60
Peter Baptist, Doris Bocka, Carsten Miller Dokumentation der Wanderausstellung

Peter Baptist, Doris Bocka, Carsten Miller Dokumentation ...geonext.uni-bayreuth.de/fileadmin/mathematik_und_kunst/design/pdf/alles_ist_zahl... · Lehrstuhl für Mathematik und ihre

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Peter Baptist, Doris Bocka, Carsten Miller

Dokumentation der Wanderausstellung

Impressum

Titel Alles ist ZahlDokumentation der Wanderausstellung

Erscheinungsort Bayreuth2009

Autoren Peter BaptistDoris BockaCarsten Miller

Universität BayreuthLehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik95440 Bayreuth

Design Carsten Miller

Sponsor THINK ING.Arbeitgeberverband GesamtmetallWolfgang Gollubwww.think-ing.de

Internet www.mathematik-und-kunst.dewww.everything-is-number.net

ISSN 1868-3932

11

Dokumentation der Wanderausstellung

im Jahr der Mathematik 2008

22

Mathematikförderung und Wissenschaftskommunikation

Rund dreißig Prozent der Studienabbrecher in ingenieurwissenschaftlichen Studienfächern führen ihren Studienabbruch bzw. Studienfachwechsel auf Schwierigkeiten im Fach Mathematik zurück. Politi-ker und Prominente kokettieren gerne in den Medien mit schlechten Mathematikleistungen in der Schule. In der Beliebtheitsskala der Schulfächer nimmt die Mathematik nicht gerade einen Spitzenplatz ein.Gründe genug für den Arbeitgeberverband Gesamtmetall, sich im Rahmen seiner Initiative THINK ING. in der Mathematikförderung zu engagieren. Dazu gehören die Unterstützung von Schülerakade-mien, Mathematikwettbewerben, schulischen Mathematikprojekten, Brückenkursen, Lehrerfortbildungen und des SINUS-Transfer-Servers an der Universität Bayreuth.Im Jahr der Mathematik 2008 hat Gesamtmetall in Kooperation mit der Universität Bayreuth und dem Schweizer Maler Eugen Jost über den Kunstkalender „Alles ist Zahl“ neue Zugänge zur Mathematik auf-gezeigt. Die überwältigend positive Reaktion auf diesen Kalender und die vielen Anfragen von Lehrkräften nach Postern der Kalendermotive sowie zusätzlichen Materialien führten sehr schnell zur Idee und Reali-sierung der Wanderausstellung „Alles ist Zahl“ und des gleichnamigen Begleitbuches.Die Nachfrage von Seiten der Schulen überstieg alle Erwartungen. Alle angebotenen Ausstellungskapazitäten – zuletzt insgesamt acht Ausstel-lungssätze – waren binnen kürzester Zeit ausgebucht. Der nun vor-liegende Bericht über das erste Ausstellungsjahr zeigt zusätzlich, mit welcher Begeisterung und mit welchem Ideenreichtum Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler die Ausstellung angenommen, für sich weiter- entwickelt und interpretiert haben.Diese überaus erfreuliche Bilanz hat die Entscheidung leicht gemacht, das Projekt „Mathematik im Kontext – Alles ist Zahl“ über das Jahr der Mathematik 2008 hinaus weiter zu führen und die Wanderausstellung weiterhin anzubieten. Damit leistet „Alles ist Zahl“ nicht nur einen Bei-trag zur Förderung der Mathematik in der Schule, sondern auch zur Wissenschaftskommunikation. Zudem wird die Ausstellung auch von vielen Menschen, die bislang keine Affinität zur Mathematik hatten, äußerst positiv wahrgenommen.

Wolfgang GollubArbeitgeberverband GesamtmetallNachwuchssicherung / THINK ING.

33

Auf den Weg gebracht – die Idee zur Wanderausstellung

Begonnen hat alles mit einem Mathematik-Kunst-Kalender zum Jahr der Mathematik 2008. Speziell zu diesem Anlass schuf der Künstler Eugen Jost aus Thun in der Schweiz zwölf Bilder (Acryl auf Leinwand, jeweils 60 cm x 60 cm) mit mathematischen Themen bzw. mit Bezü-gen zur Mathematik. Auf der Rückseite jedes Kalenderblatts sind Erklä-rungen sowie Informationen zu dem jeweiligen Motiv auf der Vorder-seite abgedruckt.Der Kalender war ein Bestseller, zwei Auflagen wurden in kürzester Zeit verkauft. Das Kalendarium ist inzwischen nicht mehr aktuell. Immer noch lebendig und populär ist aber die zugrunde liegende Idee, über die Gemälde einen Zugang zur Mathematik zu finden. Daher haben wir die Wanderausstellung konzipiert. Große Posterstellwände (jeweils ca. 2 m x 1 m), sog. Roll-ups, zeigen die einzelnen Motive zusammen mit Anmerkungen und kurzen Erläuterungen.Eugen Josts Bilder tragen Namen wie „Hardys Taxi“, „Ein Spaziergang mit Herrn Euler“, „Unendlich“, „Girasole“, „Mittelmeergeometrie“ und „Pisa, Cambridge, Bern“. Sie sind in ihrer Art höchst unterschiedlich, haben aber alle einen gemeinsamen Hintergrund, den man bei den Titeln nicht unbedingt vermutet: die Mathematik.Die Verbindung von Kunst und Mathematik ermöglicht reichhaltige und spannende Einsichten und Einblicke in eine Thematik, zu der sich weite Teile unserer Gesellschaft meist sehr reserviert verhalten. Mathe-matische Theorien sowie Problemstellungen und deren Lösungen spre-chen nicht nur den Intellekt an, sondern auch Gefühle und ästhetisches Empfinden, vergleichbar mit künstlerischen Aktivitäten. Mathematiker sind – wie Dichter, Maler und Komponisten – Schöpfer von Motiven, Strukturen und Mustern, die Jahrhunderte überdauern können.Die Bilder erzählen Geschichten, sie machen neugierig auf Inhalte und Personen, sie regen an zum Nachdenken über elementare und kom-plexere Problemstellungen. Exkursionen in unterschiedliche mathema-tische Teilgebiete sind möglich. Die persönlichen Eindrücke sowie die Auswertung des ersten Ausstellungsjahres zeigen: Unabhängig von den individuellen mathematischen Vorkenntnissen werden Kinder, Jugend-liche, Studierende und Erwachsene gleichermaßen von Eugen Josts Motiven angesprochen.

