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. Gemeindebrief der evangelischen Kirchengemeinde St .Goar Azaria Mbatha: Afrikanisches Kreuz (Holzschnitt) Pfi rig_st_e_n _ 1979

Pfirig st e n 1979 - Evangelische Kirchengemeinde St. Goar · Kurs für 1,--DM = 9Sloty, ein verlockendes Angebot, auf daS sich auch viele einließen, was anscheinend von polnischer

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Page 1: Pfirig st e n 1979 - Evangelische Kirchengemeinde St. Goar · Kurs für 1,--DM = 9Sloty, ein verlockendes Angebot, auf daS sich auch viele einließen, was anscheinend von polnischer

. Gemeindebrief der evangelischen Kirchengemeinde St .Goar

Azaria Mbatha: Afrikanisches Kreuz (Holzschnitt)

Pfirig_st_e_n _1979

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Wir hatten diesen Gemeindebrief versQchsweisegemeinsam mit der Gemeinde Bacharach-SteegheraQsgegeben. Das hat sich jedoch nicht be-währt. Die STIlVilI,lIE:"erschallt" wieder alleinfür die Kirchengemeinde St. Goar.Die Sorge Qill den Fortbestand ist QDbegründet!Allerdings würde die STI~UE schöner erklin-gen, wenn der eine oder andere Leser ( dQrchs~ine ZQschrift ) mitsänge, worQm wir schoninQDserer.ersten Ausgabe gebeten hatten.Ein C h 0 r klingt anders ( volltönender!)als ein Solist!

•• Vorab ein paar Worte in eigener Sache •~ --~.•-:.

"tc5fiMM£der~KiJd •• "" i••deSIGG"R

Er wird.Ini'lnhall:

seine hen"Udt •. !,.!!.!.!.!!.!.l'.!.~.:

.5limme ~~.!!.~••U.l.t ••:

er.schcdl£nloswl,-.-.-.-.-.-. -,-

vor.chl ••.• U •••••

und 'ollr",erdet ..- .....-.-.- ...,,0, "'" ~er.w> Ge•••• die •••• -

f"""" . ..nkU.dl"" ••~.n

l",.o.,'r -.-.-.-.-.-.-.-:

Nr.l 29,Februar 1976

aU/cJc,

**********

Pfarrer Ludwig K is s hat dem Presbyterium angezeigt,daß er mit Ablauf des 31. Juli 1979 aus seinem Amt inunserer Gemeinde ausscheidet, um eine Pfarrstelle inKoblenz-Lützel zu übernehmen.Wir werden in einer nächsten Ausgabe darauf zurück-konnen.

**********Die vom PresbyteriQm ZQr ErhaltQDg der Stiftskirche beschlos-senen BaQar'beiten (TrockenlegQng der AQßenmauern) sollen nochin diesem Herbst begonnen werden.

Unsere katholischen Mitbr'ider und -schwestern hatten im Früh-jahr eine HaQssammlQDg für die Sozialstation EmmelshaQsendQrchgeführt.Dechant Eiser weist gerne daraQf hin, daß andem SannlQDgserf';ebnis - 'iber.13 50o.-DM - selbstverständlichauch Spenden der evangelischen Einwohner beteiligt sind !ll!

