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Aetherkali und Aethernatron. - Phenol - Sohwcfelslure. 263 pracipitirt wird. Das. Trocknen des Niederschlags geschieht in irdenen Gefiissen, dercn Boden mit reinem Sand bedeckt ist, welcher die Feuchtigkeit einsaugt. Nach dem Trocknen reinigt man das Jod durch Sublimation. (Americ. Journ. of Yharm. VoL XLLlI. Nr. I; Fourth Ser. Jan. 1871. VoZ. I. Nr. I. €! 31.). WP. Aetherkali und Aethcrmtron empfiehlt B i ch ar d s o n als sehr bequeme und wirksame A c t z m i t t el, entweder fur sich oder mit einer angemesse- nen Menge Alkohol gemischt. Man applicirt sie mit einem Glaspinsel oder injicirt mit der Hohlnadel. Durch Behandlung von A e the r n a, t ro n 3 (CBH5Na0) niit Chloroform CHClS erhalt man Chlornatriom und die Ver- bindung C 'H16OS , eine schwere aromatische Pliissigkeit, deren Dampfdichte = 74, spec. Gew. = 0,896, Siedepunkt = 145 C. Mit gewohnlichein Aether gemischt , findet dieselbe als A n a e s t h e t i c u m Anwendung. (Pharnz. Joum. and Transact. Third. Ser. Nr. XIX-XXIL Novbr. 1870. p. 362.). WP- Phenol - SchwefelsSure (Carbol- Schwefelsllure). erhklt man nach C r e u s e , indem man 188 Thl. krystallisirte Carbolsaure schmilzt, 607 Thl. conc. Schwefelsaure (79 pC.) in kleinen Portionen zusetzt und das Gemisch an einem war- men Orte so lange stehcn lasst, bis nller Geruch nach Car- bolsaure verschwunden ist. Dann verdiinnt man mit dsm zehnfachen Volum Wasser, fugt 636 Thl. kohlensauren Baryt hinzu, kocht und filtrirt. Das Filtrat darf wieder mit Schwe- felsaure noch mit salpetersaurem Baryt einen Niederschlag geben; sollte das Nine oder Andere der Fall sein, so hilft man dem mit etwas kohlensanrem Baryt oder Schwefelsaure ab. Die wiedez filtrirte Fliissigkeit wird in gelinder Warme unter Abschluss' des Lichts zur Krystallisation abgedampft. Die reine Saure ist farb- und geruchlos, lost sich in jedem Ver- baltniss in Wasser, Alkohol und Aether. Sie scheint keine antiseptischen Eigenschaften zu haben , da die wassrige Sblu- tion bei warmem Wetter schon nach 48 Stunden schimmelt. Ton Salpetersaure wird sie beim Erhitzen in SchwefelsSure und Pikrinsalpetersaure verwandelt. Die Carbolschwefelsaure besteht aus 3 Aeq. Schwefel- saure uiid 1 Aeq. Carbolsaure, ihre Salze enthalten auf

Phenol - Schwefelsäure (Carbol - Schwefelsäure)

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Aetherkali und Aethernatron. - Phenol - Sohwcfelslure. 263

pracipitirt wird. Das. Trocknen des Niederschlags geschieht in irdenen Gefiissen, dercn Boden mit reinem Sand bedeckt ist, welcher die Feuchtigkeit einsaugt. Nach dem Trocknen reinigt man das Jod durch Sublimation. (Americ. Journ. of Yharm. VoL XLLlI. Nr. I; Fourth Ser. Jan. 1871. VoZ. I. Nr. I. €! 31.). WP.

Aetherkali und Aethcrmtron empfiehlt B i c h a r d s o n als sehr bequeme und wirksame A c t z m i t t e l , entweder fur sich oder mit einer angemesse- nen Menge Alkohol gemischt. Man applicirt sie mit einem Glaspinsel oder injicirt mit der Hohlnadel.

Durch Behandlung von A e t h e r n a, t ro n 3 (CBH5Na0) niit Chloroform CHClS erhalt man Chlornatriom und die Ver- bindung C 'H16OS , eine schwere aromatische Pliissigkeit, deren Dampfdichte = 74, spec. Gew. = 0,896, Siedepunkt = 145 C. Mit gewohnlichein Aether gemischt , findet dieselbe als A n a e s t h e t i c u m Anwendung. (Pharnz. Joum. and Transact. Third. Ser. Nr. X I X - X X I L Novbr. 1870. p. 362.).

