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Information Sinus Sociovision Perspektive Wiedereinstieg Ziele, Motive und Erfahrungen von Frauen vor, während und nach dem beruflichen Wiedereinstieg Gleichstellung

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Information

Sinus Sociovision

PerspektiveWiedereinstieg

Ziele,MotiveundErfahrungen vonFrauenvor,währendundnachdemberuflichenWiedereinstieg

Gleichstellung

PerspektiveWiedereinstieg Ziele,MotiveundErfahrungen vonFrauenvor,währendundnach

demberuflichenWiedereinstieg

Quantitative Repräsentativuntersuchung von Sinus Sociovision im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Vorwort

Vorwort

VieleFrauenaberauch MännerunterbrechenihreErwerbstätig-

keit,umihreKinderzuerziehenoderihreElternzupflegen.

DiesesEngagementkönnenwiralsGesellschaftgarnichthoch

genugschätzen.DochwernachlängererUnterbrechungwiederins

Berufslebenzurückkehrenmöchte,merktschnell,dassderWieder-

einstiegleichtergesagt,alsgetanist.

WiekannderWiedereinstiegnacheinerlängerenFamilienzeit

erfolgreichgelingen?WelcheErfahrungenmachenFraueninden

verschiedenenPhasenderBerufsrückkehr?WelcheZielesteckensiesich?MitdiesenFragen

undvielenweiterenFragenbefasstsichdievorliegendeStudie.Dabeiwirdeinesdeutlich:

DerWiedereinstiegisteinlangerProzess.EineVielzahlvonFaktorenentscheidetüber

ErfolgoderScheiternaufdemWegzurückindieArbeitswelt.DennnichtdieFraualleinist

gefordert.EntscheidendistauchdieUnterstützungdurchdiegesamteFamilieunddas

sozialeUmfeld.

FürFrauen,dienacheinerlängerenUnterbrechungwiederindenBerufeinsteigenwollen,

hatdasBundesfamilienministeriumgemeinsammitderAgenturfürArbeitdasAktions-

programm„PerspektiveWiedereinstieg“gestartet.DenngelingteinerMutterumdas

40.LebensjahrderWiedereinstieg,gibtesaufallenSeitennurGewinner:DieFrauenhaben

nochrund25ErwerbsjahrebiszurRentevorsich,diesienutzenkönnen,umsichneue

beruflichePerspektivenzuerarbeitenundihreeigeneAlterssicherungdeutlichzuverbes-

sern.AuchfürdieUnternehmenlohntsichdieBeschäftigungvonFrauennachderFamilien-

zeit.SiesindinderRegelhochmotiviert,zuverlässigundreichanLebenserfahrungund

Kompetenz.Daraufkannkeinerverzichten!

Dr.KristinaSchröder

BundesministerinfürFamilie,Senioren,

FrauenundJugend

Inhalt

Inhalt

I. Einführung...................................................................................................................... 9

II. ZentraleBefunde.......................................................................................................... 12

III. BasisdatenzurErwerbsunterbrechungundzumWiedereinstiegvonFrauen...................................................................................................................... 15

IV. HäuslicheRahmenbedingungen........................................................................ 25

Wohnsituation.................................................................................................................... 25

ZahlderKinderunter18JahrenimHaushalt................................................................ 26

ErwerbstätigkeitundKinderzahl.................................................................................... 26

V. Motive fürdenWiedereinstieg............................................................................ 28

Selbstwertgefühl,finanzielleAbsicherung,Unabhängigkeit................................... 28

WiedereinstiegsmotiveändernsichmitderDauerderErwerbsunterbrechung.... 30

BeruflicherWiedereinstiegmusssichauchfinanzielllohnen................................... 32

VI. ErfahrungenbeimberuflichenWiedereinstieg......................................... 33

DerWiedereinstiegindenBeruferfolgtadaptivundindividuellunterschiedlich.. 33

ZuarbeitdesMannesundFamilienmanagementderFrau......................................... 34

MännerundFrauennehmendieBelastungdesWiedereinstiegs

unterschiedlichwahr......................................................................................................... 36

NurtheoretischeBereitschaftderMänner,ihreArbeitszeitzureduzieren............... 37

KinderbetreuungistaufdieBedürfnisseberufstätigerElternnichtausgerichtet... 38

VorurteileundVorbehaltegegenüberWiedereinsteigerinnenbelastenFrauen... 39

VII. WochenarbeitszeitvonberuflichenWiedereinsteigerinnen.............. 40

VIII. BeruflichePositionennachdemWiedereinstieg....................................... 43

DieDauerderErwerbsunterbrechunghatEinflussaufdieberuflichePosition....... 44

IX. AusstiegausdemWiedereinstieg...................................................................... 45

SummevonEinzelfaktorenführtzumAusstiegausdemWiedereinstieg................. 46

X. AppellvonFrauenundMännernandiePolitik,denberuflichenWiedereinstiegzuerleichtern............................................................................. 48

XI. Anhang.............................................................................................................................. 49

Methodensteckbrief........................................................................................................... 49

12121212

Kapitel I

I.Einführung

BerufstätigkeitistfürFrauenheuteeinfesterBestandteilihrerIdentität,ihrerRollenbilder

undLebensentwürfe.84 % der Frauen wollenerwerbstätigsein,auchundgeradenach

einerfamilienbedingtenErwerbsunterbrechung.EineFamiliemittraditionellemErnährer-

modellistheute–nur–nochfür16%derFrauendaspräferierteLebensmodell.

GleichzeitigkommtesinDeutschlandzueinemregelrechten„Einbruch“derErwerbstätig-

keitvonFrauen,wennsieMutterwerden.DiefamilienbedingteErwerbsunterbrechungist

–immernoch–primäreinLebensabschnitt von Frauen:FürFrauen,dieeineFamiliegründen

wollen,isteseinerealistischeOptionihrerLebensplanung,dasssieindiesemZusammen-

hangihreErwerbstätigkeitunterbrechenwerden.WährendältereFrauendieseErwerbsun-

terbrechung–auchdenErwerbsabbruch,d.h.dievölligeAufgabederErwerbstätigkeitfür

dieFamilie–eheralsdieRegelbegreifen,gehenjüngereFrauenheutemitdemZieleiner

zeitnahenErwerbswiederaufnahmeindiefamilienbedingteUnterbrechung.Häufigsehen

Frauen Präferiertes Lebensmodell

39

84

© Sinus Sociovision 2008

34

Gleichgestelltes Familienmodell: Eine Familie, in der Mann und Frau etwa gleich viel

arbeiten und sich beide – etwa gleich viel – um den Haushalt und die Kinder kümmern

Traditionelles Zuverdienermodell: Eine Familie, in der der Mann arbeitet und

das Geld verdient, während sich die Frau um den Haushalt kümmert und etwas dazuverdient

Partnerschaft, in der Mann und Frau beide ihre Berufstätigkeit über alles stellen

Ein Leben als Single

Eine Familie, in der die Frau das Geld verdient, während sich der Mann um den Haushalt und

die Kinder kümmert und etwas dazuverdient

Traditionelles Ernährermodell: Eine Familie, in der der Mann das Geld verdient,

während sich die Frau um den Haushalt und die Kinder kümmert und selbst kein Geld verdient

5

4

2

16

0 % 20 % 40 % 80 % 60 % 100 %

Quelle: Sinus Sociovision 2008

Basis = 1.500 Fälle; Frauen ab 18 Jahren

Kapitel I

siedabeijedochdieFolgeneinerErwerbsunterbrechung,insbesonderedieSchwierigkeiten

desberuflichenWiedereinstiegsnichtklarundumfassend.1

InwelchemAusmaßRollenbilderwirksamsind,zeigtderBefund,dassMännereineErwerbs-

unterbrechunginBezugaufFrauenalsTeilderNormalbiografiebegreifen;dagegeninBezug

aufsichselbstalsUnnormalitätundAusnahme.DerWunschnachFamiliengründungistfür

MännernichtkonnotiertmitderMöglichkeit,dieeigeneErwerbstätigkeitzuunterbrechen.

Wiedereinstieg in die ErwerbstätigkeitkommtfürdiemeistenMännerallenfallsimZusammen-

hangmitArbeitslosigkeitvorundhatdahereinennegativenBeigeschmack.

NichtnurimSelbstverständnisundimRollenbildvonFrauenundMännernzumThema

„BeruflicherWiedereinstieg“2zeigensichdeutlicheDissonanzen.AuchderBlickvonArbeit-

gebernsowiedermedialenÖffentlichkeitaufberuflicheWiedereinsteigerinnenistdurch

VorurteileundVoreinstellungenverstellt.Dabeidominierenzwei,gleichsameinseitigewie

falschePerspektiven:

1)DiepauschaleAnnahme,dassFrauenheutesoselbstbewusst,sogutqualifiziertsind,dass

siedenberuflichenWiedereinstiegnacheinerfamilienbedingtenErwerbsunterbrechung

schnellundproblemlos„durchziehen“;

2)diepauschaleAnnahme,dassderberuflicheWiedereinstiegFrauenvorschierunüber-

windlicheHürdenundAufgabenstellt,sodasseingelingenderberuflicherWiedereinstieg

letztlicheinGlücksfallist.

DochdieWirklichkeitistkomplexer.DieSinus-Studienzeigendeutlich:KeineWiedereinstei-

gerinistwiedieandere,esgibtheutenicht–mehr–„die“Wiedereinsteigerinundauchdie

UmständefüreinenberuflichenWiedereinstiegunterscheidensichvonFrauzuFrau.Die

GründefürdiesePluralitätliegenindenverschiedenen(individuellen)Lebensentwürfenvon

Frauen,indenausdifferenziertenundmultioptionalenVorstellungenvoneinerPartner-

schaft,auchdemUmgangdamit,dassdiepraktizierteLebensweisenichtdem„eigentlichen“

Lebensentwurfentspricht(WunschundWirklichkeitklaffenauseinander:derMannmacht

(weiter)Karriere,währenddieFrauindietraditionelleRollederMutterrutscht),imArbeits-

marktundinUnternehmenskulturensowieindeninfrastrukturellenRahmenbedingungen:

I DieletztenDekadensindmiteinemProzessderIndividualisierungundPluralisierungder

Lebensformen und Lebensentwürfeverbunden.FamilieundVerantwortung,Solidarität

undGemeinwohlorientierunghabendabeieinenhohenStellenwertbehalten,allerdings

sinddieBildervonFamilie(zumTeil)vonneuenRollenbilderngeprägt.„Lebensentwürfe“

stehenheutekeineswegsmehreinLebenlang„fest“,sondernwerdenindeneinzelnen

biografischenPhasenrevidiert,angepasstundzwischendenPartnernneuverhandelt–oft

instarkerAuseinandersetzungmitdernormativenKraftderfaktischenLebensumstände.

1ObeineErwerbsunterbrechungunfreiwilligesSchicksalistoderfreigewählt,istvonaußennurschwerzubestim-men.Faktist,dassesnachderGeburteinesKindeseineauffälligeTendenzgibtzueinertraditionellenRollentei-lung.HäufigistdiesevondenPartnerninihremgemeinsamenLebensmodellsogarnichtgewollt,wirddannaber–vermeintlichnurvorerst–auspraktischenundfinanziellenGründengelebt.FüreinenTeilderFrauenerweistsichdieserRückschrittindastraditionelleModellals„Falle“,ausdersiesichmühsambefreienmüssen.EinandererTeilderFrauensiehtdarineinenneuenundattraktivenLebensentwurf.

2IndieserStudiewerdendieBegriffe„BeruflicherWiedereinstieg“und„Berufsrückkehr“synonymverwendet,wohlwissend,dassBerufsrückkehrstärkerassoziiertwirdmitRückkehrandenselben Arbeitsplatz,währendmitWiedereinstiegoffenerjedeFormderRückkehrnachfamilienbedingterErwerbsunterbrechungassoziiertwird.

Kapitel I

I UnternehmenmüssenaufgrunddesnationalenundglobalenWettbewerbsvonihren

MitarbeiterinnenundMitarbeiternFlexibilitätundMobilitätverlangen.Dadurch,und

v.a.durchdiefortschreitendeDurchdringungvonInformations-undKommunikations-

technologien,habensichStrukturen innerhalb von Unternehmen, aber auch Unterneh-

menskulturenindenletztenJahrenmassivverändert.DazukommtdieBeobachtung,dass

Unternehmendazutendieren,inimmerkürzerenZeitintervalleninnereUmstrukturie-

rungenvorzunehmen,AufgabenneuzudefinierenundArbeitsplätzeneuzuverteilen.

DarausergebensichChancenundRisikenfürWiedereinsteigerinnen.Werhierlängere

Zeit„nichtimBerufwar“,hatstrukturelleundperspektivischeNachteile.Andererseits

entstehendurchdieZunahmevonProjektwirtschaftVorteilefürWiedereinsteigerinnen

undTeilzeitbeschäftigte,weilessovieleBeschäftigtegibt,dienichtdauerhaftamselben

Arbeitsplatzsitzen.3

I DieorganisatorischenAnforderungen für eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie

haben sich verändert.Esgenügtnicht,einenKrippenplatzodereineKernzeitbetreuung

inderSchulezuhaben,sonderndiesemüssenindividuellandieArbeitszeitenderverschie-

denenMütter(undVäter)angepasstwerden,undzugleichflexibelaufkurzfristigeÄnde-

rungenreagierenkönnen.Werheuteberufstätigist,istmeistselbstverständlichgefordert,

fürdasUnternehmenkurzfristigverfügbarundauchmobilzusein.75%derWiedereinstei-

gerinnenbeklagen,dassdieBetreuungszeitenimKindergartenunddieKernzeitbetreu-

unginderSchuledaraufausgerichtetsind,dassFrauennichtberufstätigsindodereben

nuringeringemUmfang.DievollzeiterwerbstätigeMutterkommtimKonzeptmeistnicht

vor.DieMehrheitderMütterundVäterforderteineProfessionalisierungdesBetreuung-

sangebotsinBezugaufQualität,FlexibilitätundInnovationsbereitschaft.

