der Betriebssysteme und der Büro-software sind weitere Pluspunkte. Die Zeit, die normalerweise in der Aus-bildung für die Einarbeitung in Programme und Betriebssysteme verwandt werden müsste, kann Kimberly Klaiber nutzen, um gleich mit anzupacken.

Überzeugend

Blick nach vorne

Der Studienabbruch wird im Anschreiben erwähnt. Er wird aber nicht unnö-tig breit getreten. Kimberly Klaiber sucht die Schuld nicht bei anderen, sondern richtet ihren Blick in die eigene (Ausbildungs-)Zukunft. Es wird klar, warum sie nun eine Ausbildung zur Informatikkauffrau machen möchte. Sie will mit Kunden zusammenarbeiten und in kaufmännische Zusammen-hänge hineinwachsen. Auch die bisherige Studienzeit wird positiv verkauft. Schließlich hat sie Wissen über »Programmiersprachen und Daten- und Rechnerstrukturen« erworben.

Überzeugend

Interessante Zusatzangebote

Neben dem gut herausgearbeiteten Profil und der glaubhaften Begründung für eine Berufsausbildung liefert Kimberly Klaiber noch interessante Zu-satzangebote. Das Angebot, ein Praktikum bei der Ausbildungsfirma zu absolvieren, zeigt, dass sie sich zutraut, sich in kurzer Zeit ins Team zu in-tegrieren und gute Arbeit zu leisten. Ungewöhnlich, aber wirkungsvoll, ist auch die Angabe eines Fürsprechers, schließlich hat sie sich schon in be-ruflichen Zusammenhängen bewährt. Und wenn Herr Müller, der Geschäfts-führer der Computersysteme Müller GmbH, ihr angeboten hat, ein gutes Wort für sie einzulegen, schadet es nichts, dies im Anschreiben aufzufüh-ren.

Foto

Überzeugend

Licht ins Dunkel

Diese Bewerberin lässt sich nicht unterkriegen. Auch das Foto signalisiert, dass sie den Blick nach vorne gerichtet hat. Der helle Hintergrund wirkt ebenso freundlich wie der Gesichtsausdruck und hellt zusätzlich die Stim-mung auf. Geschickt hat der Fotograf noch einen Lichtreflex in den Bildhin-tergrund gesetzt. Dadurch gewinnt das Foto noch mehr an Lebendigkeit. Das Querformat ist bei Fotos von Ausbildungsplatzsuchern zudem eher ungewöhnlich. Kimberly Klaiber liefert damit einen echten »Hingucker«. Auch die Kleidung ist passend ausgewählt: Mit Blazer und Bluse präsentiert sich eine Bewerberin, die man in diesem Outfit ohne weiteres zu Firmen-kunden schicken könnte.

Page 61: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Informatikkauffrau | Kommentar

Lebenslauf

Überzeugend

Schritt für Schritt zum Ziel

Ihren Lebenslauf hat Kimberly Klaiber in die Blöcke »Persönliche Daten, Schule, Praktika und Aushilfstätigkeit, Studium, EDV und Sprachen« unter-teilt. Ausbildungsverantwortliche werden sich sofort zurechtfinden. Ge-schickt ist die Nennung der Leistungsfächer Mathematik und Physik. So wird die naturwissenschaftliche Ausrichtung der Bewerberin sofort klar. Auch der Notendurchschnitt 2,2 signalisiert eine leistungsbereite Bewer-berin. Die Mitarbeit in der Informatik-AG zeigt zusammen mit den Leis-tungsfächern die Faszination der Bewerberin für Aufgaben im IT-Bereich.

Überzeugend

Wissen und Erfahrungen

Kimberly Klaiber baut auf ihre Stärken. Sie hat sich im EDV-Bereich viel Wissen erschlossen und schon gute Einblicke in den IT-Beruf gewonnen. Sie stellt ihre Erfahrungen aus »Praktika und Aushilfstätigkeit« geschickt dar. Eine Bewerberin, die bereits »Kundenberatung, Rechnerkonfiguration, Software-Installation, Programmeinrichtung« übernommen hat, wird auch in der Ausbildung bestehen. Die einzeln aufgeführten »Betriebssysteme, Programmiersprachen und die Anwendungssoftware« beweisen, dass Kim-berly Klaiber viel zu bieten hat.

Motivationsseite

Überzeugend

Nachvollziehbare Motivation

Kimberly Klaiber weiß, dass sie als Studienabbrecherin unter dem Zwang steht, eine besonders gute Begründung für Ihren Ausbildungswunsch zu liefern. Mit ihrer Motivationsseite schafft sie es jedoch, die Vorbehalte aus-zuräumen, die man Abbrechern häufig entgegenbringt. Nachvollziehbar führt sie auf, warum sie Informatikkauffrau werden möchte und welche Einblicke in die Berufswelt ihr dabei geholfen haben, sich für eine Ausbil-dung zu entscheiden. Die Motivationsseite beweist, dass die Bewerberin nicht wieder in die gleichen Fallen stolpern wird. Sie hat versucht, über ein Studium zu einem IT-Beruf zu kommen, aber durch ihre Aushilfstätigkeit gemerkt, dass sie ihre Stärken besser in einer Ausbildung zur Geltung brin-gen kann.

FazitEine erstklassig gestaltete und inhaltlich überzeugende Bewerbung. Dabei hat Kimberly Klaiber als Studienabbrecherin durchaus schwieri-gere Startbedingungen als andere. Eine Studienabbrecherin, die ihren beruflichen Weg dennoch machen wird. Eine Einladung zum Vorstel-lungsgespräch ist ihr sicher.

60

Page 62: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

61Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Verkäufer | Anschreiben

Maurice Dieckmann Süderstraße 56, 47809 Krefeld Tel. 0 21 51 / 67 45 32, Handy 01 72 / 121 23 67

König-MarktHerrn WoltmannMarktplatz 4347803 Krefeld

Krefeld, 15.07.2012

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als VerkäuferUnser Gespräch im König-Markt

Sehr geehrter Herr Woltmann,

sehr gefreut habe ich mich darüber, dass Sie mir ein paar Tipps gegeben haben. In Ihrer Filiale würde ich gerne eine Ausbildung zum Verkäufer machen. Die Arbeit im Einzelhandel habe ich im Praktikum kennen gelernt. Im Lecker-Drogeriemarkt Krefeld Zentrum habe ich Waren in die Regale einsortiert und manchmal auch ausgezeichnet. Im Lager habe ich aufgeräumt und sauber gemacht.

Im nächsten Jahr werde ich meinen Hauptschulabschluss machen. Mein Notendurchschnitt im letzten Zeugnis war 2,7. Neben der Schule trage ich den Krefelder Wochenexpress aus. Ich sortiere Prospekte und Beilagen ein und sorge dafür, dass jeder Haushalt ein Exemplar erhält.

Vielleicht könnte ich ja bei Ihnen ein Kurzpraktikum machen, damit Sie mich besser kennen lernen.

Mit freundlichen Grüßen

Anlagen

war persönlich bei mir !

Page 63: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

62 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Verkäufer | Lebenslauf

Maurice Dieckmann Süderstraße 56, 47809 Krefeld Tel. 0 21 51 / 67 45 32, Handy 01 72 / 121 23 67

Lebenslauf

Persönliche DatenGeburtsdatum und -ort: 02.02.1998 in KrefeldMutter: Elisabeth Dieckmann, SekretärinGeschwister: Sebastian Dieckmann, 19 Jahre

Schule09/2004 – 07/2008 Grundschule in Krefeld08/2008 – 07/2013 Hauptschule im Schulzentrum Krefeld-Süd letzter Notendurchschnitt: 2,7

Praktikum 05/2012 Praktikum im Lecker-Drogeriemarkt Krefeld Zentrum, Waren einsortiert, Waren ausgezeichnet, Lagerarbeit

Jobsseit 07/2011 Zeitungsausträger für den Krefelder Wochenexpress03/2012 Aushilfe im Lager des Holzgroßhandels Regal GmbH, Krefeld

InteressenInlineskaten, Freunde treffen

Krefeld, 15.07.2012

sieht zupackend aus

kontaktstark

zuverlässig

passt

Page 64: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

63Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Verkäufer | Motivationsseite

Maurice Dieckmann Süderstraße 56, 47809 Krefeld Tel. 0 21 51 / 67 45 32, Handy 01 72 / 121 23 67

Warum ich eine Ausbildung zum Verkäufer machen möchte

Im Praktikum beim Lecker-Drogeriemarkt, Krefeld Zentrum, habe ich gemerkt, dass ich gerne in einem Geschäft arbeite. Ich habe die angelieferten Waren ausgepackt und in die Regale sortiert. Dabei habe ich selbst darauf geachtet, dass immer alles da ist und keine Lücken entstehen.

Schon nach kurzer Zeit kannte ich mich gut aus im Drogeriemarkt. Ich konnte den Kunden dann sagen und zeigen, wo sie etwas finden. Die Marktleiterin war zufrieden mit mir und auch mit den Verkäuferinnen kam ich gut klar.

Neben der Schule trage ich am Mittwoch und am Samstag den Krefelder Wochenexpress aus. Dabei sortiere ich die Prospekte in die Zeitungen ein, bevor ich sie einwerfe.

Ich könnte mir gut vorstellen, später als Verkäufer zu arbeiten. Es gibt viele interessante Produkte und es bringt mir Spaß, Kunden zu beraten.

gute Extraseite !

optimal vorbereitetsehr gute Bewerbung ! einladen !

Page 65: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

64 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Verkäufer | Kommentar

KommentarÜberzeugende Bewerbungsunterlagen Verkäufer

Anschreiben

Überzeugend

Klarer Aufbau

Das Anschreiben ist so gestaltet, wie es sich jeder Ausbildungsverantwort-liche wünscht: Die Kontaktdaten des Bewerbers sind komplett und Erstel-lungsort und -datum sind vermerkt. Die Betreffzeile ist aussagekräftig und es gibt einen Verweis auf ein persönliches Gespräch. Der Text ist zudem gut gegliedert. Mit diesem klaren Aufbau kann Maurice Dieckmann schon die ersten Pluspunkte sammeln.

Überzeugend

Schlüssige Argumente

Vor allem die gute Darstellung des Praktikums überzeugt. Maurice Dieck-mann hat schon »Waren einsortiert und ausgezeichnet«. Es spricht auch für ihn, dass er sich nicht zu schade war, im Lager mit anzupacken. Er hat auf-geräumt und sauber gemacht. Positiv für ihn spricht zudem, dass er neben der Schule Zeitungen austrägt. Dadurch, dass er schreibt »ich … sorge da-für, dass jeder Haushalt ein Exemplar erhält«, wird seine Verlässlichkeit deutlich. Geduld braucht er für das Einsortieren der Prospekte ins Wochen-blatt. Damit hat er die geforderten persönlichen Voraussetzungen gut auf-gegriffen und klar gemacht, dass er schon mit Aufgaben seines Ausbil-dungsberufes in Kontakt gekommen ist.

Überzeugend

Persönlicher Einsatz

Die speziellen Wünsche des König-Marktes arbeitet Maurice Dieckmann ebenfalls gut ab. Dadurch, dass er persönlich in den Markt gegangen ist, konnte er schon seine höflichen Umgangsformen und sein gepflegtes Äuße-res unter Beweis stellen. Durch die persönliche Ansprache des Filialleiters Herrn Woltmann in der Anschrift und der Anrede des Anschreibens wird sich dieser an den engagierten Bewerber erinnern können.

Foto

Überzeugend

Ein gern gesehener Verkäufer

Das Foto ist richtig gut geworden. Maurice Dieckmann trägt ein Hemd und lächelt freundlich. Damit wirkt er gleich sympathisch und wird in seinem Ausbildungswunsch auch ernst genommen. Der helle und gut ausgeleuch-tete Hintergrund trägt mit zur guten Stimmung bei. An solch einen »Verkäu-fer« wird man sich als Kunde gerne wenden.

Lebenslauf

Überzeugend

Gut aufbereitet

Auch der Lebenslauf ist sehr gut gestaltet. Für seine Adresse verwendet Maurice Dieckmann die gleiche Kopfzeile wie auf dem Anschreiben. Tele-fonnummer und Handy sind aufgeführt. Durch die Einteilung in die Blöcke »Persönliche Daten, Schule, Praktikum, Jobs und Interessen« bietet der Lebenslauf eine gute Orientierung. Der geforderte befriedigende Haupt-schulabschluss wird mit dem aufgeführten Notendurchschnitt von 2,7 be-legt.

Überzeugend

Berufsnähe belegt

In den Blöcken Praktikum und Jobs kann Maurice Dieckmann seine Berufs-nähe sichtbar machen. Er stellt sein Praktikum und die Aushilfsjobs knapp, aber aussagekräftig dar. Ausbildungsverantwortliche lassen sich durch diese Praxisberichte gerne überzeugen. Die Beschreibung von konkreten Erfahrungen ist viel wirksamer als die Hoffnung, mit irgendwelchen Sprü-chen Eindruck schinden zu können.

Page 66: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

65Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Verkäufer | Kommentar

Motivationsseite

Überzeugend

Ernsthaftigkeit

Natürlich wird sich auch der Filialleiter des König-Marktes die Frage stel-len, warum Maurice Dieckmann gerade Verkäufer werden will. Diese Frage greift der Bewerber mit seiner Motivationsseite auf. Er liefert selbst die Antwort »Warum ich eine Ausbildung zum Verkäufer machen möchte«. Man kann die beruflichen Wünsche von Maurice Dieckmann gut nachvollziehen. Dieser Ausbildungsplatzsucher meint es ernst. Er hat sich nicht einfach aus einer Laune heraus beworben oder weil womöglich andere Ausbildungs-plätze schon vergeben waren. Geschickt ergänzt er die Angaben aus An-schreiben und Lebenslauf. Er macht seinen Spaß am Umgang mit Kunden mit dem Satz »Ich konnte den Kunden dann sagen und zeigen, wo sie etwas finden.« deutlich. Auch dass die Marktleiterin zufrieden mit ihm war, ist natürlich eine interessante Information. Und der Filialleiter wird sich darü-ber freuen, dass Maurice Dieckmann in seinem Praktikum selbst darauf geachtet hat, »dass immer wieder Ware im Regal ist und keine Lücken ent-stehen«.

FazitDer Bewerber hat plausibel herübergebracht, dass er wirklich eine Aus-bildung zum Verkäufer machen möchte. Seine strukturiert und ordent-lich aufbereiteten Bewerbungsunterlagen sprechen ebenso für ihn wie die Erfahrungen, die er im Praktikum und in seinen Jobs gesammelt hat. Dieser Ausbildungsplatz gehört ihm.

Page 67: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

66 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Kfz-Mechatroniker | Anschreiben

André Strohmeier • Bischofsweg 101 • 49661 CloppenburgTel. 0 44 71 – 432 12 67 • Handy 01 78 – 897 76 65 • Mail: [email protected]

Autohaus WilskeHerr BussmannDaimlerstraße 1149661 Cloppenburg

Cloppenburg, 25.11.2012

Suche: Ausbildungsplatz Kfz-Mechatroniker

Sehr geehrter Herr Bussmann,

schon länger interessiere ich mich für eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker. Ich habe schon früh mit Maschinen zu tun gehabt. Auf dem Hof meines Onkels konnte ich immer wieder bei der Wartung von Land-maschinen helfen. Ich habe Erntemaschinen abgeschmiert, den Trecker betankt und kleinere Reparaturen ausgeführt.

Auch mit elektronischen Teilen kenne ich mich aus. Ich helfe Bekannten meiner Eltern bei der Bedienung ihrer Computer. Mit Freunden habe ich auch schon Laufwerke nachgerüstet, Software installiert und leisere Lüfter eingebaut.

Beim Autohaus Völz in Cloppenburg habe ich in einem Praktikum die Werkstatt, das Teilelager und die Repa-raturannahme kennen gelernt. Neuwagen habe ich vor der Übergabe an die Kunden aufbereitet.

Nächstes Jahr werde ich meinen qualifizierten Hauptschulabschluss machen. Mein Notendurchschnitt ist momentan 2,3. Ich möchte gerne mehr über die Wartung, Prüfung und Diagnose von Fahrzeugen lernen und deswegen bei Ihnen eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker machen.

Für ein Vorstellungsgespräch stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Anlagen

Praxis

Tüftler

Praktikum

Schule okay

Page 68: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

67Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Kfz-Mechatroniker | Lebenslauf

André Strohmeier • Bischofsweg 101 • 49661 CloppenburgTel. 0 44 71 – 432 12 67 • Handy 01 78 – 897 76 65 • Mail: [email protected]

Lebenslauf

Persönliche Datengeboren am 15. Juli 1996 in MeppenFührerschein Klasse A1Vater Hans Helmut Strohmeier: FernmeldetechnikerMutter Elke Strohmeier, geb. Brau: HausfrauGeschwister Claas, 14 Jahre alt, und Sabine, 6 Jahre alt

Schule08/2013 bis 07/2007 Grundschule am Klosterplatz, Meppen08/2007 bis 07/2013 Hauptschule Cloppenburg IV, Notendurchschnitt: 2,307/2013 Qualifizierter Hauptschulabschluss (nach der 10. Klasse)

Praktikum11/2011 Praktikum beim Autohaus Völz in Cloppenburg (Nissan Vertragshändler) Werkstatt, Teilelager, Neuwagenaufbereitung und Reparaturannahme

InteressenAufrüstung von Computern (Einbau von Laufwerken, Speicherchips und Lüftern)Computerhilfe bei Bekannten und FreundenWartung und Reparatur meines Vespa RollersWartung von Landmaschinen auf dem Bauernhof meines Onkels

HobbysAutozeitschriften lesen (AutoBILD, ADAC Motorwelt, Oldtimer Praxis)Autorennen guckenFußball spielen

Cloppenburg, 25.11.2012

repariert und hilft gerne

hat Benzin im Blut !

gute Unterlagen ! Einladen !

