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PFLANZE1WHYGIENE UND INTEGRIEI~TER PFLANZENSCHUTZ 1 HANS BRAUN, Bonn W/~hrend in der Humanmedizin die Hygiene, die Gesundheits~ pflege, schon friihzeitig zmn Fundament der Heilkunde gehSrte - yon HIrPO•RATES an befal~ten sich die Xrzte mi~ Fragen der Gesund- erhaltung; 1779--1788 gab Johann Peter FI~Ah~t~, Leibarzt des Zaren Alexander I. nnd Direktor des Wiener allgemeinen Kranken- hguses, sein 4-b/~ndiges ,,System einer voltstgndigen medizinischen Polizei" herans, in dem er die bis dahin erlassenen hygienisehen Gesetze und Verordnungen zusammengestellt und ausfiihrlieh er- lgutert hat -, taueht der Begriff der Pflanzenhygiene erst vor 80 Jahren zum ersten Male auf. Im Vorwort der I886 erschienenen 2. Aufiage seines Ha,ndbuchs der Pflanzenl~'ankheiten weist Paul SoI~AVsI~ darauf hin, da~ mit der Bertieksiehtignng der normalen ~'4nl3erungen der einzelnen Vegetationsfaktoren bei gewissen Krank- heitsgruppen Material fiir die prophylaktische Behandlung und die Schaffung einer Pflanzenhygiene gesammelt werde. ,,Gegeniiber den vielfachen, einseitigen, irrefiihrenden Angaben einzelner ~iykolo- gen" sehreibt er ,,ist zu betonen, dab bei allen parasit/~ren Krank- heiten der Allgemeinzustand des befatlenen Individuums fiir die Intensit/tt der Krankheit einflu~reich ist und mehr als bisher be- ri~cksichtigt~ werden m~t13". Im Vorwort zur 3. Auflage erl~utert er dann den Begriff der Hygiene ngher: ,,So hoffe ieh, wird die Idee, die ich mit Beginn meiner wissenschaftlichen T/~tigkeit verfochten, ng.mlich die Ausgestaltung einer rationellen Pflanzenhygiene, end~ lich zum Durchbrueh kommen. Wir miissen lernen, den Organismns vor Erkrankung yon vornherein zu bewahren, und diirfen ers~ in zweiter Linie, notgedrungen, dazu schreiten, den bereits erkrankten Organismus zu heilen." Diese Auffassung griindete sich auf seine jahrzehntel~ngen umfangreichen Untersuchungen und sorgf/~ltigen Beobachtungen, die ihn iiberzeugt hatten, dal3 fiir das Zustande- kommen einer parasit/~ren Erkrankung nicht die Anwesenheit des Parasiten allein mal3gebend sei, sondern auch die Wirtspflanze mit- sprechen kSnne. Er konnte zeigen, dab einmal Pflanzen dutch kiinstliche Xnderung eines Vegetationsfaktors in ihrer Konstitution ge~ndert werden - ,,der Pflanzenleib/~ndert sieh mit dem Wechsel jeder einzelnen Lebensbedingung", formuliert er -, und dat~ zum Vortrag, gehMten am 24.10.67 auf der Vortragsveranstaltung der Deutschen Gesellschaf~ ffir Qualit~tsforschung (Pflanzliche Nahrungsmit~el) DGQ in Geisenheiln/Rhg.

Pflanzenhygiene und integrierter Pflanzenschutz

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P F L A N Z E 1 W H Y G I E N E U N D I N T E G R I E I ~ T E R

P F L A N Z E N S C H U T Z 1

HANS BRAUN, Bonn

W/~hrend in der Humanmedizin die Hygiene, die Gesundheits~ pflege, schon friihzeitig zmn Fundament der Heilkunde gehSrte - yon HIrPO•RATES an befal~ten sich die Xrzte mi~ Fragen der Gesund- erhaltung; 1779--1788 gab Johann Peter FI~Ah~t~, Leibarzt des Zaren Alexander I . nnd Direktor des Wiener allgemeinen Kranken- hguses, sein 4-b/~ndiges ,,System einer voltstgndigen medizinischen Polizei" herans, in dem er die bis dahin erlassenen hygienisehen Gesetze und Verordnungen zusammengestellt und ausfiihrlieh er- lgutert hat -, taueht der Begriff der Pflanzenhygiene erst vor 80 Jahren zum ersten Male auf. Im Vorwort der I886 erschienenen 2. Aufiage seines Ha, ndbuchs der Pflanzenl~'ankheiten weist Paul SoI~AVsI~ darauf hin, da~ mit der Bertieksiehtignng der normalen ~'4nl3erungen der einzelnen Vegetationsfaktoren bei gewissen Krank- heitsgruppen Material fiir die prophylaktische Behandlung und die Schaffung einer Pflanzenhygiene gesammelt werde. ,,Gegeniiber den vielfachen, einseitigen, irrefiihrenden Angaben einzelner ~iykolo- gen" sehreibt er ,,ist zu betonen, dab bei allen parasit/~ren Krank- heiten der Allgemeinzustand des befatlenen Individuums fiir die Intensit/tt der Krankhei t einflu~reich ist und mehr als bisher be- ri~cksichtigt~ werden m~t13". Im Vorwort zur 3. Auflage erl~utert er dann den Begriff der Hygiene ngher: ,,So hoffe ieh, wird die Idee, die ich mit Beginn meiner wissenschaftlichen T/~tigkeit verfochten, ng.mlich die Ausgestaltung einer rationellen Pflanzenhygiene, end~ lich zum Durchbrueh kommen. Wir miissen lernen, den Organismns vor Erkrankung yon vornherein zu bewahren, und diirfen ers~ in zweiter Linie, notgedrungen, dazu schreiten, den bereits erkrankten Organismus zu heilen." Diese Auffassung griindete sich auf seine jahrzehntel~ngen umfangreichen Untersuchungen und sorgf/~ltigen Beobachtungen, die ihn iiberzeugt hatten, dal3 fiir das Zustande- kommen einer parasit/~ren Erkrankung nicht die Anwesenheit des Parasiten allein mal3gebend sei, sondern auch die Wirtspflanze mit- sprechen kSnne. Er konnte zeigen, dab einmal Pflanzen dutch kiinstliche Xnderung eines Vegetationsfaktors in ihrer Konstitution ge~ndert werden - ,,der Pflanzenleib/~ndert sieh mit dem Wechsel jeder einzelnen Lebensbedingung", formuliert er -, und dat~ zum

Vortrag, gehMten am 24.10.67 auf der Vortragsveranstaltung der Deutschen Gesellschaf~ ffir Qualit~tsforschung (Pflanzliche Nahrungsmit~el) DGQ in Geisenheiln/Rhg.