UmdieErfolgsfaktoreneinesgelingendenberuflichenWiedereinstiegsunterdiesenRah-

menbedingungenbesserzuverstehenundHandlungsbedarfklarerzukonturieren,hatdas

SINUS-InstitutimAuftragdesBundesministeriumsfürFamilie,Senioren,FrauenundJugend

indenJahren2007und2008bevölkerungsrepräsentativeUntersuchungenzumThema

„BeruflicherWiedereinstieg“durchgeführt.

Die Erkenntnis leitenden Fragen waren:

I Welche Rahmenbedingungen sind für einen gelingenden Wiedereinstieg relevant?

I Welchen Einfluss haben die Kinderzahl und die Dauer der Erwerbsunterbrechung auf

den Wiedereinstieg?

I Was sind die Motive von Frauen bei einem beruflichen Wiedereinstieg?

I Was sind Erfahrungen beim beruflichen Wiedereinstieg?

I Welche Unterschiede innerhalb der Gruppe der „Wiedereinsteigerinnen“ zeichnen

sich ab?

3Vgl.Schaffnit-Chatterjee,Claire(2008):FrauenaufExpedition–indasJahr2020.DasWechselspielzwischenStrukturwandelundFrauen:AufdemWegzumehrGleichstellunginDeutschland.DeutscheBankResearchvom16.April2008.

Kapitel II

II.ZentraleBefunde

Frauen,diefamilienbedingteineZeitlangnichtimArbeitsmarktwaren,habensichlängst

nichtfürimmerdarausverabschiedet:DerWunschnachberuflichemWiedereinstiegistda

underistzumTeilsehrstarkausgeprägt.KnappdieHälftederFrauen,diesichaktuellin

einerfamilienbedingtenErwerbsunterbrechungbefinden,möchtedemnächstwiederin

denBerufzurückkehren.

DieMotivefüreineBerufsrückkehrvonFrauensindvielfältig.Dabeispielenmaterielle

Gründe,wiedieExistenzsicherungderFamilieoderdiefinanzielleAlterssicherung,eine

ebensogroßeRollewieimmaterielleGründe,wieUnabhängigkeitoderdieBedeutungder

ArbeitfürdasSelbstwertgefühlderFrau.EinwesentlicherBefundist,dassKindererziehung

und Haushalt allein die meisten Frauen heute nicht mehr dauerhaft ausfüllen,sondern

dassvieleFrauennebendiesenAufgabendieAusübungeinesBerufesalswesentlichfürein

gelingendesLebenerachten.

EsistalseinErfolgvonEmanzipationundGleichstellungspolitikzubewerten,dassFrauen

heuteeingroßesSelbstwertgefühlinBezugaufihreberuflichenQualifikationen,ihreFähig-

keitenundihrenWertimArbeitsmarkthaben.MehralszweiDrittelderFrauensindder

Auffassung,dasssieschnell wieder im Arbeitsmarkt Fuß fassen können.DiesesSelbstver-

trauenistbesondersausgeprägtbeiFrauenmithöhererBildung(72%);aberauchbeiFrauen

mitgeringerBildungistesbemerkenswerthoch(65%).

GleichzeitiggehenpotenzielleBerufsrückkehrerinnendavonaus,dassihreChancenam

ArbeitsmarktdeutlichvonderDauer der familienbedingten Erwerbsunterbrechungabhän-

gen.SostimmenknappzweiDrittelderAussagevollundganzzu,dassmitjedemweiteren

JahrderNichterwerbstätigkeitdieChancen,einedereigenenQualifikationentsprechende

Stellezubekommen,sichmassivverringern.DieErwartungenderFrauenspiegelndamitdie

ErfahrungenmitPersonalentscheidungenvonUnternehmenindenletztenJahrenwohl

durchaustreffendwider.

InsgesamtkonstatierenFrauenheuteeinAuseinanderklaffen zwischen dem Wunsch nach

Erwerbstätigkeit und den vorhandenen RahmenbedingungenfüreinengelingendenWieder-

einstieg.SiehabengroßeZweifeldaran,obsieaufentsprechendeStrukturen(inderKinder-

betreuung;FlexibilitätamArbeitsplatz)undaufAkzeptanzbeiArbeitgebernundKolle-

Kapitel II

ginnenundKolegen,aberauchbeimeigenenPartnertreffenkönnen.Vorallemjene

Frauen,diebereitseineErwerbsunterbrechungerlebthabenunddiewiederindenBeruf

zurückgekehrtsind,zeigensichhiervielfachernüchtert.

DievielfältigenEinstellungenundErfahrungenvonFraueninBezugaufdenberuflichen

WiedereinstiegführenzufolgendenErgebnissen:

1.BeruflicherWiedereinstiegistkein punktuelles Ereignis, sondern ein Prozess,dersich

vondenerstenÜberlegungenderFraubiszurerfolgreichenBewältigungdesBerufswie-

dereintrittsübermehrereJahrehinziehenkannunddessenErfolgvoneinerReihevon

Faktorenabhängt.VorallemFrauenmitmehralseinemKindnähernsichschrittweise

undnichtimmerlineareinerumfangreicherenErwerbstätigkeitwiederan.

2.DieemotionaleundauchdieganzpraktischeUnterstützungdurchdieganzeFamilie,

insbesondereaberdurchden(Ehe-)Partner,spielteinegroßeRollebeiderBewältigung

dieserPhase.80%derFrauenstimmtenderAussagevollundganzzu,dassbeimberuf-

lichenWiedereinstiegdieUnterstützungderganzenFamilienötigist.NichtdieFrau

allein,sonderndie gesamte Familie ist vom Wiedereinstieg betroffenundbeimWie-

dereinstieggefordert.GegendenPartnerundohneseineUnterstützungistfürdiese

FrauenderWiedereinstiegkaumzuschaffen.ZwarfühlensichdiemeistenFrauenemo-

tionalundmoralischvonihrenPartnernbeimWunschnachberuflichemWiedereinstieg

unterstützt,inderPraxisbeklagtabermehralsdieHälfteallerFrauen,diebereitseinen

beruflichenWiedereinstiegnachderfamilienbedingtenErwerbsunterbrechungerlebt

haben,dasssiediesenimWesentlichenalleinebewältigenmussten.Sostelltderberuf-

licheWiedereinstiegdieFrauenvorgroßeHerausforderungen–währendsichfürviele

Männernurwenigodergarnichtsändert.

AllerdingsistesaucheinErgebnisdesWertewandelsundeinErfolgderGleichstellungs-

politik,dassMännerheutedieErwerbstätigkeitihrerPartnerinnenemotionalmittragen

wollenundauchzurÜbernahmepraktischerAufgabenbereitsind.Dassesihnen–vor

allemindenAugenvielerFrauen–nurunzureichendgelingt,liegtoftandereigenen

beruflichenSituationundanfortbestehendenRollenbilderninderGesellschaftundam

Arbeitsplatz.NochistderMann,derdenWiedereinstiegseinerFraudurchdieReduzie-

rungdereigenenErwerbsarbeitflankiert,nichtdieRegel,sonderndieAusnahme.Auch

dieEntwicklungderPartnermonatebeimElterngeldisthiereinIndikator:Einerseitsist

dieZahlderMännerinElternzeitstarkansteigend.Andererseitsnehmendiemeisten

VäterihreElternzeit„nur“fürdasMinimumvonzweiMonaten,umdamitAnspruchauf

dasElterngeldzuhaben.LetztlichwirdmitdemInstrumenteinpraktischesZeichen

gesetzt,monetärhonoriertundderBewusstseinswandelbefördert.

3.DasThema„Beruflicher Wiedereinstieg“istfürFrauenengverknüpftmitderFrageder

„Vereinbarkeit von Beruf und Familie“.MehralszweiDrittelderFrauen(70%)sagen,dass

dieVereinbarkeitvonFamilieundBerufeinschwierigesUnterfangenist.Dieeinge-

schränkteVerfügbarkeitvonBetreuungseinrichtungenfürKinder–insbesonderevon

unterDreijährigen–stelltFrauenbeimberuflichenWiedereinstiegvorkomplexeorgani-

satorischeAnforderungen.AuchistesausSichtderFrauennichtdamitgetan,flexible

ArbeitsmöglichkeitenvonzuHauseaus(„HomeOffice“)zuermöglichen.Esgehtden

WiedereinsteigerinneninihrerMotivationdarum,nichtlängerzuHausezusein,son-

dernimBetriebmitKolleginnenundKollegenundKundenzutunzuhaben,gemeinsam

aneinerSachezuarbeitenundsichauszutauschen,umetwaszubewegen.Einerheb-

licherTeilderFrauen,dieberuflichwiedereinsteigen,sindgutqualifizierteFachkräfte

Kapitel II

undauchhochqualifizierteKräftemitFührungspotenzial.Siesindbereit,denArbeitge-

berzuwechseln,wenndieVereinbarkeitvonFamilieundBerufimUnternehmendauer-

haftschwierigist,emotionalundsozialbelastet.

4.Erwartungen der Frauen und der ArbeitgeberandenWiedereinstiegpassennicht

automatischzueinander.DasbeginntbeiderArbeitszeit,gehtüberdieFragederrich-

tigenundnotwendigenWeiterqualifikationbiszudenFragender„passenden“Aufga-

benprofilefürdieneueKollegin.ZahlreicheUnternehmenhabendasPotenzialderWie-

dereinsteigerinnennochnichtrichtigfürsicherkannt.

BerufsrückkehrerinnenwollendienotwendigenRahmenbedingungenfüreinegelingende

BerufsrückkehrundfüreineVereinbarkeitvonFamilieundBeruf.EinzentralerBefundder

Studieist,dasseinknappesDritteljenerFrauen,dienacheinerfamilienbedingtenErwerbs-

unterbrechungindenBerufzurückgekehrtsind,über einen Ausstieg aus dem beruflichen

Wiedereinstieg nachdenkt.DieseZahlernüchtertvorallemangesichtsdesstarken

WunschesvonFrauennacheinerBerufstätigkeit.DennderAusstiegausdemWiederein-

stiegistkeineFragevonfehlenderMotivationundpersönlichemEngagement,sondernim

Wesentlichen das Resultat mangelnder Unterstützung und fehlender Strukturen.

SoisteinewichtigeBotschaftausderumfangreichenUntersuchungzumberuflichenWieder-

einstieg:DieFamilien- und ArbeitsmarktpolitikwirdseitensderBevölkerung–vonFrauenund

vonMännern–aufgefordert,die strukturellen und informationellen Rahmenbedingungen

für einen beruflichen Wiedereinstieg zu verbessern.Diesistsomitkein„einsamerWunsch“

vonFrauenmitKindern,sondernfindetinderBevölkerung–inallenSchichtenundsozialen

Milieus–großeSolidarität.Sostimmenmehrals90%derBevölkerungderAussage,dasseseine

wichtigeAufgabederPolitikist,denberuflichenWiedereinstiegvonFrauenzuerleichtern,voll

undganzzu.Dabeigehtesummehralsklassische„Berufsrückkehr-Programme“,wiesieim

Sozialgesetzbuchverankertsind.GefordertsindProjekteundMaßnahmen,diedieLebenswelt

derZielgruppe(n)umfassendwahrnehmenundnebendenFrauenselbstauchdieArbeitgeber,

diefamiliärenundsozialenUmfelderundnichtzuletztauchdie(Ehe-)Partnermitansprechen.

KomplementärzudiesemsoziokulturellenBefundhatdieDiskussionderletztenJahrezum

demografischenWandeldeutlichgemacht,dassesausmakroökonomischenGründenunab-

dingbarist,dieErwerbsquotevonFrauenweiterzuerhöhen,umdiefinanziellenundwirtschaft-

lichenGrundlagenunsererGesellschaftzusichernundweiterzuentwickeln.FürdieSozialsy-

steme,fürdenArbeitsmarktsowiefürdenWirtschaftsstandortDeutschlandsinddasPotenzial

und die Innovationskraft von Frauen wichtig.

MankanndenBefundeinesstarkenWunschesvonMütternnachBerufstätigkeit:

(1)a lsChancefürUnternehmenbegreifen,darinihrergesellschaftlichenVerantwortung

gerechtzuwerdenundgleichzeitigeinenWettbewerbsvorteilzunutzen;

(2)a lsAufforderungandieGesellschaft,fürdenindividuellenWunschnachBerufswiederein-

stiegdasKlimasozialerAkzeptanzzugewährleisten,sowie

(3)alsAppellandiePolitik,diehelfendenRahmenbedingungenzuinitiierenundzufördern.

Auchangesichtsderaktuellen„Best-Ager-Diskussion“istdernachhaltigeWunschvieler

Frauen40plusnachberuflichemWiedereinstiegnacheinermehrjährigenErwerbsunter-

brechungermutigend.

III.BasisdatenzurErwerbsunterbrechungundzumWiedereinstiegvonFrauen

VondenFrauenimAlterzwischen18und65Jahrenhaben61 %bereitsmindestenseinmalin

ihremLebenihreErwerbstätigkeit familienbedingt unterbrochen.

I 38 % dieserFrauensindnachderErwerbsunterbrechungheutewiedererwerbstätig.

I 23 %dieserFrauensindheute(noch) nicht wieder erwerbstätig.

FastdieHälfte (44 %)derFrauen,diesichderzeitinderErwerbspausebefinden,willdem-

nächst beruflich wieder einsteigen.

I Einknappes DritteldieserFrauen(=7%allerFrauen)äußertaktuellkeine Absicht, in den

Arbeitsmarkt zurückzukehren.FürdieeinenistderGrundihrerErwerbsunterbrechung

nochwirksamundfordertsieso,dasssiesichderzeitnichtmitdemGedankenaneine

baldigeBerufsrückkehrauseinandersetzenwollenoderkönnen.Anderehabensichfürein

traditionellesFamilienmodellentschieden.