cJc,gemclndClabend

20.00 Uhr20. JQDi 1979.JQgendheim

Termin: Mittwoch,Ort: Biebernheim,

Am nächsten GE~lliINDEABEND wollen wir das Thema"Der Mensch und seine Umwelt" behandeln.Die Fragen des Umweltschutzes haben gerade nach denEreignissen in Harrisburg eine besondere Bedeutung ge-wonnen. Mülheim-Kärlich ist nur 32 km von St. Goar ent-

~~~~ernt!

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Christian Rietschei: "Komm; heiliger Geist!"(Holzschnitt)

Immer dann, wenn Menschenerfahren, daß sie im Berufoder im Umgang mit anderenMenschen scheitern, suchensie eine neue Möglichkeit,Frieden zu finden in ihremeigenen Inneren. Die Mittel,um das zu erreichen, wechseln.Religiöse Bewegungen versuch-ten, durch Gebetsgemein-schaften ekstatische Erlebnis'se zu vermitteln. In einer sä.'Iarisierten wissenschafts"Jubigen Zeit tritt die Droge

dann an die Stelle spontanerseelischer Erregung. Keine. Be-wegung kann bestehen, wennnicht zu irgendeiner Zeit ihrungeahnte Kräfte zuwachsen,die weitgehend aus dem emo- .tionalen Bereich stammen.Auch die christliche Kirchehat immer davon gelebt, daßeinzelne oder ganze Gruppenvon ihrem Glauben so totalerlaßt waren, "daß sie ganz imDienst ihrer Sache aufgingen.Das bezeugt das Pfingstfest.Es hält die eigenartige undwichtige Erfahrung fest, daßdie Sache Jesu Christi nach'seinem Tode übergegangen istauf seine Jünger, so daß sieganz in seinem Namen undseinem Geist gelebt und ge-handelt haben und es nochheute tun. Und doch verbin--det sich mit dem Gedanken

an Pfingsten mehr als nur dieErinnerung an ein .besonderserschütterndes. Erlebnis deseinzelnen oder der ganzenGemeinde; denn das eigentli-che Kennzeichen des HeiligenGeistes besteht nicht darin,daß der Mensch in seinenTiefen aufgewühlt wird, son-dern der Heilige Geist wirktsich genauso in den- bewußtenSchichten des Menschen aus,d. h. darin. wie der Menschsich zu sich selbst und zu sei-nem Mitmenschen verhält.Wirkung des Heiligen Geistesist es, daß wir uns selbst zumGeschenk erhalten. so daß wiruns liebenswert finden kön.nen und frei von der sorge~vollen Reflexion über denWert des eigenen Lebens.Zeichen Bes Geistes ist aberzugleich eine erhöhte Fähig-keit, den Mitmenschen so zusehen, wie er ist. Der Geisthilft uns, Gott als unsern Iie.ben Vater anzureden und inunserm Mitmenschen den Bru.der zu sehen. Hans Pfeifer

PfingstenTheologische Infor'mation

Was geschah zu Pfingsten in Jerusalem?Pfingsten ist ursprungl ich ein jüdisches Erntefest, das im Al-ten Testament "Wochenfest" (2. Mose 34,22) oder "Fest derErstlinge" (2. Mose 23,16) genannt wird. Der Name "Pfing-sten" geht auf einen griechischen Ausdruck zurück und be-zeichnet den fünfzigsten Tag nach der Osternacht. Während inden ersten Jahrhunderten Pfingsten im Christentum engstens'mit Ost:-;i"O verbunden war, verselbständigte es sich im viertenJ~nundert als Fest des Heiligen GeisteS, das gleichrangig ne~ben Ostern und Weihnachten Steht.Im zweiten Kapitel der Apostelgeschichte wird erzählt, worandas christliche Pfingstfest erinnert. Danach sind am Morgen desPfingsttages die Christen in Jerusalem alle versammelt, darun-ter die Apostel, Jünger und Jüngerinnen, um nach jüdischerWeise das Fest zu feiern. So wird' die ganze Gemeinde Zeugedessen, was da geschieht: Ein "Brausen vom Himmel" erfülltplötzlich das ganze Haus. "Es erschienen Zungen, wie von Feu-er, die sich verteilten." Und alle werden vom Heiligen Geist er-füllt und beginnen in den verschiedensten. Sprachen zu reden.Auslandsjuden, die nach Jerusalem gekommen waren, um hierden Messias zu erwarten, strömen herbei und sind bestürzt,"denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden."Sie können das nicht recht