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andern der Befall dureh Pilze an eine bestimmte Konstitution des Organismus gebunden ist oder doch wenigstens diese bevorzugt, so dab sich Pflanzen mit einer best immten Konsti tution als besonders empfgnglieh ftir die einzelnen Krankheiten erweisen. Diese Bezie- hung gilt, wie SolAceR nachweisen konnte, nieht nur fiir parasite.re Krankheiten, sondern ffir jede Krankheit ohne I%fieksieht auf ihre Ursaehe Mso z.B. aueh ft~r Erkrankungen dureh Boden und Witte- rungseinftiisse. In enger Aniehnung an die Anffassung der Human- medizin bezeiehnete So~AtT~ in seiner Antrittsvorlesung an der Ber- liner Universit/~t am 9.7.1902 - fibrigens Ms 63-j/~hriger - diesen inneren Zustand der Geneigtheit oder Vorbereitung einzelner Pflan- zen zu gewissen Krankheiten Ms Pr/idisposition. Innerhalb dieser untersehied er zwisehen normaler und abnormer Predisposition, je naehdem ob sie dutch vollkommen normale Entwieklungsphasen be- dingt ist, in denen die Organe eine besondere Empfindtiehkeit gegen- fiber/~uBeren Eingriffen besitzen, oder ob sie in einer Abweichung von den bisherigen, ffir den Organismus zweekmggigen Lebensvor- g/~ngen besteht. Auf dem 8. Internation~len Landwirtsehaftliehen KongreB in Wien 1907 erkl/~rte er noeh einmal: ,,Zum Zustandekom- men einer parasit/~ren Erkranknng und ihrem Auswaebsen zu einer Epidemie gehSrt nieht nur die Gegenwart des Parasiten, sondern stets aueh eine bestimmte, ihn begfinstigende Besehaffenheit seines N//hrbodens d.h. seiner N/~hrloflanze. -~ So sehgtzbar alle Studien fiber die Entwieklungsgesehiehte der einzelnen Parasiten aueh sind, sie sind solange ungent~gend, als sie nicht die Abh/~ngigkeit des parasit//ren Organismus yon den /~ugeren Einflfissen und der Be- sehaffenheit des N/~hrorganismus in den Vordergrund stellen".

Damit hatte S O R A ~ Grundlagen und Bedeutung der Pflanzenhy- giene bereits Mar herausgearbeitet. Dieses bleibende Verdienst hat HOLLR~JNG auf dem 4. Internationalen Botaniker-Kongre8 1926 in I thaca sehr eindrucksvoll mit den Worten unterstriehen: ,,SoRAuER ffihrte die pflanzenpathologiscbe Forsehung auf eine neue Bahn, deren zielbewuSte Verfolgung viel versprieht. Mit SORA~E~ endet der Abschnitt der ausschliel31ichen Parasitensuehe und beginnt die Lehre yon der konstitut,ionellen Vorempf/~nglichkeit, die Lehre yon der Prgdisposition, Resistenz, Immunit~t. Nicht dieser oder jener Parasit ist bei einer Erkrankung das Ausschlaggebende, sondern die Summe der dutch Augeneinwirkungen der versehiedensten Art hervorgerufenen physiologischen Vorggnge nnd Zustgnde im Pflanzenk6rper".

SOma~ER war mit der yon ihm vertretenen Lehre zun/~ehst tiber- wiegend l~Viderspruch begegnet, obwohl, vielleieht aueh gerade weil er an Auffassungen ankntipfte, yon denen in extremer Form die erste Hglfte des z-origen Jahrhunderts, die Ms Pflanzenpathologie

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der deutschen Romantik in die Literatur eingegangen ist, be- herrscht gewesen ist und bei denen es letzten Endes um die uns heute kaum noeh verst/indliehe Frage ging, ob die Pilze Folge oder ur- sache pathologischer Vorggnge in den Pflanzen seien. Sie wurde in letzterem Sinne 1853 endgiiltig entsehieden dureh die Habilitations- sehrift yon Anton DE BARY ,,Untersuchungen tiber die Brandpilze und die dutch sie verursaehten Krankheiten der Pflanzen mit Rtick- sieht auf das Getreide und andere Pflanzen". Das hatte - durchaus verstgndlicherweise - zur Folge, dab nunmehr das ganze Sehwerge- wieht auf die &tiologisch-parasitologisehe Forsehungsrichtung ver- lagert wurde. Man befaBte sieh nahezu aussehlieglich mit der Er- forsehung der Lebensweise der Seh/~dlinge und der M6glichkeiben ihrer Bek£mpfung. Julius Kt~t{s bestr i t t im Vorwort zu seinem 1858 ersehienenen Buch ,,Die Krankheiten der Kulturgew/iehse, ihre Ursachen und ihre Verhfitung" ausdrticklieh, dab es nStig sei, bei parasit/iren Erkrankungen eine vSllig unbewiesene krankhafte Ver- /mderung der S/fire anzunehmen. Die Abh//ngigkeit parasitischer Pilze und seh//dlieher Tiere yon/~ugeren Einfliigen erkl/~re auf das geniigendste die wechselnde Art ihrer Verbreitung und die Versehie- denheit in der Menge ihrer Entwicklung. Allerdings mugte er damals schon zugeben, es sei auffallend, dab die parasitisehen Pilze in dem letzten Jahrzehnt eine ungleich reiehere und verderbliehere Ent- wieklung gefunden hgtten als friiher. ,,Wit sind deshalb genStigt anzunehmen" schreibt er, ,,dab auger den Witterungsverhg.Itnissen noch andere Mlgemeine Potenzen aaf die Entwieklung jener Sehma- rotzer nieh~ ohne Einflug sind, yon denen aber eine n/~here Kenntnis uns zur Zeit noeh abgeht". Die Ablehnung eines krankhaften Zu- standes des Wirtes als Bedingung ffir die Entwieklung des Parasiten best/~tigte 1866 DE BABY, der sogar im Gegenteil der Meinung war, dab in der Regel ein Parasit um so besser gedeihe, je besser seine N/~brpflanze ern/ihrt sei. Unzweifelhaft tSte der Tod und die begin- nende Fgulnis der N//hrpflanze immer den Parasiten und f6rdere oder erm6gliehe nieht erst gar seine Entwicklung. Das beweist eindeutig, dab DE gARy nur an die eehten Parasiten im strengen Sin- ne des Wortes gedaeht hat, die auf den lebenden Wirt angewiesen sind und mit ihm zu Grunde gehen, weitaus die kleinere Zabl aller bekannten pflanzenseh//dliehen Prize, im tibrigen ein Hinweis, dab aueh ihnen gegeniiber die Beschaffenheit der Wirtspflanze eine wieh- tige Rolle spielt, wie es aueh in der Warnung vor zu tippiger Ern/~h- rung in solehen F/~llen seinen Ausdruek finder. 20 Jahre sp&ter in seiner Bespreehung der 2. Auflage yon SO~AUERS Handbueh revidierte DE BABY sein Urteil betr//ehtlieh. Unter anerkennendem Hinweis darauf, dab SO~{AUE~ bei jeder Gelegenheit besonderen Wert auf die Frage lege, ob und inwieweit bei Krankheiten, welehe direkt dureh

