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Vorwort Herzliche Gratulation! Du hast Dich entschieden, etwas für Dich zu tun und Deine eigene Kreativität zu entdecken und zu fördern. Der vorliegende Kurs „Piano Starter“ soll genau das in Dir hervorrufen. Der Kurs vermittelt Dir ein Basiswissen- und können, worauf Du gut aufbauen kannst. Du wirst in diesem Kurs viele neue Aspekte der Musik lernen - manchmal kann es sein, dass es ein bisschen viel ist. Lass Dir die Zeit, die Du brauchst, es ist nicht zwingend nötig alles per sofort zu verstehen und anwenden zu können. Das Wichtigste ist, dass Du immer mit Freude dabei bist. Falls Du nebst Videos, Booklet und Audiotracks noch mehr Material möchtest, kannst Du dies während einer privaten Lektion beziehen. Weitere Informationen findest Du auf www.klavier-lernen.ch Ich wünsche Dir viele Stunden der Muse und Freude! mit musikalischen Grüssen Sven Haefliger Geschäftsführer activ music Überall wo Du dieses Zeichen mit der Video- klappe siehst, gibt‘s ein Video zu diesem Thema. Piano Starter - ONLINE Version auf klavier-lernen.ch 1 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

PianoStarter Online Booklet - Klavier Lernen · Jamtrack 34 Akkorde üben mit Drumloop 35 Lektion 4 36 Die Akkordumkehrung 36 einfache Rhythmen mit beiden Händen 36 Die Kirchentonleitern

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Vorwort

Herzliche Gratulation! Du hast Dich entschieden, etwas für Dich zu tun und Deine eigene Kreativität zu entdecken und zu fördern. Der vorliegende Kurs „Piano Starter“ soll genau das in Dir hervorrufen. Der Kurs vermittelt Dir ein Basiswissen- und können, worauf Du gut aufbauen kannst. Du wirst in diesem Kurs viele neue Aspekte der Musik lernen - manchmal kann es sein, dass es ein bisschen viel ist. Lass Dir die Zeit, die Du brauchst, es ist nicht zwingend nötig alles per sofort zu verstehen und anwenden zu können. Das Wichtigste ist, dass Du immer mit Freude dabei bist.

Falls Du nebst Videos, Booklet und Audiotracks noch mehr Material möchtest, kannst Du dies während einer privaten Lektion beziehen. Weitere Informationen findest Du auf www.klavier-lernen.ch

Ich wünsche Dir viele Stunden der Muse und Freude!

mit musikalischen Grüssen

Sven HaefligerGeschäftsführer activ music

Überall wo Du dieses Zeichen mit der Video-klappe siehst, gibt‘s ein Video zu diesem Thema.

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1 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

Inhaltsverzeichnis

Der music explorer 6

Elemente der Musik 7

Lernen mit all unseren Sinnen 8

Anwendungsgebiete des music explorers 11

Lektion 1 12

Die Bezeichnung der Hände 12

Die Notennamen der Tasten 12

Kleiner Exkurs für (angehende) Bandmusiker: 13

Die ersten Akkorde 14

Spielen mit beiden Händen 15

Der 4/4 Takt 15

Die Notenwerte 17

kleiner Ex-Kurs: deutsche und internationale Schreibweise 18

Song „Beginnings“ 18

Song „Steady Rock Groove“ 20

Lektion 2 21

Notenwerte <-> Noten lesen 21

Puls & Rhythmik 24

Die Rhythmuspyramide 24

Improvisation 25

Song „Pop Country Groove“ 25

Song „Oh when the Saints“ 26

Lektion 3 27

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2 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

Die 3 verschiedenen Ebenen eines Stücks 27

Repetition Notenwerte 28

Was ist ein Dreiklang? 30

Akkorde mal anders 30

Alle Töne der Tonart C-Dur 31

Denken in „4-er Pakete“ 32

Das Sustainpedal 33

Song „Beginnings“ Die Akkorde spielen wie auf der Orgnial Jamtrack 34

Akkorde üben mit Drumloop 35

Lektion 4 36

Die Akkordumkehrung 36

einfache Rhythmen mit beiden Händen 36

Die Kirchentonleitern 38

Song „Oh when the Saints“ etwas schwieriger 38

Lektion 5 39

Von den Vietelnoten zu den Achtelnoten 39

Definition 3-Klangs Umkehrung 40

Rhythmen und einzelne Töne kombinieren 40

Begleitmuster mit Arpeggio‘s 42

Arpeggio‘s kombiniert mit Melodie 43

Lektion 6 44

Schnellere Tempi 44

Song „Rollin‘ Rhythm“ 44

Tonarten 45

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3 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

Transponieren in einer andere Tonart 45

Die Tonart F-Dur 46

Ein neuer Akkord 46

praktisches Beispiel „Twinkle Twinkle little Star“ 46

Lektion 7 48

3 Möglichkeiten einen Song zu begleiten 48

Das Zählen der Achtel-Noten 48

Was hat Rhythmik mit Mathematik zu tun? 49

Einführung Rhythmen fühlen 51

Eine neue Taktart 51

Song „Amazing Grace“ 51

Lektion 8 53

Den Offbeat fühlen 53

Die Akkordumkehrungen 53

Akkordverbindungen 54

Song „Happy Birthday“ 55

Lektion 9 56

Von Moll zu Dur 56

Song „Minor Mood“ 57

Zusammenhang Moll & Dur 57

Die punktierte Note 59

Mehr Drive - die punktierte Note fühlen 59

Lektion 10 61

Keep in Time! 61

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4 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

Improvisation 61

2-stimmige Rhythmen verstehen 62

Nachtrag 67

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5 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

Der music explorer

Musik ist eine universelle Sprache - quer durch alle Kulturen und Völker, sowie Epochen gibt es gemeinsame Elemente in der Musik. Woraus besteht Musik eigentlich? Aus Gefühlen? Aus Klängen? Aus Lautstärke? Ja, dies können Zutaten oder Rahmenbedingungen sein, sind jedoch nicht zwingend Bestandteile davon. Es gibt ja Musik ohne Gefühl, nur mit wenig Lautstärke etc. Sobald wir Musik hören, die „echt“ ist, dann berührt uns das - warum ist das bloss so? Der Volksmund meint dann, die Musiker hätten die Musik einfach „im Blut“. Jedoch ist bis anhin noch keine Blutgruppe „Musik“ in der Medizin bekannt.

Wenn wir wirklich berührt werden von Musik, dann ist der Musiker mit seinen Gefühlen in Kontakt. Er muss nicht mehr darüber nachdenken, welchen Ton er als nächstes spielt - er ist so richtig im Fluss. Damit wir überhaupt in einen solchen Fluss

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kommen können, ist es nötig, dass wir uns über einen längeren Zeitraum mit Musik und all ihren Aspekten befassen. Da gehört natürlich auch ein bisschen Disziplin dazu - „ohne Fleiss kein Preis!“

Je mehr wir über die Zusammenhänge wissen, desto breiter, sicherer und tiefer können wir uns musikalisch ausdrücken - davon gleich mehr. Wie viel jemand lernen und üben möchte, ist ganz individuell - dieses Ziel kannst nur Du allein bestimmen.

Um den Zustand zu erreichen, wo wir die Musik nach Belieben gestalten können, befassen wir uns zuerst mit den grundlegenden Elementen der Musik.

Elemente der Musik

Auf dem Klavier können wir Harmonien in Form von Akkorden spielen (meistens mit der linken Hand) - mit diesen begleiten wir eine Melodie. Die Melodie kann gesungen oder von einem Instrument gespielt sein.

Auf dem Klavier ist es auch möglich nur solo zu spielen, d.h. eine einzelne Melodie. Diese kommt dann so richtig zum Tragen, wenn wir ihr zusätzlich Harmonien hinzufügen, d.h. wenn wir diese harmonisch begleiten.

Ohne Rhythmus wären beide Elemente, Harmonie, wie auch Melodie schnell

H a r m o n i k

M e l o d i k

R h y t h m i k

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langweilig. Sobald wir verstehen, wie wir die Rhythmik gezielt einsetzen können, beginnt die Musik wirklich zu leben.

Die Kombination dieser Elemente ergibt eine unerschöpfliche Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten. Quer durch alle musikalischen Stile und Kulturen ist dies die gemeinsame Essenz, wie die Musik in ihren Bestandteilen funktioniert. Was jetzt noch ein wenig abstrakt klingen mag, wird im Verlaufe des Kurses etliche Aha-Erlebnisse hervorrufen.

Lernen mit all unseren Sinnen

Wir erfassen die Welt mit unseren 5 Sinnen (hören, sehen, tasten, schmecken, riechen)

Jeder Mensch ist unterschiedlich und einzigartig in seiner Art und Weise, wie er Neues lernt. Unsere Sinne sind unterschiedlich ausgeprägt, dies möchten wir in unserem Kurs berücksichtigen. Das Kursmaterial ist so aufgebaut, dass alle Sinne angesprochen werden - jeder kann so, je nach seinen Neigungen, das Optimum aus diesem Material ziehen.

