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Foto: istockphoto Ein Medienprodukt der karp | communication company BILDUNG aktuell Das eMagazin für Management, Personalwesen und Weiterbildung #12 04.12.2012 PERSÖNLICHKEIT 2013 WIRD IHR JAHR! Steuern Sie Ihr Leben jetzt selbst. Konkrete Hilfe dafür finden Sie ab Seite 6 PLUS: LERNTRENDS 2013 Das Special zur LEARNTEC-Messe

Persönlichkeit: Die Kunst der Visualisierung

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PLUS: Learntec-Special

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Ein Medienprodukt der karp | communication company

BILDUNGaktuell Das eMagazin für Management, Personalwesen und Weiterbildung

#1204.12.2012

Persönlichkeit 2013 wird Ihr Jahr! Steuern Sie Ihr Leben jetzt selbst. Konkrete Hilfe dafür finden Sie ab seite 6

■ Plus: lerntrends 2013 Das Special zur LEARNTEC-Messe

Page 2: Persönlichkeit: Die Kunst der Visualisierung

Herausgeber: Alexander Karpkarp | communication companyLayout & Grafi k: Anton Froschauer redaktion & anzeigenverwaltung:Siegfriedgasse 52/19, 1210 WienE-Mail: [email protected]: www.bildungaktuell.at

Medieninhaber & Herausgeber:karp | communication companywww.karp.atSiegfriedgasse 52/19, 1210 WienGrundlegende richtung: Journali-stisch unabhängige Berichterstattung und Hintergrundberichte zu den

Themen Aus- und Weiterbildung, Karriere, Lernen, Bildungspolitik.Hinweis: Bei allen personenbezo-genen Bezeichnungen gilt die ge-wählte Form für beide Geschlechter. Alle im Inhalt angeführten Preis- und Terminangaben sind vorbehalt-

lich Druckfehler und Änderungen. Bezahlte Texte sind als „Werbung“ gekennzeichnet.CopYrIGHT: Alle Rechte vorbe-halten. Übernahme und Nutzung der Daten bedarf der schriftlichen Zustimmung des Herausgebers.

Impressum

BILDUNGaktuell 12/2012

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» themen. Autoren. inhalte.

„Fotografi eren Sie Ihre Zukunft. Nutzen Sie die freie Zeit um den Jahreswechsel, erkunden Sie Ihr Ziel“, empfehlen DI Annette Hexelschneider und Mag. (FH) Barbara Geyer-Hayden. Wozu das gut ist? Sie werden lernen,

Ihr Leben im neuen Jahr selbst zu steuern. Noch mehr Tipps gibt es ab Seite 6

Sich zu vernetzen, heißt zu kooperieren, alsogemeinsame Absichten zu verfolgen. „Das ist schwieriger, als wir es im ersten Anschein vermu-ten würden“, schreiben Mag. Barbara Guwak und Matthias Strolz. Die Grundzüge der Fähig-keit zur Kooperation erfahren Sie ab Seite 3

„Aus welchem Grund sollen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf eine Veränderung einlassen, wenn die Führungskraft eine negative Haltung zeigt?“, fragt Martin Musil. Ein echtes Dilemma, wenn Veränderungen notwendig sind, Sie als Chef aber selbst nicht begeistert davon sind. Wege aus der Misere ab Seite 8

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TRAINERKONGRESS 2013

WIFI MANAGEMENT FORUMwww.wifi wien.at/trainerkongress

Trainieren und Kompetenzen entwickelnDie ThemenKompetenzaufbau und -entwicklungSelbstlernen fördernInnovative SeminarkonzepteBest-Practice-Transfermanagement

Neue FormateImpulsreferate/WorkshopsRound Table/KeynoteLive-WebinarMini-„Barcamp“WIFI-Café in der Fachausstellung

FI MANAGEMENT FORUM

achausstellung

WIFI-Trainer-

Award 2013

Donnerstag, 6. Juni 2013Freitag, 7. Juni 2013

Veranstaltungsort: WIFI Wien am wko campus wienWähringer Gürtel 97, 1180 Wien

LEARNTEC 2013. Die Internationale Leitmesse und Kongress für professionelle Bildung, Lernen und IT

startet am 29. Jänner 2013. Die Top-Referenten Prof. Dr. Linda Breitlauch, Dr. Markus Deimann und Dr. Stefan

Frädrich geben im BILDUNGaktuell-Special schon jetzt einen Einblick in ihre Themen. Ab Seite 10 Ein Medienprodukt der karp | communication company

LEARNTEC 2013 Zukunft Lernen

BILDUNGaktuell Das eMagazin für Management, Personalwesen und Weiterbildung

Spezial powered by MESSE KARLSRUHE

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■ BiLduNg mit mAss Bildungscontrolling anders denken. Von Dipl.-Ing. Ralf Besser

■ LEistEN uNd FühREN Performance-Management richtig umsetzen. Von Prof. Dr. Dietmar Treichel

■ stEuERN siE ihRE gEdANkEN Die „NuR heuTe“-Methode: Jeden Tag mehr erfolg. Von Antony Fedrigotti

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Seite 3BILDUNGaktuell 12/2012

Auf welcher Basis suchen und finden Sie Ihre Verbündeten im Leben? Wir alle wollen gut vernetzt sein und nutzen jede Möglichkeit für mehr Erfolg. Was viele vergessen: Echte Kooperationen brauchen Hingabe und Liebe. Von Barbara Guwak und Matthias Strolz

netzwerk für menschen

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Sich zu vernetzen, ist ein Megatrend unserer Zeit. Die Vernetzungsplattform Facebook hat bei den registrierten Nutzern 2012 die Milli-ardengrenze geknackt, der Siegeszug des In-ternet ergreift stets neue Lebensbereiche, und die NASA geht mit dem Mars-Rover „Curiosi-ty“ in die Berührung mit anderen Welten. Wir schleusen arbeitslose Menschen durch Ver-netzungsseminare, bieten Kontaktplattformen für Jungunternehmer an und beforschen Ver-netzung als die Triebfeder gesellschaftlicher Entwicklung. Diese Aufzählung könnte man noch lange fortsetzen. Die Größe des persön-lichen Netzwerks ist jedenfalls zu einem At-traktivitätsfaktor geworden, der ähnliche Be-

deutung gewonnen hat wie äußere Schönheit.Setzt man die Brille der Evolutionstheorie auf, könnte man sagen, die Menschheit hat einen essenziellen Entwicklungsschritt ins Zeitalter der Kooperation gemacht. Wesentlicher Im-pulsgeber dafür war der technologische Fort-schritt. Die Informations- und Kommunikati-onstechnologien haben die Welt zum Dorf ge-macht. Diese Möglichkeit der Verbindung mit anderen Menschen nutzen zu können, ist eine wesentliche Herausforderung für jeden Ein-zelnen. Der technologische Fortschritt schafft dabei zwar eine wesentliche Basis zur Vernet-zung – sozusagen eine Struktur –, aber ge-währleistet noch keine Kooperation. Hierzu »