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Parasiten verursaeht ~ r d e n , eine individuelle Prgdisposition far den Angriff der Para, siten vorauszusetzen sei, bekannte D~: BABY, dab die/~lteren Parasitenansehaunngen, die er selbst vor 20 Jahren vertreten habe, in dieser Beziehung zu einseitig gewesen seien. ,,Es mug", so sehrieb er in seinen ,,Untersuehungen fiber einige Sklero- tinien und Sklerotienkrankheiten", ,,einen anderen nicht in dem Pilz, sondern zungehst in den befallenen Pflanzen gelegenen Grund ftir die lokalen und individuellen Versehiedenheiten geben, Mlge- mein ~usgedrtiekt eine, sei es am gleiehen Ort, sei es naeh Lokalit/it verschiedene Empf/~ngliehkeit, Disposition, ftir die AngriffE der Parasiten". Das deekte sieh weitgehend mit den Auffassungen yon SoR~vEm Aueh sonst wurden wiederholt Stimmen laut, die in seine i~iehtung deuteten. Abet beherrseht blieben die n/%hsten Jahrzehn- te doeh yon der /~tiologisehen Pflanzenpathologie, die die LSsung in der Erforsehung der Ursaehen der Pflanzenkrankheiten suehte und sieh dabei nahezu aassehlieBlieh auf die Suehe naeh pflanzliehen und tierisehen Seh/~dlingen konzentrierte, l~bereinstimmend damit glaubte man, mit deren Bek/~mpfungen am wirksamsten der Kalami- tgten Herr zu werden.

Angaben fiber entspreehende MaBnahmen begegnet man sehon in der Antike und im MittelMter, aber nattirlieh auf rein empiriseher Grundlage, A]s ,,Frtihbltite ernster Getreidebeizung" hat W~:~NELT die Beizversuehe yon Johann Rudolph GLAU~EU im 17. Jahrhun- dert bezeiehnet. Die experimentelle Pflanzenpathologie, insbeson- dere mit der Zielsetzung der Bek/impfung, hat Natthieu TILL~T mit seiner 1755 verSffentliehten Preissehrift,,iffber die Ursache, welehe die Getreidek6rner in den ~hren verdirbt und schw/irzt und tiber die )/iittel, diesen Vorkommnissen vorzubeugen", begriindet. Bis dahin waren vornehmlieh Arsen, Blei, KupfEr, Queeksilber und Sehwefel benutzt worden, die abet TnmET s//mtliehst nieht heranzog, viel- leieht als Auswirkung einer damals welt verbreiteten Abneigung gegen Mittet dieser Art, die besonders beredten Ausdruek in einer 1754 ersehienenen Sehrift des franzSsisehen Arztes AUCASTE gegen alas Beizen des Getreides mit Arsen und Queeksilbersublimat land, naehdem er seit 1/ingerem bei Landarbeitern, die mit derartig be- handeltem Getreide in Beriihrung gekommen waren, sehwere Ver- giftungserseheinungen beobaehtet hatte. Das hinderte aber nieht, dag in der Folge auch Kupfer und Quecksilbersublimat neben vielen anderen Mitteln wieder eine wiehtige Rolle spielten, namentlieh naeh der Zufallsbeobaehtung yon MtLLA~DET 1882, dab mit Kupferkalk- brtihe zur Abwehr yon Dieben bespritzte geben noeh roll belaubt waren, w//hrend nieht behandelte dutch den Befall mit der Plasmo- para ihre B1/~tter 1/~ngst abgeworfEn batten. Der Kreis der Mittel, deren Wirkung nnnmehr einzelnen Sehgdlingen gegeniiber experi-

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mentell unter sorgf~ltiger Beobachtung ihrer im Laufe der Entwick- lung nnd des Jahres wechselnden Empfindlichkeit ihnen gegenfiber erprobt wurde, weitete sich znn/~chst langsam und dann immer sehneller. 1912 wurde die ,,Vereinignng deutscher Fabriken yon Pflanzenschutzmitteln" gegTfindet mit dem Zweek der Znsammen- arbeit untereinander und mit 6ffe~tlichen Stellen des Pflanzenschut- zes, und 1920 schrieb R I ~ in seinem ersten Berieh~ fiber die Tg, tig- keit der neu gesebaffenen ,,Priifstelle for Pflanzenschutzmittel": ,,Die groi~e Zahl der in ]edem Jahr guf den Markt gebrachten che- mischen Pflanzenschntzmittel raaeht es dem einzelnen unm6glich, alle Mittel zu priffen. Selbst ein fJberblick fiber die in zahlreichen Zeitschriften ver6ffentlichten Prfifungsergebnisse ist nnr unter Auf- wand yon viel Zeit nnd Miihe zn gewinnen".