Um die Musik zu erfassen, sind vordergründig 3 Sinne relevant:

s e h e n

Mit dem Auge sehen wir die Instrumente, Noten, Bezeichnungen - wir können uns visuell orientieren. Oder wir lernen nach dem einfachen Vormachen - Nachmachen Prinzip, hier wird auch vieles visuell erfasst.

h ö r e n

Mit den Ohren hören wir Klänge, Töne, Geräusche. Ein gutes Gehör zu haben bedeutet, das Gehörte in einen verstandesmässigen Kontext zu bringen.

t a s t e n

Mit unseren Händen können wir spielen, klatschen, klopfen etc. Ein gute Technik am Instrument zu besitzen bedeutet, dass der Tastsinn und die dazugehörige Feinmotorik gut ausgebildet sind.

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8 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

v e r s t e h e n

Um das Gelernte zu verinnerlichen, werden wir (vor allem im Premium-Abonnement) zusätzliche Techniken lernen. Die Vernetzung von rechter und linker Gehirnhälfte wird vor allem hier gefördert, was sich auch auf andere Gebiete im Leben positiv auswirkt.

Sobald wir die theoretischen musikalischen Zusammenhänge verstehen, werden wir sicherer im Umgang mit Neuem und können aus einem riesigen Fundus schöpfen.

f ü h l e n

Gefühlvolle Musik berührt - jeden von uns wieder unterschiedlich. Akkorde und Melodien erzeugen Gefühle, je mehr wir das Gefühl mit einem Akkord in Verbindung bringen können, desto sicherer können wir gewünschte Stimmungen erzeugen.

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9 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

Unsere Instrumente im Körper

S t i m m e

Mit unserer Stimme nähern wir uns der Musik intuitiv - die Stimme ist ein Instrument, welches wir im Körper besitzen. Dabei spielt es keine Rolle, wie „gut“ sie klingt oder ob wir nur summen. Sobald wir eine Melodie singen können, haben wir sie verstanden. Wir können diese dann viel einfacher auf unser Instrument übertragen.

F ü s s e

Um den Rhythmus zu spüren ist es von Vorteil, wenn wir diesen nicht nur in den Händen, sondern im ganzen Körper spüren. Nur schon das einfache „mit tappen“ mit dem Fuss stellt sicher, dass unser rhythmisches Empfinden tiefer verwurzelt ist.

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10 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

Anwendungsgebiete des music explorers

Song

Wir lernen einen neuen Song, welcher aus Akkorden, Melodien und Rhythmen besteht. Jeder Song kann auf diese 3 Elemente analysiert werden. Wenn wir einen neuen Song lernen, gehen wir immer Schritt für Schritt die Elemente durch. Somit können wir ein neues Stück viel rascher erfassen.

Improvisation

Sobald wir schon ein wenig Sicherheit am Instrument haben, beginnt der Spass wirklich - WIR formen die Musik nach unserem Geschmack.

Stil

Je nach Stilistik sind die Elemente der Musik (Harmonie, Melodie, Rhythmik) unterschiedlich komplex. Je mehr ich über die Elemente weiss, desto schneller verstehe ich einen Musikstil.

Spieltechnik

Um das rein mechanische Können auf dem Instrument zu fördern, können wir die Elemente, sowie die Sinne immer wieder miteinbeziehen.

Wenn wir während des Lernens diese Elemente immer im Auge behalten, werden wir einen möglichst tiefen Zugang zur Musik und zum Instrument bekommen. Ähnlich wie ein Baum: Je breiter der Stamm bzw. das Fundament, desto sicherer kann ich mich am Instrument fühlen. Je sicherer ich bin, desto mehr kann ich mich wirklich dem Ausdruck der Musik widmen.

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11 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

Lektion 1

Haltung, Handbezeichnung, Tonnamen, Oktave

Die Bezeichnung der HändeGrundsätzlich können wir die Fingersätze benutzen, welche am einfachsten sind. Natürlich gibt es Vorlieben und kleine Unterschiede, jedoch brauchen wir dem Thema vorerst keine weitere Beachtung zu schenken.

Die Notennamen der TastenDas Klavier besteht aus mehreren Abschnitten wie oben abgebildet.

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12 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

Bezeichnung der einzelnen FingerBezeichnung der einzelnen Finger

Diese wiederholen sich und ergeben übers Klavier verteilt 88 Tasten. Die einzelnen Notennamen wiederholen sich alle - man spricht beim C, welches sich in der Mitte des Klaviers befindet vom C‘ („eingestrichenem C“). Wenn wir nun die einzelnen Töne nacheinander vom C - B spielen, werden wir feststellen, dass sich das Gehör wünscht, am Schluss nochmals ein C zu spielen, da sich das Ganze irgendwie unfertig anhört. Wenn man ein C mit dem nächst gelegenen C verbindet, spricht man von einer Oktave. Das gilt auch für die anderen Töne. Oktave kommt von 8 und bedeutet, dass 8 Töne dazwischen liegen. Du wirst feststellen, dass Du nach 8 Tönen wieder beim selben Ton, einfach höher ankommst. Wenn wir diese 2 Töne zusammen spielen, hört es sich fast so an, als ob wir nur einen spielen würden.

Das Spielen der Töne nach Gehör

Oben sehen wir 2 Oktaven nacheinander, wie hiessen die Töne doch gleich?

Kleiner Exkurs für (angehende) Bandmusiker:Stimmen mit einer Gitarre

Wer einen Gitarristen zur Seite hat, kann diesem helfen die Gitarre wie folgt zu stimmen:

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Die ersten AkkordeDie ersten Akkorde

Den C-Dur greifen wir mit der linken Hand.(Finger 1 3 5)

Den G-Dur greifen wir auch mit der linken Hand. Die Abstände zwischen den Tönen sind dieselben, nur einfach verschoben.

Der Grundton bei beiden Akkorden befindet sich beim kleinen Finger.

Die Akkorde (das sind mehrere Töne miteinander) sehen in der einfachen Variante so aus, dass wir diese zunächst mit der linken Hand spielen. Hier in diesem Beispiel spielen wir einen C-Dur Akkord. Immer wenn wir von einem Akkord „C“ sprechen, ist damit ein C-Dur gemeint resp. bei „G“ ein G-Dur.

Mit diesen zwei einfachen Akkorden sind wir schon in der Lage einfache Stücke zu begleiten.

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Spielen mit beiden HändenUm die Finger richtig zu koordinieren, spielen wir eine einfache Übung. Wir spielen die 5 Töne vom C-G (rechte Hand) und vom C-F (linke Hand) einzeln nacheinander hinauf und hinunter. Wir achten darauf, dass die Töne ohne Unterbrüche erklingen.

Vom C aus mit der rechten Hand mit 1 (Daumen)vom C aus mit der linken Hand mit 1 (Daumen)

Der 4/4 Takt

95% der Musik, welche wir in unserem Kulturkreis im Radio hören, unterliegt einem 4/4 Takt. Das bedeutet, dass wir gefühlsmässig zur Musik mitzählen können und instinktiv wissen, wo wir mit der 1 beginnen können. Wer bis anhin schon aktiv Musik gehört hat, dem wird das leichter fallen. Du kannst probieren, wenn Du eine CD hörst, die Dir gut gefällt, zuerst:

- den Puls zu fühlen d.h. heisst Du kannst einfach mit klatschen oder mit dem Fuss mit tappen (mit dem Fuss leicht im Takt mit wippen)

- danach probierst Du mitzuzählen, einfach nach Gefühl. In den meisten Fällen kannst Du auf die 4 zählen. Die 1 ist in den meisten Fällen dort, wo die Harmonie bzw. der Akkord wechselt

Dies braucht anfangs etwas Geduld und manchmal geht‘s nicht auf Anhieb. Einfach immer wieder probieren und Du wirst feststellen, dass Dir das immer leichter fallen wird.

Im modernen Klavierspiel beschäftigen wir uns viel mit Rhythmik, da dies ein zentrales Element der modernen, westlichen Musik ist. Zum tieferen Verständnis der Materie lernen wir zunächst wie Rhythmen in der Notenschrift notiert werden.

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2

™™ ™™3

1 2 3 4

4

1 2 3

5

1 2 3

7

44

44

44

44 44

44 44 34

34

& !1 2 3 4

1 einzelner Takt im 4/4

& ! 1 Takt mit einem Schluss-Strich bedeutet das Ende des Stücks.

& ! 1 Takt mit einem Wiederholungszeichen, dieser Takt wird nun wiederholt.

&

& &

&

f f f f

f f F f f f f

f f fDie einzelnen Takte werden mit Taktstrichen voneinander getrennt.

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16 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

™™ ™™4

24 44

44

&

â

Taktartenbezeichnungen bestehen aus 2 Nummerndie erste bestimmt die Anzahl der Unterteilungen (Zählzeiten)die zweite bestimmt die Unterteilungen

2 Schläge pro Takt1 Viertelnote enthält einen Schlag

!

Wiederholungsanfang

âNotenschlüssel

&4 Schläge pro Takt1 Viertelnote enthält einen Schlag

Taktstrichâ !

Wiederholungsende

Schlussstrichâ

&

!

! !

Die NotenwerteDie Rhythmuspyramide

Hier sehen wir die Basis Notenwerte in Notationsform.

Merke:

Die ganze Note enthält 4 Schläge.

Die halbe Note enthält 2 Schläge.