Page 69: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

68 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Kfz-Mechatroniker | Kommentar

KommentarÜberzeugende Bewerbungsunterlagen Kfz-Mechatroniker

Anschreiben

Überzeugend

Erwartungen werden erfüllt

Sein Anschreiben hat André Strohmeier gut gestaltet. Er leistet sich keine Tippfehler und hat das Anschreiben sorgfältig aufgebaut. Die Ansprache ist persönlich, denn er hat herausgefunden, dass »Herr Bussmann« der Aus-bildungsleiter im Autohaus Wilske ist. Dieser Bewerber hat sich wirklich mit der Ausbildungsfirma beschäftigt und nähere Informationen über sie ein-geholt.

Foto

Überzeugend

Zupackend

Geschickt hat der Bewerber sein Foto auf dem Deckblatt platziert. Mit dem Bewerbungsfoto hinterlässt André Strohmeier einen sympathischen ersten Eindruck. Für die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker muss er sich nicht mit Schlips und Kragen präsentieren. Mit dem von ihm gewählten Pullover und dem ordentlichen Haarschnitt wirkt er kernig und zupackend, ohne sich verkleiden zu müssen.

Überzeugend

Stärken werden sichtbar

Nicht nur das optische Erscheinungsbild, auch der Inhalt überzeugt. Die Motivation für den Ausbildungsplatz zum Kfz-Mechatroniker wird nachvoll-ziehbar gemacht. André Strohmeier ist offenbar ein Tüftler, der Spaß daran hat, sowohl mit elektronischen als auch mit mechanischen Bauteilen zu werkeln. Geschickt erwähnt er, dass er bei seinem Onkel schon Landma-schinen gewartet hat. Auch seine andere Lieblingsbeschäftigung in der Freizeit, die Bastelei an Computern, wird interessant dargestellt. Abschlie-ßend geht André Strohmeier mit der Angabe seines Notenschnitts bereits im Anschreiben darauf ein, dass das Autohaus Wilske einen guten Haupt-schulabschluss seiner Auszubildenden wünscht. André Strohmeier hat sich mit dem richtigen Praktikum vorbereitet. Beim Autohaus Völz hat er die Werkstatt, das Teilelager und die Reparaturannahme kennengelernt. Und er durfte bereits die Neuwagen vor der Auslieferung an den Kunden auf Hoch-glanz bringen.

Page 70: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

69Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Kfz-Mechatroniker | Kommentar

Lebenslauf

Überzeugend

Einsatzfreude

Der Lebenslauf ist durch den Briefkopf an das Anschreiben angelehnt und gut durchgestaltet. Die Überschriften »Persönliche Daten, Schule, Prakti-kum, Interessen und Hobbys« sind passend gewählt. Besonders clever ist die Unterscheidung von Interessen und Hobbys. Auf diese Weise kann André Strohmeier die Erfahrungen, die ihm in der Ausbildung weiterhelfen wer-den, ausführlich auflisten und so manchen Pluspunkt sammeln.

Überzeugend

Eigenes Muster

Es müssen nicht immer Praktikum oder Jobs sein, die Bewerber interessant machen. Auch so manche Freizeitaktivität wird Ausbildungsleiter überzeu-gen. Wenn zum Ausbildungsberuf Kfz-Mechatroniker die Instandsetzung elektronischer und mechanischer Systeme gehört, ist es natürlich interes-sant zu wissen, dass ein Bewerber Speicherchips austauschen, Lüfter ein-löten und Laufwerke sinnvoll verkabeln kann. Auch mit der Hilfe auf dem Bauernhof des Onkels punktet André Strohmeier. Schließlich muss man für die Wartung von Landmaschinen auch Servicetabellen lesen und wissen, wie Lager richtig abgeschmiert werden.

FazitHier schafft es ein Bewerber, sich und seine Stärken optimal darzustel-len. Gut gemacht, André Strohmeier! Eine Einladung zum Vorstellungs-gespräch wird nicht lange auf sich warten lassen.

Page 71: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

70 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Zahnmedizinische Fachangestellte | Deckblatt

INES HILDEBRANDSüderstraße 77 C, 73220 Wendlingen

Tel. 07024 – 28 13 32, Handy 0171 – 121 43 54, E-Mail: [email protected]

SUCHE: AUSBILDUNGSPLATZZUR ZAHNMEDIZINISCHEN FACHANGESTELLTEN

BEWERBUNG BEI: ZAHNARZTPRAXIS ZIENECKER UND ZIMMERMANNDR. RUDOLF ZIENECKER UND DR. MICHAELA ZIMMERMANN

INES HILDEBRAND

gutes Deckblatt !

Page 72: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

71Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Zahnmedizinische Fachangestellte | Anschreiben

INES HILDEBRANDSüderstraße 77 C, 73220 Wendlingen

Tel. 07024 – 28 13 32, Handy 0171 – 121 43 54, E-Mail: [email protected]

Zahnarztpraxis Zienecker und ZimmermannDr. Rudolf Zienecker und Dr. Michaela ZimmermannHofholzallee 2573211 Wendlingen

Wendlingen, 1. September 2012

Bewerbung für den Ausbildungsplatz zur Zahnmedizinischen FachangestelltenIhr Angebot bei der Agentur für Arbeit Wendlingen

Sehr geehrte Frau Dr. Zimmermann, sehr geehrter Herr Dr. Zienecker,

im Juli 2013 werde ich mit dem Abitur meine Schulzeit beenden und möchte dann eine Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten beginnen. Um mich mit den Anforderungen des Berufsfeldes vertraut zu machen, habe ich Praktika bei Zahnarzt Dr. Usinger und bei der Zahntechnik GmbH Uwe Haase absol-viert.

Bei Zahnarzt Dr. Usinger durfte ich am Empfang mitarbeiten und unter Anleitung Daten am PC eingeben und Bonushefte stempeln. Weiter habe ich gelernt, wie Arbeitsflächen und Behandlungsstühle gereinigt und desinfiziert werden. Bei der Zahntechnik GmbH Uwe Haase habe ich Gebissabformungen ausgepackt und Zahnersatz versandfertig gemacht. Ich durfte dabei zusehen, wie mit verschiedensten Materialien Prothesen aufgebaut wurden. Darüber hinaus habe ich bei der Abrechnung mitgeholfen und Zahlungs-eingänge am PC überprüft.

Ich würde in der Ausbildung bei Ihnen gerne vertieft lernen, wie eine gute Praxisorganisation zu gestalten ist und worauf ich als Assistentin bei Untersuchungen und Behandlungen zu achten habe.

Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Anlagen

höflich

Bewerberin weiß, was wir wollen !

Page 73: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

72 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Zahnmedizinische Fachangestellte | Lebenslauf

INES HILDEBRANDSüderstraße 77 C, 73220 Wendlingen

Tel. 07024 – 28 13 32, Handy 0171 – 121 43 54, E-Mail: [email protected]

LEBENSLAUF

Persönliche Datengeboren am 20. April 1994 in BöblingenEltern: Siegfried Hildebrand (Anlagenmechaniker), Christina Hildebrand (Sozialversicherungsfachange-stellte)Geschwister: Martina Hildebrand (16 Jahre), Ulrich Hildebrand (14 Jahre)

Schule08/2000 bis 07/2004 Grundschule Wendlingen 08/2004 bis 07/2013 Gymnasium WendlingenAbiturprüfungsfächer: Deutsch, Mathematik, Französisch, Physik

Praktika und Aushilfsjob01/2010 bis 01/2012 jährliche Inventur in der Drogerie Seidel09/2011 zweiwöchiges Praktikum bei Zahnarzt Dr. Usinger (Dateneingabe am PC, Mitarbeit am Empfang, Desinfektion von Arbeitsflächen und Behandlungsstühlen)05/2012 freiwilliges zweiwöchiges Praktikum bei der Zahntechnik GmbH Uwe Haase (Zahnersatz versandfertig gemacht, Zahlungseingänge überprüft, Belege abgeheftet, Gebissabformungen ausgepackt)

ComputerTextverarbeitung Winword (sehr gut)Tabellenkalkulation Excel (gut)Internet (gut)

FreizeitLeiterin der Volleyball-Sparte für Kinder im Sportverein WendlingenJazzdanceYogaLesen

Wendlingen, 1. September 2012

sehr gut

top

einladen !

hat sich viel Mühe gegeben

Page 74: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

73Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Zahnmedizinische Fachangestellte | Kommentar

KommentarÜberzeugende Bewerbungsunterlagen Zahnmedizinische Fachangestellte

Deckblatt

Überzeugend

Passgenau zugeschnitten

Bei der Gestaltung von Deckblättern gibt es keine festen Regeln. Hier kön-nen Ausbildungsplatzsuchende zeigen, dass sie mit dem PC umgehen kön-nen. Auch Ines Hildebrand legt sich bei der Gestaltung ins Zeug. So wirkt das Deckblatt modern. Oberhalb des Bewerbungsfotos ist noch einmal der Name der Bewerberin aufgeführt. Dies ist günstig, da so eine Einheit von Foto und Name entsteht. Es reicht schließlich nicht aus, bloß sympathisch zu wirken, der Adressat der Bewerbung soll auch erfahren, wer da so freundlich lächelt.

Anschreiben

Überzeugend

Argumente für die Einstellung

Ein erstklassiges Anschreiben, das alle wichtigen Fakten enthält. Die Be-werbung geht rechtzeitig, nämlich fast ein Jahr vor dem Ausbildungsbeginn ein. Frühe Bewerber sind in Zahnarztpraxen immer gern gesehen. Denn so wird die in der Ausbildung äußerst wichtige Fähigkeit Termine zu organisie-ren schon einmal praktisch unter Beweis gestellt. Wer seine eigenen Ter-mine organisieren kann, dem nimmt man auch ab, dass er Gleiches für an-dere leisten kann. Das Besondere an dieser Bewerbung sind die beiden Praktika. Eins bei »Zahnarzt Dr. Usinger« und ein anderes bei der »Zahn-technik GmbH Uwe Haase«. Diese Strategie ist sehr durchdacht, die Ausbil-dungsplatzsuchende hat sich ihrem Ausbildungswunsch quasi von zwei Seiten genähert. Einmal direkt in einer Zahnarztpraxis und einmal indirekt durch ein Praktikum mit einem »Zulieferer« für Zahnarztpraxen. Dieser doppelte Einsatz wird sich in jedem Fall auszahlen!

Lebenslauf

Überzeugend

Sinnvoll strukturiert

Der Lebenslauf fügt sich stimmig in das Design von Deckblatt und Anschrei-ben ein. Im Block »Persönliche Daten« erfährt man noch mehr über den familiären Hintergrund von Ines Hildebrand. Sie ist das älteste von drei Geschwistern, hat also früher sicherlich oft auch auf die »lieben Kleinen« aufgepasst. Ein weiteres Argument dafür, dass sie zuverlässig, vertrauens-würdig und organisationsstark ist. Sinnvoll ist auch die Auflistung der Abi-turprüfungsfächer im Block »Schule«. Daraus lassen sich die schulischen Interessen und Stärken der Bewerberin folgern. Gute Grundlagen in Deutsch, Mathematik und Physik werden Ines Hildebrand in ihrer Ausbil-dung sicherlich von Nutzen sein.

FazitEine überzeugende Ausbildungsplatzsuchende, die man gerne in einem Vorstellungsgespräch näher kennen lernen möchte. Die Einladung zum Vorstellungsgespräch wird Ines Hildebrand sehr bald zugehen.

Page 75: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

74 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Tischler | Anschreiben

Björn Hammelmann Bahnhofstraße 84 73726 Esslingen Tel. (07 11) 987 65 45 Handy (01 72) 876 67 67 E-Mail: [email protected]

Die MöbelmacherVolker WieseBreitwiesenstraße 2273722 Esslingen

Esslingen, 10. Januar 2013

INITIATIVBEWERBUNG UM EINEN AUSBILDUNGSPLATZ ZUM TISCHLER

Sehr geehrter Herr Wiese,

wie ich von der Handwerkskammer Esslingen erfahren habe, vergeben Sie jedes Jahr mehrere Ausbildungs-plätze für eine Ausbildung zum Tischler. Gerne würde ich bei Ihnen zum 01.08.2013mit der Ausbildung beginnen.

Seit Mai 2012 arbeite ich als Aushilfe neben dem Studium bei der Einbauküchen GmbH in Esslingen. Dort arbeite ich überwiegend in der Auslieferung und Montage von Einbauküchen bei Privatkunden vor Ort. Ich möchte aber noch mehr lernen, insbesondere über den maßgefertigten Innenausbau und den Messebau, die – wie ich erfahren habe – von Ihrem Betrieb schwerpunktmäßig durchgeführt werden.

Um sich gegenseitig besser kennen zu lernen, würde ich gerne vorher noch ein Praktikum bei Ihnen machen, beispielsweise eine Woche lang im Zeitraum vom 01.02.2013 bis zum 28.02.2013.

Über die Einladung zu einem Gespräch würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen

gut

ja !

okay

Page 76: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

75Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Tischler | Lebenslauf

Björn Hammelmann Bahnhofstraße 84 73726 Esslingen Tel. (07 11) 987 65 45 Handy (01 72) 876 67 67 E-Mail: [email protected]

PERSÖNLICHE DATENgeb. am 30.04.1992 in Stuttgart, ledigFührerschein Klasse B

BERUFSPRAXIS06/2008 zweiwöchiges Praktikum in der Tischlerei Kohl GmbH, Esslingen, Tätigkeiten: Mitar-

beit beim Einbau einer Treppe und einer Deckenverkleidung03/2012 bis 04/2012 vierwöchiges Praktikum bei der Einbauküchen GmbH, Esslingen, Tätigkeiten: Teil-

nahme an Kundenberatungsgesprächen zur Planung von Einbauküchen, Mitfahrt mit dem Montageteams und Mithilfe beim Aufbau

seit 05/2012 bis heute Nebenjob zum Studium bei der Einbauküchen GmbH, Esslingen, Tätigkeiten: Auslie-ferung und Montage von Einbauküchen beim Kunden vor Ort, Anpassung von Arbeitsplatten, Nachbesserung bei Reklamationen

SCHULE UND STUDIUM30.06.2011 Abitur am Robert-Koch-Gymnasium in Esslingen, Notendurchschnitt 2,910/2011 bis heute Studium der Politologie an der Universität Stuttgart

PC UND FREMDSPRACHENMS-Word, MS-Excel (ständig in Anwendung)MS-Windows XP (sehr gut)MS-Explorer und MS-Outlook (ständig in Anwendung) Englisch (sehr gut)

HOBBYS UND INTERESSENAufarbeitung alter Möbel, Training im Fitnessstudio, lesen, kochen, Freunde treffen

Esslingen, 10. Januar 2013

prima !

gut !

okay !

?

kennt das Berufsfeld top !

Page 77: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Tischler | Kommentar

KommentarÜberzeugende Bewerbungsunterlagen Tischler

Anschreiben

Überzeugend

Praktikum im Anschreiben

Björn Hammelmann studiert seit zwei Semestern Politologie, möchte aber nun das Studium abbrechen und eine Ausbildung zum Tischler machen. Sein Anschreiben hat er überzeugend gestaltet. Dies ist nicht unwichtig, da auch von einem angehenden Tischler kreatives und sauberes Arbeiten ver-langt wird. Insofern wird der persönlich angeschriebene Herr Wiese positiv registrieren, dass das Anschreiben bereits von der Form her sehr anspre-chend ist. Der Bewerber hält sich nicht mit viel Vorreden auf. Er kommt gleich auf den Punkt. Im ersten Absatz weist er auf seine Informationsar-beit bei der Handwerkskammer Esslingen hin. Im zweiten Absatz werden erste berufliche Erfahrungen thematisiert, so kann sich Björn Hammel-mann natürlich gleich von anderen Bewerbern, die über weniger Praxis verfügen, abheben.

Lebenslauf

Überzeugend

Auf den Punkt gebracht

Die Strategie, praktische Erfahrungen ins Zentrum der Bewerbung zu stel-len, verfolgt Björn Hammelmann auch im Lebenslauf weiter. Hier folgt auf den ersten Block »Persönliche Daten« gleich der Block »Berufspraxis«. Dies ist ungewöhnlich, wird aber sicher die Aufmerksamkeit des Ausbildungs-verantwortlichen wecken. Es ist gut, dass der Bewerber zunächst auf sein Schulpraktikum, das er bereits im Jahr 2008 abgeleistet hat, verweist. So wird deutlich, dass sein Berufswunsch nicht irgendeiner Laune entspringt, sondern über mehrere Jahre gewachsen ist. Die meisten Punkte bekommt er natürlich für sein Praktikum bei der »Einbauküchen GmbH«. Dort hat er unter Beweis gestellt, dass er belastbar ist, mit anpacken und sich gut in ein Team einfügen kann. Denn sonst hätte man ihn wohl kaum im Anschluss an das Praktikum als Aushilfe weiter beschäftigt.