In dem gleiche~ Zeitraum er6ffneten sieh noch ganz nene Wege zur Bekgmpfung yon Krankheiten und Sebgdlingen, einmal die Zfichtung auf Resistenz ihnen gegeni~ber, die znngchst ungeahnte Erfolge brachte, dann aber durch die Entwicklung yon Sehgdlings- rassen, die den chemischen MitteIn gegenfiber resistent sind - da~s Ph~nomen der Insektizidresistenz - waehsenden Sehwierigkeiten begegnete, zum andern die biologische Bekgmpfung, die Verwendung yon Lebewesen zur aktiven Verminderung oder Vertilgung sch~d- licher Tiere und Pflanzen. Auf die Resistenzzfichtung ist in diesem Zusammenhang nieht n~her einzugehen. Der Gedanke der biolo- gischen Schgdlingsbek~mpfung 1/~ftt sich bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts zuriickverfolgen. !816 meinten die Englgnder KImsY und SPs~CE, Coccinelliden mfiBten mit grol~em Nutzen zur Vertil- gung yon Blattl~usen verwendet werden kSnnen, wenn ihre kiinst- liehe Massenanzucht gelgnge. Abet erst rund 70 Jahre spgter, 1889 konnt.e der Gedanke in die Wirklichkeit umgesetzt werden, als KOEBELE die Einbtirgerung yon Rodolia cardinalis znr Bekgmpfung der Citrus-Schildlaus Icerya purchasi in Kalifornien gelang und in wenigen Jahren die Katamitgt behoben werden konnte. Seitdem ist dieser Weg in der ganzen Welt mit wachsendem Erfolg konsequent weiter verfolgt worden, wie die 1961 ersehienene- yon F~A~z im Handbuch der Pflanzenkrankheiten auf 300 Seiten gegebene zusam- menfassende Darstellung eindrncksvoll zeigt. Die v0r 30 Jahren yon dem Amerikaner K~tt'LI~G begonnene Entwicklung der ~Iethode, sterilisierte Tiere derselben Art zur Verminderung der Vermehrungs- kraft und endtiehen Ausrottung eines Schg.dIings, die eine vielleicht sehr aussichtsreiche Sonderstellung in der biologischen Bekgmpfhng einnimmt, sei der Vollst~ndigkeit hglber nur am Rande erw/~hnt.

Pflanzenhygiene, chemisehe und biologische Sch/tdlingsbekgmp- lung sind die 3 Sgulen, die den modernen Kampf gegen Pflanzen- krankheiten und Schgdlinge trggen mfissen. Lassen Sie uns miteinan-

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der tiberlegen, ob jeder yon ihnen die Bedeutung beigemessen wird, die ihr zukommt. Wet mit der Praxis engeren Kontakt hglt, wird immer wieder die Erfahrung maehen, dal3 beim Auftreten yon irgend- welehen krankhaften Erseheinungen an den Pflanzen, wenn iiber- haupt, zun/~ehst naeh der Ursaehe gefragt wird, die in vielen F//llen nieht ohne weiteres diagnostiziert werden kann, und dann naeh dem Mittel, das man zur Bekgmpfung anwenden kann, ein Weg, der aueh im Kampf gegen gesundheitliehe St6rungen beim Mensehen in wei- ten Kreisen zur Gewohnheit geworden ist, wie er in der ,,Tabletten- sueht" zum Begriff geworden ist. Das kann bei der neueren und neuesten Entwieklung der ehemisehen Pflanzensehutzmittelindu- strie, insbesondere seit dem Jahre 1934, nieht einmM iiberrasehen. In diesem Jahre wurde unabh/ingig yon einander yon zwei Seiten erstmalig iiber die fungizide Wirkung yon Dithiokarbamaten be- richter. 1939 entdeekte der Schweizer Paul Mi~LLE~ die insektizide Wirkung des DDT, 1943 beriehteten DuPI~ und RAUCOU~T iiber die insektiziden Eigensehaften des ttexaehloreyelohexans. 1944 stellte SCtt~AD~,a das E 605 her, dessert stark insektizide Wirksamkeit ansehliel~end naehgewiesen werden konnte und dem 1952 Systox folgte, mit dem die I{eihe der systemisehen Insektizide begann. Das sind nur einige wenige M~rksteine auf dem Wege zu einem, wie man gesagt hat, ehemisehen Zeitalter in der agr~ren Erzeugung, das dureh das Glockenspiel yon moderner Diingung, Spurenelementen, Seh/~dlingsbek/~mpfungs- und Unkrautverniehtungsmitteln einge- 1/~utet werde. Das yon der Biologisehen Bundesanstalt fiir das Jahr 1967 herausgegebene Pflanzensehutzmittelverzeiehnis weist fund 1200 anerkannte Prgparate aus, ein eindrueksvolles Zeugnis ftir die erfolgreiehe Arbeit der deutsehen Pflanzensehutzmittelindustrie, die damit einen sehr wiehtigen Beitrag im Kampf gegen Pflanzen- krankheiten und -seh/~dlinge geleistet hat. Er ist heute aus ihm nieht mehr wegzudenken, und seine nur gedanklieh zu vollziehende Aussehaltung aus ibm wiirde zu nieht abzusehenden Auswirkungen auf die immer knapper werdende Ern/~hrungsdeeke fiir die lavinen- artig waehsende WeltbevSlkerung werden, yon der heute sehon 2/3 Hunger leiden. Der 1803 yon MALTHUS vertretene erste Satz seiner Bev61kerungslehre, die VolkszaM bewege sieh in geometrischer, die Giitererzeugung in arithmetrischer Progression, den man inzwischen widerlegt g]aubte, ist als drohende Vision wieder in unser BewuBt- sein zuriickgekehrt und fordert gebieterisch, keine nur irgendwelchen Erfolg versprechenden Magnahmen zur Steigerung der Nahrungs- mittelerzeugung ungenutzt zu lassen. I)al3 unter ihnen der che- mischen Bek/~mpfung yon Krankheiten und Sch//dingen eine ent- scheidende Bedeutung zukommt, kann yon keinem Kenner der Ma- terie ernsthaft bestri t ten werden. In einem kiizlich unter der ~ber-