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bedarf es mehr; nämlich neben der Struktur auch einer Fähigkeit: der Kooperationsfähig-keit. Diese Fähigkeit ist keinesfalls durch die technische Möglichkeit der Vernetzung auto-matisch gegeben.Kooperationsfähig zu sein, bedeutet im Kern, die Fähigkeit zu haben, gemeinsame Absich-ten zu verfolgen. Das ist viel schwieriger, als wir es vielleicht im ersten Anschein vermuten würden. Denn gemeinsame Absichten zu ver-folgen, erschöpft sich nicht darin, Win-win-Si-tuationen herzustellen – ich betreibe meine Sache, du deine und weil es sich ergibt, treibt uns der Wind in die gleiche Richtung. Was wäre mit der Kooperation, wenn der Wind morgen für eine Seite unerwartet in eine an-dere Richtung dreht?Kooperationsfähigkeit bedeutet also, sich über ein Win-win-Kalkül hinaus an eine gemein-same Absicht zu binden und eigene Absich-ten dabei auch hintanstellen zu können. Üb-licherweise tut man das, weil man sich in der gemeinsamen Absicht gut selbst findet. Viel-leicht ergibt sich nicht unmittelbar der eige-ne verwertbare Vorteil, aber es ergeben sich mehr Chancen auf Verwirklichung für eine große Idee. Ein Mehr, das nicht erreichbar wäre, selbst wenn bei mir – stand alone – alles perfekt laufen würde.Im beruflichen Kontext kenne ich mehr ge-scheiterte Kooperationsvorhaben als gelunge-ne. Die meisten Kooperationen werden aus der Überlegung eingegangen, ein Defizit aus-zugleichen. Bezugnehmend auf die Ausführun-gen in diesem Buch könnte man sagen, sie ent-springen einem Optimierungsgedanken. Das

ist dann eine sehr, sehr schwierige Spielanlage.Echte Kooperation braucht den Glauben, dass das Ganze mehr als die Summe seiner Teile ist. Und dieses Mehr muss wirklich attraktiv sein und ist in der Regel das Ergebnis eines Verhandlungsprozesses, in den man sich ein-gebracht hat. Das erfordert die Bereitschaft, in die Vorab-Investition zu gehen, großzügig zu agieren, manchmal zurückzustecken, sich auch für den anderen verantwortlich zu füh-len, miteinander zu lernen, durchzuhalten.

Vom Individualismus zur HingabeWenn man sich dies alles vor Augen führt, kann Kooperationsfähigkeit als eine spezifi-sche Form der Liebesfähigkeit gesehen wer-den. Die Evolution verlangt uns also Liebesfä-higkeit ab. Der schon zitierte Erich Fromm er-kannte schon vor Jahrzehnten, dass es letzt-endlich die Kulturtechnik des Liebens sei, die darüber entscheide, wie gut wir die nächsten Entwicklungsschritte als Menschheit schaffen.Jetzt mögen Sie vielleicht erstaunt sagen: Das Explodieren der Liebesfähigkeit ist Ihnen in un-serer Gesellschaft noch nicht aufgefallen. Uns auch nicht. Denn dazu braucht es die Fähigkeit der Hingabe. Mit dieser stehen wir allerdings auf Kriegsfuß. Sie ist – auf den ersten Blick – wider den Zeitgeist. Der Siegeszug des Indivi-dualismus markiert: „Ich bin ich, und das ist gut so. Ich orientiere mich an mir.“ Das ist ein Imperativ, an den wir glauben. Hingabe, sich loslassen, aufgehen in etwas kommt da nicht vor. Oder vielleicht doch? Die Hingabe ist zu-mindest nicht ausgeschlossen. Vielleicht ist sie sogar ein logischer nächster Schritt. Näm-

Gemeinsame Ziele, gemeinsamer Erfolg: Echte

Kooperation braucht den Glau-ben, dass das Ganze mehr als

die Summe seiner Teile ist

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BILDUNGaktuell 12/2012 Seite 5

Wer

bunglich dann, wenn wir die Selbstliebe als Basis je-

der tragfähigen Liebe heranziehen; wenn wir den sich entfaltenden inneren Ort unseres indi-viduellen Wesens als Ausgangspunkt für unser Sein und Handeln betrachten, so wie wir das in diesem Buch ausgeführt haben. Dann kann ein Individualismus auch zum Ausgangspunkt einer tragenden Liebesfähigkeit werden.Die Hingabe an eine gemeinsame Absicht – beispielsweise an die Idee der Familie oder an jene einer göttlichen Ordnung, die alle Men-schen verbindet – wurde zu oft zur Legitima-tion von Unterdrückung und Herrschaft miss-braucht. Sie ist so in Misskredit geraten. Wer nicht bereit war, sie gleichsam „freiwillig“ zu verinnerlichen, wurde von einer Ordnungs-macht gezwungen. Durch sozialen Druck, kirchliche oder politische Gewalt. Die Mensch-

Senden Sie eine E-Mail an [email protected] und gewinnen Sie ein Exemplar des Buches „Die vierte Kränkung“.

Das Gewinnspiel fi ndet unter Aus-schluss des Rechts-weges statt. Barablöse ist nicht möglich. Einsende-schluss ist der 4. Jänner 2013

>> BüCHEr ZU GEWINNEN!

