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Personalzeitschrift des Kantons Thurgau Nummer 4 · Dezember 2018 Der Kanton als Ausbildner Die Lernenden sind ein wichtiger Teil der Verwaltung Neustrukturierung Asyl Die neuen Strukturen im Asylwesen haben grossen Einfluss auf das Migrationsamt Historische Geschenke Die Museumsgesellschaft übergab dem Kanton wertvolles Kulturgut Leuetatze

Personalzeitschrift des Kantons Thurgau Nummer 4 ... · Die Lernenden beleben die Ämter Der Kanton hat auch in der Nach-wuchsförderung eine Vorbildfunktion. Deshalb bildet er zahlreiche

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Personalzeitschrift des Kantons ThurgauNummer 4 · Dezember 2018

Der Kanton als AusbildnerDie Lernenden sind ein wichtiger Teil der Verwaltung

Neustrukturierung AsylDie neuen Strukturen im Asylwesen haben grossen Einfluss auf das Migrationsamt

Historische GeschenkeDie Museumsgesellschaft übergab dem Kanton wertvolles Kulturgut

Leuetatze

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Zum Jahreswechsel

Regierungspräsidentin Cornelia Komposch in Steckborn. Foto Kirsten Oertle

Schwerpunkt 3–5Der Kanton bildet auch aus

Personalinfos 8–9Sanfte Änderungen im Personalamt

Information 10–13· Die erste Bilanz der neuen Chefs· Im DBU wurden die Jobs getauscht

Kultur 14–15Naturmuseum zeigt Thurgauer Relief

Pensionierte 18–19Besuch in den SRF-Studios

Vorletzte Seite 27Thomas Ribi geht auf die Jagd

EditorialEs ist eine besondere Ausgabe, die Sie, liebe Leserinnen und Leser, in den Händen halten. Besonders deshalb, weil es die letzte Leuetatze in dieser Aufmachung ist. Mehr als zehn Jahre ist die Personalzeitschrift in diesem Layout erschienen, nun sind wir daran, einige Anpassungen vorzunehmen. Den Feinschliff erhält die neue Leuetatze in den nächsten Wochen – ich bin schon jetzt gespannt auf Ihre Rückmeldungen auf die erste Ausgabe im Jahr 2019.

Doch auch die vorliegende Ausgabe hat Ihre Aufmerksamkeit verdient. Im Schwerpunkt haben wir uns der Lernenden, also der Zukunft, angenommen. Zu Wort kommen Lehrlingsverantwortliche, Berufsbildner und natürlich die Lernenden selber. Der Kanton hat eine Vorbildfunktion und nimmt diese auch wahr. Im Sommer brillierte der Nachwuchs an den Abschlussprüfungen : 14 von 28 Lehrabgängerinnen und Lehrabgängern schlossen mit einer Note von über 5,0 ab.

Um die Zukunft erfolgreich zu gestalten, muss man auch die Vergangenheit ver-stehen. Mit der Vergangenheit beschäfti-gen sich in der Verwaltung einige Ämter und Institutionen, zum Beispiel das Historische Museum. Dieses hat von der Museumsgesellschaft wertvolle Objekte der regionalen Geschichte geschenkt bekommen – wie viele andere Themen in dieser Ausgabe ist auch das ein spannen-des. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre.

Markus Zahnd

Liebe Leserinnen und Leser

« Nicht wir haben die Zeit, die Zeit hat uns. » An diesen Spruch muss ich jetzt wieder öfters denken, da es bereits auf das Ende des Jahres zugeht. Wenn immer « Last Christmas » aus den Lautsprechern dröhnt – und dieses Jahr habe ich es bereits im Oktober zum ersten Mal gehört – ist mir, als drehe jemand am Rädchen und beschleunige das tickende Uhrwerk um zwei, drei Zacken.

Bald Weihnachten heisst für mich und bestimmt auch für viele von Ihnen : Nochmals tüchtig Gas geben, Sitzungen, Projekte, Berichte, Termine … fast so, als gäbe es kein nächstes Jahr mehr. Das Phänomen ist nicht neu, aber immer wieder erstaunlich. Leider ist die Zeit auch das Jahr über ein knappes Gut. Ein höheres Arbeitstempo, steigende Anforderungen und die zunehmende Komplexität von Fragestellungen und Aufgaben führen dazu, dass bei gleichbleibenden Ressourcen mehr Aufwand betrieben werden muss – was wiederum in zeitliche Nöte münden kann. Ein Teufelskreis.

Dass sich der Thurgau schweizweit in den hinteren Rängen des Verwal-tungsaufwandes bewegt, wir als Kanton der kurzen Wege bekannt sind – darauf sind wir stolz. Als Regierungspräsidentin habe ich das Privileg, unse-ren Kanton an verschiedenen Anlässen zu vertreten. Dabei komme ich mit ganz unterschiedlichen Menschen ins Gespräch und nicht wenige erwähnen unsere kurzen Wege und das pragmatische Handeln der Regierung und der Ämter als sehr positiv. Dem stimme ich im Grundsatz zu. Jedoch stösst auch der Pragmatismus an seine Grenzen, wie wir im « Fall Hefenhofen » schmerzlich und selbstkritisch erfahren mussten. Im Weiteren bin ich der Auffassung, dass eine schlanke Verwaltung nur so lange rühmenswert ist, wie es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – Ihnen – in der Erfüllung ihrer Aufgaben gut geht.

Als Ausgleich für die anspruchsvolle Berufszeit ist es darum ganz wich-tig, zwischendurch innezuhalten und eigenen Interessen Raum geben zu können, für Familie und Freunde, für die Pflege von Hobbys und für das gepflegte Nichtstun – insbesondere dafür. Für die Weihnachtszeit, die Tage zwischen den Jahren und dann für das neue Jahr wünsche ich Ihnen viele solchen Momente, gute Gesundheit und alles Gute. Herzlichen Dank für Ihr grosses Engagement für den Kanton Thurgau !

Cornelia Komposch, Regierungspräsidentin

Titelseite : Jonas Schnarwiler gehört zu den 91 Ler-nenden der kantonalen Verwaltung, er absolviert seine Ausbildung im Laboratorium. Foto Bettina Kunz

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Die Lernenden beleben die ÄmterDer Kanton hat auch in der Nach-wuchsförderung eine Vorbildfunktion. Deshalb bildet er zahlreiche Lernende aus, derzeit sind es 91 in zwölf ver-schiedenen Berufen. Die Fäden laufen bei Patricia Zuber und Vera Schild-knecht im Personalamt zusammen.

Gleich 14 von 28 Lehrabgängerinnen und Lehrabgängern der kantonalen Verwal-tung haben im Sommer mit einer Note von über 5,0 abgeschlossen. Der Erfolg hat Patricia Zuber und Vera Schildknecht, den Verantwortlichen im Lehrlings- und Prak-tikantenwesen, grosse Freude bereitet. Auf sich beziehen wollen sie das hervorragende Ergebnis allerdings nicht. « Eine solche Breite bei den hohen Noten habe ich noch nie erlebt. Wahrscheinlich war das aber eher zufällig, denn wir haben dieses Jahr keinen aussergewöhnlichen Aufwand betrieben », sagt Patricia Zuber.

Zufällig war allenfalls das Ergebnis, die Bedeutung der Lernenden ist aber seit jeher hoch. Der Kanton habe diesbezüg-lich auch eine Vorbildfunktion, sagen Zuber und Schildknecht. « Es ist wichtig, dass wir Nachwuchs ausbilden. Ausser-dem beleben Jugendliche die Ämter und sorgen dafür, dass man am Puls der Zeit bleibt. » So bringen die Lernenden in jedem Beruf neue Erkenntnisse und Anwendungen mit.

Das Personalamt hat bei der Ausbildung der Lernenden zwei Hüte auf. Zum einen sind Patricia Zuber und Vera Schildknecht für die rund 25 Lernenden zuständig, die auf der Zentralverwaltung

ihre kaufmännische Ausbildung absol-vieren. Zum andern organisieren sie die übergeordneten Anlässe für sämtliche Lernenden, dazu gehören die Lehrab-schlussfeier, das Lehrlingslager, die Einführungstage und die Berufsmesse. Insgesamt hat es auf der die kantonalen Verwaltung derzeit 91 Lernende in zwölf Berufen, wovon 55 die kaufmännische Ausbildung absolvieren.

Die Betreuung der Lernenden geschieht grundsätzlich in den Ämtern selber durch die Berufsbildner, diese leisten somit eine wertvolle Arbeit (siehe Seite 4). Die Betreuung ist mit Aufwand ver-bunden und daher nicht in jedem Amt möglich. Eine Weisung des Regierungs-rates betreffend Ausbildung von Ler-nenden besteht nicht, daher steht es den Ämtern grundsätzlich frei, ob sie Plätze anbieten oder nicht. Die beiden Verant-wortlichen fürs Lehrlings- und Prakti-kantenwesen wünschten sich allerdings etwas mehr Verbindlichkeit.

Anspruchsvoller und komplexerPatricia Zuber ist mittlerweile seit 15 Jahren Lehrlingsverantwortliche in der kantonalen Verwaltung. Die Bedeutung der Ausbildung sei seit jeher gross, eben-so das Engagement der Berufsbildner.

Dennoch habe sich einiges verändert : « Zum Beispiel wurden die Anforderun-gen in einigen Lehrberufen anspruchs-voller und komplexer. Damit hat sich auch der Aufwand für die Betreuung erhöht. Auch die Jugendlichen haben sich verändert, auch sie wurden anspruchs-voller. » Die Begleitung der Jugendlichen bereitet ihr nach wie vor viel Freude. « Die meisten lerne ich kennen, wenn sie 14 oder 15 Jahre alt sind. Bis sie die Lehre abgeschlossen haben, machen die Lernenden eine riesige Entwicklung durch. » Zahlreiche Lernende bleiben bei der Verwaltung, auch dank der Mög-lichkeit, dass sie nach der Lehre im Rah-men eines Projekts oder ähnlichem eine befristete Stelle erhalten. Genaue Zahlen zu den Bleibenden gibt es aber nicht.

Immer wieder tolle Erlebnisse sind für Patricia Zuber und Vera Schildknecht jene Lernenden, die trotz teils grosser Mühe den Abschluss dann doch schaf-fen. « Das sind jeweils schöne Momen-te », sagen sie. Es müssen also nicht nur die besonders hohen Noten sein, welche Freude auslösen.

Markus Zahnd

Am Einführungstag führt Patricia Zuber die neuen Lernenden jeweils durch Frauenfeld und zeigt ihnen, wo die kantonalen Ämter angesiedelt sind. Foto Aline Fürer

Schwerpunkt 3

Zwölf LehrberufeIn der Kantonalen Verwaltung Thurgau können Jugendliche zahlreiche berufliche Aus­bildungen absolvieren. Insgesamt werden zwölf Lehrberufe angeboten. Die meisten Stellen gibt es als Kaufmann oder Kauffrau. Ausserdem können Jugendliche folgende Berufe lernen (aufgrund der besseren Lesbarkeit steht jeweils nur die männliche Bezeich­nung) : Obstfachmann, Koch, Laborant, Geomatiker, Fachmann Betriebsunterhalt, Fach­mann Hauswirtschaft, Gärtner, Informatiker, ICT­Fachmann, Forstwart sowie Fachmann Information und Dokumentation. Nähere Informationen unter www.lernende.tg.ch.

QR-Code zum Lehrlingsfilm

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Ein offener Umgang ist wichtig Praktika nützen allenDie Ausbildung junger Menschen liegt den beiden Berufs-bildnern Maja Brühlmann Zwahlen und Patrick Signer am Herzen. Es ist ein Geben und Nehmen. Einerseits werden Wissen und Kompetenzen vermittelt, andererseits bringen Lernende Unbeschwertheit, Neugierde und eine interes-sante Sichtweise ins Amt.

« Was gibt es Spannenderes, als junge Leute ins Berufsleben zu begleiten », sagt Maja Brühlmann Zwahlen. Ihren Lernenden auf dem Zivilstandsamt des Bezirks Weinfelden vermittelt sie seit über zehn Jahren Freude am kaufmännischen Beruf. Meistens kommen die Lernenden frisch aus der Schule, wenn sie das erste Semester der Lehre auf dem Zivilstandsamt star-ten. Die Umstellung ist entsprechend gross.

Den Umgang mit den angehenden Informatikern schätzt Patrick Signer, insbesondere wenn er deren Fortschritte mit-erleben darf. Ihm ist wichtig, nebst der notwendigen Strenge auch Verständnis sowie eine gewisse Gelassenheit aufzubrin-gen. Der Berufsbildner im Amt für Informatik (AFI) betont : « Jede lernende Person ist anders ; darum muss man die richti-ge Art finden, wie man die Jugendlichen motiviert. »

Das Ziel von Maja Brühlmann Zwahlen ist es, den Lernenden Selbständigkeit, Selbstvertrauen, Respekt und Teamgeist zu vermitteln. Aufgrund der persönlichen Verbundenheit sowie des Wegfalls der Kompetenzen bedauert sie es, wenn die jungen Menschen nach einem halben Jahr ins nächste Amt weiterziehen.