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schrift ,,Die Welle der Gliieksdrogen" tiberschriebenen Aufsatz schrieb Wolfgang BERKEFELD unter Hinweis auf einen Beitrag des betgisehen Professors BAcQ in dem Buch ,,Unsere Welt 1985" und Theo LOBSACKS gerade herausgekommenen ,,Unheimliche MSglich- keiten oder die manipulierte Seele": ,,Wollte die Mensehheit, ange- trieben yon irgendwelehen Erweckungsbewegungen, zur Stalldiin- gung zuriickkehren und auf die modernen Insekten-, Pilz- und Seh/~dlingsbek~mpfungsmittel verziehten, so mii{~te sic den grSl3ten Tell ihrer selbst stillschweigend zum Tode verurteilen". Aus seinen 1)berlegungen zieht BE~,KEFELD den Sehlug: ,,Es gibt keinen Weg zuriiek. Naeh Lage der Dinge kann der kategorische Imperativ far den Jahrhundertrest nut lauten: Mehr Chemic !" Aber BAcQ sieht einen Teufelskreis ,,Chemic gegen Chemic" voraus: ,,Im Jahre 1985 werden voraussichtlieh die verschiedensten neuen Pharmazeutika angeboten werden, um m5glichen Schgdigungen vorzubeugen. Die Menschheit wird immer mehr in einen Teufelskreis ehemiseher Ver- giftung hineingeraten und neue Chemikalien zur Abwehr der schgd- lichen Wirkungen bereits vorhandener Chemikalien der Zivilisation verwenden". Bleibt uns in dieser Voraussehau wirklich nut der kategorisehe Imperativ: Mchr Chemie, wohl gemerkt n u t fi'~r den Rest des Jahrhunderts, vor dem n/iehsten versehliel3en wit die Augen ? Sollen wir uns unausweichlich auf den Teufelkreis ,,Chemic gegen Chemic" hin bewegen, aus dem es dann kein Ausbrechen mehr gibt, dessen Gefahren abet sehwerlich zu lengnen sind, mag man sic aueh mit ausreichender Sieherheit in ihrem AusmaB sehwer absohgtzen kSnnen ? ?VIan kSnnte versucht sein, an das verschleierte Bild zu Sais zu denken, dessen Entsehleierung der Jtingling mit dem Bekenntnis bean ~wortet:

,,Weh dem, der zu der Wahrheit geht durch Schuld, Sic wird ihm nimmermehr erfreulieh sein".

Um diese Frage geht es heute. Maehen wit uns nieht schuldig, wenn wir der Forderung ,,Mehr Chemic" nachgeben, ohne mit Mlem Ernst zu prtifen, ob und wie welt Wege zu finden sind, die uns vor einer Entseheidung in dieser krassen Richtung retten kSnnen ?

Der seit fund 30 Jahren stgndig waehsende Einsatz chemiseher Mittel zum Sehutz yon Pflanzenkulturen gegen Krankheiten und Sehgdlinge begegnete zunehmenden Bedenken. Sic fanden 1950 gleiehzei~ig in 2 Verlautbarnngen ihren Ausdruck. Der Hollgnder BalEJ£R beantwortete die Frage ,,Sind wir auf dem recht.en Wege ?" mit der Feststellung: ,,'Wit befinden nns auf dem Wege, der unver- meidlich zu einer Katasfrophe fiihrt.. - Es ist nieht ausgeschlossen, dag der Menseh sich selbst langsam vergiften wird mit den chemi- schen Stoffen, die sowohl im Land- und Gartenbau als auch bei der Zubereitung der Nahrung gebraneht werden". Ich selbst kam bei der

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ErSrterung der Frage ,,Steht der Pflanzenschutz in einer Krise?" zu wesen~lich vorsichtigeren SchlnBfolgerungen: ,,Die chemischen MitteI sollten in der Phytomedizin mehr a]s bisher als no~wendiges ~bel angesehen werden, dessen wir nicht entraten kSnnen, wenn sich die Pflanze ihrer Feinde nicht erwehren k~nn. Zun/~chst abet heiBt es, alles zu versuchen, um ihre Widerstandsf~higkeit gegen diese zu steigern". Von anderer Seite ist der Kennzeichnung der Mittet als notwendiges Ubel widersprochen und es als Segen bezeichnet wor- den, dab wir sie haben, aber gefordert worden, dab wir sie nur dann einsetzen, wenn sie notwendig sind. Das scheint mir kaum mitein- ander in Widerspruch zu stehen. Ob man freilich so welt gehen kann, ihren Einsatz als notwendig zu bezeichnen, um Arbeitskr/~fte fiir die Industrie frei zu stellen, mSchte ich bezweifeln. Zu der gleichen Fra- ge h~be ich reich 12 Jahre sp~e r noch einmal ge/iuBert, diesmat ausgerichtet auf die ,,FSrderung der Pfianzengesundheit durch standortgerechtcn Anbau" als eine der wichtigsten Vorgussetzungen fiir ErhShung der Widerstandsf~higkeit, und im iibrigen meine frii- her vertretenen Auffassungen im vollen Umfang aufrecht erhalten, weft ich reich in ihrer Richtigkeit dutch die inzwischen gesammelten Erf~hrungen roll bestgtigt fiih]te. In der durch Phytopht]wra cacto- rum verursachten Kragenf/~ule des Apfels hat ten wir in umfangrei- chen Untersuchungen ein Schulbeispiel d~fi~r ~nglysieren kSnnen. In neuester Zeit haben wir ~ls weiteren eindrucksvollen Beleg fiir die Bedeutung der Disposition den Befall der Kartoffel durch das Bgkterium Erwinia carotovorum, den Erreger der Schwarzbeinigkeit, beibringen kSnnen. Auf Beitr/~ge, die yon anderen Seiten zu diesem Fr~genkomplex geleistet worden sind, will ich hier nicht weiter ein- gehen.

Die Unruhe um mSgliche gesundheitliche Sch~digungen im Ge- folge des zunehmenden Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittel land ihren ersten Niederschlag in den Vereinigten. Staaten, die am 22.7.1954 das nach seinem Initiator MILLE~-Bill genannte Gesetz erlieBen. Nach ihm sind Schgdlingsbekgmpfungsmittel, die land- wirtschaftlichen Produkten zugesetzt werden und nicht als gesund- heitlich unbedenklich anerkannt sind, als gefiihrlich anzusehen, wenn ihre Menge in oder auf dem Rohprodukt nicht innerhalb be- stimmter, yore Gesundheitsminister festgelegter Toleranzgrenzen liegt oder sie yon diesem Erfordernis nicht ausdrticklich ausgenom- men sind. Die Bundesrepublik ist diesem Beispiel am 21.12.1958 mit dem Gesetz zur J~nderung und Ergiinzung des aus dem Jahre 1936 stammenden Lebensmittelgesetzes gefolgt, das den Verkehr mit Lebensmitteln verbietet., wenn in oder auf ihnen Pflanzenschutzmit- tel etwa im Sinne des amerikanischen Begriffes Pestizide die zul~ssi- gen H6chstmengen iiberschreiten. Diese HSchstmengen sind in einer