BILDUNGaktuell 12/2012

Buches „Die vierte Kränkung“.

schluss des Rechts-

heitsgeschichte ist voll mit perversen Ide-en, wie man Menschen den letzten Funken an Individualität und Unabhängigkeit austrei-ben kann. Wer Menschen als wertloses Ka-nonenfutter, als dirigierbare Ressource für die Herstellung einer diskriminierenden, höheren Ordnung oder als auswechselbare Figuren im Ringen um die eigenen Vorteile betrachtet, hat natürlich keinerlei Interesse, das eigenständi-ge Ich eines Menschen zu fördern. Hier be-steht kein Interesse an einem Ich, das auf sich selbst hören und sich selbst führen kann. Ei-serne Disziplin, dogmatischer Gehorsam und blinde Pfl icht sind die Wälzer, mit denen die-ser Pfad der Herrschaft planiert wird.Die eigene Mächtigkeit – Gestaltungsmöglich-keiten spüren und leben können – beendet die Herrschaft anderer in unserem Leben. Es geht darum, die eigene Freiheit im Sinne von Un-abhängigkeit zu erleben. Sich aus dieser Frei-heit für Bindung zu entscheiden. Und zu spü-ren, dass es einen ganz individuellen Lebens-fl uss gibt, der sich entfalten will und dem man auch verpfl ichtet ist. Das erlaubt uns zu lieben. Uns hinzugeben. ■

Dieser Text ist ein Auszug aus dem Buch von Barbara Guwak und Matthias Strolz „Die vierte Kränkung. Wie wir uns in einer chaoti-schen Welt zurechtfi nden“, erschienen 2012 im Goldegg Verlag. Strolz ist Gründer und Mitei-gentümer der promitto Organisationsberatung, Guwak ist geschäftsführende Gesellschafterin.

ÒÒKlick! www.promitto.at

ÒÒKlick! www.goldegg-verlag.at

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Seite 6BILDUNGaktuell 12/2012

Gestalten Sie Ihr Leben 2013 selbst. Was es dafür braucht, sind Ziele und das Wissen, wie Sie diese erreichen können.

Tipps zur Kunst der Visualisierung. Von DI Annette Hexelschneider und

Mag. (FH) Barbara Geyer-Hayden

vIsIon zum zIel

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BILDUNGaktuell 12/2012 Seite 7

Fotografieren Sie einfach Ihre Zukunft. Nut-zen Sie die freie Zeit um den Jahreswechsel, erkunden Sie Ihr Ziel. Bitten Sie Familie oder Freunde, Sie dabei zu fotografieren. Wie wür-de es aussehen, wenn Sie Ihr Ziel erreicht ha-ben? Das kann konkret sein, z. B. ein Foto wie Sie wieder einmal mit Ihren Freunden einen Wochenendausflug machen oder wie Sie sich endlich überwinden, um ...Es kann auch eine Metapher sein, z. B. für Zeit oder für Mut. Das können Sie allein fotogra-fieren, wenn Sie in Ruhe durch Ihre Stadt oder die Natur spazieren und schauen, wo sich Ihr Ziel wie indirekt zeigt. In der Stadt z. B. auf ei-nem Werbeplakat oder in einer Situation auf der Straße. In der Natur vielleicht in den Wol-ken, einem Baum oder in Tieren. Dieses Foto-grafieren ‚outside the box‘ ist gleichermaßen Aufmerksamkeits- und Kreativübung wie Er-kenntnisgewinn, da Sie Ihr Ziel von außen be-obachten können.

MINDMap für DaS JaHrESZIEL Für die Nutzung dieser visuellen Denklandkar-te gibt es verschiedene Möglichkeiten:• SiewählenfürdasZentralbildinderMitte ein Bild, das Ihr Ziel verdeutlicht. Die Äste um das Zentralbild beinhalten Aspekte, wie z. B. Schritte dahin, wichtige Termine, wer hilft Ihnen dabei, wie nützt Ihnen das Ergeb-nis, wie feiern Sie das Ergebnis usw.• Oder Sie platzieren zwölf Monats-Äste um das motivierende Zielbild in der Mit-te, Teilschritte/-Aufgaben zum Ziel hin. Viel-leicht auch eine Belohnung je Monatsende.• FallsSiekeinspeziellesJahreszielha-

„Begin with the end in mind“ ist eines der „Seven Habits of Highly Effective People“ (Stephen R. Covey). Ein wohldefiniertes Ziel beschreibt genau dieses gewünschte Ergebnis. Wenn Sie sich ein persönliches Ziel für 2013 setzen, erreichen Sie es mit dem Ergebnis im Blick – konkret, realisierbar und attraktiv. Doch wie stellen Sie sicher, dass Sie dieses Ziel nicht im Tempo des Alltags aus den Au-gen verlieren? Eine Möglichkeit ist, das Ziel in Ihr Zeitplanungssystem zu überführen. Moti-viert Sie Ihr Zeitplanungssystem ausreichend, um Ihr persönliches Jahresziel zu erreichen?Wir möchten Ihnen Formate vorstellen, mit denen Sie Ihr Ziel immer so im Blick haben, dass Sie sich davon motiviert und aktiviert fühlen – sich darauf freuen können. An einen Platz gehängt, an dem Sie täglich vorbeikom-men, hat das Zielbild positive Effekte:» Sie fokussieren besser auf Chancen, die der

Zielerreichung dienen,» Sie bekommen neue Ideen zur Zielerrei-

chung,» Sie entdecken Synergien zwischen mehre-

ren Zielen.

foToS für DaS JaHrESZIELFotos erinnern an die Vergangenheit. Als Jah-reszielbild eignet sich ein Foto aus Ihrer Ver-gangenheit, wenn Sie diese Vergangenheit wieder haben möchten: zum Beispiel Ihr Ge-wicht, sportliche Erfolge, Reisen,... Dann hilft es, ein Foto von damals aufzuhängen, dass Sie mögen, dass Sie stolz macht.Fotos haben jedoch eine noch viel größere Kraft. Fotos können uns die Zukunft zeigen.