SignifikanteZusammenhängezeigensichzwischendemAlterderFrauenundderTatsache

einerfamilienbedingtenErwerbsunterbrechung:

I ImAltervon18 bis 29 JahrenistfürFrauendiefamilienbedingteErwerbsunterbrechung

eherselten:Nur15%derFrauenindiesemAlterwarenbereitserwerbstätigundhaben

dieseErwerbstätigkeitfamilienbedingtunterbrochen.

I Beiden 30- bis 49-jährigenFrauensteigtdieserAnteilsignifikantauf72%an.

Erwerbsunterbrechung und Wiedereinstieg Situationen und Absichten von Frauen im Vergleich zu Männern

Familienbedingte Erwerbsunterbrechung erlebt

Nicht erwerbstätig

Rentner

Keine Absicht, demnächst wieder berufstätig zu sein

Wunsch, demnächst wieder berufstätig zu sein

Wieder berufstätig

6111

233

51

71

10

388

3

0 % 25 % 50 % 75 % 100 %

Quelle: Sinus Sociovision Jan. 2008

Basis = 2.017 Fälle; Repräsentativbefragung

Frauen

Männer

und derzeit:

I UndinderAltersgruppeder 50- bis 65-Jährigenliegterbei70%.Nachderschoneinige

ZeitzurückliegendenErwerbsunterbrechungzugunstendereigenenKinderistdiese

AlterskohortezunehmendmitderFragekonfrontiert,obsiezugunstenihrer(pflegebe-

dürftigen)ElternihreBerufstätigkeit(weiterhin)aufgebenoderreduzierensoll.Diesist

auchverbundenmitderFrage,obsiedanachüberhauptnocheineChancehaben,wieder

aufdenArbeitsmarktzurückzukehren.HieristdieGefahramgrößten,dassauseiner

längerenErwerbsunterbrechungeinErwerbsabbruchwird.

StatistischgesehenereignetsicheinefamilienbedingteErwerbsunterbrechungfürdie

MehrheitderFrauenerstmalsumdas 30. Lebensjahr herum.Grunddafürist,dassheute

nichtmehrnurindengehobenenSegmentenderGesellschaft,sondernauchbereitsinder

gesellschaftlichenMitteimmermehrPaare/FrauendieFamiliengründungnachhinten

schieben:DieFrauwill–vonAusnahmenabgesehen–zunächstihreAusbildungabschlie-

ßenundeinigeJahreberufstätigsein,bevorsieMutterwird.

DamitkönnenwirauchdiefürFrauenwichtigeundauchkritischePhasedesberuflichen

WiedereinstiegsstatistischaufdenZeitraumzwischendem30. und 49. Lebensjahrbestim-

men.

DerEinfluss,dendie Zahl der KinderaufdieTatsacheundDauereinerErwerbsunterbre-

chungvonFrauenhat,istindenletztenJahrenvielfachübersehenworden.ErstimKontext

derneuerenForschungendesFamilienkompetenzZentrumsistdiebesondereSituationder

Mehrkindfamiliewiederprominentberücksichtigtworden:JedeFrau,dieeinKind

bekommt,unterbrichtihreErwerbstätigkeit–mindestensfürdenZeitraumdesMutter-

schutzes,meistfürdieDauerderElternzeitoderlänger.Interessantist,dassinderWahrneh-

Erwerbsunterbrechung: Alter der Frauen

bis 29 Jahre

30–49 Jahre

50–65 Jahre

0 %

15

72

70

50 %

Basis: Frauen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren (n = 997 Fälle)

25 % 75 % 100 %

mungvonFrauendieseUnterbrechungfürdieKindesfürsorgeoftmalsnichtals„Erwerbs-

unterbrechung“imWortsinneverstandenwird.

I Sogeben70 %derFrauenmiteinem Kindan,ihreErwerbstätigkeitnachderGeburtunter-

brochenzuhaben.UmgekehrthabennacheigenenAngaben27%derFrauenmiteinem

KindihreErwerbstätigkeitnichtunterbrochen.

I Beizwei Kindernsindes91 %derFrauen,dieangeben,ihreErwerbstätigkeitfürdieKinder-

erziehungunterbrochenzuhaben–9%dieserFrauensindinihremeigenenSelbstver-

ständnisohneUnterbrechungerwerbstätiggewesen.

I Beidrei und mehr Kinderngeben14 %derFrauenan,ohneeineErwerbsunterbrechung

imArbeitslebenverbliebenzusein.AllerdingsdarfdieseZahlnichtüberinterpretiert

werden:IndieserGruppesindgenerelldeutlichwenigerFrauenüberhaupterwerbstätig.

DiedurchschnittlicheDauer einer familienbedingten Erwerbsunterbrechungbeträgtbei

Frauen 56 Monate(4Jahreund8Monate).4ImEinzelnenverteiltsichdieDauerder

ErwerbsunterbrechungbeiFrauenwiefolgt:

Erwerbsunterbrechung: Zahl der Kinder

1 Kind

2 Kinder

3 und mehr Kinder

0 %

70

91

86

50 %

Basis: Frauen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren (n = 997 Fälle)

25 % 75 % 100 %

4ZumVergleich:BeiMännernbeträgteineErwerbsunterbrechungimDurchschnitt„nur“19Monate.ImZusam-menhangdamitistzubedenken,dassderVerlustdesArbeitsplatzesvoneinigenMännerninsozialwissenschaft-lichenBefragungenumgedeutet(„verkauft“)wirdals„familienbedingteErwerbsunterbrechung“–oftausScham.Die„echte“DurchschnittsdauerliegtbeiMännernvermutlichnochniedriger.

EsgibteinenZusammenhang zwischen der Dauer der Erwerbsunterbrechung einer Frau

und der Zahl ihrer Kinder:

I Frauen mit einem Kindtendierendazu,ihreErwerbsunterbrechungeherkurzzuhalten

undzeitnahindenBerufzurückzukehren(62%untereinemJahr).Esgibtaberauch14%

derFrauenmiteinemKind,dieschonüber10JahrelangausdemErwerbslebenausge-

schiedensind,sowie12%miteinerErwerbsunterbrechungzwischen5–10Jahren.Hier

spieltvorallemeineRolle,dassdieseFraueneineZeitlangdastraditionelleErnährermo-

dell–auchbewusst–lebenwollten.DaheristdiedurchschnittlicheDauerderErwerbsun-

terbrechungmit62Monatenrelativhoch.

I DieWahrscheinlichkeitfüreinelangewährendeErwerbsunterbrechungsteigtmitder

ZahlderKinder.Frauen,diedreiodermehrKinderhaben,bleibenüberdurchschnittlich

langezuHause,vielevonihnenauchlängerals10Jahre.

Dauer einer familienbedingten Ewerbsunterbrechung von Frauen

Über 10 Jahre

5 bis 10 Jahre

3 bis 5 Jahre

2 bis 3 Jahre

1 bis 2 Jahre

Unter 1 Jahr

0 %

29

16

14

13

16

12

50 %

Basis: Frauen, die eine familienbedingte Ewerbsunterbrechung schon erlebt haben oder derzeit in der Phase sind (n = 605 Fälle)

25 % 75 % 100 %

Ø = 56 Monate

AuchdieBildunghateinenerheblichenEinflussaufdieDauerderErwerbsunterbrechung

vonFrauen:

I Frauenmithöherer Bildungsindbestrebt,ihrefamilienbedingteErwerbsunterbrechung

inRücksichtaufihreberuflichePositioneherkürzerzuhalten.Diedurchschnittliche

Erwerbsunterbrechungdauert48 Monate.

EinTeilderFrauenmitakademischerAusbildungbleibtdurchausmehrereJahrezuHause.

DieMotivedafürsind,ganzfürdasKinddazuseinunddenAltersabstandzumzweiten

Kindnichtzugroßwerdenzulassen.WenigedieserFrauenwollenaberzeitlebens„Haus-

frauundMutter“sein:Sieidentifizierensichnichtmitderpraktizierten–traditionellen

–Rollenteilung.Diemeisten,dielängerzuHausebleiben,gleitenindieseSituationeiner

längerenErwerbsunterbrechunghinein,zumalpraktischeundökonomischeGründe

zunächstdafürsprechen,dassdergutverdienendePartner„zunächst“vollzeitberufstätig

ist.DochdieseSituationverfestigtsichallmählichundmitzunehmenderDauerundesist

fürdieFraueneineimmerhöherwerdendeHürde,wiederindenErwerbsprozesshinein-

zukommen.

DiesesvielleichtauchbefürchtendbleibtdieMehrheitvon52 %derFrauenmitakade-

mischerBildunghöchstens zwei JahrezuHause.37 %haltenihrefamilienbedingte

Erwerbsunterbrechungkürzer als ein JahrundkehrendanninihrenBerufzurück.

Dauer der Erwerbsunterbrechung von Frauen – differenziert nach Kinderzahl –

Über 10 Jahre

5 bis 10 Jahre

3 bis 5 Jahre

2 bis 3 Jahre

1 bis 2 Jahre

Unter 1 Jahr

0 %

915

1733

1416

2217

920

88

1917

1512

287

814

50 %

Basis: Frauen, die eine familienbedingte Ewerbsunterbrechung schon erlebt haben oder derzeit in der Phase sind (n = 605 Fälle)

25 % 75 % 100 %

2125

3062

Kein Kind – Ø = 62 Monate

1 Kind – Ø = 50 Monate

2 Kinder – Ø = 48 Monate

3 Kinder und mehr Kinder – Ø = 81 Monate

I Im Un terschied zu Frauen mit akademischer Ausbildung dauert die Erwerbsunterbre-

chung bei Frauen mit geringer Schulbildung und einfacher Berufsqualifikation im Schnitt

zwei Jahre länger und beträgt im Schnitt 72 Monate (somit jenseits der 5-Jahres-Marke).

Die Gründe für diese divergierenden „Erwerbsunterbrechungs-Kulturen“ liegen:

I … im Selbstverständnis der Frauen: Höher gebildete Frauen aus modernen Milieus wollen

mehrheitlich eine gleichberechtigte Partnerschaft in Haushalt, Erziehung und Beruf.

Dagegen dominiert in der modernen Unterschicht oft noch eine traditionelle Geschlechs-

identität und Rollenteilung – die Frauen erfahren bei ihrem Partner meist gar keine Entla-

stung und Unterstützung dabei, sich beruflich – wieder – zu orientieren.

I … in den materiellen und organisatorischen Ressourcen zur Vereinbarkeit von Beruf und

Familie: Frauen aus gehobenen Segmenten haben in der Regel das Geld und die kultu-

rellen Ressourcen in Bezug auf Networking, um sich die für ihren Wiedereinstieg notwen-

digen Rahmenbedingungen selbst zu schaffen.

I … in den Anforderungen , die sich aus der beruflichen Position ergeben: Frauen mit

höherer Bildung sind häufiger in verantwortungsvollen Positionen anzutreffen. Viele

dieser Frauen sind bestrebt, nach der Geburt eines Kindes den Kontakt zum Arbeitgeber

bzw. zur Arbeitswelt zu halten, um ihre Position zu halten oder zumindest in gleicher/

Dauer der Erwerbsunterbrechung von Frauen – differenziert nach Bildung –

Über 10 Jahre

5 bis 10 Jahre

3 bis 5 Jahre

2 bis 3 Jahre

1 bis 2 Jahre

Unter 1 Jahr

0 %

1517

13

13

1710

10

14

15

14

1521

12

11

16

50 %

Basis: Frauen, die eine familienbedingte Ewerbsunterbrechung schon erlebt haben oder derzeit in der Phase sind (n = 605 Fälle)

25 % 75 % 100 %

37

26

25

Hohe Bildung – Ø = 48 Monate

Mittlere Bildung – Ø = 54 Monate

Geringe Bildung – Ø = 72 Monate

gleichwertigerQualifikationwiedereinzusteigen.ZudemsindFraueninFührungspositi-

oneneinemschärferenVerdrängungswettbewerbausgesetzt:WenndieStelleanderwei-

tigbesetztist,gibteswenigerAlternativen.

DieMotivation zum beruflichen WiedereinstiegistgroßundsinkterstbeilangerErwerbs-

unterbrechung.SosteigtderWunschbeiFrauenmiteinerErwerbsunterbrechung,die

längerals5Jahredauert,anundgehterstdannsignifikantzurück,wenndieUnterbre-

chunglängerals10Jahreanhält.Hierzeigensichdeutliche„Gewöhnungseffekte“.Frauen,

diemehrals10JahrezuHausesind,habendenKontaktzumaltenArbeitsplatzundzur

ArbeitsweltmeistverlorenundzeigenaufgrundderlangenUnterbrechungszeitenÄngste

voreinemberuflichenWiedereinstieg,derauchangesichtstechnischerInnovationenund

VeränderungenimBerufslebenehereinemNeustartgleichkommt.

I BeijenenFrauen,derenErwerbsunterbrechungein Jahrandauert,haben46 %diefeste

Absicht,demnächstwiederindieErwerbstätigkeitzurückkehren,weitere33%könnensich

diesgutvorstellen.

I Beijenen,derenErwerbsunterbrechungzwischen5 und 10 Jahreandauert,wollen49 %

ganzsicherdemnächstwiedererwerbstätigsein,weitere23%könnensicheinenberuf-

lichenWiedereinstiegdurchausvorstellen.

I LiegtdieletzteErwerbstätigkeitüber 10 Jahre zurück,wollen33 % demnächstinden

Arbeitsmarktzurück,weitere22%könnensichdiesvorstellenundwärenbereit,dafür

etwaszutun.

InBezugaufdenWunsch nach Rückkehr in den BerufgibtesdeutlicheZusammenhänge

mitdemAlter der Frauen:JejüngereineFrauist,wennsieeinefamilienbedingteErwerbs-

unterbrechungerlebt,umsostärkeristderWunschnachberuflicherRückkehrausgeprägt.

HiersindKarriereaufbauundErwerbwichtigerQualifikationenwesentlicheMotive.

