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14 CHEMISCHE REVUE. He& 1. Hamrneltalg, Titer 48,s ,, ,I I* Rindertalg, Titer 46,s (fur Schmierzwecke) . Knochenfett, Titer 42,1 \\'bite Grease, american. 71 11 sultate, wahrend die meisten, der jetzt gebrauchten sehr oft hochst willktirlichen Methoden sowohl Mange1 an Scharfheit, wie an Gleichformigkeit der Resultate beklagen lassen. Die Restimmungen bei niedrig schmelzenden Karpern (Cocosol u. a.) dauern vie1 linger, als diejenigen anderer Substanzen, liefern aber beim sorgfa!tigen Arbeiten ebenfalls zuverlYssige Resultate. Bei verschiedenen chemischen Praparaten konnte man aus den Abweichungen vom normalen Schmelz- punkt (bei chemischen Individuen sind Schmelz- und Erstarrungstemperatur identisch) auf ihren Rein- heitsgrad schliessen. Die Schmelzpunkte der kauf- lichen Diphenylamins und Phenols sind etwas nie- driger als die in der Literatur fur die reinen Korper niedergelegten. 43,2 43r2 4278 32,6 32,6 2570 Temperatur- zunahme 0 c. ~~ Paraffin schottisch! I I 8 bis 120F. ...... Dasselbe .... Dasselbe ......... Paraffin schottisch , I I o bis 112 F. ...... Schuppenparaffin, Galizien Ceresin .......... ,) ........ Butterfett ........ cocoso1 ......... Chinesisches Pflanzen- ,I ......... wachs ......... Diphenylsmin ...... 1, ...... Phenol .......... Erstarrungs- punkt OC. remperatur- zunahme 0 C. St. Petersburg, December 1898. Chemisches Laboratorium der Fabriken -4. M. Shukoff. Petroleum als Mittel gegen Pflanzenparasiten. Von Leopold G a n s , Triest. In den letzten Jahren erschienen in den Fach- Heinrich Semmler in seinem Werke: Die tro- zeitschriften wiederholt Aufsatze , welche die Ver- pische Agricultur, 1886: und bespricht da ins- wendung des Petroleums als Mittel gegen Pflanzen- besondere die Benutzung der sogen. ,,Petroleum- parasiten behandelten, und es wurden giinstige Er- butter", einer Emulsion von Petroleum mit saurer folge constatirt, welche sich bei Benutzung von Milch. Als grosser Vorzug dieses Mittels wird ge- sogenannten Petroleumbriihen gegen Insecten mit ruhmt, dass es auch die Insecteneier vernichte. saugenden Mundwerkzeugen und gegen weichhautige Die bisher gebrauchlichen Petroleumbriihen werden Schadlinge ergaben. aus Emulsionen von Petroleum mit Seife und Pflanzen- In dem unlangst erschienenen H a n d b u c h d e r extracten hergestellt. Ueber den gunstigen Erfolg chemischen Mittel gegenpflanzenkrankheiten einer solchen Petroleumseife bei Bekampfung der von Dr. M. Hollrung wird die Venvendung der Blattlause auf Rubensamen berichtete in der letzten Petroleumbriihen ausfuhrlich besprochen. Eine Notiz iiber die giinstige Einwirkung von Ich empfehle nun zur Herstellung solcher Mittel Petroleum zur Bekampfung der Blattlause bei den gegen pflanzenschadlinge (Aphiden, Cochylis etc.) beriihmten Rosenstocken des Hildesheimer Annen- statt des Petroleums die VeMrendung rohen wendung des Petroleums als Mittel gegen Pflanzen- Die rohen Petrolsauren werden aus der von der parasiten datirt aber bchon seit sehr langer Zeit. Bemerkenswerthe Angaben hieruber giebt auch __I_- iibenzuckerind. 1898, 753; Chem. Ztp. fl+dhofes brachte Emil K. Bliim'. 7 Die Ver- Petrolsiiuren respective deren Salzen und &them. (' Chem. Techn. Ztg. 1898, NO. 21.

Petroleum als Mittel gegen Pflanzenparasiten

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14 CHEMISCHE REVUE. He& 1.

Hamrneltalg, Titer 48,s ,, , I I *

Rindertalg, Titer 46,s (fur Schmierzwecke) .

Knochenfett, Titer 42,1

\\'bite Grease, american. 71 11

sultate, wahrend die meisten, der jetzt gebrauchten sehr oft hochst willktirlichen Methoden sowohl Mange1 an Scharfheit, wie an Gleichformigkeit der Resultate beklagen lassen.

Die Restimmungen bei niedrig schmelzenden Karpern (Cocosol u. a.) dauern vie1 linger, als diejenigen anderer Substanzen, liefern aber beim sorgfa!tigen Arbeiten ebenfalls zuverlYssige Resultate.

