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Persönliche Ressourcen stärken Betriebliche Gesundheitsförderung durch Personalentwicklung FÜR EIN GESUNDES BERUFSLEBEN

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Persönliche Ressourcen stärken Betriebliche Gesundheitsförderung durch Personalentwicklung

Bes

tell-

Nr.:

TP-

PRs

· 06/

2011

FÜR EIN GESUNDES BERUFSLEBEN

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Persönliche Ressourcen stärkenBetriebliche Gesundheitsförderung durch Personalentwicklung

FÜR EIN GESUNDES BERUFSLEBEN

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4 Impressum

Impressum

Persönliche Ressourcen stärkenBetriebliche Gesundheitsförderung durch PersonalentwicklungErstveröffentlichung 05/2010, Stand 06/2011 © 2010 Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege – BGW

HerausgeberBerufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege – BGW Hauptverwaltung Pappelallee 33/35/37 22089 Hamburg Tel.: (040) 202 07 - 0 Fax: (040) 202 07 - 24 95 www.bgw-online.de

BestellnummerTP-PRs

AutorenSabine Gregersen, BGW-Grundlagen der Prävention und RehabilitationSaskia Kuhnert, BGW-Grundlagen der Prävention und Rehabilitation

TextAnnedore Meyer, Consense PR, Lüneburg

RedaktionBrigitte Löchelt, BGW-Kommunikation Überarbeitung: Johanna Böhm, BGW-Kommunikation

Gestaltung und SatzKonturenreich, Matthias Hugo, Köln

DruckBEISNER DRUCK GmbH & Co. KG, Buchholz/Nordheide

Gedruckt auf Profisilk – chlorfrei, säurefrei, recyclingfähig, biologisch abbaubar nach ISO-Norm 9706.

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5Inhalt

Mitarbeiter unter Hochdruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Das Ziel: Kompetenzen entwickeln und stärken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Das Programm: Bausteine für ein gesundes Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Trainings-Bausteine „Methodische Kompetenzen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Trainings-Bausteine „Soziale Kompetenzen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Trainings-Bausteine „Personale Kompetenzen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Trainings-Bausteine „Übergreifende Kompetenzen” . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Ergänzende Beratungsleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Der Ablauf: maßgeschneidert und bedarfsorientiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Die Erfolge: nachhaltig und praxisnah . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Die Praxis: ein Erfahrungsbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Kontakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Inhalt

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Mitarbeiter unter Hochdruck

6 Mitarbeiter unter Hochdruck

„Das schaffe ich nicht mehr” – ein Tag in der Werkstatt für Men schen mit Behinde rungen

Ein fast alltägliches Ritual: Auf der morgend-lichen Busfahrt zur Arbeit kommt es zwischen den Be schäftigten der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen zum Gerangel um die begehrten Sitzplätze am Fenster. Heute eskaliert der Streit.

Noch in Kampf stim mung treffen die Streithähne an ihrem Arbeitsplatz ein. Hier wartet schon ihr Gruppenleiter Hans M. Er steht ziemlich unter Druck. Wenn die Lieferung heute nicht pünktlich rausgeht, verliert die Werkstatt einen wichtigen Kunden. Jede Minute zählt. Schnell will er die Arbeit auf seine 20 Mit arbeiter verteilen und dann zügig los legen. Doch heute läuft nichts nach Plan.

Der Streit im Bus beschäftigt die ganze Gruppe. Alle reden durcheinander, einige sind verstört, andere können nicht einmal ihre Arbeitsschuhe allein zubinden. Hans M. muss helfen, trösten, beruhigen. Und jetzt gehen die beiden Streit-hähne auch noch aufeinander los. Hans M. ver-liert die Kontrolle: „Ich schaffe das nicht mehr! Um alles muss ich mich allein kümmern.“ Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Grup penleiter in dieser Situation hilflos, allein gelassen und völlig überfordert fühlt.

„Jetzt reicht’s” – ein Tag in der stationären Altenpflege

Im Altenzentrum geht es hoch her: Zwei Kollegin-nen haben sich überraschend krank gemeldet – Cylene und Linda müssen in der Spätschicht alle 30 Bewohner alleine versorgen. Seit acht Stunden arbeiten die beiden Pflegerinnen ohne Pause. Erschöpft sehnen sie den baldigen Schichtwech-sel herbei. Dann kollabiert die alte Frau Hoff-mann, die seit langem unter Herz pro ble men leidet. Schon am Nachmittag klagte sie über Schmerzen. Linda ruft den Notarzt, der die alte Frau in die Notauf nahme verlegt.

Während Cylene Feier abend macht, bleibt Linda mit ihrem schlechten Gewissen zurück: Sie hätte die Warnsignale ernst nehmen müssen und sich intensiver um ihre Patientin kümmern müssen. Aber wie denn? Bei dieser Personalsituation. Immer bleibt alles an ihr hängen.

Noch am gleichen Abend verlangt die Pflege-dienstleitung, dass Linda den Zwischenfall doku-mentiert. Wieder zwei Überstunden. Linda hat Mig räne und ihr Rücken schmerzt. Müde und gereizt tritt sie am Sonntag ihre nächste Schicht an. Ausgerechnet heute wollen auch noch meh-rere Angehörige mit Linda sprechen. Als eine Frau sich über die „schlechte Versorgung ihrer armen Mutter“ beschwert, verliert Linda die Nerven. – Sie kann sich auf ein unangenehmes Gespräch mit der Stationsleitung gefasst machen, das weiß sie jetzt schon.

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7Mitarbeiter unter Hochdruck

„Alles läuft schief” – ein Tag im Kranken haus

Schwester Simone hätte nach einer Woche Spätschicht eigentlich einen Tag frei gehabt – da eine Kollegin plötzlich ausfällt, muss sie kurz- fristig einspringen und den Frühdienst überneh-men. Auf der Sta tion geht es bereits hoch her. Das Frühstück muss verteilt und die Visite vorbereitet werden.

Herr Müller aus Zimmer 103 klagt über starke Schmerzen, aber Schwester Simone darf ihrem Patienten ohne ärztliche Anordnung keine Schmerzmittel verab reichen. Sie lässt ihn mit einem unguten Ge fühl zurück. Die Lernschwester, die sie heute begleitet, braucht sehr viel Anlei-tung und Schwester Simone kann ihren Zeitplan nicht einhalten.

Als sie einen frisch operierten Patienten abholen will, wird sie von einer gereizten Ehefrau ange-sprochen, die seit zwei Stunden auf den Entlas-sungsbrief für ihren Mann wartet. Der Chefarzt hat den Brief noch nicht unterschrieben. Schwes-ter Simone vertröstet die Dame auf später und bekommt prompt deren gesamten Frust zu spü-ren. Zu guter letzt fällt ihr bei der Durchsicht der Patientenakten auf, dass ihre Kollegin vergessen hat, die Fieberkurven einzutragen. In ihrer Wut fällt ihr das Tablett mit dem Verbandszeug herun-ter – sie bricht in Tränen aus.

„Die Arbeit wächst mir einfach über den Kopf” – ein Tag in der am bulanten Kranken- und Altenpflege

Heidi S., Leiterin einer ambulanten Pflege ein-richtung, steht unter Druck. Wäh rend sie den Dienstplan für den kommenden Monat schreibt, klingelt ständig ihr Telefon – eine Mitarbeiterin möchte gerne ihren Dienst tauschen, eine andere meldet sich krank, die Krankenkasse hat wieder-holt Nach fragen zu den Abrechnungen und der Sohn eines Patienten beschwert sich über eine neue Pflegekraft. Da sich die Be schwerden häu-fen, unterbricht Heidi S. ihre Arbeit und bittet die neue Kollegin zu einem Gespräch. Dabei stellt sich heraus, dass keiner Zeit hatte, sie in ihre Aufgaben einzuweisen und sie sich einfach über-fordert fühlt. Heidi S. ist tief getroffen. Sie hat schon länger das Gefühl, dass ihr die Arbeit über den Kopf wächst – aber dass darunter jetzt andere leiden müssen, belastet sie sehr.