Patrick Signer bringt es auf den Punkt : « Es lohnt sich immer, Zeit in die Lernenden zu investieren. » Im AFI durchlaufen die Lernenden alle Ressorts ; so können sie Optimierungspoten-tial bei den Schnittstellen der Ressorts erkennen. Vorausge-setzt, die Jungen kommunizieren ihre Ideen. Signer ermutigt seine Lernenden ganz bewusst, offen zu sein – auch ihm gegenüber. Nur so können die Berufsbildner auf die Bedürf-nisse der Lernenden eingehen.

Regula Marti

Die kantonale Verwaltung bildet nicht nur Lernende aus. Es gibt pro Jahr ausserdem rund 50 Plätze für Praktikan-tinnen und Praktikanten. Den Hauptteil der Plätze machen juristische Praktika aus, es gibt aber noch viele weitere. Ein Trumpf ist der PraktikaPool.

Es soll eine klassische Win-Win-Situation sein, sagt Vera Schildknecht, die im Personalamt für die Praktika auf der kantonalen Verwaltung zuständig ist : « Praktikantinnen und Praktikanten sind für die Ämter keine billigen Arbeitskräfte, sondern können ihr Wissen und ihre Arbeitsleistung voll ein-bringen. » Garantiert wird das auch dadurch, dass die Lohn-kontrolle über das Personalamt läuft.

Am bekanntesten sind wohl die juristischen Praktika. Wenn eine Absolventin oder ein Absolvent eines juristischen Stu-diums das Anwaltspatent machen will, muss sie oder er zum Beispiel an den Gerichten ein Praktikum machen. « Die juris-tischen Praktika machen den Grossteil der rund 50 Plätze aus, die jährlich angeboten werden », sagt Vera Schildknecht. Es gibt aber noch mehr Angebote. Das betrifft sowohl die Fachrichtung als auch die Erfahrung der Praktikantinnen und Praktikanten. So gibt es Plätze für Personen, die eben die Matura gemacht haben, oder auch für jene, die eine Zweitaus-bildung in Angriff genommen haben. Auch die Dauer der Praktika ist unterschiedlich, von drei Monaten bis zu zwei Jahren ist vieles möglich.

Um die Bewerbung für die Kandidatinnen und Kandidaten zu erleichtern, führt das Personalamt den PraktikaPool. In diesem Pool werden die Bewerbungen gespeichert. Ämter, die Interesse und Bedarf an einem Praktikum haben, greifen auf diesen Pool zu. Eine Garantie für eine Praktikumsanstellung ist der Pool indes nicht, denn die Nachfrage nach Praktika ist grösser als der Bedarf der Ämter. Auch das zeigt, dass es tat-sächlich eine Win-Win-Situation ist.

Markus Zahnd

Maja Brühlmann Zwahlen ist seit mehr als zehn Jahren als Berufsbildnerin tätig, hier im Austausch mit einem Lernenden. Foto zVg

Die juristischen Praktika machen einen Grossteil der Plätze aus. Foto pixabay

4 Schwerpunkt

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Schwerpunkt 5

Lernende der kantonalen Verwaltung

JONAS SCHNARWILER, Laborant, Kantonales Laboratorium, 2. Lehrjahr

Was hat Sie dazu bewogen, beim Kanton Thurgau eine Lehrstelle anzutreten ? Ich wollte eine Lehre machen, die einen Bezug zu Chemie hat, da bot sich Laborant natürlich an. Solche Stellen gibt es aber nicht sehr viele, bei einem Kantonalen Laboratorium wären Schaffhausen oder Zürich die Alternativen. Also habe ich mich hier im Thurgau beworben und die Lehrstelle glücklicherweise erhalten.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Ausbildung ? Ich lerne unglaublich viel Neues. Seit ich mit Nahrungsmitteln arbeite, schaue ich im Alltag vieles aus einer anderen Perspektive an. Es gefällt mir aber auch, dass wir hier sehr viel miteinander sprechen – alleine kann man unsere Arbeit auch gar nicht machen.

Können Sie sich vorstellen, nach der Lehre auf der Verwaltung weiterzuarbeiten ? Ich habe vor, nach der Lehre noch die Berufs­matur zu machen und dann zu studieren. Grundsätzlich kann ich mir eine Rückkehr zur kantonalen Verwaltung aber sehr gut vorstellen, das Arbeitsklima ist sehr gut.

FLORIAN FREI, Informatiker, Amt für Informatik, Lehre im Sommer abgeschlossen

Was hat Sie dazu bewogen, beim Kanton Thurgau eine Lehrstelle anzutreten ? Als ich mich in der Sekun­darschule für die Informatiklehre entschie­den hatte, habe ich mich über Lehrbetriebe in meiner Umgebung informiert. Da ich noch nicht sicher war, in welche Richtung ich mich in der Informatik bewegen möchte, waren für mich vor allem die grösseren Betriebe relevant. Bei diesen kann tiefer in die Spezialgebiete geschaut werden. Die kantonale Verwaltung hat zudem den Vorteil, nicht gewinnorien­tiert zu sein, was den Spielraum für Lehrlinge vergrössert. Dadurch kann auf den Lehrling eingegangen werden und ihm das nötige Wissen beigebracht werden.

Was gefiel Ihnen an Ihrer Ausbildung ? Mir hat in der Ausbildung sehr gut gefallen, dass der Lehrling im Vordergrund steht und seine persönliche Entwicklung gefördert wird. Ich konnte meine Wün­sche, die nach Möglichkeit auch umgesetzt wurden, offen äussern. Auch wird einem Hilfe zur Verfügung gestellt, wenn Unterstützung für die Schule benötigt wird.

Weshalb haben Sie sich entschieden, nach der Lehre bei der Verwaltung zu bleiben ? Nach der Lehre bei der kantonalen Ver­waltung weiterarbeiten zu können, ist für mich ein grosser Vorteil. So musste ich mir während den Abschlussprüfungen und ­arbeiten keine Gedanken wegen einer Stelle machen. Es kommt hinzu, dass ich mit unserer Umgebung bereits vertraut bin und mich nicht erst einarbeiten muss. Bei der Zusammenarbeit mit meinen Teamkolle­gen kann ich immer wieder Neues aus ihrer langjährigen Erfahrung lernen, was für meine eigene Berufserfahrung ungemein wertvoll ist. Darum kann ich mir gut vorstellen, weiterhin bei der kantonalen Verwaltung zu arbeiten.

FABIAN AMPLATZ, Kaufmann, Strassenverkehrsamt, 2. Lehrjahr

Was hat Sie dazu bewogen, beim Kanton Thurgau eine Lehrstelle anzutreten ? Nach meiner Schnup­

perlehre beim Strassenverkehrsamt wusste ich sofort, wohin ich eine meiner

Bewerbungen senden werde. Die Freund­lichkeit und Sympathie des Teams hatten mich

beeindruckt. Während meiner Schnupperlehre habe ich erfahren, dass die Ausbildung im Strassenverkehrsamt sehr abwechslungs­reich ist und ich bei einer allfälligen Anstellung alle drei Monate die Abteilung wechseln werde. Für mich war klar, dass das Strassen­verkehrsamt bei einer Zusage an erster Stelle stehen würde.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Ausbildung ? An meiner Ausbildung gefällt mir vor allem, dass sie vielseitig und sehr abwechslungsreich ist. Das Team ist immer noch so toll wie während meiner Schnup­perlehre und ich freue mich auf jeden Arbeitstag. Seit dem Beginn meiner Lehre habe ich schon enorm viel gelernt und die Materie könnte nicht besser sein.

Können Sie sich vorstellen, nach der Lehre auf der Verwaltung weiterzuarbeiten ? Mein Ziel ist es im Moment, nach meiner Lehre ein Studium an der Fachhochschule zu starten. Ich möchte in meinen jungen Jahren so viel erreichen wie möglich. Aus die­sem Grund beabsichtige ich momentan nicht, nach erfolgreichem Abschluss meiner Lehre in diesem Amt weiterzuarbeiten. Was ich studieren möchte oder was ich nach meinem Studium machen werde, weiss ich noch nicht. Ich werde aber vermutlich in die Privat­wirtschaft wechseln, da beim Kanton der Marktwettbewerb und die Konkurrenz fehlen, was ich ein bisschen vermisse.

BETTINA SUTER, Kauffrau, Zentralverwaltung, 3. Lehrjahr

Was hat Sie dazu bewogen, beim Kanton Thurgau eine Lehrstelle anzutreten ? Wenn man beim Kanton

eine Lehre macht, hat man die Garantie, dass man gut ausgebildet wird. Ausserdem

habe ich die Möglichkeit, in verschiedenen Ämtern zu arbeiten und lerne deshalb viel. Da es

meine Zweitausbildung ist – ich habe zuvor eine Lehre als Detail­handelsfachfrau abgeschlossen – konnte ich im zweiten Lehrjahr einsteigen.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Ausbildung ? Besonders gefällt mir, dass die Arbeit abwechslungsreich ist. Ich war zuerst auf dem Migrationsamt und bin jetzt auf der Staatskanzlei. Da hat man ganz unterschiedliche Aufgaben und auch die Zusammenarbeit im Team ist anders. Das bringt mich weiter.

Können Sie sich vorstellen, nach der Lehre auf der Verwaltung weiterzuarbeiten ? Ich weiss derzeit noch nicht, was ich nach der Lehre machen werde. Aber ich kann mir gut vorstellen, weiter beim Kanton zu arbeiten.

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1 | Magnus Bächtold Informatiker, Bildungszent­rum für Technik Frauenfeld

2 | Chayenne Marie Böhi Kauffrau, Bezirks­verwaltung Weinfelden

3 | Laura Brandes Kauffrau, Bezirks­verwaltung Kreuzlingen

4 | Philippe Cavallin Kaufmann, Zentral verwaltung

5 | Simone Dotoli Forstwartin, Forstbetrieb Fischingen­Tobel

6 | Simon Dutly Kaufmann, Strassenverkehrsamt

7 | Luca Egloff Fachmann Betriebsunterhalt, Kantonsschule Romanshorn

8 | Kevin Heeb Fachmann Betriebsunterhalt, Tiefbauamt Werkhof Sulgen

9 | Noel Jud Informatiker, Amt für Informatik

10 | Nadine Kaiser Kauffrau, Zentralverwaltung

11 | Harbina Kamberi Kauffrau, Zentralverwaltung

12 | Mathias Keiser Kaufmann, Sozialversiche­rungszentrum Thurgau

13 | Severin Mughal Kaufmann, Zentralverwaltung

14 | Jonas Müller Fachmann Betriebsunterhalt, Gewerbliches Bildungs­zentrum Weinfelden

15 | Nils Pfister Forstwart, Forstbetrieb Seerücken­Rhein

16 | Kamile Pratasiute Kauffrau, Bildungs­ und Beratungszentrum Arenenberg

17 | Sina Rellstab Kauffrau, Zentralverwaltung

18 | Lea Schedler Kauffrau, Bezirks­verwaltung Frauenfeld

19 | Tiziano Schletti Kaufmann, Bezirks­verwaltung Münchwilen

20 | Tristan Schmid Kaufmann, Bezirksverwaltung Arbon

21 | Jonas Stadler Informatiker, Amt für Informatik

22 | Andrea Stauffer Fachfrau Hauswirtschaft, Bildungs­ und Beratungs­zentrum Arenenberg

23 | Nicolas Venzin Informatiker, ICT Berufs­fachschulen Thurgau

24 | Manuel Weber Kaufmann, Zentralverwaltung

25 | Timon Widmer Geomatiker, Amt für Geoinformation

26 | Lena Willi Kauffrau, Zentralverwaltung

27 | Lars Zinnert Kaufmann, Bildungszentrum für Wirtschaft Weinfelden

28 | Arsim Zuta Kaufmann, Sozialversiche­rungszentrum Thurgau

29 | Laura Lippuner Laborantin, Kantonales Laboratorium

Die neuen Lernenden 2018

6 Lernende

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26 27 28 29 Fotos Bettina Kunz

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Die Führung durch das Paketzentrum bot interessante Einblicke. Foto Peter Guarisco Film und Apéro im Cinema Luna stossen jeweils auf grosses Interesse. Foto Bettina Kunz

Rückblick

Weniger Pakete im heissen Sommer Film ab im Cinema LunaAuf einer Führung im Paketzentrum in Frauenfeld erfuhren die Leserinnen und Leser der Leuetatze viel Spannendes. So machte sich beispielsweise der warme Sommer auch beim Paketversand bemerkbar, die Zahlen waren tiefer als in den Vorjahren.

Ein riesiger Kran hievt im Licht der Scheinwerfer einen der zahlreichen gelben Container in die Höhe. Einige der Leserin-nen und Leser der Leuetatze zücken ihr Smartphone und hal-ten das Geschehene bildlich fest. Es ist wahrlich ein Spekta-kel, das den Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Leuetatze unterwegs geboten wird. Nicht nur draussen, sondern auch drinnen im Paketzentrum Frauenfeld, wo rund zwei Kilome-ter Förderbänder laufen und die Pakete transportieren.