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Verordnung yore 30.11.1966 festgesetzt worden. Es soil nieht ver- schwiegen werden, daft die deutschen und dis amerik~nischen Tole- ranzen teilweise nieht unerheblich differieren, w~s Bedenken ins- besondere der Pflanzenschutzmittelindustrie im Hinbtiek auf den internationalen Warenaustauseh ~usgel6s~ hag. Dem mul3 ~ber ent- gegengehalten werden, dab Weltgesundheits- und Welternghrungs- organisation im Oktober 1963 gemeinsam ausdrtieklich festgelegt haben, daft die Toleranzen ftir die einzelnen L/~nder und Gebiete getrennt eITeehnet werden mtissen. Die Neufassung des Pflanzen- sehutzgesetzes soll dartiber hinaus aueh die Karenzzeiten regeln. Man wird zugeben mtissen, daft diese Bestimmungen sehr wertvolle Vorkehrungen gegen etwaige gesundheitliche Seh/~digungen dureh den ehemisehen Pflanzenschutz darstellen, mag uns aueh ihre prak- tisehe Dnrehftihrung noeh vor manehe sehwer zu 15sende Aufgaben stellen. Dartiber hinaus muft abet immer wieder daran erinnert wet- den, was sehon im sogenannten Kennedy-Berieht t963 herausge- stellt worden ist, daft dis Pflanzensehutzmitt, el nieht ftir sieh geson- deft in ihrer V{rirkung gesehen werden diirfen, sondern im Rahmen des Mlgemeinen Problems der Landseh~ftsversehmutzung, das ins- besondere aueh die Verunreinigung der Luft und des Wassers ein- sehlieftt, und dartiber hinaus auch die dutch die immer umfassendere Chemotherapie beeinflul3te Disposition des ~Ienschen nieht iiber- sehen werden darf. Es braueht nur an das immer mehr um sieh greifende Phgnomen der Allergic erinnert zu werden. Ieh halte es geradezu ftir gef~.hrlieh, wenn wir die Wirkung der einzelnen Kom- ponenten dieses komplexen Geschehens immer wieder unabhgngig von einander betrachten, mag uns aueh die Gesamtsehau vor sehwer zu bewgltigende Sehwierigkeiten stellen.

Deshalb dtirfen wit dem ehemisehen Pflanzensehutz, wie es heute tiberwiegend gesehieht, keine vorrangige Stellung einrgumen, eben- so wenig freilieh das Steuer radikal herumwerfen und ihn ganz aus- sehMten wollen, wie es yon manehen Seiten gefordert wird, sondern miissen ihn zu einer der drei tragenden Sgulen unseres Kampfes ge- gen Pflanzenkrankheiten und -sehgdlinge maehen neben den gleiehwertigen bereits genannten beiden anderen der biologisehen Bekgmpfung und der Pflanzenhygiene. Im Jahre 1959 ver6ffent- liehten STER~¢, S~IT~, vA~ D ~ BOSC~ & H.4_G~:~ unter dem Titel ,,The integrated control concept" eine Arbeit, in der sic den Versueh unternahmen, einige hgufig gebrauchte, mig der biologisehen Be- kgmpfung zusammenhgngende l~aehausdrtieke zu definieren. Mit dieser Arbeit ist der Begriff der integrierten Bekgmpfung in die Phytopathologie eingefiihrt worden. Er isg in der t~olge yon ver- sehiedenen Seiten diskutiert, worden, besonders eingehend yon I~RAsrz 1961, der unter ihm die Integration der Wirkung natiirlleher

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Feinde mit Mal~nahmen der kulturellen, der chemischen und der physikalischen Bekgmpfung versteht. Zweifellos ist aber in den USA ursprtinglich die kulturelle Bekgmpfung in ihn nicht einbezogen worden. Das zeigt eindeutig ein 1962 yon SMrrE in Berkeley gehMte- ner Vortrag , ,~ber die Prinzipien der integrierten Schgdlingsbe- kgmpfung", in dem kS heigt: ,,Jede Diskussion der integrierten Be- kgmpfung setzt voraus, dab man tiber biotisehe Bekgmpfungsfak- toren and chemische Schgdlingsbekgmpfungsmittel verftigt, we]ehe wenigstens teilweise wirksam sind. Sind beide nicht vorhanden, dann gibt es nichts zu integrieren". Das bestgtigen auch seine weiteren Ausftihrungen ,,Bisher hat man unter integrierter Schgdlingsbe- kgmpfung dig Verwendung und Kombination chemischer und biologi- scher Ma[3nahmen verstanden, well diese beiden Verfahren unsere Hauptwaffen im Kampf gegen Schadinsekten und-milben sind. In der endgtiltigen Form sind jedoch nicht nur ehemische und biologische Methoden zu integrieren, sondern es gilt, alle Praktiken und Ver- fahren der Erzeugung yon Kulturpflanzen so in eine einheitliehe Teehnik zu versehmelzen, dab sie alle zusammen die Seh~dlinge auf einem wirtsehaftlieh bedeutungslosen Niveau hMten".

Seine drei haupts/~ehliehsten Grunds~;tze der integrierten Be- kfimpfung lassen dann freilieh yon einem derart umfassenden Be- griff niehts mehr ahnen. Sie lauten: ,,1. Beaehte das l)kosystem. 2. Nutze die Sehadensschwelle. 3. Vermeide StSrungen der Lebensge- meinsehaft". Wenn SMITI~ alle Praktiken und Verfahren der Erzeu- gung yon Kulturpflanzen in die integrierte Sehgdlingsbek//mpfung einbezogen hat, so ist er damit der offenbar erstmMs von F~A~z vorge- sehtagenen Erweiterung des Begriffes gefolgt. In der Bundesrepu- blik hat sieh dann start seiner die Bezeiehnung ,,Integrierter Pflan- zensehutz" eingebiirgert, die t~aANZ zwar ftir ungenauer h//lt, die man abet zweifellos als identiseh mit ersterer ansehen kann, und die dann aueh vor 6 Jahren als Benennung eines Sehwerpunktes der Deutsehen Forsehungsgemeinsehaft gew/ihtt worden ist. Wenn frei- lieh WILDBOLZ 1963 sehreibt, integrierte Bek//mpfung sei ein neuer Ausdruek ftir eine alte Bestrebung, n/tmlieh die ehemisehe Sch~d- lingsbek~mpfung mit Kul turmagnahmen und mit biologisehen Ge- genspielern der Sch/~dlinge zu kombinieren, so wird das dem wirk- lichen Saehverhalt zweifellos nieht roll gereeht, eben weil man sieh der Notwendigkeit dieses Bestrebens lange Zeit viel zu wenig be- wuBt gewesen ist. Ieh brauehe nut noeh einmM an die mit DE BAR¥ einsetzende gtiologiseh-parasitologisehe Forsehungsriehtung zu er- innern, in deren Gefolge der ehemisehe Pflanzensehutz dank seiner unleugbaren groBen Fortschritte immer stgrkeres Ubergewicht ge- warm, bis dann die mit ihm heraufziehenden mSgliehen Gefahren zur Besinnung mahnten.