Die viertel Note enthält 1 Schlag.

Die achtel Note enthält ½ Schlag.

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17 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

Die 16-tel Noten sind momentan noch nicht wichtig. Wir werden uns in diesem Kurs auf die anderen Notenwerte konzentrieren und diese kreativ ausloten.

kleiner Ex-Kurs: deutsche und internationale Schreibweise

Aus unerklärlichen Gründen fahren wir in der Schweiz, Oesterreich und Deutschland einen Sonderzug indem wir den Ton unter dem C „H“ benennen. Den Ton unter dem „H“ ein „B“.

International werden die Töne anders benannt:

deutsch „H“ international „B“

deutsch „B“ international „Bb“ (sprich B flat oder Bes)

Das Lehrmaterial von activ music beinhaltet immer die internationale Schreibweise. Durch das Internet und somit die Verbreitung von Notenmaterial ist der internationale Standard massgebend und wird sich mittelfristig etablieren.

Song „Beginnings“Song "Beginnings"

Das Stück „Beginnings“ besteht aus 2 Akkorden: C-Dur und F-Dur. Der F-Dur enthält noch sogenannte „Farbtöne“, wir können das Stück jedoch auch schon in der einfachen Variante spielen.

Den C-Dur greifen wir mit der linken Hand.(Finger 1 3 5)

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18 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

Auch den F-Dur greifen wir mit der linken Hand.(Finger 1 3 5)

Hier ist die Form wieder dieselbe wie bei den vorher gelernten Akkorden C- und G-Dur. Der Grundton befindet sich zu unterst, wir nennen das in der Fachsprache „Grundstellung“.

™™C FŒ„!7 F6

™™C FŒ„!7 F6

™™C FŒ„!7 F6

44&Beispiel 1

Beginnings

&Beispiel 2

&

Beispiel 3

U U

U U U U

? ? ? ? ? ? ? ?Hier spielen wir beim Beispiel 1 den Akkord C-Dur im ersten Takt, den F-Dur im zweiten Takt jeweils eine ganze Note. Wir spielen den jeweiligen Akkord, lassen die Tasten liegen und zählen gleichmässig bis auf 4.

Der Notenwert im Takt ist nicht ausgefüllt, d.h. es handelt sich um eine ganze Note.

Im Beispiel 2 spielen wir dieselben zwei Akkorde, doch nun spielen diese doppelt so schnell, d.h. wir spielen auf die 1 und auf die 3.

Der Notenwert im Takt ist hier eine nicht ausgefüllte Note mit einem Fähnchen dran, was bedeutet, wir spielen eine halbe Note.

Im Beispiel 3 spielen wir dasselbe nochmals nur doppelt so schnell. Keine Angst, wir spielen ganz einfach immer dort, wo wir auch zählen, nämlich auf die 1, 2, 3, 4.

Der Notenwert hier ist eine ausgefüllte Note mit einem Fähnchen, hier sprechen wir von einer Viertelnote.

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19 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

Song „Steady Rock Groove“Song "Steady Rock Groove"

Beim zweiten Stück werden wir nun schon alle 3 Akkorde benötigen. Auch dieses ist wiederum im 4/4 Takt. Auf dem Leadsheet unten haben wir eine neue rhythmische Bezeichnung. Diese kleinen schrägen Balken symbolisieren, dass der Spieler rhythmisch völlige Freiheit geniesst. Es sollte nur im Stil des Komponisten gespielt werden. Wie der Name schon sagt, ist ein „rockiger Groove“ genau das Richtige. Und schon können wir den Song nach Belieben begleiten: wir können ganze Noten, halbe Noten wie auch Viertelnoten verwenden. Das Tolle daran ist, es klingt immer gut!

Das das Tempo schon viel höher ist als beim ersten Song, achten wir darauf, dass wir die Akkorde jeweils genau auf die 1 wechseln. Hier wirst Du prüfen können, ob Du die Wechsel der Akkorde schon beherrschst.

Viel Spass!

™™C F G F C44&

steady Rock Groove

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20 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

Lektion 2Verständnis Unterschied Noten lesen / Notenwerte

Notenwerte <-> Noten lesen

Es ist nicht unbedingt notwendig, Noten lesen zu können, um grossartige Musik zu spielen. Verschiedene Beispiele aus der Musikgeschichte bestätigen dies. Um ein tieferes Verständnis für die Musik zu haben sowie ein Instrument zu erlernen, ist es jedoch wichtig, die Notenwerte zu kennen. Der Unterschied zwischen Notenwerten und Noten lesen ist folgender:

Notenwerte die Länge der gespielten Noten

Im modernen Klavierspiel werden wir uns zuerst nur auf die Begleitung eines Songs konzentrieren. Die Begleitung eines Songs wird in keinem Liederbuch stehen. Dies ist Interpretations- und Geschmackssache des Pianisten. Um die einzelnen Rhythmen zu lernen, ist es von Vorteil, diese zu visualisieren wie in folgendem Beispiel. Wir merken hier, dass die Noten keine richtigen Noten sind (siehe Beispiel unten, das sind „richtige“ Noten), hier handelt es sich nur um die Notenwerte.

Noten lesen die Länge UND die Tonhöhe der gespielten Noten

Hier sehen wir ein Beispiel wie Klavier nach der klassischen Methode gelernt wird. Der Komponist notiert jede einzelne Note, er vermittelt eine sehr genaue Vorstellung davon, wie der Interpret am Klavier dieses Stück spielen soll. Die Kreativität des Spielers ist hier ziemlich eingeschränkt, da schon alles vorgegeben ist. Er konzentriert sich vor allem auf die Interpretation (je nach Epoche)des Werks.

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Sobald wir nur die Notenwerte verstehen und evtl. auch lesen können, haben wir einen tieferes Verständnis für die rhythmischen Zusammenhänge.

Bis anhin kennen wir die ganzen Noten, die Halben, sowie die Viertel. Als nächste Ebene können wir die Viertel nochmals unterteilen - d.h. doppelt so schnell spielen - und schon haben wir Achtel Noten.

Musik besteht nicht nur aus Noten, sondern auch aus Pausen. Hier werden die einzelnen Notenwerte als Pausen dargestellt:

Pausen Notenschrift

Wie sahen doch gleich die Notenwerte aus? Probiere die einzelnen Notenwerte neben der Pause aufzuschreiben. Und wieviele Schläge hatten doch gleich die einzelnen Notenwerte?

Probiere bei Deiner nächsten Uebungseinheit die folgende Tabelle auszufüllen.

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44

Viertel Note

16-tel Note

Pause ganze Note

8-tel Note

16-tel Note

8-tel Pause

Schluss-Strich

Viertel Pause

punktierte Viertelnote

ganze Note

8-tel Note

halbe Note

16-tel Pause

Taktart

halbe Note Pause

punktierte halbe Note

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23 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

Puls & Rhythmik

Der Puls der Musik ist vergleichbar mit dem Puls eines Menschen und kann - je nach Stück - unterschiedlich schnell sein. Die Rhythmik ist vergleichbar mit dem Sprechen oder den Bewegungen. So können wir z.B. in einem Stück mit einem langsamen Tempo unterschiedlich viele Noten spielen. Nur weil das Tempo langsam ist, heisst das nicht, dass wir nur wenige Noten spielen. Genau gleich verhält es sich, wenn das Tempo hoch ist: das heisst nicht, dass wir zwingend viele Noten spielen, sondern wir können auch nur wenige Töne spielen. Puls & Rhythmik stehen immer in einem Verhältnis zueinander. Zum tieferen Verständnis betrachten wir eine grafische Darstellung der Notenwerte.

Die Rhythmuspyramide

Die Rhythmuspyramide mit 8tel Noten

Die einzelnen rhythmischen Einheiten in einem Stück bezeichnen wir als Takt. Gefühlsmässig können wir praktisch immer mit einem Stück mitzählen und wissen instinktiv, wo sich die 1 befindet. Dies bedeutet, dass wir das Stück in Takte unterteilt haben. Innerhalb eines Taktes können wir unterschiedlich lange Noten spielen. Wir können lange Noten klingen lassen oder Kurze und Schnelle, dafür mehrere innerhalb eines Taktes.

Hier sehen wir eine Auflistung der uns schon bekannten Notenwerte. Hier ist grafisch eindeutig erkennbar, dass jeweils immer die nächst untere Ebene eine Verdoppelung des Notenwertes oben darstellt.

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24 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

ImprovisationEinführung Improvisation (Beispiel am Song "Beginnings")

Improvisation bedeutet, etwas aus dem Moment heraus frei zu spielen. Wer würde das nicht gerne können? Hier ist es ganz wichtig, dass wir es einfach wagen und probieren. Jegliche Form von Selbstkritik ist hier (Anm. und nicht nur hier!) völlig fehl am Platz. Mit der rechten Hand können wir bereits die Töne C - D - E - F - G spielen. Während wir diese Töne spielen, können wir gleichzeitig mitsingen oder mitsummen. Es spielt keine Rolle, ob Deine Stimme gebildet ist oder nicht, es geht nur darum, dass die Verbindung zwischen den Fingern, dem Gehör und Verstand solide wird.