Das Paketzentrum in Frauenfeld ist eines von drei solchen Zentren der Post. Im Jahr 1999 wurde es eröffnet, mittler-weile arbeiten rund 450 Personen im Frauenfelder Osten. Das Zentrum in Frauenfeld bedient die ganze Ostschweiz. Durch-schnittlich werden hier pro Tag rund 300 000 Pakete verar-beitet, an Spitzentagen können es sogar bis zu 500 000 sein. Solche Spitzentage gab es in diesem Sommer allerdings nicht. Denn der warme Sommer hat die Menschen vor allem an den Wochenenden davon abgehalten, online Waren zu bestellen. Dieser Rückgang war auch im Paketzentrum in Frauenfeld deutlich spürbar.

Ausserdem haben die Leserinnen und Leser gleich auch noch einen praktischen Tipp mit auf den Nachhauseweg bekom-men : Die Adresse muss stets auf der grössten Fläche des Pakets angebracht werden, sonst muss der Code noch von Hand nachgeklebt werden.

Peter Guarisco / Markus Zahnd

Alle Jahre wieder. Auch in diesem Januar lädt die Leuetatze zum Kinoabend im Cinema Luna in Frauenfeld ein. 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Pensionierte der kantonalen Verwaltung können am Donnerstag, 24. Januar 2019, vom günstigen Angebot profitieren. Die Plätze sind begehrt.

Vergangenes Jahr kam der Film aus Deutschland, davor aus der Schweiz und wiederum ein Jahr früher aus Schweden. Und so unterschiedlich wie die Herkunft waren auch die Inhalte der gezeigten Filme. Unterschiedlich waren auch die Reaktionen der Gäste. Und das soll auch so sein. Schliesslich bietet sich nach dem Film jeweils die gute Gelegenheit, sich bei einem Glas Wein und feinen Brötchen ausführlich über das Gesehene auszutauschen.

Welcher Film am Donnerstag, 24. Januar 2019, gezeigt wird, steht noch nicht fest. Der Informationsdienst wird zusammen mit den Verantwortlichen des Cinema Luna einen aktuellen Film auswählen und ihn dann im Intranet oder auf Anfrage bekanntgeben. Fest steht aber schon, dass die Teilnehmerzahl auf 80 Personen beschränkt ist. Eine frühzeitige Anmeldung wird daher empfohlen.

Datum Donnerstag, 24. Januar 2019Ort Cinema Luna, Lindenstrasse 10, Frauenfeld (Nordseite des Bahnhofs)Zeit Filmbeginn 17.30 Uhr, anschliessend Apéro im FoyerTeilnahme alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kantonalen Verwaltung sowie PensionierteKosten Zehn Franken pro Person für Kinoeintritt und ApéroAnmeldung bis Montag, 14. Januar 2019, an Informationsdienst, Sybille Baumgartner, 058 345 53 20, [email protected]

Wir freuen uns auf einen unterhaltsamen « Cinemapéro » !

Markus Zahnd

LTUnterwegs 7

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Regierungspräsidentin Cornelia Komposch überreichte den Absolventinnen und Absolventen des Führungslehrgangs die Diplome. Foto Vera Schildknecht

Sanfte Anpassungen im PersonalamtDas Personalamt wurde in den ver-gangenen zwölf Monaten sanft reor-ganisiert. So garantiert das Personal-amt, für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein.

Seit rund einem Jahr darf ich das Perso-nalamt leiten und bin in der glücklichen Lage, engagierte und kompetente Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter führen zu dürfen. Eine neue Leitung geht meist einher mit Anpassungen in oder an der Organisation – da stelle ich keine Ausnah-me dar. Das Jahr 2018 lag ganz im Zei-chen der Festigung, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Der Fokus lag auf der Etablierung einer neuen Geschäftsleitung. So wurden zwei neue Bereiche geschaffen, um die Dienstleistungsqualität für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kantonalen Verwaltung auch in Zukunft gewährleisten zu können.

Die Absicht war, dass Vollzugsthemen in der Geschäftsleitung vertreten wer-den. Der dafür neu geschaffene Bereich « HR Services » wird von Tanja Strahm geleitet und der Bereich « HR IT » von Kay Zoller. Mit Daniel Scheurer hat das Personalamt eine wichtige Fach-kraft im Bereich HR IT und Fabasoft gewinnen können und das Know-how von Linus Baumer mindestens teilweise gesichert. Zudem verantwortet Alex Forrer seit August als Mitglied der Geschäftsleitung das HR Kompetenz-center und verstärkt das Personalamt mit seiner Erfahrung und seinem Wissen in Themen der Personal- und Organisa-

tionsentwicklung. Zudem freut es mich ausserordentlich, in lic. iur. RA Katja Willborn, Leiterin Rechtsdienst, eine engagierte Stellvertretung der Amtslei-tung gefunden zu haben. Ab 1. Januar 2019 wird das neue Organigramm auf der Homepage aufgeschaltet. Letztlich stellt der Umzug im August in den Neu-bau an die Schlossmühle einen erfreuli-chen Umstand für einen modernen und angenehmen Arbeitsplatz dar.

Neuerungen in der FührungsunterstützungMit zeitgemässen Instrumenten und Dienstleistungen leistet das Personal-amt für die Ämter und Betriebe in der Personalarbeit Führungsunterstützung. Beispielsweise konnte das e-recruiting sanft ausgerollt werden und das Zeug-nistool befindet sich im Status der Test-phase, um es demnächst im Portal zur Verfügung stellen zu können. Der Füh-rungslehrgang (FLG) wurde weiterent-wickelt mit noch stärkerer Ausrichtung auf die Auseinandersetzung mit dem Führungsverständnis und der eigenen Persönlichkeit. Der Einzigartigkeit des Menschen und dem Einfluss auf die Führungsarbeit sollen dabei Rechnung getragen werden. Angesprochen sind all diejenigen, die sich mit sich und der Führungsarbeit und deren Wirkung aus-einandersetzen wollen.

Fit für die ZukunftIn den nächsten Jahren werden vielfälti-ge und interessante Herausforderungen auf die Arbeitswelt zukommen. Wenige

Stichwörter hierbei sind Arbeitswelt 4.0, das Thema Digitalisierung und die Beschleunigung unseres Alltags ganz generell. Das Personalamt wird sich die-ser Themen und deren Auswirkungen auf die kantonale Verwaltung anneh-men und freut sich auf den weiteren gemeinsamen Entwicklungsweg mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der kantonalen Verwaltung.

Martina Boron, Leiterin Personalamt

8 Personalinfos

Wir gratulieren den folgenden Mitarbei­terinnen und Mitarbeitern der Kantonalen Verwaltung Thurgau zum erfolgreichen Abschluss des « Führungslehrgangs für neue Führungspersonen – Führung und Persönlichkeit » 2018 : Marcel Aus der Au : Tiefbauamt, Damaris Eisen-ring Marolf : Amt für Wirtschaft und Arbeit, Volker Häussner : Stiftung Mansio, Ernst Kurzbein : Amt für Berufs­bildung und Berufsberatung, Cornelia Mechler : Kunstmuseum Thurgau, Urs Nater : Amt für Justizvollzug, Andreas Schlatter : Generalsekretariat DBU, Sandro Schoop : Amt für Wirtschaft und Arbeit, Eduard Schuster : Stiftung Mansio, Nicole Steingruber : Amt für Wirtschaft und Arbeit, Christoph Tobler : Migrationsamt, Alfred Ulrich : Amt für Justizvollzug, Bernadette Wirz : Amt für Betreibungs­ und Konkurswesen, Ramona Zülle : Amt für Betreibungs­ und Konkurswesen.

Die Vorgesetzten und die Lehrgangsleitung

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Die kantonale Verwaltung hat rund 100 Defibrillatoren angeschafft. Foto Bettina Kunz Bruno Lüscher ist seit dem 1. Juli 2018 Präsident von Personalthurgau. Foto Markus Zahnd

Defibrillatoren im Kanton Thurgau

« Ich stehe hinter diesen Massnahmen »

Es geht meist um Sekunden, wenn jemand einen Herz-stillstand erleidet. Sekunden, die man besser nutzen kann, als sich zu fragen, wo der nächste Defibrillator ist. Des-halb sollten Sie sich vergewissern, wo der nächstliegende « Defi » bei Ihnen im Amt zu finden ist.

39 Defibrillatoren hat es in den Gebäuden der Kantonalen Verwaltung Thurgau, 60 weitere verteilt in den Fahrzeugen der Kantonspolizei. Gekauft haben sie einzelne Ämter mit ihrem Budget. Die Ämter sind gleichzeitig auch verantwort-lich dafür, dass die Geräte gewartet werden. Einen Defibrilla-tor zu bedienen, ist grundsätzlich nicht schwierig : Das Gerät einschalten und den Sprachanweisungen folgen. Harry Huber, Koordinator Rettungswesen im Kanton Thurgau, warnt jedoch : « Das A und O bei einem Herzstillstand ist, unver-züglich mit der Herzmassage zu beginnen. » Der Defibrillator kommt an zweiter Stelle und soll von einem Helfer gebracht werden.

Nebst den rund 100 kantonalen Defibrillatoren besitzen auch Gemeinden und Private – vor allem grosse Firmen – im Kan-ton Thurgau Defibrillatoren. 268 davon sind Huber, der eine Liste der Geräte führt, bekannt. Es dürften jedoch noch weit mehr sein, denn eine Registrierpflicht gibt es nicht. Bedauer-lich sei auch, dass viele « Defis » nicht öffentlich zugänglich und sichtbar seien. Huber würde es deshalb begrüssen, wenn der Kanton als gutes Beispiel vorangehen und die kantona-len Defibrillatoren ausserhalb der Gebäude platzieren und beschriften würde, so dass die gesamte Bevölkerung davon profitieren könnte. Ausserdem erachtet er es als sinnvoll, wenn die Gesundheitskoordinatoren der Ämter – und andere Verwaltungsangestellte – den BLS/AED-Kurs (Erste Hilfe und Defibrillator) absolvieren würden.

Für Fragen zu den Standorten oder zum Kauf eines Defi-brillators können sich Kantonsangestellte an Harry Huber, [email protected], wenden.

Bettina Kunz

Seit dem 1. Juli ist FDP-Kantonsrat Bruno Lüscher Präsi-dent von Personalthurgau. Das Engagement des freisinni-gen Politikers ist nur auf den ersten Blick überraschend. Denn er hat früh erkannt, dass zufriedenes Personal die Basis für jedes Unternehmen ist.

Ein freisinniger Kantonsrat als Präsident von Personalthur-gau ? Die Wahl von Bruno Lüscher, der am 1. Juli SP-Kantons-rätin Barbara Kern abgelöst hat, ist auf den ersten Blick eine Überraschung. Für Lüscher selber hingegen ist sein Schritt nicht abwegig : « Ich habe mich schon immer in den Themen Gesundheit, Gesellschaft, Soziales und Familie engagiert. Ausserdem handelt es sich bei Personalthurgau ja nicht um eine klassische Gewerkschaft, sondern um einen Dachverband verschiedener Berufs- und Personalorganisationen. »

Bereits in seiner Zeit in der Privatwirtschaft hat Bruno Lüscher – danach war er 24 Jahre lang Gemeindeammann in Aadorf – den Wert der Arbeitnehmerinnen und -nehmer erkannt. « Ein verantwortungsbewusster Patron weiss, dass zufriedenes Personal die Basis einer funktionierenden Wirt-schaft ist. » Deshalb freut er sich, sich künftig für gute Rah-menbedingungen für das Staatspersonal einzusetzen. Er weiss aber selbstverständlich auch, dass er in der eigenen Fraktion ab und zu im Gegenwind stehen wird. Zum Beispiel in der Lohnpolitik des Kantons, schliesslich plant der Regierungsrat für 2019 eine generelle Lohnerhöhung von 0,3 Prozent und den Ausbau des Vaterschaftsurlaubs von zwei auf fünf Tage. « Ich stehe klar hinter diesen Massnahmen », sagt Lüscher unmissverständlich. « Beim Lohn geht es für mich aber nicht nur um den Teuerungsausgleich, sondern vielmehr um eine systembedingte Justierung. » Die Wahl von Bruno Lüscher ist also nur auf den ersten Blick überraschend. Auf den zweiten Blick aber darf sich der Verband über einen Präsidenten freu-en, der sich wie seine Vorgängerin engagiert für das Staatsper-sonal einsetzen wird.

Markus Zahnd

Personalinfos 9

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Das Schweizer Stimmvolk hat am 5. Juni 2016 die Gesetzesrevision zur Beschleunigung der Asylverfahren und damit eine Neustrukturierung des Asylbereichs gutgeheissen, die nun am 1. März 2019 in Kraft tritt. Foto EVZ Kreuzlingen

Per 1. März 2019 strukturiert der Bund den Asylbereich neu. Dies hat starke Auswirkungen auf den Kanton Thurgau, insbesondere auf das Migra-tionsamt. Denn künftig wird es deut-lich mehr Ausreisen von abgewiese-nen Asylsuchenden organisieren müs-sen als bisher. Diesem Mehraufwand steht eine Reduktion der Zuteilung von Asylsuchenden für den Kanton und die Gemeinden gegenüber.