FazitNicht wenige Studenten stellen nach kurzer Zeit fest, dass das ge-wählte Studium nicht zu den persönlichen Stärken und Vorlieben passt. Dies ist nicht weiter tragisch. Die Chance, nach dem Studienabbruch eine Ausbildung aufzunehmen, bekommen aber nur die Bewerber, die plausibel belegen können, dass der Ausbildungswunsch wohl überlegt ist. Björn Hammelmann weiß offensichtlich, was ihn in der Ausbildung erwartet. Damit macht er sich zum Wunschbewerber, der auf jeden Fall eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen wird.

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Page 78: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

77Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Fachinformatiker | Anschreiben

Dennis Ahlwes Tel. 06 61 – 345 21 34Jahnstraße 78 Handy 01 79 – 321 54 7636040 Fulda E-Mail: [email protected] www.dennis-ahlwes.de

Software GmbH & Co. KGPersonalabteilung: Herr KotschnerRöntgenstraße 2836043 Fulda

Fulda, 15. August 2012

Bewerbung für den Ausbildungsplatz Fachinformatiker: AnwendungsentwicklungIhr Ausbildungsangebot unter www.stepstone.de und auf Ihrer Homepage www.softwaregmbh.de

Sehr geehrter Herr Kotschner,

dieses Jahr habe ich mein Abitur am Städtischen Gymnasium Fulda gemacht und leiste ab dem nächsten Monat meinen Grundwehrdienst ab. Im Anschluss daran würde ich gerne zum 01.08.2013 bei Ihnen eine Ausbildung zum Fachinformatiker mit dem Schwerpunkt Anwendungsentwicklung beginnen.

In meinem Praktikum bei der Ergon Datenprojekte GmbH habe ich Rechner konfiguriert und Software ins-talliert. Dies bereitete mir keine Probleme, da ich dies schon seit vielen Jahren auf meinen eigenen PCs durchführe. Bei der New Media GmbH habe ich einige Aufgaben eines Anwendungsentwicklers in der Praxis kennen gelernt. Ich wurde zwei Wochen lang in einem IT-Team mit eingesetzt und erfuhr, wie eine Daten-bank für einen Firmenkunden konzipiert und Schritt für Schritt realisiert wurde. Dabei kam es darauf an, alte Daten zu integrieren und neue Funktionen zu programmieren.

Das von Ihnen vorab gewünschte vierwöchige Praktikum könnte ich ab sofort oder ab dem 15. Juni 2013 absol-vieren, also direkt vor oder nach meinem Grundwehrdienst. Über die Einladung zu einem Vorstellungsge-spräch würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

übersichtliches Layout

okay

Page 79: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

78 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Fachinformatiker | Lebenslauf

Dennis Ahlwes Tel. 06 61 – 345 21 34Jahnstraße 78 Handy 01 79 – 321 54 7636040 Fulda E-Mail: [email protected] www.dennis-ahlwes.de

Lebenslauf

Persönliche Datengeb. am 30.05.1993 in Fulda, ledig

Schule und Wehrdienst08/1999 – 07/2003 Grundschule08/2003 – 07/2012 Städtisches Gymnasium Fulda, Leistungsfächer: Mathematik und Physik Internet-AG »Schule im Netz« (Schulhomepage www.sgf.de)12.07.2012 Abitur, Notendurchschnitt »2,1«09/2012 – 06/2013 Grundwehrdienst

Praktika08/2010 einwöchiges Praktikum bei der Ergon Datenprojekte GmbH, Fulda (Rechnerkonfiguration, Software-Installation, Programmeinrichtung)11/2011 zweiwöchiges Praktikum bei der New Media GmbH, Fulda, Mitarbeit im IT-Team (Konzeption mit Zeit- und Ressourcenplanung und Realisierung einer Datenbank)

EDVBetriebssysteme Windows Vista, Windows XP, Windows NT, LinuxProgrammiersprachen HTML/CSS, Java, PHPAnwendungssoftware MS-Office 2007, Oracle Datenbanken, MS-Project

SprachenEnglisch sehr gut (zweiwöchiger Schüleraustausch und zweiwöchiger Sprachurlaub in Großbritannien)

Fulda, 15. August 2012

guteSoftwarekenntnisse

Page 80: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

79Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Fachinformatiker | Motivationsseite

Dennis Ahlwes Tel. 06 61 – 345 21 34Jahnstraße 78 Handy 01 79 – 321 54 7636040 Fulda E-Mail: [email protected] www.dennis-ahlwes.de

Motivationsseite

Erfahrungen im Umgang mit PCs und Software

Schon seit meinem 12. Lebensjahr habe ich einen eigenen Computer. Ich habe meine PCs immer wieder auf-gerüstet und Festplatten, Arbeitsspeicher, CD- und DVD-Laufwerke und Mainboards selbst eingebaut. Selbst-verständlich habe ich mir auch immer die neueste Software (Internet-Browser, MS-Office, Betriebssysteme usw.) besorgt und mich so ständig auf dem Laufenden gehalten.

Informationen über meinen Ausbildungswunsch

Auf der Ausbildungsmesse »Berufsstart« in Fulda habe ich mich an den Firmenständen mit mehreren Auszu-bildenden für den Beruf des Fachinformatikers und auch mit Firmenvertretern von Softwarehäusern unter-halten. Ich habe mir typische Arbeitsabläufe beschreiben und mir Einschätzungen über Berufschancen und Beschäftigungsmöglichkeiten geben lassen. Natürlich habe ich auch das Internet genutzt, um mich auf den Internetseiten der Agentur für Arbeit und der IHK-Fulda und auch direkt auf den Homepages verschiedener Ausbildungsplatzanbieter gründlich zu informieren.

Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung

Die Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung möchte ich gerne bei Ihnen machen, da ich auf Ihrer Homepage erfahren habe, dass Sie Auszubildende von Anfang an in Projektteams integrieren. Es reizt mich sehr zu erfahren, wie EDV-Dienstleistungen in der Praxis durchgeführt werden. Ich möchte gerne bei Ihnen die vollständigen Abläufe von der Konzeption und Realisierung bis hin zu Administration und Auswertung beim Kunden vor Ort kennen lernen.

Fulda, 15. August 2012

guteSoftwarekenntnisse

gut

top

informiert

klasse !

will ich persönlich kennen lernen

Page 81: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

80 Beispielbewerbungen: Positivbeispiel Fachinformatiker | Kommentar

KommentarÜberzeugende Bewerbungsunterlagen Fachinformatiker

Anschreiben

Überzeugend

Den Blick nach vorne

Dennis Ahlwes hat sein Anschreiben interessant gestaltet. Die umrahmte Kopfzeile ist in mehrerer Hinsicht positiv zu beurteilen. Zum einen zeigt der Bewerber damit, dass er nicht nur mit Programmierungssoftware, sondern auch mit Anwendungssoftware, nämlich einem Textverarbeitungssystem, gut umgehen kann. Zum anderen sind die Kontaktdaten vollständig und ermöglichen eine schnelle Kontaktaufnahme per Telefon, Handy oder E-Mail. Und zu guter Letzt führt er seine persönliche Homepage – www.den-nis-ahlwes.de – auf. Damit macht er Ausbildungsverantwortliche in IT-Fir-men natürlich neugierig. Den schnellen Klick auf die Bewerberhomepage wird man sich nicht entgehen lassen, vorausgesetzt, die schriftliche Bewer-bung überzeugt.

Lebenslauf

Überzeugend

Arbeitsfeld im Blick

Der Lebenslauf ist für einen Abiturienten fast schon zu knapp. Da auch das Bewerberfoto auf dem Lebenslauf befestigt ist, bleibt nur eine knappe drei-viertel DIN-A4-Seite für die wichtige Informationsarbeit. Da Dennis Ahlwes aber im Anschluss an den Lebenslauf noch eine Motivationsseite eingefügt hat, ist das Gesamtkonzept der Bewerbung stimmig. Denn mit der Motiva-tionsseite werden dann noch die Argumente aufgeführt, für die im Lebens-lauf und im Anschreiben kein Platz mehr war. Unverzichtbar für eine Bewer-bung als Fachinformatiker ist natürlich der Block EDV, der in die drei Bereiche »Betriebssysteme, Programmiersprachen und Anwendungssoft-ware« unterteilt ist. Auf eine Bewertung seiner EDV-Kenntnisse hat Dennis Ahlwes verzichtet, er muss also damit rechnen, dass hier im Vorstellungs-gespräch gründlich nachgefragt wird.

Motivationsseite

Überzeugend

Warum ich?

Während im Lebenslauf mehr die Erfahrungen des Bewerbers aus seinen Praktika thematisiert werden, geht es auf der Motivationsseite mehr um die Entscheidung für gerade diesen Ausbildungsberuf. Hierzu bildet Dennis Ahlwes die drei Blöcke »Erfahrungen im Umgang mit PCs und Software«, »Informationen über meinen Ausbildungswunsch« und »Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung«. Die Blöcke bauen thema-tisch aufeinander auf. Man kann nachvollziehen, dass zunächst das Inter-esse für Hardware im Vordergrund stand und sich im Laufe der Jahre ein sicherer Umgang mit Software entwickelt hat. Besonders überzeugend ist, dass der Ausbildungsplatzsuchende unterstreicht, warum er gerade bei der »Software GmbH & Co. KG« eine Ausbildung machen möchte. Er hat sich auf der Firmenhomepage www.softwaregmbh.de gründlich mit den EDV-Dienstleistungen der Firma und der Arbeitsweise in IT-Projektteams ausei-nandergesetzt.

FazitAusbildungsplatzsuchende, die ihre Unterlagen passgenau auf die Aus-bildungsfirma zuschneiden und ihre beruflichen Stärken und Interes-sen glaubwürdig beschreiben können, haben allerbeste Karten. Dieser engagierte Bewerber wird sich am Ende zwischen den Ausbildungsan-geboten mehrerer Firmen entscheiden müssen. Diese »Qual der Wahl« hätte wohl jeder Bewerber gerne!

Page 82: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

81Informationssuche: Machen Sie sich mit dem Ausbildungsberuf vertraut

Selbst aktiv werden!Es gibt Hunderte von verschiedenen Ausbildungsberufen, da ist es schon schwierig herauszufinden, welche Aufgaben und Anforderungen sich eigentlich hinter bestimmten Berufsbezeichnungen verstecken. Manchmal erhält man zwar in der Schule Informationen über Ausbildungsberufe, in der Regel werden Sie sich aber selbst auf die Suche nach Informationen machen müssen, um zu Ihrer Wunschaus-bildung zu kommen.

Leider wissen nur wenige Bewerber, worum es in der Ausbildung genau geht und was eigentlich von ihnen ver-langt wird. Das liegt auch daran, dass für Ausbildungsplätze nur in den seltensten Fällen Stellenanzeigen geschaltet wer-den, in denen die Voraussetzungen klar aufgelistet sind. Meist bekommt man von der Agentur für Arbeit oder aus Lehrstellenbörsen im Internet nur äußerst knappe Angaben: Ausbildungsgang, geforderter Schulabschluss und Firmen-anschrift. Was sich hinter der Berufsbezeichnung wirklich versteckt, bleibt oft im Dunkeln. Sie können es sich leider nicht so einfach machen. In Ihrer Bewerbung muss deutlich werden, dass Sie wissen, worum es geht und was Sie erwartet.

Liefern Sie Begründungen für Ihre Wahl!Richten Sie Ihre Informationssuche so aus, dass Sie als Ergeb-nis wirklich die Details kennen. Die Angabe »Ich habe die mittlere Reife und möchte nun Tischler werden« reicht leider nicht mehr aus. Wenn Sie aber herausfinden, was sich genau hinter diesem Beruf verbirgt, können Sie konkrete Gründe für Ihre Wahl anführen. Suchen Sie deshalb nach Informa-tionen über Ihren Wunschberuf, damit Sie Ihre Wahl gut begründen können.

Viele Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz gehen schon deshalb schief, weil Anschreiben und Lebensläufe einfach heruntergeschrieben werden, ohne sich vorher zu informieren. Aber Sie werden Personalverantwortliche erst dann dazu bringen, Sie zu einem Test oder Vorstel-lungsgespräch einzuladen, wenn Ihre Mappe zeigt, dass Sie wissen, was Sie wollen und was auf Sie zukommt. Deshalb müssen sie sich bereits im Vorfeld gründlich informieren.

Informationssuche – Machen Sie sich mit dem Ausbildungsberuf vertraut

Page 83: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

82 Informationssuche: Checkliste

Checkliste für Ihre Informationssuche

Haben Sie eine oder mehrere dieser Informations-möglichkeiten genutzt: Berufsinformationszent-rum (BIZ) der Agentur für Arbeit, Nachschlage-werke, Kontaktmessen, Informationstage, Ausbildungsbörsen, Internet, Berufsberater, infor-mierte Lehrer, Eltern, Bekannte, Freunde, Auszu-bildende im Wunschberuf, Handwerkskammer, Handelskammer?

Was müssen Sie an speziellem Wissen für den Ausbildungsberuf mitbringen?

Welche Stationen werden Sie in der Firma durch-laufen?

In welchen Bereichen müssen Sie während der Ausbildung Ihre Kenntnisse vertiefen?

Welche Fertigkeiten werden Sie in der Ausbildung erlernen?

Kennen Sie die Aufgaben im Ausbildungsberuf?

Können Sie mindestens fünf Aufgaben in Ihrem Ausbildungsberuf benennen?

Sind Sie schon mit einzelnen Aufgaben in Berüh-rung gekommen?

Welche persönlichen Voraussetzungen sind in Ih-rem Ausbildungsberuf wichtig (Belastbarkeit, Kontaktstärke, Teamfähigkeit)?

Was sind die wichtigsten persönlichen Vorausset-zungen, die Sie erfüllen müssen?

Können Sie praktische Beispiele dafür liefern, dass Sie die persönlichen Voraussetzungen mit-bringen?

Haben Sie sich mit den speziellen Wünschen der jeweiligen Firma auseinandergesetzt?

Ist ein vorheriges (Kurz-)Praktikum Pflicht?

Welcher Schulabschluss wird gewünscht?

Ist ein bestimmter Notendurchschnitt wichtig?

Benötigen Sie einen PKW-Führerschein?

Gibt es ein Mindestalter?

Was macht die Firma überhaupt?

Gibt es wichtige Produkte der Firma, die Sie ken-nen sollten?

Welche Dienste oder Dienstleistungen bietet die Firma an?

Welche Rolle spielt die Firma am Standort (größter Arbeitgeber, Sport-Sponsor, Ansehen)?

Welches Image hat die Ausbildungsfirma für Sie (modern, kreativ, Traditionsbetrieb)?

Welche Rolle spielt der Computer in der Arbeit?

Müssen Sie bestimmte PC-Programme (Word, Ex-cel usw.) kennen?

Werden Fremdsprachenkenntnisse gefordert?

Page 84: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

83Ausbildungsplatzsuche: So finden Sie eine Ausbildungsfirma

Angebote der Agentur für Arbeit: Der Weg zur Agentur für Arbeit oder ins Berufsbildungszentrum (BIZ) Ihrer Stadt oder Region lohnt sich. Denn dort bekommen Sie einen guten Überblick über die Firmen Ihrer Stadt oder Ihrer Region, die Ihre Wunschausbildung anbieten. Nach wie vor melden zahlreiche Unternehmen ihre Ausbildungsangebote der Agen-tur für Arbeit.

Angebote der Industrie- und Handelskammern: Die Indus-trie- und Handelskammern, kurz IHK genannt, haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr bei der Vermittlung zwischen Ausbildungsplatzsuchenden und Ausbildungsfir-men hervorgetan. Die Angebote der IHK finden Sie im Inter-net: Schauen Sie auf die Homepage der örtlichen IHK, um Ausbildungsfirmen in Ihrer Region zu finden – beispielsweise www.ihk-kiel.de. Wenn Sie nicht wissen, welche IHK für Ihre Region zuständig ist, erfahren Sie dies unter www.ihk-lehr-stellenboerse.de für das gesamte Bundesgebiet.

Angebote der Handwerkskammern: Die Dachorganisation vieler Handwerksbetriebe sind die Handwerkskammern. Auch diese Einrichtungen vermitteln Ausbildungsplätze und haben deshalb Lehrstellenbörsen eingerichtet. Eine Übersicht über die Handwerkskammern in Deutschland finden Sie unter http://www.zdh.de/handwerksorganisationen/handwerkskam-mern/deutschlandkarte-handwerkskammern.html im Internet oder mithilfe einer Suchmaschine im Internet mit den beiden Suchworten Handwerkskammern Deutschland.