Wenn wir nun nochmals das Stück „Beginnings“ hören, können wir dazu einzelne Melodien spielen. Wichtig ist hierbei, dass wir im Moment nur die Notenwerte spielen, welche wir schon kennen. Es geht nicht um Geschwindigkeit, sondern nur schon einzelne Töne zu diesem Stück können sich sehr schön anhören. Einfach probieren!

Einführung Songs spielen:immer in 4 Takten denken

Song „Pop Country Groove“Song "Pop Country Groove"

™™C F G C F G C44&

Pop Country Groove

? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? wHier spielen wir wieder unsere 3 Akkorde, die wir bereits gelernt haben. Du bist vermutlich erstaunt, dass es hier bereits schon viel besser geht als beim ersten Mal - Dein erstes Erfolgserlebnis!

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25 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

Song „Oh when the Saints“Song "Oh when the Saints"

Wir spielen die Akkorde zu dem Stück und können die Melodie vorerst mitsingen. Wer mag, kann nach Gehör auch schon probieren die Melodie zu spielen. Mit der rechten Hand kennen wir bereits die Töne C bis G. Diese kommen alle in diesem Stück vor.

Viel Spass beim Üben!

Oh when the saints

C C

go march in'- in

C

C

oh when the saints

C

go march

C

in'- in

G5

G

Oh Lord I want

C

to be

C

in that num

F

ber-

9

F

when the saints

C

go march

C

in'

G

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C13

44&

Oh when the saints

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&

&

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26 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

Lektion 3Die 3 verschiedenen Ebenen

Die 3 verschiedenen Ebenen eines Stücks

Während wir einen Song spielen, sind wir immer mit 3 verschiedenen Ebenen verbunden:

melodisch:

Der melodische Rhythmus entspricht dem Gesang. Der Sänger oder die Sängerin hat eine eigene Rhythmik in der Melodie. Wenn wir ein Leadsheet anschauen, dann sehen wir, dass die - meist einstimmige - Melodie aus Pausen und Noten besteht. Die Melodie wird zwar notiert, dient aber nur als Basis Referenz. Denn wenn wir die Melodie genau so singen resp. spielen würden, würde sich das Stück so anhören, wie wenn ein Roboter das Stück wiedergeben würde. Wir achten darauf, dass wir den Text des Stücks genau kennen und können uns an diesem orientieren. Wir achten auf den natürlichen Textfluss während wir das Stück singen. Dies ist ein gefühlsmässiger Prozess, wir orientieren uns dabei nicht an den Noten, sondern achten einfach darauf, dass es sich natürlich und „im Flow“ anhört.

harmonisch:

Der harmonische Puls entspricht dem Wechsel der Akkorde. Diese wechseln in der Regl auf den ersten Schlag oder auf den ersten und dritten Schlag. Wir sprechen hier von einem harmonischen Rhythmus & Puls.

rhythmisch:

Um dem Stück einen Charakter zu geben, begleiten wir es mit einer eigenen Rhythmik. Diese steht nirgendwo auf dem Leadsheet, sie darf frei interpretiert werden. Je grösser das Können eines Musikers ist, desto freier kann er diesen Teil gestalten. Hier haben wir fast unendliche Möglichkeiten und können die Musik frei nach Belieben gestalten.

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C G C3

5

44 44

44 44

44

&melodisch

&

rhythmisch

harmonisch

&

f f f f f f F

f f f f f f F

V ™ Vj V V V V ™ Vj V V V

Repetition NotenwerteWir repetieren nochmals die Notenwerte und lernen die dazugehörigen Pausen

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28 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

3

5

7

9

11

44 44

44 44

44 44

44 44

44

&ganze Note 4 Schläge ganze Pause

halbe Pause

&halbe Note 2 Schläge

1 Schlag viertel Pause

&viertel Note

achtel Pause

&achtel Note

achtel Triole

1/2 Schlag

1/3 Schlag

&

Sechzehntel

achteltriolen Pause

Sechzehntel Pause

3

3 3 3

3 3 3 3

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Was ist ein Dreiklang?Definition & Praxis Dreiklang

Als Dreiklang bezeichnet man einen Akkord, welcher aus 3 Tönen besteht. Diese können unterschiedlich angeordnet sein und auch mal tief, mal hoch gespielt werden oder die einzelnen Töne können auch mehrmals gespielt werden. Um einen Akkord zuzuordnen und diesen zu benennen, sind die einzelnen Töne entscheidend.

So besteht der

C-Dur aus den Tönen C - E - G

F-Dur aus den Tönen F - A - C

G-Dur aus den Tönen G - B - D

Es handelt sich dabei um Dur-Dreiklänge, weil das Verhältnis des Grundtons und des zweiten Tons in der Fachsprache eine grosse Terz beträgt. Mehr dazu später. Ein Dur-Dreiklang assozieren wir mit einem fröhlichen Gefühl.

Am Besten lernst Du diese Töne auswendig. Ziel ist es, dass Du die Töne der Akkorde weisst, ohne dass Du darüber nach zu denken brauchst. Denn dann kannst Du die Töne über die ganze Tastatur spielen. Stell Dir vor, dass Du mit der Ziet so richtig über die Tasten flitzen kannst, denn Du weisst schon wo die richtigen Töne sind. Dies führt uns zum nächsten Aspekt, wir lernen jetzt zuerst die Akkorde beidhändig zu spielen.

Akkorde mal andersDreiklänge mit Bassnote

Jetzt beginnen wir den Klang des Klaviers besser auszunutzen. Sobald wir die Töne der Akkorde auf der Klaviertastatur verteilen und weiter auseinander spielen, gewinnen die Akkorde an Tiefe und Reichtum. Und somit fangen wir nun an beidhändig Klavier zu spielen.

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Den C-Dur spielen wir nun

mit der linken Hand den Basston C

mit der rechten Hand die Grundstellung des Akkords

Den F-Dur spielen wir nun

mit der linken Hand den Basston F

mit der rechten Hand die Grundstellung des Akkords

Den G-Dur spielen wir nun

mit der linken Hand den Basston G

mit der rechten Hand die Grundstellung des Akkords

Hier sehen wir bereits zum ersten Mal, dass es möglich ist, dasselbe Stück auf zwei verschiedene Arten zu begleiten. Je mehr wir nun wissen, wie wir die Akkorde spielen und die Rhythmen kombinieren können, desto freier können wir uns zukünftig am Klavier ausdrücken.

Nun können wir die bereits gelernten Stücke mit diesen Akkorden spielen und es klingt schon nach viel mehr, da wir die Bassnoten dazu spielen.

Wir können auch probieren, die rechte Hand eine Oktave höher zu spielen - wie hört sich das an?

Alle Töne der Tonart C-DurTonleiter Einführung & Praxis

44&C D E F G A B C

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Hier sehen wir nun die Noten der C-Dur Tonleiter. Wir spielen diese mit der rechten Hand hinauf und hinunter.

Dasselbe können wir natürlich auch mit der linken Hand spielen. Wir beginnen einfach mit dem Ton C mit der linken Hand mit dem ersten Finger. (der Daumen)

Dies ist eine rein technische Uebung. Zuerst spielen wir die Töne von C-Dur mit der rechten Hand (diese ist im Moment für diese Uebung wichtiger, da wir die Melodien mit der rechten Hand spielen), dann mit der linken. Wer mag, kann sogar schon probieren, beide Tonleitern gleichzeitig zu spielen. Am Besten ganz langsam damit anfangen, denn die Nervenbahnen in Deinem Hirn brauchen Zeit um diese unabhängigen Bewegungen zu speichern.

Denken in „4-er Pakete“siehe Lektion 2 „Denken in 4 Takten“

Wir gehen jetzt nochmals zurück zu den Akkorden. Wenn wir eine CD hören oder einen x-beliebigen Song im Radio, werden wir feststellen, dass diese Anzahl Takte der Songs praktisch immer durch 4 unterteilen lassen. So besteht zum Beispiel das Stück „Oh when the saints“ aus 16 Takten. Unabhängig davon in

• welcher Tonart

• in welchem Tempo

• mit welchem Intrument

• in welchem Stil

wir das Stück spielen. Am besten probierst Du einfach mit zu zählen bei einem Stück, das Du gut kennst. Wieviele Takte hat die Strophe, wieviele der Refrain?Wenn wir nun ein neues Stück lernen, dann ist es am einfachsten, wenn wir immer wieder 4 Takte nacheinander lernen und uns diese Akkordfolgen einprägen.

Dies ist enorm wichtig, wenn wir uns am Klavier ausdrücken möchten. Denn mit der Zeit bekommst Du ein intuitives Gespür, wieviele Takte ein Refrain hat. Sobald dieses Gefühl bei dir verankert ist, kannst Du wirklich frei darüber spielen und brauchst nicht mehr zu zählen.

Wir können dies folgendermassen üben:

™™C F G G C44& ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? w

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Bei dieser einfachen Akkordfolge können wir die Akkorde nur mit der linken Hand spielen oder wie schon vorhin gelernt mit beiden Händen. Nun spielen wir diese Akkordfolge mehrmals hintereinander. Am besten spielst Du dies mit dem Drumloop zusammen. Jeweils am Ende des Drumloop, d.h. nach 4 Takten, hörst Du, dass sich beim Schlagzeug etwas verändert. Das ist für Dich auch ein gutes Zeichen um zu merken, dass die Akkordfolge wieder von vorne beginnt. Probiere es ausgiebig mit dem Drumloop und dann auch ohne. Rhythmisch kannst Du auch hier wieder wählen zwischen ganzen, halben oder viertel Noten.