deuten. Einige fragen etwas ratlos:"Was wird daraus bloß werden?" Andere spotten: "Die sindbetrunken." Da greift Petrus mit einer längeren Rede e'in:Den Vorwurf betrunken zu sein, weist er mit dem Argumentzurück, es sei ja erst neun Uhr vormittags. Dann erinnert er andie Ankündigung des Propheten Joel (Kapitel 3), daß Gott inden letzten Tagen seinen Geist auf die gesamte Menschheit aus-gießen werde und hierbei große Wunder geschehen würden.Petrus sieht diese. Ankündigung als jetzt geSChehen an, undzwar durch Jesus, der gekreuzigt worden sei und für dessenAuferweckung "wir alle als Zeugen stehen", vollbracht. DieseRede erschrickt die Herbeigekommenen noch mehr, und sie-fragen: "Was sollen wir tun?" Petrus, der hier als der Spre-cher und Führer der Gemeinde auftritt, fordert sie auf. sichtaufen zu lassen. Dreitausend Menschen folgen am gleichenTag diesem Aufruf. Das ist der Anfang der weltweiten Kirche.Es kann heute nicht mehr mit Sicherheit ermittelt werden, wasder historische Kern dieser Pfingsfgeschichte ist. Die Rede desPetrus ist zweifellos eiri Entwurf des Lukas. Denn woher soll-te der Wortlaut der spontan gehaltenen Rede stammen, gab esdocti weder Stenografie noch Tonband? .Der Verfasser derApostelgeschichte verwen~et hier ein beliebtes Kunstmittel~Er kleidet seine eigenen Gedanken in die Worte eines anderen.Oie Pfingstgeschichte dürfte als historische Quelle die Tatsa-che beWahren, daß die Jerusalemer Gemeinde über das Hinzu-kommen von Auslandsjuden zu'einer missionarischen Gemein-de wurde. Historisch ist auch, daß "Zungenreden", Glossolalie,die als Sprachenwunder verstanden wurde und eine Erschei-nung ist, die sich bis in unsere Zeit erhalten hat, die Anfängeder christlichen Gemeinde stark geprägt hat und als Zeichendes wirkenden Geistes Gottes verstanden wurde. Die große_Zahl der dreitausend Getauften ist nicht historisch zu verste-hen. Lukas will mit ihr zeigen, welcher Segen auf. der Gemein~de ruh,. Die wesentl iche theologische Aussage der Pfingstge-schichte ist: "daß der Geist, der in der christlichen Gemeindelebt und sie treibt u.nd regiert ... von Gott kommt, daß er unsvon Jesus Christus vermittelt wird und daß er die Grenzen derLänder und Völker überwindet" (E. Haenchen).

Christo!W.rnk.

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PolenImpressionen einer 'Reisese.ltsames Gefühl,' zum ersten Male in ein sozialistischesEs ist schon ein

Land zu fahren.In einem Trupp von ca. 45 Pfarrern und Pfarrfrauen fuhren wir am6. Mai gegen Mitternacht von Köln mit einem Liegewagenexpress nachWarschau.Wir wol~ten nich~ etwa, wie ma~ annehmen könnte, in dem katholischenP?len e~ne.verspatete Reformat~on nachholen, sondern die Pfarrer desK~rchenkre~ses Koblenz veranstalteten ein Polen-Seminar an Ort undStelle. ' '.

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P••••tI

,

Die Fahrt ging von Helmstedt weiter nach Ost-Berlin und von dort nachPosen. Die Nacht war sehr unruhig, da man dauernd von Zöllnern undVolkspolizisten aufgeweckt wurde, die den Reisepass insgesamt sechs-mal abstempelten. So kamen wir dannam Abend des darauffolgenden Tagesziemlich erschöpft in Warschau an. Dort empfing uns ein Vertreter derpolnischen Gewerkschaft, der sich uns einfach mit Leo vorstellte undden wir auch dann so nannten. Leo war von da an die nächsten 10 Tagebis zu unserer Abreise unser treuer und freundlicher Begleiter. Leokonnte deutsch so gut wie polnisch. Er war früher einmal vier Jahrepolnischer Konsul in Holland/und er spielte so gut Schach, daB ernie ein Spiel gegen uns verlor. .Wir waren in Warschau in,einem Hotel untergebracht, das direkt nebendem riesigen ca. 35 Stockwerke hohen Kulturpalast lag. Dieser riesi-ge Kulturpalast ist von allen Teilen Warschaus aus zu sehen undwohl das höchste Gebäude der Stadt, wenn nicht gar ganz Polens. Eshandelt sich um ein Geschenk Rußlands an die Volksrepublik Polen,das die Polen aber garnicht gerne angenommen haben, denn es ist imGrunde ein ziemlich häBlicher Komplex, der auch in allen Führerntotgeschwiegen wird.