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T~P~LANZNNHYGIENE U N D INTNG]~IEI~TEI~ PFLANZENrSCt tUTZ 267

Fiir die bisherige Wertung der biologisohen Bekgmpfung in der Bundesrepublik kann man an der Stellungnahme nioht vorbeigehen, die die yon der Deutsohen Forschungsgemeinsohaft eingesetzte Kommision fiir Pflanzensehutz-, Pflanzenbehandhmgs- nnd Vorrats- sohutzmittel 1965 in ihrer Mitteilnng III zum Kennedy-Berioht ab- gegeben hat. Deft heiftt es: ,,Die Grundlagen ftir eine biologisohe Schgdlingsbekgmpfung mtissen schneI1 und nachhaltig erforseht werden". Das sprieht nicht gerade daftir, dab man zum mindesten bei uns ihr bisher besonderes Ge~dcht beigemessen hat, so viol Be- aohtnng sie sonst in der Welt auch gefunden hat, wofiir u.a. die Schaffung der Internationalen Kommission ftir biologische Be- kgmpfung yon Pflanzenschgdlingen 1953 sprieht. Ihre Vernach- lgssigung bei uns kommt auch in der weiteren Fordcrung zum Aus- druck: ,,Der seit Jahren zugesagte Ausbau des immer nach behelfs- mgl~ig untergebrachten Instituts fiir Biologisehe Schgdlingsbe- kgmpfung der Biologischen Bundesanstalt in Darmstadt sollte be- sohleunigt und vorrangig verwirklicht werden". Vor nahezu einem Jahrzehnt war seine Planung bereits abgesohlossen, jetzt end- lich ist die Ausfiihrung frei gegeben worden, nachdem im letzten Angenbtick noch einmal eine v611ige Lahmtegung durch 5rtliche Verlagerung drohte.

Wesentlich st~.rker noch als die biologische Bekgmpfung hat die Pflanzenhygiene lange Zeit im. Sehatten des chemischen Pflanzen- schutzes gestanden, ja, ein fast unbemerktes Dasein gefiihrt, obwohl doch SogA~r~g schon vor 80 Jahren auf ihre entscheidende Bedeu- tung ftir die Gesnnderhaltung der Pflanzen hingewiesen und dann ihre Grundlagen klar herausgearbeitet hat. 1934 habe ich sie in ihren Grundztigen in der Deutsohen Landwirtschaftlichen Presse darge- stellt, wobei ich iibrigens erstmMig den Begriff Phytomedizin benutzt habe, fiir dessen Anerkennung ich reich dann 1949 und nochmals 1956 in meiner gektoratsrede ,,Neues Wissen und alte Weisheit in der Phytomedizin" eingesetzt babe mit dem Ergebnis , dab ieh 1965 die Geschichte der Phytomedizin erscheinen lassen konnte und ein Jahr spgter die Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft gegriindet wurde. Die erste nmfassende Darstellung der Pflanzenhygiene habe ich 1939 im Handbuch der Pilanzenkrankheiten gegeben, die dann 1952 in neuer Bearbeitung unter Beriicksiohtigung der inzwischen fortgeschrittenen Erkenntnisse erschien. Nach dem 2. Weltkrieg wurde im Rahmen der da, maligen Biologischen Zentralanstalt auch ein Institut fiir Pflanzenhygiene in Harm. Miinden erriohtet, das aber naeh meiner CTbernahme des Bonner Lehrstuhls nieht weiter aufreeht erhalten worden ist. Das erscheint mir kennzeiehnend ffir die damalige Einstellung zur Pflanzenhygiene. Man vergleiehe damit die Bedeutung der Hygiene in der Humanmedizin, zu deren Punda-

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merit sic gehSrt. Trotz aIler Bedenken, die immer wieder gegen die Pfianzenhygiene geltend gemacht werden, in erster Linie wegen der Schwierigkeiten ihrer Abgrenzung, mit denen ieh reich eingehend ~useinandergesetzt ha.be, kSnnen wir meiner Uberzeugung nach un- ter keinen Umstgnden auf sie verziehten. Sie bildet die Vorausset- zung dafiir, dal~ wit unsere Pflanzen in die bestmSgliche Disposition bringen bzw. Bedingungen fiir ihre Entwicklung schaffen, die ihrer Erkrankung nachhaltigsten und wirksamsten Widerstand leisten. DaB es Ausnahmen davon gibt, kann nur die Regel bestgtigen. Das gil~ insbesondere den obligaten Parasiten gegeniiber, auf die friiher schon hingewiesen wurde, die um so besser gedeiben, je besser der Wirt gedeiht. Generell gilt unvergndert Ms erste Forderung der Pflanzenhygiene diejenige nach standortgerechtem Anb~u. Sie kann - das muft unumwunden zugegeben werden - mit der For- derung marktgerechter Erzeugung im Widerspruch stehen. Dieser Widersprueh wird mit waehsendem Umfang geschlossener Wirt- schaftsrgume, wie ihn die EWG darstellt, an Gewicht verlieren, weil d~mit die Orientierung der Erzeugung zum optimalen Standort hin, der die naturgebundene und dam it wirtschaftlichste Erzeugung ge- wghrleistet, zunehmen wird. DaB aueh dann noch genfigend Raum fiir den chemischen Pflanzenschutz bleibt, der dariiber hinaus in zahlreichen Fallen unentbehrlich bleiben wird, kann keinem Zweifel unterliegen. U~TER, STE~ttSFER hat iiberzeugend nachgewiesen, da, l~ mit zunehmender Intensivierung der Bodennntzung die Bedeutung yon Krankheiten und Schgdlingen znnimmt, da die intensive Nut- zung durch sie stets st/~rker getroffen wird als die extensive und des- halb erstere grSftere Pflanzenschutzaufwendungen verlangt, aber aueh lohnt als letztere.