ErfINDEN SIE IHrE ZUKUNfTWas sagen Ihre Jahresziel-Visualisierungen über Ihr Ziel? Passt es zu Ihnen? Sind Sie be-reit, dafür Mühen auf sich zu nehmen oder ist ein kleineres Ziel sinnvoller und erreichba-rer? Wie so oft beim visuellen Denken ist die Umsetzung eines dieser Formate bereits eine Wegstrecke zum Ziel.Wenn Sie Ihr visualisiertes Jahresziel deut-lich sichtbar aufhängen, macht es Ihnen Mut durchzuhalten und steigert die Wahrschein-lichkeit, dieses Ziel zu erreichen.Wir haben Formen des visuellen Denkens für Ihre persönlichen Ziele vorgestellt. Wenn Sie in Ihrer Firmenkultur moderne Formate und Experimente leben dürfen, sind diese Forma-te auch eine wirksame Ergänzung zu den heu-te genutzten Planungsinstrumenten und das Ziel – ein neues Produkt oder ein Projekter-gebnis oder Organisationsentwicklung – wird damit täglich wie nebenbei motivierend sicht-bar gemacht. Säen Sie Ihre Ziele für das kommende Jahr, denn es gilt: „The best way to predict the fu-ture is to invent it.” (Alan Kay). ■

DI Annette Hexelschneider und Mag. (FH) Barbara Geyer-Hayden trainieren und unter-richten die Visualisierung und den Transfer von Wissen. Know-how und Erfahrungen dafür ha-ben sie im Verlags- und Bibliothekswesen, in der Forschung und in Informations- und Wissens- management-Projekten erworben.

ÒÒKlick! www.knowvis.com

ÒÒKlick! www.knowhow.at

ben, sondern in verschiedenen Lebensberei-chen kleine Änderungen vornehmen wollen, ist das Zentralbild ein Foto, dass Sie glück-lich zeigt und so immer wieder motiviert. Die Äste vom Zentralbild aus beinhalten Bereiche Ihres Lebens jeweils mit den Plus-Unterästen (möchte ich mehr machen), Minus-Unterästen (lasse ich sein). Gestalten Sie die MindMap nicht zu komplex, damit sie nicht demotivie-rend wirkt. Oder ist das Ziel zu komplex, nicht realisierbar? Die Erkenntnis verhilft ebenfalls zur Zielerreichung. Wenn einige Details noch nicht geklärt sind, lassen sie leere Äste; sie motivieren das Ge-hirn, diese mit Ideen zu vervollständigen. Ver-wenden Sie passende Farben und Bilder, da-mit Sie die Map gern ansehen.

TITELBLaTT für DaS JaHrESZIELSie haben Ihr Ziel erreicht. Ende 2013 schreibt die Fachzeitschrift Ihrer Branche oder eine Lieblingszeitschrift über Sie, denn sie haben 2013 etwas geleistet! Wie würde das Titelblatt aussehen? Was wären die positiven Schlagzei-len über Sie? Welche Details berichtet? Und wie würde man Sie zitieren? Welche Fotos würden im Artikel erscheinen? Erschaffen Sie sich diesen Traum! Nehmen Sie ein A3-Blatt quer, skizzieren das Titelblatt der Zeitschrift oder kopieren Sie in ein echtes Ti-telblatt Ihre Schlagzeile. Schreiben Sie dane-ben Details für einen Artikel über Sie und Zi-tate von Ihnen. Skizzieren sie dazu Fotos oder nehmen Sie bereits vorhandene Fotos. Ach-tung: Benutzen Sie Verben in der Vergangen-heitsform, Sie haben ja bereits alles erreicht.

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Manchmal müssen Veränderungen sein, ob man will oder nicht. Keine leichte Aufgabe für

Führungskräfte. Wie Sie sich und Ihre Mitarbeiter gut auf den neuen Weg bringen, weiß Martin Musil

bereIt für den wandel

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Aus Sicht des Teams ist eine Führungskraft zwar menschlich in Ordnung und erntet Sympathiepunkte, wenn sie vollkommen „ehrlich“ ist und sagt, was sie persönlich denkt. Aber aus welchem Grund sollen sich Mitarbeiter auf eine Veränderung einlassen, wenn die Führungskraft eine negative Haltung zeigt? Martin Musil

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ben Sie sich entschlossen, „das jetzt, so gut es halt geht, mitzumachen“. Sie möchten in den Spiegel schauen können und spüren, dass Sie Ihren Mitarbeitern authentische Überzeugung nicht vorspielen. Sie fühlen sich aber auch ver-pflichtet, Ihre Rolle als Führungskraft wahrzu-nehmen. Was tun in diesem Spannungsfeld? Kommunizieren Sie die Veränderung klar. Wenn Sie nicht in der Lage sind, Ihre Mitar-beiter positiv zu beeinflussen, dann vermeiden Sie jedenfalls, sie negativ zu beeinflussen. Üben Sie Selbstdisziplin. Aus Sicht des Teams ist eine Führungskraft zwar menschlich in Ord-nung und erntet Sympathiepunkte, wenn sie vollkommen „ehrlich“ ist und sagt, was sie persönlich denkt. Aber aus welchem Grund sollen sich Mitarbeiter auf eine Veränderung einlassen, wenn die Führungskraft eine nega-

Wenn Veränderungen anstehen, beginnt die Arbeit für Sie als Führungskraft an der Stel-le, an der Sie selbst von der Veränderung er-fahren oder den Auftrag zur Durchführung der Veränderung erhalten. Hier gilt es, möglichst viele und genaue Informationen über Inhalt und Zweck der Veränderung zu erheben. Häu-fig gemachter Fehler: Man steht selbst stark unter dem Eindruck der Nachricht, bildet sich ein schnelles Urteil und schaltet ab.Als nächsten Schritt rufen Sie sich in Erinne-rung, dass Ihre eigene Haltung und Ihre Emoti-onen direkt auf die Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter übertragen werden. Häufig gemach-ter Fehler: Spontanes Handeln. Etwa mit der Idee: „Na gut, dann schauen wir einmal, was mein Team dazu sagt.“ Achtung! Die Mitarbei-ter sind noch nicht die Verbündeten im Ver-änderungsprozess, sie sollen es erst werden.Nun bereiten Sie eine geeignete Kommunika-tionsstrategie vor. Wichtige Gesichtspunkte dabei: Zeit, Ort, Rahmen (formell, informell, Meeting, Einzelgespräch, ausgewählte Perso-nen). Übersetzung der Botschaft in die Wirk-lichkeit der Mitarbeiter. Was soll erreicht wer-den? Zum einen mit der Veränderung, zum anderen mit der Mitteilung der Veränderung. Hier gilt, wie so oft: Fehlende Vorbereitung ist die Vorbereitung auf einen Fehler.Die folgenden Empfehlungen folgen der An-nahme, dass die Veränderung von allen Betei-ligten Anstrengung, Umstellung, Verzicht oder neue Ideen fordert. Teilen Sie die Veränderung den Mitarbeitern mit. Angenommen, Sie sind von der Veränderung nicht nur nicht begeis-tert, sondern lehnen diese ab. Trotzdem ha-