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Nach unserer Ankunft wurden wir bald umlagert von Polen, die mit unseinen Devisen-Schwarzmarkthandel betreiben wollten. Sie boten uns für1,-- DM, 50 Sloty an. Das war im Vergleich zum offiziellen. Kurs für1,-- DM = 9 Sloty, ein verlockendes Angebot, auf daS sich auch vieleeinließen, was anscheinend von polnischer Seite nicht so ungern gesehenwurde, da man in Polen sehr an ausländischen Devisen interessiert ist.Unser Programm war in Warschau sehr voll gepackt und vielseitig •.Wir besuchten den Vertreter des ökomenischen Rates in Warschau; dannstand weiter auf dem Programm der Besuch einer Poliklinik, Besuch desKlosters von Pater Kolbe, Besuch einer Kinderklinik und ein Gesprächmit einer polnischen Gemeinde evangelischer Augsburgischer Konfes-sion, weiter eine Besichtigung der theologischen Fakultät und ein Ge-spräch mit dem dortigen Rektor.Bei all unseren Besuchen und Unternehmungen mußten wir uns stets vorAugen halten, welch traurige Geschichte die Deutschen und Polen ge- .meinsam hatten. Besonders im 2. Weltkrieg, wo Warschau von den Deutschengänzlich zerstört worden ist, - nur eine einzige aus Ziegelsteinen er-baute Kirche b'lieb stehen. Ansonsten war jedes Gebäude total zerstört.Hunderttausende wurden damals von den Nazis ermordet und '~ahlreiche inden Straßen Warschaus öffentlich erschossen. An 400 Stellen in dieserStadt sind heute noch Gedenkstätten errichtet, Monumente, auf denen manden Namen und das Datum der Exekution lesen kann. So kam ein Schuldbe-wußtsein auf, das uns in der Begegnung mit Polen garnicht so unbefangensei.n ließ. Wir merkten jedoch sehr bald, daß Uns die Polen, wo'auc.himmer wir welche antrafen, freundlich und ohne Ressentiments entgegen-traten. Man muß hierbei jedoch vorsichtig anmerken, daß .man nicht ge-nau weiß, was sich im Inneren eines Menschen abspielt, wenn er jeman-dem begegnet, der aus einem Land kommt, aus dem die Mörder seiner Vä-ter und Großväter, Mütter und Vorfahren stammen.Politisch entscheidend war wohl für den ersten Schritt einer weiter-führenden'Aussöhnung zwischen den beiden Staaten eine längst versäumteUnterzeichnung des Deutsch-Polnischen Vertrages, die endgultig am7.12.197'0 in 'tIarschaustattfand. Bundeskanzler Brancltunterschrieb da-mals für die Bundesrepublik Deutschland und der damalige Minister-präsident Cyrankiewicz für die Volksrepublik Polen.Wir waren uns alle darin einig, daß wir in der VR Polen 'in einemsozialistischen Land waren, das sich wohl für uns am positivsten vonallen sozialistischen Ländern darstellte, die die meisten von unsbisher kennengelernt haben. Mit wem wir auch immer zusammentrafen, wirkonnten frei und ungeniert über alle Dinge, auch die politischen, mit-einander sprechen. Auch kann jederzeit ein polnischer Staatsbürger indas westliche Ausland ausreisen, wenn er die dazu notwendigen Devisenhat. Ebenso sind Bücher und Zeitschriften aus dem westlichen Auslandin polnischen Städten erhältlich. Auch kulturell scheinen die Polenein überaus hochstehendes Volk zu sein. Ich habe noch nie in einemLand so viele Buchläden gesehen wie in Warschau oder auch in Thorn,wo das zweite Ziel unserer Reise war. Auffällig war in den Straßendie oft langen Schlangen von Menschen, die sich Speiseeis kaufen wollten.Auch ist es sehr schwer für die Polen, an Fleisch- und