Viel Spass!

Das Sustainpedal

Das Sustainpedal

Wenn wir einem guten Pianisten zuhören, klingt sein Spiel meistens sehr flüssig und es ist gar nicht mehr wahrzunehmen, dass er nur einzelne Tasten niederdrückt. Er bedient sich u.a. eines kleinen Tricks: Unten zu den Füssen haben wir 2 oder 3 Pedale zur Verfügung, je nach Klavier unterschiedlich. Sobald wir das rechte Pedal nach unten drücken, klingen die Töne ineinander. Man nennt das Pedal Haltepedal oder Sustainpedal.

Wenn wir nun die Akkorde einzeln üben, können wir die Tasten anschlagen, dann das Pedal drücken und in dieser Zeit den Akkord wechseln bzw. die Finger neu positionieren. Wichtig ist, dass VOR dem neuen Akkord das Pedal wieder oben ist. Wir heben dazu den Fuss ein wenig VORHER - das erfordert am Anfang ein wenig Übung, ist danach jedoch sehr einfach und läuft wie automatisch. Beim Autofahren haben wir übrigens den gleichen Mechanismus mit der Kupplung. :o)

Nun können wir den Trick mit dem Sustainpedal mit einfachen Rhythmen kombinieren - das hört sich doch schon nach was an!

Wir spielen dazu die Akkorde C - F - G - C nacheinander:

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Song „Beginnings“Die Akkorde spielen wie auf der Orgnial JamtrackDer Song „Beginnings“ wie im Original

Bis anhin haben wir das Stück nur mit der linken Hand gespielt. Nun werden wir wie vorhin gelernt, das Stück beidhändig spielen. Auch die Akkorde sind nun ein bisschen anders:

Den C-Dur spielen wir mit beiden Händen:

Das tiefe C mit der linken Hand.Die restlichen Töne mit der rechten Hand.

Den Fmaj 7 spielen wir mit beiden Händen:

Das tiefe F mit der linken Hand.Die restlichen Töne mit der rechten Hand.

Den F6 spielen wir mit beiden Händen:

Das tiefe F mit der linken Hand.Die restlichen Töne mit der rechten Hand.

Falls Du mit der klassischen Schreibweise vertraut bist, kannst Du im Beispiel unten die Klavierbegleitung auch lesen:

Das Beispiel in der obersten Zeile stellt die moderne Schreibweise dar. Wir haben hier die Information, dass wir die Akkorde C - Fmaj - F6 spielen mit einer Viertelrhythmik. Wie wir die einzelnen Töne anordnen ist dann reine Geschmackssache - hier gibt es unzählige Kombinationsmöglichkeiten.

Die unteren 2 Zeilen stellen jetzt die klassische traditionelle Schreibweise dar. Der Violinschlüssel enthält die Töne der rechten Hand, der Bassschlüssel (die unterste Zeile) die Töne der linken Hand.

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C FŒ„!7 F6 C FŒ„!7 F6&

Beispiel 3

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Es ist wichtig, dass wir als Pianisten die unterschiedliche Lautstärke des Klaviers ausgleichen können. Denn wenn mit derselben Anschlagstärke wir das F im Bass spielen und ein F im hohen Register, wird schon nach kurzer Zeit nur noch der tiefe F zu hören sein. Jetzt kannst Du darauf achten, dass Du, je tiefer Du spielst, immer leiser wirst. Somit wird Dein Spiel allmählich einen ausgewogenen Klang erhalten.

Akkorde üben mit DrumloopAkkorde mit Drumloop üben

Nun kennen wir schon 2 Möglichkeiten um einen Akkord zu spielen:

• mit der linken Hand der Dreiklang

• mit der linken Hand den Bass, mit der rechten Hand den Dreiklang

Am meisten Spass macht es, wenn Du das Wechseln der Akkorde mit einem Drumloop übst. Auch wenn es noch nicht von Anfang an klappt, einfach dran bleiben. Denn dann schlägst Du 2 Fliegen mit einem Steich:

• das rein technische Wechseln

• das gehörmässige Empfinden wo die „1“ ist im Drumloop

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Lektion 4Akkorde: Umkehrung in der Praxis

Die Akkordumkehrung

Bis anhin haben wir die Akkorde immer in der einfachsten Form, in der sogenannten Grundstellung gespielt. Es gibt natürlich noch weitere Möglichkeiten. Wir werden hier vorerst den C - F - G etwas anders spielen. Du wirst hören, dass es sich viel kompakter anhört als vorhin. Hier zeigt sich zum ersten Mal, wie wichtig es ist

• dass wir die Töne der Tastatur kennen• die Töne der Akkorde kennen

Denn eine Umkehrung eines Akkords ist nur eine neue Anordnung der Töne. Mehr dazu in Lektion 8.

einfache Rhythmen mit beiden Händeneinfache Rhythmen mit beiden Händen

Um eine Klavierbegleitung so richtig zum Klingen zu bringen, verwenden wir beide Hände zum Begleiten. Ziel ist es, dass wir beide Hände unabhängig voneinander spielen können. Wir beginnen ganz relaxed mit einfachen Rhythmen. Jetzt spielen wir einfach die Akkorde mit Bass in der linken Hand, den Akkord mit der rechten Hand.

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Die Kirchentonleitern

Kirchentonleitern in der Praxis

Bis anhin haben wir die C-Dur Tonleiter gespielt, d.h. wir haben mit dem C begonnen und wieder beim C aufgehört. Nun, in der Praxis ist es natürlich nicht immer so. Damit wir ein besseres Gefühl in der rechten Hand bekommen, werden wir uns den sog. Kirchentonleitern widmen. Das bedeutet nichts anderes, als dass ich

die Töne von C-Dur von einem anderen Ton

zu spielen beginnen. In unserem Beispiel haben wir die Tonleiter von F - F, dann von G - G. Diese Tonleitern haben in der Fachsprache spezielle Namen, die sind jetzt jedoch nicht wichtig. Entscheidend ist im Moment nur folgendes:

Dein Gehör spielt Tonleitern die anders klingen als eine normale Dur-TonleiterDu bekommst eine grössere Freiheit mit der rechten Hand

Song „Oh when the Saints“ etwas schwieriger

Song „Oh when the Saints“ beidhändig

Nun probieren wir die Melodie in der rechten Hand zu spielen. Die linke Hand kannst Du zuest noch weglassen. Das tolle hier ist, dass wir nur die Töne spielen, welche wir zu Beginn gelernt haben c - d - e - f - g. Am Besten Du spielst die Melodie nach Gehör. Falls es jetzt noch ein bisschen schwierig sein sollte, singe einfach die Meldodie und dann suche die einzelnen Töne. Und schon bald kannst Du die ganze Melodie spielen.

Danach kannst Du probieren, die linke Hand mit den einfachen Akkorden hinzuzufügen. Hier spielst Du vorerst nur ganze Noten.

Du kannst natürlich auch mit dem Jamtrack mitspielen und schon klingt‘s nach viel mehr.

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Lektion 5Von den Vietelnoten zu den AchtelnotenViertel- und Achtelnoten

Wenn wir einen Song genau hören, (das bedeutet wir hören aktiv) stellen wir fest, dass viele Noten und Töne irgendwo „zwischendrin“ vorkommen und nicht wie bis anhin, auf die sogenannten Zählzeiten. Genau hier kommt die spezielle Art von Pop, Rock, Jazz & Blues zum Tragen: das Empfinden der Rhythmik. Wir wir schon in der Rhythmuspyramide in der Lektion 2 gesehen haben, wird eine Achtelnote doppelt so schnell gespielt wie eine Viertelnote.

Was sich in der Theorie kompliziert anhört, ist in der Praxis sehr einfach zu verstehen.

œ Viertelnote

œ œ 2 Achtelnoten

50% 50%

Der Schlag wird nun exakt in je 50% aufgeteilt. Somit haben wir eine Note oder eine zwischen den einzelnen Schlägen.

Bis anhin haben wir Rhythmen von ganzen- bis zu den Viertelnoten gespielt. Damit lassen sich einfach Begleitungen spielen. Wenn wir nun einen Schritt weitergehen, dann können wir die Viertelnote nochmals unterteilen und erhalten 8-tel Noten. Und schon haben wir eine riesige Palette an Ausdrucksmöglichkeiten mehr. Wir werden uns in diesem Kurs ausgiebig mit den 8-tel Rhythmen beschäftigen.

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Definition 3-Klangs UmkehrungDefinition Umkehrung auf Whiteboard

Nun werden wir uns langsam an die Vielfalt der Akkorde herantasten. Wir haben bereits etwas mit Umkehrungen herumexperimentiert. Du hast sofort gemerkt, dass sich Dein Spiel viel kompakter und professioneller anhört, wenn Du die Umkehrungen der Akkorde so verwendest, dass Du möglichst wenige Noten von einem Akkord zu nächsten änderst oder auch einfach den kleinstmöglichen Weg wählst, um von einem Akkord zu Nächsten zu kommen.