zur Durchführung der Veränderung. Informie-ren Sie alle über den aktuellen Stand und sor-gen Sie für Stabilität.Am Ende des Veränderungsprozesses lassen Sie die getane Arbeit Revue passieren und for-mulieren Sie gemeinsam mit dem Mitarbei-ter-Team die „lessons learned“, schließlich soll es beim nächsten Mal leichter gehen. Und die nächste Veränderung kommt bestimmt.Zum Abschluss einige Leitgedanken für Verän-derungen: bei der Planung des Weges zur Ver-änderung, beginnen Sie damit sich den End-zustand vorzustellen und beschreiben Sie ihn. Die Planung fällt dann leichter. Walt Disney hat gesagt: Wenn Du es träumen kannst, dann kannst Du es auch tun. Schwer zu sagen, ob das auf alle Führungskräfte zutrifft. Ziemlich sicher dürfte aber sein, dass Sie es nicht er-reichen werden, wenn Sie es sich nicht einmal vorstellen können. ■

Martin Musil ist spezialisiert auf Marketingbe-ratung sowie herausfordernde Führungs- und Kommunikationssituationen. Er ist Partner der Unternehmensberatung matrix, Partnerschaft für Training, Coaching und Mediation.

Seminartipp: Veränderungen begleiten Führen in Veränderungssituationen kann trai-niert werden. Erfahren Sie mehr über die emo-tionalen Prozesse, die in Menschen bei Verän-derungen ablaufen. Termin: 22. Februar 2013 am WIFI Management Forum Wien

ÒÒKlick! www.matrixnet.at

ÒÒKlick! www.wifi.at/managementforum

tive Haltung zeigt? Bleiben Sie neutral und of-fen. Wie es ausgehen wird, wissen Sie nicht, vielmehr treffen Sie eine Annahme. Die Mit-arbeiter sehen die Veränderung vielleicht nicht so negativ, wie Sie selbst. Geben Sie Ihren Leuten angemessen Zeit, die Information über die Veränderung zu verstehen, zu verdauen und letztlich zu akzeptieren.Seien Sie in dieser Zeit präsent und ansprech-bar, machen Sie sich darauf gefasst, dass Men-schen im Zeitverlauf durch folgende Stadien und Gefühlszustände gehen: Schock, Vernei-nung, Einsicht, Akzeptanz, Ausprobieren, Er-kennen, Integration. Sie als Führungskraft üb-rigens auch. Das ist normal. Gut ist es, wenn Sie den anderen dabei einen Schritt voraus sind. Wenn Sie Ihr Team nicht negativ beeinflusst haben, bekommen Sie eher Ideen und Beiträ-ge zur Durchführung der Veränderung. Planen und vereinbaren Sie nun mit den Mitarbeitern die Schritte und Meilensteine des Verände-rungsprozesses. Danach geht es an die Durch-führung. Jetzt sollen alle möglichst rasch ins Tun kommen. Da die Ankündigung von bevorstehenden Ver-änderungen fast immer Lähmung und Still-stand erzeugt, ist ein konzertierter Start be-sonders wichtig. Während der Durchfüh-rung geben Sie regelmäßig Feedback, heben Sie auch kleine Erfolge hervor. Vielleicht erle-ben Sie die eine oder andere positive Überra-schung.Agieren Sie als Außenminister Ihres Teams. Halten Sie Kontakt mit Ihren Vorgesetzten und sorgen Sie für die notwendigen Ressourcen

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leArntec 2013

Zukunft lernen

BILDUNGaktuell Das eMagazin für Management, Personalwesen und Weiterbildung

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■ sPiel es nOch einMAl Computerspiele steigern die Intelligenz und können Kompetenzen fördern. Von Prof. Dr. Linda Breitlauch

■ schlUss Mit der UnlUst Mit dem Günter-Prinzip den inneren Schweinehund überwinden. Von Dr. Stefan Frädrich

■ Freiheit FÜr Mehr Wissen Open Educational Resources (OER): Lebenslanges Lernen für alle. Von Dr. Markus Deimann

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LEARNTEC 2013

BILDUNGaktuell Spezial

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Liebe Leserinnen und Leser,

die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Jubilä-um im Rahmen der zurückliegenden LEARN-TEC sind abgeschlossen. Unsere Veranstal-tung konnte einen deutlichen Zuwachs an Besucherzahlen verzeichnen und wurde für das innovative Format GAMES@LEARNTEC als Preisträger im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“, der unter der Schirmherr-schaft des Bundespräsidenten steht, ausge-zeichnet.Auf diesem Erfolg wollen wir uns natürlich nicht ausruhen! Das vorliegende Programm des LEARNTEC Kongresses, das wir Ihnen hiermit vorstellen, basiert erneut auf dem Call for Papers mit durchweg hoher bis sehr hoher Qualität der Einreichungen.Natürlich setzen wir Trends wie Game-based Learning oder Mobile & Social Learning wei-terhin fort. Gleichzeitig greifen wir ein The-ma auf, das die Bildungsbranche zurzeit in-tensiv bewegt: den Wechsel vom traditionel-

len Printmedium als Wissensspeicher hin zu elektronisch publizierten Dokumenten; mit dem Format e-PUB@LEARNTEC erschließen wir der Veranstaltung – und ihren Ausstellern – neue Besucherzielgruppen.Weitere spannende Themen des Kongresses sind das Lernen mit innovativen Interfaces wie Wii und Kinect, das Zusammenwachsen von Fernsehen und Internet sowie die Wei-terentwicklung von elektronischen Lernplatt-formen in neuesten Forschungsprojekten.Arbeitgeberattraktivität, Entwicklung von Fachkarrieren, Bildungsmanagement im Mit-telstand, Performance Management und Transfersicherung oder Blended Learning – dies sind Themen, die Unternehmen und Or-ganisationen mehr denn je beschäftigen.Sie suchen Impulse? Wir haben konkrete Er-fahrungsberichte aus der Praxis für Sie zu-sammengestellt. Lassen Sie sich von unseren Key-Note-Speakern inspirieren.