44

Ein Rundgang durch die Wanderausstellung

Die Motive von Eugen Jost lassen sich hervorragend im Unterricht bzw. im Rahmen von gesonderten Projekten an Schulen einsetzen. Die Verbindung von Mathematik und Kunst eröffnet erstaunliche, unter-haltsame aber auch ungewöhnliche Zugänge zu mathematischen The-men. Die zwölf Motive der Wanderausstellung „Alles ist Zahl“ können Schulen jeweils eine Woche lang vor Ort zeigen. Der Arbeitgeber-verband Gesamtmetall mit der Initiative THINK ING. stellt inzwischen sechs Ausstellungssätze zu Verfügung. Zusätzlich hat die Siemens AG im Rahmen des Projekts Generation 21 im Jahr 2008 zwei Ausstellungs-sätze angeboten. Schulen und andere Bildungseinrichtungen nutzten dieses Angebot sehr rege. Binnen weniger Tage waren sämtliche Termine der Wander-ausstellung im Jahr der Mathematik vergeben. Dieser überwältigende Erfolg bewog Gesamtmetall, die Ausstellung über das Jahr der Mathe-matik hinaus anzubieten. Das Interesse der Schulen ist ungebrochen, alle Termine sind auch im Jahr 2009 ausgebucht.Die folgenden Seiten bieten einen Rundgang und vermitteln somit einen ersten Eindruck. Die Texte unter den einzelnen Motiven bewir-ken, dass die Betrachter sich eingehender mit den Bildern befassen, dass sie zum Nachdenken über Mathematik angeregt werden. Nahezu unvermittelt macht man sich Gedanken über Mathematik, stellt sich Fragen, versucht diese zu klären und erkennt: Mathematik ist wesent-lich mehr als bloßes Rechnen und Manipulieren mit oftmals unverstan-denen Formeln und Regeln.

Zusätzliche vertiefende Informationen finden sich in dem von Peter Baptist verfassten Begleitbuch „Alles ist Zahl“, erschienen im Kölner Universitätsverlag, 2. Auflage 2009.

ISBN 978-3-87427-096-0

55

Alles ist Zahl Bilder von Eugen Jost und begleitende Texte von Peter Baptist

www.mathematik-und-kunst.de

66

Hardys Taxi

“Beauty is the first test: there is no permanent place in the world for ugly mathematics.“

Godfrey Harold Hardy (1877 – 1947), ein brillanter Mathematiker und Exzentriker

Wüste Ziffern, schöne Zahlen – einige Beispiele:

> Dreieckszahlen> Quadratzahlen> Vollkommene Zahlen> Fibonacci-Zahlen> 1729 ist die kleinste Zahl, die sich auf zwei

verschiedene Weisen als Summe zweier Kuben (=dritte Potenzen) darstellen lässt.

© Eugen Jost CH-3604 Thun

77

Pisa, Cambridge, Bern

Fallgesetz – Experimente und Beobachtungen Galileo Galilei (1564 – 1642)

Fallgesetz – Präzise Formulierung Isaac Newton (1642 – 1727)

„ Wie ist es möglich, dass Mathematik, letztlich doch das Produkt des menschlichen Denkens, unabhängig von der Erfahrung, den wirklichen Gegebenheiten so wunderbar entspricht?“ Albert Einstein (1879 – 1955)

1 + 3 = 4 = 2 2 1 + 3 + 5 = 9 = 3 2 1 + 3 + 5 + 7 = 16 = 4 2 1 + 3 + 5 + 7 + …

© Eugen Jost CH-3604 Thun

88

Ein Spaziergang mit Herrn Euler

Leonhard Euler (1707 – 1783), einer der produk- tivsten Mathematiker und Naturforscher aller Zeiten, u. a. Begründer der Graphentheorie

Wer kennt nicht das Haus des Nikolaus?

Wie findet man in ein Labyrinth hinein und wieder hinaus?

Gibt es einen Spaziergang in Königsberg, bei dem man genau einmal über jede der sieben Brücken geht?

Starte mit einem Springer von einem beliebigen Feld des Schachbretts. Ist es möglich, einen Weg so zu finden, dass jedes Feld genau einmal erreicht wird?

© Eugen Jost CH-3604 Thun

99

Zeichen und Zahlen

„ Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ Ludwig Wittgenstein (1889 - 1951)

Mit Zeichen und Zahlen kann man u. a. spielen, erzählen, vermessen.

> Entdecke bekannte Zeichen und beschreibe ihre Bedeutung. > Ordne die Zeichen bestimmten Wissensgebieten zu (Chemie, Mathematik, Musik, …). > Wer verwendet Zeichen bzw. Symbole – und wozu?

Leonhard Euler (1707 – 1783) hat entscheidend die Symbolik der Mathematik mitbestimmt (Eulersche Zahl e, Kreiszahl �� imaginäre Einheit i).

© Eugen Jost CH-3604 Thun

1010

Girasole

Leonardo von Pisa (1170 – 1240), genannt Fibonacci, machte das Dezimalsystem in Mitteleuropa bekannt.

Wie werden die Fibonacci-Zahlen erzeugt?

Welche Fibonacci-Zahl kommt nach 987?

Vergleiche die Fibonacci-Zahlen mit den neben- stehenden Quadraten!

Girasole ist das italienische Wort für Sonnenblume.

Blätter, Blütenstände und Schuppen sind bei gewissen Pflanzen spiralenförmig angeordnet.

© Eugen Jost CH-3604 Thun

1111

Unendlich

„ Das Unendliche ist ein Quadrat ohne Ecken.“ Chinesische Spruchweisheit

Wie entsteht die dem Bild zugrunde liegende Struktur?

Die Fläche jedes Quadrats wird im Vergleich zum Vorgängerquadrat halbiert.

Wie groß ist die Summe der Flächen aller Quadrate, wenn wir davon ausgehen, dass das größte Quadrat den Flächeninhalt 1 besitzt?

Das Zentrum der obigen Quadratschachtelung ist gleichzeitig Schwerpunkt des Bildes.

© Eugen Jost CH-3604 Thun

1212

3.14159…

� ���������������� ����� ��� ��������������������� ��������������� ���������������������������������� ����������� ������������������� ������"������ #������$������%��&"�'��*;*<�������������� ����������>���������

� ����������"@@@�X��Y���������������������������� [�����\��������� ������]��^ ����X��_��������� `���������������

_���� __________ `�������� ��|�\���>�� ��

� }���������%����"�~�'�"�"�X��Y��<���������� ^����� �����������������������������}����^�>��� ������

;����@ __ ~� �������;����@ __ ~@

������������Y��;�@�����

1313

Quadratur des Kreises

Was will man mit der Redewendung „Das ist die Quadratur des Kreises“ ausdrücken?

Ein Problem aus der Antike: Konstruiere zu einem gegebenen Kreis ein Quadrat, das den gleichen Flächeninhalt hat. Die Konstruktion darf nur mit Zirkel und Lineal erfolgen. Erst 1882 hat Ferdinand Lindemann (1852 – 1939) die Unmöglichkeit der Quadratur des Kreises nach-� ��������%���>���>�X���<�

Wie kann man die geometrische Figur des Bildes deuten?

Die Zahl im Rahmen gibt die Seitenlänge des Quadrats an, dessen Flächeninhalt mit dem des Einheitskreises übereinstimmt.

