45
1 Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschafte n Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff 1

Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff

  • Upload
    baakir

  • View
    26

  • Download
    0

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff. 1. Ausgangshypothesen. Die Zukunft des Alters liegt im Quartier - Pflege und Hilfebedarf muss dort möglich gemacht werden, wo Menschen sozialräumlich verankert sind un d ihre sozialen B ezüge haben. - PowerPoint PPT Presentation

Citation preview

Page 1: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

1

Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften

Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff

1

Page 2: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

2

AusgangshypothesenDie Zukunft des Alters liegt im Quartier - Pflege und Hilfebedarf muss dort

möglich gemacht werden, wo Menschen sozialräumlich verankert sind und ihre sozialen Bezüge haben.

Mittlerweile existiert eine große Bandbreite und Vielzahl an formellen und bürgerschaftlich organisierten Unterstützungs- und Hilfsangeboten, die ein gelingendes Altern im Wohnquartier oder in der Gemeinde möglich machen könnten.

Die Angebotsvielfalt garantiert jedoch nicht, dass diese Hilfe- und Unterstützungsstrukturen für Bürger(innen) zugänglich sind und Hand in Hand gehen zum Wohl des einzelnen alten Menschen.

Stattdessen gibt es unterschiedliche Zugangsbarrieren - formelle und bürgerschaftlich organisierte Angebote bestehen eher unverbunden nebeneinander und folgen verschiedenen „Logiken“, die sich gegenseitig oft eher behindern.

Zusammenarbeit „auf Augenhöhe“ findet kaum statt. Dadurch werden viele Ressourcen nicht so genutzt wie es sinnvoll und notwendig wäre.

2

Page 3: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

3

Drei Perspektiven

Perspektive 1: Bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung

Perspektive 2:Organisationen Verbände und Dienstleister

Perspektive 3: Zusammenspiel Professionelle , Freiwillige und Nachbarschaften

3

Page 4: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

4

Perspektive 1: Bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung

4

Erfahrungen auf lokaler Ebene verdeutlichen symptomatische Problemfelder: • Konkurrenz statt Vernetzung• Unübersichtlichkeit statt abgestimmter Angebote• Kurzfristigkeit statt Nachhaltigkeit• oft fehlende Verbindung mit dem Lebensraum der

Beteiligten

Page 5: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

55

Zentrale Anforderungen• Kooperationsstrukturen und Netzwerke zwischen den

verschiedenen Einrichtungen und Zusammenschlüssen schaffen, um Aufgabenüberschneidungen zu vermeiden und Ressourcen zu bündeln.“

• Ansiedlung dieser Infrastrukturen der Engagementförderung „im lokalen Gemeinwesen“

Deswegen: Lokale Verantwortungsgemeinschaften• verankert im Quartier/ kleinräumig in der Kommune• erfahrungsbezogen• verbunden mit dem Lebensumfeld• Verknüpfung auf Augenhöhe zwischen den gewerblich-

professionellen, bürgerschaftlich-organisierten, informellen und kommunalen Strukturen

Page 6: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

6

Perspektive 2: Organisationen, Verbände und Dienstleister

Festzustellen ist eine deutliche Diskrepanz

Insgesamt geht es weniger darum,

„zwischen der breiten fachlichen und politischen Anerkennung, die das Konzept der Vernetzung findet, und seiner eher halbherzigen Umsetzung“ (Zeman 2007).

„neue Institutionen der Leistungserbringung aufzubauen, als eine Struktur zu schaffen, in der sich die Koordination der bestehenden Versorgungselemente und die Kooperation der im Feld bereits tätigen Akteure nachhaltig verankern lässt“.

6

Page 7: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

7

Perspektive 3: „Zusammenspiel“ Professionelle , Freiwillige und Nachbarschaften

Aktuell dominierende Formen von bürgerschaftlichem Engagement:

Freiwillige sind als „Auftragnehmer“ in Institutionen tätig oder engagieren sich in Initiativen gänzlich abgekoppelt von Institutionen

Gleichberechtigte Vernetzung von „professionell“ und „freiwillig“ kaum vorhanden

Deshalb ist dringend notwendig: Verbindung von Freiwilligen und Professionellen in

Verantwortungsgemeinschaften Aushandlungsprozesse und Kommunikation auf Augenhöhe Sozialraum- statt Institutionenlogik

7

Page 8: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

8

Wie kann dies gelingen?