Alltagssituationen, wie diese Beispiele, zeigen: Die Arbeit im Gesundheitsdienst und in der Wohl-fahrtspflege kann körperlich und psychisch sehr belastend sein. Stress und Zeitdruck, Schichtar-beit, aber auch der Umgang mit sozialer und psy-chischer Not, Krankheit und Tod macht vielen Mitarbeitern schwer zu schaffen.

Anlass zur Sorge bereiten vor allem die zuneh-menden psychosomatischen Erkrankungen. Schlafstörungen, emotionale Erschöpfungszu-stände und De pres sionen sind bei Pflegekräften, Be treuern, Beratern, Erzieherinnen oder So zi al-arbeitern weit verbreitet. Überlastet, überfor-dert, ausgebrannt gibt so mancher quali fizierte, engagierte Mitarbeiter seinen Beruf frühzeitig auf. Dabei werden gerade im Gesundheits- und Sozialwesen Fach kräfte händeringend gesucht.

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8 Mitarbeiter unter Hochdruck

Was den Einrichtungen fehlt, ist ein Programm, das die Mitarbeiter für die täglichen Heraus-forderungen stärkt und sie gesund und leis-tungsfähig hält – ein Programm für eine neue Arbeits- und Lebensqualität.

Mit Schlüsselqualifikationen gegen den Stress Von Gesundheits- und Sozialberuflern wird viel verlangt. Neben fachlichen Qualifika tionen spie-len die sogenannten Schlüssel qualifikationen im Berufsalltag eine immer größere Rolle. Fähig- keiten wie Eigenini tiative, Flexibilität, Teamgeist oder kommunikatives Verhalten sind der „Schlüssel”, um die komplexen Anforderungen in der Pflege, der Betreuung und Beratung erfolg-reich zu bewältigen. Und sie sind gleichzeitig das beste Gegenmittel gegen berufliche Überfor-derung, Unsicherheit und Versagensängste.

Stärken Sie die physische und psychische Ge-sundheit Ihrer Beschäftigten. Unser Prä ven-tionsprogramm „Betriebliche Gesund heits för-derung durch Personalentwicklung“, kurz BGW gesu.per, fördert gezielt die Fähigkeiten Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit Belastun-gen besser umgehen zu können.

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Das Ziel: Kompetenzen entwickeln und stärken

9Das Ziel: Kompetenzen entwickeln und stärken

Kompetenzen aufbauen heißt sich wappnen. Wer mit seinen eigenen Ressourcen achtsam umzugehen weiß, wird berufliche Belastungen und Anforderungen leichter bewältigen. Wer Konflikte konstruktiv angehen kann, wird Prob-leme erfolgreich lösen. Und wer seine Aufgaben besser strukturieren kann, wird weniger unter Stress leiden. Methodische, soziale und perso-nale Kom petenzen spielen eine entscheidende Rolle bei der Stressvermeidung und -bewälti-gung. Sie wirken sich positiv auf die körperliche und psychische Gesundheit aus, sind motivie-rend und leistungssteigernd – die Voraus setz-ungen für ein gesundes Betriebs klima und ein wirtschaftlich erfolgreiches Unter nehmen.

Methodische KompetenzenGutes Zeitmanangement, effiziente Arbeits-weisen und lösungsorientiertes Denken: Mit-arbeiter, die diese Fähigkeiten besitzen, haben es leichter im Berufsleben. Sie planen ihre Ar-beitsaufgaben selbständig, strukturiert und vor-ausschauend, erreichen ihre Ar beitsziele und bewältigen auftretende Probleme eigenständig.

Motiviert durch das Zeitmanagement training teilt Gruppenleiter Hans M. die Ar beits zei ten neu ein. Die Liefertermine kalkuliert er – nach Rück-sprache mit der Ein richtungs leitung – so, dass genügend Zeit puffer vorhanden sind, um besser auf un vorher ge sehene Zwischenfälle reagieren zu können.

Soziale KompetenzenSozialkompetente Mitarbeiter verfügen über Kommunikations- und Kooperations fähig keiten, die es ihnen ermöglichen, auf die unterschied-lichen Persönlichkeiten ihrer Kli enten, Patienten, Bewohner oder deren An gehörigen einzugehen und in Konfliktfällen angemessen zu reagieren.

Die Trainingsbausteine „Kommunikation be-wusst gestalten” und „Konflikte konstruktiv lösen” haben Schwester Simone den Rücken gestärkt. Sie schafft es jetzt, ihren Stand punkt ruhig und sachlich zu vermitteln und mit ihren Gesprächspartnern klar zu kommunizieren.

Schlüsselqualifikationen

Soziale Kompetenz:

die Fähigkeit, mit unterschiedlichen Persönlichkeiten

in verschiedenen Situa- tionen angemessen

umgehen zu können.

Methodi - sche Kompetenz:

die Fähigkeit, Arbeits - ziele durch bestimmte

Ar beits weisen möglichst optimal zu er reichen und Probleme selbstständig

bewältigen zu können.

Personale Kompetenz:

die Fähigkeit, gut mit sich selbst und

den eigenen Ressourcen umgehen zu können sowie die Fä hig keit zur Selbst reflexion

und Selbst - entwicklung.

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positives Selbstbild

erhöhte Arbeits- und

Lernmoti-vation

erhöhte Arbeits-

zufrieden-heit

Kompetenz -erwerb

Erfolgreiche Be wältigung von Anforde -rungen („Er -

folgs erlebnis“)

wahrge nom -mener Kompe -tenz zuwachs

Vorwegnahme auf künftige

Bewältigungs -situationen

Angenommene Wirkung der Kompetenzförderung auf die Gesundheit

G E S U n D H EIT

10 Das Ziel: Kompetenzen entwickeln und stärken

Heidi S. hat sich in dem Führungskräfte-Training „Anleiten, Unterweisen, Kontrollieren” neue Verhaltensstrategien angeeignet. Sie nimmt sich Zeit, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motivierend auf neue Aufga ben vorzubereiten. Außerdem sind regelmäßige Mitar bei ter ge-spräche und Team sitzungen eingeplant, um Arbeitsziele und -er geb nisse zu überprüfen, und wenn nötig, fachliche Hilfe oder emotionalen Rückhalt anzubieten.

Personale KompetenzenMitarbeiter mit starken personalen Kom pe tenzen zeigen Selbstvertrauen und Eigen ini ti ative. Sie kennen ihre Stärken und Schwä chen, wissen mit ihren Ressourcen sorgsam umzugehen und kön-nen sich flexibel auf neue Situationen einstellen.

Die Trainings-Bausteine „Stressbewältigung” und „Stressimmunisierung” lassen Altenpfle ge-rin Linda wieder durchatmen. Regel mä ßige Ent-spannungsübungen helfen ihr, in stressigen Situ-ationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Sie hat gelernt, dem täglichen Stress auch etwas Posi-tives abzugewinnen. Und sie weiß, dass sie in Zukunft mit kritischen Situationen fertig wird.

Prävention durch PersonalentwicklungDie aktuellen Entwicklungen und Heraus for-derungen im Gesundheitsdienst und der Wohl-fahrtspflege machen Schlüsselqualifi kationen zu einem unverzichtbaren Ziel der Personalent-wicklung.

BGW gesu.per ist ein Trainingsprogramm, das die methodischen, sozialen und personalen Fähigkeiten Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter gezielt ausbaut und fördert. Ein Kompetenz-Training mit „Schneeball effekt”. Kompetente Mitarbeiter meistern Krisensituationen selbstbe-wusster, sind motivierter und zufriedener mit ihrer Arbeit. Gestärkt durch diese Erfolgserleb-nisse können Probleme im Arbeitsalltag souve-räner gelöst werden, was sich wiederum positiv auf die seelische Gesundheit auswirkt. Das Arbeitsklima entspannt sich, die Leistungs fä-higkeit wird gesteigert, Ihre Einrichtung gewinnt mehr Qualität.