Bei verschiedenen chemischen Praparaten konnte man aus den Abweichungen vom normalen Schmelz- punkt (bei chemischen Individuen sind Schmelz- und Erstarrungstemperatur identisch) auf ihren Rein- heitsgrad schliessen. Die Schmelzpunkte der kauf- lichen Diphenylamins und Phenols sind etwas nie- driger als die in der Literatur fur die reinen Korper niedergelegten.

43,2 43r2

4278 32,6 32,6 2570

Temperatur- zunahme

0 c.

~~

Paraffin schottisch! I I 8 bis 120F. . . . . . .

Dasselbe . . . . Dasselbe . . . . . . . . . Paraffin schottisch , I I o

bis 1 1 2 F. . . . . . . Schuppenparaffin, Galizien Ceresin . . . . . . . . . .

,) . . . . . . . . Butterfett . . . . . . . . cocoso1 . . . . . . . . .

Chinesisches Pflanzen- ,I . . . . . . . . .

wachs . . . . . . . . . Diphenylsmin . . . . . .

1, . . . . . . Phenol . . . . . . . . . .

Erstarrungs- punkt OC.

remperatur- zunahme

0 C.

St. Petersburg, December 1898.

Chemisches Laboratorium der Fabriken -4. M. Shukoff.

Petroleum als Mittel gegen Pflanzenparasiten. Von Leopo ld G a n s , Triest.

In den letzten Jahren erschienen in den Fach- H e i n r i c h S e m m l e r in seinem Werke: Die t r o - zeitschriften wiederholt Aufsatze , welche die Ver- p i s c h e Agr i cu l tu r , 1886: und bespricht da ins- wendung des Petroleums als Mittel gegen Pflanzen- besondere die Benutzung der sogen. ,,Petroleum- parasiten behandelten, und es wurden giinstige Er- butter", einer Emulsion von Petroleum mit saurer folge constatirt, welche sich bei Benutzung von Milch. Als grosser Vorzug dieses Mittels wird ge- sogenannten Petroleumbriihen gegen Insecten mit ruhmt, dass es auch die Insecteneier vernichte. saugenden Mundwerkzeugen und gegen weichhautige Die bisher gebrauchlichen Petroleumbriihen werden Schadlinge ergaben. aus Emulsionen von Petroleum mit Seife und Pflanzen-

In dem unlangst erschienenen H a n d b u c h d e r extracten hergestellt. Ueber den gunstigen Erfolg chemischen Mit te l gegenpf l anzenkrankhe i t en einer solchen Petroleumseife bei Bekampfung der von Dr. M. H o l l r u n g wird die Venvendung der Blattlause auf Rubensamen berichtete in der letzten Petroleumbriihen ausfuhrlich besprochen.

Eine Notiz iiber die giinstige Einwirkung von Ich empfehle nun zur Herstellung solcher Mittel Petroleum zur Bekampfung der Blattlause bei den gegen pflanzenschadlinge (Aphiden, Cochylis etc.) beriihmten Rosenstocken des Hildesheimer Annen- statt des Petroleums die VeMrendung rohen

wendung des Petroleums als Mittel gegen Pflanzen- Die rohen Petrolsauren werden aus der von der parasiten datirt aber bchon seit sehr langer Zeit. Bemerkenswerthe Angaben hieruber giebt auch __I_- iibenzuckerind. 1898, 753; Chem. Ztp.

fl+dhofes brachte E m i l K. Bliim'. 7 Die Ver- Petrolsiiuren respective deren Salzen und &them.

(' Chem. Techn. Ztg. 1898, NO. 21.

Heft 1. CHEMIS C HE REVUE. 15

Reinigung des Petroleums herrtihrenden Xbfall-Lauge gewonnen.

Ich habe im Verein mit Herrn J o h a n n Slaus- K a n t s c h i e d e r in Spalato zur Wahnlng der Prioritat diese Idee unter ,,Deposits", Journ. No. 36 vom I 9. Juni I 896, in der Chemikerzeitung niedergelegt.

Seit 1896 macht nun Herr Johann S laus - K a n t s c h i e d e r diesbeziigliche Versuche und er- zielte rnit einem solchen Mittel gute Resultate gegen Aphiden. Allerdings muss bei der Herstellung dieser Praparate darauf geachtet werden, dass sie nicht zu sauer ausfallen, damit die Apparate und Ptlanzen nicht angegriffen werden ; ebenso sollen sie nicht stark alkalisch sein. Die Abfall-Lauge wird gegenwartig in den europaischen Raffinerien wenig ausgenutzt. In Russland stellt man aus der- selben theilweise Naphtaseife her, theilweise wird sie zur Sodabereitung benutzt. Sonst dient sie zum Waschen von Fassern. In neuerer Zeit hat K. W. C h a r i t s c h k o f f iiber einige Eigenschaften der

Erdolsauren berichtet.') Er spricht den Schwer- metallnaphtaten antiseptische Eigenschaften zu und hat ein Verfahren zur Herstellung von Faulniss ver- hindernden Mitteln aus Petroleumlaugen-Abfallen und zur Impragnirung von Holz mit diesen Mitteln zum Patent angemeldet. Auch Wolniewicz?) hat auf die Verwendbarkeit der erdolsauren Salze hingewiesen.