Mit der Neustrukturierung beschleu-nigt der Bund das Asylverfahren. Ein grosser Teil der Rückreisen von abge-wiesenen Asylsuchenden wird künftig direkt ab den Bundesasylzentren organi-siert. Hierzu werden Bundesasylzentren ohne Verfahrensfunktion (BAZoV) eingerichtet. Das bisherige Zentrum des Bundes in Kreuzlingen wird ab 1. März 2019 zu einem BAZoV umgenutzt. Ebenfalls neu bildet das Gesetz die Asylregion Ostschweiz (GR, GL, SH, SG, AR, AI, TG). Als Standortkanton des BAZoV wird der Kanton Thurgau zuständig für die Organisation eines grossen Teils der Rückreisen abgewie-sener Asylsuchender aus beschleunigten und sogenannten Dublin-Verfahren aus dieser Asylregion. Für diese Mehrbelas-tung erhält der Kanton dafür weniger Asylsuchende in erweiterten Asylverfah-ren zugeteilt, was nachgelagert weniger Kosten für den Kanton und die Gemein-den bedeutet.

Für Camillus Guhl, Leiter des Migrati-onsamtes des Kantons Thurgau, bedeu-

tete die neue Rolle des Kantons Thurgau in den vergangenen Monaten vor allem eines : viel Projekt- und Planungsarbeit. Denn der Regierungsrat beauftragte ihn, ein übergreifendes Projekt zu leiten, das die Auswirkungen der Neustruk-turierung auf den Kanton Thurgau analysieren soll. Bei der Umsetzung des Projektes konnte Guhl auf die Unter-stützung einer externen Firma zählen. Im Projekt waren die betroffenen Ämter der kantonalen Verwaltung vertreten, nebst dem Migrations- und dem Sozial-amt auch die Kantonspolizei, das Amt für Justizvollzug, die Generalstaatsan-waltschaft, das Amt für Gesundheit, das Amt für Volksschule sowie die Finanzverwaltung. Der Schlussbericht zu Handen der Regierung ist auf www.migrationsamt.tg.ch abrufbar.

Bisherige Arbeitsabläufe verändern sich spürbarFür die grössere Fallzahl benötigt das Migrationsamt bis zu elf neue Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter in der Abteilung Asyl und Rückkehr. Die Rekrutierung erfolgt schrittweise, in einer ersten Phase werden vier bis fünf rekrutiert. Abgesehen von der zusätz-lichen Geschäftslast wird auch der Ausreiseprozess aufwendiger. Denn die neue Wegweisevollzugsordnung ver-langt, dass mit den Ausreisepflichtigen vor der Ausreise ein Gespräch geführt wird. Diese Gespräche werden die Mit-arbeitenden der Abteilung Asyl und Rückkehr neu auch bei Ausseneinsätzen im BAZoV in Kreuzlingen oder auch

im Flughafengefängnis durchführen. Im Flughafengefängnis hat der Kanton Thurgau neu zehn Administrativhaft-plätze angemietet. In Ausschaffungshaft werden jedoch nur Personen genommen, die eine selbständige oder begleitete Ausreise verweigerten, oder andere Anzeichen setzen, sich der organisierten Rückreise zu entziehen.

Laut Guhl sind seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwartungsvoll und neugierig auf die neuen Aufgaben, die durch die Neustrukturierung noch vielseitiger und spannender – aber auch fordernder – werden dürften. Nebst dem Migrationsamt erfährt vor allem auch das Sozialamt Veränderungen durch die Neustrukturierung. Da Asylsuchende künftig bis zu 140 Tage in den Bun-deszentren untergebracht sind und der Kanton bei der Zuteilung eine Reduk-tion erhält, reduziert sich der Bedarf an Unterkunft und Betreuung von Asylsuchenden im laufenden Verfahren. Dies hat Auswirkungen auf die Durch-gangsheime, die im Kanton Thurgau im Auftrag des Sozialamtes von der Pere-grina-Stiftung betrieben werden. Die Durchgangsheime werden künftig stär-ker funktional ausgerichtet, das heisst, Asylsuchende und ausreisepflichtige Per-sonen werden getrennt untergebracht. Hierfür erarbeiten die involvierten Stellen zudem eine gemeinsame Strate-gie, um der Ausreisepflicht mit gleicher Stimme Gehör zu verschaffen.

Bettina Kunz

10 Information

Das Migrationsamt muss sich neu organisieren

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« Thurgovie : bien plus que des pommes », lautet das Motto des Kantons Thurgau am Fête des Vignerons. Der Thurgau will also zeigen, dass er mehr als ein Apfelkanton ist.Foto Markus Zahnd

Die Feier-und Brückentage für das nächste Jahr sind festgelegt. Foto pixabay

Information 11

Fête des Vignerons : ein einmaliges Erlebnis

Feier- und Brückentage 2019

Das Fête des Vignerons findet nur vier bis fünf Mal pro Jahrhundert in Vevey statt. Im Sommer 2019, vom 18. Juli bis am 11. August, ist es wieder so weit. Im Rahmen der erstmals durchgeführten Kantonstage präsentiert sich der Thurgau am Montag, 5. August, am Fête des Vignerons. Es hat noch Billette für den Anlass.

Hinter dem Fête des Vignerons steht die Confrérie des Vig-nerons. Das ist eine seit dem 17. Jahrhundert bestehende Winzerbruderschaft, die seit dem Jahr 1797 einmal pro Gene-ration das Fête des Vignerons veranstaltet. Dieses Fest stellt das Leben der Winzer in einer künstlerisch zeitgenössischen Interpretation ins Zentrum. Für jede Ausgabe werden eigens Aufführungen, Bauten, Kostüme und Musikwerke geschaf-fen. Das Herzstück ist ein Festspiel, das die Traditionen und die Arbeit in den Rebbergen zum Thema macht.

An der nächstjährigen Durchführung nimmt der Kanton Thurgau erstmals im Rahmen eines Kantonstages am Fête des Vignerons teil. Am Montag, 5. August 2019, präsentiert sich der Thurgau in Vevey von seiner kulturellen, kulinarischen und touristischen Seite. Am frühen Morgen des 5. August wird ein Extrazug mit 800 Personen aus dem Thurgau nach Vevey fahren und nach einem erlebnisreichen Tag am späten Abend wieder in die Ostschweiz zurückkehren.

Wenn Sie sich diesen einmaligen Anlass nicht entgehen las-sen wollen, dann sichern Sie sich jetzt eines der verbliebenen Tickets für diesen Tag. Sie haben dabei die Wahl, ob Sie nur die Zugreise mit Verpflegung buchen wollen oder ob Sie auch am Festspiel um 11 Uhr dabei sein wollen. Alle notwendigen Informationen erhalten Sie unter www.thurgau-bodensee/fdv.

Walter Hofstetter

Die Ruhe- und Feiertage im Jahr 2019 :Neujahr 2019 Dienstag, 1.1.2. Januar Mittwoch, 2.1.Karfreitag Freitag, 19.4.Ostermontag Montag, 22.4.Tag der Arbeit Mittwoch, 1.5.

Auffahrt Donnerstag, 30.5.Pfingstmontag Montag, 10.6.Bundesfeier Donnerstag, 1.8.Weihnachten Mittwoch, 25.12.Stephanstag Donnerstag, 26.12.

Der ordentliche Arbeitsschluss erfolgt vor Karfreitag und Auffahrt um 16 Uhr und vor Neujahr um 12 Uhr, soweit es der betriebliche Ablauf zulässt. Kein vorzeitiger Arbeitsschluss erfolgt vor 1. Mai, 1. August und 24. Dezember (§ 72 Abs. 2 RSV).

Brückenbildung an Weihnachten/Neujahr 2019/2020Der Regierungsrat hat mit Beschluss Nr. 806 vom 25. September 2018 die Brückentage und die Büroöffnungszeiten wie folgt festgelegt :

• die Dienststellen der Kantonalen Verwaltung Thurgau bleiben ab Freitag, 20. Dezember 2019, 17 Uhr, bis Montag, 6. Januar 2020, 06.30 Uhr geschlossen, sofern es die betrieblichen Verhältnisse zulassen.

• Brückentage : 24. Dezember 2019 : Dienstagvormittag 27. Dezember 2019 : Freitag 30. Dezember 2019 : Montag 31. Dezember 2019 : Dienstagvormittag

• Die beiden ausserordentlichen Freitage, die zur Überbrückung von Montag, 23. Dezember 2019, sowie Freitag, 3. Januar 2020, erfor­derlich werden, sind im Rahmen der Gleitzeit über den individuellen Arbeitszeitsaldo beziehungsweise von zwei Ferientagen auszugleichen.

Wo keine Brückentage vorgeholt werden oder diese nicht nach der allgemeinen Lösung kompensiert werden können, legt die Amts­ bezie­hungsweise die Betriebsleitung die erforderlichen Einzelheiten fest.

Zur Erinnerung :Wo es die betrieblichen Verhältnisse zulassen, bleiben die Büros der kantonalen Verwal tung über Weihnachten/Neujahr 2018/2019 ab Freitag, 21. Dezember 2018, 17 Uhr, bis Donnerstag, 3. Januar 2019, 06.30 Uhr geschlossen.

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Martin Eugster hat die Umwelt im Fokus. Foto Daniela Lüchinger Stefan Haffter ist seit mehr als 20 Jahren in der Thurgauer Strafverfolgung tätig. Foto zVg

12 Information

Kommendes Jahr feiert er bereits sein Zehn-Jahr-Jubiläum im Amt für Umwelt (AfU). Die Funktion als Amtschef ist für Martin Eugster jedoch noch Neuland. Was ihn antreibt, ist die Freude an der Umwelt.

« Meine Arbeit muss Sinn ergeben », ist Martin Eugster über-zeugt. So leistet das AfU beispielsweise einen Beitrag an die Luftreinhaltung und den Gewässerschutz. Im ersten Jahr als Amtsleiter will er sich in Schlüsselprojekte wie den Hochwas-serschutz Thurtal einarbeiten. Eine grosse Herausforderung stellt weiter die Einführung der digitalen Baugesuchsbear-beitung dar. Zu beantworten gibt es zum Beispiel Anfragen zu Gewässerabständen oder Mobilfunkantennen. « Es freut mich, dass ich im AfU auf gute Fachleute zählen kann », sagt Eugster. Ein weiteres Thema sei, den Weg zurück nach Frau-enfeld zu finden. Drei Abteilungen sowie der Stab des AfU sind derzeit auf dem Gelände der ehemaligen Müller-Martini in Felben einquartiert. Für öV-Pendler ist das nicht ganz ein-fach. Martin Eugster gehört dazu. Auch er nutzt den öV für seinen Arbeitsweg. « So komme ich bereits gut informiert in Felben an », sagt der Umweltingenieur.

Der 44-Jährige lebt mit seiner Familie, Hunden und Pferden in einem alten Bauernhaus in Egnach. « Die Arbeit auf dem Hof ist ein schöner Ausgleich zum Büro », sagt Eugster. Heu-ballen schleppen gehöre dazu. Sich selber bezeichnet er als lösungsorientiert, offen und fair. Eigenschaften, die Martin Eugster im dynamischen Umfeld des AfU gut brauchen kann. Als Beispiel nennt er die Abfallbewirtschaftung : Es entstehen laufend neue Arten von Abfall, etwa ausgediente Photovolta-ikanlagen. Wohin damit ? Genau solche Fragestellungen, die Aspekte von Technik, Naturwissenschaft und Recht vereinen, faszinieren Eugster. « Das macht den Job spannend und her-ausfordernd », meint er lächelnd.

Daniela Lüchinger

Seit Juni ist Stefan Haffter Generalstaatsanwalt. Er will neue Akzente setzen. Zum Beispiel die Einführung von Vierjahreszielen, an denen sich die Staatsanwaltschaft messen lassen kann.

Stefan Haffter hat sein Handwerk von der Pieke auf gelernt. Seit 1995 ist der Jurist in der Thurgauer Strafverfolgung tätig. Ab 2011 leitete er die Staatsanwaltschaft Bischofszell und war stell-vertretender Generalstaatsanwalt. Dass er im Juni als Interner die Stelle des Generalstaatsanwalts antreten konnte, empfindet er als grossen Vorteil : « Ich habe in den vergangenen sieben Jah-ren gespürt, wo der Schuh drückt, kenne die politischen Gege-benheiten und die Partner, mit denen wir zusammenarbeiten. »

War Haffter in Bischofszell noch direkt in die Fallbearbeitung eingebunden, beschäftigen ihn nun vor allem übergeordnete Themen. Dazu zählen Organisations- und Personalfragen, Ver-nehmlassungen und Mitberichte zu Gesetzesvorlagen und poli-tischen Vorstössen oder die Behandlung von Strafanzeigen und Aufsichtsbeschwerden gegen Staatsanwältinnen oder Staats-anwälte. Als Generalstaatsanwalt will Haffter neue Akzente setzen. So will er Vierjahresziele einführen, an denen sich die Staatsanwaltschaft messen lassen kann. Auch hat er die regel-mässige Visitation aller Abteilungen eingeführt. Erste Änderun-gen hat er bereits vorgenommen : Eine leichte Verschiebung der personellen Ressourcen der regionalen Staatsanwaltschaften entsprechend dem Fallaufkommen.