Game- und Lerndesign-Experten aus den USA und Großbritannien teilen ihre Erfah-rungen mit Ihnen! Darüber hinaus diskutie-ren wir über „Digitale Relevanz“ und darüber, wie wir das Günter-Prinzip anwenden, um besser lernen zu können.Im Rahmen der LEARNTEC Fachmesse fin-den Sie professionelle Unterstützung, wenn es darum geht, das im Kongress erfahrene Wissen praxisnah umzusetzen. Mehr als 200 Aussteller geben Antworten auf Ihre ganz in-dividuellen Fragestellungen.Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir freuen uns auf den persönlichen Austausch mit Ih-nen auf der 21. LEARNTEC!

Ihre Britta WirtzIhre Sünne EichlerIhr Prof. Dr. Peter A. Henning

ÒÒKlick! www.learntec.de

Impressum

Diese BILDUNGaktuell-Spezialausgabe ist eine entgeltliche Sonderproduktion im Auftrag der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH (KMK).

BILDUNGaktuell-Herausgeber:Alexander Karp

autoren dieser ausgabe:Prof. Dr. Linda Breitlauch, Dr. Markus Deimann und Dr. Stefan Frädrich Layout & Grafik:Anton Froschauer redaktion & anzeigenverwaltung:Siegfriedgasse 52/19, 1210 WienE-Mail: [email protected]: www.bildungaktuell.at

offENLEGUNG Medieninhaber & Herausgeber:karp | communication companywww.karp.atSiegfriedgasse 52/19, 1210 Wien

Unternehmensgegenstand:Pressebetreuung, Konzeption und Erstellung von Special-Interest-Magazinen im B2B- und B2C-Bereich.

CopYrIGHT: Alle Rechte sind vorbehalten. Abdruck und Weiterverwendung der Inhalte, auch nur auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.

Britta Wirtz, Geschäftsführerin Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH; Mitglieder Kongress-Komitee der LEARNTEC: Sünne Eichler und Prof. Dr. Peter A. Henning

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Open Educational Resources (OER) befinden sich nun seit gut zehn Jahren auf dem pädagogischen Parkett (ein UNESCO- Forum aus dem Jahr 2001 verwendete erstmals den Begriff), aber erst allmählich setzt eine Debatte ein, die insbesondere wegen der proklamierten bildungspolitischen und -ökonomi-schen Aspekte kontrovers geführt wird. So trägt beispielsweise in der Online-Ausgabe des Börsen-blatts vom 15.11.2012 der stellvertretende Vorsitzende des Verbands Bildungsmedien Wolf-Rüdiger Feldmann eine zwar vehement geäußerte, in der Sache aber erstaunlich einseiti-ge Erklärung zu OER vor: „Statt in professionelle, qualitäts-geprüfte Unterrichtsmedien zu investieren, schwörten auch Vertreter der öffentlichen Hand auf kostenlos zugängliche Bildungsmaterialien im Netz – sogenannte Open Educatio-nal Resources (OER). Diese würden aber nicht selten große Unternehmen anbieten, die bestimmte Interessen verfolgten und außerdem die staatliche Unterrichtshoheit (nach Art. 7 Abs. 1 Grundgesetz) unterliefen. Sie würden meist ohne

freiheit für mehr wIssenLebenslanges Lernen für alle wird immer leichter zugänglich. Offene Wissensplattformen im Internet tragen dazu bei. Ein Umbruch für die Informationsgesellschaft und den Umgang mit frei zugänglichem Wissen. Von Dr. Markus Deimann

BILDUNGaktuell Spezial

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BILDUNGaktuell Spezial

rung und -pflege – so arbeitet auch seit über 10 Jahren die weltumspannende Enzyklopädie Wikipedia an der kontinuierlichen Erschlie-ßung des Weltwissens – und tragen dazu bei, dass sich Wissen als kollektives Gut (Com-mons, Allmende) konstituiert. » Aus kultureller Sicht fördern OER eine „Kul-tur des Teilens“ und damit grundlegend neue Techniken, die wiederum zu einer Vielzahl von offenen Archiven führen: WikiEducator, Open Culture oder Project Gutenberg. Daran beteiligt sind nicht nur – wie fälschlicherwei-se behauptet wird (s. o.) – große Unterneh-men, sondern vielfach auch Einzelpersonen mit einem genuinen Bedürfnis des Teilens, was dann durch Plattformen wie Slidesha-re konkret gemacht wird. Insgesamt, so zeig-te jüngst die Studie „The sky is rising“, gibt es eine nie zuvor dagewesene Zunahme an Inhal-

ten, gleichzeitig jedoch auch eine große Her-ausforderung, damit „smart“ umzugehen. » Aus ökonomischer Sicht bieten OER neue Wege zur effizienten Produktion und zum Ver-trieb, was z. B. aktuell in Kalifornien dazu führt, dass lizenzfreie Lehrbücher umsonst digital bzw. für 20 US-Dollar als gedruckte Version (was deutlich unter den marktüblichen Preisen liegt) staatlich unterstützt angeboten werden. Die Einsparpotenziale sind enorm, wenngleich sich die Entwicklung von Geschäftsmodellen zur Kostendeckung bei der Produktion von Materialien schwierig gestaltet. » Aus marketingstrategischer Sicht stellen OER ein wirksames Instrument zur Rekrutie-rung von Lernenden dar, was z. B. an der briti-schen Open University eindrucksvoll demons- triert wird. Dass es sich dabei oftmals um so-genannte „Elitehochschulen“ handelt, soll nicht

über die prinzipielle Wirksamkeit offen zu-gänglicher Lehrmaterialien zur Vergrößerung der Studierendenpopulation hinwegtäuschen.OER bzw. Open Education sind sehr viel kom-plexer, als es die – u. a. deutlich geworden in-nerhalb der jüngsten Debatten zur Regulie-rung des Internets (ACTA) – proklamierte For-derung des (kosten-)freien Downloads für alle weismachen will. Stattdessen lässt sich OER als „Codeword“ verstehen, das eine „Story“ erzählt, wozu das weltumspannende digitale Netz tatsächlich imstande ist. Ganz ähnlich zur Diskussion um das illegale Herunterladen von Musik, die begleitet wur-de von einem bislang einzigartigen Erfolg der Software Napster, die zwar wieder vom Markt verschwunden ist, doch das Problem insge-samt nicht „ausrotten“ konnte, wird auch die Entwicklung im Bereich von OER zu einer un-umstößlichen Transformation des Bildungs-systems führen, die – so ist zu hoffen – eine Wiederbelebung längst überholter Bildungs-ideale mit sich führt. ■

Dr. Markus Deimann ist seit 2006 wissen-schaftlicher Mitarbeiter des Lehrgebiets Me-diendidaktik an der FernUniversität in Hagen.