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Das Programm: Bausteine für ein gesundes Unternehmen

11Das Programm: Bausteine für ein gesundes Unternehmen

BGW gesu.per funktioniert wie ein Baukas ten-system. Stellen Sie sich mit Hilfe eines kompeten-ten Beraters aus einem Pool verschiedener Trai-nings-Bausteine Ihr Qualifi zierungsprogramm zusammen. Maßge schnei dert und individuell auf den Bedarf Ihrer Einrichtung abgestimmt, bietet das Kompetenztraining professionelle Lösungen für Ihre Problembereiche.

Die Trainings zielen konkret auf die spezifischen Tätigkeiten und Arbeitsbedingungen in Einrich-tungen des Gesundheits- und So zialwesens. Ausgangspunkt sind typische Alltagserfahr-ungen. Statt eines Angebotes von der Stange erhalten Ihre Mitarbeite rin nen und Mitarbeiter praxisnahe Unterstüt zung, um den täglichen Herausforderungen kompetent zu begegnen.

Die Bausteine des Qualifizierungsprogramms

Beratungs-leistung:Team-entwicklung

Trainings-Bausteine „Methodische Kompetenzen”

Zeitmanagement – Trainings-Baustein für FührungskräfteOhne professionelles Zeitmanagement sind die steigenden Anforderungen im Personal-management heute kaum noch zu bewältigen. Führungskräfte, die bewusst mit ihrer Arbeitszeit haushalten können, schützen sich nicht nur selbst vor psychischen Be las tungen, sie werden auch ihren Führungs auf gaben besser gerecht. Gut organisierte Führungskräfte vermitteln ihren Mitarbeitern einen besseren Überblick über den Arbeits prozess, schaffen ein klareres Verständ-nis für die eigene Arbeit und tragen damit zur Sinnerfüllung bei. Und nicht zuletzt sind sie ihren Mitarbeitern auch in Sachen Zeit management ein Vorbild.

Bausteine zur perso-nalen Kompetenz:• Stressbewältigung

(2 Bausteine) • Mit schwierigen

Situationen kon-struktiv umgehen

• Berufs- und Lebensperspektiven ent wickeln

• Eigene Interessen selbstsicher vertreten

Bausteine zur sozialen Kompetenz:• Kommunikation

bewusst gestalten• Konflikte konstruktiv

lösen• Anleiten,

Unterweisen, Kontrollieren

Bausteine zur metho-dischen Kompetenz:• Zeitmanagement• Selbst organisiert

arbeiten

Kompetenz- übergreifende Bausteine:

• Transfertraining• Gesundheitsfördernd Führen

• Sterbebegleitung• Älter werden im Beruf

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12 Das Programm: Bausteine für ein gesundes Unternehmen

Dieses Zeitmanagement-Training vermittelt wich-tige Strategien des ökonomischen Ar beitens, wie etwa die Formulierung kurz-, mittel- und langfris-tiger Ziele und das Fest legen von Prioritäten.

Selbst organisiert arbeitenMitarbeiter, die einen Spielraum haben, ihre Arbeitszeiten selbst einzuteilen und Auf ga ben selbstständig zu koordinieren, sind besser vor beruflicher Überlastung ge schützt.

Zeitmangel ist im Gesundheits- und Sozial sek tor eine häufige, wenn nicht sogar die häufigste Klage. Das liegt zum einen an den hohen Anfor-derungen und knappen personellen Ressourcen, zum anderen aber auch am individuellen – nicht immer effektiven – Arbeitsstil der Beschäftigten. In diesem Trainings-Baustein lernen Ihre Mit-arbeite rinnen und Mitarbeiter, ihre Arbeitszeit effizienter einzuteilen, Hektik und Termindruck zu vermeiden. Angesprochen werden The men wie Reflexion der eigenen Arbeitsziele, Struk-turierung des Arbeitstages und gutes Zeit-management.

Trainings-Bausteine „Soziale Kompetenzen”

Kommunikation bewusst gestalten Wer täglich mit Menschen zu tun hat, braucht kommunikative Fähigkeiten. Mit arbeiter, die sich auf diesem Terrain sicher fühlen, verfügen über eine starke Ressource. Einerseits hilft eine klare, authentische Kom munikation, kritische Situa-tionen zu ent schär fen beziehungsweise zu ver-hindern. Andererseits sind Mitarbeiter, die ihren Standpunkt angemessen vermitteln und ihrem Gesprächspartner echtes Interesse entgegen-bringen, auch in der Lage, eine gesunde Bezie-hung zu den Menschen aufzubauen, die sie betreuen und mit denen sie zusammenarbeiten.

Neben den Grundlagen der Kommunikation lernen Ihre Mitarbeiterinnen und Mitar beiter,

typische Kommunikationsfehler zu vermeiden. Sie trainieren, sachlich und fair zu argumentie-ren, Lob auszusprechen und Kritik zu üben.

Konflikte konstruktiv lösenSchon der Gedanke, in einen Konflikt zu geraten, löst bei den meisten Menschen unangenehme Gefühle aus. Verhalte ich mich richtig? Habe ich meine Emotionen im Griff? Die Furcht, dass ein Streit eskalieren könnte, belastet. Am liebsten würde man Konflikten aus dem Weg gehen. Doch das funktioniert im Arbeitsalltag nicht. Gerade im Team sehen sich Mitarbeiter und Füh-rungskräfte oft mit unterschiedlichen, meist berechtigten Meinungen und Interessen konfron-tiert, müssen Konflikte offen austragen.

Wie man Konfliktgespräche führt, trainieren Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an typischen Alltagssituationen. Außerdem geht es bei die-sem professionellen Konflikt ma nagement auch darum, die eigenen Einstellungen zu überprüfen, gemeinsam nach Problemlösungen zu suchen, Ver ein barungen zu treffen und Absprachen ein-zuhalten.

Anleiten, Unterweisen, Kontrollieren – Trainings-Baustein für FührungskräfteWenn es um den Arbeits- und Gesund heits schutz geht, nehmen Führungskräfte eine Schlüssel-position ein und haben eine gesetzlich vorge-schriebene Fürsor ge pflicht gegenüber ihren Mitar beitern.

Diese Trainingseinheit vermittelt Füh rungs-kräften, wie sie Mitarbeiter motivierend anleiten und wie eine Unterweisung vorbereitet, durchge-führt, ausgewertet und kontrolliert wird. Bei Anleitungen hat sich die Methode – vorbereiten, vormachen, nachmachen, üben – bewährt. Ent-scheidend ist, den Mitarbeitern genügend Spiel-raum zu gewähren, um ihren eigenen Stil zu ent-wickeln und einbringen zu können. Ein wichtiges Thema ist auch die Kontrolle: Werden die Aufga-ben wie besprochen ausführt oder sind weitere

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13Das Programm: Bausteine für ein gesundes Unternehmen

Anleitungen nötig, um das Gelernte in der gewünschten Form umzusetzen?

Außerdem erfahren Ihre Füh rungskräfte, wie sie Lernprozesse strukturieren, fördern und persön-lich unterstützen können. Dabei geht es um Motivations gespräche und den Um gang mit Zielen, Kon trolle, Lob und Kritik.

Trainings-Bausteine „Personale Kompetenzen”

Stress bewältigen durch gesundheits-gerechtes VerhaltenStress ist ein intensiv erlebter Spannungs zu-stand. Unangenehm wird es, wenn das Gefühl überwiegt, einer Situation hilflos ausgeliefert zu sein, sie nicht mehr kontrollieren zu können. Erle-ben Mitarbeiter das häufiger oder gar über einen längeren Zeitraum, können sie krank werden.

In diesem Trainings-Baustein werden alltags-taugliche Methoden der Stressbewältigung vorgestellt. Neben Entspannungstechniken wie der Progressiven Muskelrelaxation, Atem-übungen und Fantasiereisen, erhalten Ihre Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter Tipps, wie sie ihren persönlichen Alltag und ihre Freizeit gesundheitsgerecht gestalten können. Sport, Bewegung, gesunde Ernährung sowie der Verzicht auf Suchtmittel können die Stressresis-tenz ebenso erhöhen wie ein ausgeglichenes Privatleben. Ein wichtiges Thema für alle Ge - sundheits- und Sozial be rufler, die unter Dauer-belastung stehen, ist die sogenannte „Work-Life-Balance”. Ins be sondere hoch engagierte Menschen brauchen einen Ausgleich, sollten sich Zeit nehmen für Hobbys und für Aktivitäten, die Spaß machen, um einem Burn-out-Syndrom vorzubeugen.