I VondenfamilienbedingtderzeitnichtberufstätigenFrauenbis 30 Jahrenwollen82 %

demnächstwiedererwerbstätigsein.

I VondenfamilienbedingtderzeitnichtberufstätigenFrauenzwischen30 und 49 Jahren

sinddies58 %.

I VondenFrauenüber 50 Jahre,dieeinstfamilienbedingtihreErwerbstätigkeitunterbro-

chenhaben(undaucheinige,dienieberufstätigwaren)wollen30 % beruflichwieder

einsteigen.

DerWunsch nach beruflichem WiedereinstiegstehtauchinAbhängigkeitzurZahl der

Kinder im Haushalt:

I 53 % derFrauenmiteinem KindimHaushalt,dieaktuelleinefamilienbedingteErwerbs-

unterbrechungerleben,habendenausdrücklichenWunsch,demnächstwiedererwerbs-

tätigzusein.Motivesindhierv.a.dieberuflicheKontinuität,Anschlusshalten,Perspekti-

venundChancenwahren;aberaucheinLebenjenseitsvonKindundKüche.

I Esisthöchstsignifikant,dassbeiFrauenmitzweiKindernunter18JahrenimHaushaltder

WunschnachWiederberufstätigkeitstarkzunimmt:69 %derFrauenmitzwei zu versor-

genden Kindernwollendemnächstwiederberufstätigsein.Hierkommenv.a.finanzielle

Motivehinzusowie–aufgrundderlängerandauerndenErwerbsunterbrechung–das

BedürfnisnachsozialemKontaktaußerhalbder„Mutter-und-Kind-Thematik“undder

WunschnachSelbstwertgefühldurcheineErwerbstätigkeit.

I BeiFrauenmitdrei und mehr zu versorgenden KindernsinktderAnteiljenerFrauen,die

demnächstwiedererwerbstätigseinwollenauf35 %.HieristdietraditionelleRollentei-

lungzumTeildaspräferierteLebensmodell,zumTeilwirkthierdienormativeKraftdes

FaktischenundVernünftigen:Mitdreiodermehr(kleinen)KindernlassensichFamilie

undBerufstätigkeitnichtgleichzeitigverwirklichenohneHilfeundStrukturänderungen

seitensdesArbeitgebersundderKinderbetreuung.

Esistdeutlich,dassderWiedereinstiegswunschvonFraueninhohemMaßeabhängigist

vonderZahlder(noch)imHaushaltlebendenKindersowievonderbisherigenUnterbre-

chungsdauer.AberdieserZusammenhangistkeineswegslinear.

DiefolgendeGrafikillustriertdiesenZusammenhang.Aufdery-AchseistderRückkehr-

wunschabgetragen;aufderx-AchsedieUnterbrechungsdauer.DieLinienimDiagramm

stellendieAusprägungenvonFrauenmitunterschiedlicherKinderzahl(imHaushalt!)dar.

Rückkehrwunsch von Frauen – differenziert nach Kinderanzahl im Haushalt und Unterbrechungsdauer –

Über 10 Jahre 3 bis 10 Jahre bis 1 Jahr 1 bis 3 Jahre

Dauer der Erwerbsunterbrechung

keine Kinder (mehr) im HH

1 Kind im HH

2 Kinder im HH

3 Kinder im HH

0 %

50 %

Basis: Frauen, die derzeit eine familienbedingte Ewerbsunterbrechung erleben Fehlende Werte bei „3 und mehr Kindern“ = zu geringe Fallzahl

25 %

75 %

100 %

DieBefundesindbemerkenswert,dennnichtalleLinienfolgeneinemidentischenVerlaufs-

schema.

I WiedieKurvevonFrauen mit einem Kind im Haushaltillustriert,gehtbeidiesenFrauender

WunschnachberuflichemWiedereinstiegmitzunehmenderDauerderErwerbsunterbre-

chungsukzessivezurück.

I PlausibelwardieHypothese,dassdiesauchbeiFrauen mit drei und mehr KindernimHaus-

haltinnochschärferemMaßederFallist.DieseHypotheseistbestätigt.

I Auffälligjedochist,dassFrauen mit zwei Kindern im Haushalt dieserLogiknichtfolgen:

HieristderWiedereinstiegswunschsehrhochundbleibtauchhoch–auchwenndie

ErwerbsunterbrechungschonvieleJahreandauert.DerWunschnachBerufstätigkeit

steigtbeieinerErwerbsunterbrechungvonüber10Jahrensogarnoch,denndieKinder

sindzunehmendselbstständigundeseröffnensichwiederFreiräumefürdieFrau.Der

beruflicheWiedereinstiegderFrauisthieralsounabhängigvonderDauerderErwerbsun-

terbrechung.

DiequalitativeBegleitforschunggibteineReihevonGründenundMotivenfürdiese

Befunde:

Frauenmitzwei–zuversorgenden–KindernimHaushalthabendeshalbeinensoausge-

prägtenWunschnachberuflichemWiedereinstieg,weilsiezumeinendenfinanziellen

Druckspüren,ihrenKinderndiezurVerbesserungvonStartchancennotwendigenRessour-

cenzubieten:v.a.Ausbildung(Privatschule?)undStudium,KulturundReisen,Freizeitund

Sportetc.5ZumanderenbegreifteingroßerTeildieserMütterdieErziehungszeitalstempo-

rärePhaseundnichtalsexklusivesLebensmodell.

DagegensinktbeiFrauenmiteinemKindimHaushaltderWiedereinstiegswunschmit

zunehmenderDauerderErwerbsunterbrechung,weilderGedankeaneinzweitesKindan

Konturgewinnt:FürsiestelltsichkritischdieFrage,obesSinnmacht,nachdreioderfünf

Jahrenberuflichwiedereinzusteigen,wennsiegerneinzweitesKindmöchten.

FrauenmitdreiundmehrzuversorgendenKindernimHaushaltsindoftder(realistischen)

Ansicht,dasssie(ohneUnterstützungdesPartners)nurengeZeitfensterfürihrenochfreien

Kapazitätenhaben,diesieberuflicheinsetzenwürden.Insofernisteseinbemerkenswert

hoherWert,dassvondenFrauen,derenErwerbsunterbrechungnochnichtlängerals

10Jahrezurückliegt,über50%denWunschnachberuflichemWiedereinstieghaben.Wenn

hingegendieletzteErwerbstätigkeitschonüber10Jahrezurückliegt,sinktderWunsch

nachWiedereinstiegunter20%:HiergibtesverschiedeneGründe,dieeinanderüberlagern:

UnsicherheitobdererforderlichenfachlichenKompetenz(Weiterentwicklungsschubder

Branche?),SorgevoreinemScheitern,GewöhnungandasgelebtePartnerschafts-und

Familienmodell.

5Vgl.Merkle/Wippermann(2008):ElternunterDruck.Selbstverständnisse,BefindlichkeitenundBedürfnissevonElterninverschiedenenLebenswelten.EinesozialwissenschaftlicheUntersuchungvonSinusSociovisionimAuf-tragderKonrad-Adenauer-Stiftunge.V.Stuttgart.

Bemerkenswertist–gleichsamalsBenchmark–dieVerlaufskurvejenerFrauen,diekein

Kind(mehr)imHaushalthaben(graueLinieindervorstehendenGrafik):Nichtberufstätig

zusein,istfüreinenTeil–meisttraditionellerältererFrauen–dasselbstverständliche

Lebensmodell.IndenerstendreiJahrennachderErwerbsunterbrechungwilldieMehrheit

dieser(kinderlosen)Frauenunbedingtwiedererwerbstätigsein.WenndieErwerbsunter-

brechungjedochlängeralsdreiJahreandauert,sinktderWunschnachberuflichemWie-

dereinstiegsignifikant.AberdieseFrauengebendamitnichtauf:WichtigistderBefund,

dassnacheinermehralszehnjährigenErwerbsunterbrechungdieseFrauenwiederver-

stärktdenWunschnacheigenemEinkommenundBerufslebenentwickeln.

IV.HäuslicheRahmenbedingungen

Wohnsituation

DiegroßeMehrheit(85%)derFrauen,dieeinefamilienbedingteErwerbsunterbrechung

erlebthabenoderderzeiterleben,lebtmiteinemPartnerzusammen.15%derFrauenleben

ohnePartnermiteinemodermitmehrerenKindern.DieMotivlagebeimWiedereinstiegist

beidenAlleinerziehendenmeiststarkvonderNotwendigkeitgeprägt,dieFinanzierungdes

Lebensunterhaltssicherzustellen,allerdingsistauchinbestehenderPartnerschaftder

VerdienstderEhefrauimmeröfterunverzichtbarerBestandteilderExistenzsicherungder

Familie.FürFrauenmitundohnePartneristderWiedereinstiegenggebundenandafür

erforderlicheRahmenbedingungen.

Wohnsituation

In Wohngemeinschaft

Bei Eltern/Schwiegereltern

Mit (Ehe-)Partner und ohne Kind im HH

Mit (Ehe-)Partner und mit Kind(ern) im HH

Allein mit einem oder mit mehreren Kindern im HH

Allein ohne Partner und ohne Kind

0 %

2

1

12

18

15

52

50 %

Basis: Frauen, die eine familienbedingte Ewerbsunterbrechung schon erlebt haben oder derzeit in der Phase sind (n = 605 Fälle)

25 % 75 % 100 %

ZahlderKinderunter18JahrenimHaushalt

Bei39%derFrauen,dieihreErwerbstätigkeitmindestenseinmalschonfamilienbedingt

unterbrochenhaben,lebendieKindernichtmehrimHaushalt.Umgekehrtheißtdies:Bei

61%derFrauenzwischen18und65Jahren,diemindestenseinmaleineErwerbsunterbre-

chungerlebthabenodergeradeerleben,lebenKinderunter18JahrenimHaushalt.

ErwerbstätigkeitundKinderzahl

EszeigtsicheinsignifikanterZusammenhang zwischen der Zahl der Kinderunddem

ErwerbsumfangvonFraueninDeutschland.

Anzahl der Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahren im Haushalt

4 und mehr Kinder

2 Kinder

Keine Kinder (mehr)

1 Kind

3 Kinder

0 %

61

1

6

29

25

39

50 %

Basis: Frauen, die eine familienbedingte Ewerbsunterbrechung schon erlebt haben oder derzeit in der Phase sind (n = 605 Fälle)

25 % 75 % 100 %

I AmstärkstenistdieserZusammenhangbeiFraueninVollzeiterwerbstätigkeit:Nur5%der

Frauenmit3undmehrKindernsindvollzeiterwerbstätig;dagegen19%derFrauenmiteinem

Kindsowie28%beiFrauenohneKinder.

I DasamhäufigstenpraktizierteArbeitsmodellfürMütteristdieTeilzeitstellemit

20–34Wochenstunden:OffensichtlichistdieMöglichkeit,eineBalancezwischenArbeit(Ver-

dienstmöglichkeiten,aberauchEntfaltungsmöglichkeiten)undFamilie(Zeitfürdieumfas-

sendeFürsorgefürdieKinder)zuerreichen,mitdieserErwerbsformamgrößten.Vorallem

Frauen,diezweiKinderhaben,arbeitenüberproportionalhäufigineinerTeilzeitstellemit

20–34Wochenstunden.

I SelbstbildalsHausfrau:VorallemFrauenmitdreiundmehrKindernbegreifensich–fürdie

DauerdieserLebensphase–mehrheitlichalsHausfrau(34%).Dasüberraschtangesichtsder

AufgabenindieseraktivenErziehungs-undVersorgungszeitnicht.DerAnteilansogenannten

„Mini-Jobberinnen“istbeiFrauenmitdreiodermehrzuversorgendenKindernimHaushalt

amgrößten(20%).Faktistaberzugleich,dassvondenFrauenmitdreiundmehrKindernwei-

tere25%etwa20bis34StundenproWochearbeiten.

I UmgekehrtbegreifensichvondenFrauen,derenKindermittlerweileüber18Jahrealtsind

undnichtmehrimHaushaltleben,9%(weiterhin)alsHausfrau.Esisteingesellschaftlichesund

politischesSignal,dass91%vonFraueninderEmpty-Nest-Phase,d.h.derPhase,inderdie

KindernichtmehrbeidenElternleben,berufstätigsindoderaktiveineErwerbstätigkeit

suchen:58%dieserFrauensindberufstätigimUmfangvonmehrals20StundenproWoche,

28%ineinerVollzeitstelle.

Berufstätigkeit von Frauen mit Erwerbsunterbrechung– differenziert nach Zahl der Kinder im Haushalt –

Hausfrau

Elternzeit: Bezug von Erziehungsgeld

Teilzeit, in Minijob, 400-Euro-Job

Teilzeit, 20 bis 34 Stunden pro Woche

Vollzeit, mind. 35 Stunden pro Woche

Teilzeit, weniger als 20 Stunden pro Woche

Arbeitslos

0 %

9

45

1620

811

126

20

2819

125

2830

25

50 %

Basis: Frauen, die eine familienbedingte Ewerbsunterbrechung schon erlebt haben oder derzeit in der Phase sind (n = 605 Fälle)

25 %

77

20

17

3413

1014

7

Kein Kind1 Kind 3 und mehr Kinder

2 Kinder

V.MotivefürdenWiedereinstieg

Selbstwertgefühl,finanzielleAbsicherung,Unabhängigkeit

EsgibtbeiFrauennicht das eine MotivfürdenberuflichenWiedereinstieg.Dievielfältigen

Motiveschließensichnichtaus,sondernergänzenundüberlagernsichvielfach.6Insofern

gibtesfüreineFrauinderRegelgleichzeitigmehrereMotivefürihrenberuflichenWieder-

einstieg,diejedochnichtalledengleichenStellenwerthaben.