Akkorde: Umkehrungen in der Praxis, Teil 2

Um die Umkehrungen in den Griff zu bekommen, spielst Du diese langsam mit der linken wie auch mit der rechten Hand. Lass Dir etwas Zeit, denn Deine Finger müssen sich zuerst an diese neue Handstellung gewöhnen.

Rhythmen und einzelne Töne kombinierenArpeggio 1-5-8 mit der linken Hand

Nun gehen wir einen Schritt weiter mit den Akkorden. Sobald wir unterschiedliche Rhythmen mit Akkorden und mit einzelnen Tönen kombinieren, fängt es „richtig“ an zu klingen.

Die obere Notenzeile stellt die rechte Hand dar, diese spielt die Akkorde wie bereits gelernt. Bei der unteren Notenzeile hingegen spielen wir nun einzelne Töne - sobald man Töne aus einem Akkord nacheinander spielt, spricht man in der Fachsprache von einem Arpeggio. (im engl. broken Chords)

Hier spielen wir nun jeweils mit den Fingern 5 - 2 - 1 zuerst den Grundton des Akkords, dann die Quint (5) des Akkords und dann die Oktave (8) nacheinander.

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Begleitmuster mit Arpeggio‘s

Arpeggio‘s mal anders - Einführung

Das was wir vorhin gelernt haben mit dem Arpeggio 1 -5 - 8 lässt sich natürlich auch für die 3-Klänge anwenden. Und dies mit beiden Händen! Und schon eröffnen sich wieder riesige Möglichkeiten, sich kreativ auszudrücken: Du kannst die Arpeggio‘s mit der linken Hand spielen oder mit der rechten. Wenn Du sie mit der linken Hand spielst, dann achte einfach darauf, dass Du diese nicht zu tief auf der Tastatur spielst, denn da kann es sein, dass es sich mulmig anhört. Dein Gehör entscheidet.

Arpeggio 1 -3 - 5 in der Praxis

In dem Beispiel auf dem Video habe ich ziemlich frei gespielt. Es ist nicht immer nötig die Arpeggio‘s immer in derselben Reihenfolge zu spielen. Du kannst wählen zwsichen den Kombinationen

1 - 3 - 5

1 - 5 - 3

3 - 1 - 5

3 - 5 - 1

5 - 1 - 3

5 - 3 - 1

Sobald Du das Arpeggio nicht mit dem Grundton beginnst, kann es sein, dass es sich je nach Stück etwas undefiniert anhört. Dann ist wichtig, dass Du mit der linken Hand den Basston mitspielst. Somit ist die Harmonie definiert und welche Reihenfolge der Töne Du dann in der rechten Hand spielst, ist Deine künstlerische Freiheit. Viel Spass beim Ausprobieren!

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Arpeggio‘s kombiniert mit MelodieArpeggio 1 -3 - 5 mit der linken HandMelodie in der rechten Hand

Jetzt gehen wir nochmals einen Schritt weiter, indem wir die Arrpegio‘s der linken Hand mit einer Melodie der rechten Hand kombinieren.

Das braucht jedoch etwas Zeit. Du kannst jetzt folgendes Ueben um das in den Griff zu bekommen:

Spiele die Arpeggios der linken Hand solange, bis Du etwas anderes Denken kannst und Deine Aufmerksamkeit auch auf etwas anderes lenken kannst. Somit ist sichergestellt, dass Du die Arpeggio‘s wirklich „in den Fingern“ hast.

Dann probiere eine Melodie zu summen mit nur einem Akkord. Beispiel: Spiele den C-Dur als Arpeggio in der linken Hand und summe eine Melodie dazu. Diese soll zu Beginn ganz einfach sein. Benutze dazu nur die Töne c-d-e-f-g.

Sobald Du mit der linken Hand das Arpeggio nicht mehr flüssig spielen kannst, ist das ein Zeichen dafür, dass Du noch zuviel Aufmerksamkeit dafür benötigst. Dann einfach den ersten Schritt nochmals repetieren.

Probiere einfach Kinderlieder so zu begleiten und oben die Melodie zu spielen. In diesem Kurs gebe ich Dir ein Beispiel dazu. (Twinkle Twinkle little Star)

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Lektion 6

Schnellere Tempi

Willkommen in der realen Welt des Musik machens: Während wir uns vorhin mehrheitlich auf die langsamen Tempi konzentriert haben, kann das Tempo eines Songs auch mal höher sein. Keine Panik! Das heisst nicht, dass wir schneller und mehr spielen werden, sondern einfach, dass das Tempo des Songs schneller ist. Wir können uns hier auf eine einfache Art des Begleitens konzentrieren, in dem wir einfachere Rhythmen wählen - mehr ist meistens nicht nötig.

Song „Rollin‘ Rhythm“

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Rolling Rhythm

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Du kannst beim Song „Rollin Rhythm“ alles repetieren was wir bereits gelernt haben:

• Akkorde: nur mit der linken Hand

• Akkorde: linke Hand spielt Bassnote, rechte Hand spielt Akkord

• Akkorde: Umkehrungen verwenden in der rechten Hand

• Arpeggio‘s: probiere einzelne Töne der Akkorde nacheinander zu spielen - Dein Gehör entscheidet was gut klingt

• Rhythmik: hier kannst Du frei wählen zwischen halben, viertel und 8tel Noten

Viel Spass!

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TonartenAufbau C-Dur / F-Dur

In der westlichen Musik haben wir insgesamt 12 Töne zur Verfügung. Wenn ich vom C bis C immer eine Taste nach oben spiele, den schwarzen Tasten mit eingeschlossen, dann sind das insgesamt 12 verschiedene Töne. So kann jeder Ton eine Tonart für sich darstellen.

Eine andere Tonart zu haben bedeutet, dass der Grundton ein anderer ist als der C. So kann jeder Ton, mit dem ich eine Tonleiter spiele, der Grundton einer neuen Tonart sein.

Nun die Frage: warum benötigt es überhaupt andere Tonarten? Jede Tonart hat ihren eigenen Charakter - im Popbereich haben wir meistens andere Tonarten als z.B. im Jazz. In der Praxis ist es meistens so, dass die Gesangsmelodie für den Sänger/Sängerin zu hoch oder zu tief ist. Und so transponiert man, d.h. das Stück wird in eine andere Tonart gesetzt. Der ganze Song erklingt nun höher oder tiefer. In einer anderen Tonart spielen wir dann andere Töne sowie andere Akkorde.

Aufbau C-Dur mit Stufen

Transponieren in einer andere Tonart

Nun haben wir schon 2 Tonarten kennen gelernt: C-Dur und F-Dur. Wenn wir ein einfaches Stück in C-Dur haben und dieses zu hoch oder zu tief ist zum Singen, transponieren wir es einfach nach F-Dur. Im umgekehrten Fall, d.h. wenn wir ein Stück in F-Dur haben, dann können wir es auch nach C-Dur transponieren.

Mit der Methodik, die wir bereits gelernt haben, ist dies ein Kinderspiel.

Eine I-IV-V in C-Dur enthält die Akkorde

C F G

Eine I-IV-V in F-Dur enthält die Akkorde

F Bb C

Somit können wir nun „Amazing Grace“ sowie „Oh when the Saints“ in eine andere Tonart setzen.

Merke: Transponieren bedeutet ein Stück in eine andere Tonart zu setzen.

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Die Tonart F-Dur

Als kleines Experiment spielen wir eine Tonleiter nach Gehör vom Ton F aus. Irgendwo hier werden wir einen Ton verändern, so dass es sich richtig anhört. Welcher ist es?

44&F G A Bb C D E F

w w w w w w w w

Genau, es ist der 4te Ton! Wir spielen hier zum ersten Mal auf einer schwarzen Taste.

Tonarten C-Dur und F-Dur in der Praxis

Ein neuer Akkord

Da wir uns nun in einer anderen Tonart befinden, haben wir hier auch andere Akkorde als vorhin. Wir lernen hier nur einen zusätzlichen Akkord: den Bb-Dur.

Den Bb-Dur spielen wir nun mit der linken Hand in der Grundstellung.(der Grundton des Akkords ist zu unterst.)

praktisches Beispiel „Twinkle Twinkle little Star“Twinkle Twinkle little Star transponieren

In diesem Video demonstriere ich, dass ich dieses Stück von C-Dur nach F-Dur transponieren müsste, um dazu zu singen. Jede Person hat einen bestimmten Stimmumfang. Dieser lässt sich durch gezieltes Training zwar erweitern, ist jedoch für ungeübte Sänger (wie mich) nicht möglich. Und somit probieren wir die Stücke in die Tonart zu setzen, welche sich gut anfühlen für unsere Stimme. Die Tonarten C-Dur und F-Dur sind in der Fachsprache eine Quart voneinander entfernt. Dies

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bedeutet, dass in den meisten Fällen die eine oder andere Tonart auch Deinen Stimmumfang treffen wird.

Twin

C

kle,- twin kle,- lit

F

tle- star,

C

How

F

I won

C

der- what

G

you are.

C

Up

C

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F

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C

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F

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C

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kle,- twin kle,- lit

F

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C

How

F

I won

C

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G

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C9

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Jane Taylor 18th CENTURY FRENCH FOLK SONG

Twinkle, Twinkle Little Star

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2. When the blazing sun is gone,When he nothing shines upon,Then you show your little light,Twinkle, twinkle all the night,Twinkle, twinkle, little star,How I wonder what you are.