Angebote auf Kontaktmessen: In vielen Regionen werden mittlerweile regelmäßig spezielle Kontaktmessen für ange-hende Auszubildende durchgeführt. Es gibt Ausbildungstage, jobfactorys, Kontakttage oder Bewerbertage. Die Namen der Ver-anstaltungen sind zwar unterschiedlich, aber der Zweck ist derselbe: Firmen präsentieren sich, und Sie können sich über Ausbildungsgänge informieren, mit Auszubildenden und Ausbildungsverantwortlichen sprechen und so Kontakte knüpfen.

Angebote der Tageszeitungen: Viele Tageszeitungen erstel-len im Halbjahresabstand einen Sonderteil zum Thema Berufsausbildung. Dort finden Sie nicht nur zahlreiche Stel-lenangebote, sondern bekommen auch noch den einen oder anderen Bewerbungstipp. Wenn Sie nicht wissen, wann die Sonderbeilage erscheint, rufen Sie bei Ihrer örtlichen Zeitung an. In größeren Tageszeitungen werden Sie an Wochenenden im Stellenmarkt auch Ausbildungsangebote finden.

Angebote in Internet-Jobbörsen: Alle großen Internet-Job-börsen enthalten auch Angebote für Ausbildungsplätze. Geben Sie das Stichwort Ausbildung in der Freitextsuche ein oder klicken Sie auf die entsprechende Rubrik. Geeignete Jobbörsen sind unter anderem: ≥ www.stepstone.de, ≥ www.stellenanzeigen.de, ≥ www.jobpilot.de, ≥ www.jobscout24.de oder ≥ www.monster.de.

Eine Übersicht mit mehr als 100 aktuellen Jobbörsen haben wir für Sie außerdem auf unserer Homepage www.karriereaka-demie.de zusammengestellt.

Sie können verschiedene Möglichkeiten nutzen, um eine Ausbildungsfirma zu finden. Es gibt Angebote der Agentur für Arbeit, der Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskam-mern, auf Kontaktmessen, in Tageszeitungen, in Internet-Jobbörsen und direkt auf den Home-pages der Ausbildungsfirmen. Weiter können private Kontakte und neuerdings auch Netz-werke im Internet wie Facebook in Ihre Suchstrategie eingebunden werden.

Ausbildungsplatzsuche – So finden Sie eine Ausbildungsfirma

Page 85: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

Ausbildungsplatzsuche: So finden Sie eine Ausbildungsfirma

Angebote auf Homepages von Firmen: Wenn Sie schon wissen, welche Firmen für Sie interessant sind, sollten Sie unbedingt auch einen Blick auf die Firmenhomepage werfen. Dort finden Sie bei vielen Firmen eine Übersicht über die angebotenen Ausbildungsgänge. Darüber hinaus bekommen Sie wichtige Informationen über Bewerbungstermine, Aus-bildungsvoraussetzungen, Ausbildungsinhalte und Ansprechpartner. Wenn Sie nicht sicher sind, wie die Home-page des Unternehmens lautet, geben Sie den Firmennamen einfach in eine Suchmaschine ein.

Private Kontakte: Durch Hobbys und andere Freizeitaktivi-täten habe die meisten Menschen eine Menge an Kontakten. Ob Sie nun in einem Fußball-, Tennis- oder Sportverein aktiv sind oder sich mit Freunden für einen Kinobesuch oder die Disko treffen – überlegen Sie einmal gründlich, welcher Ihrer privaten Kontakte bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz nützlich wäre. Welcher Ihrer Freunde oder Bekannten arbei-tet bereits im zweiten oder dritten Ausbildungsjahr in einer Firma? Wer hat Eltern, die in einem Betrieb arbeiten, der auch ausbildet? Ein zusätzlicher Vorteil dieser Suchmethode ist, dass Sie gleich noch Informationen aus erster Hand dar-über bekommen, wie das Arbeitsklima im Ausbildungsbetrieb ist. Schließlich sprechen Freunde und Bekannte auch bei diesen Themen offen miteinander.

Netzwerke im Internet: In digitalen Netzwerken wie Face-book können Sie ebenfalls Kontakte aufbauen oder bereits vorhandene Kontakte für Ihre Bewerbungsaktivitäten nutzen. Posten Sie doch einfach einmal, wer noch einen Tipp zu einem guten Ausbildungsplatz geben oder eine Ausbildungsfirma empfehlen kann. Doch Vorsicht: Wenn Sie auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, sollten die Fotos und Kommentare auf Ihrem Account nicht allzu wild sein. Auch auf Seiten der Firmen wird vor Vorstellungsgesprächen häu-figer im Internet und insbesondere auf Facebook recherchiert. Am besten stellen Sie Ihren Account so ein, dass Außenste-hende – also insbesondere Ausbildungsverantwortliche – nicht den vollen Zugang zu Ihren privaten Informationen haben.

Sie sehen auch hier: Die Möglichkeiten, sich Informationen zu verschaffen, sind sehr vielfältig. Nutzen Sie alle Kanäle, um an Wissenswertes über Ihre Wunschausbildung und an mögliche Ausbildungsfirmen heranzukommen. Überlegen Sie auch, dass es Vor-, aber auch Nachteile mit sich bringt, ob man seine Berufsausbildung in einem kleinen oder einem größeren Unternehmen absolviert: Die Möglichkeit zur selbst-ständigen Arbeit, die Chance, übernommen zu werden, oder einfach die Arbeitsatmosphäre und die Firmenphilosophie können sehr unterschiedlich sein.

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Page 86: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

85Ausbildungsplatzsuche: Checkliste

Checkliste für Ihre Ausbildungsplatzsuche

Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich über das An-gebot an Ausbildungsplätzen zu informieren, nut-zen Sie Angebote – der Agentur für Arbeit, – der Industrie- und Handelskammern, – der Handwerkskammern, – auf Kontaktmessen, – in Tageszeitungen, – in Internet-Jobbörsen und – direkt auf den Homepages der Ausbildungs- firmen.

Es ist ebenfalls sinnvoll, private Kontakte durch-zugehen und zu überlegen, welche Ihrer Freunde und Bekannten bei der Ausbildungsplatzsuche be-hilflich sein könnten.

Über Netzwerke wie Facebook können Sie Freunde und Bekannte auch digital ansprechen. Denken Sie daran, dass auch Ausbildungsverantwortliche im Internet unterwegs sind. Berücksichtigen Sie dies bei den Kontoeinstellungen Ihres Accounts, den eingestellten Fotos und den geposteten Nachrich-ten und Kommentaren.

Fahren Sie auf jeden Fall mehrgleisig, nutzen Sie also mehrere Möglichkeiten parallel. Auch wenn es beispielsweise bei der Agentur für Arbeit heißt, dass es in Ihrer Wunschausbildung dieses Jahr keine Plätze mehr gibt, könnte es dennoch sein, dass Sie über die Industrie- und Handelskammern oder über Internet-Jobbörsen noch freie Stellen finden.

Beginnen Sie rechtzeitig mit der Stellensuche. Stellen bei beliebten Unternehmen oder im öffent-lichen Dienst werden teilweise bis zu anderthalb Jahre vor dem Schulabschluss besetzt. Auch bei Bewerbungen um interessante und abwechslungs-reiche (Traum-)Ausbildungen gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Etwa sechs Monate vor dem Schulende wird das Angebot an Ausbildungsplät-zen deutlich dünner.

Page 87: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

Anschreiben: Vermitteln Sie Ihre Stärken

Verzichten Sie auf Floskeln und Standard-sprüche!Die Ausbildungsverantwortlichen möchten aus Ihrem Anschreiben etwas über Sie erfahren. Es ist deshalb ein gro-ßer Fehler, einfach Standardformulierungen aneinanderzu-reihen. Dies führt machmal dazu, dass eine Firma zwanzig-mal den gleichen Anschreibentext bekommt, weil die Schulabgänger einfach die Vorlage des Lehrers von der Tafel abgeschrieben haben. So geht es aber nicht! Schließlich wol-len die Firmen erfahren, welche Person eigentlich hinter der Bewerbung steht. Zeigen Sie also Flagge: Liefern Sie persön-liche Informationen, anstatt sich hinter Floskeln und Stan-dardsprüchen zu verstecken.

Ihre erste ArbeitsprobeDas Anschreiben ist eine Art erste Arbeitsprobe eines jeden Bewerbers. Die Ausbildungsverantwortlichen werden Ihr Anschreiben daher sehr sorgfältig lesen, schließlich wollen sie wissen, wie ernst es Ihnen mit Ihrem Ausbildungswunsch ist. Und je sorgfältiger ein Bewerber vorgeht, desto eher nimmt man ihn auch ernst. Das Anschreiben sollte deshalb keine Rechtschreibfehler aufweisen, der Text am besten in mehrere Absätze gegliedert werden, und Firmenanschrift und Rechtsform müssen vollständig und korrekt angegeben sein. Aber nicht nur diese formalen Dinge müssen Sie beach-ten. Sie müssen auch Argumente liefern, die für Sie sprechen.

Finden Sie Argumente, die für Sie sprechenZeigen Sie dem Leser mit Ihrem Anschreiben, dass Sie sich mit Ihrem Wunschberuf beschäftigt haben und wissen, worauf es ankommt. Die in dieser Mappe vorgestellten Bei-spiele für gelungene Anschreiben haben Ihnen gezeigt, wie es geht. Ganz wichtig: Einige Sätze zu den typischen Anfor-derungen und Aufgaben des Ausbildungsberufes müssen fallen. Dann wissen die Personalverantwortlichen, dass Sie nicht blind in irgendeine Ausbildung hineinstolpern, son-dern sich vorher darüber Gedanken gemacht haben, welcher Beruf zu Ihnen passt. Nutzen Sie dazu die Informationsan-gebote der Agentur für Arbeit, der Industrie- und Handels-kammern, der Handwerkskammern und natürlich der Kon-taktmessen und der Presse. Am besten ist es natürlich, wenn Sie schon einmal Gelegenheit hatten, in Ihren Wunschberuf hineinzuschnuppern. Machen Sie ein (Kurz-)Praktikum, dann haben Sie beste Argumente dafür, dass Sie der oder die Richtige sind.

Ausbildungsverantwortliche beklagen sich häufig darüber, dass die Anschreiben von Schulab-gängern lieblos gemacht sind. Manche Bewerber beschränken sich auf einige belanglose Sätze, andere wiederum schreiben sehr viel, allerdings nichts, was wirklich wichtig ist und überzeugen könnte. Wie aber geht es besser?

Anschreiben – Vermitteln Sie Ihre Stärken

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Page 88: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

87Anschreiben: Checkliste

Checkliste für Ihr Anschreiben

Haben Sie eine Telefonnummer angegeben, unter der Sie erreichbar sind?

Falls Sie eine Ansage auf Ihrem Anrufbeantworter oder Ihrer Handy-Mailbox haben: Ist diese Ansage im Ton angemessen gehalten?

Falls Sie eine E-Mail-Adresse angegeben haben, klingt diese neutral?

Sind Erstellungsort und Tagesdatum aufgeführt?

Stimmt die Anschrift des Ausbildungsbetriebes?

Ist auch die Rechtsform der Firma korrekt angege-ben?

Ist in der Stellenausschreibung eine spezielle Ab-teilung genannt (Personalabteilung, Abteilung Personal, Geschäftsführung, Abteilung für Ausbil-dung)? Haben Sie diese Abteilung in der Firmenan-schrift korrekt aufgeführt?

Ist Ihr Anschreiben an einen persönlichen An-sprechpartner gerichtet? Und haben Sie seinen Namen richtig geschrieben?

Haben Sie in der Betreffzeile die Ausbildung auf-geführt, die Sie absolvieren möchten?

Ist in der Bezugzeile ein Verweis auf die Stellen-ausschreibung enthalten (Tageszeitung, Agentur für Arbeit, Jobbörse im Internet, Homepage der Firma)?

Haben Sie auf die überkommenen Kürzel »Betr.« und »Bzg.« verzichtet?

Ist das Anschreiben lesefreundlich aufbereitet (mehrere Absätze, übersichtliche Gliederung, les-bare Schriftgröße, ausreichender Seitenrand)?

Haben Sie vor dem Versand eine Endkontrolle durchgeführt, besser durchführen lassen?

Ist das Anschreiben von Ihnen unterschrieben (oder in der PDF-Version mit einem Unterschrif-tenscan versehen worden)?

Sind Sie in Ihrem Anschreiben auf die Aufgaben im Ausbildungsberuf eingegangen?

Wird deutlich, dass Sie sich mit den persönlichen Voraussetzungen Ihres angestrebten Ausbildungs-berufes auseinandergesetzt haben?

Sind Sie auf spezielle Wünsche des angeschriebe-nen Ausbildungsbetriebes eingegangen (Eintritts-termin, Mindestalter, Führerschein, PC-Kennt-nisse, Sprachkenntnisse, schulische Voraussetzungen)?

Liefern Sie Beispiele dafür, dass Sie im Berufs-alltag mit anpacken können?

Wird Ihre spezielle Motivation für gerade diesen Ausbildungsberuf deutlich?

Erkennen Sie sich selbst in Ihrem Anschreiben wieder?

Page 89: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

Lebenslauf: Alles auf einen Blick

Weg vom StandardlebenslaufIn unseren Seminaren für Ausbildungsplatzbewerber erleben wir sehr oft, dass Schulabgänger viel mehr zu bieten haben, als sie letztlich in ihren Lebensläufen erwähnen. Die Anga-ben in den Lebensläufen sind meistens viel zu knapp und oberflächlich. Wenn wir dann aber nachfragen, kommen viele interessante Details zum Vorschein. Manche jobben regelmäßig, finden dies aber zu uninteressant für ihren Lebenslauf. Andere vergessen anzugeben, dass sie sich ehren-amtlich in Vereinen engagieren. Einige unterschlagen wich-tige Erfahrungen aus dem Praktikum oder lassen ihre guten PC-Kenntnisse unter den Tisch fallen. Obwohl sich mittler-weile herumgesprochen hat, dass ein tabellarischer Lebens-lauf von den Firmen gewünscht wird, können noch längst nicht alle Ausbildungsplatzbewerber einen solchen erstellen.

Ihre Entwicklung interessiert die BetriebeWie Sie an den von uns vorgestellten Beispielen gesehen haben, gibt es viele Ansatzpunkte, um einen Lebenslauf überzeugend auszuarbeiten. Grundsätzlich sind die Firmen an der Entwicklung eines Bewerbers innerhalb und außer-halb der Schule interessiert. Der tabellarische Lebenslauf bietet sich deshalb als Grundgerüst an, das aber ganz indi-viduell ausgefüllt werden muss. Sie dürfen nicht dabei stehen bleiben, Ihr Geburtsdatum, die Berufe Ihrer Eltern und die von Ihnen besuchten Schulen aufzulisten. Spannend wird es dort, wo Ihre Talente und persönlichen Interessen ins Spiel kommen. Die Firmen möchten erfahren, wo Ihre Stärken liegen, was Sie gerne machen und was Sie gut können.

Was haben Sie Besonderes zu bieten?Entscheidend sind oft die zusätzlichen Informationen im Lebenslauf. Bei Standardlebensläufen ist es für die Firmen schwer, Unterschiede zwischen den einzelnen Bewerbern auszumachen. Dann geht es plötzlich nur noch um die Schul-noten, weil andere Informationen fehlen. Wer aber auf Prak-tika hinweist, Nebenjobs darstellt, Computerkenntnisse sauber auflistet oder freiwillig besuchte Kurse nennt, kann damit oft auch durchschnittliche Noten ausbügeln. Letztlich wird immer derjenige überzeugen, der etwas Besonderes zu bieten hat, das ihm in der Ausbildung zugutekommt. Jede und jeder hat einiges zu bieten. Allerdings muss das auch im Lebenslauf auftauchen!

Mit dem Anschreiben wecken Sie ein erstes Interesse an sich, mit dem Lebenslauf liefern Sie die dazugehörigen Fakten. Ihr Lebenslauf ist daher ein sehr wichtiges Element Ihrer Bewer-bungsunterlagen. Schulabgänger sind leider häufig mit den Anforderungen an Bewerbungen wenig vertraut. Die meisten Fehler bei der Erstellung von Lebensläufen können Sie aber ver-meiden, wenn Sie unsere Tipps berücksichtigen.

Lebenslauf – Alles auf einen Blick

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Page 90: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

89Lebenslauf: Checkliste

Checkliste für Ihr Lebenslauf

Lädt ein flüchtiger erster Blick auf Ihren Lebens-lauf zum Lesen ein?

Haben Sie Ihre Kontaktdaten im Lebenslauf noch einmal vollständig aufgeführt (Name, Anschrift, Telefon, evtl. neutrale E-Mail-Adresse, evtl. Handy)?

Haben Sie aussagekräftige Blöcke gebildet (bei-spielsweise Persönliche Daten, Schule, Praktika, Computerkenntnisse, Hobbys/Interessen, Vereins-mitgliedschaften, Nebenjobs)?

Haben Sie die Zeitangaben in Monat und Jahr an-gegeben?

Sind die Zeitangaben in den einzelnen Blöcken in der richtigen Reihenfolge?

Wenn Sie im Block Persönliche Daten Angaben zu Ihren Eltern gemacht haben (keine Pflicht): Haben Sie deren Berufsbezeichnungen richtig aufge-führt?

Haben Sie im Block Schule Ihre Lieblingsfächer genannt? Und passen diese zur Ausbildung?