© Eugen Jost CH-3604 Thun

1414

Mittelmeergeometrie

„ Die Geometrie birgt zwei große Schätze: Der eine ist der Satz von Pythagoras, der andere ist die Teilung nach dem extremen und dem mittleren Verhältnis. Den ersten können wir mit einem Scheffel Gold ver- gleichen, den zweiten dürfen wir ein kostbares Juwel nennen.“ Johannes Kepler (1571 – 1630)

Wie lautet der Satz des Pythagoras? Pythagoras von Samos (ca. 570 v. Chr. – ca. 500 v. Chr.)

Die Teilung nach dem extremen und mittleren Verhältnis wird auch Goldener Schnitt genannt. In welchem der neun Teilbilder ist der Goldene Schnitt verborgen?

© Eugen Jost CH-3604 Thun

1515

Geheimnisvolle Codes

Das Bild zeigt einen zweidimensionalen QR-Code (Quick Response). In Japan nutzen täglich über 50.000.000 Menschen diesen Code mit ihren Mobiltelefonen.

Die im Bild verschlüsselte Botschaft stammt aus der Zeit des Pythagoras.

Vertrauter sind uns Strichcodes, die z. B. das Abrechnen an der Supermarktkasse erleichtern. Eine Prüfziffer soll Lese-fehler vermeiden.

Mit einer zweidimensionalen Codierung lassen sich wesentlich mehr Informationen speichern und sogar Lesefehler korrigieren.

Anwendung: Bahn- und Flugtickets, Postsendungen, …

© Eugen Jost CH-3604 Thun

1616

Quadrate, Rhomben, Würfel

„ Willst du ins Unendliche schreiten, geh nur im Endlichen nach allen Seiten.“ Johann Wolfgang v. Goethe (1749 – 1832)

Welche geometrischen Objekte kann man in dem Bild entdecken?

Eine lückenlose und überschneidungsfreie Über- deckung der Ebene durch bestimmte Einzelteile nennt man ein Parkett.

In einem regelmäßigen Vieleck sind alle Seiten gleich lang und alle Winkel gleich groß. Welches regel- mäßige Vieleck ist in dem Bild versteckt? Lässt sich die Ebene noch mit anderen regelmäßigen Vielecken parkettieren?

© Eugen Jost CH-3604 Thun

1717

Magische Quadrate

8 1 6

Die Zahl 15 hat für dieses Quadrat eine besondere Bedeutung.

3 5 74 9 2

Hinweis: Betrachte Zeilen, Spalten und Diagonalen.

Auch im Bild steht in jedem Feld eine Zahl. Manch- mal deutlich, manchmal etwas verschlüsselt.

Beschreibe einige Muster, entdecke „versteckte“ Zahlen.

Die magische Zahl heißt jetzt nicht 15, sondern 175.

© Eugen Jost CH-3604 Thun

1818

Paintings by Eugen JostExplanatory Notes by Peter Baptist

www.everything-is-number.net

Everything is Number

Mathematik und Kunst kennen keine (Sprach-)Grenzen. Das besondere Additum der Wanderausstellung sind aber die Anregungen und Bemerkungen unter den Bildern. Damit die Wanderausstellung nicht auf den deutschsprachigen Raum begrenzt bleibt, steht ein Ausstellungssatz mit Texten in englischer Sprache zur Verfügung. Zunächst insbesondere für internationale Tagungen eingeplant, zeigen mittlerweile auch deut-sche Schulen Interesse. Ergänzend zu den zwölf Motiven gibt es ein dreizehntes Bild (siehe gegenüberliegende Seite). Eine Broschüre mit den Bildern und Roll-up-Texten rundet das englischsprachige Angebot ab.

1919

Sumer

One of the cradles of civilization stood in Mesopotamia, the land located between the Tigris and Euphrates rivers.

Around mid 4 th millennium cuneiform script was invented. Cuneiform means “wedge-shaped”, due to the triangular tip of the stylus used for impressing signs on wet clay (cf. the numbers on the face of the clock in the above picture).

The Mesopotamians used a sexagesimal (base 60) numeral system. This is the source of the current 60-minute hours and 24-hour days, as well as the 360 degree circle.

A system based on 60 benefits from the many factors of 60.

© Eugen Jost, CH-3604 Thun

2020

Organisation der Wanderausstellung „Alles ist Zahl“

Die Ausstellungssätze wurden 2008 deutschlandweit und im benach-barten Ausland (Belgien, Schweiz) versandt. Die Anmeldung für 2009 erfolgt wieder über die Homepage

www.mathematik-und-kunst.de

unter der entsprechenden Rubrik. Hier gibt es zusätzliche Informa-tionen zu der Thematik Mathematik und Kunst sowie Vorschläge für Pressemitteilungen zur Ankündigung der Ausstellung. Am Zentrum zur Förderung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts der Universität Bayreuth (Z-MNU) werden die Terminanfragen bearbeitet, koordiniert und schließlich die Ausstellungssätze verpackt und ver-schickt. Die entstehenden Unkosten trägt THINK ING. Die Schulen hinterlegen lediglich eine Kaution. Der Versand der 15 Roll-ups erfolgt in zwei großen Koffern je Ausstellungssatz, die per Spedition angeliefert und zum vereinbarten Termin wieder abgeholt werden. Der organisato-rische Aufwand wird so für die Schulen möglichst gering gehalten. Das Z-MNU wertet außerdem die Ausstellungen und die dazugehörigen Begleitaktivitäten aus. Dazu erhalten die Schulen Erhebungsbögen, die sie nach der Ausstellung ausgefüllt zurücksenden.

Schuleinsätze der Wanderausstellung

Das Z-MNU der Universität Bayreuth koordinierte im Jahr 2008 den Einsatz von drei Ausstellungssätzen für Schulen. Diese blieben in der Regel eine Woche vor Ort. Die zwei von der Siemens AG gesponserten Sätze wurden von einer Agentur betreut und standen Schulen des Netz-werks MINT-EC zur Verfügung.