ÒÒKlick! www.fernuni-hagen.de

LEarNTEC-Tipp Dr. Markus Deimann hält den Vortrag „Open Education, Offenes Lernen und Offene Bildung. Oder: Willkommen in ei-ner schönen neuen Welt?!“, 30. Jänner 2013, 11.00 bis 11.30 Uhr.

Genehmigung im Unterricht verwendet.“ Of-fene digitale Bildungsressourcen sind keines-wegs als kostenlos zugängliche Bildungsma-terialien im Netz zu charakterisieren, sondern zeichnen sich vielmehr durch eine liberale, d. h. offene Lizenzierung aus, die damit nicht nur die rechtlich abgesicherte Nutzung für den Ei-genbedarf (auch in modifizierter Form), son-dern explizit auch die Wiederverwertung und Weitergabe von digitalen Werken gestattet. Damit tragen OER in erheblichem Maße zum vielfach geforderten Leitbild des lebenslangen Lernens bei und zum freien Wissensfluss über die gesamte Welt hinweg im Sinne einer Infor-mationsgesellschaft. Der Hinweis auf den Un-terschied kostenlos vs. offen zugänglich mag pedantisch erscheinen, ist jedoch tatsächlich erst der Schlüssel für ein tieferes Verständnis der OER und ihrer vielfältigen Potenziale:» Aus bildungspolitischer und bildungsthe-oretischer Sicht schaffen OER Möglichkei-ten zur Realisierung eines längst überholt ge-glaubten Ideals, nämlich der klassischen Form von Bildung in der Tradition von Humboldt, definiert als Auseinandersetzung des Men-schen mit sich selbst und der Welt durch den offenen und unbeschränkten Zugang zu ei-ner bis dato nie dagewesenen Fülle von digi-talen Weltrepräsentationen. Da OER oftmals kostenfrei bzw. sehr viel günstiger als traditio-nelle Lehr-/Lernmaterialien erhältlich sind, tra-gen sie auch wesentlich zur vielfach geforder-ten Chancengleichheit und Demokratisierung von Bildung bei.» Aus sozialer Sicht erlauben OER innovati-ve Formen der kollaborativen Wissensgenerie-

Da open Educational resources (oEr) oft viel günstiger sind als traditionelle Lernmittel, tragen sie sehr zur Chancengleichheit bei

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1. Erkennen Sie Günter! Es ist völlig normal, so ein kleines Viech im Kopf zu haben. Es wäre schade, wenn Sie keines hätten – dann wür-den Ihnen nicht nur die netten inneren Selbst-gespräche entgehen, sondern Sie würden sich womöglich auch ständig überfordern.2. Checken Sie Ihre Routinen. Nur weil etwas gestern richtig war, muss es heute und morgen noch lange nicht richtig sein. 3. Wo ist der Sinn Ihres Handelns, in welche Richtung sollte es gehen? Auf Günter-Deutsch: Wo ist die Fressbude? Und falls ein Unterschied zwischen Sinn und Weg besteht, entscheiden Sie sich, das zu tun, was sinnvoll ist!4. Nutzen Sie Ihre persönlichen Stärken! Wo-rin sind Sie besonders gut? Was fällt Ihnen be-sonders leicht? „Advantage, Günter.“5. Fokussieren Sie sich weniger auf das Ziel, sondern eher auf den Weg dorthin. Denn erst wenn Sie den Weg draufhaben, erreichen Sie Ihr Ziel immer wieder ohne größeren Auf-wand. Also sagen Sie nicht: „Ich will endlich da sein!“ Sondern eher: „Wie lerne ich, anzu-kommen?“6. Machen Sie sich selbst Mut! Günter braucht natürlich auch ein bisschen Zuspruch. Sagen Sie sich immer wieder: „Das schaffst du schon, das wird spannend!“ So sind Sie unabhängig von schlechten Nachrichten, allgemeinem Gejam-mer und sogar Ihrem Partner, der selbst etwas Besseres zu tun hat, als Ihnen das Händchen zu halten. Sich tagtäglich Mut zu machen, ist die Bring-schuld eines jeden einzelnen. Und sie ist eine der wichtigsten Schlüsselqualifikationen heut-zutage überhaupt.

7. Fangen Sie an! Denn auch Initiative ist so eine Schlüsselqualifikation. Durch sie unter-scheiden sich Erfolgreiche von weniger Erfolg-reichen. Also: Zaudern Sie nicht zu lange! Ir-gendwann müssen Taten folgen. Nur wer von sich aus Initiative entwickeln kann, schafft neue Spuren im Schnee. 8. Handeln Sie mit Leidenschaft – bis zum Ziel! Und zwar mit Leidenschaft! Denn wer Lei-denschaft entwickelt, fegt Hürden beiseite und lernt fleißig dazu. Und vor allem handelt er bis zum Ziel – erst da gibt es schließlich die Extra-Dosis Belohnungsdrogen. Auch für Sie!9. Schaffen Sie neue Routinen, sobald Sie eine Handlung mal draufhaben! Denn Routinen ma-chen Ihnen das Leben leichter und lassen Sie ganz locker in großer Stückzahl Gewinne ein-fahren! Es lebe der innere Schweinehund!Ganz genau: So einfach ist es. Und falls Ihnen das jetzt doch zu komprimiert war, wissen Sie ja ganz bestimmt, wo Sie genauere Erläuterun-gen finden: „Das Günter-Prinzip. So motivieren Sie Ihren inneren Schweinehund!“ ■

Dr. Stefan Frädrich ist Experte für Selbstmoti-vation. Er ist Entwickler erfolgreicher Semina-re (z. B. „Nichtraucher in 5 Stunden“) und mo-tiviert im deutschsprachigen Raum jedes Jahr Tausende Seminar- und Vortragsteilnehmer.