3. Then the traveler in the darkThanks you for your tiny spark:He could not see which way to go,If you did not twinkle so.Twinkle, twinkle, little star,How I wonder what you are.

4. In the dark blue sky you keep,While you through my window peep,And you never shut your eye,Till the sun is in the sky,Twinkle, twinkle, little star,How I wonder what you are!

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Lektion 73 Möglichkeiten einen Song zu begleiten Die 3 Möglichkeiten ein Stück zu spielen

Hier habe ich nochmals zusammengefasst, dass wir jeden Song auf 3 verschiedene Grundarten spielen können. Du kannst dies bei jedem Stück anwenden. Die einfachste Form ist dann gegeben, wenn Du ein neues Stück übst. Sobald Du Dich sicher fühlst, kannst Du die Akkorde mit beiden Händen spielen. Und wenn Du Dich tiefer mit dem Klavierspiel beschäftigen möchtest, dann spielst Du die Melodie mit der rechten Hand und kannst Dich mit der linken Hand begleiten.

Twinkle Twinkle little Star - die 3 Möglichkeiten in der Praxis

Das Zählen der Achtel-Noten8tel Rhythmen wie zählen

Bis anhin haben wir jeweils die Zählzeiten zu einem Stück mitgezählt. Das ist absolut in Ordnung, denn so können wir uns orientieren. Wenn wir nun etwas spielen möchten, wo 8-tel Noten vorkommen, dann ist es hilfreich, wenn wir eine erweiterte Zählweise anwenden.

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1

2

8-tel Noten werden mit "und" mitgezählt, wenn sie vorhanden sind

3

1 + 2 + 3 + 4 + 1 2 3 4

1 2 + 3 4 1 + 2 + 3 4

1 + 2 + 3 4 + 1 2 3 4

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Was hat Rhythmik mit Mathematik zu tun?

Ein grundlegendes Verständnis der Notenwerte trägt zu meinen Möglichkeiten bei, mich am Instrument frei auszudrücken. Wenn wir lernen wie wir die einzelnen Notenwerte einsetzen und kombinieren können, dann sind wir in der Lage die Rhythmen beliebig zu kombinieren. Es hilft uns, wenn wir nebst dem Praktischen üben auch rein mathematisch die einzelnen Notenwerte zusammen zählen können. Dazu lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf das nächste Worksheet:

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Notenwerte verstehenwieviele Schläge ergeben die einzelnen Notenwerte?

q + iq =1

iq + iq =2

iq + q =3

q + q =4

q + q + q =5

q + h =6

h + q =7

h + iq =8

iq + h =9

iq + iq + iq =10

iq + q + q =11

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Einführung Rhythmen fühlen

Den Rhythmus fühlen

Dies mag auf den ersten Blick zu Beginn etwas „weit weg“ sein vom Klavierspiel. Stelle Dir die Bewegungen vor, welche wir beim Klavier spielen ausführen: Wir bewegen die Arme, Handgelenke und Finger. Wenn wir uns auf das Begleiten von Songs konzentrieren, dann spielen wir die Akkorde rhythmisch. Dies bedeutet, dass das Klavier zu diesem Zeitpunkt eigentlich ein perkussives Instrument ist.

Mit diesem Hintergrund möchte ich Dich ermutigen, die Rhythmen zuerst „trocken“ zu fühlen. Also nur die Bewegungen auszuführen. Dabei brauchst Du Dich vorerst nicht auf die Akkorde konzentrieren, sondern kannst den Rhythmus einfach nur trocken spüren. Sobald sich das für Dich natürlich anfühlt, wirst Du am Klavier den Unterschied sofort erfahren!

Eine neue TaktartDen Dreiviertel Takt assozieren die meisten von uns mit einem Walzer. Es gibt jedoch auch noch genügend andere Songs, die in dieser Taktart gespielt werden.

Einführung 3/4 Takt

Song „Amazing Grace“Song „Amazing Grace“3 Möglichkeiten, diesen zu spielen

Anmerkung: der Song ist im 9/8 Takt aufgeschrieben, wir können diesen auch als ¾ Takt fühlen und spielen. Wir zählen somit immer 1, 2, 3 - jeweils auf die 1 spielen wir den Akkord - wie viele Schläge hat dieser Akkord und wie würde der dazugehörige Notenwert aussehen?

Auch wenn Du kein geübter Sänger bist, möchte ich Dich ermutigen die Melodie zu singen. Es geht in diesem Kurs ja nicht um den Gesang, sondern ums Klavier spielen. Wenn wir die Stimme beim Musik machen hinzu ziehen, werden wir automatisch einen natürlichen, musikalischen Ausdruck erzielen.

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A maz

F

- ing- grace!

F

How sweet

the sound,

F

That

saved

F

a wretch

F

like me!

C C

I

6

once

F

was lost,

F7

but now

am found,

F

Was

10

blind,

F

but now,

C

I see.

IIIIIIIIII

F14

98&b

John Newton Amazing Grace

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52 Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung- activ music GmbH

Lektion 8Den Offbeat fühlenDen Offbeat spüren, Erklärung auf Whiteboard

Eine der zentralsten Aspekte der modernen Musik ist die Betonung des „Offbeats“. Während der Puls immer gleich bleibt (da wo wir mit dem linken Fuss mittappen), setzen wir in der Melodie immer wieder Akzente auf die „und“. Dies bringt die Musik erst richtig zum Leben.

Bevor wir uns tiefer am Klavier damit beschäftigen, empfehle ich Dir, dass Du das zuerst nur einmal probierst im Körper zu fühlen. Erst wenn Du es im Körper fühlst, wird sich das in Deinem Spiel bemerkbar machen.

den Offbeat spüren

Die AkkordumkehrungenAkkordumkehrungen - Teil 1

Bis anhin haben wir eine Möglichkeit der Akkordumkehrungen kennengelernt. Es ist jetzt essentiell, dass Du die Töne der Akkorde auswendig kennst. Zusammen kombiniert mit dem Wissen, wie die Töne der Tastatur heissen, weisst Du im Nu wie die Akkorde zu greifen sind. Ohne dass Du Dir über die Fingersätze Gedanken machen musst. Mit der Zeit wirst Du automatisch die richtigen Akkorde bzw. Fingersätze verwenden.

Natürlich können wir auch mit einer Umkehrung eine I - IV - V Kadenz zu spielen beginnen.

Akkordumkehrungen - Teil 2

Merke: Immer dann, wenn wir eine I-IV-V Akkordfolge in Dreiklängen spielen, wird jeder Typ 1 x vorkommen. Einmal die Grundstellung, dann die 1. Umkehrung, dann die 2. Umkehrung.

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Akkordumkehrungen - Teil 3

Auf dem Klavier zeige ich Dir wie Du diese in der Praxis spielen kannst.

alle Akkordumkehrungen in der Praxis

AkkordverbindungenTonarten Metapher mit Häuser

Jede Tonart enthält wiederum bestimmte Akkorde. Man kann dies am Besten mit einem Haus vergleichen. Das Haus stellt die Tonart dar. In dem Haus hat es verschiedene Zimmer. Jedes Zimmer wiederum stellt einen Akkord dar. In jedem Haus gibt es grössere und kleinere Zimmer. Übertragen auf die Musik bedeutet das nun, dass einzelne Akkorde wichtiger und gebräuchlicher sind als andere.

Um einfache Stücke zu begleiten, genügen im Normalfall nur 3 Akkorde. Man spricht von einer I-IV-V Verbindung. So können wir in der Tonart C-Dur z.B. die Akkorde

I - IV - V

als

C-Dur - F-Dur - G-Dur

definieren. Wir zählen einfach die Töne der Tonleiter nach oben, C ist der erste Ton, F der vierte, G der fünfte. Wenn wir nun den Akkord dazu spielen, erhalten wir in der Grundstellung C-Dur, F-Dur und G-Dur.

Nach dem gleichen Schema können wir auch in der Tonart F vorgehen: F ist der erste Ton, Bb der vierte, F der fünfte. Somit würde unsere I - IV - V Verbindung so aussehen:

I - IV - V

F-Dur Bb-Dur F-Dur

Wir lernen diese Akkorde nun flüssig nacheinander mit der linken Hand spielen. Eine Vorbereitung auf das nächste Stück.

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Song „Happy Birthday“

Song "Happy Birthday" am Piano

Ha py- Birth

C

day- to you

G

hap py- Birth

G

day- to you

C

hap py-

q = 85

Birth

C

day- dear fri

F

end- hap py- Birth

C

day- to

G

you

C6

34&

Happy Birthday

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Ich habe Dir das Stück auf dem Video in C-Dur präsentiert. Mit dem vorhandenen Wissen über das Transponieren von Songs, kannst Du nun „Happy Birthday“ auch in F-Dur spielen. Hinweis: der erste Ton der Gesangsmelodie ist nun der Ton „C“.