Wichtigste Motive von Frauen für einen beruflichen Wiedereinstieg

Haushalt und Kindererziehung allein füllen die Frau nicht aus

Einen „Tapetenwechsel“ wollen

Mit dem Partner eine gleichberechtigte Aufgabenverteilung in Familie und Beruf haben

Geld für die Erfüllung von besonderen Wünschen haben

Chance auf einen attraktiven Arbeitsplatz sichern

Etwas tun für die finanzielle Sicherung im Alter

Nicht nur als Hausfrau und Mutter wahrgenommen werden

Der Beruf ist wichtig für das Selbstwertgefühl

Eigenes Geld verdienen wollen

Geld verdienen für die finanzielle Existenzsicherung der Familie

Eigene berufliche Herausforderung suchen

Selbstverwirklichung im Beruf

0 %

69

50 % 75 % 100 %

Basis: Frauen, die eine familienbedingte Ewerbsunterbrechung schon erlebt haben oder derzeit in der Phase sind (n = 605 Fälle)

25 %

69

69

68

51

50

49

42

42

41

41

37

stimme voll und ganz zu = Top-Box der Messung auf einer Skala von 1 bis 4

6AufgrundvonMehrfachnennungenaddierensichdieimFolgendengenanntenProzentwertenichtauf100.

BeiderAnalysekristallisierensichvier zentrale Motiveheraus,diebeietwa70 %derFrauen

„sehrstarkausgeprägt“sind.Interessantdabeiist,dassmaterielleundimmaterielleMotive

einegleichgroßeRollebeidemWunschnachberuflichemWiedereinstiegspielen:

I Selbstwertgefühl

I Unabhängigkeit

I ExistenzsicherungderFamilie

I FinanzielleAlterssicherung

InsgesamtkorrelierendieseMotivehochmiteinander;gleichzeitigistdaseineMotivnicht

Funktiondesanderen:

I SelbstetwaszurfinanziellenExistenzsicherungderFamiliebeizutragen,istfürdasSelbst-

wertgefühlwichtig.AllerdingserschöpftsichdasSelbstwertgefühlnichtdarin,einfinan-

ziellerLeistungsträgerderFamiliezusein.

I FürdieeigeneAlterssicherungetwaszutun,istwichtigfürdasGefühlvonUnabhängig-

keit–aberUnabhängigkeitmeintmehralsFinanzierungimAlter.

AuchdieverschiedenenanderenMotivesindfürFrauenbeiderErwägungfüreinen

WiedereinstiegindenBerufwichtig.SiescheinenKonkretisierungenundManifestationen

dervierHauptmotivkreisezusein.NachdenvierdominantenHauptmotivengehtesauf

einerzweiten MotivebenefürdieFrauen:

I …umihrSelbstbild,ihreGeschlechtsidentität,ihrRollenbild:Frauen,dieberuflichwieder

einsteigen,wollennicht(mehr)nuralsHausfrauundMutterwahrgenommenwerden.

I …umdieSuchenacheigenenberuflichenHerausforderungen:

Leistung,Engagement,Selbstentwicklung.

I …ummonetäreRessourcenzurErfüllungbesondererWünsche:

Reisen,Kleidung,Haus,Wohnungseinrichtung.

EsisteindeutlicherBefund,dassdiemeistenFrauen„sich durch Haushalt und Kindererzie-

hung nicht ausgefüllt fühlen“(starkeZustimmungzudieserAussage:41%;allgemeine

Zustimmung:76%),„einen sogenannten‚Tapetenwechsel‘wollen und brauchen“(starke

Zustimmung:41%;allgemeineZustimmung:77%)–unddasSelbstbewusstseinsowiedie

Qualifikationhaben,sichberuflichenHerausforderungennichtnurzustellen,sondern

dieseengagiertanzugehen.

Undfür37%derFraueninderErwerbspauseistderberuflicheWiedereinstiegeinentschei-

denderSchritt,umanihrIdealund(gemeinsames)Lebensmodell einer gleichgestellten

Aufgabenverteilung in Haushalt und Beruf anzuknüpfenundsich–nachderPhaseunfrei-

willigerRetraditionalisierung–wiederindieseRichtungzubewegen.

Selbstverwirklichungistfür41%derFraueneinsehrwichtigesMotivbeiihremberuflichen

Wiedereinstieg.ObwohlSelbstverwirklichungheuteeinsehrwichtigerWertist,derden

StellenwerteinerlegitimierendenKrafthat,dominiereninBezugaufdenberuflichenWie-

dereinstiegheutediegenanntenanderenMotive.Das Selbstwertgefühl ist für Wiederein-

steigerinnen wichtiger als die Selbstverwirklichung.

}immateriell

}materiell

I DasMotiv„Selbstverwirklichung“istschillernd:FürdieProtagonistenderEmanzipations-

bewegungausden1960er-/1970er-JahrenwarSelbstverwirklichungzugleichLebensmaxi-

meundpolitischeParole–vondendamitattackiertenGegnernauskonservativenund

bürgerlichenLebensweltenwurdeSelbstverwirklichung(damals)alsweiblicherEgoismus,

derdieBedürfnissederFamilieunddiePflichtalsEhefrauignoriert,gedeutetunddiskre-

ditiert.

I DieaktuellenDatenaus2008zeigen,dassdasMotivderSelbstverwirklichungheuteeiner-

seitsinallenSegmentenderGesellschaftakzeptiertist,weilesseineradikaleKonnotation

verlorenhat;dassSelbstverwirklichungalsMotivderBerufstätigkeitvonFrauenoffenbar

sehrüberschätztwird.Fazit:Selbstverwirklichungistrelativ (wichtig);dasMotivsolltein

derDebattenichterneutideologisiertwerden.DieeigentlichenMotivevonFrauenfür

ihrenBerufs(wieder)einstiegsindheuteandere.

WiedereinstiegsmotiveändernsichmitderDauerderErwerbsunterbrechung

UnterBerücksichtigungderunterschiedlichenDauerderErwerbsunterbrechungzeigen

sichsignifikanteUnterschiedeindenMotivenvonFrauenfüreinenberuflichenWieder-

einstieg.

FürFrauen,dielänger als 10 Jahre nicht erwerbstätigwaren,istdasstärksteMotivfür

einenmöglichenWiedereinstiegdieBedeutungvonArbeitfürihrSelbstwertgefühl.An

zweiterStellesteht,eigenesGeldzuverdienen,gefolgtvonderfinanziellenSicherungim

Alter.DeutlichwenigerausgeprägtistderWunschnacheineranderenRollenteilung.Diese

FrauenhaderningeringeremMaßmitihrerRollealsHausfrauundMutter,sehnensich

nichtsowiejüngereFrauennacheinemTapetenwechsel,wollennichtunbedingtausGrün-

denderSelbstverwirklichungindenBeruf.FinanziellsindvieleüberihrenPartnerabgesi-

chert(sonsthättensienichtsovieleJahreunterbrechenkönnen).Aberdennochistder

Wunschda,eigenesGeldzuverdienenundsichselbstfinanziellabzusichern.

DasMotivderAlterssicherungistbeijungenFrauenundbeiFrauen mit einer Erwerbsun-

terbrechung bis zu 3 Jahrenausgesprochenwichtig.Hierzeigtsichdeutlich,dassa)das

Ein-Ernährer-ModellanBedeutungverliert,b)Frauenheuteeinplanen,dasseineEhemögli-

cherweisenichtmehreinLebenlangdauertundc)dieseFrauendavonausgehen,dasssie

vonderRenteihresEhepartners/Witwenrentenichtmehrausreichendgesichertsind.

Junge Frauentendierendazu,ihrefamilienbedingteErwerbsunterbrechungrelativkurzzu

haltenundnachzweibisdreiJahrenwiederindenBerufzurückzukehren(Ausnahmen

bestätigendiesenTrend).DasstärksteMotivdabeiistauchhierdasSelbstwertgefühl,es

folgendieExistenzsicherungunddieAlterssicherung.DeutlichstärkeralsbeiFrauen,die

biografischlangedastraditionelleErnährermodellpraktizierten,istbeijungenFrauendie

Einstellung(undSelbstwahrnehmung),dassHaushaltundKindererziehungsienichtausfül-

len,derWunschnachberuflichenHerausforderungen,dasBedürfnisnachSelbstverwirkli-

chungimBerufsowiedieChanceaufeinenattraktivenArbeitsplatz.

„Dazwischen“sind–hochspannend–dieFrauen,dieihreBerufstätigkeitfür4 bis 10 Jahre

unterbrochenhaben.HiersinddieKinder„ausdemGröbstenheraus“,dieFrauenkönnen

undwollenihreigenesLebenundauchihreberuflichenAmbitionenstärkerindenFokus

nehmen.AuffälligbeiihnensinddreiWünsche:

(1)NichtmehrnuralsMutterundHausfrauwahrgenommenwerden;nichtindertraditio-

nellenRollenteilungverhaftetbleiben,diesichzuzementierendroht.

(2)DerWunschnachGeldzurErfüllungbesondererWünsche–fürdieFamilieundfürsich

selbst.

(3)Einen„Tapetenwechsel“wollen:DieArbeitenfürFamilieundHaushaltsindRoutine,oft

eintönigundbietenselbstkeineattraktivenHerausforderungen(mehr).

DieseFrauensehensichbiografischineinerPhase,indersichentscheidet,obsielebenslang

HausfrauundMutterbleibenunddamitdemfürsienichtsehrattraktivenModellihrer

eigenenElternfolgen,oderobsieselbstdasHeftindieHandnehmenund(sich)nochein-

malneuorientieren,indemsiesichberuflichenHerausforderungenstellenundNeues

kennenlernen.

Motive von Frauen für einen beruflichen Wiedereinstieg – differenziert nach Dauer der Erwerbsunterbrechung –

Haushalt und Kindererziehung allein füllen die Frau nicht aus

Selbstverwirklichung im Beruf

Einen „Tapetenwechsel“ wollen

Mit dem Partner eine gleichberechtigte Aufgabenverteilung in Familie und Beruf haben

Erwerbsunterbrechung:

Geld für die Erfüllung von besonderen Wünschen haben

Chance auf einen attraktiven Arbeitsplatz sichern

Der Beruf ist wichtig für das Selbstwertgefühl

Geld verdienen für die finanzielle Existenzsicherung der Familie

Eigenes Geld verdienen wollen

Etwas tun für die finanzielle Sicherung im Alter

Nicht nur als Hausfrau und Mutter wahrgenommen werden

Eigene berufliche Herausforderung suchen

0 % 50 % 75 % 100 %

Basis: Frauen, die eine familienbedingte Ewerbsunterbrechung schon erlebt haben oder derzeit in der Phase sind (n = 605 Fälle)Prozentwerte: Top-Box der Messung auf einer Skala von 1 bis 4

25 %

22

3838

6266

7255

7271

5572

7159

6469

3354

51

3550

5338

5348

2742

45

2836

46

2446

41

2438

47

über 10 Jahre 4–10 Jahre bis 3 Jahre

BeruflicherWiedereinstiegmusssichauchfinanzielllohnen

FrauenfragensichwährendeinerfamilienbedingtenErwerbsunterbrechung,obsichein

beruflicherWiedereinstiegfürsiefinanziellüberhauptlohnt.Undwennsieberuflichwie-

dereinsteigen,dannmessensiediesanihrempersönlichenmonatlichenNettoeinkommen

(nichtanhandderDatenihrerSteuererklärungoderdesSteuerbescheidsamJahresende).

EinnichtunerheblicherTeilder(potenziellen)Wiedereinsteigerinnen:1)schiebtdieBerufs-

rückkehrmitderBegründunghinaus,dasssichdiesefinanziellnichtlohnt;2)odersteigtaus

demErwerbslebenwiederausmitdemArgument,dasssichihreErwerbsarbeit–nach

AbzugvonAufwendungenfürKinderbetreuung,Mobilität,Haushaltshilfeu.a.–finanziell

nichtlohnt.IndiesenArgumentations-undVerhaltensmusternschlagensichdeutlich

EffektedurcheingeschränktefinanzielleAnreizeimSteuer-undimTransfersystemnieder

(SteuerklasseV,beitragsfreieMitversicherung).

I Abwehrend:VondenFrauen,dieihreErwerbstätigkeiteinstfamilienbedingtunterbro-

chenhabenundnochnichtinsErwerbslebenzurückgekehrtsind,geben62%alsGrundan,

dasssichdieErwerbstätigkeitfürsiefinanziellnichtlohnt.BeiFrauenmitmehrjähriger

Erwerbsunterbrechung(über5Jahre)haben66%dieseEinschätzung.

I Ernüchtert: VondenFrauen,dieihreErwerbstätigkeiteinstfamilienbedingtunterbro-

chenhaben,dannaberwiederinsErwerbslebenzurückgekehrtsind,geben51%an,dass

sichihreErwerbstätigkeitfürsiefinanziellnichtlohnt.BeiFrauenmitmehrjähriger

Erwerbsunterbrechung(über5Jahre)sindessogar55%.

VI.ErfahrungenbeimberuflichenWiedereinstieg

DerWiedereinstiegindenBeruferfolgtadaptivundindividuellunterschiedlich

Esgibtheutenicht(mehr)daseineSchemavonfamilienbedingtemBerufsausstiegund

Wiedereinstieg.VielmehrdiagnostizierenwireineAusdifferenzierung und Individualisie-

rungvonEntwürfenundpraktiziertenPfaden:AndieStelledeseinenMustersistmittler-

weileeineVielzahlvonWiedereinstiegswegengetreten,diezumeinenvondenjeweiligen

äußerenRahmenbedingungenundzumanderenvonindividuellenVorstellungenabhän-

gen.

DabeiwerdendieGrenzenzwischenBerufsunterbrechungundBerufswiedereinstieg

zunehmendunscharfundüberlappensich.„ErwerbsunterbrechungundWiedereinstieg“

sindheutenichtmehrzeitlichscharfgetrennte,großeBlöcke.DieGrenzenzwischenden

Phasensindheutedurchausfließend,esgibtindividuellgestaltetePhasendesÜbergangs.