Ist die Teilnahme an freiwilligen Arbeitsgemein-schaften in der Schule aufgelistet?

Ist das voraussichtliche Schulende mit Tagesda-tum vermerkt?

Wird deutlich, dass Ihre Schul- und Freizeitinter-essen zur angestrebten Ausbildung passen?

Haben Sie im Block Praktika Ihre Praktikumsfir-men korrekt aufgeführt?

Werden die Abteilungen oder Aufgaben, die Sie in den Praktikumsfirmen kennen gelernt haben, ge-nannt?

Haben Sie im Block Computerkenntnisse die ein-zelnen Programme aufgeführt, die Sie kennen? Und haben Sie sie bewertet?

Wenn Sie Volkshochschulkurse oder Ähnliches be-sucht haben: Tauchen Name und Zeitpunkt des Kurses auch im Lebenslauf auf?

Passen die Angaben im Block Hobbys/Interessen zum gewünschten Ausbildungsplatz?

Falls Sie Vereinsmitglied sind: Haben Sie Ihre Mit-gliedschaft mit einer Zeitangabe versehen?

Wenn Sie in einem Verein als Betreuer tätig sind: Kann man nachvollziehen, was Sie organisiert, be-treut und gemacht haben?

Falls Sie Nebenjobs neben der Schule ausgeübt haben: Wird deutlich, was Sie gemacht haben?

Ist aus Ihrem Lebenslauf zu erkennen, dass Ihr Ausbildungswunsch nicht einer spontanen Laune entspringt, sondern dass Sie zielgerichtet Vorar-beit geleistet haben?

Entsteht beim Leser der Eindruck eines leistungs-bereiten, verlässlichen und interessierten Bewer-bers?

Enthält Ihr Lebenslauf am Ende den Erstellungsort und das Tagesdatum?

Haben Sie Ihren Lebenslauf am Ende mit Vor- und Zunamen unterschrieben (oder einen Unterschrif-tenscan in die PDF-Version Ihres Lebenslaufes eingefügt)?

Page 91: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

Bewerbungsfoto: Sammeln Sie Sympathiepunkte

Investieren Sie in Ihre ZukunftVerwenden Sie auf keinen Fall Automatenfotos, sondern lassen Sie die Aufnahmen in einem guten Fotostudio machen. Wichtig: Bewerbungsfotos sind auch keine Passfotos! Achten Sie also darauf, Porträtaufnahmen anfertigen zu lassen, auf denen man nicht nur Ihren Kopf, sondern auch Ihre Schul-tern sieht. Ein Bewerbungsfoto sollte stets einen realistischen Eindruck des Bewerbers vermitteln. Es sollte deshalb immer in Farbe und vor allem aktuell sein. Zeigen Sie den Ausbil-dungsfirmen mit einem professionellen Foto, dass Ihnen Ihre berufliche Zukunft etwas wert ist.

Werbung in eigener Sache Mit Ihrem Foto müssen Sie erreichen, dass Sie bei dem Betrachter im Unternehmen Sympathie hervorrufen. Düstere »Fahndungsfotos«, auf denen der Bewerber mit starrem Blick ins Leere schaut, wirken hier eher abschreckend. Aber auch ein Urlaubsschnappschuss mit einem beschwingten Bewer-ber im Freizeitdress ist hier fehl am Platz. Achten Sie auf seriöse Kleidung und einen guten Haarschnitt. Ein leichtes Lächeln lässt erkennen, dass Sie sich auf die Ausbildung und die neuen Kollegen freuen. Ein heller Hintergrund und eine gute Ausleuchtung lassen das ganze Foto gleich viel freund-licher wirken. Betrachten Sie Ihr Bewerbungsfoto als geschickte Werbung in eigener Sache.

Passt der Bewerber zum Beruf und zur Firma?Zur geschickten Werbung gehört auch, sich auf dem Bild so zu präsentieren, dass es zur Firma passt. Eine angehende Bankkauffrau sollte deshalb in dezenter Businesskleidung zu sehen sein, und ein zukünftiger Hotelkaufmann muss auch mit seiner Kleidung zeigen, dass er gut in einem Hotel an der Rezeption bestehen kann. Bei beiden würde ein Nasen-piercing oder ein Tattoo wohl eher abschreckend wirken. Im Handwerk, aber auch bei Werbeagenturen oder in der Medi-enbranche ist man hier in der Regel etwas großzügiger. Wie Mitarbeiter verschiedener Firmen und Branchen auftreten oder gekleidet sind, sehen Sie in Broschüren, Verkaufspros-pekten oder Werbematerialien der entsprechenden Firmen und natürlich auf den diversen Branchenmessen. Daran können Sie sich orientieren.

Seit dem Jahr 2006 gilt in Deutschland das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), seit-dem vermuten viele Firmen, dass sie von Bewerbern keine Fotos mehr verlangen dürfen. Es ist Bewerbern aber weiterhin durchaus erlaubt, Bewerbungsunterlagen freiwillig ein Foto beizu-legen – und das sollten Sie auch unbedingt tun. Schließlich beantworten Sie mit dem Foto die Frage: »Wollen wir sie oder ihn hier jeden Tag in der Firma sehen?« Daher sollte ein Foto unse-rer Meinung nach in Ihren Bewerbungsunterlagen nicht fehlen.

Bewerbungsfoto – Sammeln Sie Sympathiepunkte

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Page 92: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

91Bewerbungsfoto: Checkliste

Checkliste für Ihr Lebenslauf

Ist Ihr Bewerbungsfoto von guter Qualität?

Ist das Foto aktuell, sehen Sie heute noch so aus (Alter, Brille, Haarschnitt, Bart)?

Passt Ihr Auftritt auf dem Foto zum gewünschten Ausbildungsberuf?

Ist die gewählte Kleidung stimmig (Business-Out-fit für Büroberufe, gepflegte Freizeitkleidung für handwerkliche Berufe)?

Hat der Fotograf ein Porträtfoto angefertigt (ein Teil der Schultern ist zu sehen)?

Ist das Foto groß genug (etwas größer als ein Pass-foto)?

Sind Sie auf dem Foto gut ausgeleuchtet?

Ist der Fotohintergrund hell genug?

Ist Ihr Gesichtsausdruck freundlich?

Wirken Ihre Mimik und Ihre Gestik nicht gestelzt, sondern glaubwürdig?

Spiegeln sich auch keine Probleme (Ärger in der Schule, Krach mit den Eltern, Probleme mit der Ausbildungsplatzsuche) in Ihrem Gesicht wider?

Bei Frauen: Sind Make-up und Schmuck auf dem Foto dezent (Piercings entfernt)?

Bei Männern: Ist ein Haarschnitt zu erkennen? Ist auch kein Bartschatten zu sehen?

Haben Sie keine auffälligen Tattoos an unbedeck-ten Körperteilen?

Haben Sie ausreichend Fotos zuhause, um auf in-teressante Ausbildungsplatzangebote schnell ge-nug reagieren zu können?

Finden Ihre Freunde oder Eltern, dass Sie auf dem Foto gut wirken?

Page 93: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

Motivationsseite: So punkten Sie zusätzlich

Kommen Sie der Ausbildungsfirma ent gegenEine Firma hat üblicherweise schon mit vielen Auszubilden-den zu tun gehabt. Deshalb weiß man dort auch, dass die Ausbildung nicht immer klappt. Wenn man sich die Zahlen der Ausbildungsabbrüche ansieht, wird deutlich, dass sich zu viele Schulabgänger den unpassenden Beruf oder die fal-sche Firma ausgesucht haben. Ein Abbruch der Ausbildung ist aber nicht nur für den Auszubildenden schlimm, auf Seiten der Firmen entstehen dadurch Kosten und Personal-engpässe. Deshalb bevorzugen Ausbildungsverantwortliche diejenigen Bewerber, die aufzeigen können, dass sie über ihre Entscheidung über einen längeren Zeitraum gründlich nachgedacht und eine bewusste Wahl getroffen haben. Mit Ihrer Motivationsseite können Sie also die Ängste auf Fir-menseite aus dem Weg räumen. Stellen Sie klar, dass Sie sich über die Aufgaben im Ausbildungsberuf informiert haben und wissen, was auf Sie zukommt.

Zeigen Sie mit der Extraseite Ihre Moti vationSie wissen aus eigener Erfahrung, dass die Entscheidung für einen bestimmten Ausbildungsberuf nicht vom Himmel fällt. Viele Faktoren spielen dabei eine Rolle: Ein oder meh-rere Schulpraktika, Gespräche mit berufstätigen Freunden, Fragen an Bekannte der Eltern, Kontaktmessen und Infor-mationstage, Besuche im BIZ der Agentur für Arbeit, Tage der offenen Tür in Firmen oder Tipps von Eltern, Lehrern oder und Berufsberatern können hier Hinweise liefern. Ihre Ent-scheidungsfindung ist für die Ausbildungsfirmen durchaus interessant. Sie kann aber im Anschreiben oder im Lebens-lauf aus Platzmangel nicht ausführlich dargestellt werden. Hier hilft die Motivationsseite: Fassen Sie zusammen, aus welchen Gründen Sie gerade diesen Ausbildungsberuf aus-gewählt haben. Nennen Sie Ihre Lieblingsfächer oder Arbeits-gemeinschaften aus der Schule, die –taktisch geschickt - natürlich zum Wunschberuf passen sollten. Verweisen Sie auf Erfahrungen, die Sie in Aushilfsjobs, Praktika oder in ehrenamtlichen Tätigkeiten und bei Freizeitaktivitäten gesammelt haben. Beschreiben Sie stichwortartig, was Sie alles getan haben, bevor Sie sich entschieden haben. Dann weiß die Firma, dass Sie den Ausbildungsplatz auch wirklich haben wollen.

Viele unserer Seminarteilnehmer fragen, ob sie neben Anschreiben, Lebenslauf und Bewer-bungsfoto noch etwas anderes in ihre Mappe legen können, um ihre Bewerbung aussagekräf-tiger zu machen. Schließlich haben nur die wenigsten eine Bescheinigung für ihr Praktikum bekommen. Und vieles von dem, was man neben Schule und Praktika gemacht hat, lässt sich nun einmal schwer im Lebenslauf oder im Anschreiben unterbringen. Hier bietet sich die von uns entwickelte Motivationsseite an. Bei der Überschrift sind Sie nicht festgelegt: Sie können beispielsweise die Überschriften »Warum ich mich bei der Müller GmbH bewerbe« oder »Wa-rum ich Industriekauffrau werden möchte« oder auch »Meine Gründe, mich bei Ihnen zu be-werben« verwenden.

Motivationsseite – So punkten Sie zusätzlich

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Page 94: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

93Motivationsseite: Checkliste

Checkliste für Ihr Motivationsseite

Seit wann interessieren Sie sich für Ihre Wun-schausbildung und warum?

Was haben Sie alles getan, um sich über den ange-strebten Ausbildungsplatz zu informieren?

Mit wem haben Sie gesprochen, um die Pros und Kontras zu diskutieren und Ihre Entscheidung vor-zubereiten?

Waren Sie auf Kontaktmessen oder Informations-tagen?

Haben Sie sich Vorträge von Firmenvertretern an-gehört?

Haben Sie schon einmal eine Firma besucht und sich dort direkt informiert?

Kennen Sie Auszubildende aus Ihrem Wunschbe-ruf?

Haben Sie in der Zeitung einen Bericht über Ihre Wunschausbildung gelesen?

Waren Sie bei einer Berufsberatung (Agentur für Arbeit, Seminar an der Volkshochschule, andere Anbieter)?

Gibt es in Ihrer Schule Lehrer, die Ihnen Materia-lien gegeben haben?

Haben Sie in Ihren Praktika mitgearbeitet?

Welche Abteilungen oder Bereiche haben Sie in Ih-ren Praktika kennen gelernt?

Gibt es spezielle Erfahrungen aus Ihren Praktika, die für den Ausbildungsplatz wichtig sind?

Welche Ihrer Schulfächer passen besonders gut zur Wunschausbildung?

Haben Sie an freiwilligen Arbeitsgemeinschaften in der Schule teilgenommen?

Haben Sie neben der Schule Erfahrungen gesam-melt, die für den Ausbildungsplatz interessant sind (mit Freunden an Computern gebastelt, etwas selbst organisiert, Nachhilfe gegeben, Gruppen geleitet, an einem Börsenspiel teilgenommen)?

Sind Sie in Vereinen aktiv?

Gab es Kurse an der Volkshochschule, in denen Sie sich freiwillig Wissen oder Fertigkeiten (10-Fin-ger-System am PC schreiben, Sprachen, Compu-ter) angeeignet haben?

Haben Sie in Ihrer Freizeit schon in einen be-stimmten Beruf hineingeschnuppert?

Haben Sie über Ihre Hobbys Kontakte zu Berufstä-tigen bekommen?

Wird in Ihrer Motivationsseite Ihr besonderes Pro-fil deutlich?

Page 95: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

94 Zusammenstellung und Versand der Bewerbungsunterlagen

Die MinimalausstattungUnsere Abbildung »Die Minimalausstattung« zeigt Ihnen, wie Sie die Unterlagen einsortieren sollten: Oben liegt das Anschreiben, dann folgt der Lebenslauf mit Foto, danach das letzte Schulzeugnis und ganz unten das vorletzte.

Es gibt einige Unterlagen, die unbedingt in Ihren Bewerbungsunterlagen enthalten sein müs-sen. Teilweise können Sie aber auch mit zusätzlichen Nachweisen Pluspunkte sammeln. Zu-nächst einmal zu den Schriftstücken, die unbedingt in die Mappe gehören: Schulabgänger müssen bei ihrer Bewerbung um einen Ausbildungsplatz auf jeden Fall ein Anschreiben, einen Lebenslauf mit Foto und die beiden letzten Schulzeugnisse (natürlich in Kopie!) vorlegen. Nur wenn diese vier Bestandteile plus Foto vorhanden sind, ist ihre Bewerbung vollständig und wird von Ausbildungsverantwortlichen akzeptiert.

Zusammenstellung und Versand der Bewerbungsunterlagen

Anschreiben Lebenslauf mit Foto

letztes Schulzeugnis

vorletztes Schulzeugnis

Unterlagen mit MotivationsseiteWie Sie bereits gesehen haben, können manche Bewerber mit einer Motivationsseite den Erfolg ihrer Bewerbung stei-gern, denn die Bewerbungsunterlagen gewinnen dann an Aussagekraft. Ein guter Platz für diese Extraseite ist hinter

Anschreiben Lebenslauf mit Foto

Motivationsseite letztes Schulzeugnis

vorletztes Schulzeugnis

dem Lebenslauf, wie Sie in der Abbildung »Unterlagen mit Motivationsseite« sehen. So können Bewerber ihre besonde-ren Anstrengungen und Erfahrungen noch einmal hervor-heben, bevor es zur Prüfung ihrer Schulzeugnisse geht.

Page 96: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

95Zusammenstellung und Versand der Bewerbungsunterlagen

Wer seine Bewerbungsunterlagen etwas anders gestalten möchte, kann auch ein Deckblatt einsetzen. Mit einem gut gemachten Deckblatt sehen Ihre Unterlagen von Anfang an ansprechend aus. Das gilt aber nur, wenn Sie das Deckblatt überzeugend und individuell gestalten. Deshalb dürfen Sie nicht bei jeder Firma denselben Standardentwurf verwenden. Achten Sie also darauf, dass Sie auf dem Deckblatt den Aus-

Deckblatt mit Foto Anschreiben Lebenslauf (ohne Foto)

Motivationsseite letztes Schulzeugnis

vorletztes Schulzeugnis

Es gibt noch mehr Möglichkeiten, Pluspunkte zu sammeln, und diese Chancen sind den meisten Ausbildungsplatzbe-werbern gar nicht bekannt. Deshalb können Sie sich mit zusätzlichen Schriftstücken einen großen Vorsprung vor anderen Bewerbern verschaffen. Beispielsweise können Sie Praktikumsbestätigungen, Bescheinigungen über Kurzprak-tika, Nachweise über Ferien- oder Nebenjobs oder freiwillig besuchte Kurse beilegen. Sortieren Sie diese Unterlagen nach den beiden Schulzeugnissen ein, wie in der Abbildung Plus-

punkte in den Unterlagen gezeigt. Keine Angst, Sie müssen nicht alle vier vorgeschlagenen Möglichkeiten nutzen. Aber es wäre doch schön, wenn Sie beispielsweise eine Prakti-kumsbestätigung und einen Nachweis über einen Kurs bei-fügen könnten. Viele Bewerber haben neben der Schule gear-beitet oder etwas zusätzlich gelernt. Und es wäre doch schade, wenn diese zusätzlichen Anstrengungen nicht in den Bewer-bungsunterlagen auftauchen würden.

Anschreiben Lebenslauf mit Foto

Motivationsseite letztes Schulzeugnis

vorletztes Schulzeugnis

eventuell Praktikums- bestätigung

eventuell Bescheinigung über Kurzpraktikum

eventuell Nachweis über Ferien- oder Nebenjob

eventuell Nachweis über Kurs (VHS, PC, Sprache)

Pluspunkte in der denUnterlagen

bildungsbetrieb und den Ausbildungsgang nennen. Lassen Sie sich von unseren Beispieldeckblättern für Ihre eigenen Entwürfe anregen! Auch das Foto, das unserer Empfehlung nach immer noch zu den Bewerbungsunterlagen gehört, können Sie dann auf dem Deckblatt befestigen. Die folgende Abbildung »Unterlagen mit Deckblatt und Motivationsseite« zeigt Ihnen die richtige Reihenfolge.