Wurstwaren heran-zukommen man muß dafür oft ein bis zwei Stunden anstehen. Dazu mußman wiss~n, daß die polnische Regierung einen erhebl~chen Teil iJ:1rerFleisch- und Wurstwaren ins.westliche Ausland export~ert, um Dev~senins Land zu bekommen. Die Preise sind in Polen für uns Deutsche, ge-messen an unserem Einkommen und an einem guten Wechselkurs~ so günstigwie wohl in keinem anderen Land. Hierzu einige Beispiele: "'ine Straß,en-bahnfahrt durch ganz Warschau kostet -,02 DM, ein 'Ortsge'sprächkostetebenfalls -,02 DM, eine große Portion Speiseeis kostet -,12 DM, eineLangspielplatte kostet 1,30 DM, ein gutes Mittagessen kostet ebenfallsca. 1,30 DM. Spottbillig sind Bücher und Bilder. Teuer und fast une::~schwinglich für Polen sind Luxusgegenstände, besondere kunstvolle Mo-bel. Kunstartikel versehen mit Gold und Silber haben etwa den-selbenPreis wie in der Bundesrepublik. Wenn man diese niedrigen Preise sieht,

( Fortsetzung Seite 8)

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Gemeinde- bis zum Beginn der Sommerferienveranstaltungen

St. Goar dienstags 15.30 Uhr Konfirmandenunterricht15.00 - 16.00 Uhr Buchausgabe19.00 Uhr Jugendclub im pfarrhaus

Mittwoch, den 30.05., 13.,und 27.06.197915.30 Uhr Frauenkreis

donnerstags: 15.00 Uhr SeniorenkreisGemeinde-bücherei

samstags 14.30 - 15.30 Uhr Buchausgabe15.00 - 16.00 Uhr Kinderstunde

im Gemeindehaus

._minne,

den 06., 20.06. und 04.07.197915.00 Uhr Frauenkreis

Dienstag, den 19.06.197915.00 Uhr Konfirmandenunterricht

Mittwoch,caOber"resel

Biebernheim

Freitag, den

samstags

22.06.79 Fahrt des SeniorenkreisesAbfahrt um 9.00 Uhr (An der Bach)15.00 Uhr Kinderstunde im Jugendheim(Am 09.06.79 fällt die Kinderstunde aus.)

Werlau Donnerstag, den 21.06.197915.00 Uhr Konfirmandenunterricht

samstags 15.00 Uhr Kinderstunde im Gemeindehaus******************************** ••••

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Während der Schulferien fallen alle Veranstaltungen mit Ausnahme desMännerkreises aus!

Wir wünschen allen Lesernerholsame Urlaubstage!

••• wäre doch mal ne' andere Urlaubslektüre und istübrigens spannender als so mancher Krimi!

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Oberwesel St.Goar Holzfeld WerlaLl Biebernheim

3. JLlni 9.30 10.30 9.00 10.00 11 .00Pfingsten Bertram Bertram Börner Börner Börner

4. JLlni - im Kranken - - -Pfingstmontag hallS 8.30Bertram -

10. JLlni 9.30 10.30 - 9.30 10.30Bertram Bertram .Börner Börner

17. JLlni 9.30 10.30 9.30 10.30 -Börner Börner Bertram Bertram

24. JLlni 9.30 10.30 - 9.30 10.30Kiss Kiss Börner Börner

1 • JLlli - 10.30 9.30 10.30 9.30Bertram Kiss Kiss Bertram

8. JLlli 9.30 10.30 - 19.00 Vorabd,10.00Börner Hörner Börner Kiss

15. JLlli 9.30 10.30 9.30 10.30 -Kiss Kiss Börner Börner

22. JLlli 9.30 10.30 - 9.30 10.30Kays. Kays Kiss Kiss

29. JLlli - 10.30 gemeinsamer Gottesdienst in St. GoarBertram

5. ALlgLlSt 9.30 10.30 - 9.30 10.30Heinen Heinen Kays Kays

.

12. ALlgLlSt - 10.30 9.30 10.30 9.30Thurat Thurat Fabig Fabig

19. ALlgLlSt 9.30 10.30 - 9.30 10.30Bertram Bertram !3örner Börner

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muß man natürlich wissen, was ein Pole überhaupt verdient. Ein Arztverdient etwa 3 bis 5000 Sloty, ein Werkfacharbeiter verdient unge-fähr das Dreifache. Jeder Pole hat ein Recht auf Arbei~ und die Re-gierung hat die Pflicht, jedem Polen auch Arbeit zu gewähren. So gibtes in Polen keine Arbeitslosigkeit. Es ergeben sich von daher manch-mal kuriose Situationen, wenn man auf einer Toilette nicht eine, son-dern zwei Toilettenfrauen antrifft, ebenso in der Garderobe, die dannmit zwei Personen besetzt ist,obwohl eine genügen würde. Dann steht