2121

Nr. Institution/ Veranstaltung Ort Termin von Termin bis Tage Besucher

1 Justus-von-Liebig-Schule Aalen 18.02.2008 22.02.2008 5 1.500

2 Gutenbergschule Wiesbaden 18.02.2008 22.02.2008 5 1.300

3 Simpert-Kraemer-Gymnasium Krumbach 18.02.2008 22.02.2008 5 650

4 Kaspar-Zeuß-Gymnasium Kronach 10.03.2008 14.03.2008 5 450

5 Immanuel-Kant-Gymnasium Dortmund 10.03.2008 15.03.2008 6 800

6 Richard-Rother-Realschule Kitzingen 31.03.2008 04.04.2008 5 600

7 Gymnasium Münchberg Münchberg 31.03.2008 04.04.2008 5 500

8 Carl-Friedrich-Gauss-Schule Dransfeld 31.03.2008 04.04.2008 5 250

9 Pater-Damian-Sekundarschule Eupen (Belgien) 21.04.2008 25.04.2008 5 1.380

10 Hans-Edelmann-Volksschule Kulmbach 21.04.2008 25.04.2008 6 380

11 Oberschule zum Dom Lübeck 21.04.2008 27.04.2008 7 650

12 Christian-Gottlieb-Reichard-Gymnasium

Bad Lobenstein

19.05.2008

24.05.2008

6 600

13 Heinrich-von-Kleist-Schule Bochum 19.05.2008 23.05.2008 5 250

14 Augustin-Wibbel-Gymnasium Warendorf 19.05.2008 23.05.2008 5 200

15 Georg-Ludwig-Rexroth-Realschule

Lohr am Main 09.06.2008

15.06.2008

7 570

16 Heinrich-Böll-Gymnasium Ludwigshafen 09.06.2008 13.06.2008 5 400*

17 Max-Planck-Schule Rüsselsheim 09.06.2008 15.06.2008 7 920

18 Peter-Vischer-Schule Nürnberg 30.06.2008 04.07.2008 5 1.000

19 Staatliche Realschule für Knaben Neumarkt 30.06.2008 04.07.2008 5 600

20 Wirtschafts-Wiss. Gymnasium Bayreuth 04.07.2008 26.07.2008 23 2.000

21 Thusneldaschule Nürnberg 21.07.2008 25.07.2008 5 500

22 Gymnasium bei St. Stephan Augsburg 21.07.2008 25.07.2008 5 500

23 Geschwister-Scholl-Gymnasium Düsseldorf 11.08.2008 15.08.2008 5 980

24 Erzb. St.-Anna-Schule Wuppertal 11.08.2008 15.08.2008 5 1.100

25 Friedrich-Spee-Gymnasium Trier 11.08.2008 17.08.2008 7 300

26 Gymnasium Canisianum Lüdinghausen 14.08.2008 29.08.2008 16 300

27 Kurfürst-Balduin-Gymnasium Münstermaifeld 01.09.2008 06.09.2008 6 800

28 Staatliche Regelschule Remptendorf 01.09.2008 06.09.2008 6 230

29 Max-Planck-Gymnasium Trier 01.09.2008 05.09.2008 5 600

30 Schönstätter-Marienschule Pfinztal 18.09.2008 26.09.2008 7 1.500

31 Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Oberasbach 19.09.2008 26.09.2008 8 1.500

32 Ludwig-Marum-Gymnasium Pfinztal 22.09.2008 29.09.2008 8 650*

33 Werner-Siemens-Schule Stuttgart 13.10.2008 17.10.2008 5 250

34 Volksschule Schwarzenbach a. W. Schwarzenbach 13.10.2008 17.10.2008 5 375

35 Bildungswerk der nrw. Wirtschaft Düsseldorf 22.10.2008 04.11.2008 14 250

36 Otto-Hahn-Schule Hanau 04.11.2008 07.11.2008 4 900

37 Albrecht-Thaer-Gymnasium Hamburg 03.11.2008 09.11.2008 7 800

38 Adolf-Weber-Gymnasium München 24.11.2008 28.11.2008 5 320

39 Oskar-von-Miller-Realschule Rothenburg 24.11.2008 28.11.2008 5 750

40 Grundschule Frauenaurach Frauenaurach 24.11.2008 28.11.2008 5 300

41 Otto-Hahn-Gymnasium Göttingen 15.12.2008 19.12.2008 5 950*

Summe 265 26.855

* Schätzung: nach vergleichbarer Schüler- und Lehreranzahl der entsprechenden Schulart wurde ein Durchschnittswert ermittelt.

Ausstellungssätze des Z-MNU (Satz 1 bis 3)

2222

Nr. Institution/ Veranstaltung Ort Termin von Termin bis Tage Besucher

42 –85

weiterführende Schulendes Netzwerks MINT-EC

Deutschland 01.02.2008 31.12.2008 220 27.400

Summe 220 27.400

Nr. Institution/ Veranstaltung Ort Termin von Termin bis Tage Besucher

86 Kolloquium Universität Bayreuth Bayreuth 21.02.2008 – 1 160

87 Südwest-Metall Titisee 08.03.2008 – 1 80

88 Mittelfränkischer Realschultag Erlangen 11.03.2008 – 1 180

89 ��`������>��������#��� Paderborn 14.03.2008 – 1 400

90 Katholische HSG Bayreuth 29.04.2008 – 1 40

91 ETH-Kolloquium Zürich 15.05.2008 – 1 450

92 Stadtbücherei Bayreuth 01.06.2008 30.06.2008 26 700

93 Universität Augsburg Augsburg 02.06.2008 04.06.2008 3 150

94 Akademie der Wissenschaften Berlin 19.06.2008 – 1 1.500

95 Oberfrankenstiftung Bayreuth 24.07.2008 – 1 200

96 Katholische Akademie Bayern Bayreuth 04.07.2008 – 1 40

97 Ausstellung in der Staatsbibliothek Bamberg 15.09.2008 31.10.2008 35 3.000

98 Wissenschaftstage München 18.10.2008 21.10.2008 4 900

99 Lehrer-Fortbildung Sinus-Transfer Halle 12.11.2008 – 1 75

100 Staatsinstitut für Förderlehrer Bayreuth 21.11.2008 – 1 150

101 Impulstagung Schweiz Bern 22.11.2008 – 1 100

Summe 80 8.125

Ausstellungssätze der Siemens AG (Satz 5 und 6)

Die Siemens AG dokumentierte die Ausstellungen an den Schulen des Netzwerks MINT-EC eigenständig.

Zusatzveranstaltungen der Wanderausstellung

Ein vierter Ausstellungssatz wurde vom Z-MNU für besondere Veran-staltungen auf Anfrage zur Verfügung gestellt.

Ausstellungssatz des Z-MNU (Satz 4)

2323

Nr. Institution/ Veranstaltung Ort Termin von Termin bis Tage Besucher

102 Pressefrühstück Gesamtmetall Berlin 19.02.2008 – 1 50

103 Eröffnungsveranstaltung „MINT Zukunft schaffen“

Berlin 05.05.2008 – 1 600

104 Fachleitertagung Mathe MINT-EC Potsdam 06.06.2008 – 1 350

105 Akademie-Tag 2008 Berlin 19.06.2008 – 1 1.500

106 Gesamtmetall Tag der offenen Tür Berlin 26.06.2008 – 1 200

107 30 Jahre DGhK e.V. Essen 20.09.2008 – 1 600

108 BUAG-Sitzung Düsseldorf 29.10.2008 30.10.2008 2 35

109 Erfahrungsaustausch Schule-Wirtschaft

Düsseldorf 03.11.2008 04.11.2008 2 150

110 Ausstellung am Gymnasium Frechen

Frechen 10.11.2008 21.11.2008 12 600

111 Öffentlicher Vortrag am LNU Frechen

Frechen 15.11.2008 – 1 300

112 Tag der offenen Tür für Frechener Grundschulen

Frechen 22.11.2008 – 1 300

113 Schulleitertagung MINT-EC Berlin 06.12.2008 – 1 200

Summe 25 4.885

Nr. Institution/ Veranstaltung Ort Termin von Termin bis Tage Besucher

114 Science-on-Stage-Festival Berlin 23.10.2008 26.10.2008 4 1.000

115 Auftaktveranstaltung MINT-Botschafter

Berlin 17.11.2008 – 1 500

116 Veranstaltung ZF Lemförde Lemförde 19.11.2008 – 1 200

117 Graf-Friedrich-Schule Diepholz 09.12.2008 20.12.2008 12 1.800

Summe 18 3.500

Gesamtbilanz der Wanderausstellung im Jahr 2008

Ausstellungssätze von GESAMTMETALL

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall in Berlin betreute weitere zwei Ausstellungssätze, einer davon war englischsprachig.