Unterlagen mit Deckblatt und Motivationsseite

Page 97: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

96 Zusammenstellung und Versand der Bewerbungsunterlagen

Da es leider nicht üblich ist, dass man für einen Ferienjob oder ein Praktikum automatisch einen schriftlichen Nach-weis bekommt, haben wir Muster für Sie entworfen, die Sie entsprechend anpassen können. In den Firmen ist Zeit in der Regel ein knappes Gut. Sie werden deshalb leichter Gehör für Ihre Bitte nach einer schriftlichen Bestätigung finden,

Sie sehen an unserem Muster für eine Praktikumsbestäti-gung, dass mit wenigen Sätzen schon eine ganze Menge (positiver) Informationen vermittelt werden kann. Es sollten die Dauer des Praktikums und die kennen gelernten Abtei-lungen oder Arbeitsbereiche aufgeführt werden. Wenn das Praktikum gut gelaufen ist, ist es natürlich auch gut, wenn einige lobende Worte auftauchen. In unserem Muster sind dies die Hinweise auf die Zuverlässigkeit, die Lernbereitschaft und das freundliche Wesen des Praktikanten.

Auch ein Kurzpraktikum kann man sich bestätigen lassen. Damit es nicht zu viel Arbeit für den Praktikumsbetrieb bedeutet, kann die Bescheinigung auch knapp ausfallen. In unserem Muster zur Bescheinigung eines Kurzpraktikums hat sich die Firma darauf beschränkt, nur den Zeitraum und die kennen gelernten Firmenbereiche aufzuschreiben.

wenn Sie gleich eine Vorlage mitbringen. Tragen Sie Ihre Bitte freundlich vor, und weisen Sie darauf hin, dass Sie dieses Schriftstück für Ihre Bewerbung um einen Ausbil-dungsplatz brauchen. Dann wird man Ihnen Ihr Anliegen bestimmt nicht abschlagen.

Krankenversicherungs AGWestwall 8, 44145 Dortmund

Praktikumsbestätigung

Herr Stefan Gross, geboren am 10.10.1993 in Dort-mund, hat vom 08.01.2012 bis zum 19.01.2012 ein Praktikum in unserem Hause abgeleistet. Herr Gross durchlief die Abteilungen Privatkunden-Krankenversicherung, Abrechnung und Marketing. Er war stets interessiert an den Abläufen, stellte gezielte Fragen und übernahm sehr schnell kleinere Aufgaben. Hervorzuheben sind seine Zuverlässig-keit, seine Lernbereitschaft und sein freundliches Wesen. Wir wünschen Herrn Gross einen erfolgrei-chen Einstieg ins Berufsleben.

Dortmund, 25.01.2012

Helga ScharfenAusbildungsleiterin

Metall GmbH, Wilstorfer Straße 71, 22045 HamburgTel.: (0 40) 123 32 34Mobil: (01 78) 125 32 34E-Mail: [email protected]

Kurzpraktikum

Hamburg, 15.12.2012

Frau Jessica Schön, geb. am 23.08.1998 in Pinne-berg, hat vom 06.12.2012 bis zum 08.12.2012 bei uns ein Kurzpraktikum gemacht. Sie lernte die Metall-werkstatt, den Einkauf und das Lager kennen.

Detlef Buck

Industriemeister

Page 98: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

97Zusammenstellung und Versand der Bewerbungsunterlagen

Auch wer während der Schulferien gejobbt hat, kann um einen Nachweis bitten. Wenn der Ferienjob länger gedauert hat, kann der Nachweis auch ruhig etwas ausführlicher sein. In unserem Muster zum Nachweis eines Ferienjobs wird beispielsweise erläutert, welche Aufgaben übernommen wurden. Sogar eine Bewertung der Arbeitsleistung ist ent-halten. Abgerundet wird das Ganze noch durch die guten Wünsche zur Bewerbung des Firmeninhabers. Jobs, die man nachmittags nach der Schule erledigt hat, eignen sich genauso gut für einen Nachweis wie Ferienjobs. Gerade wer häufiger bei der gleichen Firma ausgeholfen hat, wird für seinen Wunsch auf offene Ohren stoßen.

Die MappenfrageNun haben Sie Ihre Unterlagen zusammen und müssen für Bewerbungen per Post noch klären, in was für eine Mappe Sie sie einsortieren sollen. Im Handel gibt es sehr viele unter-schiedliche Mappen, und auch einige, die besonders für Bewerbungszwecke vorgesehen sind. Als Ausbildungsplatz-suchender müssen Sie keine Spezialmappen kaufen. Hier tut es auch ein halbwegs stabiler Schnellhefter. Dabei ist es gleich, ob die Unterlagen gelocht und eingeheftet oder mit-tels einer Klemmschiene befestigt werden. Wichtig ist nur, dass die Mappe einen ordentlichen Eindruck hinterlässt. Kaufen Sie also lieber eine neue, als womöglich alte Schul-hefter aufzubrauchen. Auf Klarsichthüllen für die einzelnen Schriftstücke können Sie getrost verzichten. Fertigen Sie gute Kopien von Ihren Schulzeugnissen an, denn die Origi-nale bleiben natürlich bei Ihnen. Für Anschreiben und Lebenslauf (und eventuell Deckblatt und Motivationsseite) verwenden Sie gutes und festes Druckerpapier. Packen Sie dann Ihre Mappe für den Versand in einen B4-Briefumschlag, in dem sie plan liegen kann – und somit unbeschädigt und ohne Knicke beim Empfänger ankommt.

Und ab geht die Post …Bevor Sie den Umschlag verschließen, sollten Sie noch eine Endkontrolle durchführen: Haben Sie Anschreiben und Lebenslauf unterschrieben? Ist das aktuelle Tagesdatum auf beiden Schriftstücken aufgeführt? Ist wirklich alles fehlerfrei und fleckenfrei einsortiert? Insbesondere, wenn Sie sich gleichzeitig bei mehreren Firmen bewerben, sollten Sie noch einmal überprüfen, dass im Anschreiben auch wirklich die Anrede mit dem Empfänger übereinstimmt und dass die Adresse auf dem Briefumschlag identisch ist mit der Anschrift auf dem Anschreiben. Sonst bekommt womöglich die Müller AG Ihre Bewerbungsunterlagen an die Schmidt GmbH, und das wäre doch schon sehr peinlich und ein äußerst schlechter Start. Nun müssen Sie nur noch den Umschlag zukleben, dafür sorgen, dass das Ganze ausrei-chend frankiert ist – und ab damit in den Briefkasten.

Getränkehandel Schmidt KGOberwieden 12, 79695 Wieden

Bestätigung Ferienjob

Daniel Ehrenbrecht hat in den Sommerferien 2011 und 2012 jeweils drei Wochen bei uns ausgeholfen. Seine Aufgaben waren die Annahme und Sortie-rung von Pfandflaschen und das Zusammenstellen von Kommissionsware. Mit der Arbeit von Daniel Ehrenbrecht war ich sehr zufrieden. Er war stets pünktlich, hat immer mit angepackt und zuverläs-sig gearbeitet. Auch unsere Kunden haben die hilfs-bereite Art von Daniel Ehrenbrecht gelobt. Ich wün-sche Daniel Ehrenbrecht viel Erfolg bei seinen Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz!

Ernst SchmidtInhaber

Page 99: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

98 Zusammenstellung und Versand der Bewerbungsunterlagen: Checkliste

Checkliste für die Zusammenstellung und den Versand

Sind Ihre Bewerbungsunterlagen vollständig (zumindest Anschreiben, Lebenslauf mit Foto, die letzten zwei Schulzeugnisse)?

Haben Sie die Unterlagen in der richtigen Reihen-folge einsortiert?

Haben Sie sich dafür entschieden, ein Deckblatt zu erstellen? Dann müssen darauf die Ausbil-dungsfirma und der Ausbildungsgang erwähnt sein!

Wollen Sie Ihre Bewerbung mit einer Motivations-seite aussagekräftiger machen? In diesem Fall sollten Sie die Motivationsseite hinter dem Le-benslauf einfügen.

Wenn Sie ein Praktikum abgeleistet haben: Haben Sie sich eine Bestätigung ausstellen lassen?

Gibt es Bescheinigungen über Kurzpraktika?

Haben Sie sich Ferien- oder Nebenjobs durch ei-nen schriftlichen Nachweis bestätigen lassen?

Verfügen Sie über Zertifikate von besuchten Kur-sen (Sprachen, PC, VHS)?

Haben Sie bei allen Kopien auf eine gute Qualität geachtet?

Sind Anschreiben und Lebenslauf (und eventuell Deckblatt und Motivationsseite) auf gutem Druckerpapier erstellt?

Ist die von Ihnen verwendete Mappe von guter Qualität?

Haben Sie einen für die Mappe passenden Brief-umschlag (B4) gewählt?

Ist die Firmenanschrift auf dem Briefumschlag sauber und fehlerfrei geschrieben?

Stimmt die Anschrift auf dem Briefumschlag mit der auf dem Anschreiben überein?

Kontrollieren Sie noch einmal: Haben Sie das An-schreiben und den Lebenslauf eigenhändig mit Vor- und Zunamen unterschrieben?

Ist das aktuelle Tagesdatum aufgeführt?

Stimmt die Person in der Adresse mit der Person in der Anrede überein?

Haben Sie vor dem Versand noch eine letzte End-kontrolle durchgeführt?

Ist der Brief ausreichend frankiert?

Page 100: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

99Die E-Mail-Bewerbung

Wenn Sie sich per E-Mail bewerben möchten, sollte sich Ihre E-Mail-Bewerbung nach Möglichkeit an einen persönlichen Ansprechpartner richten. Adressen wie [email protected] oder [email protected] sind zu allgemein. Womöglich erreicht Ihre E-Mail niemals den gewünschten Adressaten, weil sie mit unerwünschter Werbung, sogenannter »spam-mail«, verwechselt wird. Prüfen Sie also, ob in der Stellenanzeige eine personalisierte E-Mail-Adresse wie [email protected] oder [email protected] angegeben ist.

Überfordern Sie Personalverantwortliche nicht, indem Sie unterschiedliche Dateianhänge mixen. Idealerweise fas-sen Sie alle Unterlagen in einer einzigen PDF-Datei zusam-men, also: Ein eventuelles Deckblatt, das Anschreiben, den Lebenslauf, eine eventuelle Motivationsseite, Scans von Schulzeugnissen, Praktikumsbestätigungen und Weiterbil-dungsnachweisen. Das PDF-Format hat sich als Standard durchgesetzt und lässt sich mit dem Adobe Reader in (fast) jeder Firma öffnen.

In die eigentliche E-Mail brauchen Sie nur wenige Zeilen schreiben, beispielsweise Sehr geehrter Herr Müller, beiliegend übersende ich Ihnen meine Bewerbungsunterlagen für einen Ausbildungs-platz zum Versicherungskaufmann als PDF-Anhang. Mit freundlichen Grüßen Holger Schmidt. In der Betreffzeile der E-Mail sollte

ebenfalls der angestrebte Ausbildungsplatz genannt werden, zum Beispiel »Bewerbung Ausbildungsplatz Versicherungs-kaufmann«. Dann weiß der Adressat gleich, worum es eigent-lich geht.

Mittlerweile sind die meisten Bewerberinnen und Bewer-ber technisch so gut ausgestattet, dass sie einen Scan ihrer Unterschrift erstellen und in die verwendete Textdatei ein-binden können. Im Ergebnis sehen dann das Anschreiben und der Lebenslauf in der PDF-Datei wie handschriftliche unterschrieben aus.

Verärgern Sie Personalverantwortliche nicht ungewollt mit zu großen Datenmengen, mehr als zwei Megabyte sollte Ihre E-Mail-Bewerbung nicht umfassen. Nur wenige Ausbil-dungsplatzsucher wissen, dass auch PDF-Dateien in der Datenmenge verringert werden können. Wenn Sie beispiels-weise das kostenlose Programm PDF-Creator verwenden, um Word- oder Open-Office-Textdateien in PDF-Dateien zu ver-wandeln, können Sie bei zu großen Datenmengen in die Druckereigenschaften des virtuellen PDF-Druckers gehen. Dort klicken Sie auf den Menüpunkt »Erweitert« und stellen die Druckqualität von 600dpi auf 300dpi oder 150dpi. Dann verkleinert sich die Datenmenge der PDF-Datei erheblich.

Immer mehr Firmen überlassen es den Bewerberinnen und Bewerbern, ob sie ihre Unterlagen per Post oder per E-Mail zuschicken möchten. Grundsätzlich bevorzugen wir den Versand von Bewerbungen per Post, weil eine gut aufgemachte Bewerbungsmappe unserer Erfahrung nach überzeugender wirkt. Es kommt aber vor, dass Firmen ausdrücklich eine E-Mail-Bewerbung wünschen. Oder dass Bewerber sich aus Kostengründen bevorzugt per E-Mail präsentieren. Dann gilt es einiges zu beachten.

Die E-Mail-Bewerbung

Page 101: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

100 Die E-Mail-Bewerbung: Checkliste

Checkliste für Ihr E-Mail-Bewerbung

Verlangt die Firma ausdrücklich eine Bewerbung per E-Mail?

Klingt Ihre eigene E-Mail-Adresse neutral?

Gibt es in der Stellenanzeige einen persönlichen Ansprechpartner mit personalisierter E-Mail-Ad-resse?

Haben Sie auf den Mix verschiedener Anhänge wie .doc, .pdf, .gif, .jpg verzichtet?

Haben Sie ein eventuelles Deckblatt, Anschreiben, Lebenslauf, Foto, eine eventuelle Motivationsseite die Scans von Schulzeugnissen, Praktikumsbestä-tigungen und Weiterbildungsnachweisen idealer-weise in einer einzigen PDF-Datei zusammenge-fasst?

Haben Sie einen Scan ihrer Unterschrift erstellt und ihn in die verwendete Textdatei (Anschreiben und Lebenslauf, eventuell auch Motivationsseite) eingebunden?

Enthält die E-Mail, mit der Sie die PDF-Datei Ihrer Bewerbungsunterlagen versenden, eine aussage-kräftige Betreffzeile, beispielsweise »Bewerbung Ausbildungsplatz Bankkaufmann«

Sprechen Sie auch in der eigentlichen E-Mail den Empfänger auf Seiten der Firma persönlich an?

Haben Sie ein paar freundliche Zeilen in die ei-gentliche E-Mail geschrieben (ohne das ganze An-schreiben zu wiederholen)?

Hat der Empfänger eine maximale Dateigröße an-gegeben?

Falls eine maximale Dateigröße nicht angegeben ist: Umfasst Ihre E-Mail-Bewerbung nicht mehr als zwei Megabyte?

Falls Ihre Datei zu groß ist: Haben Sie die Druck-qualität Ihres virtuellen PDF-Druckers wie be-schrieben reduziert?

Überprüfen Sie Ihr E-Mail-Postfach in der aktiven Bewerbungsphase täglich?

Page 102: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

101Nachgefasst: So bleiben Sie am Ball

Ihre Bewerbungsaktivitäten sollten nicht mit dem Versand der Unterlagen enden. Etwas Geduld müssen Sie zwar mit-bringen, aber zu langes Warten muss nicht sein. Bringen Sie sich bei den Ausbildungsfirmen rechtzeitig wieder ins Gespräch. Sie können nach etwa drei Wochen den Kontakt auffrischen. Rufen Sie an oder schicken Sie eine freundliche E-Mail, um zu signalisieren, dass Sie es mit Ihrer Bewerbung wirklich ernst meinen.

Nachfassen per TelefonVerscherzen Sie sich nicht das bisher aufgebaute Wohlwol-len. Es bringt nichts, Personalverantwortliche unter Druck setzen zu wollen. Achten Sie bei Ihren telefonischen Nach-fassaktionen darauf, dass Sie freundlich und sachlich blei-ben. Auf inhaltliche Fragestellungen, wie »Glauben Sie, ich eigne mich für die Ausbildung?« oder »Hat Sie meine Bewer-bung überzeugt?«, sollten Sie im Telefonat verzichten. Damit würden Sie den Ausbildungsverantwortlichen nur zeigen, dass Sie unter Druck stehen. Beschränken Sie sich daher auf Fragen zum weiteren Fortgang des Auswahlprozesses. Erkun-digen Sie sich beispielsweise so: »Gibt es einen Zeitrahmen, in dem Einladungen zum Vorstellungsgespräch beziehungs-weise zum Testtag versandt werden?« Betonen Sie am Ende des Gespräches, dass Sie weiterhin sehr an der Ausbildung interessiert sind und sich über eine Nachricht freuen würden.