Stresssituationen alternativ bewerten Auf Stress reagiert jeder anders – ent scheidend ist, wie intensiv die psychische Belas tung erlebt

und wie sie bewertet wird. Selbst gespräche spielen dabei eine zentrale Rolle. Negative oder gar selbstabwertende Gedanken wie „Das schaffe ich nie, ich bin einfach zu dumm!“ lösen in der Regel Ge fühle wie Ärger oder Enttäu-schung aus, was einen angemessenen Umgang mit belas tenden Situationen erschwert. Hier setzt das Stressimmunisierungstraining (SIT) an. Durch eine gezielte „Umpolung” der Gedan-ken, lernen die Teilnehmer, Stress situation neu zu bewerten und positive Gefühle für eine erfolg-reiche Bewältigung zu entwickeln.

Um Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegen den täglichen Stress zu „immunisieren”, werden folgende Methoden trainiert:

• Perspektivenwechsel: Wie würde ein anderer die Situation bewerten?

• Zeitliche Distanz: Wie würden Sie einige Tage später über die Situation denken?

• Modelllernen: Wie würde eine erfolg reiche Kollegin mit dieser Situation fertig werden?

• Vorbeugung: Was könnten Sie tun, um der-artige Probleme in Zukunft zu verhindern?

Mit schwierigen Situationen konstruktiv umgehenDie tägliche Konfrontation mit menschlichen Schicksalen, psychischer Not, Krankheit und Tod kann emotional sehr belasten. Mit ar beiter, die fähig sind, ihre Gefühle zu verarbeiten und ange-messen auszudrücken, erleben diese Belastun-gen weniger bedrohlich und können sich wirk-samer vor Überforderung und Burn-out schützen.

Gesundheits- und Sozialberufler haben ihren Beruf gewählt, weil sie in der Be gleit ung und Hil-festellung für Menschen in Not eine sinnvolle und die eigene Persönlichkeit bereichernde Tätigkeit sehen. Unterstützen Sie daher engagierte Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter. Damit sie nicht „ausbrennen” und krank werden, bietet dieser

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14 Das Programm: Bausteine für ein gesundes Unternehmen

Trainings-Baustein Hilfestellung, mit den „star-ken“ Emotionen, die zu diesem Beruf dazugehö-ren, umzugehen und sie innerlich zu bewältigen.

Berufs- und Lebensperspektiven entwickelnZukunftsperspektiven – sowohl beruflich als auch privat – spielen eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden und die Gesundheit. Wer seinem Beruf keinen Sinn mehr abgewinnen kann, wird kaum die Kraft aufbringen, die Beziehung zu sei-nen Klienten, Patienten oder Kollegen positiv zu gestalten. Aber auch „Workaholics”, die Erfolgs-erlebnisse ausschließlich im Beruf suchen, sind irgendwann überfordert und „ausgebrannt”.

Im Mittelpunkt dieses Trainings-Bausteins ste-hen die individuellen beruflichen und privaten Lebensziele Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter. Nach einer Stärken-Schwächen-Analyse fol-gen Schritt für Schritt Definition, Planung und Umsetzung persönlicher Ziele.

Eigene Interessen selbstsicher vertretenEin wirksamer Schutz vor Überforderung und Burn-out ist es, selbstsicher für die eigenen Interessen einzutreten. Ziel dieses Trainings-Bausteins ist es, Ihre Mitarbeite rinnen und Mitarbeiter zu sensibilisieren, besser für sich zu sorgen und ihre Kraft re serven einzuteilen. An konkreten Situationen aus dem Arbeitsalltag trainieren sie, wie sie ihre Interessen in Zukunft klarer einbringen können.

Als Methode wird hier eine vereinfachte Version der Verhaltenstherapie angewandt. In Rollen-spielen lernen die Teilnehmer, belastende Situa-tionen mit wirksameren Strategien und Verhal-tensweisen zu meistern. Wie das veränderte Verhalten an kommt, spiegelt das Feedback der Gruppe wider.

Trainings-Bausteine „Übergreifende Kompetenzen”

Transfertraining – Trainings-Baustein für FührungskräfteDieses Training bereitet Ihre Führungskräfte auf die Transfergespräche vor, die das Präventions-programm BGW gesu.per be gleiten und die den nachhaltigen Erfolg sichern sollen. Ihre Füh-rungskräfte lernen, gemeinsam mit den Mitarbei-tern konkrete Erwartungen zu formulieren und Un ter stützungsangebote zu vereinbaren, um Frust rationserlebnisse zu vermeiden und um sicherzustellen, dass die erworbenen Kom pe-tenzen im Arbeitsalltag angewendet werden.

Gesundheitsfördernd Führen – Trainings-Baustein für FührungskräfteFührungskräfte schaffen nicht nur die be- trieblichen Rahmenbedingungen für den Arbeits- und Gesundheitsschutz. Von ihrer Unterstützung und ihrem Führungsstil hängt es auch ab, ob aus Anforderungen Überforderungen werden.

Bisher verstehen nur wenige Führungskräfte die Gesundheitsförderung ihrer Mitarbeiter als zen-trale Managementaufgabe. Damit verkennen sie nicht nur den positiven Effekt für ihre eigene Gesundheit. Sie lassen auch eine wichtige Res-source ungenutzt. Denn ohne gesunde und enga-gierte Mitarbeiter können Qualitätsansprüche nicht aufrechterhalten werden und es steht mög-licherweise der gute Ruf einer Einrichtung auf dem Spiel.

Dieser Trainings-Baustein zeigt die Perspek tiven der gesundheitsfördernden Führung auf. Ihre Führungskräfte lernen sowohl ihre eigenen kör-perlichen und psychischen Res sourcen realis-tischer einzuschätzen als auch die gesundheit-lichen Risiken ihrer Mitar beiter zu erkennen und Belastungen zu verhindern.

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15Das Programm: Bausteine für ein gesundes Unternehmen

SterbebegleitungWie begegnet man einem Sterbenden, der Angst hat und verzweifelt nach einem Halt und einer verständnisvollen Begleitung sucht? In einer Gesellschaft, die Sterben und Tod häufig ver-drängt, wissen die meisten nicht mehr, wie sie mit diesem letzten und schwierigen Lebensab-schnitt umgehen sollen. Die Begleitung Sterben-der löst daher Gefühle wie totale Ohnmacht, Überforderung, aber auch Schuld und Zweifel an der eigenen fachlichen Kompetenz aus.

Obwohl die Themen Tod und Sterben in der Aus-bildung behandelt werden, fehlt es Pfle gekräften und Betreuern an fundiertem und praxisorien-tiertem Wissen. Sterbebe glei tung kann nicht wie ein Handwerk erlernt werden, sondern bedarf der Erfahrung. Oftmals stoßen Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei an ihre Grenzen.

In diesem Baustein beschäftigen sich die Teil-nehmer unter anderem damit, wie sie ihrer Auf-gabe, Sterbende menschlich zu begleiten, gerecht werden können und wie sie sich vor chro-nischer Erschöpfung schützen können.

Älter werden im Beruf – Trainings-Baustein für FührungskräfteDer demografische Wandel ist unaufhaltsam. Sinkende Geburtenraten und steigende Lebens-erwartung werden sich mittel- und langfris- tig auch in Krankenhäusern, Pflege heimen und anderen sozialen Einrichtungen bemerkbar machen. Nicht nur, dass mehr alte Menschen betreut oder gepflegt werden müssen, auch die Altersstruktur der Mit arbeiter in den Einrichtun-gen des Gesund heitsdienstes und der Wohl-fahrtspflege wird sich zukünftig noch weiter verändern. Während der Anteil jüngerer Arbeit-nehmer abnimmt, steigt die Anzahl älterer Mit- ar beiterinnen und Mitarbeiter.