Haffter ist es auch ein Anliegen, die Wahrnehmung der Staats-anwaltschaft in Politik und Öffentlichkeit zu verbessern. « Ich habe zum Beispiel gegenüber Mitgliedern des Grossen Rats kommuniziert, dass sie mich anrufen können und nicht gleich einen politischen Vorstoss lancieren müssen, wenn sie eine Aus-kunft möchten. » Haffter stellt aber klar : « Die Staatsanwalt-schaft funktioniert gut. » Fallzahlen und Komplexität nähmen zu, trotzdem können die Pendenzen abgebaut werden. « Das ist möglich, weil wir gute und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben. »

Christof Widmer

« Die Themenvielfalt fasziniert mich »

« Die Staatsanwaltschaft funktioniert gut »

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Jobtausch im DBU : Andy Heller war eine Woche lang Generalsekretär, Marco Sacchetti leitete das Forstamt und Andrea Näf-Clasen stand dem Hochbauamt vor. Der Einblick in andere Ämter war für sie spannend. Fotos Bettina Kunz

Information 13

Mitte Oktober haben die Amtsleiterin und die Amtsleiter im Departement für Bau und Umwelt eine Woche lang ihre Jobs getauscht. Eine spannende Erfahrung, sagen drei Beteiligte. Das Ziel war, die Zusammenarbeit zwi-schen den Ämtern zu intensivieren.

Während fünf Arbeitstagen im Okto-ber war im Departement für Bau und Umwelt fast alles anders. Zumindest auf der Führungsebene. Denn während einer Woche haben die Amtschefin und die Amtschefs sowie der Generalsekre-tär ihre Jobs getauscht. So leitete zum Beispiel Marco Sacchetti, eigentlich Generalsekretär, das Forstamt, Kan-tonsplanerin Andrea Näf-Clasen stand dem Hochbauamt vor und Kantonsin-genieur Andy Heller sass im Büro des Generalsekretärs.

Die Idee entstand in Gesprächen in einer Departements-Klausur. Für Departe-mentschefin Carmen Haag ging es um eine engere Zusammenarbeit zwischen den Ämtern. Die Amtsleiterin und die Amtsleiter sollten sehen, mit welchen Themen und Herausforderungen die anderen Ämter konfrontiert sind. « Dabei ging es auch darum, Verständ-nis für die anderen zu schaffen », sagt Marco Sacchetti, « denn die Ämter im DBU unterscheiden sich in ihren Strukturen und in ihrer Grösse teilweise stark. » Der Blick hinter die Kulissen hat sich für Andrea Näf-Clasen gelohnt : « Ich nehme aus dieser Woche mit, dass alle Ämter ihre eigene DNA haben. » Das sieht auch Andy Heller so. Dennoch

stellte er auch Gemeinsamkeiten des Generalsekretariats mit dem Tiefbau-amt fest : « Die Leistungsbereitschaft ist überall hoch und es wird mit grossem Engagement gearbeitet. Leider kann der Chef aber an beiden Orten kaum Zeit aufwenden für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zu oft ist man von Geschäften getrieben. »

Das Tempo ist überall andersTeils grosse Unterschiede haben die drei vor allem im Tagesgeschäft festgestellt. « Der Zeithorizont ist im Forstamt ein ganz anderer. Dort muss man teilweise Jahrzehnte vorausdenken », sagt Marco Sacchetti beeindruckt. Auch Andy Hel-ler erzählt, dass das Tempo komplett anders sei. « Im Tiefbauamt geht es mor-gens nach sechs Uhr schon wirblig los – viele Sachen müssen sofort entschieden werden oder bedürfen einer raschen Antwort. Im Generalsekretariat entsteht eigentlich nur Wirbel, wenn Fachstellen oder Ämter ihre Termine nicht einhal-ten oder gestellte Fragen unvollständig beantworten. » Und Andrea Näf-Clasen fand die Einblicke in die Bewirtschaf-tung kantonaler Immobilien interessant. Sie sagt aber auch, dass die Aufgaben bei ihr im Amt für Raumentwicklung vergleichsweise heterogen seien.

Andrea Näf-Clasen, Andy Heller und Marco Sacchetti sind sich also einig : Das Experiment war spannend und ist gelungen. Allerdings gab es auch Her-ausforderungen, schliesslich musste das eigene Amt ja trotz Jobtausch weiter funktionieren und allenfalls mussten

dort auch Entscheide gefällt werden. « Die grösste Herausforderung bestand wirklich darin, sich dem gastgebenden Amt zu widmen, ohne zu häufig durch dringende Termine und Pendenzen wieder durch das eigene Amt absorbiert zu werden », sagt Andrea Näf-Clasen. Auch Andy Heller konnte sich nicht nur dem Generalsekretariat widmen. An einem Vormittag war er in seiner Funktion als Kantonsingenieur an einer Medienkonferenz gefragt, es ging um die Stadtentlastung in Frauenfeld. Selbstverständlich übernahm er diese Aufgabe selber und überliess sie nicht seinem temporären Ersatz, dem Kan-tonsforstingenieur Daniel Böhi.

Weiterem Tausch nicht abgeneigtDie Reaktionen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Jobtausch der Amtsleiterin und der Amtsleiter sei unterschiedlich gewesen, sagt Marco Sacchetti. Er selber aber könnte sich vorstellen, sich nochmals auf ein sol-ches Experiment einzulassen. « Ich wäre gerne einmal eine Woche lang Polizeikommandant », sagt er mit einem Schmunzeln. Auch Andrea Näf-Clasen könnte sich eine erneute Durchführung mit etwas Abstand durchaus vorstellen. Andy Heller ist zwar gerne wieder ins Tiefbauamt zurückgekehrt. Er würde irgendwann aber gerne in ein weiteres Amt einen Einblick nehmen. « Gerne auch ausserhalb des DBU. »

Markus Zahnd

Ein nicht alltäglicher Rollenwechsel

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Sammlungskuratorin Christine Süry, Direktorin Gabriele Keck und Heinz Reinhart von der Museumsgesellschaft (v.l.n.r). Im Hintergrund das Weihnachtsrelief und einer der Altarflügel aus Lommis. Fotos zVg

Regierungsrätin Monika Knill nimmt von Heinz Reinhart die Schenkung entgegen. Im Hintergrund die Glasscheibe mit der Bussnanger Gerichtsszene als Element der aktuellen Schlossausstellung im Gerichtssaal von Schloss Frauenfeld.

14 Kultur

Sammlungen sind das Herzstück von Museen. Im Thurgau haben während langer Zeit private Vereine die wertvol-len Objekte der regionalen Geschichte gesichert. Die letzten Stücke aus die-ser frühen Sammlungstätigkeit gingen nun an einem historischen Schen-kungsakt offiziell an das Historische Museum Thurgau und damit in den Besitz des Kantons über.

Vor 200 Jahren gab es im neuen unab-hängigen Kanton Thurgau noch keine Institution wie ein Museum, das die historisch relevanten Objekte für die Nachwelt hätte sichern können. Als der Thurgau 1834 mit der Aufhebung der Klöster begann, verloren besonders wertvolle Kunstgegenstände ihre Obhut und wurden verkauft. Nur wenige Stü-cke behielt der Kanton zurück.

Private Sammler retten ObjekteIm Thurgau galt damals wie anderswo, dass Sammlungen in Privatbesitz waren und damit der Öffentlichkeit verborgen blieben. In die Bresche sprangen Vereine und Gesellschaften, die früh erkannten, dass die kostbaren Kunstgegenstände auch einen Wert für Staat und Gesell-schaft haben. So formiert sich 1859 der Historische Verein des Kantons Thurgau und schreibt die Rettung und den Erhalt von Altertümern in seinen Statuten fest.

Durch seine Tätigkeit wird der Verein die Anlaufstelle für historische Objek-te. Sogar der Kanton selbst überlässt

dieser privaten Institution seine Kloster-schätze, die ab 1911 neben den anderen Objekten auf dem Dachboden der Kan-tonsschule Frauenfeld gelagert wurden.

Konservierung durch die MuseumsgesellschaftAus heutiger Sicht ist klar, dass die Bedingungen für eine langfristige Kon-servierung auf dem Dachboden nicht erfüllt waren. Dies erkannten auch die Zeitgenossen und gründeten 1917 die Thurgauer Museumsgesellschaft, die 1924 im Luzernerhaus in Frauenfeld ein erstes Museum eröffnete. Der His-torische Verein übertrug sodann seine gesamte Sammlung der Gesellschaft.

Zunehmend unterstützte der Kanton Thurgau die Gesellschaft finanziell, bis sich nach dem Zweiten Weltkrieg die Gelegenheit bot, ein kantonales histo-risches Museum im Schloss Frauenfeld einzurichten. Die frühere Schlossherrin Marie Bachmann hatte das Schloss dem Kanton testamentarisch vermacht und so unterzeichneten die Museumsgesell-schaft und der Kanton im Jahr 1958 einen Museumsvertrag. Damit war der Grundstein für das zwei Jahre später neu restaurierte Schloss-Museum gelegt.

Übergabe in zwei AktenMit dem Museumsvertrag ging auch der allergrösste Teil der Sammlung von der Museumsgesellschaft an den Kan-ton über. Einzelne, zum Teil auch sehr wertvolle Stücke, blieben aber davon ausgenommen. Dazu gehörten etwa

das bedeutende Weihnachtsrelief aus dem Spätmittelalter oder auch die zwei beeindruckenden Altarflügel aus der Kirche Lommis. Hinzu kommen diverse andere erlesene Stücke wie Bildnisse, Grafiken oder Glasmalereien. Als Bei-spiel sei hier die Scheibe aus Bussnang erwähnt, die eine Gerichtsszene im Jahr 1591 zeigt.

Dem kantonalen Museum oblag seither rund 60 Jahre lang nicht nur die Öffent-lichkeitspräsentation dieser Objekte, sondern auch deren Erforschung und Konservierung. Als sogenannte Dauer-leihgaben gehörten sie damit zwar der Museumsgesellschaft, die Verantwor-tung trug jedoch das Historische Muse-um Thurgau.

Diese ambivalente Situation wurde nun am 1. November 2018 aufgehoben. In einem historisch bedeutungsvollen Schenkungsakt übergab die Museums-gesellschaft ihre letzten Objekte ganz in die Obhut des Kantons. Damit sind sie langfristig für Staat und Öffentlich-keit gesichert. Regierungsrätin Monika Knill dankte im Namen des Kantons der Museumsgesellschaft, vertreten durch ihren Präsidenten Heinz Reinhart, für die Überlassung dieses wertvollen Kul-turschatzes. Das Historische Museum Thurgau seinerseits kümmert sich wei-terhin um deren fachgerechte Aus- und Sicherstellung.

Christine Süry, Sammlungskuratorin Historisches Museum Thurgau

Verbleibendes Kulturgut der Museumsgesellschaft geht an den Kanton

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Reliefbauer Ernst Schefer bei seiner Arbeit. Foto Markus Keller

Ausschnitt des Thurgauer Reliefs in ungewohnter Perspektive. Foto Eliane Huber

Kultur 15

Rund 1700 Stunden, viel Geduld und eine ruhige Hand – all das benötigte der Bau des eindrücklichen Thurgauer Reliefs, das im Kabinett des Naturmu-seums in Frauenfeld erstmals öffent-lich gezeigt wird.

Der Amriswiler Ernst Schefer fertigte das Relief in den Jahren 2016 und 2017 in seinem Atelier in Biessenhofen. Sein Werk vermittelt einen überaus anschau-lichen, informativen und sinnlichen Eindruck der vielgestaltigen Thurgauer Landschaft und lädt zum Schauen, Fin-den und Erinnern ein. In einer neuen Kabinettausstellung präsentiert das Naturmuseum Thurgau erstmals das 2017 erworbene Relief und stellt seinen Urheber näher vor.

Eine dreidimensionale Thurgauerkarte Landkarten im Massstab 1 :25 000 des Bundesamtes für Landestopografie swisstopo, die auf dünne Sperrholzplat-ten aufgebracht sind, dienen dem Relief-bauer als Grundlage. Die Platten werden den Höhenkurven entlang ausgesägt und die verschiedenen Ebenen aufeinan-der geklebt. Tönt einfach, ist aber eine äusserst anspruchsvolle Arbeit, die ein hohes Vorstellungsvermögen, präzises Arbeiten und unendlich viel Geduld erfordert. Als ehemaliger Werkzeugma-cher bringt Ernst Schefer die dafür not-wendigen Voraussetzungen mit.

Die Geländeverläufe seines Reliefs sind nicht wie sonst üblich modelliert, son-

dern werden aus den Landkarten von Höhenkurve zu Höhenkurve mit Stufen veranschaulicht. Die Landkarte wird dadurch dreidimensional dargestellt und die vielfältigen Zusatzinformatio-nen, die sie enthält, bleiben sichtbar. So entsteht ein Stufenrelief, das in seiner Art im internationalen Reliefbau einzig-artig ist und die Thurgauer Landschaft mit eindrücklicher Detailfülle abbildet.