Nachfassen per E-MailWenn Sie per E-Mail nachfassen wollen, gilt in Sachen »Ton« die gleiche taktische Ausrichtung. Formulieren Sie freund-lich und verständnisvoll, beispielsweise so: »Sehr geehrte Frau Schmidt, vor etwa drei Wochen habe ich Ihnen meine Bewerbungsunterlagen für eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann zugesandt. Ich gehe davon aus, dass Sie sehr viel mit der Auswertung aller Unterlagen zu tun haben. Dennoch wollte ich freundlich nachfragen, wann eventuell mit einer Einladung zum Vorstellungsgespräch oder Testtag zu rechnen ist. Nach wie vor bin ich sehr an der Ausbildung bei Ihnen interessiert. Über eine kurze Antwort würde ich mich sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen…«

Nachdem Sie Ihre Bewerbungsunterlagen versandt haben, warten Sie nun auf Rückmeldun-gen. Die Schnelligkeit und die Art und Weise, wie man auf Ihre Bewerbung reagiert, ist von Firma zu Firma sehr unterschiedlich, gleiches gilt für Bewerbungen im öffentlichen Dienst. Ein Zwischenbescheid per E-Mail oder Post, dass Ihre Bewerbungsunterlagen eingetroffen sind und nun weiter bearbeitet wird, ist leider nicht überall selbstverständlich.

Nachgefasst: So bleiben Sie am Ball

Page 103: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

102 Im Vorstellungsgespräch

Kennen Sie die typischen Fragen?Setzen Sie sich rechtzeitig mit den gängigen Fragen in Vor-stellungsgesprächen auseinander und bereiten Sie auch eigene Fragen vor. Ausbildungsverantwortliche wundern sich manchmal, wie unvorbereitet viele Bewerber doch in Vorstellungsgespräche gehen. Manchmal wissen die Schul-abgänger nicht einmal, in welcher Firma sie gerade sind und um welche Ausbildung es eigentlich genau geht. Diese Feh-ler werden Ihnen nicht passieren, denn wir bereiten Sie mithilfe dieser acht Fragenblöcke vor.

≥ Fragen zum Ausbildungswunsch≥ Fragen zur Firma≥ Fragen zum Praktikum≥ Fragen zur Schule≥ Fragen zu Hobbys≥ Fragen zu Stärken und Schwächen≥ Fragen zur Persönlichkeit≥ Stressfragen

Zu jedem Frageblock haben wir fünf typische Fragen für Sie aufgelistet, und auf der anschließenden Seite ungünstige und günstige Antworten dazu aufgeführt. Die Beispielant-worten dienen selbstverständlich nur als Anregung, bitte antworten Sie in Ihrem persönlichen Stil und mit Ihren eige-nen Formulierungen. Tragen Sie Ihre Antworten in die vor-gesehenen Leerzeilen ein, dann werden Sie schnell feststel-len, dass überzeugende Antworten häufig Nachdenken und Vorbereitung benötigen.

Auf dem Weg ins GesprächFür den Weg von zu Hause zur Firma sollten Sie sich genügend Zeit nehmen. Vielleicht sehen Sie auch schon ein paar Tage vorher nach, welche Bahnen oder Busse wann in diese Gegend fahren und wie lange Sie brauchen werden. Seien Sie lieber etwas zu früh da. Wenn Sie sich abhetzen müssen, um gerade noch rechtzeitig zu erscheinen, geraten Sie nur noch mehr unter Stress. Das sollten Sie unbedingt vermeiden, denn schließlich ist man vor einem Vorstellungsgespräch schon aufgeregt genug. Wenn Sie dann in der Firma sind, sollten Sie Ihr Sonntagslächeln aufsetzen. Seien Sie nicht nur zu Ihren eigentlichen Gesprächspartnern nett und freundlich. Schließlich könnte jeder Mitarbeiter, der Ihnen begegnet, ein zukünftiger Kollege sein! Zwei letzte Tipps: Bitte schalten Sie Ihr Handy vor dem Vorstellungsgespräch aus. Es wäre doch mehr als peinlich, wenn das Klingeln mitten ins Gespräch platzt. Und Bewerber, die ihre Aufregung mit Kau-gummikauen bekämpfen, sollten den Kaugummi schon vor dem Betreten des Firmengeländes »entsorgen«.

Mit der Einladung zu einem Vorstellungsgespräch sind Sie einen entscheidenden Schritt wei-ter. Ihre Bewerbungsunterlagen haben überzeugt, und in der Ausbildungsfirma möchte man Sie nun persönlich kennen lernen. Aber Vorsicht: Das Vorstellungsgespräch ist kein Selbstläu-fer. Noch ist der Bewerbungsmarathon nicht überstanden, denn schließlich werden nicht nur Sie, sondern auch noch einige Ihrer Mitbewerber eingeladen. Daher kommt es darauf an, auf möglichst alle Fragen überzeugend zu antworten.

Im Vorstellungsgespräch

Page 104: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

103Im Vorstellungsgespräch: Ausbildungswunsch

AusbildungswunschFragen

1. »Warum haben Sie sich für gerade diese Ausbildung beworben?«

Ihre Antwort:

2. »Was interessiert Sie an der Ausbildung?«

Ihre Antwort:

3. »Was reizt Sie an der Ausbildung am meisten?«

Ihre Antwort:

4. »Wissen Sie, mit welchen Aufgaben Sie in der Ausbildung zu tun haben?«

Ihre Antwort:

5. »Warum sollen wir Ihnen den Ausbildungsplatz geben?«

Ihre Antwort:

Page 105: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

104 Im Vorstellungsgespräch: Ausbildungswunsch

Ausbildungswunsch Antworten

Ungünstige Antwortauf Frage 1

»Ich wusste nicht so recht, was ich machen sollte, bei der Agentur für Arbeit hat man mir gesagt, dass ich mich bei Ihnen bewerben sollte.«

Gelungene Antwortauf Frage 1

»Ich habe mich über die Aufgaben in verschiedenen Ausbildungsberufen informiert. Dann machte ich mir Gedanken, was am besten zu mir passt. Während meines Praktikums habe ich dann schon einige der Aufgaben aus der Ausbildung kennen gelernt. Deshalb möchte ich die Ausbildung zum … machen.«

Ungünstige Antwortauf Frage 2

»Ich habe noch keine richtige Idee, was ich eigentlich in der Ausbildung machen soll, aber das wird schon.«

Gelungene Antwortauf Frage 2

»Mich interessiert insbesondere der Kontakt zu Kunden. In meinem Prakti-kum habe ich gesehen, wie die Mitarbeiter Beratungsgespräche durchge-führt haben. Auch ich möchte Ihre Produkte genau kennen lernen, damit ich die Fragen der Kunden beantworten und sie gut beraten kann.«

Ungünstige Antwortauf Frage 3

»Die Frage überrascht mich etwas, tja ... es reizt mich, dass ich endlich ar-beiten kann und die Schulzeit vorbei ist.«

Gelungene Antwortauf Frage 3

»Als Diätassistentin möchte ich Patienten bei Ihrer Ernährung helfen. Man-che Krankheiten hängen ja mit den Essgewohnheiten zusammen. Deswe-gen möchte ich lernen, wie man Diätpläne aufstellt. Es reizt mich, anderen Menschen helfen zu können.«

Ungünstige Antwortauf Frage 4

»Sicherlich sind das eine ganze Menge Aufgaben. In der Werbung muss man, glaube ich, schon ein bisschen übertreiben und vielleicht kann ich ja auch bei Werbefilmen mitmachen.«

Gelungene Antwortauf Frage 4

»In meinem Praktikum bei der Media-Profiles habe ich gesehen, dass Wer-bekaufleute monatliche Abrechnungen für Kampagnen machen, die Zah-lungen von Kunden überprüfen und auch die Kosten für bestimmte Werbe-kampagnen ermitteln.«

Ungünstige Antwortauf Frage 5

»Ich werde Sie bestimmt überzeugen können. Eigentlich gelingt mir alles, was ich anpacke, wenn ich nur richtig will.«

Gelungene Antwortauf Frage 5

»Ich würde mich freuen, den Ausbildungsplatz zu bekommen. In meinem Praktikum habe ich schon einige Erfahrungen mit der Arbeit im Büro ge-macht. Ich habe Kundenanfragen per E-Mail weitergeleitet, Daten am PC eingegeben und Telefonate weitervermittelt. In der Ausbildung möchte ich noch mehr dazu lernen.«

Page 106: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

105Im Vorstellungsgespräch: Kenntnisse über die Firma

Kenntnisse über die FirmaFragen

6. »Was wissen Sie über unsere Firma?«

Ihre Antwort:

7. »Warum wollen Sie die Ausbildung gerade bei uns machen?«

Ihre Antwort:

8. »Kennen Sie unsere Produkte/Dienstleistungen?«

Ihre Antwort:

9. »Kennen Sie noch ähnliche Firmen wie unsere?«

Ihre Antwort:

10. »Wie haben Sie sich über unser Unternehmen informiert?«

Ihre Antwort:

Page 107: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

106 Im Vorstellungsgespräch: Kenntnisse über die Firma

Kenntnisse über die Firma Antworten

Ungünstige Antwortauf Frage 6

»Sie sind eine große Firma und beschäftigen viele Auszubildende, deswe-gen habe ich mir gedacht, dass ich mich ja auch bei Ihnen bewerben könnte.«

Gelungene Antwortauf Frage 6

»Nachdem ich wusste, welche Ausbildung ich machen will, habe ich nach der richtigen Firma für mich gesucht. Im Internet habe ich mich auf Ihrer Homepage informiert. Ich finde es sehr interessant, was Sie herstellen/welche Dienstleistung Sie anbieten. Ich könnte mir gut vorstellen, daran mitzuarbeiten.«

Ungünstige Antwortauf Frage 7

»Ich glaube nicht, dass es so wichtig ist, wo man die Ausbildung macht, sondern dass man nachher gut arbeiten kann. Außerdem wohne ich in der Nähe.«

Gelungene Antwortauf Frage 7

»Ich habe mich informiert, bei welchen Firmen ich meine Wunschausbil-dung machen kann. Ihre Firma gefiel mir deswegen sehr gut, weil Sie inter-essante Produkte herstellen. Ich habe auch im Internet Berichte über Sie gefunden, die meinen Wunsch, bei Ihnen die Ausbildung zu machen, ver-stärkt haben.«

Ungünstige Antwortauf Frage 8

»Äääh, nicht wirklich, aber die kann ich ja in der Ausbildung kennen lernen.«

Gelungene Antwortauf Frage 8

»Ich weiß, dass Sie LKW-Planen herstellen und bedrucken. Im Internet habe ich erfahren, dass Sie eng mit großen Speditionen zusammenarbeiten. Ne-ben den LKW-Planen fertigen Sie auch Abdeckplanen für Boote und andere Sonderanfertigungen.«

Ungünstige Antwortauf Frage 9

»Nein.«

Gelungene Antwortauf Frage 9

»Sie sind ja im Maschinenbau tätig, da gibt es auch noch andere Firmen, die Werkzeugmaschinen herstellen. Mir fallen noch die Werkzeug GmbH, die Metall GmbH und die Robotics AG ein.«

Ungünstige Antwortauf Frage 10

»Ich habe mir Ihre Adresse besorgt und dann konnte ich Ihnen meine Be-werbung schicken.«

Gelungene Antwortauf Frage 10

»Am besten gefallen hat mir die Informationssuche im Internet. Ich war erst auf Ihrer Firmenhomepage und habe mich durchgeklickt. Interessant fand ich die Berichte über die einzelnen Unternehmensbereiche. Auch die Rubrik Beschäftigungsmöglichkeiten habe ich mir gründlich angesehen.«

Page 108: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

107Im Vorstellungsgespräch: Praktikumserfahrungen

PraktikumserfahrungenFragen

11. »Was hat Ihnen in Ihrem Praktikum gefallen?«

Ihre Antwort:

12. »Mit wem hatten Sie im Praktikum zu tun?«

Ihre Antwort:

13. »Was haben Sie in Ihrem Praktikum gelernt?«

Ihre Antwort:

14. »Warum haben Sie gerade dieses Praktikum gemacht?«

Ihre Antwort:

15. »Was war Ihr schönstes Erlebnis im Praktikum?«

Ihre Antwort:

Page 109: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

108 Im Vorstellungsgespräch: Praktikumserfahrungen

Praktikumserfahrungen Antworten

Ungünstige Antwortauf Frage 11

»Endlich mal raus aus der Schule. Die Tage waren zwar ziemlich lang, aber es hat mir schon gefallen.«

Gelungene Antwortauf Frage 11

»Mir hat sehr gefallen, dass ich schon einige Aufgaben übernehmen konnte. So durfte ich mit dem Servicemitarbeiter mitfahren. Dabei habe ich gelernt, wie man Fehlermeldungen beim Kunden schriftlich aufnimmt.«

Ungünstige Antwortauf Frage 12

»Na ja, da war der Chef und die Kollegen … ach ja, und noch eine Auszubil-dende.«

Gelungene Antwortauf Frage 12

»Ich habe ein Praktikum im Einzelhandel gemacht, dabei habe ich den Fili-alleiter kennen gelernt. Am meisten zu tun hatte ich mit einer Verkäuferin, die mich betreut hat. Auch mit den anderen Verkäufern und den Kassiere-rinnen hatte ich zu tun. Daneben habe ich einige Anlieferungsfahrer kennen gelernt, die die neue Ware gebracht haben.«

Ungünstige Antwortauf Frage 13

»Eigentlich nicht viel, man hatte wenig Zeit für mich und hat mir gar nichts richtig erklärt. Deswegen war ich oft im Pausenraum.«

Gelungene Antwortauf Frage 13

»In meinem Praktikum hatte ich keinen direkten Betreuer, ich habe gefragt, wo ich mithelfen kann, es gab eigentlich immer etwas zu tun. So habe ich viele verschiedene Sachen kennen gelernt, wie den Zusammenbau von PCs, die Softwareinstallation, die Fehlersuche und die Warenannahme.«

Ungünstige Antwortauf Frage 14

»Die Lehrerin hatte eine Liste mit, und da habe ich irgendetwas genom-men.«

Gelungene Antwortauf Frage 14

»Die Schule hatte Vorschläge für Praktikumsplätze vorgestellt. Daraufhin habe ich mich erkundigt, was die Firmen eigentlich machen und mir einen geeigneten Praktikumsplatz ausgesucht.«

Ungünstige Antwortauf Frage 15

»Am schönsten war es, als der Chef mal nicht da war. Da hat ein Mitarbeiter Kuchen geholt, und wir haben richtig schön Kaffee getrunken und geredet.«

Gelungene Antwortauf Frage 15

»Am besten gefiel mir, dass ich selbstständig den Tisch für eine Silberne Hochzeit eindecken durfte. Ich habe Besteck, Geschirr und Gläser auf die Tische gestellt und die Namenskarten verteilt. Immerhin waren über 60 Gäste eingeladen. Meine Arbeit wurde gelobt.«

Page 110: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

109Im Vorstellungsgespräch: Schule

SchuleFragen

16. »Was sind Ihre Lieblingsfächer in der Schule und warum?«

Ihre Antwort:

17. »Welche Fächer liegen Ihnen nicht?«

Ihre Antwort:

18. »Wer ist Ihr Lieblingslehrer und warum?«

Ihre Antwort:

19. »Wie haben Sie sich auf Klassenarbeiten vorbereitet?«

Ihre Antwort:

20. »Was machen Sie in den Pausen?«

Ihre Antwort:

Page 111: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

110 Im Vorstellungsgespräch: Schule

Schule Antworten

Ungünstige Antwortauf Frage 16

»Englisch und Erdkunde, da ist es immer ein wenig interessanter als in den anderen Fächern.«

Gelungene Antwortauf Frage 16

»Meine Lieblingsfächer sind Englisch und Erdkunde, aber auch mit Deutsch und Mathe komme ich gut zurecht. Englisch interessiert mich besonders, weil ich im Praktikum gesehen habe, wie wichtig Kunden aus dem Ausland sind.«

Ungünstige Antwortauf Frage 17

»Naturwissenschaften sind nichts für mich, in Biologie und Physik hatte ich doch öfter Schwierigkeiten.«

Gelungene Antwortauf Frage 17

»Ich mochte einige Fächer lieber als andere, aber eigentlich bin ich in allen mitgekommen. In Biologie und Physik hätte ich mir mehr Experimente ge-wünscht, das war manchmal doch sehr trocken.«

Ungünstige Antwortauf Frage 18

»Herr Schmidt ist ganz prima, der ist nicht so streng, wenn man mal die Hausaufgaben vergisst.«

Gelungene Antwortauf Frage 18

»Frau Müller habe ich richtig gern gemocht, die hat sehr interessant unter-richtet. Da war es ruhig in der Klasse, und wenn jemand den Stoff nicht gleich beim ersten Mal verstanden hat, hat sie es noch einmal anders er-klärt.«

Ungünstige Antwortauf Frage 19

»Ich habe gelernt, so gut es ging, meistens habe ich mir die Sachen kurz vorher noch angeguckt.«

Gelungene Antwortauf Frage 19

»Wenn man die Hausaufgaben regelmäßig macht, ist die halbe Arbeit schon getan. Wichtig war mir, nicht erst einen Tag vor der Arbeit mit dem Wieder-holen anzufangen. Fast alle Lehrer kündigen Klassenarbeiten ja an, ich habe dann rechtzeitig ein paar Tage vorher mit dem Lernen angefangen.«