In diesem Workshop geht es um eine alter(n)s- gerechte, intergenerative Unternehmensführung.

Wie können die Einrichtungen mit Hilfe einer engagierten Personalpolitik und Führungsarbeit die Kompetenzen älterer Mitarbeiter nutzen und fördern? Wo ergeben sich Ansätze, die es Mitar-beitern jeder Altersgruppe ermöglicht, ihren Beruf so lange wie möglich gesund und motiviert auszuüben? Unsere Experten zeigen Möglich-keiten auf, wie Sie den Herausforderungen des demografischen Wandels begegnen können.

Ergänzende Beratungsleistung

TeamentwicklungStörungen im Team wirken sich nicht nur negativ auf die Arbeitsabläufe aus, Miss stim mungen, Ausgrenzungen oder gar Mobb ing können krank machen. Wenn es in Ihrem Team kriselt und die Gesundheit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter dadurch beeinträchtigt wird, unterstützen wir Sie zusätzlich zu unserem Kompetenz-Training bei der Teamentwicklung.

Ziel unserer Beratung ist es, Ihrem Team die gesundheitsförderlichen Aspekte der Team arbeit zu vermitteln. So kann die Teament wick lung dazu beitragen, ein besseres Verständnis für die Rollen der einzelnen Teammitglieder zu entwi-ckeln, die gegen seitige Unterstützung innerhalb des Teams zu stärken und effektivere Wege zu finden, be stehende Probleme auf der Sach- und Be ziehungsebene zu lösen.

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Der Ablauf: maßgeschneidert und bedarfsorientiert

16 Der Ablauf: maßgeschneidert und bedarfsorientiert

BGW gesu.per ist praxisorientierte Weiter bil-dung. Im Unterschied zu anderen Schu lungs-maßnahmen ist das Qualifizierungs pro gramm exakt auf die Bedürfnisse von Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege zugeschnitten. Der Trainingseffekt ist daher sehr viel nachhal tiger und tiefgreifender als bei „konfektionierten” Seminarangeboten.

Begleitet wird das Kompetenztraining von spe-ziell geschulten Beratern. Diese Multi pli katoren haben ein umfangreiches Weiter bil dungs-programm der BGW durchlaufen und verfügen darüber hinaus über die nötigen Fachkompeten-zen in der Gesundheits- und Sozialarbeit, da sie selbst in Einrich tun gen dieser Branche tätig sind oder waren. Diese Experten stehen Ihnen während des gesamten Programmablaufs von der Bildung eines Steuerkreises, über die Bedarfser mitt lung bis zur Erfolgskontrolle bera-tend zur Seite und übernehmen gleichzeitig auch das Training Ihrer Führungskräfte und Mitar beiter.

Schritt 1 – Steuerkreis bildenDer Steuerkreis hat den Zweck, Entschei dungs-träger und Projektbeteiligte an einen Tisch zu holen. Zu diesem Kreis, der optimalerweise aus sechs bis zehn Personen besteht, gehören die Ge- schäftsleitung, Personalverantwortliche wie bei-spielsweise die Pflegedienst- oder Wohnbereichs-leitung sowie ausgewählte Mitarbeiter. Außer-dem empfiehlt es sich – wenn vorhanden – ein Mitglied der betrieblichen Interessenver tre tung sowie den Sicherheits- oder Quali täts beauftrag-ten einzubeziehen.

Aufgabe des Gremiums ist es, alle Aktivitä ten, die für die Umsetzung des Qualifi zierungs programms nötig sind, zu steuern – von der Bedarfsermittlung und Bildungspla nung über die Information und Motivation der Mitarbeiter bis hin zur Transfer-sicherung und Erfolgskontrolle.

Bevor Sie mit der Planung der Qualifizie rungs-maßnahmen beginnen, sollten Sie zu nächst die nötigen Rahmenbedingungen schaffen:

• Informieren Sie alle Beteiligten über Ziele und Inhalte der Qualifizierungs maß nahme.

• Stellen Sie sicher, dass die Teilnahme frei- willig ist und als Arbeitszeit ange rechnet wird.

• Sorgen Sie für ein ungestörtes Arbeiten, indem Sie geeignete Räume zur Ver fügung stellen.

• Wählen Sie einen Mitarbeiter, der die interne Projektkoordination übernimmt.

Schritt 2 – Bedarf ermitteln und Qualifizierungsmaßnahmen planenEin wesentlicher Erfolgsfaktor von BGW gesu.per ist die fundierte Bedarfsanalyse. Um den Quali-fizierungsbedarf zu ermitteln, werden zunächst Ist- und Sollzustand abgeglichen: Was für Anfor-derungen werden an die einzelnen Mitarbeiter gestellt? Welche Schlüsselqualifikationen sind vorhanden und welche sind notwendig, um den Ar beits alltag besser bewältigen zu können?

Eine bewährte Vorgehensweise ist das Er stellen von Anforderungsprofilen. Auf einem Bewer-tungsbogen mit einer Skala von 0 bis 100 Pro-zent bewerten die Mitglieder des Steuerkreises die sozialen, personalen und me thodischen Kompetenzen der Füh rungs kräfte, Fachkräfte und nicht examinierten Kräfte. Das Gesamtbild (siehe rechte Abbildung) zeigt, ob die Anforde-rungen gut, schwach oder unzureichend erfüllt werden.

Informationen zum Thema „Psychi sche Belastung und Beanspruchung“ (BGW miab), finden Sie unter www.bgw-online.de, Suchwort „miab“.

hinweis

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17Der Ablauf: maßgeschneidert und bedarfsorientiert

nach kurzer Zeit verpufft, sondern die neu erwor-benen Kompetenzen im Arbeitsalltag konsequent angewendet werden, finden mindestens zwei Mitarbeiter gespräche vor und nach den Trainings statt. Aufgabe der Führungskräfte ist es, die Erwar- tungen der Mitarbeiter zu eruieren sowie kon-krete Lernziele zu formulieren.

Positiver Nebeneffekt: Die etwa halbstündigen Gespräche unterstreichen den hohen Stellenwert der Maßnahme. Sie verbessern die Kommunika-tion zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern und fördern das Ver ständnis für die jeweilige Auf-gabenstellung. Die Mitarbeiter fühlen sich ernst genommen und die Führungskräfte erfahren, wo noch Unterstützung nötig ist.

Auch wenn die Transfergespräche bisher eine eher ungewohnte Form der Kommuni kation sind: sie eröffnen den Weg zu einer neuen Ge sprächs- und Führungskultur im Unter neh men.

Aussagekräftige Daten für die Bedarfs ermittlung liefert beispiels weise auch der von der BGW ent-wickelte Frage bogen „Psychische Belastungen und Bean spru chun gen“ mit dessen Hilfe Pro-blem be reiche identi fiziert und darauf aufbauend ent sprechende Trainings-Bausteine ausgewählt werden können.

Schritt 3 – Schlüsselqualifikationen trainierenDas Kompetenztraining findet in Ihrem Unter-nehmen statt. Ausgangspunkt für das Trainings-programm sind typische Erfah rungen aus dem beruflichen Alltag Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Realitäts nah trainieren sie, wie sie mit den beruf lichen Anforderungen kompetent und gesund heitsschonend umgehen können.

Schritt 4 – Trainingserfolge sichern (Transfersicherung)Ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Quali fi zie r - ungsprogramms BGW gesu.per ist die Transfersi-cherung. Damit der Trainingseffekt nicht bereits

Anforderungsprofil „Soziale Kompetenz“

Arbeitet mit den An ge hörigen und anderen Berufsgruppen konstruktiv zusammen 0 % 100 %

Gibt Vorgesetzten und Kollegen Rückmeldung über die geleistete Arbeit

Geht mit den Fähig kei ten, Wünschen und Ge wohn heiten der Kli enten wertschätzend um

Bewertungspunkt (durch Mitglieder des Steuerkreises)

0 % = keine Kompetenz vorhanden, 100 % = Kompetenz ausreichend vorhanden

0 % 100 %

0 % 100 %

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18 Der Ablauf: maßgeschneidert und bedarfsorientiert

Schritt 5 – Erfolge überprüfen (Erfolgskontrolle)Zu einem erfolgreichen Projektverlauf gehören auch eine gründliche Überprüfung der vorher definierten Ziele sowie eine abschließende Beurteilung der Maßnahme.