Ausstellungssatz von GESAMTMETALL (Satz 7)

Englischer Ausstellungssatz von GESAMTMETALL (Satz 8)

Einsätze 117 Tage 608 Besucher 72.815

2424

Auswertung

Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf die Ergebnisse der Befragung von 41 Bildungseinrichtungen durch das Z-MNU der Uni-versität Bayreuth.

Wie man der Übersicht entnehmen kann, waren alle Schularten an der Wanderausstellung beteiligt, wobei mehr als 60 % der Buchungen von Gymnasien stammten. Insgesamt wurde eine Schüleranzahl von 37.635 und eine Lehreranzahl von 2.568 dokumentiert, wobei die entsprechenden Angaben von der Einrichtung mit Schwerpunkt in der Erwachsenenbildung fehlen. Die Auswertung wird für die Termine des Jahres 2009 fortgeführt.

Ausstellungsräume

Als Räumlichkeiten für die Ausstellung wurden meistens Aulen, Ein-gangsbereiche sowie zentrale Flure genutzt. Daneben fand die Ausstel-lung auch in Klassenzimmern und in Mehrzweckräumen statt.

Institution Anzahl

Andere 3

Berufsbildende Schulen 2

Erwachsenenbildung 1

Gesamtschulen 1

Grundschulen 2

Gymnasien 25

Hauptschulen 1

Realschulen 4

Volksschulen 2

Summe 41

Abbildung 1a: „Große“ Besucher, ...

2525

Abbildung 1b: ... „kleine“ und „mittlere“ Besucher der Wanderausstellung

Ankündigung der Ausstellung

75 % der beteiligten Schulen haben intern durch Plakate, Handzettel und Durchsagen auf die Ausstellung aufmerksam gemacht. Für die Öffentlichkeit wurden die vorgefertigten Pressemitteilungen zur Ankün-digung sehr intensiv genutzt. Rund zwei Drittel der Institutionen haben mindestens einen Pressebericht in lokalen bzw. regionalen Printmedien veröffentlicht. In der Regel wurde dazu auch ein Foto abgedruckt. Ergänzt wurde die Wer-bung für die Ausstellung von der Hälfte der Be-teiligten durch weitere Aktionen wie persön-liche Einladungen und Anschreiben, Austeilen von Flyern sowie An-bringen von Plakaten außerhalb der Schule etc. Weniger wurde die Möglichkeit genutzt, über das Internet – beispielsweise auf der eigenen Homepage – für die Ausstellung zu werben. Knapp 30 % der Schulen machten davon Gebrauch. Abbildung 2: Ausstellungsankündigung des Simpert-Kraemer-Gymnasiums in

Krumbach

2626

Abbildung 3: Ausstellungsankündigungen der Carl-Friedrich-Gauss-Schule in Dransfeld

Abbildung 4: Ausstellungsankündigung der Pater-Damian-Sekundarschule in Eupen

2727

Berichte über die Ausstellung

Einige Schulen stellten Berichte über die Ausstellung ins Internet. Aller-dings sind diese Verlinkungen nicht mehr alle aktiv.

Weit häufiger berichteten lokale und regionale Zeitungen über die Ausstellungen, teilweise sogar mehrmals. Nicht alle Artikel wurden den Erhebungsbögen beigelegt, viele lediglich erwähnt.Insgesamt erhielt das Z-MNU 32 Pressebelege. Die folgende Teilauswahl vermittelt einen inhaltlichen Eindruck. Als übereinstimmende Tendenz lässt sich den Berichten entnehmen, dass der besondere Zugang zur Mathematik über die Kunst erfolgreich verläuft. So wird hervorgeho-ben, dass sowohl Schülerinnen und Schüler als auch die anderen Aus-stellungsbesucher erstaunt darüber waren, Freude an der Auseinander-setzung mit mathematischen Themen zu haben.In Bochum berichtete zudem eine lokale Radiostation über die Ausstel-lung an der Heinrich-von-Kleist-Schule.

Abbildung 5: Internetpräsentation der Oberschule zum Dom in Lübeck

2828

Abbildung 6: Bericht über die Ausstellung an der Georg-Ludwig-Rexroth-Realschule in Lohr am Main

Abbildung 7: Bericht über die Ausstellung an der Staatlichen Realschule in Neumarkt

2929

Abbildung 9: Bericht über die Ausstellung am Friedrich-Spee-Gymnasium in Trier

Abbildung 8: Bericht über die Ausstellung an der Volksschule in Schwarzenbach am Wald

3030

Öffnungszeiten und Besucher

Die Ausstellung war bei 78 % der Schulen am Vor- und am Nachmit-tag zugänglich, 15 % ließen Besucher nur am Vormittag zu. Von den restlichen Institutionen wurden keine Angaben zu den Öffnungszeiten gemacht. Teilweise wurden die Besuche mit Hilfe eines Plans orga-nisiert. Beispielhaft wird der Belegungsplan der Gutenbergschule aus Wiesbaden gezeigt.

Bei zwei Dritteln der Schulen hatten neben Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern auch Eltern die Möglichkeit, die Wanderausstellung zu besuchen. In jeder dritten Schule kamen zudem Ehemalige und exter-ne Interessierte zu Besuch.

Abbildung 10: Terminplan der Gutenbergschule in Wiesbaden

3131

Beispiele von Aktivitäten an Schulen im Rahmen der Ausstellung

An vielen Schulen fanden im Rahmen der Wanderausstellung weiter-führende Aktionen statt. 65 % der Institutionen legten eine Kurzdoku-mentation bei, aus der die Ausstellungsaktivitäten zu ersehen sind. Die Möglichkeit, über ästhetisches Empfinden einen Zugang zur Mathematik zu eröffnen, wurde vor allem von den zwei beteiligten Grundschulen genutzt. Von der Grundschule Frauenaurach und der Carl-Friedrich-Gauss-Schule in Dransfeld liegen ausführliche Dokumentationen der durchgeführten Aktivitäten vor, die ein über-einstimmendes Vorgehen erkennen lassen. Die Schülerinnen und Schüler durften an beiden Schulen zunächst einen Rundgang durch die ganze Ausstellung machen, um sich dann mit einem selbstgewählten „Lieblingsbild“ – vor allem kreativ – intensiver auseinanderzusetzen. Aus Frauenaurach ist eine Unterrichtsstunde für die zweite Jahrgangs-stufe beigefügt. Hier zeigt sich, dass ohne großen zusätzlichen Material-aufwand ein handlungsorientierter Zugang zu den Themen geschaffen werden kann.