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LEarNTEC-Tipp Dr. Stefan Frädrich hält den Vortrag „DAS GÜNTER-PRINZIP: So motivie-ren Sie Ihren inneren Schweinehund zum Ler-nen!“, 31.Jänner 2013, 13:15 bis 14:15 Uhr

schluss mit der unlustSchritt für Schritt zu mehr Willenskraft: So hilft Ihnen das Günter-Prinzip, Ihren inneren Schweinehund zu überwinden. Von Dr. Stefan Frädrich

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Spiele machen Spaß. Und weil sie Spaß ma-chen, werden sie häufig als Freizeitvergnü-gen angesehen. Vor allem als Ablenkung von den „ernsten“ Dingen des Lebens: von der Ar-beit und vom Lernen. Wie wäre es wohl, wenn Lernen ebenso viel Spaß bereiten würde wie Spielen? Könnten wir dann motivierter und so-mit erfolgreicher die täglichen Herausforde-rungen des Lebens meistern? – Spiele machen Spaß. Aber was hat das mit Lernen zu tun?Wie sich der Prozess des aktiven Lernens bei Heranwachsenden vollzieht, wurde schon in den frühen 1940er-Jahren erkannt. Der Schweizer Entwicklungspsychologe Jean Pia-get sieht das Spiel im Zentrum des Lernprozes-ses und als den wichtigsten Faktor bei der He-rausbildung der Intelligenz: Das Spiel als eine Form elementaren Denkens, in dem Wirklich-

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keit reflektiert und gelernt wird. Entscheidend sind dabei zwei Faktoren: zum einen der As-pekt der Probehandlung – denn das Gelernte wird in erster Linie im Spielkontext angewen-det. Zum anderen gibt uns das Spiel die Mög-lichkeit, wirksam zu agieren. Diese so genann-te Selbstwirksamkeit entsteht durch sinnvol-le Interaktionen. Sie gibt dem Spieler jederzeit und unmittelbar Feedback auf seine Handlun-gen – und lässt ihn über jeden Fortschritt oder Rückschlag reflektieren. Deshalb kann sich der Lernprozess letztlich am besten im Spielkon-text manifestieren. Es liegt also auf der Hand, dass gerade Com-puterspiele Lerninhalte sinnvoll vermitteln können. Sie bieten alle Aspekte erfolgreichen Lernens, darüber hinaus einen zielgruppenge-rechten Zugang – und somit die wirkungs-

Was Spaß macht, ist ein Vergnügen und fällt uns deshalb besonders leicht. Das gilt auch für das Lernen. Damit sich Fähigkeiten und Kompetenzen dabei sinnvoll entfalten können, gilt es jedoch einiges zu beachten. Von Prof. Dr. Linda Breitlauch

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volle intrinsische Motivation, die Lernerfolge besonders effektiv machen. Die Möglichkeit zum nachhaltigen Lernen bie-ten bereits Computerspiele, die als reine Un-terhaltungsspiele auftreten – welche nur ein einziges Ziel haben: Spielfreude zu bereiten. Wie sich die Potenziale im Spiel entfalten, lässt sich nämlich bereits bei Unterhaltungs-spielen beobachten – hier müssen nämlich zu-erst die Regeln und der Ablauf erlernt und ge-meistert werden. Studien, die nicht explizit mit Lern-, sondern mit reinen Unterhaltungs-spielen durchgeführt wurden, zeigen bei re-gelmäßigen Spielern Erhöhungen bestimmter Fähigkeiten kognitiver Art – wie beispielswei-se das räumliche Vorstellungsvermögen, stra-tegisches Planen, Logik, Kooperation und vie-les mehr. Und Spiele können noch mehr: sie fördern die Intelligenz. Die Ergebnisse reichen dabei über Aneignung durch Entdecken, durch Einübung, Erwerb von Problemlösungskom-petenz oder beim kritisch-konstruktiven An-satz bis hin zur Ausbildung von Transferqua-lifikation. Computerspiele steigern die Intelligenz und können Kompetenzen fördern. Doch in der Aus- und Weiterbildung sollten spezielle Lern-inhalte mit evaluierbaren Effekten vermittelt werden. Als „Serious“, oder korrekter „Ap-plied Games“ bezeichnete Spiele sind deshalb anwendungsorientiert hinsichtlich der Mess-barkeit ihres Lernerfolgs.Mit „Applied Games“ werden spezielle Kom-petenzen gefördert, die sich gezielt auf be-stimmte Anwendungsfelder übertragen und evaluieren lassen. Die spielimmanenten Be-

lohnungsprinzipien sind dabei idealerweise so gestaltet, dass sie Spielfreude erzeugen, auf-recht erhalten und die zu fördernden Kompe-tenzen gezielt unterstützen. Ein Applied Game kann demnach erfolgreicher sein als andere Lernmaterialien – wenn es die Potenziale des Spiels und die Didaktik des transformativen Lernens miteinander in Einklang bringt. Weil der Spaß ein entscheidendes Merkmal für die intrinsische Motivation darstellt, diese wiederum die Qualität des Lernens hinsicht-lich seiner Nachhaltigkeit verbessert, sollten Spiel- und Lernherausforderungen über das Gameplay synchronisiert werden, um ihr Po-tenzial zu entfalten. Die Entwicklung solcher wirkungsvoller Konzepte erfordert deshalb eine Schnittstelle zwischen Spieleentwicklern, Fachexperten und Didaktikern, die diese An-forderungen gezielt und wirkungsvoll aufein-ander abstimmen. ■

Prof. Dr. Linda Breitlauch promovierte über Dramaturgie in Computerspielen. Sie ist seit 2007 Professorin für Gamedesign an der Me-diadesign Hochschule für Design und Infor-matik in Düsseldorf. Dort lehrt und forscht sie mit besonderem Fokus auf interaktivem Storytelling, Serious /Applied Games und Dra-maturgie.

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LEarNTEC-Tipp Prof. Dr. Linda Breitlauch hält den Vortrag „Ohne Spaß kein Ernst – Lebenslanges Spielen mit Applied Games“, 30. Jänner 2013, 11.00 bis 11.30 Uhr.

21. Internationale Leitmesse und Kongress für professionelle Bildung, Lernen und IT

Zukunft Lernen.

29. – 31. Januar 2013Messe Karlsruhe

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Treffpunkt der

Bildungsbranche

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