Die Erfolgskontrolle findet auf mehreren Ebenen statt. Wie die Teilnehmer die Qualifizierungs-maßnahmen bewerten, kann beispielsweise mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens erfasst werden. Die Mit glieder des Steuerkreises vergleichen die Ist-Si tu ation vor und nach der Qualifizierung. Wurden die vorgegebenen Ziele er reicht? Wo sind Erfolge sichtbar und wo besteht noch Handlungsbedarf? Die Ergeb nisse werden

Umsetzung des Qualifizierungsprogramms

Schritt für Schritt zum Ziel

Bildung Steuerkreis

Trainingsumsetzung

Bedarfsermittlung IST-Analyse anhand von Anforderungsprofilen/Ergebnissen einer Mitarbeiterbefragung

Bildungsplanung • Auswahl geeigneter Schulungsthemen• Klärung der Umsetzungsbedingungen• Anpassung der Trainings

Erfolgskontrolle

Transfersicherung

vom Multiplikator in einem Abschluss bericht dokumentiert. Dieser beinhaltet auch eine Zusammenfassung des Gelernten sowie Hin-weise auf weitere Qualifizierungsbedarfe aus der Sicht des Multiplikators.

Betriebliche Gesundheitsförderung wie BGW gesu.per ist keine einmalige, zeitlich befristete Maßnahme, sondern der Einstieg in einen konti-nuierlichen Lern- und Entwick lungs prozess. Erst wenn Sie die Gesund heits förderung dauerhaft in Ihre betriebliche Routine integrieren, sie sich in Manage ment strukturen, Qualitätsprozessen und im Ver hal ten der Führungskräfte und Mitar-beiter widerspiegelt, ist ein nachhaltiger Erfolg gewährleistet.

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19Die Erfolge: nachhaltig und praxisnah

Die Erfolge: nachhaltig und praxisnah

Kompetente Mitarbeiter sind ein Gewinn, der sich direkt auf die Leistungsfähigkeit Ihrer Einrich-tung auswirkt. Nutzen Sie die Vorteile der betrieb- lichen Gesundheits för derung. BGW gesu.per bietet Ihnen den Einstieg in einen kontinuier-lichen Lern- und Entwicklungsprozess auf dem Weg zu einer gesunden Organisation.

• BGW gesu.per wirkt nachweisbar gegen Stress. Evaluationsstudien der BGW haben ergeben, dass die psychischen Belastungen der Mitarbeiter nach dem Qualifizierungs-programm deutlich zu rück gehen und dass die neu erworbenen Kompetenzen einen nachhaltigen Effekt auf die seelische Ge sund - heit haben.

• BGW gesu.per ist aktive Krisenprä ven tion. Die erweiterten Kompetenzen erleichtern es beispielsweise, Konflikte im Arbeitsalltag zu lösen und mit schwierigen Situationen besser umzugehen. Das Arbeitsklima entspannt sich, die gesamte Organisation gewinnt mehr Leistungs fähigkeit.

• BGW gesu.per sorgt für eine effiziente Arbeitsorganisation. Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten tragen zu einer verbesserten Zusammenarbeit bei, sowohl in den Teams als auch mit anderen Abteilungen und Bereichen. Arbeits absprachen, Stan-dards und Regelungen werden disziplinierter umgesetzt.

1. Bedarfsorientierung• Mitarbeiterbeteiligung im Steuerkreis• Ermittlung des einrichtungsspezifischen Bildungsbedarfs• Formulierung überprüfbarer Lernziele• Erfolgskontrolle

Maßgeschnei dertes Bil dungs angebot

2. Transfersicherung• Einbeziehung direkter Vorgesetzter • Formulierung von Lernerwartungen/-erfahrungen• Umsetzungsmöglichkeiten• Unterstützungsangebote

Verbesserte nachhaltig keit

3. Sonstige Faktoren• Hohe Lernmotivation der Teilnehmerinnen und Teilnehmer• Veränderungsbereitschaft auf allen Ebenen• Transparenz• Freiwillige und regelmäßige Teilnahme• Ausreichend Zeit und Freistellung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer

ErfolgreicherProjekt verlauf

Erfolgsfaktoren des Programms

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20 Die Erfolge: nachhaltig und praxisnah

• BGW gesu.per steigert die Qualität Ihrer Einrichtung. Ein gutes Zeit- und Selbst mana-gement schafft Zeitreserven für gesundheits-bewusste Arbeitstechniken und er möglicht es Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sich intensiver der Betreuung der Klienten, Patien-ten oder Bewohner zu widmen.

• BGW gesu.per fördert die Arbeits- und Lern-motivation. Die Erfolgserlebnisse des Trai-nings motivieren zum „lebens langen Lernen” und unterstützen damit die Ziele Ihrer Perso-nalentwicklung. Die persönliche Wertschät-zung, die die Mitarbeiter in diesem Quali fi - zie rungs programm erfahren, trägt außerdem entscheidend zur Identifikation mit dem Unternehmen bei.

• BGW gesu.per unterstützt Ihre Kunden- und Serviceorientierung. Die Mitarbeiter zeigen mehr Eigeninitiative, übernehmen mehr Ver-antwortung. Sie gehen flexibel auf die Wün-sche und Bedürfnisse der Klienten, Patienten oder Bewohner ein. Der Umgang miteinander verbessert sich, was sich wiederum positiv auf die Arbeitsmotivation und das berufliche Selbstverständnis auswirkt.

• BGW gesu.per trägt zu einer gesunden Orga-nisation bei. Die Stärkung der beruflichen Handlungskompetenzen steigert das eigen-verantwortliche und gesundheitsbewusste Verhalten der Mitarbeiter. Weniger Krank-schreibungen, weniger Arbeitsunfälle bedeu-ten: die Dienstpläne können eingehalten wer-den, die Ein richtungen können besser planen und wirtschaftlicher arbeiten.

• BGW gesu.per unterstreicht die Professio-

nalität Ihrer Einrichtung. Gut qualifizierte, kompetente Mitarbeiter sind heutzutage unverzichtbar für die Wirtschaftlichkeit, Wett - bewerbsfähigkeit und das soziale Ansehen Ihres Unternehmens.

Qualifizierung rechnet sichBGW gesu.per ist eine Investition in die Zukunft. Niedrige Krankenstände, motivierte Mitarbeiter, zufriedene Klienten, Patienten oder Bewohner lohnen den finanziellen Einsatz. Die Kosten für die Durchführung des Qualifizierungsprogramms variieren je nach Art und Umfang der Trainings-bausteine. Für die Umsetzung sind sechs bis zwölf Be ratertage zu einem Tagessatz von maxi-mal 650 Euro zu kalkulieren. Darin enthalten sind die Einrichtung des Steuerkreises inklusive Be-darfsermittlung, Bildungsplanung und Erfolgs-kontrolle, drei Trainings-Bausteine für zwei Qua-lifizierungsgruppen mit jeweils zwölf Teilnehmern sowie das Transfer trai ning der Führungskräfte.

Wissenschaftlich fundiertBGW gesu.per wurde von Experten auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Er kennt nisse ent-wickelt. Um die Praxis taug lichkeit zu testen, wurden die ersten Probe läufe evaluiert. An der Pilotstudie nahmen 1999 elf Mannheimer Alten- und Pflege heime teil. Befragt wurden Leitungs-kräfte und Mitarbeiter vor, während und drei Mo nate nach dem Training. Die wichtigsten Er geb nisse:

• Die personalen Kompetenzen der Teilnehmer erweiterten sich nachhaltig. Selbstwertge-fühl und Motivation stiegen, die Mitarbeiter reflektierten ihre Arbeit stärker, der Umgang im Team verbesserte sich, war kollegialer und humorvoller. Das Training wurde von allen als persönliche Bereicherung empfunden.