Abbildung 11: Unterrichtsentwurf für die zweite Jahrgangsstufe

3232

Abbildung 12: Grundschüler aus Frauenaurach und das Königsberger Brückenproblem

Abbildung 13: Auseinandersetzung mit dem Königsberger Brückenproblem

3333

In der Frauenauracher Kurzdokumentation wird auch die Faszination von „großen Zahlen“ auf „kleine Kinder“ deutlich. Eine Vielzahl wähl-���������� ���� ������� ���� �������������������������������wollten. Dabei wurde eine gemeinsame Arbeit angefertigt. Eine Erst-klässerin beschreibt, wie sie dabei mit ihrer Gruppe vorgegangen ist:

Interessant sind auch die Feedbacks anderer Grundschülerinnen und -schüler aus Frauenaurach:

}��� ��������}����������>��������

}��� �����&��\�������������� ��#����������������������������������>���

Abbildung 16: Rückmeldungen von Grundschülern aus Frauenaurach

3434

An der Carl-Friedrich-Gauss-Schule in Dransfeld wurden die Schü-lerinnen und Schüler mittels Arbeitsaufträgen durch die Ausstellung geführt. Hier ist ein offener Einstieg gewählt, der die Kinder zugleich zu genauem Beobachten, Probieren und Dokumentieren einlädt. Mit den Einstiegsaufgaben wird auf die Gefühle und persönlichen Vorlieben der Kinder Bezug genommen. Zu fünf Roll-ups liegen weitere Aufgaben-stellungen vor:

3535

Abbildung 17: Arbeitsblätter der Carl-Friedrich-Gauss-Schule in Dransfeld

3636

Dass die Kinder mit ähnlichen Aufgabenstellungen vertraut sind, lässt sich der ausführlichen Dokumentation einer Mathematikwerkstatt entnehmen, die im Jahr 2007 an der Schule stattgefunden hat. Da-bei konnten die Schülerinnen und Schüler beispielsweise optische Täuschungen, Parkette, Codes und andere Zahldarstellungen kennen lernen. Dementsprechend beeindruckend sind die künstlerischen Schülerarbeiten zur Ausstellung ausgefallen.

Abbildung 18: Grundschüler der Carl-Friedrich-Gauss-Schule mit ihren Arbeiten

3737

Wie dem Ausstellungsplan der Schule zu entnehmen ist, haben Klassen sogar mehrfach die Ausstellung besucht. Einen Einblick in das intensive Arbeiten vermitteln folgende Bilder:

Eine Besonderheit an der Carl-Friedrich-Gauss-Schule in Dransfeld ist der angeschlossene Schulkindergarten. An zwei Vormittagen sind die Kindergartenkinder von der Schulrektorin in der Ausstellung betreut worden. Auch hier sind interessante Ergebnisse dokumentiert:

Abbildung 19: Ausstellungsbesuch an der Carl-Friedrich-Gauss-Schule in Dransfeld

Abbildung 20: Arbeiten von Dransfelder Kindergartenkindern

3838

Mit einem Quiz hat man am Gymnasium Münchberg versucht, die mathematischen Inhalte der Ausstellung zu vertiefen. Für Unter- und Mittelstufe gab es unterschiedliche Aufgaben. Insgesamt nahmen 73 Schülerinnen und Schüler teil.

Abbildung 21: Quiz für die Unterstufe des Gymnasiums Münchberg

3939

Abbildung 22: Quiz für die Mittelstufe des Gymnasiums Münchberg

4040

An anderen Schulen luden beispielsweise Mitmach-Stationen zur aktiven Auseinandersetzung mit den Bildthemen ein. So entwarfen die Neuntklässer der Hans-Edelmann-Schule (Hauptschule) in Kulmbach zu allen Bildern kleine Aufgaben. Als Tutoren standen diese Schüle-rinnen und Schüler für sämtliche Klassen der Schule eine Woche lang zur Verfügung.

Für ihr Engagement wurden sie von der örtlichen Sparkasse mit einem Preis des Schülerwettbewerbs Null Bock war gestern als einzige Haupt-schulklasse bedacht. Zudem wurde das Schulhaus an einem Projekt-����������������������� �����`�>��� ���������� ���X����dauerhaft verschönert.

Abbildung 23: Die Kulmbacher Preisträger

Abbildung 24: Aula in der Hans-Edelmann-Schule in Kulmbach

4141

Diese Klasse aus Kulmbach übernahm auch die Betreuung der Ausstellung an der Abschlussveranstaltung des Projekts Mathematikunterricht mit dynamischen Arbeitsblättern – ein erfolgreicher Weg zum eigenständigen und kooperativen Lernen an der Universität Bayreuth. Souverän erklärten die Hauptschüle-rinnen und -schüler ihre Materialien zu den Bildern den anwesenden Lehrkräf-ten aller Schularten. Dies war für die beteiligten Schüler ein „einmaliges und erinnerungswertes Erlebnis“ (O-Ton).Einen Einblick in die Aktivitäten zu den einzelnen Motiven der Ausstel-lung vermitteln Aufzeichnungen der Klassleiterin:

Abbildung 25: Schülerin der Hans-Edelmann- Schule mit ihren Bastelmaterialien

Abbildung 26: Entwurf der Stationen für die Hans-Edelmann-Schule in Kulmbach

4242

Die Thusneldaschule (Grund- und Hauptschule) in Nürnberg integrierte die Wanderausstellung in ihre Projektwoche zum Thema Mathematik begreifen. Dazu wurde die Ausstellung zusammen mit verschiedenen Stationen eine Woche lang allen Schülerinnen und Schülern in der Turnhalle zugänglich gemacht.

Abbildung 27: Ausstellungsparcours an der Thusneldaschule in Nürnberg

Abbildung 28: Basteln an der Thusneldaschule

4343

Handlungsorientiertes Arbeiten fand nicht nur an Grund- und Haupt-schulen statt. Ein weiteres gelungenes Beispiel stammt von der Max-Planck-Schule, einem Gymnasium in Rüsselsheim. Angelehnt an das Konzept der Wanderausstellung wurde ein Wettbewerb Mathematik trifft Kunst ausgerufen.

Abbildung 29: Anmeldung zum Wettbewerb der Max-Planck-Schule in Rüsselsheim

Abbildung 30: Mathematikwettbewerb der Max-Planck-Schule in Rüsselsheim

4444

Aus Platzgründen können leider nur wenige der eingereichten Schüler-arbeiten abgebildet werden. Diese Auswahl repräsentiert einen Quer-schnitt durch die enorme Bandbreite der Arbeiten.