SohaltenvieleFrauenwährendderElternzeitdenKontaktzumArbeitgeberodersindfür

einigewenigeStundenimBüro,umwichtigeEntwicklungenundEntscheidungenmitzube-

kommenund„amBallzubleiben“.AnderewiedersteigenfüreinigeZeitvollundganz–

auchemotional–ausdemErwerbslebenausundsindglücklich,sichausschließlichdem

Kindzuwendenzukönnen.

DerberuflicheWiedereinstiegistnurbeieinigenFraueneineinmaligerSchritt–dann,

wenndieErwerbsunterbrechungnurwenigeMonatedauertundwennderfamilienbe-

dingteAnlassdaserstebzw.einzigeKindist.BeiderMehrheitderFrauenistderberufliche

WiedereinstiegvorallemabereinProzess,dersichinverschiedenenStadienmehroder

wenigersukzessivevollzieht.VorallemFrauenmitmehralseinemKindnähernsichschritt-

weiseeinerumfangreicherenErwerbstätigkeitwiederan–motiviertindemBestreben,

FamilieundBerufsozuvereinbaren,dassesnichtnurorganisatorisch„klappt“,sondern

dasssiepersönlich,dassihreKinderunddassdieFamilieinsgesamteineBalancefinden.So

sindverschiedeneÜbergangsformenbeimBerufswiedereinstiegzubeobachten,wiedie

freieMitarbeitoderstundenweiseBeschäftigung.

ZuarbeitdesMannesundFamilienmanagementderFrau

DerberuflicheWiedereinstiegnacheinerfamilienbedingtenErwerbsunterbrechungistfür

dieMehrzahlderFrauenmitgroßenpraktischenundemotionalenHerausforderungen

verbunden.

I AufgabenimHaushaltundbeiderKindererziehungmüssenneuausgehandeltwerden.

I DieSuchenacheinemgeeignetenBetreuungsplatzfürdasKind/dieKinderisthäufig

langwierigundproblematisch.NachwievoristdieVerfügbarkeitgeradevonBetreuungs-

plätzenfürKinderunterdreiJahreneinHindernisbeimzeitnahenBerufswiedereinstieg.

I EinerheblicherTeilderFrauenkehrtgarnichtanihrenaltenArbeitsplatzoderinihre

Positionzurückundwillodermusssichberuflichkomplettneuorientieren.

I AmArbeitsplatzhabensichBedingungen(ZuordnungenvonAufgabenbereichen;Kolle-

ginnenundKollegenetc.)möglicherweiseverändert.DieWiedereinsteigerinkehrtunter

neuenVorzeichenundverändertenBedingungenindenBerufzurück.

AngesichtsdervielfältigenundvielzähligenAnforderungenundHürden,dieeinberuf-

licherWiedereinstiegfürFrauenmitsichbringt,kommtderUnterstützung durch den

Partner und in der FamilieeinebesondereRollezu.DieemotionaleundpraktischeUnter-

stützungstehtimMittelpunktderErfahrungenundWünschevonFrauenbeimWiederein-

stieg.HiergibtesdenpositivenBefund,dass80%derFrauensichbeimWunschnachberuf-

lichemWiedereinstiegvomPartnerunterstütztfühlenbzw.fühlten.

GleichzeitigistdieselbstständigeunddauerhafteÜbernahmevonmehrVerantwortung

undAufgabenseitensdesPartnersundderKindereinLernprozess,indenalleBeteiligten

nursukzessivehineinwachsen.PraktischeUnterstützungerfahrendieFrauendurchihren

(Ehe-)PartnerprimärmittelsÜbernahmevonTätigkeitenimHaushalt(60%):Dasgeschieht

meistdurchErledigungausgewählterEinzelaufgabenundhathäufigdenStellenwertvon

Zuarbeit.SinddieKinderälter,übernehmenauchsie–mehr–Aufgaben(53%).Dochmeist

bleibtesdiealleinigeAufgabederFrau,denÜberblickzuhaben,HaushaltundKinderzu

organisierenundAufgabenzuverteilen–hierwerdensievonihremPartnernichtoder

kaumentlastet.DamitwandeltsichdasAnforderungsprofil von Frauen in Richtung mehr

Komplexität:SiemüssennebenihremberuflichenWiedereinstieg(deroftkeineRückkehr

andenselbenArbeitsplatzist,sonderneinNeubeginn)zugleichdasManagementinnerhalb

vonFamilieundHaushaltsowieauchdasKombinationsmanagementzwischenFamilieund

Berufübernehmen.

Insgesamtsagen40%derFrauen,dassdiePhasedesberuflichenWiedereinstiegssieselbst

aufeineharteProbegestellthat,und56%,dasssieihrenberuflichenWiedereinstiegim

Wesentlichenalleinbewältigenmüssenbzw.mussten–währendsichfürihrenPartner(gar)

nichtsverändert/e.Angesichtsdessenverwundertesnicht,dass27%derWiedereinsteige-

rinnenernsthaftübereinenerneutenBerufsausstiegnachdenken,weilsiemangelsUnter-

stützungFamilieundBerufnichtvereinbarenkönnen.

Erfahrungen von Frauen beim beruflichen Wiedereinstieg

Frauen, die nach familienbedingter Erwerbsunterbrechung wieder in den Beruf einsteigen, werden von Arbeitgebern

geschätzt, weil sie als besonders leistungsbereit gelten

Mein Partner hat mich bestärkt in dem Wunsch nach beruflichem Wiedereinstieg

Der berufliche Wiedereinstieg verlief für mich völlig problemlos

Mein Partner hat mich beim beruflichen Wiedereinstieg praktisch durch Übernahme von Tätigkeiten im Haushalt unterstützt

Meinen beruflichen Wiedereinstieg musste ich im Wesentlichen allein bewältigen

Seit meinem beruflichen Wiedereinstieg müssen meine Kinder mit anpacken und mehr Aufgaben übernehmen

Mit dem beruflichen Wiedereinstieg haben mein Partner und ich die Aufgaben im Haushalt und bei der Kindererziehung neu verteilt

Die Phase des beruflichen Wiedereinstiegs hat mich auf eine harte Probe gestellt

Durch meinen beruflichen Wiedereinstieg hat sich für meinen Partner nichts verändert

Beim beruflichen Wiedereinstieg sind Frauen oft mit Unverständnis ihres Partners konfrontiert, weil dieser sich

schwertut, Aufgaben im Haushalt zu übernehmen

Frauen, die nach familienbedingter Erwerbsunterbrechung wieder in den Beruf einsteigen, stehen vor vielen Hürden

in Bezug auf die Haushaltsorganisation

Der Berufswiedereinstieg der Frau bringt Veränderungen für die ganze Familie mit sich

Beim beruflichen Wiedereinstieg ist die Frau auf die Unterstützung der ganzen Familie angewiesen

Der Partner sollte der Frau, die beruflich wiedereinsteigt, den Rücken freihalten

Jedes Jahr, das eine Frau nach der Familiengründung länger zu Hause bleibt, verringert ihre Chancen, eine ihrer

Qualifikation entsprechende Stelle zu bekommen

Die Berufsaussichten sind für Frauen nach einer längeren familienbedingten Erwerbsunterbrechung schlecht

0 %

stimme voll und ganz zu

50 % 75 % 100 %

Basis: Frauen, die eine familienbedingte Ewerbsunterbrechung schon erlebt haben oder derzeit in der Phase sind (n = 605 Fälle)

25 %

87 99

96

92

88

83

79

51

50

78

70

60

56

66

53

46

4024

25

28

38

40

40

50

60

20

22

51

54

64

66

80

stimme voll und ganz zu + stimme eher zu

MännerundFrauennehmendieBelastungdesWiederein-stiegsunterschiedlichwahr

DiePerspektive von MännernistgeprägtvonEmpathiefürihreFrau,aberauchvon

AbwehrgegenüberdenpraktischenKonsequenzen.WennesumdiegrundsätzlicheBerufs-

perspektivevonFrauengeht,stimmendieEinstellungenundWahrnehmungenvonFrauen

undMännernüberein;wennesjedochumdiepraktischenKonsequenzen,diekonkrete

VerteilungvonAufgabenunddiepsychischeBelastunggeht,gibtesinderWahrnehmung/

ErinnerungeinenauffallendenSpagatzwischenMännernundFrauen.

I 82%derMännergebenan,dasssieihrePartnerininderenWunschnachberuflichem

Wiedereinstiegbestärkthaben.Diesnehmen80%derFrauenauchsowahr.

I 80%derMännergebenan,dasssieihrePartnerinbeimBerufseinstiegpraktischdurch

ÜbernahmevonTätigkeitenimHaushaltunterstützthaben.Dassehenabernur60%der

Wiedereinsteigerinnenso.7

I 43%derMännergebenan,dasssichdurchdenberuflichenWiedereinstiegihrerPartnerin

fürsieselbstnichtsveränderthat.FragtmandieFrauen,sosindes56%,diediesenEin-

druckhaben.

I 38%derMännergebenan,dassseitdemberuflichenWiedereinstiegauchdieKindermit

anpackenundAufgabenübernehmenmüssen.Diessehenjedoch53%derFrauen,die

beruflichwiedereinsteigen.

Erfahrungen von Frauen beim beruflichen Wiedereinstieg (Fortsetzung)

Die Phase des beruflichen Wiedereinstiegs hat meine Famillie auf eine harte Probe gestellt

Mein Partner hätte mich gern stärker beim beruflichen Wiedereinstieg unterstützt, erfährt aber bei seinem

Arbeitgeber kein Verständnis dafür (z. B., dass er flexibler arbeiten kann)

Der berufliche Wiedereinstieg wurde durch mangelnde Flexibilität der Arbeitgeber erschwert

Der Arbeitgeber stand meiner Situation gleichgültig bzw. ablehnend gegenüber

Als berufliche Wiedereinsteigerin wurde ich von Vorgesetzten nicht mehr so akzeptiert wie früher

0 %

stimme voll und ganz zu

50 % 75 % 100 %

Basis: Frauen, die eine familienbedingte Ewerbsunterbrechung schon erlebt haben oder derzeit in der Phase sind (n = 605 Fälle)

25 %

18 30

20

19

14

73

6

9

12

stimme voll und ganz zu + stimme eher zu

7BeiderInterpretationdieserAntwortenmussbedachtwerden,dassMännerundFraueneinemfremdenInter-viewergegenüberkeineswegsihrganzesHerzausschütten,sonderndieTendenzzeigen,eineharmonischeundpartnerschaftlich-hilfsbereiteEinstellungzumAusdruckzubringen.InsoferndürftendieDiskrepanzeninWirk-lichkeitnochstärkersein,alseseineBefragungeinfangenkann.

I 34%derMännergebenan,dassihrePartnerindenBerufswiedereinstiegimWesentlichen

alleinbewältigenmusste.Essindaber56%derFrauen,dieihreBerufsrückkehrsowahr-

nehmen.

I 16%derMännergebenan,dassdiePhasedesberuflichenWiedereinstiegsdieFamilieauf

eineharteProbegestellthat.BeidenFrauensehendas30%mitBlickaufdieFamilieso.

I 12%derMännersehendurchdenberuflichenWiedereinstiegihrerPartnerinsichselbst auf

eineharteProbegestellt.Essindjedoch40%derFrauen,diedurchdenberuflichenWie-

dereinstiegsich selbstaufeineharteProbegestelltsehen.

DieseZahlensinddeutlichesIndizdafür,dasseseineerheblicheDiskrepanz in der Wahr-

nehmung von Männern und Frauen gibt,wasdieAufgabenverteilungunddieBelastung

währenddesWiedereinstiegsanbelangt.DieBerufsrückkehrvonFrauenführtoftzueiner

erheblicheneinseitigenMehrbelastungderFrauundeinerprimärideellenSolidaritätund

nurselektivenUnterstützungsleistungdesPartners.

Nur7%derBerufseinsteigerinnengebenan,dassihrPartnerseineeigeneArbeitszeitredu-

zierthat,damitsieindasErwerbslebenwiedereinsteigenkonnten.Und:jelängerdie

ErwerbsunterbrechungderFrauandauert,umsogeringeristdieBereitschaftderMänner,

selbstzureduzieren.DieMännersindalsogefordert–abersiebrauchenauchselbstdie

Rahmenbedingungen,v.a.dieAkzeptanzanihremeigenenArbeitsplatzsowiediegesell-

schaftlicheAkzeptanzinihremprivatenlebensweltlichenUmfeld.Dasaberistengandie

soziokulturelleEntwicklungvonRollen-undMännerbilderngeknüpft.

NurtheoretischeBereitschaftderMänner,ihreArbeitszeitzureduzieren

Esisternüchternd,kannaberauchals„Anfang“gedeutetwerden,dassbisher7%derMän-

nerihreeigeneBerufstätigkeitzugunstenderBerufstätigkeitihrerPartnerinreduzierten.

Dabeiistzuberücksichtigen,dassindieserProzentzahlauchjeneMännerenthaltensind,

dienichtihrereguläre,vertraglicheWochenarbeitszeitreduzierten,sondern„nur“weniger

Überstundenmachten.

DurchauspositivistderBlickvonMännernindieZukunft:RunddieHälftederinVollzeit

oderinTeilzeitüber20StundenerwerbstätigenMänner,derenPartnerinderzeitnichter-

werbstätigist,zeigtdieprinzipielle,theoretischeBereitschaft,ihrereguläreArbeitszeitzu

reduzieren,wennihrerPartnerindadurchderWiedereinstiegindenBeruferleichtertwird.

DieserhoheProzentwertüberraschtundstehtindiametralemGegensatzzuraktuellen

Praxis.ManmussdieseAntwortensicherdahingehendrelativieren,alshierEffektesozialer

ErwünschtheitdasAntwortverhaltenerheblichbeeinflussten:IneinemIntervieweine

Bereitschaftzuäußernisteinfach;esinderPraxisauchzutunmitallenpersönlichen,famili-

ärenundberuflichenKonsequenzen(undderenWechselwirkungen)isteineandereSache.