Vernetzungstreffen plus Planungswerkstätten Professionelle + Freiwillige + Sozialraumbezug

Schärfung des Problembewusstseins vor Ort Sozialer Zusammenhalt Stärkung von Solidarität Demokratische Entwicklung des Gemeinwesens

8

Page 9: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Aufgabenteilungen der Akteure im PflegemixZiel: Gemeinsame Verantwortlichkeit Vision: „Caring Community“

Pflegebedürftiger Mensch

Hilfen zurAlltagsbewältigung

Hilfen zurAlltagsbewältigung

Ambulante DiensteStationäre Versorgung

Nachbarschaftshilfe

Pflege Soz. Beratung /Begleitung

Ambulante,stationäre undteilstationärePflege

Pflegende Angehörige und nahe stehende Menschen

Gesetzliche Betreuer

Beratungs-stellen

Ehrenamtliche Betreuer

Besuchsdienste

(vgl. Bubolz-Lutz & Kricheldorff 2006, S. 26)

Professionelles System

Informelles System

Sem

i-pro

fess

ione

lles

Syst

em

Sem

i-pro

fess

ione

lles

Syst

em

Pflegemix – ein integratives Konzept

Page 10: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Landesmodellprojekt

Pflegemix in Lokalen Verantwortungsgemeinschaften

Page 11: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

                                                                                                                                                                                                  

Die demografische Entwicklung in Baden-Wüttemberg

Page 12: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Pflegestatistik 2011

von 2007 – 2011 ein Anstieg pflegebedürftiger Menschen um ca. 250.000 häusliche Pflege weitgehend stabil (schon seit 1999) mehr als 2 Drittel Angehörigenpflege – zunehmend in neuen

Ausprägungen und Settings

Page 13: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

• Ganz gleich in welcher Lebensphase – Pflegebedürftigkeit und chronische Krankheit stellen immer Einschnitte im persönlichen Leben dar und müssen integriert werden

von Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen gleichermaßen

• Sorge und Pflege für alte Verwandte werden für die mittleren Generationen zu einer neuen Phase im Lebenslauf, die zuweilen länger ist als die der Kindererziehung

zum Teil 20 Jahre und mehr!!

• Trotz veränderter Familienstrukturen (z.B. Patchworkfamilien) und erhöhter Mobilität ist intergenerationelle Solidarität weitgehend noch ungebrochen – sie wird aber in neuen Formen gelebt

„multilokale Mehr-Generationen-Familie“ (Bertram) Wahlverwandtschaften

• Geburtenstarke Jahrgänge garantieren in den nächsten 10-15 Jahren noch ein hohes Maß an Angehörigenpflege

Pflege als lebensbegleitende Herausforderung

Page 14: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Pflegemix inLokalen Verantwortungsgemeinschaften

Eine Perspektivenerweiterung in der Diskussion um die Zukunft der Pflege, die künftig immer stärker als Gemeinschaftsaufgabe verstanden werden muss.

Ein konstruktives Miteinander in Nachbarschaften und Gemeinden, getragen von Solidarität und Verantwortungsübernahme, auch zwischen den Generationen

Wichtig ist dabei ein Zusammenwirken (Ko-Operation und Ko-Produktion) von professionellen Diensten, Freiwilligen, Angehörigen und Nachbarn, auf Augenhöhe, in einem Mix aus unterschiedlichen und auf einander abgestimmten Zuständigkeiten und Leistungen.

14

Page 15: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Übergreifende Ziele

• Vermeidung von Doppelstrukturen und kostspieligen Reibungsverlusten, Förderung der Übersichtlichkeit des Hilfesystems, Abbau von Zugangsbarrieren und Schaffung von Partizipationsmöglichkeiten für alle Akteure im Quartier.