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Lektion 9Von Moll zu Durvon Dur zu Moll

Moll und Dur haben wir alle schon mal gehört - doch was bedeutet dies nun genau? Der C-Dur Akkord besteht aus den Tönen

C - E - G

Der Abstand vom C zum E bezeichnet man in der Fachsprache als grosse Terz, in der Umgangssprache wird einfach die Zahl 3 verwendet. Das ist einfach nach zu vollziehen: Wenn wir die einzelnen Töne der C-Dur Tonleiter mit Zahlen versehen, dann ist der dritte Ton ein E.

Wenn wir nun einen C Moll spielen möchten (wird als Cm niedergeschrieben), dann spielen wir einfach den E einen halben Ton tiefer und er wird zum Eb (sprich „Es“). Somit erhalten wir die Töne

C - Eb - G

In der Fachsprache haben wir nun aus der grossen Terz eine kleine Terz gemacht. Diese wird in der Umgangssprache als „b3“ notiert. Und im das Klangbild ist nun ein ganz anderes. Während der C-Dur einen fröhlichen Charakter hat, erklingt der Cm traurig/melancholisch.

Das Wechselspiel zwischen Spannung & Entspannung, traurig & fröhlich macht die Musik erst interessant.

Auf dem Klavier sieht das nun folgendermassen aus:

Cm: der Eb befindet sich auf der schwarzen Taste.

Dasselbe können wir nun auch mit den Akkorden F-Dur und G-Dur machen, wir setzen die grosse Terz einfach einen halben Ton tiefer.

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Beim F erhalten wir einen Ab (sprich „as“) und bei G einen Bb (sprich „bi flat“ oder „bes“)

Wenn wir die Akkorde nun nacheinander spielen wie in den Beispielen vorhin, erhalten wir eine I - IV - V Verbindung in Moll.

Cm - Fm - Gm

Sobald wir uns in der Tonart Cm befinden, werden aus ein paar weissen Tasten schwarze.

Song „Minor Mood“

™™A‹ D‹ A‹ E‹ A‹

™™C‹ C‹ F‹ G‹ C‹6

44

44

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Beispiel 1

Beispiel 2

Minor Mood

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Zusammenhang Moll & Dur

Moll ist ein verwandtes Tongeschlecht von C-Dur. Innerhalb der Tonart C-Dur befindet sich Am.

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Wir greifen den Am in der Grundstellung mit der linken Hand. Sobald wir uns in Moll befinden, ist dies meine erste Stufe (I).

Den gleichen Fingersatz verwenden wir für den Dm (dies ist jetzt unsere IV Stufe)

und einen Ton höher denselben Fingersatz für die V. Stufe, den Em.

Die I - IV- V Akkorde in Am heissen

Am - Dm - Em

Diese können wir allesamt auf den weissen Tasten spielen. Anhand der Informationen vorhin probieren wir diese auf der Tastatur zu spielen.

Die Mollakkorde in der Praxis

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Die punktierte Notepunktierte Noten auf Whiteboard erklärt

Je mehr Rhythmen wir zur Verfügung haben, desto freier können wir uns am Klavier ausdrücken und damit die Musik gestalten. Du kannst Dir das so vorstellen, ähnlich wie bei einem Computer: je mehr er gefüttert wird, desto mehr kommt als Output heraus.

Wenn wir die Rhythmen tiefer verinnerlichen wollen, dann empfehle ich Dir, dass Du die Rhythmen lernst

• aufzuschreiben

• dann zu tappen

• dann zu spielen

Das mag sich zuerst nach viel Arbeit anhören, macht jedoch total Spass. Wenn Du die Rhythmen aufzuschreiben beginnst, dann wirst Du wirklich merken, wieviel Du von der Materie verinnerlicht hast.

Mehr Drive - die punktierte Note fühlendie punktierte Noten fühlen

Bei der punktierten Note handelt es sich um eine Verlängerung. Es gibt eine einfache Beschreibung was passiert, wenn wir einen Punkt zu einem Notenwert hinzufügen: Der Note verlängert sich um die Hälfte ihres Wertes.

Hier einige Beispiele, bei denen die punktierte Note wiederholt enthalten ist:

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Rhythmus Uebungen

44&übe diese Rhythmen solange, bis Du sie auswendig kannst

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Auch hier probiere wieder die einzelnen Noten zu tappen, dann zu spielen. Du kannst beim Spielen jeweils einen Akkord oder nur eine einzelne Note verwenden.

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Lektion 10Keep in Time!

das Üben mit dem Metronom

Während des Übens ist es völlig normal, dass wir manchmal einfache Sachen schneller spielen als langsame. Nun, die Musik sollte - egal was wir gerade spielen - immer in einem Fluss sein, denn nur so beginnt sie wirklich zu klingen.

Um das zu erreichen, probieren wir fortan mit dem Metronom zu üben. Das wird zu Beginn eine Umstellung sein und etwas Ausdauer erfordern. Sobald wir uns daran gewöhnt haben, ist das für uns normal. Längerfristig werden wir das Metronom manchmal brauchen und dann wieder auf die Seite legen. Denn letzten Endes wollen wir uns der Musik ganz natürlich hingeben, ohne unsere Aufmerksamkeit auf ein Metronom zu lenken.

Als erste Übung spielen wir die C-Dur Tonleiter mit dem Metronom. Wenn wir dieses auf 60 einstellen, bedeutet das, dass es 60 bpm (beats per minute) hat und im Sekundentempo läuft. Auf jeden Schlag spielen wir eine Note - und scho merken wir, dass es manchmal besser läuft und manchmal weniger. Wer mag, kann das Tempo auch schon hinaufsetzen - aber erst wenn das Tempo 60 flüssig gespielt werden konnte.

Improvisation

Nun, wozu lernen wir eine Tonleiter spielen? Sicher nicht, um diese einfach hinauf- und hinunter zu spielen! Nein, mit dieser können wir letztendlich Melodien spielen. D.h. wir können die Melodie eines Stücks nachspielen oder ganz einfach improvisieren. Die Stücke auf der CD eignen sich allesamt auch, um einfach mitzuspielen. Mal hört sich ein Ton besonders gut an, manchmal benutzen wir den Ton eher als „Durchgangston“ d.h. wenn wir den Ton lange aushalten würden, würde er falsch klingen, doch um etwas Spannung zu erzeugen, kann ein Ton als „Durchgangston“ benutzt werden.

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Nun können wir uns schon an die Improvisation wagen. Wir wissen nun, wo sich die richtigen Töne befinden in C-Dur. Jetzt geht es darum, diese näher kennenzulernen. D.h.

• wie hört sich der Abstand zwischen den einzelnen Tönen an?

• können wir eine einfache Melodie nach Gehör spielen?

• wie hören sich die einzelnen Töne an über die verschiedenen Akkorde?

Ich habe Dir zu Beginn des Kurses eine kleine Kostprobe zu „Beginnings“ als Video vorgestellt. Der Weg zur Improvisation ist etwas, womit sich Jazzmusiker das ganze Leben lang beschäftigen. Darin gibt es unendlich viel zu entdecken. Ohne tiefer in die Materie einzutauchen, möchte ich Dich ermutigen, es einfach auszuprobieren. Der Weg zum freien Spiel läuft hier viel über „Trail & Error“, also versuchen, Fehler machen, wieder versuchen … Denn kein Mensch hat von Beginn weg improvisieren können. Das Ziel eines improvisierenden Musikers ist, dass er schon BEVOR er die Noten spielt, weiss wie es sich anhören wird. Ich wünsche Dir viel Spass dabei!

2-stimmige Rhythmen verstehen2-stimmige Rhythmen auf Whiteboard

Jetzt geht‘s ans Eingemachte: Wir lernen die Rhythmen mit beiden Händen zu spielen! Sobald die Hände unabhängig über die Tasten flitzen, beginnt das Klavier so richtig zu klingen. Je unabhängiger unsere Hände sind, desto freier können wir uns ausdrücken.

Auch hier kannst Du natürlich die Rhythmen zuerst aufschreiben oder einfach ein paar Beispiele von diesem Booklet üben. Immer daran denken, zuerst tappen, dann spielen. So wirst Du am Raschesten zum Ziel kommen!

2-stimmige Rhythmen fühlen

Zum Schluss gibt‘s noch jede Menge Beispiele um diese Rhythmen zu üben. Diese kannst Du trocken mit Metronom oder mit den Drumloop‘s üben. Die 8-tel Rhythmen die wir hier behandelt haben beginnen ab Tempo 100 auf dem Klavier so richtig gut zu klingen. Wenn das Tempo noch darunter ist, ist‘s eher noch ein wenig wie eine Uebung. Jedoch ist‘s wichtig zuerst die Sachen langsam zu üben, so dass diese so „richtig sitzen“.

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Beispiel 2

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Nachtrag

Geschafft! Ich gratuliere Dir zu Deinem Durchhaltewillen und Einsatz - und hoffe, dass Dir der Einstieg ins Klavierspiel leicht gefallen ist und Du möglichst viel Freude dabei hattest. Dies war ein Einsteigerkurs - aktiv music bietet weitere Gitarren- und Klavierkurse an - Du kannst das bereits Gelernte noch vertiefen oder neue Horizonte erklimmen. activ music bietet auf Wunsch auch privaten Unterricht an. Ich wünsche Dir viel Erfolg auf all Deinen musikalischen Wegen.

activ musicSven Haefliger

im April 2011

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