Kunstvolle HöhenkurvenBevor sich der Reliefbauer ans Aussä-gen seiner Platten macht, verinnerlicht er sich den Verlauf der Höhenkurven, indem er ein Transparentpapier über die Karte legt und jede einzelne Höhenkur-ve zunächst mit einem dünnen Bleistift abpaust. So prägt er sich besonders delikate Partien ein, bei denen die Lini-en zum Beispiel sehr nahe beieinander liegen, unerwartete Verläufe nehmen oder bei Berg- und Hügelspitzen kleinste Kreise – « Inselchen » wie Ernst Schefer sie nennt – bilden.

Das höchste « Inselchen » liegt auf dem Hörnli, mit 1130 Metern über Meer (auf Zürcher Boden), die tiefste Ebene im Bodensee, bei 160 Metern über Meer. Die Äquidistanz, das heisst die Höhen-differenz zwischen zwei benachbarten Höhenlinien, beträgt zehn Meter. Die abgepausten Höhenkurven zeichnet der Reliefbauer anschliessend mit verschie-denen Farben nach. Die Reihenfolge der Farben wiederholt sich dabei immer wieder. Sie entspricht einem ausgeklü-gelten System, das einen materialsparen-

den Aufbau des Reliefs ermöglicht. Die-ser vorbereitende Arbeitsprozess ergibt eigentümliche Bilder von unerwarteter Schönheit. Sie sind ebenfalls in der Aus-stellung zu bestaunen.

Der Thurgau ist innen hohlIn der neuen Kabinettausstellung ist das eindrückliche, rund 1,5 mal 2,5 Meter grosse Stufenrelief ausgestellt. Ein Film, in dem Ernst Schefer bei der Arbeit zu sehen ist, zeigt die verschiedenen Arbeitsschritte und Techniken, die der Bau erforderte. In drei Hörstationen gibt der Reliefbauer zudem Auskunft über seine Arbeit, seine Leidenschaft für dieses anspruchsvolle Kunsthandwerk und erklärt beispielsweise auch, warum bei ihm « der Thurgau innen hohl ist ». Die Ausstellung dauert bis 3. November 2019. Weitere Informationen finden sich unter www.naturmuseum.tg.ch.

Hannes Geisser und Barbara Richner, Naturmuseum Thurgau

Wie Landkarten zum Leben erweckt werden

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16 People

Mitte September besuchte das Team des Amtes für Berufsbildung und Berufsberatung die Swiss Skills in Bern. Die Berufsmeisterschaften erlebten die aus Frauenfeld angereisten Berufsbildungsfachleute als spannend und motivierend. Foto Daniela Lüchinger

Im Oktober wurde die Ausschreibungskampagne zum Forschungspreis Walter Enggist lanciert. Der Slogan lautet « Jeder hat mal angefangen », dazu wurden Botschafter aus der Verwaltung ins Boot geholt. Foto Bettina Kunz

Der diesjährige Thurgauer Kulturpreis ging an die bildende Künstlerin und Kultur-vermittlerin Judit Villiger. Regierungsrätin Monika Knill überreichte ihr in Frauenfeld den Preis, die Laudatio hielt Peter Stohler. Foto Mario Gaccioli

In den Herbstferien hat der Informationsdienst wieder Medienfahrten organisiert. Kantonsplanerin Andrea Näf-Clasen und Matthias Künzler, Leiter der Abteilung Natur und Landschaft im Amt für Raumentwicklung, stellten dabei das Biodiversitätsmonito-ring Thurgau vor. Foto Walter Hofstetter

Der diesjährige Ausflug der Staatskanzlei führte in den Versuchsstollen Hagerbach. Dort erfuhren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie der Stollen als Trainingscamp und Forschungslabor genutzt wird. Foto Staatskanzlei Thurgau

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Rund um St. Gallen hat es zahlreiche Brücken. Auch die fittesten Wanderer und Wanderinnen brauchen mal eine Pause. Fotos Walter Ebinger

18 Pensionierte

Die Herbst-Wanderungen der Pensio-nierten waren wie üblich gut besucht. Auch auf den Ausflügen waren die warmen Temperaturen ein omniprä-sentes Thema. Im Oktober haben die Pensionierten die Umgebung der Stadt St. Gallen erkundet.

Mit Wanderleiter Toni Brändli waren im September 54 Pensionierte auf dem Seerücken bei Dettighofen und Hörhausen unterwegs. In « Normaljah-ren » wäre das bei mildem Wetter eine Frühherbstwanderung mit tiefgrünen Wiesen, Äckern und Wäldern gewesen. Wie bereits auf der August-Wanderung waren die Trockenheit und die Hitze das grosse Thema. Weil der Regen ausblieb, verschärfte sich die Situation zusehends : der Lochmühlebach trocken, die Wiesen bräunlich und kaum Gras, die Maisäcker als Tagesfutter oder Silage abgeerntet, die Kartoffeläcker leer. Die Äcker lagen meistens brach, weil für die Saaten der Regen fehlte. Die Rekord-Obsternte hingegen war voll im Gang, es gab kleinere Früchte und viel Fall- und Mostobst. Die meisten Wan-derinnen und Wanderer empfanden die Sonne und die Hitze als unangenehme Belastung auf der an sich leichten Wan-derung. Zum Abschluss gab es in der Linde Dettighofen Wurst-Käsesalat mit Pommes frites, eine neue, willkommene Zvierivariante.

Brücken, Kraftwerk und Gübsensee49 Teilnehmer hatten sich für die Oktober-Wanderung in der Umgebung

der Stadt St. Gallen angemeldet. Das tiefe Sittertobel war seit jeher das grosse Verkehrshindernis für den Zugang von Westen her. Wegen der dafür nötigen Brücken bekam der Ort bereits vor 800 Jahren den Namen Bruggen. Das Dorf gehörte zur Gemeinde Straubenzell, die 1918 zur Stadt St. Gallen eingemeindet wurde.

Wanderleiter Walter Ebinger konnte als Bauingenieur bei den vielen grossen Brücken leicht verständliches Fach-wissen einbringen. Die Haggenbrücke wurde nach langen Diskussionen über die Finanzierung 1936/37 gebaut. Damit wurde Stein AR an die « Welt » angeschlossen. Die filigrane Fachwerk-konstruktion aus 350 Tonnen Stahl ist 355 m lang, auf zwölf Pfeiler abgestützt und 99 Meter hoch über der Sitter. Schon bei der Einweihung schwankte die Brücke unter der Last der über-aus zahlreich anwesenden Zuschauer bedenklich, und sie heisst seither « Ganggelibrugg ». Bei der Renovation 2010 wurden die Schwingungsprobleme gelöst und Sicherheitsnetze angebracht. Heute ist sie im Inventar der nationalen Kulturgüter.

Ebenso imposant sind die übrigen Bahn- und Strassenbrücken, insbesondere das spektakuläre Sitterviadukt der Süd-ostbahn, mit ebenfalls 99 Metern die höchste Eisenbahnbrücke der Schweiz. Das Kraftwerk Kubel im Sittertobel wurde 1898 bis 1900 gebaut und war bedeutend für die Elektrifizierung im

Raum St. Gallen. Das Wasser kommt aus dem Gübsensee. Dieser wurde durch eine Schwergewichtsmauer und Erd-dämme künstlich aufgestaut. Das Was-ser gelangt über zwölf Kilometer lange Stollen aus Sitter und Urnäsch dorthin. Der Wasserstand der Sitter kann bei Bedarf durch Zuleitung von Wasser aus diesem See reguliert werden, was die Thurgauer Organisatoren des alljährlich stattfindenden Mammut-Flossrennens besonders zu schätzen wissen. Der Güb-sensee ist auch ein Wasservogelparadies und ein Naturschutzgebiet, das für die Stadt-St. Galler als ganz beliebtes Nah-erholungsgebiet gilt.

Armin James Bont 007

Eine Hitzeperiode ohne Ende

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Die Pensionierten konnten unter anderem das Tagesschau-Studio ansehen. Foto Beat Benkler

Kurt Künzler freut sich darauf, bald seinen in Australien lebenden Enkel zu sehen. Foto Guido Bruggmann

Pensionierte 19

Die Ausschreibung für Führungen durch die SRF-Studios im Leutschenbach stiess auf grosses Interesse. Die über 160 Angemeldeten erhielten an einem der vier Halbtage die Möglichkeit, sich von SRF-Mitarbeitenden von Studio zu Studio führen zu lassen.

Nach einem Willkommensgetränk ging es treppauf und treppab. Gespannt betraten wir das Tagesschau-Studio. Im Zentrum steht der lange Moderationstisch. Auf der linken Seite wird die Tagesschau moderiert und rechts « 10 vor 10 ». In der Mitte finden die Interviews mit den Gästen statt. Wäh-rend einer Sendung sind nur zwei Personen im Studioraum : der Moderator oder die Moderatorin und ein Assistent. Auf Schienen werden die drei vollautomatischen Kameras gesteu-ert. Die Moderatoren schauen in die richtige Kamera und lesen im Teleprompter den laufenden Text ab, den sie selbst geschrieben haben. Der Assistent im Hintergrund regelt die Geschwindigkeit der Laufschrift. An der Decke hängen Dut-zende von Scheinwerfern. Neben dem Tagesschau-Studio befindet sich der Kommandoraum mit Arbeitsplätzen für die Technik, die Gesamtleitung und den Regisseur. Täglich tref-fen hier Hunderte von News aus aller Welt ein. Die Redaktion hat die Aufgabe, laufend eine Auswahl davon ins Programm der Tagesschau aufzunehmen und einige Themen für die Ver-tiefung an « 10 vor 10 » weiterzuleiten.

Anschliessend wurden die Pensionierten durch weitere Stu-dios geführt : Sportpanorama, Club, Puls, Schawinski, Kas-sensturz, Arena, Glanz und Gloria, Wort zum Sonntag, Stern-stunde Philosophie etc. In einigen Studios hatte es bis zu drei verschiedene Sendedekors, die schnell auf Rollen zusammen-gestellt werden können. Überrascht hat uns das eher kleine Arena-Studio. Diesen Raum stellt man sich vom Bildschirm zu Hause viel grösser vor. Unsere gastfreundlichen Führerin-nen und Führer antworteten auf unsere vielen Fragen kom-petent und informativ. Nach diesem Blick hinter die Kulissen und den vordemonstrierten technischen Tricks schauen wir jetzt zu Hause doch etwas anders fern !

Beat Benkler

Als der Leiter der Fachstelle für Kultur im August 2002 pensioniert wurde, nahm er sich vor, die vielfältigen Kon-takte, die während seiner Amtszeit weit über den Kanton Thurgau hinaus entstanden waren, zu pflegen und auch neue Kontakte zu knüpfen.

Als wohltuend empfand es Kurt Künzler, dass er nach seiner Pensionierung nicht mehr fremdbestimmt, sondern weitge-hend selbstbestimmt leben konnte. Es gab da plötzlich Raum für Neues. Das Klavierspielen entdeckte er neu und übte viel. Er engagierte sich im Vorstand der Pensionierten-Vereinigung PSSL, war zwölf Jahre Präsident des Thurgauer Senioren- und Rentnerverbandes und ebenso lange im Stiftungsrat der Pro Senectute. Im Jahr 2007 gründete er in der Musikschule Weinfelden den gemischten Chor « Die Thurgauer Singers » und war zehn Jahre für die Chorleitung verantwortlich. Gleich lang dirigierte er den Evangelischen Kirchenchor Affeltrangen. Nebst dem Jassen und dem Lösen von Kreuz-worträtseln wurde so das Singen sein grosses Hobby, das ihm viel Freude bereitet.

Das Alter habe viele Facetten, Schicksalsschläge gehörten auch dazu. Da sei es gut, wenn man auf Wanderungen oder Ausflügen Abstand gewinnen könne. Bewegung sei für ihn wichtig, sagt der 81-jährige ehemalige Zehnkämpfer. Er wandert besonders gerne im Wald. Zwei seiner Kinder leben in Australien. Dank Skype habe er einen regen Kontakt mit ihnen. Für nächstes Jahr hat er eine Reise nach Australien geplant, wobei er sich ganz besonders auf das Treffen mit sei-nem Enkel freut. « Im Alter werden wir immer langsamer. Ist man krank, geht es viel länger, bis man wieder auf den Beinen ist. Das kann ich gut akzeptieren. » Kurt Künzler ist zufrie-den, dass es ihm seine Gesundheit erlaubt, den Alltag selber zu gestalten. Beim Wohnungsputz lässt er sich gerne von einer Mitarbeiterin der Pro Senectute helfen. Man müsse halt auch lernen, Hilfe anzunehmen. Sein Lebensmotto stammt aus einem Liedtext : « Der hat sein Leben am besten verbracht, der die meisten Menschen hat froh gemacht. »

Guido Bruggmann

Führung durch die SRF-Studios Leutschenbach

WAS MACHT EIGENTLICH … KURT KÜNZLER ?