• Entwicklung, Erprobung und Evaluation eines neuen Konzepts in 4 Modellkommunen in Baden-Württemberg (städtisch, stadtnah, ländlicher Raum, verschiedene Demografietypen)

Pflegemix in Lokalen Verantwortungsgemeinschaften

Handbuch für Kommunen

Page 16: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Freiburg im Breisgau

Page 17: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Zahlen und Prognosen für die Stadt Freiburg

Page 18: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff
Page 19: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Freiburg: Demografie-Typ 2Sozial heterogene Zentren der Wissensgesellschaft(Stand Juli 2012)

Insgesamt 56 Kommunen bundesweit

Merkmale: Gravitationsräume der Wissensgesellschaft – hohe Kaufkraft und unterschiedliche Armut – hoher Anteil an Hochqualifizierten am Arbeits- und Wohnort – soziodemographisch heterogen-

Page 20: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Weichenstellungen für Pflegeszenarien

Page 21: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

PflegeszenarienNovember 2012

Szenario 1 (Status quo): Es werden die Anteile der Pflegebedürftigen in den jeweiligen Versorgungsarten je Alter, Geschlecht und Region fortgeschrieben.

Szenario 2 (formelle Pflege nimmt zu): Die Bereitschaft oder Möglichkeit zur Pflege durch Angehörige sinkt, wodurch der Bedarf an formeller Pflege steigt. Dieses Szenario greift prognostizierte Trends auf.

Szenario 3 (häusliche Versorgungsformen werden gestärkt): Es wird unterstellt, dass Versorgungsformen und Unterstützungen installiert werden, die dazu beitragen, die häusliche Pflege so weit zu stärken, dass das Volumen der stationären Pflege auf Bundesebene konstant gehalten werden kann. Dieses Szenario ist damit ein „Wunschszenario“, das den in § 3 SGB XI normierten „Vorrang der häuslichen Pflege“ umsetzt, das aber auch mit der Schaffung neuer Wohnformen und Pflegesettings einher geht.

Page 22: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

PflegeszenarienStand November 2012

• Szenario 1 (Status quo): Es werden die Anteile der Pflegebedürftigen

in den jeweiligen Versorgungsarten je Alter, Geschlecht und Region fortgeschrieben.

Page 23: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

• Szenario 2 (formelle Pflege nimmt zu): Die Bereitschaft oder Möglichkeit zur Pflege durch Angehörige sinkt, wodurch der Bedarf an formeller Pflege steigt. Dieses Szenario schreibt damit bestehende Trends fort.

PflegeszenarienStand November 2012

Page 24: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

• Szenario 3 (häusliche Versorgungsformen werden gestärkt): Es wird unterstellt, dass Versorgungsformen und Unterstützungen installiert werden, die dazu beitragen, die häusliche Pflege so weit zu stärken, dass das Volumen der stationären Pflege auf Bundesebene konstant gehalten werden kann. Dieses Szenario ist damit ein „Wunschszenario“, das den in § 3 SGB XI normierten „Vorrang der häuslichen Pflege“ umsetzt, das aber auch mit der Schaffung neuer Wohnformen und Pflegesettings einher geht.

PflegeszenarienStand November 2012

Page 25: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Denzlingen

Page 26: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Beispiel Denzlingen

Page 27: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff
Page 28: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Denzlingen: Demografie-Typ 3 Prosperierende Kommune im Umfeld dynamischer Wirtschaftszentren (Stand Juli 2012)

Insgesamt 292 Kommunen bundesweit

Merkmale: Hohe Kaufkraft – hoher Anteil an Hochqualifizierten – geringe Bedeutung als Arbeitsort/sehr wenige Arbeitsplätze Hochqualifizierter - dynamische Bevölkerungsentwicklung

Page 29: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Umkirch

Page 30: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Zahlen und Prognosen für Umkirch

Page 31: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff
Page 32: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Umkrich: Demografie-Typ 6 Mittelgroße Kommunen geringer Dynamik im Umland von Zentren und im ländlichen Raum(Stand Juli 2012)

Insgesamt 404 Kommunen bundesweit

Merkmale: viele ältere, wenige jüngere Menschen – bisher stabile Bevölkerungsentwicklung, zukünftig Bevölkerungsverluste – Bedeutung als regionale Wirtschaftszentren – geringer Wohlstand

Page 33: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Gutach

Page 34: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Zahlen und Prognosen für den Ortenaukreis

Page 35: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff
Page 36: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Dokumentation der Erfahrungen im Handbuch für Kommunen

Umsetzung der Konzepte in den Quartieren/ Gemeinden

Erarbeitung von Konzeptenmit der Bürgerschaft, mit politisch Verantwortlichen, Trägern und Verbänden

in Arbeitskreisen und –gruppen

PlanungswerkstättenThematisieren von Bedarfen , Erkennen von Ressourcen und Lücken in den örtlichen Strukturen