Ungünstige Antwortauf Frage 20

»Ich chille mit meinen Homies.«

Gelungene Antwortauf Frage 20

»Ich unterhalte mich mit Freunden, wir reden über Sport oder Musik und in letzter Zeit natürlich auch über die Ausbildungsplatzsuche.«

Page 112: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

111Im Vorstellungsgespräch: Hobbys

HobbysFragen

21. »Was machen Sie in Ihrer Freizeit?«

Ihre Antwort:

22. »Wie würden Ihre Freunde/Mannschaftskameraden/Vereinskollegen Sie beschreiben?«

Ihre Antwort:

23. »Warum haben Sie sich gerade diese Hobbys ausgesucht?«

Ihre Antwort:

24. »Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?«

Ihre Antwort:

25. »Was haben Sie in Ihrer Freizeit gelernt, was Sie nicht in der Schule gelernt haben?«

Ihre Antwort:

Page 113: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

112 Im Vorstellungsgespräch: Hobbys

Hobbys Antworten

Ungünstige Antwortauf Frage 21

»Ich erhol mich vom Schulstress. Computerspiele gehören für mich irgend-wie auch zur Freizeit und natürlich ein bisschen chatten.«

Gelungene Antwortauf Frage 21

»Ich treffe mich gerne mit Freunden und gehe mit ihnen ins Kino. Ein Hobby von mir ist auch Fußball/Volleyball/Judo. Sport gehört für mich zur Freizeit dazu.«

Ungünstige Antwortauf Frage 22

»Ich lass mir auf jeden Fall nichts gefallen, das wissen die ganz genau, deswegen würden die mit Sicherheit auch nichts Schlechtes sagen.«

Gelungene Antwortauf Frage 22

»Sie würden sagen, dass man sich auf mich verlassen kann. Wenn es darum geht, etwas zu organisieren, werde ich öfter angesprochen, ob ich nicht mithelfen will, und das mache ich dann auch gerne.«

Ungünstige Antwortauf Frage 23

»Meine Eltern haben mich früher immer zum Judo geschleppt, deshalb bin ich dabeigeblieben.«

Gelungene Antwortauf Frage 23

»Ich treffe gerne Leute in meiner Freizeit. Deshalb bin ich auch im Judoclub Mitglied. Wir trainieren zweimal in der Woche und fahren am Wochenende auch öfter zu Wettkämpfen.«

Ungünstige Antwortauf Frage 24

»So einen Roman in der Schule, ich weiß jetzt aber nicht mehr genau, wie der heißt. Ich gucke eigentlich lieber DVDs.«

Gelungene Antwortauf Frage 24

»Das letzte Buch, das ich gelesen habe hieß »...«. Die Geschichte war span-nend geschrieben und ist auch verfilmt worden. Ich fand es interessant, beide Versionen kennen zu lernen.«

Ungünstige Antwortauf Frage 25

»In der Schule lernt man doch sowieso wenig Wichtiges. In der Freizeit habe ich mehr Praktisches gelernt.«

Gelungene Antwortauf Frage 25

»In der Freizeit habe ich schon viel gelernt. Ich habe mich mit Computerpro-grammen zur Bildbearbeitung und Textverarbeitung auseinandergesetzt. Vor einigen Monaten habe ich auch einen zusätzlichen Englischkurs an der Volkshochschule besucht, das gefiel mir, weil dort viel auf Englisch mitein-ander geredet wurde.«

Page 114: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

113Im Vorstellungsgespräch: Stärken und Schwächen

Stärken und SchwächenFragen

26. »Nennen Sie mir Ihre Stärken und Schwächen!«

Ihre Antwort:

27. »Was gelingt Ihnen besonders gut?«

Ihre Antwort:

28. »Wo haben Sie Schwächen?«

Ihre Antwort:

29. »Was mögen andere an Ihnen?«

Ihre Antwort:

30. »Woran haben Sie Spaß?«

Ihre Antwort:

Page 115: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

114 Im Vorstellungsgespräch: Stärken und Schwächen

Stärken und Schwächen Antworten

Ungünstige Antwortauf Frage 26

»Ich bin natürlich leistungsbereit und wirklich gut in dem, was ich mache. Schwächen wüsste ich jetzt nicht.«

Gelungene Antwortauf Frage 26

»Ich bin zuverlässig und packe auch gerne mit an. Neben der Schule habe ich im Supermarkt Regale aufgefüllt. Der Filialleiter hat mich dafür gelobt, dass immer alles für die Kunden da war und dass ich immer pünktlich war. Manchmal bin ich zu abwartend, was ich als Schwäche sehen würde. Ein Lehrer hat mir mal gesagt, dass ich mich mehr melden sollte. Im Praktikum habe ich aber viel von mir aus gefragt und dadurch auch gute Tipps bekom-men.«

Ungünstige Antwortauf Frage 27

»Besonders gut klingt natürlich sehr anspruchsvoll, also ich kann nichts so völlig perfekt, aber bisher bin ich zurechtgekommen.«

Gelungene Antwortauf Frage 27

»Ich kann gut herausfinden, warum etwas nicht richtig funktioniert. Meiner Mutter habe ich schon öfter geholfen, wenn sie mit dem Computer nicht zurechtkam. Kleinere Fehler am Computer kann ich auch reparieren.«

Ungünstige Antwortauf Frage 28

»Ich habe gar keine Schwächen.«

Gelungene Antwortauf Frage 28

»Im Großen und Ganzen bin ich mit mir zufrieden, in Englisch würde ich mich gerne fließend unterhalten können. Das ist bestimmt noch etwas, wo ich dazu lernen muss.«

Ungünstige Antwortauf Frage 29

»Sie mögen meine Spontanität.«

Gelungene Antwortauf Frage 29

»Andere mögen an mir, dass ich mich um Sachen kümmere. Wenn ich ver-spreche, jemandem vor einer Klassenarbeit zu helfen, dann mache ich das auch.«

Ungünstige Antwortauf Frage 30

»Shoppen finde ich prima.«

Gelungene Antwortauf Frage 30

»Ich lerne gerne neue Leute kennen, auch auf Partys gehe ich gerne auf andere zu. Neulich habe ich einen Schüler kennen gelernt, der aus Kroatien kommt, ich fand das ganz spannend, was er erzählte.«

Page 116: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

115Im Vorstellungsgespräch: Persönlichkeit

PersönlichkeitFragen

31. »Sind Sie teamfähig?«

Ihre Antwort:

32. »Was verstehen Sie unter Kundenorientierung?«

Ihre Antwort:

33. »Wie reagieren Sie, wenn Sie kritisiert werden?«

Ihre Antwort:

34. »Was machen Sie, wenn Sie mit einer Aufgabe nicht weiterkommen?«

Ihre Antwort:

35. »Arbeiten Sie lieber in der Gruppe oder lieber allein?«

Ihre Antwort:

Page 117: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

116 Im Vorstellungsgespräch: Persönlichkeit

Persönlichkeit Antworten

Ungünstige Antwortauf Frage 31

»Natürlich, und ich bin auch motiviert.«

Gelungene Antwortauf Frage 31

»Ja, ich komme gut mit anderen Menschen aus. Im Praktikum habe ich ge-sehen, wie wichtig es ist, dass bei der Arbeit alle an einem Strang ziehen. Und es ist auch wichtig, dass sich die einzelnen Mitarbeiter in einer Firma verstehen.«

Ungünstige Antwortauf Frage 32

»Der Kunde ist wichtig, das habe ich schon öfter gehört.«

Gelungene Antwortauf Frage 32

»Kundenorientierung heißt für mich, dass man heraushört, was der Kunde eigentlich will. In meinem Praktikum im Reisebüro habe ich gemerkt, dass viele Kunden gar nicht so ganz genau sagen, was sie wollen. Man muss dann sehr gezielt nachfragen, um ihnen das richtige Angebot machen zu kön-nen.«

Ungünstige Antwortauf Frage 33

»Ich lasse mir nichts gefallen.«

Gelungene Antwortauf Frage 33

»Ich finde es ganz gut, wenn man mir sagt, was ich anders machen kann, Kritik bringt einen dann ja weiter.«

Ungünstige Antwortauf Frage 34

»Dann bin ich ziemlich frustriert, aber man kann ja auch was anderes ma-chen.«

Gelungene Antwortauf Frage 34

»Ich überlege mir dann, wer mir helfen könnte. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, andere direkt anzusprechen, dann findet man schon eine Lösung.«

Ungünstige Antwortauf Frage 35

»Lieber allein, dann brauche ich mich nicht mit anderen herumschlagen und kann machen, was ich will.«

Gelungene Antwortauf Frage 35

»Eigentlich arbeite ich lieber in der Gruppe, wenn man mit mehreren zu-sammen ist, hat man mehr Ideen. Auch in der Schule haben wir ja öfter Projektarbeiten gehabt, das gefiel mir gut. Manche Aufgaben muss man natürlich alleine erledigen, wie zum Beispiel Klausuren.«

Page 118: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

117Im Vorstellungsgespräch: Stressfragen

StressfragenFragen

36. »Warum sind Ihre Noten nicht besser?«

Ihre Antwort:

37. »Glauben Sie, dass dieser Beruf wirklich zu Ihnen passt?«

Ihre Antwort:

38. »Würden Sie sich selbst für diese Ausbildung einstellen?«

Ihre Antwort:

39. »Haben Sie schon viele Absagen kassiert?«

Ihre Antwort:

40. »Jeder fünfte Jugendliche bricht die Ausbildung ab, könnte Ihnen das auch passieren?«

Ihre Antwort:

Page 119: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

118 Im Vorstellungsgespräch: Stressfragen

Stressfragen Antworten

Ungünstige Antwortauf Frage 36

»Da hätte ich mich wohl mehr anstrengen müssen, aber bei meinen Lehrern hätte das keinen Sinn gehabt.«

Gelungene Antwortauf Frage 36

»Ich hätte mir auch bessere Noten gewünscht. Bei uns in der Schule waren die Lehrer bei der Vergabe der Noten aber ziemlich streng. Das, was wir im Unterricht gemacht haben, beherrsche ich aber gut. Im Praktikum habe ich auch gesehen, dass es wirklich darauf ankommt, Flächen genau berechnen zu können. Das ist mir auch gelungen.«

Ungünstige Antwortauf Frage 37

»Das muss ich erst einmal herausfinden, in der Ausbildung sehe ich ja, ob mir der Beruf liegt.«

Gelungene Antwortauf Frage 37

»Das glaube ich schon, schließlich habe ich mich ja vorher informiert und in meinem Praktikum habe ich schon einige wichtige Aufgaben kennen ge-lernt. Dabei habe ich gemerkt, dass es mir liegt, Abrechnungen zu erstellen, Zahlungseingänge zu überprüfen und im Büro zu arbeiten.«

Ungünstige Antwortauf Frage 38

»Das kann ich nicht entscheiden, es gibt ja sehr viele gute Bewerber, oder?«

Gelungene Antwortauf Frage 38

»Ich glaube schon, schließlich habe ich mich gründlich über den Ausbil-dungsberuf informiert. Auch auf der Ausbildungsmesse habe ich ein länge-res Gespräch mit einer Auszubildenden im dritten Jahr geführt. In meinem Praktikum in der Tischlerei Schmidt habe ich auch gemerkt, dass mir das praktische Arbeiten gut gelingt.«

Ungünstige Antwortauf Frage 39

»Ja, ziemlich viele, deswegen werde ich wohl auch keine Zusage in meinem Wunschberuf bekommen. Eigentlich wollte ich nämlich KFZ-Mechatroniker werden.«

Gelungene Antwortauf Frage 39

»Absagen gehören wohl dazu, auch ich habe schon einige bekommen. Da ich mich aber gezielt beworben habe, habe ich schon einige Vorstellungsge-spräche geführt. Über die Einladung von Ihnen habe ich mich besonders gefreut.«

Ungünstige Antwortauf Frage 40

»Man weiß im Voraus ja nie so genau, was passiert, das liegt ja auch nicht nur an mir, ob es mit der Ausbildung klappt. Schließlich gehen einige Firmen ja nicht besonders nett mit ihren Auszubildenden um.«

Gelungene Antwortauf Frage 40

»Da ich rechtzeitig mit der Ausbildungsplatzsuche begonnen habe und zu-sätzlich zu meinen zwei Schulpraktika noch zwei freiwillige Praktika ge-macht habe, glaube ich, dass ich mit der Ausbildung gut zurechtkommen werde.«

Page 120: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

119Im Vorstellungsgespräch: Ihre eigenen Fragen

Fragen, die Sie stellen können: ≥ »Wie viele Auszubildende gibt es noch bei Ihnen?«≥ »Wer ist mein Ansprechpartner in der Ausbildung?«≥ »Welche Stationen werde ich in der Ausbildung durch-

laufen?«≥ »Wie viele Auszubildende werden später übernom-

men?«≥ »Wie sind die Arbeitszeiten?«≥ »Wie hoch ist die Ausbildungsvergütung?«≥ »Gibt es neben der Berufsschule noch zusätzlichen be-

trieblichen Unterricht?«≥ »Mit wem werde ich zusammenarbeiten?«≥ »Was ist für Sie der Schwerpunkt in der Ausbildung?«≥ »Soll ich bei Ihnen vor der Ausbildung noch ein Kurz-

praktikum machen?«

Sie haben nun eine Menge Fragen kennen gelernt, die Ihnen im Vorstellungsgespräch für Ausbildungsplatzsucher begeg-nen können. Damit sind Sie mit Ihrer Vorbereitung schon einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Denn wenn Sie sich diese Fragen durch den Kopf gehen lassen und Ihre eigenen Antworten ausformulieren, sind Sie gut gerüstet. Sie gewinnen Sicherheit, da man Sie nicht mehr so leicht überraschen kann.

Im Vorstellungsgespräch fordern Ausbildungsverantwortliche die Bewerber auch dazu auf, ei-gene Fragen zu stellen. Damit wollen sie überprüfen, ob der Schulabgänger auch wirklich ein Interesse an dem Ausbildungsberuf und der Ausbildungsfirma hat. Ihre eigenen Fragen kön-nen – und sollten – Sie vorbereiten. So vermeiden Sie, dass Ihnen auf die Schnelle nichts ein-fällt, denn schließlich ist es viel zu schwer, sich unter der stressigen Situation des Vorstel-lungsgespräches auch noch gute Fragen auszudenken. Beispielsweise kommen hier Fragen zum Ablauf der Ausbildung immer gut an.

Ihre eigenen Fragen

Page 121: Perfekte Bewerbungsunterlagen Für Ausbildungsplatzsuchende

120 Schlusswort

Pluspunkte sammelnEs ist nicht immer leicht, an seinen Wunschausbildungsplatz zu kommen. Im Fernsehen, in Zeitungen und im Internet werden häufig Horrorszenarien heraufbeschworen, die auf manche Ausbildungsplatzsucher durchaus demotivierend wirken. Aber Sie können uns eines glauben: Aus unseren Gesprächen mit Ausbildungsverantwortlichen wissen wir, dass engagierte und leistungsbereite Auszubildende immer gesucht werden. Arbeiten Sie daher das, was Sie zu bieten haben, gründlich heraus. So zeigen Sie bereits mit Ihren Bewerbungsunterlagen, wo Ihre Stärken liegen. Sie werden schnell feststellen, dass es sich lohnt, diese zusätzliche Ener-gie in Ihre Bewerbungsarbeit zu stecken.

Wie geht es weiter?Es fällt uns etwas schwer, Sie an dieser Stelle gleich zu wei-terem Einsatz aufzufordern. Schließlich haben Sie Ihr Trai-ning in Sachen Bewerbungsunterlagen gerade erst – erfolg-reich – abgeschlossen. Daher finden wir, dass Sie sich erst einmal eine Auszeit zum Durchatmen verdient haben. Aller-dings ist es auch für Sie kein Geheimnis, dass sehr viele Ausbildungsplätze mithilfe von Einstellungs- oder Eignungs-tests vergeben werden. Wenn Sie sich hierauf rechtzeitig – also nicht erst am Abend vor dem Test – vorbereiten möchten, legen wir Ihnen unseren Ratgeber Einstellungstest – Das große Handbuch ans Herz, fast 500 Seiten Testtraining erwar-ten Sie. Dennoch gilt: Das Leben besteht nicht nur aus (Bewerbungs-)Arbeit. Und an der Party, die Sie vielleicht bald anlässlich Ihres unterschriebenen Ausbildungsvertrages mit Freunden feiern, sind wir in Gedanken gerne bei Ihnen.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Suche nach Ihrem Wunschausbildungsplatz und Ihrem Einstieg in das Berufs-leben!

Christian Püttjer & Uwe Schnierda

Glückwunsch, Sie haben bis zum Ende dieser Praxismappe durchgehalten und sich so mit den Möglichkeiten für erstklassige Bewerbungsunterlagen und Ihren Auftritt im Vorstel-lungsgespräch vertraut gemacht. Jetzt wissen Sie, wie Sie Ihre persönlichen Stärken, Ihre Erfahrungen aus Praktika, Ihre Interessen und Ihre beruflichen Ziele mithilfe Ihrer Bewer-bungsunterlagen passgenau, stärkenorientiert und glaubwürdig vermitteln können.

Einsatz überzeugt