• Das Verhältnis zu den Heimbewohnern ver-besserte sich signifikant und hielt sich auch drei Monate nach dem Training auf hohem Niveau.

• Die Arbeitsbelastungen gingen konstant zurück. Drei Monate nach der Maß nahme verbesserte sich der Wert noch einmal signifikant.

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21Die Erfolge: nachhaltig und praxisnah

Weitere Ergebnisse unserer Evaluationsstudien finden Sie im Internet unter www.bgw-online.de Stichwort: „BGW gesu.per“.

hinweis

vor dem Training nach dem Training

3 Monate nach dem Training

Auf einer Skala von 1 (nicht vorhanden) bis 5 (stark)4,5

4,4

4,3

4,2

4,1

4,0

3,9

3,8

3,7

3,6

Entwicklung der personalen Kompetenzen im Projektverlauf

Gesamt N=56

Leitungskräfte N=24

Mitarbeiter N=36

3,4

3,3

3,2

3,1

3,0

2,9

2,8

2,7

2,6

Arbeitsbelastung 1

Klima mit Bewohnern 2

1: Auf einer Skala von 1 (nicht vorhanden) bis 5 (stark)

2: Auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 4 (sehr gut)

Entwicklung der Arbeitsbelastung und des Klimas mit den Bewohnern

vor dem Training nach dem Training

3 Monate nach dem Training

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Die Praxis: ein Erfahrungsbericht

22 Die Praxis: ein Erfahrungsbericht

Rund 160 Pflege- und Betreuungs einrich tungen haben BGW gesu.per bisher erfolgreich umge-setzt, eine große Anzahl Mit ar beiterinnen und Mitarbeiter nahmen an den Trainings teil. Sie alle haben von der praxisorientierten Weiterbildung und der persönlichen Gesundheitsförderung pro-fitiert, wie der folgende Erfahrungsbericht zeigt.

Gemeinsam stark für die Zukunft – ein Beispiel aus der stationären AltenpflegeRuhig und entspannt geht es in einem Se ni oren-pflegeheim in der Nähe von Hannover zu. Die 180 Seniorinnen und Senioren, die hier betreut werden, fühlen sich wohl. Das Per sonal arbeitet Hand in Hand, der Um gang miteinander ist freundlich und hilfs bereit. Es herrscht eine ange-nehme Atmos phä re im Haus.

Das war nicht immer so. Ein Jahr zuvor be stimmten Stress und Hektik den Alltag in der stationären Einrichtung. Die Altenpflege kräfte hatten kaum noch Zeit für die Be woh ner. Immer wieder kam es zu Missverständ nissen und Konflikten im Team. Die Pflege kräfte wirkten gestresst, überfordert, unzufrieden. Die Stimmung in den Wohnberei-chen war angespannt.

Eine Befragung der 62 Mitarbeiter bestätigte den Eindruck. Mit Hilfe des speziell für die stationäre

Altenpflege entwickelten Fra gebogens „Psychi-sche Belastung und Bean spruchung” wurde eine hohe bis überdurchschnittlich hohe Gesamtbean-spru chung des Personals festgestellt. Insbe son-dere das „Soziale Klima”, die „Allgemeine beruf-liche Einstellung” sowie die „Außer beruf lichen Ressourcen” schnitten schlecht ab.

Vor diesem Hintergrund entschied sich die Lei-tung der Einrichtung für das Qualifi zierungs-programm BGW gesu.per. Ein Steuer kreis wurde gebildet. Die Einrich tungs- und Pflegedienstlei-ter, die Leiterinnen der drei Wohnbereiche, der Qualitätsma nagementbeauftragte sowie ein Mitglied der betrieblichen Interessenvertretung trafen sich, um den Qualifizierungsbedarf zu ermitteln und das Trainingsprogramm für die Pflege- und Führungskräfte zusammenzustellen. Als sich herauskristallisierte, dass es immer wieder zu Problemen kam, weil die unterschied-lichen Abteilungen des Hauses kaum mitein-ander kommunizierten und aneinander vorbei-arbeiteten, wurde der Steuer kreis kurzerhand erweitert und der Haus techniker sowie die Lei-terinnen der Haus wirtschaft und der Küche in die Be ra tungen einbezogen. Zum ersten Mal saßen alle Berufs grup pen der Einrichtung an einem Tisch. Ge mein sam mit der BGW-Multi pli katorin be schlossen sie folgendes Trainings-Programm:

Für die Mitarbeiter

Personenanzahl / Dauer

Kommunikation bewusst gestalten jeweils zwei halbtägige Veran stal tungen für zwei Gruppen à 12 Personen

Konflikte konstruktiv lösen zwei Gruppen à 12 Personen; Gruppe 1: zwei halbtägige VeranstaltungenGruppe 2: eine ganztägige Veranstaltung

Stressimmunisierung eine ganztägige Veranstaltung für eine Gruppe à 12 Personen

Trainings-Baustein

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Für die Führungskräfte

Trainings-Baustein Personenanzahl / Dauer

Transfertraining zwei halbtägige Veranstaltungen für sieben Personen

Kommunikation bewusst gestalten zwei halbtägige Veranstaltungen für sieben Personen

Führungsmittel „Mitarbeitergespräch“*

zwei halbtägige Veranstaltungen für sieben Personen

Führungsmittel „Zeitmanagement“ Ziel: die Mehr arbeit von über 200 Stunden zu reduzieren

eine halbtägige Veranstaltung für fünf Personen

* Diesen Baustein bietet die BGW nicht mehr an.

23Die Praxis: ein Erfahrungsbericht

Miteinander statt gegeneinanderNach sieben Monaten Trainingsphase war die Resonanz der Teilnehmer überwiegend positiv. Besonders erfreulich: Die gemein samen Trai-nings hatten das gegenseitige Vertrauen der Kollegen untereinander wieder gestärkt.

Auch die Situation in den Wohnbereichen hat sich positiv verändert – wenn auch unterschied-lich stark, wie spätere Erfolgskon trollen zeigten.

Für mehr Offenheit in der Einrichtung sorgte der Trainings-Baustein „Kommunikation bewusst gestalten“. Die wichtigste Erkenntnis für die multinational zusammengesetzten Teams war, wie wenig Zeit im Arbeitsalltag darauf verwendet wird, wirklich hinzuhören und den anderen aus-reden zu lassen. Auch das Reflektieren eigener „Vor-Urteile” sorgte für Aha-Erlebnisse und för-derte das Ver ständnis untereinander. Bereits während des Trainings verbesserte sich der Aus-tausch unter den Pflegekräften sowie die Zusam-men arbeit mit den Kollegen anderer Abtei lungen, was sich wiederum positiv auf die Stimmung im Team auswirkte und das Wir-Gefühl stärkte. Ins-gesamt empfanden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre neu erworbenen kommunika-tiven Kompetenzen als sehr hilfreich, auch für ihr Privatleben.

Eine deutliche Entwicklung war auch im Umgang mit Konflikten zu spüren. Nach dem Motto „Es passiert nichts, wenn alle den Mund halten”, erkannten die Mitar beiter die Chance, etwas zu verändern. Selbst Mitarbeiter, die sich vorher nicht trauten, Position zu beziehen, fühlten sich ermutigt, konstruktiv Kritik zu üben. Sie hatten mehr Mut zur Konfrontation und forderten pro-aktiv die Unterstützung der Wohn bereichs-leitungen ein.

Die Wohnbereichsleiterinnen profitierten vom Zeitmanagement-Training. Eine Ana lyse der Wochenpläne zeigte, dass diese „überfüllt” waren – ein Grund für die vielen Überstunden. Sie lernten, ihre Prioritäten anders zu setzen („weniger ist mehr“) und dass Rückzugsmöglich-keiten für konzentriertes Arbeiten notwendig sind. Außerdem fiel es ihnen nach dem Training leichter, Zielvereinbarungen zu treffen und bestimmte Situationen mit mehr Abstand zu betrachten. Für die Zukunft nahmen sich die Wohnbereichsleiterinnen vor, sich künftig im Führungsalltag gegenseitig mehr zu unterstützen.