Analyse der strukturellen Bedingungen Bevölkerungsstrukturanalyse, Sozialraumanalyse, Zusammenspiel räumlicher und sozialer Faktoren

36

Page 37: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Analyse der strukturellen Bedingungen vor Ort

Es geht also darum, Zusammenhänge zwischen sozialen und räumlichen Strukturen und Prozessen aufzuzeigen

Riege/Schubert, 2005; in Kessl u.a.: Handbuch Sozialraum

Im Fokus der Sozialraumanalyse sind also Unterschiede verschiedener Stadtgebiete hinsichtlich Bewohnerstruktur und Raumnutzung

Wichtig in diesem Kontext ist der Begriff „social area“ oder „Sozialraum“ und damit ein enger Bezug zu sozialräumlichen Arbeitsansätzen und Methoden in der Sozialen Arbeit.

Page 38: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff
Page 39: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff
Page 40: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Erkundung von Lebens- und Nutzungsräumen

durch qualitative Betrachtungen von Raumstrukturen können räumliches Verhalten der Bewohnerinnen und Bewohner und deren alltägliche Nutzungsmuster sichtbar gemacht werden.

Dabei wird der Blick auf drei räumliche Verhaltenskontexte gerichtet:

1. Aktionsräume und Wege zwischen Wohnungen und Infrastruktur

2. Lebenswelten in Gestalt der individuellen räumliche Bezüge, nach Verhaltensweisen von Einzelnen und Gruppen

3. Kennzeichnung räumlicher Bereiche durch Symbole, die den Zusammenhang zwischen physischer Raumstruktur, sozialen Nutzungen, Bewohnerkulturen und sozialen Mentalitäten bildhaft erschließen.

Page 41: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Erarbeitung von Konzeptenmit der Bürgerschaft, mit politisch Verantwortlichen, Trägern und Verbänden

in Arbeitskreisen und –gruppen

PlanungswerkstättenThematisieren von Bedarfen , Erkennen von Ressourcen und Lücken in den örtlichen Strukturen

41

Page 42: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Aktuelle Bedarfe in den Modellkommunen

Zugehende Formen der Unterstützung für hochaltrige und pflegebedürftige Menschen

Quartiersbezogene Pflegekonzepte in bislang unterversorgten Kommunen/ Stadtteilen

Entlastende und unterstützende Dienste für pflegende Familien

Stabilisierung von häuslichen Pflegesettings

Alternativen zur stationären Pflege - z.B. Aufbau von Pflegewohngruppen

Page 43: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Schwierigkeit: unterschiedliche Perspektiven & Interessen in konkurrierenden Systemen

Pflegebedürftiger Mensch

Dienstleister zurAlltagsbewältigung

Nachbarschaften

Profession. Pflege

Soziale Arbeit

Familien Freiwillige

(vgl. Bubolz-Lutz & Kricheldorff 2006; Edwards 2009)

Professionelles System

Informelles System

Sem

i-pro

fess

ione

lles

Sys

tem

Sem

i-pro

fess

ione

lles

Sys

tem

Pflegemix – ein integratives Konzept

Page 44: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Aufgabe: Arbeit an Schnittstellen im Pflegemix

Pflegebedürftiger Mensch

Hilfen zurAlltagsbewältigung

Hilfen zurAlltagsbewältigung

Ambulante DiensteStationäre Versorgung

Nachbarschaftshilfe

Pflege Soz.Beratung/Begleitung

Ambulante,stationäre undteilstationärePflege

Pflegende Angehörige und nahe stehende Menschen

Gesetzliche Betreuer

Beratungs-stellen

Ehrenamtliche Betreuer

Besuchsdienste

(vgl. Bubolz-Lutz & Kricheldorff 2006, S. 26)

Professionelles System

Informelles System

Sem

i-pro

fess

ione

lles

Sys

tem

Sem

i-pro

fess

ione

lles

Syst

em

Pflegemix – ein integratives Konzept

Page 45: Pflegemix in quartiersbezogenen Verantwortungsgemeinschaften Prof. Dr. Cornelia  Kricheldorff

Vielen Dank!