Von den Xethern dPr Petrolsauren ist bekannt, dass sie im concentrirten Zustande angenehm frucht- atherartig, im verdiinntrn Zustande aber sehr un- angenehm riechen.

Ich bin gern bereit, Denjenigen, welche die Herstellung solcher Mittel mit Benutzung yon Petrol- sauren und deren Aethern aufnehmen wollen, dies- beziigliche Rathschlage zu ertheilen. Mogen auch sonst diese Zeilen zu weiteren Versuchen in ahn- licher Richtung anregen.

l) Chemische Revue 1898, 116. *) Chem. Ztg. 1889, 1089.

Erwiderung. Von Dr. Richard Kis s l ing .

Die sich rnit einer kleinen von mir veroffent- lichten Arbeit iiber die Gewichtsveranderungen, die trocknende Oele unter der Einwirkung des Luft- sauerstoffs erleiden (Zeitschr. f. angew. Chem. I 898, I o I 6) beschaftigende Anmerkung , die W e g e r seiner Abhandlung iiber die Sauerstoffaufnahme der Oele und Harze (Chem. Revue 1898, 245) an- gefugt hat, bietet mir zu folgender Erwiderung Anlass: Will ich nicht annehmen, dass Weger ab- sichtlich auf logische Schlussfolgerung verzichtet hat, und warum sollte ich das, so bleibt nur die An- nahme iibrig, dass dies unabsichtlich geschehen sei. Die ,,Trugschliisse" existiren nur in Weger s Phan-

tasie. Wenn ich den Nachweis fiihren wollte, dass das von mir in Vorschlag gebrachte Verfahren bei Gleichheit derjenigen Versuchsbedingungen, deren Regelung man in der Hand hat, gleiche Ergebnisse liefere, dass also eine Ungleichheit der Ergebnisse auf ein ungleiches Verhalten der ZLI prufenden Oele schliessen lasse! so musste ich so verfahren, wie ich es gethan habe. Was er femer iiber die Leinol- Mineralol-Mischungen gesagt hat, kann fiiglich kein Sachverstandiger ernst nehmen. Im Uebrigen i s t es rnir klar geworden, dass meine Ansicht von der Vergeblichkeit des Kampfes richtig ist.

B E R I C H T E. Tech no log ie .

Zur Technologic der Thrruie, von F. W a l l e n - s t e i n . Bezugnehmend auf die auf dem letzten Congress fur angewandte Chemie in Wien zur Discussion ge- stellten Themata der Thranchemie, namlich l) zur Kenntniss der Thranfettsauren , 2) Special-Reactionen und Unterscheidung der verschiedenen Thransorten, 3) iiber die Unterscheidung des echten auf dem Wege der SSimischgerbung hergestellten Moellons von kiinst- lich hergestelltem, iiussert sich W a l l e n s t e i n folgender- massen. Die Technologie der Thrangewinnung ist von grtjsster Bedeutung tar die Eigenschaften der Thrane. Sie vermag uns oft Aufkllrung zu geben uber Schwierig- keiten, bei welchen die Gerbereichemie und die Chemie der Fettstoffe uns i m Stiche lassen. Man unterscheidet

die Thrane am besten: 1) nach ihrer Abstammung - Walfischthran, Robbenthran u. s. w., 2) nach dem Xarpertheil des Thieres, von welchem sie stammen - Leberthran, Einnbackenthran u. Y. w., 3) nach der tech- nischen Gewinnungsweise - ausgeschmolzener Thran, auagebratener Thran u. a. w., endlich 4) nach der Ver- edelungsmethode - Rohthran, raffinirter Thran u. 8. w. Auf die Eintheilung der Thransorten nach ihrer geo- graphischen Provenienz sowie auf ihren Handelsnamen ist kein Werth zu legen, da sich hier unter einem Namen oft die verschiedenartigsten Producte zusammen- finden. Die letzten Jahre haben uns verschiedene Ar- beiten fiber die Chemie der Thrtmfettsiiuren gebracht, itus denen die Praxis erheblichen Nutzen gezogen hat, doch sind uns auch viele neue Thranfettsihren bescheert worden, vcln denen man nicht vie1 mehr als den Namen