« Die Menschen froh machen »

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Roland Huber Alfons Loser Franziska Weber

Roland HuberNach Abschluss der Ausbildung zum Baumschulist arbeitete Roland Huber während einigen Jahren in einem Gartencenter und anschliessend in der Stadtgärtnerei in Arbon. Auf die Eröffnung des Zubringers A1.1 (Umfahrung Arbon) wurde für den Unterhaltsbezirk 1, Kesswil, ein zusätz-licher Handwerker mit Fachrichtung Grünpflege gesucht. Da Roland Huber die ideale Ausbildung und die idealen Voraussetzungen mitbrachte, wurde er auf den 1. Oktober 1993 als Hand-werker und Chauffeur eingestellt. Als gelernter Baumschulist ist er der richtige Mann für den Unterhalt der Grünflä-chen entlang der Kantons strassen. Mit seinem breiten Fachwissen ist er eine gute Unterstützung für den Gruppen-führer. Das ihm anvertraute Fahrzeug pflegt er, als ob es sein eigenes wäre.

Den Ausgleich zur Arbeit findet Roland Huber in der Pflege seines Gartens und dem Unterhalt seines Hauses. Während zehn Jahren war er im Atemschutz in der Feuerwehr Altnau/Güttingen enga-giert. Velo- und Motorradfahren und auch Reisen gehören zu seinen Hobbys.

Lieber Roland, zu deinem Arbeits-jubiläum gratuliere ich dir ganz herzlich und danke dir für deine engagierte Mit-arbeit. Ich wünsche dir für deine Arbeit und deine privaten Aktivitäten weiter-hin viel Freude und Befriedigung.

Markus Stamm, Bezirkschef, Unterhaltsbezirk 1

Alfons LoserAm 1. Dezember 1993 begann Alfons Loser als Netzwerktechniker beim Amt für Informatik zu arbeiten. 25 Jahre sind eine lange Zeit – speziell in der schnelllebigen Informatikwelt, wo sich technische Errungenschaften bis heute permanent den Rang ablaufen. So kann Alfons Loser stolz auf viele Informatik-Meilensteine zurückblicken, die er für das AFI und den Kanton erreicht hat. Bereits kurz nach seinem Stellenantritt wurde Alfons Loser als junger Pro-jektleiter beauftragt, die ersten stand-ortübergreifenden Computernetze für den Kanton aufzubauen. Das Projekt vernetzte damals nur wenige Standor-te der kantonalen Verwaltung. 2002 erfolgte unter seiner Federführung der Startschuss zum Aufbau des heutigen kantonsweiten IT-Netzwerks TGNet und kurz darauf die Einführung der digitalen Telefonie zusammen mit dem heutigen 058er Telefonnummernkon-zept. Seit 2007 führt Alfons Loser das rund zehnköpfige Netzwerkteam mit der Gesamtverantwortung für sämtliche IT-Netzwerke, Telefonie und Netzwerk-sicherheit.

Lieber Alfons, ich gratuliere dir ganz herzlich zu deinem Dienstjubiläum und bedanke mich für dein grosses Enga-gement und die langjährige Treue. Für die Zukunft wünsche ich dir weiterhin viel Freunde, Zufriedenheit und beste Gesundheit.

Roger Bartmann, Abteilungsleiter IT-Betrieb, Amt für Informatik

Franziska WeberAufgewachsen in Märstetten, absolvierte Franziska Weber ihre Lehre beim Grund-buchamt und Notariat Märstetten. Franziska entschloss sich an schliessend, den Lehrgang für Bäuerinnen zu besuchen und verliess uns kurzzeitig. An schliessend kehrte Fränzi zu unserer Verwaltung zurück und trat eine Stelle beim Grundbuchamt und Notariat in Steckborn an. Schnell fand sie sich zurecht und erwarb im Oktober 1995 den Fähigkeitsausweis als Grundbuch-verwalterin. Mit diesem Leistungsaus-weis amtete sie ab Januar 1997 als Stell-vertreterin beim Grundbuchamt Steck-born. Durch die Reorganisation im Jahr 2016 verlegte Franziska Weber ihren Arbeitsplatz von Steckborn nach Frauen-feld. Im gleichen Jahr legte sie zudem die Prüfung als Notarin ab und amtet seitdem als umsichtige Grundbuchver-walterin und Notarin in Frauenfeld.

Den Ausgleich zu ihrer täglichen Arbeit holt sie sich in der Musik. Sie ist Mit-glied des Vorstandes der Stadtmusik Steckborn und spielt Klarinette. Fränzi hält für jeden Kunden, jede Kollegin und Kollegen ein ehrliches Lächeln bereit und motiviert so unser Team. Ich danke Fränzi für ihren Einsatz im Dienste des Kantons Thurgau. Vor allem schätze ich ihre besonnene Art und freue mich, dass ich weiterhin auf ihre Kompetenz zählen darf. Ich gratuliere Fränzi zum 25-Jahr-Jubiliäum und ich wünsche ihr weiter-hin viel Freude und Zufriedenheit.

Jürg Weber, Gesamtleiter Grund-buchamt und Notariat Frauenfeld

25 Dienstjahre

20 Leute · Ehrungen

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Stephan Rist

Stephan RistAm Sonntag, 19. August 2018, ist Stephan Rist nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Durch sein Wissen und sein freundliches, hilfs-bereites Wesen hat er den Rechtsdienst der Staatskanzlei mitgeprägt.

Stephan Rist war seit dem 1. Juli 2012 stellvertretender Leiter des Rechts-dienstes der Staatskanzlei. Zuvor hatte er die kantonale Verwaltung sowie weitere Behörden durch verschiedene Praktika (unter anderem im DBU und DJS sowie am Bezirksgericht in Kreuz-lingen) kennengelernt. Sein Wissen war breit gefächert. Zuletzt arbeitete er intensiv am Projekt E-Voting mit. Er hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Auslandschweizerinnen und -schweizer am 23. September 2018 elektronisch abstimmen konnten. Im vergangenen Jahr schloss er zudem eine Zusatzausbil-dung in Europarecht ab.

Stephan verbrachte seine Freizeit mit Vorliebe in der Natur und erklomm unter fachmännischer Anleitung man-che Berggipfel. Leider war es ihm nicht mehr vergönnt, seine lange geplante Reise in die Rocky Mountains anzu-treten. Wir verlieren einen engagierten Mitarbeiter und geschätzten Kollegen, mit dem wir sehr gerne zusammen-gearbeitet haben.

Marius Kobi, Leiter Rechtsdienst Staatskanzlei

Dominique Stadler Fachspezialistin, Amt für Wirtschaft und Arbeit, zum erfolgreichen Abschluss des MSc in Management and Law.

Tamara Grütter Teamleiterin Admin. RAV Frauenfeld, zum erfolgreichen Abschluss CAS Public Management und Führung.

Melina Maier Sachbearbeiterin ALE, Amt für Wirt-schaft und Arbeit, zum erfolgreichen Abschluss ihrer Weiterbildung zur Personalassistentin.

Karin Schläpfer Personalberaterin RAV Frauenfeld, Amt für Wirtschaft und Arbeit, zur erfolgreich bestandenen Berufsprüfung HR-Fachfrau mit eidg. Fachausweis.

Daniel Wessner, Leiter Amt für Wirtschaft und Arbeit

Katharina Brun zum Master in Conservation/ Restoration.

André Salathé, Staatsarchivar

Milena Sinzig Eingliederungsspezialistin IV-Stelle Eingliederung/Rente, zum CAS an der Hochschule Luzern in Supported Employment.

Ilja Osterwalder Eingliederungsspezialist IV-Stelle Eingliederung/Rente, zum CAS an der Hochschule Luzern in Supported Employment.

Andy Ryser, Direktor Sozial-versicherungszentrum Thurgau

Andreas Koller Haustechniker, zum Hauswart mit eidgenössischem Fachausweis.

Markus Städler, Abteilungsleiter Gefängnisse, Amt für Justizvollzug

Nachruf Wir gratulieren

Leute · Ehrungen 21

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20 DienstjahreFabian DuxProjekleiter/OrganisationsentwicklungSteuerverwaltung

Elisabeth HolzmannSachbearbeiterin, Bezirksgericht Weinfelden

Hermann RuschChemielaborant, Kantonales Laboratorium

25 DienstjahreRuzica CiricMitarbeiterin Reinigung, Kantonsschule Frauenfeld

Marc ZürcherArbeitsagoge, Amt für Justizvollzug/ Massnahmenzentrum Kalchrain

30 DienstjahreJudith BorerMittelschullehrerin, Pädagogische Maturitätsschule Kreuzlingen

Michael JanserChef Rechtsdienst, Generalsekretariat Departement für Bau und Umwelt

Andreas LoretzZentralist, Kantonspolizei

Heidi LüthiSachbearbeiterin, Amt für Justizvollzug/ Straf­ und Massnahmenvollzug

Monika Sauter PeerLehrbeauftragte, Pädagogische Maturitätsschule Kreuzlingen

Marianne PelosiSachbearbeiterin, Grundbuchamt und Notariat Münchwilen

Dr. Thomas SolivaGerichtsschreiber, Obergericht

35 DienstjahreDr. Hermann BrennerLeiter Ackerbau/Futterbau, Bildungs­und Beratungszentrum Arenenberg

Sebastian HörenbergBerufsfachschullehrer, Bildungszentrum für Gesundheit und Soziales

Die anderen runden Zahlen

22 Leute · Ehrungen

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AustritteBesmir AmetiSachbearbeiter, Bezirksbetreibungsamt Kreuzlingen

Patrizia BählerSachbearbeiterin, Sozialversicherungszentrum Thurgau

Karin CalonderVeranlagungsexpertin, Steuerverwaltung

Vera Da Silva Pinho LourencoStellvertretende Hauswartin, Kantonsschule Romanshorn

Theres Di BellaSachbearbeiterin, Staatsanwaltschaft Bischofszell

Ernst GuggisbergWissenschaftlicher Archivar, Staatsarchiv

Annina InauenSekretärin, Sportamt

Dominique KenelSachbearbeiterin, Staatsanwaltschaft Frauenfeld

Erika KistAbteilungsleiterin Administration und stellvertretende Museumsdirektorin, Kulturamt/Napoleonmuseum Arenenberg

Karin KolbSekretärin, Amt für Wirtschaft und Arbeit

Christa LocherJur. Fachexpertin, Steuerrekurskommission

Adriano LovecchioSachbearbeiter, Sozialversicherungszentrum Thurgau

Melina MaierSachbearbeiterin, Amt für Wirtschaft und Arbeit

Niklaus MaurerFachexperte, Amt für Umwelt

Thomas MerzStaatsanwalt, Staatsanwaltschaft Frauenfeld

Zippora MüllerSachbearbeiterin, Hochbauamt

Albert RichleSozialpädagoge, Amt für Justizvollzug/ Massnahmenzentrum Kalchrain

Beatrix SchmidSachbearbeiterin, Kantonsschule Frauenfeld

Christian Schürchstellvertretender Ressortleiter Schlosserei, Amt für Justizvollzug/Massnahmenzentrum Kalchrain

Markus StädlerLeiter Gefängnisse, Amt für Justizvollzug

Thomas StalderFachspezialist, Amt für Umwelt

Rodrigo TeixeiraSachbearbeiter, Sozialversicherungszentrum Thurgau

Eva WächterSachbearbeiterin, Bezirksbetreibungsamt Frauenfeld

Manuel WiderProjektleiter FM Energie, Hochbauamt

Reto ZuberTeamleiter/Abteilungsleiter Stellvertreter, Sozialversicherungszentrum Thurgau

PensionierungenMartin BaumgartnerKonkursverwalter, Konkursamt und Betreibungsinspektorat

Armin FritscheBereichsleiter, Polizeischule Ostschweiz

Irene HaslerMitarbeiterin Sicherheits­ und Koordinationszentrale, Amt für Justizvollzug

Hermann Höhenerstellvertretender Bezirkschef, Tiefbauamt, Unterhalt

Hugo HugMitarbeiter Schloss/Museum, Napoleonmu­seum Arenenberg

Rolf KellerFachexperte HR­Process­Engineering, Personalamt

Kommen und Gehen

Leute · Ehrungen 23

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PensionierungenFranz KnuppAusbildungsberater, Amt für Berufsbildung und Berufsberatung

Theresia KuratliSekretärin, Bildungszentrum für Technik Frauenfeld

Bruno LandertPolizei­Wachtmeister mbA, Kantonspolizei

Herbert LenzFachexperte Wasserbau und Hydrometrie, Amt für Umwelt

August RuckstuhlHandwerker, Tiefbauamt, Unterhalt

Markus StuderusLeiter Abteilung Finanzen und Dienst­leistungen, Amt für Berufsbildung und Berufsberatung

Ulrich WeideliTierarzt, Veterinäramt

ÜbertritteMarianne BommerOberrichterin, Obergericht

Anina KellerSachbearbeiterin, Bezirksbetreibungsamt Kreuzlingen

Anja MettlerSachbearbeiterin, Staatsanwaltschaft Bischofszell

Jasmin RieserSachbearbeiterin, Amt für Volksschule

Melanie SchläpferFachspezialistin Arbeitsmarktaufsicht, Amt für Wirtschaft und Arbeit