Für die Leitung des Seniorenpflegeheims ist BGW gesu.per ein voller Erfolg. Dort wurden die gesetzten Ziele erreicht: die Mitarbeiter über-nehmen mehr Verantwor tung, informieren sich

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24 Die Praxis: ein Erfahrungsbericht

Einen schnellen Einstieg in die The matik und die Methodik von BGW gesu.per erhalten Sie in unserem dreitägigen Se minar (GSQA), das die BGW Ihnen als Entscheidungs grund lage und Orientierung empfiehlt. Die Details dazu finden Sie in unserer Broschüre „Semi nare zum Arbeits- und Gesundheits schutz“ (Bestellnummer M070).

Weitere Informationen haben wir auf unseren Internetseiten www.bgw-online.de für Sie zusammengestellt. Über den Such-begriff „BGW gesu.per“ finden Sie hier eine Liste mit Multiplikatoren, die Sie bei der Um setzung des Präventionsprogrammes begleiten können, ebenso wie weitere Praxis-Beispiele, ergänzende Hintergrund-informationen sowie sämt liche Publikatio-nen zu BGW gesu.per zum Herunterladen.

Gerne informieren Sie unsere Multipli-katoren auch in einem kostenfreien per-sönlichen Beratungsgespräch über die ge nauen Teilnahmebedingungen und Kosten des Programms.

service

aktiver, sind motivierter. Die Teams arbeiten wieder effektiv. Die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen funktioniert besser. Wohnberei-che, Haus wirtschaft, Küche und Haustechnik zie-hen an einem Strang, statt Abteilungsdenken herrscht ein neues Wir-Gefühl, was auch den Bewohnern zugute kommt. Gestärkt durch die methodischen, sozialen und personalen Kompe-tenzen sehen sich jetzt alle gut gerüstet, den anstehenden Umstruktu rierungsprozess ge-meinsam anzupacken.

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26 Kontakt

Kontakt – Ihre BGW Kundenzentren

Berlin · Spichernstraße 2–3 · 10777 BerlinBezirksstelle Tel.: (030) 896 85 - 208 Fax: - 209 Bezirksverwaltung Tel.: (030) 896 85 - 0 Fax: - 525 schu.ber.z* Tel.: (030) 896 85 - 303 Fax: - 501

Bochum · Universitätsstraße 78 · 44789 BochumBezirksstelle Tel.: (0234) 30 78 - 401 Fax: - 425 Bezirksverwaltung Tel.: (0234) 30 78 - 0 Fax: - 525 schu.ber.z* Tel.: (0234) 30 78 - 650 Fax: - 651 studio78 Tel.: (0234) 30 78 - 780 Fax: - 781

Delmenhorst · Fischstraße 31 · 27749 DelmenhorstBezirksstelle Tel.: (04221) 913 - 42 41 Fax: - 42 39 Bezirksverwaltung Tel.: (04221) 913 - 0 Fax: - 42 25 schu.ber.z* Tel.: (04221) 913 - 41 60 Fax: - 42 33

Dresden · Gret-Palucca-Straße 1 a · 01069 DresdenBezirksstelle Tel.: (0351) 86 47 - 402 Fax: - 424 Bezirksverwaltung Tel.: (0351) 86 47 - 0 Fax: - 525 schu.ber.z* Tel.: (0351) 86 47 - 801 Fax: - 840 BGW Akademie Tel.: (0351) 457 - 28 00 Fax: - 28 25 Königsbrücker Landstr. 4 b · Haus 8 01109 Dresden

Hamburg · Schäferkampsallee 24 · 20357 HamburgBezirksstelle Tel.: (040) 41 25 - 648 Fax: - 645 Bezirksverwaltung Tel.: (040) 41 25 - 0 Fax: - 525 schu.ber.z* Tel.: (040) 73 06 - 34 61 Fax: - 34 03 Bergedorfer Straße 10 · 21033 Hamburg

Hannover · Anderter Straße 137 · 30559 HannoverAußenstelle von Magdeburg Bezirksstelle Tel.: (0511) 563 59 99 - 91 Fax: - 99

Karlsruhe · Philipp-Reis-Straße 3 · 76137 KarlsruheBezirksstelle Tel.: (0721) 97 20 - 55 55 Fax: - 55 76 Bezirksverwaltung Tel.: (0721) 97 20 - 0 Fax: - 55 73 schu.ber.z* Tel.: (0721) 97 20 - 55 27 Fax: - 55 77

Köln · Bonner Straße 337 · 50968 KölnBezirksstelle Tel.: (0221) 37 72 - 440 Fax: - 445 Bezirksverwaltung Tel.: (0221) 37 72 - 0 Fax: - 525 schu.ber.z* Tel.: (0221) 37 72 - 368 Fax: - 525

Magdeburg · Keplerstraße 12 · 39104 MagdeburgBezirksstelle Tel.: (0391) 60 90 - 608 Fax: - 606 Bezirksverwaltung Tel.: (0391) 60 90 - 5 Fax: - 625

Mainz · Göttelmannstraße 3 · 55130 MainzBezirksstelle Tel.: (06131) 808 - 201 Fax: - 202 Bezirksverwaltung Tel.: (06131) 808 - 0 Fax: - 525 schu.ber.z* Tel.: (06131) 808 - 150 Fax: - 545

München · Wallensteinplatz 3 · 80807 MünchenBezirksstelle Tel.: (089) 350 96 - 141 Fax: - 149 Bezirksverwaltung Tel.: (089) 350 96 - 0 Fax: - 525 schu.ber.z* Tel.: (089) 350 96 - 550 Fax: - 528

Würzburg · Röntgenring 2 · 97070 WürzburgBezirksstelle Tel.: (0931) 35 75 - 501 Fax: - 524 Bezirksverwaltung Tel.: (0931) 35 75 - 0 Fax: - 525 schu.ber.z* Tel.: (0931) 35 75 - 700 Fax: - 777

So finden Sie Ihr zuständiges KundenzentrumAuf der Karte sind die Städte verzeichnet, in denen die BGW mit einem Standort vertreten ist. Die farbliche Kennung zeigt, für welche Region ein Standort zuständig ist. Jede Region ist in Bezirke unterteilt, deren Nummer den ersten beiden Ziffern der dazugehörenden Postleitzahl entspricht. Ein Vergleich mit Ihrer eigenen Postleitzahl zeigt, welches Kunden- zentrum der BGW für Sie zuständig ist.

Auskünfte zur Prävention erhalten Sie bei der Bezirksstelle, Fragen zu Rehabilitation und Entschädigung beantwortet die Bezirksverwaltung Ihres Kundenzentrums.

*schu.ber.z = Schulungs- und Beratungszentrum

Hinweis: Die Kundenzentren erhalten im Laufe des Jahres 2011 neue Rufnummern. Sie werden automatisch mit der neuen Nummer verbunden, andernfalls finden Sie die neuen Rufnummern unter www.bgw-online.de, Suchbegriff: „Kundenzentrum“.

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Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege – BGW

Hauptverwaltung Pappelallee 33/35/37 · 22089 Hamburg Tel.: (040) 202 07 - 0 Fax: (040) 202 07 - 24 95 www.bgw-online.de

Versicherungs- und BeitragsfragenTel.: (01803) 670 671 Dieser Anruf kostet aus dem Inlands-Festnetz 0,09 Euro pro Minute, aus Inlands-Mobilfunk-netzen maximal 0,42 Euro pro Minute. Tel.: (040) 202 07 - 11 90 Dieser Anruf ist für Nutzer einer Flatrate inländischer Festnetz- oder Mobilfunkanbieter kostenlos.

E-Mail: [email protected]

Annahme von MedienbestellungenTel.: (040) 202 07 - 97 00 Fax: (040) 202 07 - 34 97 E-Mail: [email protected]

Ihre BGW Standorte

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Bes

tell-

Nr.:

TP-

PRs

· 06/

2011

www.bgw-online.de

BGW · Pappelallee 33/35/37 · 22089 Hamburg