einPortier am Eingang, um die Koffer etwa drei Meter weit zu befördern,undder nächste Portier ist nur dazu da, um die Tür des Aufzugs aufzuhal-ten. Jeder soll seinen Arbeitsplatz erhalten, das ist die oberste De-vise dieses sozialistischen Arbeiterstaates. Die Leute, denen man aufder Straße begegnet, sind durchweg gut gekleidet, und auch die Jugendunterscheidet sich in ihrem Verhalten und in ihrem Aussehen in nichtsvon der Jugend im Westen.Das zweite Ziel nach Warschau war Thorn. Thorn heißt heute Torun undliegt am unteren Lauf der Weichsel, ca. 212 km nordwestlich von Warschau.Thorn ist die Geburtsstadt von Kopemikus und ein bedeutendes kultu-relles und wissenschaftliches Zentrum. An der Kopernikus-Universitätstudieren z.Zt. etwa 5 000 Studenten. Thorn ist nach Krakau die zwei-te Stadt in Polen mit den am besten erhaltenen und. reichsten mittel-alterlichen Denkmälem'der Geschichte und der Baukunst. Eine Stadt,die in der Tat sehenswert ist für jeden Besucher. In ~horn hatten wirGelegenheit, mit Vertretern einer evang. Kirchengemeinde zu sprechen.Wir haben uns über ihre Situation informiert. Diepolnischen Kirchen,sowohl die katholische als auch die evangelische, leben natürlich vonSpenden und nicht wie in der Bundesrepublik von der Kirchensteuer. 'Die Diasporasituation der evang. Gemeinde in Thorn ist bedrückend. DieGemeinde verfügt nur über ca. 200 Mitglieder und muß um ihre Existenzkämpfen. ~ei der gemeinsamen Zusammenkunft mit Tee und Gebäck musi-zierte eine polnische Jugendgruppe mit Gitarre und Schlagzeug, und vierMädchen sangen dazu polnische Volkslieder und geistliche Lieder. DerSuperintendent ehtschloß sich spontan, in Absprache mit uns, dieseDusikgruppe im nächsten Jahr zu uns nach Koblenz und zu den umliegendenGemeinden einzuladen.Die große polnische katholische Kirche ist natürlich in ihrem Selbst-bewußtsein erheblich bestärkt worden, nachdem Karl Woitila zum PapstJohannes Paul gewählt worden war. Es wird im Juni wohl. das größteEreignis sein, das Polen je in seiner Geschichte erlebt hat, wennPep st Johannes Paul seine Heimat besucht.Eindrucksvoll war ein spontan organisierter Gottesdienst, den wir inder evang. Kirche in Thorn hielten und in dem der Prediger' noch ein-mal zusammenfassend auf die Eindrücke einging, die wir bis dahin inPolen gesammelt hatten, die wir verarbeitep mußten und wo wir doch'spürten, als Deutsche Verpflichtungen zu haben. Eine Verpflichtung,die darin besteht, Beziehungen zu poln~schen Gemeinden als Kirchen-gemeinde zu pflegen und aufrecht zu erhalten, politisch auf dem be-gonnenen Weg der Aussöhnung zwischen beidenVölkern aktiv mitzuhel-fen und den Kontakt zwischen den Bürgern beider Länder zu pflegen.über Posen, wo wir noch einige Einkäufe vornahmen, weil man kein pol-nisches Geld ausführen darf, ging es wieder in einer etwa 16stündigenFahrt nach'Hause.In einzelnen Gemeindekreisen, Frauenkreis etc. werde ich noch Dia-Vorträge halten und über die Situation in Polen und meine Eindrückeausführlich berichten.l"ianfredBertram

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.GJViemandlebt davon"daß er dasGLeben verneint.

8 Andre Malraux