GleichwohldarfmandieEffektesozialerErwünschtheitnichtsostarkbewerten,dassdarin

dieartikulierteBereitschaftderMänneruntergeht.ManmussdieseMännerernst(unddie

PartnerinsiedannauchbeimWort)nehmenunddieHürdenundBarrierenfürMännerin

dieserSacheausräumenhelfen.

KinderbetreuungistaufdieBedürfnisseberufstätigerElternnichtausgerichtet

EinezentraleFragevorundwährenddesberuflichenWiedereinstiegsvonMütternist:Wer

kümmertsichumdieKinder?Frauen,diebereitsnacheinemJahrwiederinihrenBerufund

auchanihrenArbeitsplatzzurückkehrenwollen,machenhäufigdieErfahrung,dassPlätze

fürKinderunterdreiJahrennichtinausreichenderZahl–oderQualität–vorhandensind.

AberauchspäteristeinenahtloseKinderbetreuung(Kindergarten,Grundschule,weiterfüh-

rendeSchule)oftnichtgewährleistet.

Problematischistvorallemdiefehlende Verlässlichkeit und Flexibilität der Betreuung:

Werheuteberufstätigist,istmeistselbstverständlichgefordert,fürdasUnternehmenauch

kurzfristigverfügbarundmobilzusein.75%derWiedereinsteigerinnenbeklagen,dassdie

BetreuungszeitenimKindergartensowiedieKernzeitbetreuunginderSchuledaraufausge-

richtetsind,dassFrauennichtodernuringeringemUmfangberufstätigsind.Vorallemdie

vollzeiterwerbstätigeMutterkommtimKonzeptnichtvor.

InderLogikvielerBetreuungseinrichtungensinddieMütterselbstverständlicheAnsprech-

partnerinnen:WennMütterberufstätigsind,dannmüssensiefürdieBetreuungsstätte

jederzeitverfügbarsein–nichtumgekehrt:Manruft„natürlich“dieMutteramArbeitsplatz

an,wennesdemKindnichtgutgeht,eskrankist.DieberufstätigeMutterstehtdannvor

einemDilemma:Egal,wiesiesichentscheidet,siemachteinenFehler!Soverwundertes

kaum,dass70%derFrauenbeklagen,dassdieVereinbarkeit ein schwieriges Unterfangen

istundsieab und zuübereinenAusstiegnachdenken.

Bereitschaft von Männern, ihre reguläre Arbeitszeit zu reduzieren

Ja, um zwei und mehr Arbeitstage

Ja, um einen Arbeitstag

Ja, um einen halben Arbeitstag

Nein

0 % 40 % 60 %

Basis: Männer, die in Vollzeit oder in Teilzeit mit mehr als 20 Wochenstunden arbeiten und deren Partnerin derzeit nicht berufstätig ist (n = 224 Fälle)

20 %

56

17

21

18

44

VorurteileundVorbehaltegegenüberWiedereinsteigerinnenbelastenFrauen

EinerheblicherTeil(40%)derFrauenmitfamilienbedingterErwerbsunterbrechungkehrt

nichtwiederzumaltenArbeitgeberzurück,sondernbewirbtsichvölligneuodermachtsich

selbstständig.8FürdieseFrauenistderberuflicheWiedereinstiegmitbesonderenHeraus-

forderungenundauchpersönlichenUnsicherheitenverbunden.Siewissennicht

1)wiederneueArbeitgeberihreKompetenzenundQualitäteneinschätztundeinsetzt,

2)wiedietatsächlichenAnforderungen,auchdiezeitlichen,amneuenArbeitsplatzsein

werden,

3)wiesichFamilieundBerufinderPraxisvereinbarenlassen.AberauchFrauen,diean

ihrenaltenArbeitsplatz,inihrealtePositionzurückkehren,tundieshäufigunterverän-

dertenBedingungen:AmArbeitsplatzbegegnetmanMütternoftmitderVoreinstellung,

dassdieseunflexibelsind,nichtmobil,zeitlichhäufiggarnichteinsetzbarundzumTeil

nichtganzbeiderSache,weilsieimKopfimmerauchbeimKindsind–undseinmüssen.

DiemeistenFrauen,dieberuflichwiedereinsteigen,wollenwiejedeandereArbeitneh-

meringesehenundbehandeltwerden.SiewollenwederdiskriminierendeSchonungnoch

überzogeneErwartungen–daseineverbautChancen,dasandereistunverhältnismäßiger

Druck.DieRealitätsiehtjedochandersaus.Frauen,diesichwährendderErwerbsunterbre-

chungmitderOptionderBerufstätigkeitauseinandersetzen,fühlensichteilweisestigmati-

siertundnehmenwahr,dassihnenKolleginnenundKollegenmitVorbehaltenundVorur-

teilenbegegnen.

I EntsprechendhochistderAnteilderBerufswiedereinsteigerinnen,dieamArbeitsplatzdie

Erfahrunggemachthaben,dassihnenKolleginnenundKollegenmitVorurteilenbegeg-

nen(45%).BeiFrauen,dienachmehrals4JahrenfamilienbedingterErwerbsunterbre-

chungindenArbeitsmarktzurückkehren,steigtdieserAnteilerheblichundstatistisch

signifikant.DieseFrauenfühlensichals„Hausfrau“diskreditiert,diedenrauenWindder

Arbeitswelt,dieGeschwindigkeitinUnternehmenunddenKonkurrenzdrucknichtge-

wohntist.DasEtikett„RückkehrerinnacheinerfamilienbedingtenErwerbsunterbre-

chung“istbeivielenArbeitskolleginnenundArbeitskollegenkonnotiertmitderEinstel-

lung,dassdieFrau(sehr)langeweggewesenist,fachlich,technisch(v.a.inBezugaufIT)

undorganisatorischdenAnschlussverlorenhatunderstmitvielGeduldundZeitwieder

„angelernt“werdenmuss.

I EinknappesDrittelderFrauen(32%),dieanihrenaltenArbeitsplatzzurückkehrenoder

beruflichneubeginnen,fühltsichvonderUnternehmensleitungaufeinAbstellgleis

geschoben:DieFrauenfühlensichbehandeltwieErwerbstätigezweiterGüte.DerBefund

kannsoaufdenPunktgebrachtwerden:DerArbeitgebererwartetvielanMobilität,Flexi-

bilitätundVerfügbarkeit–undreagiertdaraufzumTeilmitdiskriminierenderSchonung.

AberdamitwerdendiesenFrauenKarrierechancenverbaut.

8S.dazuKapitelVIII:„BeruflichePositionennachdemWiedereinstieg“.

VII.WochenarbeitszeitvonberuflichenWiedereinsteigerinnen

Diedurchschnittliche tatsächlicheberuflicheArbeitszeitproWochebeträgtfürdieGesamt-

heitderBerufstätigen48,5Stunden.MännerarbeitenimSchnitt56,1Stunden,Frauen

39,6StundenproWochefüreinenfremdenodereigenenBetrieb.9Frauen,dienacheiner

Erwerbsunterbrechungwiederberufstätigsind,arbeitendurchschnittlich33,7Stunden.

Tatsächliche Wochenarbeitszeit von Berufsrückkehrerinnen

Unter 10 Stunden

10–14 Stunden

15–19 Stunden

20–24 Stunden

25–29 Stunden

30–34 Stunden

35–40 Stunden

40–44 Stunden

45–49 Stunden

50 und mehr Stunden

0 % 25 % 50 %

Basis: Nur Frauen, die eine familienbedingte Erwerbsunterbrechung schon erlebt haben und wieder in den Beruf zurückgekehrt sind (n = 273 Fälle)

7

6

8

15

11

18

9

9

5

13

Ø = 33,7 h/Woche

9GemessenwirdnichtdievertraglicheRegelarbeitszeit,sonderndietatsächlicheArbeitszeitproWoche.DarinenthaltensinddieerfasstenÜberstunden,aberauchjeneZeiten,diejenseitsderformalerfasstenÜberstundenfürdenArbeitgeberaufgewendetwerden.DiesefürdieBerufstätigkeittatsächlichzuerbringendeArbeitbegrenztmaßgeblichdieZeitfürdieFamiliesowiedieMöglichkeitvonMännern,sichanderVereinbarkeitvonFamilieundBerufaktivzubeteiligen.GleichzeitiggibtesdenBefund,dassdieseinoffizielleMehrarbeitteilsnotwendigist,teilsfreiwilligesEngagementist–undfüreinenTeilderMänneraucheineFluchtsowieeinrationales(Alibi-)Argument.

WenndieKinderausdemHaushaltausgezogensind,beträgtdiedurchschnittliche

Wochenarbeitszeit46,3Stunden.MitderZahlderKinderunter18JahrenimHaushaltsinkt

derStundenumfangderErwerbstätigkeitvonFrauen:

I Wennnochein Kindunter18JahrenimHaushaltlebt,sindes30,1Stunden.

I Beizwei Kindernunter18JahrenimHaushalt24,2Stunden.

I Undbeidrei Kindern21,7Stunden.

Dasmachtdeutlich,dassFrauen„kinderreicherFamilien“durchausmehralseinehalbe

Stellearbeitenwollenbzw.müssenundesheuteschontun.

BeiderdifferenziertenAnalysefälltauf,dassWiedereinsteigerinnenmitzunehmendem

AlterihresKindes/ihrerKinderihrStundenkontingentsukzessiveaufbauenundsichdabei

von„EtappezuEtappe“vortasten–mitderMaxime,sichundihr(e)Kind(er)nichtzuüber-

fordern.JeälterdieKinderwerden,umsostärkerwollenFrauenihrzeitlichesEngagement

fürdenBerufausbauen.DementsprichtdieBeobachtunginBezugaufdasAlter:Frauen

mitErwerbsunterbrechungimAlterzwischen18und29Jahrenarbeitendurchschnittlich

25,9StundenproWoche,imAlterzwischen30und39JahrensindesimSchnitt27,3Stunden,

undbeiFrauenvon50bis65JahrenbeträgtdieWochenarbeitszeit47,4Stunden(s.folgende

Grafik).OffenbargibtesgeradeinMehrkindfamilieneine„gläserneDecke“inBezugaufdas

addierteStundenvolumendergemeinsamenErwerbstätigkeitvonMutterundVater.Solan-

gederVaterseinStundenvolumenalsstarrvorgegebenerlebt,istdasStundenvolumender

MutterdieVariable,mitderdieunterschiedlichenBedürfnissenachZeitundGeldaufeinan-

derabgestimmtwerden.DerBerufseinstiegderMutterziehtsichunterdiesenBedingungen

übereinenlangenZeitraumhin,indemdieMuttereigeneKarriereoptionennichtrealisiert.

DasVorurteilderArbeitgeberinBezugaufdievorrangigeFamilienorientierungderberuf-

lichenWiedereinsteigerinwirddabeiindirektbestätigt.

Weiterzeigtsich,dassWochenarbeitszeitenvon20–24Stunden(ca.einehalbeStellemit

Überstunden)sowie30–34Stunden(ca.einedreiviertelStellemitÜberstunden)überdurch-

schnittlichhäufigpraktiziertwerden.

DarüberhinausmanifestiertsicheinradikalerUmbruchimberuflichenVerständnis,derdie

Generationder„traditionellenAlten“vonden„modernenAlten“unterscheidet:Während

diefrühereGenerationmiteinertraditionellenGeschlechtsidentitätundRollenteilungder

FraudieAufgabedesZuverdienstes„zugestand“unddieserz.T.existenziellnotwendigwar,

wollendieheutigenFrauenüber50sichdamitnichtbescheiden,sondernmachensichauf

eineneueberuflicheReise.DieseimMarketinggernals„BestAger“bezeichnete(unddamit

leiderstigmatisierte)AlterskohortederGeneration50plusbegreiftdieEmpty-Nest-Phase

nichtalskurzesZwischenstadiumbiszurRente/Pension,sondernalseineneigenständigen,

neuenLebensabschnitt,derihnenneueHerausforderungen,vieleChancenundattraktive

Perspektivenbietet–wennmanCourageundEngagementzeigt.Zwaristmanfürseine

(halb)erwachsenenKinderimmerauchnochfinanziellda,aberdiezeitlicheBeanspru-

chungistgeringunddieseFrauenbeanspruchenselbstbewusstdasRecht,jetztnachder

aktivenErziehungsphase(endlichoderwieder)sichumihreeigenenBedürfnisseundZiele

zukümmern.

Wochenarbeitszeit von Berufsrückkehrerinnen 18- bis 39-Jährige versus 40- bis 65-Jährige

Unter 10 Stunden

10–14 Stunden

15–19 Stunden

20–24 Stunden

25–29 Stunden

30–34 Stunden

35–40 Stunden

40–44 Stunden

45–49 Stunden

50 und mehr Stunden

0 % 25 % 50 %

Berufstätige Frauen ab 40 Jahre mit erlebter Erwerbsunterbrechung

Berufstätige Frauen bis 39 Jahre mit erlebter Erwerbsunterbrechung

86

1

10

7

18

7

15

8

13

11

18

8

8

3

11

18

10

9

9

Ø = 36,4 h/WocheØ = 26,5 h/Woche

VIII.Berufliche Positionen nach dem Wiedereinstieg

Von den Frauen, die nach einer familienbedingten Erwerbsunterbrechung in den Arbeits-

markt zurückkehren, beginnen 51 % wieder bei ihrem alten Arbeitgeber. In Ostdeutschland

sind dies 68 %, in Westdeutschland 48 %. Damit einher geht aber keineswegs derselbe

Arbeitsplatz. In der Regel verändert sich das Aufgabenprofil und die Arbeitsplatzbeschrei-

bung. Der Begriff Wiedereinsteigerin trifft insoweit die Lebensrealität dieser Frauen besser

als der Begriff „Berufsrückkehr“.