Abbildung 31: Schülerarbeiten der Max-Planck- Schule in Rüsselsheim

4545

Für die Ausstellung gab es zudem einen Fragebogen, der die Besucher veranlasste, sich mit den einzelnen Bildmotiven intensiver zu beschäf-tigen.

Abbildung 32: Ausstellungsfragebogen der Max-Planck-Schule in Rüsselsheim

4646

Dass auch einzelne Themen genug Denkanstöße hergeben zeigt fol-gendes Beispiel aus Lüdinghausen. Den Schülerinnen und Schülern wurden folgende Aufgaben zum Bild „Girasole“ gestellt:

Abbildung 33: Aufgaben zum Bild „Girasole“ des Gymnasiums Canisianum in Lüdinghausen

4747

Aktivitäten zum Jahr der Mathematik

Etwa die Hälfte der beteiligten Schulen hat neben der Wanderausstel-lung weitere Aktivitäten zum Jahr der Mathematik geplant. Ein Fünftel machte hierzu keine Angaben. Genannt wurde beispielsweise sechs-mal die Teilnahme an Mathematikwettbewerben wie Känguru, Mathe-matik-Olympiade oder schulinterne Wettbewerbe. Von Exkursionen zu benachbarten Universitäten berichteten drei Schulen. Besucht wurden auch die Wissenschaftstage in München und das Mathematikum in Gießen. Mehrere Schulen haben auch Universitätsdozenten zu Fach-vorträgen eingeladen. Oftmals bezogen sich diese Vorträge auf das Thema Mathematik und Kunst.

Zu speziellen Themen wurden eine ganze Woche (Volksschule Schwar-zenbach) bzw. einzelne Nachmittage (Friedrich-Spee-Gymnasium Trier) gestaltet. Eine Nacht der Mathematik gab es unter dem Motto „Mathematik als Abenteuer“ an der Heinrich-von-Kleist-Schule in Bo-chum. Weiterhin wurden das Einrichten von Knobelecken bzw. Ma-thematikwerkstätten sowie Bastelaktivitäten genannt. In Zusammenar-beit mit dem Fach Deutsch hat an der Carl-Friedrich-Gauss-Schule in Dransfeld eine Märchenprojektwoche stattgefunden. Behandelt wur-den „Märchenzahlen“, die „magische Sieben“ und „Siebenglück“. Das Max-Planck-Gymnasium in Trier widmete sein Schulfest dem Thema Mathematik und Kunst.

Abbildung 34: Eröffnungsabend der Wanderausstellung am Gymnasium in Münchberg

4848

Im Rahmen von zahlreichen Lehrerfortbildungsveranstal-tungen und öffentlichen Vor-trägen führten der Künstler Eugen Jost sowie Mitglieder des Lehrstuhls für Mathe-matik und ihre Didaktik der Universität Bayreuth in die Thematik der Bilder ein.

Abbildung 35: Vorträge im Jahr der Mathematik

4949

���������������������������������������������������Mathe�����-Quiz

1. Die Behauptung „Jede gerade Zahl größer 2 kann als Summe zweier Primzahlen dargestellt werden“ ist bekannt als > Goldbachsche Vermutung > Gaußsche Vermutung > Bernoulli Vermutung > Eulersche Vermutung

2. Leonhard Euler (1707 – 1783) lebte und arbeitete viele Jahre in > Leiden > Paris > St. Petersburg > Prag

3. Der Nobelpreis für Mathematik ist > die Fields-Medaille > der Wolfskehl-Preis > der Leibniz-Preis > die Sophus Lie Medaille

4. Welche der folgenden Zahlen ist vollkommen? > 498 > 8.128 > 14.916 > 66

5. Welches der genannten Probleme gehört nicht zu den klassischen Problemen der Antike? > Verdopplung des Würfels > Dreiteilung des Winkels > Königsberger Brückenproblem > Quadratur des Kreises

6. Das älteste Stellenwertsystem der Welt hat als Basis die Zahl > 24 > 60 > 12 > 10

7. Die Anzahl der Stellen der größten bekannten Primzahl (Stand November 2008) ist größer als (Bitte größtmögliche Lösung angeben!) > 100.000 > 1.000.000 > 10.000.000 > 100.000.000

8. Welche der folgenden Zahlen ist transzendent?

> ( �_ 5 + 1) _______ 2

> i > e > i²

9. Aus wie vielen Teilflächen besteht die Oberfläche eines Ikosaeders? > 4 > 6 > 8 > 20

10. Die unendliche Summe 1 + 1 __ 2 + 1 __ 4 + 1 __ 8 + 1 ___ 16 + ... ergibt >�� > 1.000 > unendlich > 2

Abbildung 36: Anregungen für Schulen: Mathematik-Quiz (veröffentlicht auf www.think-ing.de)

5050

www.mathematik-und-kunst.de

www.everything-is-number.net

5151

Zusammenfassung

> Die Besucherstatistik im Jahr der Mathematik 2008 weist folgende Bilanz auf: Acht Ausstellungssätze wurden 117-mal eingesetzt. An insgesamt 607 Tagen besuchten 72.895 Personen die Wanderaus-stellung.

> Die Feedbacks und Pressemitteilungen belegen, dass die Wander-ausstellung äußerst positiv aufgenommen wurde.

> Bei mehr als einem Drittel der Schulen wurde die interessierte Öffentlichkeit erreicht.

> An mehr als der Hälfte der Schulen hinterließ die Wanderausstellung nachhaltig Spuren. Auch wurde sie in schon bestehende Konzepte zur Förderung der Mathematik eingebunden. Dies belegen zahl-reiche dokumentierte Aktionen.

> Die an den Schulen entwickelten Materialien umfassen kreative Gruppenarbeiten (vor allem an Grund- und Hauptschulen), Quiz, Rätsel und Wettbewerbe zu Themen der Wanderausstellung sowie Rallyes durch die gesamte Ausstellung.

> Insgesamt sahen 75 % der Beteiligten ihre Erwartungen an die Wan-derausstellung voll und 17 % teilweise erfüllt.

Kinder, Jugendliche, Erwachsene mit unterschiedlichsten mathema-tischen Kenntnissen sowie mit unterschiedlicher Neigung zur Mathe-matik finden über die Bilder von Eugen Jost einen anregenden und nachhaltigen Zugang zu einem Fach, das in nahezu alle Bereiche un-seres Lebens hineinwirkt und weiterhin an Bedeutung zunimmt.

Mathematik ist nicht alles, aber ohne Mathematik ist alles nichts.

Hans-Olaf Henkel

5252

Rücksendeadresse:

Z-MNU der Universität Bayreuth Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik Gebäude NW II Universitätsstraße 30

95447 Bayreuth

Sehr geehrte Damen und Herren,

um Rückmeldungen darüber zu erhalten, wie die Ausstellung „Alles ist Zahl“ an den Schulen / Institutionen eingesetzt wurde, möchten wir Sie bitten folgenden Fragebogen vollständig auszufüllen. Die Auswertung der Bogen erfolgt anonymisiert und wird wissenschaftlich begleitet. Zu Dokumentationszwecken möchten wir Sie auch bitten gegebenenfalls Schülerarbeiten, Fotos oder Veröffentlichungen (eventuell in Kopie oder elektronisch) mit beizulegen.