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kollekten 1•Wenn sonntags im Gottesdienst der Klingelbeutel herumgereichtwird und wenn die Pfarrer außerdem auf die "heutige Kollekteam Ausgang" hinweisen, kommt manchem - so höre ich von Gemein-degliedern - der Gedanke, wofür das alles gut sein soll.Erstens "warum überhaupt"? Bekommt nicht "die Kirche" ihr Geldvom Staat in Form von Kirchensteuer und staatlichen Zuschüs-sen?Und zweitens: warum, nicht einfacher nur ein e Sammlung?Auf den ersten Blick erscheinen diese Einwände gar nicht soabwegig:So beteiligen sich in der Bundesrepublik die christlichenKirchen doch über die Kirchensteuer an den Einkünften ihrerGläubigen, und zwar im allgemeinen - so die Rheinische Lan-deskirche - ,mit einem Betrag" der 9% der Einko=en - '(Lohn-)Steuer ausmacht. Wenn man liest, daß die Steuereinnahmen derEinkommen- und Lohnsteuer in der Bundesrepublik im Jahre 1977insgesamt weit über 126 Milliarden DM betragen haben, sokann sich jeder denken, daß auch unsere Kirche einen ganzansehnlichen Anteil davon erhalten hat. Dazu kommt, daß dieBundesländer aufgrund von Staatsverträgen den Kirchen sog.Staatsleistungen zahlen; z.B. belief sich die von dem LandHheinland-Pfalz 1962 an die Evang. Kirche des Rheinlandserbrachte Zahlung auf über ~ Mio. DM. Unter dem Strich be-deutet das allein für unsere Kirchengemeinde einen Jahres-etat 1978 von stolzen 440 000,-- DM (vergleiche Stimme Nr.1/1978), Einnahmen, die der Gemeinde "von Amts wegen" zu- ,fließen.

9_ ..•..----

Nun hat jede Gemeinde, das wissen wir, ihre eigene ,Verant-wortung und Selbständigkeit in finanziellen Dingen. Aberglaube keiner, sie könne mit diesem Geld nach Gutdünken(dem Gutdünken ihres Presbyteriums) verfahren! Was daszur Folge hätte, kann sich jeder ausdenken: Wenn es z.B.dem Presbyterium gefiele/ein wertvolles Gemälde zum Prei-se von 100 000,-- DM zu erwerben, müßte es bald feststel-len, daß am Ende des Jahres nicht einmal mehr die Strom-rechnungen bezahlt werden könnten! Die Gemeinde muß dahervielmehr wie jeder ordnun'~sgemäß Wirtscha:fterrtJdieihr zuge-wiesenen Einnahmen planvoll bewirtschaften und deshalb dieAusgaben für die Erfüllung ihrer notwendigen kirchlichenAufgaben festlegen. Das geschieht im Haushaltsplan.Naturgemäß gibt es Ausgaben, die zu Beginn des Jahres unaus-weichlich feststehen, z.B. die Vergütung für Küster und Orga-nisten, während andere Ausgaben unsicher sind, weil z.B. mög-licherweise ein Dach undicht werden könnte und repariert wer-den müßte. (Für letztere sind Rücklagen zu machen).Als kirchliche Aufgabe muß aber auch das diakonische Handelnangesehen werden, die aus der christlichen Liebe hergeleite-te Hilfe an dem Mitmenschen in seiner leiblichen Not, seinerseelischen Bedrängnis und in sozial ungerechten Verhältnis-sen, und für diese kirchliche Aufgabe sieht daher auch derHaushaltsplan grundsätzlich Mittel vor - allerdings in ganzbeschränktem Umfang.BrotBrotfÜI'__ fÜI'__

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Hier wird nämlich bewußt ein Freiraum gelassen, in demdas einzelne Gemeindeglied christliche Nächstenliebe aus-üben kann. Das Opfer Christi fordert von jedem als"Dankgegen Gott ständige Opferbereitschaft, die sich im Wir-,ken zum Wohl des Nächsten zeigt. .Mann~gfach sind hier die Möglichkeiten. In erster Linie.muß das in der Gemeinschaft der Gläubigen erbrachte Opfer,die im Gottesdienst gesammelte Kollekte erwähnt werden.Sie gehört zu den klassischen Einnahmen der Kirche; auchunsere Kirchenordnung setzt ihren Bestand als selbstver-ständlich voraus.Und aus gutem Grund gibt es in jedem Gotte'sdienst zweiSammlungen:Die Gemeinde erhält durch die Klingelbeutelkollekte dieGelder, die für die diakonischen Aufgaben innerhalb derGemeinde benötigt werden, dort also, wo die Not des -räumlich - N~chsten, des Nachbarn behoben werden soll.Die zweite Kollekte "am Ausgang'; ist dagegen für Aufga-

.ben bestimmt, die durch die Gabe der Mitglieder einer ein-zelnen Gemeinde nicht erfüllt werden können, und wird des-halb, wie jeweils von der Kanzel a~gekündigt wird, nacheinem einheitlichen Plan im Bereich der ganzen Landes-kirche gesammelt.Es. kann also jeder selbst bestimmen, ob sein Opfer imBereich der Gemeinde bleibt oder es gemeinsam mit denKollekten vieler Gemeinden z.B. zur Behebung akuter Not-stände in Indien verwendet wird.