Arbnora ZefiqZivilstandsbeamtin, Zivilstandsamt Bezirk Kreuzlingen

Kommen und Gehen

24 Leute · Ehrungen

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Eintritte

Karin AllemannApplikationsverantwort-liche, Amt für Informatik

Simona BlessJuristin, KESB Frauenfeld

Matea DomicSachbearbeiterin, Grundbuch- und Notariatsverwaltung

Valentin ArbenzRevisor, Finanzkontrolle

Lynn BürkiSachbearbeiterin Revisorat, Steuerver-waltung

Christine DörigSachbearbeiterin, Sozialversicherungs-zentrum Thurgau

Alexandra ArpagausPflegefachfrau, AJV/Kantonalgefängnis

Richard de WittMitarbeiter Betreuungs- und Sicherheitsdienst, Amt für Justizvollzug

Alain FornyVeranlagungsexperte, Steuerverwaltung

Asdren BerishaVeranlagungsexperte, Steuerverwaltung

Marco DietrichEinsatzleiter SNZ 144, Amt für Gesundheit

Glorinda GashiSachbearbeiterin, Migrationsamt

Geraldine BaslerSekretärin, Sportamt

René BosshartLeiter Zentrale Dienste, Forstamt

Marcia Do Vale FloresMitarbeiterin Reinigung, Kantonsschule Frauenfeld

Sabine EugsterSekretärin, Kantonsschule Romanshorn

Ricardo FontinhaHandwerker/Chauffeur, Tiefbauamt/Unterhalt

Lotti ItenSekretärin, Verwaltungsgericht

Hanspeter HugBerater/Lehrer, BBZ Arenenberg

Filipe LagePersonalberater, Amt für Wirtschaft und Arbeit

Maria PuzzoMitarbeiterin Reinigung, Kantonsschule Frauenfeld

Nadine RuchtiSachbearbeiterin, Sozial versicherungszentrum Thurgau

Leute · Ehrungen 25

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Eintritte

Matthias MüllerFachexperte Wasserbau, Amt für Umwelt

Ramin WyssSachbearbeiter, Amt für Betreibungs- und Konkurswesen

Rita PantanoSekretärin, Bezirksgericht Frauenfeld

Andry RazafindralamboSachbearbeiter, Migrationsamt

Thomas ReinhardProjektleiter Stab, Amt für Wirtschaft und Arbeit

Lidia TassoneSachbearbeiterin, Gewerblichers Bildungs-zentrum Weinfelden

Michael TschümperlinICT-Systemspezialist, Amt für Informatik

Jasmin GschwendSachbearbeiterin, Sozialversicherungs-zentrum Thurgau

Franziska HennySachbearbeiterin Sicherheitspolizei, Kantonspolizei

Sandra HessSachbearbeiterin Inkasso-wesen, Finanzverwaltung

Andrea LoppacherSachbearbeiterin Quellen steuer, Steuer-verwaltung

26 Leute · Ehrungen

Susanne SchäfliSachbearbeiterin Rechnungswesen, Kantonsschule Frauenfeld

Marivane Schälchli CostaMitarbeiterin Reinigung, Kantonsschule Frauenfeld

Daniel WidmerApplication­Manager, Steuerverwaltung

Roland WildAusbildungsberater, Amt für Berufsbildung und Berufsberatung

Katarina ZderkovaMitarbeiterin Reinigung,Kantonsschule Frauenfeld

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Thomas Ribi liebt es, sich in der Natur zu bewegen. Strategisch positioniert – nun heisst es abwarten … Fotos Daniela Lüchinger

Thomas Ribi bringt es auf den Punkt : Jagen ist für ihn kein Hobby, sondern eine Miliztätigkeit. Im Leben des Ressortleiters Infrastruktur im Amt für Bevölkerungsschutz und Armee hat die Jagd einen hohen Stellenwert. Was gewinnt er dem Jagen ab ?

Da steht er : Feste Schuhe, graue Hosen und eine grellorange Jacke. Unter dem Arm trägt Thomas Ribi ein Jagdgewehr mit drei Läufen, einen sogenannten « Drilling ». Je nach Tier ist vorgeschrie-ben, ob Schrot oder Kugeln verwendet werden müssen. Rennt das Wild nicht gleich davon, wenn es den bunten Jäger sieht ? « Nein », sagt Ribi und schmun-zelt, « das Wild nimmt meine farbige Jacke nicht wahr, es sieht nur schwarz und weiss. »

Der Ermatinger ist gross geworden mit der Wasserjagd am Untersee. Als Kind begleitete er oft seinen Vater, der fischte und jagte. « Als ich 20 Jahre alt war, löste man einfach eine Tageskarte, um zu jagen », erklärt er. Gut, seien diese Zeiten vorbei. 1992 trat ein neues Jagd-gesetz in Kraft. Um Jäger zu werden, ist seitdem eine Prüfung vorgeschrieben. Ribi bereitete sich während eineinhalb Jahren intensiv darauf vor. Als frischge-backener Jäger trat er mit 23 Jahren in eine Jagdgesellschaft ein.

Wildes Wettschiessen ?Zusammen mit vier weiteren Jägern bildet er heute die Jagdgesellschaft Hugelshofen-Altenklingen, die als Päch-

terin ein Gebiet von rund 500 Hektaren betreut. Das Departement für Justiz und Sicherheit gibt klare Zielvorgaben : Mindestens 25 Rehabgänge pro Jahr durch Jagd oder Unfälle. Die Unfälle auf Strasse oder Schiene sind laut Ribi nicht zu vernachlässigen. « Es kommt durchschnittlich ein Drittel der Rehe im Verkehr zu Tode », weiss er aus der Thurgauer Statistik.

Bei Füchsen oder Wildschweinen gibt es kein Limit. Hier lautet die Vorgabe, so viele Tiere wie möglich zu schiessen. Ein wildes Wettschiessen also, das im Wald stattfindet ? « Es gibt noch viel altes Gedankengut in den Köpfen der Bevölkerung », bedauert der 49-jährige Ribi. Die Jagdgesellschaften seien dafür verantwortlich, den nötigen Ausgleich für die Natur zu schaffen. Wildschwei-ne beispielsweise produzieren grosse Schäden im Wald und auf dem Kultur-land der Landwirte. Aus diesem Grund müssen sie dezimiert werden. Rehe wiederum knabbern junge Triebe an, so dass sich der Wald nicht erneuern kann. Für alle Tiere besteht jedoch eine Schonzeit.

Emotionale MomenteThomas Ribi hat Ehrfurcht vor den Tieren. Natürlich herrsche Freude, wenn plötzlich Wild auftauche und er bereit sei, einen gezielten Schuss abzugeben. Trotzdem sagt er : « Das Abdrücken ist ein sehr emotionaler Moment. » Wenn das Tier dann leblos auf dem Waldboden liege, zittere er.

Ribi ist es wichtig, einen guten Schuss zu platzieren, damit das Lebewesen nicht leiden muss und sofort tot ist. Bevor überhaupt Wild auftaucht, sitzt der Jäger schon mal 50 Stunden auf dem Hochsitz. Manchmal leisten ihm seine Frau Patricia und die zwölfjährige Toch-ter Anja Gesellschaft. Die Akzeptanz durch die Familie sei wichtig, erklärt Thomas Ribi. Der Zeitaufwand für die Jagd ist besonders im Herbst gross. Während der Gesellschaftsjagden ist Ribi praktisch jeden Samstag im Wald. Jede Jagdgesellschaft organisiert vier dieser Jagden pro Jahr. Dabei sorgen einige Treiber zusammen mit Hunden für Unruhe im Wald. Sie treiben so das Wild in Richtung der Jäger, die sich an strategischen Stellen platziert haben. Insgesamt ist jeweils rund ein Dutzend Jäger an einer solchen Jagd beteiligt.

Das restliche Jahr über jagt der Natur-liebhaber alleine. Das war er auch, als er – nach zwei erfolglosen Stunden auf dem Hochsitz – mit seiner Frau tele-fonierte. Just kam ein Rehbock in Sicht-weite, der den plaudernden Jäger nicht wahrnahm. « Warte mal kurz », sagte er zu seiner Frau und erlegte den Rehbock kurzerhand. Nun ziert das Geweih einen seiner Wohnräume in Ermatingen. Die Inschrift unter dem Geweih sagt : « Handy-Hirsch ». Kein Jägerlatein !

Daniela Lüchinger

Jägerlatein ?

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WettbewerbTünneWenn es ein einziges « Ding » gibt, über das sich sprachgeographisch in der Deutschschweiz besonders trefflich diskutieren lässt, so ist es eines, für das es im Standarddeutschen erstaunlicherweise nicht einmal ein richtiges Wort gibt, für das aber die Sprachgeographen ein regelrechtes Definitionsmons­trum erschaffen haben : den « Flachkuchen mit Belag ». Diese ursprüngliche Fastenspeise, süss oder salzig zubereitet, noch heute vielfach auf einen bestimmten Wochentag beschränkt, heisst im Thurgau (und in Schaffhausen sowie in einem schmalen Streifen dem Rhein entlang bis Koblenz) traditio­nell Tünne, gelegentlich auch Tünnle, Tünnele oder Tüle. Das Wort ist vom Adjektiv dünn abgeleitet und nimmt Bezug auf die – eben – flache Beschaf­fenheit des « Dings ». Die Flachheit kommt auch im (mit Verlaub : etwas plum­pen) St. Galler und Appenzeller Flade zum Ausdruck, im vereinzelt belegten lautmalerischen Patsch und Tatsch sowie im bayrischen Datschi – etwa im Unterschied zur weiter verbreiteten Wää (j) e, die vermutlich mit dem Verb wehen zu tun hat und sich auf das Aufgehen des Teigs bezieht.

Das Thurgauer Wort ist aber nur der heute südlichste Ausläufer einer Wort­variante, die auch jenseits des Bodensees verbreitet ist, im Badischen lautet sie Dünne, im Schwäbischen meist Dünnet. Verbreitet war die Tünne einstmals sogar noch weiter im Süden und Südwesten, wie relikthaftes Vorkommen etwa noch im Zürcher Säuliamt und in den nördlichen Gemein­den des Kantons Schwyz erkennen lässt. Das hohe Alter unserer Tünne dokumentieren schon althochdeutsche, das heisst : um die 1200 Jahre alte Belege, die mit dem Adjektiv dunni/thunni flaches Gebäck und Fladenbrot charakterisieren. Gegen die Treffsicherheit unserer Bezeichnung für den Flachkuchen nimmt sich der Berner, Innerschweizer und Walliser Chueche, der dasselbe bezeichnet, doch recht unspektakulär aus.

Martin Graf, Schweizerisches Idiotikon

Thurgauer Mundart

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ImpressumRedaktionskommission Walter Hofstetter, Informationsdienst (Vorsitz) ; Martina Boron, Personalamt (Vorsitz Stv.) ; Heinz Brandner, DEK ; Guido Bruggmann, Pensioniertenvereinigung ; Pakize Dauti, Personalthurgau ; Denise Debrunner, Amt für Umwelt ; Christina Ebersold, DIV ; Alex Fey, DJS ; Peter Guarisco, BLDZ ; Bettina Kunz, Informationsdienst ; Daniela Lüchinger, Amt für Berufsbildung und Berufsberatung ; Regula Marti, Amt für Wirtschaft und Arbeit ; Christof Widmer, Amt für Mittel­ und Hochschulen ; Markus Zahnd, InformationsdienstLayout ADUR Werbung AG, WeinfeldenDruck Sonderegger Publish AG, WeinfeldenRedaktion Markus Zahnd, Informationsdienst, [email protected] (Adressänderungen) Personalamt, Schlossmühlestrasse 15, 8510 Frauenfeld, [email protected]

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe : 20. Februar 2019

105 Antworten gingen ein, 103 waren richtig ! Wir gratulieren der glücklichen Gewinnerin und den Gewinnern herzlich.

Die richtigen Antworten :1. Fritz Tanner2. 1966 bzw. 19683. Mario Brunetti4. Seite 9

Die Gewinner1. Urs Giger, Kreuzlingen

(zwei Halbtax-Tageskarten « Ostwind »)2. Freddy Haltiner, Frauenfeld

(Thurgauer Schreibmappe)3. Werner Ammann, Frauenfeld

(Thurgauer Sigg Bottle)

Wer kennt die « Leuetatze » ?1. Wie viele Lernende bildet die KVTG derzeit aus ?2. Wie heisst der Präsident von Personalthurgau ?3. Wo findet das Fête des Vignerons statt ?4. Von welcher Seite stammt der obenstehende Bildausschnitt ?

Lösungen an :« Leuetatze »-Wettbewerb, Informationsdienst, Regierungsgebäude, 8510 Frauenfeld oder per E-Mail an : [email protected], Stichwort : LT-Wettbewerb

Leuetatze-Wettbewerb 4 · 2018

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Einsendeschluss : 20. Februar 2019