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit.

Angaben zur Schule / Institution

Name der verant-wortlichen Person

Schule / Institution

Telefon

E-Mail

Ausstellungstermin

Schultyp

Jahrgangsstufen

Anzahl der Schüler

Anzahl der Lehrkräfte

Begleitende Befragung zurWanderausstellung

Erhebungsbogen zur Wanderausstellung

5353

2

Angaben zu den Roll-ups

Bitte kreuzen Sie an, welche Roll-ups aufgestellt wurden:

Alle 1 2 3 4

5 6 7 8 9

10 11 12 13 14

Bitte beantworten Sie folgende Fragen nur, wenn nicht alle Roll-ups aufgestellt wurden.

������ � �� �� ���������� ���� ���

� ��� ���� � ���� ������� ���� �� ��� ���������� ����� �� ����

5454

Angaben zur Ausstellung

In welchen Räumlichkeiten fand die Ausstellung statt?

Wie waren die Zugangsmöglichkeiten bzw. Öffnungszeiten geregelt?

Wie wurde die Ausstellung angekündigt?

Wer gehörte alles zum Besucherkreis?

Wie hoch schätzen Sie die gesamte Besucheranzahl?

Welche Medien-/ Presseresonanz gab es?

Werden an Ihrer Schule/ Institution weitere Aktivitäten zum Jahr der Mathematik geplant?

Sind an Ihrer Schule/ Institution weitere Aktivi-täten zum Jahr der Mathe- matik durchgeführt worden?

Welche Erwartungen hatten Sie an die Ausstellung?

Inwiefern wurden Ihre Erwartungen erfüllt?

Welche Tipps können Sie Kollegen zur Ausstellung geben?

Welche Anregungen haben Sie für uns?

Angaben zu Aktivitäten im Rahmen der Ausstellung

� Bitte dokumentieren Sie gesondert vor allem Schülerarbeiten, Fotos... (print, elektronisch…)

Kurzdokumentation

Datum Klassenstufe/ Zielgruppe

Anzahl der Teilnehmer

Unterrichtsfach/ Unterrichtsfächer

Aktivitäten

����������

5555

„Alles ist Zahl“ – Mathematik aktiv!

Dynamische Mathematiksoftware

Die dynamische Mathematiksoftware GEONExT und deren Weiterent-wicklung JSXGraph eröffnen neue Wege des Lehrens und Lernens im Mathematikunterricht und in der Hochschulausbildung. Sie erlauben u. a. Visualisierungen, die mit traditionellen Konstruktionswerkzeugen nicht realisierbar sind. Außerdem bilden sie die Grundlage für dyna-mische Arbeitsblätter und Lernumgebungen.

www.geonext.dewww.jsxgraph.org

SINUS-Transfer-Server

Das Programm SINUS-Transfer steht für die Weiterentwicklung des Modellversuchs SINUS („Steigerung der Effizienz des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts“). Ziel ist die Förderung der ma-thematisch-naturwissenschaftlichen Kompetenz durch die nachhaltige und flächendeckende Nutzung und Weiterentwicklung der Ergebnisse von SINUS. Die Materialien auf dem Server werden weiterhin gepflegt und ergänzt.

www.sinus-transfer.dewww.sinus-transfer.eu

SMART - die Aufgabendatenbank

SMART ist eine Sammlung von mehr als 4000 Aufgaben für den Mathe-matikunterricht in Gymnasium (Jahrgangsstufen 5 bis 11) und Realschu-le (Jahrgangsstufen 5 bis 10). Außerdem enthält SMART Aufgaben aus dem bundesweiten Modellversuch SINUS-Transfer, an dem ca. 1800 Schulen aus Deutschland beteiligt waren.

smart.uni-bayreuth.de

MATHCamp Ingenieurwissenschaften

Das MATHCamp wird vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall mit seiner Initiative THINK ING. initiiert und gefördert. Die fachliche Ent-wicklung und Betreuung erfolgt durch den Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik der Universität Bayreuth. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus den Netzwerkschulen des Vereins MINT-EC.

www.math-camp.de

5656

Abb. 1a: Foto Müller, Münchberg, Abb. 1b: Foto (links) Hertel, Frauenaurach Foto (rechts) Müller, MünchbergAbb. 2: Mittelschwäbische Nachrichten, 14.02.2008Abb. 3: Göttinger Tageblatt (links), 31.03.2008 Hessisch-Niedersächsische Allgemeine (rechts), 02.04.2008Abb. 5: www.ozd-luebeck.deAbb. 6: Lohrer Echo, 11.06.2008Abb. 7: Neumarkter Tagblatt, 02.07.2008Abb. 8: Frankenpost, 15.10.2008Abb. 9: Trierischer Volksfreund, 20.08.2008Abb. 12: Foto Hertel, Frauenaurach

Abb. 15: Foto Hertel, FrauenaurachAbb. 18: Foto Voland, DransfeldAbb. 19: Foto Voland, DransfeldAbb. 23: Nordbayerischer Kurier, 10.07.2008Abb. 24: Foto Turtenwald, KulmbachAbb. 25: Foto Turtenwald, KulmbachAbb. 27: Foto Henrich, NürnbergAbb. 28: Foto Henrich, NürnbergAbb. 31: Foto Stahl, RüsselsheimAbb. 34: Foto Müller, MünchbergAbb. 35: Foto THINK ING., Berlin Foto LISUM, Halle Foto Sparkasse Bayreuth, Bayreuth

Quellennachweis

Seit vielen Jahren engagiert sich der Arbeitgeberverband Gesamtmetall im Rahmen der Initiative THINK ING. in der Förderung von Mathe-matik, Naturwissenschaften und Technik in der Schule.Dabei unterstützt Gesamtmetall unter anderem seit 2001 die Mathe-matikwettbewerbe und Schülerakademien in NRW und war alleiniger Sponsor der Bundesrunde 2004 der Mathematikolympiaden.Im Jahr der Mathematik 2008 gehörten Lehrerfortbildungen, Work-shops für Abiturienten sowie der Kunstkalender „Alles ist Zahl“, die bundesweite Wanderausstellung und das zugehörige Buch zu den geförderten Projekten.

www.think-ing.de

Das Zentrum zur Förderung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts der Universität Bayreuth (Z-MNU) engagiert sich in der Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften und führt Forschungsprojekte in Kooperation mit entsprechenden Fachwissenschaften durch.Zu den Aufgaben gehören die inhaltliche und technische Weiterent-wicklung sowie die Bewertung des Einsatzes von dynamischer Unter-richtssoftware bei Lehr- und Lernprozessen.

www.z-mnu.de

www.mathematik-und-kunst.de

www.everything-is-number.net

ISSN 1868-3932