Christliche Liebewird erst richtig ,eprüft,

wenn Hilfe n.clltmehr ohne Verzicht

möglich ist.

r;;t1111

,Interessant ist die.Verteilung des Follektenaufkommens'1978 in den fünf Predigt stätten unserer Gemeinde:

Klinp;elbeutel am Ausgang GesamtSt. Goar 2 201,44 DM .1 591,20 DM 3 792,64 DMOberwesel 804,41 DM 1 126,65 DM 1 931,06 Dl'i\4erlau 2 555,05 DM 1 768,59 DM 4 323,64 DM!B'heim 1 006,74 D!'I 1 314,97 DM 2 321,71 D!1Holzfeld 342,04 DM 363,66 DM 705,70 ml

6 909,68 DM 6 165,07 DM 13 074,75 DI'I==============

.Zweierlei fällt hier auf:1. Die Opferbereitschaft ist, berücksichtigt man die Anzahl

der Gemeindeglieder, in den einzelnen Ortsteilen sehr un-terschiedlich.

2. In einzelnen Ortsteilen wird den innergemeindlichenAufgaben, .in anderen Ortsteilen den überregionalen dia_konischen Maßnahmen der Vorzug gegeben.

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Liegt das Schwergewicht des kirchlichen Opfers somit ein-deutig bei den gottesdienstlichen Kollekten, so sollte dochdarauf hingewiesen werden, daß auch Sammlungen außerhalb .des Gotteshauses, wie Straßen- und Haussammlungen ebenfallsim Dienst der Nächstenliebe erfolgen.Darüberhinaus hat jedes Gemeindeglied die Möglichkeit, frei-wlllige Gaben dem Pfarrer anzuvertrauen, wobei hier der be-sondere Reiz'sein kann, diese Gabe einem von dem Spender be-stimmten Zweck, einer bestimmten Person zuzuführen.

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DaSllel'ZIIIUßllGiide

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Ernst Barlach : Der Barmherzige

"I.,••..• _..". . . t.

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Reidlt1lnsollte IUeinenlWedl haben:Amt absdIaffen.

Schließlich: Wem ist eigentlich. bekannt, daß in unserem '*Bereich eine über 1 100 Jahre alte Stiftung existiert, die ~unter dem Namen 11 Evangelisches Stift zu St. Goar" Aufgaben ••••im Bereich der Gemeinde wahrnimmt und dafür Spenden (Schen- '*kungen) benötigt?(Näheres darüber demnächst). '*

A.S .•

NlclJb: ftM ~---",..~ Sl!Ha.-_.

"Wir sollten vielleicht einen Ausschuß zur Bildung ei.nes Hilfskomitees bilden ... "

-:**

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Deutscher Evangel ischerKi rchentag"--------Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag13. Juni 14. Juni 15. Juni 16. Juni 17.Juni

8.30 Uhr Morgengebet Morgengebet Morgengebet

9.00 Uhr • Bibelarbeiten Bibelarbeiten BibelarbeitenNachgespräche Nachgespräche Nachgespräche

10.00 bis Gottesdienste, Gottesdienste, Gottesdienste, Schlliß.

18.00 Uhr Missionarische Missionarische Missionarische veranstaltungEinsätze Einsätze EinsätzeMarkt der Markt der Markt derMöglichkeiten Möglichkeiten MöglichkeitenVortrags- Vortrg Vortrags-, veranstaltungen Veranstaltungen Veranstal!ungen .

15.00 bis Arbeitsgruppen Arbeitsgruppen Arbeitsgruppen

18.00 Uhr in drei Themen- in drei Themen- in drei Themen-bereichen bereichen bereichen

abends Eröffnungs- Abendgebet Abendgebet Abendgebetgottesdienste zur Sache zur Sache zur Sache

Abend der Evangelistische, festliche und thematischeBegegnung in Veranstaltungen, Abendmahlsfeiernder Altstadt im Messegelände und in der Stadt.

i<';,iturel";-Veranstal'unnen in der Stadt.

WunschtrA.UffiderHeraus,ggbflr ?

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Die STIM!ME wird herausgegeben im Auftrag des Presbyteriums vonMan~red Bertram ( verantwortlich ), Karl Jager und Alfr~d Spormann;'Adresse Gemeindebüro: Oberstr.127, 5401 Sa~~t Goar, Telef. 7470

Das Schuljahr geht zu Ende ,12 FROHE FERIEN!

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