Es kehren Frauen in das Erwerbsleben zurück in …

I einer gleichen/gleichwer tigen Position zu 63 %; (75 % Ost, 60 % West),

I einer herabgestuf ten Position zu 17 % (9 % Ost, 18 % West),

I einer besseren P osition zu 11 % (9 % Ost, 12 % West),

I 3 % machen sich selbstständig (0 % Ost, 3 % West),

I 7 % (8 % Ost, 7 % West) der Befragten machten hierzu keine Angabe

(da sie ihre neue Position mit der bisherigen nicht vergleichen können).

Vergleich der Arbeitspositionen vor und nach der Berufsrückkehr

Gleiche/gleichwertige Position beim gleichen Arbeitgeber

Gleiche/gleichwertige Position beim anderen Arbeitgeber

Herabgestufte Position beim gleichen Arbeitgeber

Herabgestufte Position beim anderen Arbeitgeber

Bessere Position beim gleichen Arbeitgeber

Bessere Position beim anderen Arbeitgeber

Selbstständig gemacht (Freiberuflerin, Jobberin)

Weiß nicht

0 % 25 % 50 %

Basis: Frauen, die nach einer familienbedingten Erwerbsunterbrechung in den Beruf zurückgekehrt sind (n = 273 Fälle)

8

3

7

3

11

5

19

43

DieDauerderErwerbsunterbrechunghatEinflussaufdieberuflichePosition

DietatsächlichePositionamArbeitsplatzhängterheblichdavonab,wielangediefamilien-

bedingteErwerbsunterbrechungderFraugedauerthat:DieDatenzeigen,dassnachmehr

alsfünfJahrenErwerbsunterbrechungdieChance auf eine gleichwertige Positionbeim

altenArbeitgebererheblichgeringerist.ErfolgtderberuflicheWiedereinstieginnerhalb

vonfünfJahren,beträgtdieChanceaufdiegleicheodergareinebesserePositionbeim

früherenArbeitgeberdeutlichüber50%.WerjedocheinebesserePositionanstrebt,sollte

dieOptionprüfen,einenanderenArbeitgeberzusuchen.DieWahrscheinlichkeitfüreine

VerbesserungsindbeieinemanderenArbeitgebergrößer.

Vergleich der Arbeitsstellen vor und nach der Berufsrückkehr – differenziert nach Dauer der Erwerbsunterbrechung –

Gleiche/gleichwertige Position beim gleichen Arbeitgeber

Gleiche/gleichwertige Position beim anderen Arbeitgeber

Herabgestufte Position beim gleichen Arbeitgeber

Herabgestufte Position beim anderen Arbeitgeber

Bessere Position beim gleichen Arbeitgeber

Bessere Position beim anderen Arbeitgeber

Selbstständig gemacht (Freiberuflerin, Jobberin)

Weiß nicht

Berufsrückkehrerinnen nach Erwerbsunterbrechung von höchstens 5 Jahren

Berufsrückkehrerinnen nach Erwerbsunterbrechung von mehr als 5 Jahren

0 % 25 % 50 %

3

3

7

2

13

7

21

8

6

6

34

18

16

53

0

3

IX.AusstiegausdemWiedereinstieg

Knapp6%derFrauen,dienacheinerfamilienbedingtenErwerbsunterbrechungwiederin

denBerufzurückgekehrtsind,gebennacheinigerZeitdieBerufstätigkeitwiederauf.Bei

denunter40-Jährigensinddies5,1%,beidenüber40-Jährigen6,6%.EineerheblicheRolle

dabeispieltdieDauer der Erwerbsunterbrechung:Jelängereinefamilienbedingte

Erwerbsunterbrechungandauert,umsohöheristdieWahrscheinlichkeitdesWiederaus-

stiegs.Aberauchdas erste Jahr nach der Geburt des Kindes ist kritischundführtüber-

durchschnittlichoftzumAusstiegausdemfrühzeitigenWiedereinstieg.

UmihrePositionenundAufstiegschancennichtzugefährden,hälteinTeilderFrauenwäh-

rendderErwerbsunterbrechungdenKontaktzumArbeitgeber,zudenKolleginnenund

KollegenundzudenThemenundkehrtnachrelativkurzerZeitwiederandenArbeitsplatz

Frauen, die nach dem beruflichen Wiedereinstieg wieder aus dem Beruf ausgestiegen sind

Basis: Frauen, die eine familienbedingte Erwerbsunterbrechung erlebt haben und danach in den Beruf zurückgekehrt sind (n = 273)

0 %

Gesamt

6

Alter der Frauen

bis 39 Jahre

5

ab 40 Jahre

7

bis 1 Jahr

6

1–3 Jahre

2

4–10 Jahre

7

über 10 Jahre

16

Dauer der Erwerbsunterbrechung

5 %

10 %

15 %

20 %

zurück.EinigenFrauengelingtdiesefrüheRückkehr–wieausdenquantitativenundauch

ausdenqualitativenUntersuchungenbekanntist–oftuntergroßenemotionalen,sozialen

undfinanziellenBelastungen.AndereziehennacheinigerZeitdieNotbremse:Siewollen

sichnichtpermanentüberfordernundzerreißen;siesteigenerneutaus,derErwerbsarbeit

ausinderGewissheit,dassdiesbesserfürihrKindundfürsieselbstist–undwollenspäter

erneuteinsteigen.

AusstatistischemBlickliegtdasmitAbstandgeringsteRisikoeinesmisslingendenberuf-

lichenWiedereinstiegsimKorridor von 2 bis 3 Jahren einer familienbedingten Erwerbs-

unterbrechung.Bemerkenswertist,dasseskeinenstatistischsignifikantenZusammenhang

zwischenBerufswiederausstiegundZahlderKindergibt:DieFragedeserfolgreichenoder

gescheitertenWiedereinstiegshängtnichtdavonab,wievieleKinderunter18Jahren(noch)

imHaushaltsind.

DieFrauen,dienachdemWiedereinstiegihreBerufstätigkeitwiederaufgeben,habennicht

endgültigresigniert,sondernunternehmennacheinigerZeiteinenerneutenAnlauf.Es

bleibtaberdieschmerzlicheErfahrung,esnichtgeschafftzuhaben,sichüberfordertzu

haben,vonanderenüberfordertwordenzusein–unddasprägtdenerneutenWiederein-

stieg.

MankanndieobigeGrafikauchumgekehrtlesen:DerüberwiegendeTeilderberuflichen

Wiedereinsteigerinnenscheitertnicht,sondernbleibtimArbeitsmarkt.Dasisteineermuti-

gendeBotschaftfürjeneFrauen,diebeiderFrageihresWiedereinstiegszögern.

SummevonEinzelfaktorenführtzumAusstiegausdemWiedereinstieg

BeieinemmöglichenAusstiegausdemberuflichenWiedereinstiegisteineVielzahlvon

kumulierendenAspektenwirksam.DerschwierigenVereinbarkeitzwischenFamilieund

BerufkommtdabeieinebesondereBedeutungzu.

I 76 %derFrauensindderAnsicht,dassFrauenihreBerufstätigkeitwiederaufgeben,weil

dieArbeitszeitennichtdenAnforderungenderFamilieentsprechen.

I Und einebensogroßerTeilderFrauenbeklagtdieBetreuungszeiteninKindergartenund

Schule,dienichtaufberufstätigeMütterRücksichtnehmen.

Wichtigste Motive von Frauen für den Berufsausstieg

Basis: Frauen, die eine familienbedingte Erwerbsunterbrechung erlebt haben und danach in den Beruf zurückgekehrt sind (n = 273)

0 %

18

21

31

35

36

52

63

65

68

70

76

76

stimme voll und ganz zu/stimme eher zu = Top-Box 1–2 der Messung auf einer Skala von 1 bis 4

25 % 50 % 75 % 100 %

Die Arbeitszeiten entsprechen nicht den Anforderungen der Familie

Die Betreuungszeiten in Kindergarten und Schule sind darauf ausgerichtet, dass Frauen nicht oder nur wenig arbeiten

Die Frauen können mangels Unterstützung Familie und Beruf nicht vereinbaren

Die Frauen wünschen sich mehr Zeit für ihre Familie

Die Frauen haben die Bedürfnisse ihrer Familie unterschätzt

Die Frauen werden nicht ihren früheren Qualifikationen entsprechend eingesetzt

Die Erwerbstätigkeit lohnt sich finanziell nicht

Die Frauen sind den Leistungsforderungen im Beruf nicht mehr gewachsen

Die Frauen sind durch neue Technologien überfordert

Die Frauen werden von der Unternehmensleitung auf ein Abstellgleis geschoben

Die Frauen finden wenig Anerkennung im Kollegenkreis

Die Frauen fallen im Unternehmen als Mutter aus dem Rahmen

X.AppellvonFrauenundMännernandiePolitik,denberuflichenWiedereinstiegzuerleichtern

EineüberwältigendeMehrheitinderBevölkerungstimmtderFrage,obeseinewichtige

politischeAufgabesei,denberuflichenWiedereinstiegvonFrauenzuerleichtern,zu:93%

gesamt(90%derMänner;95%derFrauen).

ManmagsolcheVotenalsstereotypeAbwälzungjedwedergesellschaftlicherProblemeauf

diePolitikdeuten.Aber–imUnterschiedzuanderengesellschaftlichenThemen–istder

„harteKern“jenergroß,dienachdrücklichdiePolitikinderVerantwortungsehen,struktu-

relleRahmenbedingungenzuschaffenundeinkulturellesKlimazufördern.

MännerakzeptierenundanerkennendieWünschevonFrauennachBerufstätigkeit,sehen

diestrukturellenSchwierigkeiten,mitdenenFrauenzukämpfenhaben(aberauchsieselbst

alsbeteiligtePartner).BeruflicherWiedereinstiegistaucheineFragedesWillensunddes

Engagements–aberohnedienotwendigenRahmenbedingungenmitunnötigenHürden

versehenundofteinRisiko.

Es ist eine wichtige politische Aufgabe,den beruflichen Wiedereinstieg von Frauen zu erleichtern

Basis: Basis = 2.017 Fälle Messung der Zustimmung auf einer Skala von 1 bis 4 Wert 1 – stimme voll und ganz zu („Starke Zustimmung“) Wert 1+2 – stimme voll und ganz zu + stimme eher zu („Zustimmung“)

Bevölkerung18–65 Jahre

Männer Frauen Frauenmit familienbedingter

Erwerbsunterbrechung

Zustimmung

Starke Zustimmung

72

93

65

90

78

95 95

79

0 %

20 %

40 %

60 %

80 %

100 %

XI.Anhang

Methodensteckbrief

DervorliegendeBerichtbasiertaufdenBefundenzweierStudienvonSinusSociovisionfür

dasBMFSFJ:

A. GrundlagenstudiedesBMFSFJzuGleichstellunginDeutschlandmitdemTitel„Wegezur

Gleichstellungheuteundmorgen.EinesozialwissenschaftlicheUntersuchungvordem

HintergrundderSinus-Milieus®2007“.GrundgesamtheitistdiedeutschsprachigeWohn-

bevölkerunginPrivathaushaltenab18Jahren.Methodischwurdenqualitativeundquan-

titativeUntersuchungsmethodeneingesetzt,umdasThemaganzheitlichundsuffizient

zuerfassen:

Qualitativ-repräsentativ:

I 20kreativeGruppenwerkstätten,10mitMännernund10mitFrauenausallenMilieus

(geschlechts-undmilieuhomogen,mitje8bis10Personen).DieGruppenfandeninTest-

studiosinverschiedenenStädteninOst-undWestdeutschlandstattundhatteneineDauer

vonje3Stunden.

I 40narrativeEinzelinterviewsmittypischenVertreternausallenMilieus,zurHälfteMän-

nerundFrauen,miteinerDauervonjeweils2Stunden.DieInterviewsfandenindenPri-

vatwohnungenderBefragtenstatt,hattendenselbenThemenschwerpunktwiediekrea-

tivenGruppenwerkstättenundbeinhaltetenzusätzlicheinenbiografischenTeil,umdie

subjektiveRekonstruktionundBewertungdeseigenenLebensverlaufs–differenziertnach

Männer-undFrauenperspektive–zuerfassen.

DiequalitativenDatenwurdennachVerfahrendersozialwissenschaftlichenHermeneutik

ausgewertet.

Quantitativ-repräsentativ:

I 3.000bevölkerungsrepräsentativeInterviews.Grundgesamtheitistdiedeutschsprachige

Wohnbevölkerungab18JahreninPrivathaushalten.DierepräsentativeStichprobewurde

bundesweitnachdemADM-Mastersamplegezogen.DieBefragungwurdedurchgeschul-

teInterviewerinnenundInterviewerindenPrivatwohnungenderBefragtenanhandeines

standardisiertenFragebogensdurchgeführt.AnschließendwurdendieDatenmithilfe

verschiedenerstatistischerVerfahren(Häufigkeitstabellierungen;statistischeZusammen-

hangsmaße;multivariateAnalysenviaFaktoren-,Korrespondenz-undClusteranalysen

sowielineareundnon-lineareRegressionsanalysenu.a.)ausgewertet.

B.DarüberhinausführteSinusSociovisionimAuftragdesBMFSFJimFebruar2008eine

vertiefenderepräsentativeZusatzbefragungzumThema„BeruflicherWiedereinstieg

nacheinerfamilienbedingtenErwerbsunterbrechung“durch.

I 2.017bevölkerungsrepräsentativeInterviews.GrundgesamtheitistdieWohnbevölke-

rungimAlterzwischen18und65JahreninPrivathaushalten.DieStichprobenziehung

erfolgtebundesweitnachdemADM-Mastersample.DieBefragungfandtelefonisch

(CATI)anhandeinesstandardisiertenFragebogensstatt.

DieseBroschüreistTeilderÖffentlichkeitsarbeitderBundesregierung;

siewirdkostenlosabgegebenundistnichtzumVerkaufbestimmt.

Herausgeber:

Bundesministerium

fürFamilie,Senioren,Frauen

undJugend

11018Berlin

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Autoren:

KatjaWippermann, Dr.CarstenWippermann(Projektleitung)

SinusSociovisionGmbH,Heidelberg

Beauftragtes und durchführendes Institut:

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