Ziehen wir das Fazit aus unseren ~berlegungen, so mtissen wir zu den Schluft kommen, daft der chemische Pflanzenschutz in den letz- ten Jahrzehnten dank seiner schnell fortschreitenden Entwicklung im Vordergrund des Interesses gestanden hat und weiten Kreisen ais bequemster und wirksamster Weg im Kampf gegen Pflanzen- krankheiten und -schgdlinge ersehienen ist und ihm gegeniiber die naturgegebenen Maftnahmen der biologisehen Bekgmpfung und der Pflsnzenhygiene allzu sehr vernachl/issigt worden sind. Darin bahnt sich unverkennbar ein Wandel an, der erhoffen liiftt, daft wit in Zu- kunft zu einem besser ausgewogenen Gleichgewicht zwischen den 3 Sgulen des modernen Pflanzensehutzes gelangen werden und uns noch rechtzeitig zum mindesten dem Teufelskreis ,,Chemie ge- gen Chemie" in der Phytomedizin entziehen kSnnen.

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PFLANZ]ENHYGIENE UIgI) INTEGI~IERTEt¢ PFLANZENSCI-[UTZ 269

Z u SA?¢ISI E NIJ~AS SU:NG

1. In der Humanmedizin geh6rte die Hygiene stets zum Fundament der Heilknnde, in die Phytomedizin wurde sic erst 1886 dutch Paul SO,AVER eingeftihrt.

2. SoRAus~ begegnete anfangs weitgehender Ablehnung. Das nahe- zu aussehliel~liehe Interesse galt vielmehr der Erforsehung der parasit/~ren Ursaehen der Pflanzenkrankheiten und deren Be- kb;mpfnng. Diese Bemiihungen ftihrten zu einer stiirmisehen Ent- wicklung des ehemischen Pflanzenschutzes.

3. Dal3 im Kampf gegen den waehsenden Hunger in der Welt dem ehemisehen Pflanzenschutz eine entscheidende Bedeutung zu- kommt, wird nicht bestritten, Auf der anderen Seite wird in neuester Zeit vom Teufelskreis Chemic gegen Chemic gesproehen. Wit miissen uns dariiber klar werden, ob wir aus diesem noch reehtzeitig ausbreehen k6nnen oder wollen.

4. Die Warnungen vor den mSgliehen Gefahren des chemisehen Pfl~nzenschutzes mtissen im Gesamtrahmen der waehsenden Landschaftsversehmutzung und der durch Chemotherapie beein- flul3ten Disposition des Mensehen gesehen werden. Die H6ehst- mengen-Verordnung soll die m6gliehen Gefahren einsehr/~nken, kann aber keinesfalls ausreiehen.

5. Der integrierte Pflanzensehutz, in dem sieh KulturmaBnahmen mit biologischen und chemisehen Bek//mpfungsmaBnahmen sinn- voll vereinigen, soll die vorrangige Stellung des chemisehen Pflan- zenschutzes eindgmmen. Vor allem abet sollen die allzusehr vernaehl/~ssigten Knlturmal3- nahmen, wie sic unter dem Begriff ,,Pflanzenhygiene" zusammen- gefaBt worden sind und unter denen dem standortgereehten An- bau besondere Bedeutung zukommt, in Zukunft such in der Phytomedizin - analog der Hygiene in der Humanmedizin - das Fundament bilden.

SVM~A~Y

1. The hygiene has always been a part of the fundamental base of human medicine while this subject was introduced in phyto- medicine only in 1886, by P a u l SOI~AUEm

2. At the beginning SOl~AI:m~ did not met much sympathy in this respect. At that t ime most of the interest was directed to want research on the parasitic origin of plant pest, and to their control. This led to a rather explosive development of chemical pes~ control.

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270 ~ . B ~ A U N

3. I t is evident that the chemical control of plant pests plays a decisive role in the fight against hunger in the world. On the other hand, some speak nowadays of a devils' circle, chemistry against chemistry. We should clarify whether we are able to break out in time.

4. Pest control should be seen in the whole view of increased con- tamination of the landscape and man's disposition to chemo- therapy. The so called 'HSchstmengen-Verdordnung' in the Federal Republic of Germany should control possible dangers in this field, but will not be sufficient.

5. Integrated pest control which combines cultural methods with biological and chemical measures of control should reduce the predominating chemical pest control.

In analogy to the hygiene in human medicine plant hygiene should combine all methods to avoid or reduce plant pests and plant diseases by a regular rotation of crops and by culture of plants at a suitable site.

R ~ s u ~

1. En m6decine humaine, l'hygi~ne ~ toujours 5tg le fondement de l 'art de gu@rir; en m@deeine des plantes, elle n'a ~t6 introduite que depuis 1886 par PAUL SO~AUEt~.

2. SORAVER g ses d@buts marqua une profond scepticisme. La tendance presqu' exclusive se porta sur la recherche des causes parasitaires des maladies vSg@tales, et la lutte contre les parasites. Cette tendance conduisit g u n d@veloppement impetueux de la phytopharmacie.

3. I1 n'est pas niab]e que la protection chimique des v6g4taux ne soit un facteur d~cisif dans la lutte contre la faim dans le monde. D'un autre c6t~, tout r@cemment, des protestations se sont 61ev6es contre le cerc]e infernal off nous enferme la chimie. Nous devons prendre conscience, de notre possibilit@ ou de notre volontg d'@ehapper g eet encerdement .

4. Les avertissements au sujet des dangers possible d 'une protection chimique des v@g4taux doivent 8tre plac4s dans le cadre g@n@ral de la nature, et de la disposition des hommes g se courier g la chimioth@rapie. L'~dietion de limites maxima tol@rables doit limiter les dangers, mais peut en aueun cas suffire.

5. La protection int@grale des vdg@taux, off s'unissent des mgthodes cultur~les, des m4thodes biologiques et ehimiques de lutte, doit endiguer la tendance dominatriee des m6thodes chimiques de protection des v@g~taux.

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P F L A N Z E N I t Y G I E N E IYl~D INTEGP~IERTEI~ PFLANZENSCHUTZ 2 7 1

A v a n t t o u t , l e s m g t h o d e s c u l t u r a l e s p a s t r o p s ndgl ige@s, q u i

p e u v e n t s e g r o u p e r s o u s l a n o t i o n ' h y g i S n e d e s v e g e t a u x ' m d t h o d e s

q u i e o m p o r t e a u p r e m i e r c h e f l e c h o i x d e s i t e s c u l t u r e u x a p p r o p r i d s

- d o i v e n t d e v e n i r l e f o n d e m e n t d e I a m d c t e e i n e d e s v g g d t a u x e o m m e

l ' h y g i ~ n e e n m d d e c i n e h u m a i n e .

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