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Phenol - SchwefelsSure (Carbol- Schwefelsllure). erhklt man nach C r e u s e , indem man 188 Thl. krystallisirte Carbolsaure schmilzt, 607 Thl. conc. Schwefelsaure (79 pC.) in kleinen Portionen zusetzt und das Gemisch an einem war- men Orte so lange stehcn lasst, bis nller Geruch nach Car- bolsaure verschwunden ist. Dann verdiinnt man mit dsm zehnfachen Volum Wasser, fugt 636 Thl. kohlensauren Baryt hinzu, kocht und filtrirt. Das Filtrat darf wieder mit Schwe- felsaure noch mit salpetersaurem Baryt einen Niederschlag geben; sollte das Nine oder Andere der Fall sein, so hilft man dem mit etwas kohlensanrem Baryt oder Schwefelsaure ab. Die wiedez filtrirte Fliissigkeit wird in gelinder Warme unter Abschluss' des Lichts zur Krystallisation abgedampft. Die reine Saure ist farb- und geruchlos, lost sich in jedem Ver- baltniss in Wasser, Alkohol und Aether. Sie scheint keine antiseptischen Eigenschaften zu haben , da die wassrige Sblu- tion bei warmem Wetter schon nach 48 Stunden schimmelt. Ton Salpetersaure wird sie beim Erhitzen in SchwefelsSure und Pikrinsalpetersaure verwandelt.

Die Carbolschwefelsaure besteht aus 3 Aeq. Schwefel- saure uiid 1 Aeq. Carbolsaure, ihre Salze enthalten auf

264 Ueber ,4106 und Alo'in,

2 Aeq. Saure 3 Aeq. Base. I)as Natron- und besonders das Zinksalz rothet sich im Sonnenlichte. Beide vmrden durch Salpetersaure der Art zersetzt, dass sich freie Sohwefelsaure, Pikrinsalpetersiure und ein schwefelsaures Salz bildet. Die Losungen beider schirnmeln und schcinen desshalb nicht anti- septisch zu sein. Niclitsdcstoweniger zeigen sie cine giinstige Heilwirlcung auf den thierischen Organismus, indem daraus Carbolsaure so allmahlig frei wird, dass sie nicht iitzend wirkt, wie die Carbolsaure fur sich. (Arne+. Journ. qf Pharmacy. Vol. XLIII. Nr. I; Fourth Ser. Jan. 1871. Vol. I . Nr. I. p . 10.).

WP*

Ucbcr A103 nnd AloLn. Man erhalt das Aloi'n , dcn bittern krystallisirbaren Be-

standtheil der AloG , welcher meist fur schwur daretellbar gehalten wird, nach T i 1 d e n leicht auti krlftig riechender glan- zender Barbadoex - AloG, wenn man daraus init dcr vierfachen Menge Wasser, das dnrch einige Tropfen Scliwefelsaure oder Salzsiure angesauert worden, ein Dwoct bcreitct und dies so weit abdampft, dass dad doppclte dcr verwendeten AloC xuriickbleibt. Nach dem Erkalten krgstallisirt os Bus. Die bisherige Annalirne, dass das Alo'in leiclit veriiriderlich sei, beslatigt sich nicht. Man kann Losungen desselben, voraus- gcsetet, dass sie nicht allralisch, sondern neutral oder schwach sauer sind, koclicn , oline die Krystallisirbarkcit der Ijubstariz zu bceintriichtigen , j a man kann dieso Operation ohne Nach- theil mchrmals wiederholen. Nur wenn das Aloin im feuch- ten Zustande liingere Zcit auf dem Wasserbade erhitet wird, firbt cs sich allmahlig braun und nimmt das Ansehcn der Socotrina - Aloc an. Sehr rasch tritt die Veranderung des hloine aber ein, wenn die Losungen desselben alkalisch gemacht sind. Es findet dabei eine Oxydation von fast 3/4

des Kohlenstoffgehalts statt iind zugleich verliert sich der bittere Gesclimack der Losung. Das Letztere hat man schon friihcr beobachtet beziiglich des in England officinellen De- coctum Aloes, welches durch diese Veranderung nach Eini- gen zugleich seine abfuhrende Wirkung verliert , nach Andern nicht.

Auf die vermeintliche Bildung von Zucker beim Er- hitzen von AloC mit Sohwefelsaure sich stutzend, hat K O s m a n n dieselbe oder doch gewisse Bestandtheile der AloG fur glykosidisch gehalten. T i1 d e n widerspricht dem wenigstens in Bezug auf das Aloin. Wenn man dasbelbe