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Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 PISA 2000 Die Studie und ihre Ergebnisse Wie gut sind Jugendliche auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet?

PISA 2000 Die Studie und ihre Ergebnisse

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PISA 2000 Die Studie und ihre Ergebnisse. Wie gut sind Jugendliche auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet?. OECD-Studie PISA 2000. Prozess- und Ertragsindikatoren für politisch-administrative Entscheidungen zur Verbesserung der nationalen Bildungssysteme - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000

PISA 2000 Die Studie und ihre

Ergebnisse

Wie gut sind Jugendliche auf die Herausforderungen der Zukunft

vorbereitet?

Page 2: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 2

OECD-Studie PISA 2000

Prozess- und Ertragsindikatoren für politisch-administrative Entscheidungen zur Verbesserung der nationalen Bildungssysteme

• Internationaler Untersuchungsauftrag der OECD • National erweiterter Untersuchungsauftrag der

KMK

Nationaler Projektmanager: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin

Page 3: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 3

Untersuchungsgegenstand und Durchführung von PISA

Untersuchung der Leistung 15-Jähriger aller Schulformen (national zusätzlich des 9. Schuljahrgang) in den Bereichen

• Lesekompetenz, • mathematische Grundbildung,• naturwissenschaftliche Grundbildung und• fächerübergreifende Kompetenzen.

Der Zusammenhang zwischen Ergebnissen und Merkmalen von Jugendlichen und Schulen soll mit Hilfe kontextbezogene Indikatoren erfasst werden, über

• Schülerfragebogen, • Elternfragebogen, • Schulfragebogen.

Page 4: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Bedingungen schulischer LeistungenAllgemeines Rahmenmodell

Sozio-ökonomischer

Status der Eltern

Bildungs-niveau

der Eltern

EthnischeHerkunft

der Familie

Alters-gruppe

KulturellesKapital

SozialesKapital

Klassen-kontext

Schule/Fach-

bereich

Elterliches Erziehungs- und Unterstützungsverhalten

Medien-umwelt

IndividuelleVerarbeitung

aktive LernzeitAnstrengung/

AufmerksamkeitLernstrategien

HandlungskontrolleEmotionen

IndividuelleLernvoraus-setzungen:

kognitivmotivational

sozial

Unterrichtsprozesse(Instruktions- und Interaktionsgeschehen)

Lehrerexpertisesubjektive Theorie/Überzeugungen

allgemeine Berufsmerkmale

Lern-und

Leistungs-ergebnisse

Nur die gelblich unterlegten Bereiche werden in der PISA-Studie nicht erfasst.

Page 5: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 5

Repräsentative Stichprobe

Disproportional (nicht anteilig der Schulform) Geschichtet (nach Schulformen) Geklumpt (nach Schulen)

219 deutsche Schulen in der internationalen Studie, davon 16 in Niedersachsen(4 Hauptschulen, 6 Realschulen, 5 Gymnasien, 1 Integrierte Gesamtschule)

1247 deutsche Schulen in der nationalen Ergänzung, in Niedersachsen insgesamt 25 Schulen je HS, RS, Gym, 5 IGS, 1 mit mehreren Bildungsgängen, 2 BBS

Page 6: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 6

Vorliegende Analyse Dez. 2001

Alle Auswertungen beziehen sich auf die internationale Stichprobe, d.h. auf 219 deutsche Schulen.

Die Rangfolgen gelten für diesen internationalen Teil.

Aber: Inhaltliche Aussagen über die

Kompetenzbereiche beziehen sich auf die internationalen und die nationalen Aufgaben.

Fächerübergreifende Kompetenzen sind noch nicht ausgewertet.

Page 7: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 7

Schulbesuch der 15-Jährigen

Anteil in %

Klasse5-7

Klasse8

Klasse9

Klasse10

Jahrgang11-13

OECD-Durch-schnitt

5,6 37,1 48,9 8,4

Deutsch-land gesamt

15,9 60,5 23,5 0,1

Nieder-sachsennach Ref. 307

1,2 16,1 54,1 28,3 0,02

Page 8: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 8

Schulkarrieren 15-Jähriger

Zusätzlich in Deutschland erhobene Daten ergeben, dass 12% der 15-Jährigen zunächst vom

Schulbesuch zurückgestellt wurden und 24% eine Klasse wiederholen mussten.

dass Rückläufer aus anderen Schulformen sich in der Hauptschule mit 16%, in der Realschule mit 9% und in der IGS mit 10% finden.

Wiederholungen und Rückstellungen oft nicht zu günstigeren Lernsituationen führen.

Page 9: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 9

Schul- und Unterrichtsorganisation I

In vielen OECD-Ländern gibt es im Pflichtschulbereich keine selektiven Schulen.Es wird dennoch nicht auf Differenzierung nach Leistung verzichtet, teils durch entsprechende Schulzweige, teils durch eine Art Kurssystem oder informell durch Niveaugruppen.

In einigen Ländern gibt es selektive Schulen, sie beginnen aber häufig erst ab 7 oder 8 oder 9.

Page 10: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 10

Schulformen als selektionsbedingte Lernmilieus I

Die Höhe der erreichten Leistungen der 15-Jährigen hängt in Deutschland mit der besuchten Schulform zusammen.

Aber: Auch der sozioökonomische Status und die

ethnische Herkunft verteilen sich schulformspezifisch.

Die Höhe der erreichten Leistung hängt mit dem sozioökonomische Status sowie der ethnischen Herkunft zusammen.

Page 11: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 11

Abhängigkeit von Sozialstatus und Schulform 15-Jährige nach Sozialschichtzugehörigkeit und Schulform (in %)

0

10

20

30

40

50

60

Hauptschule/Berufsschule RealschuleGymnasium Integrierte GesamtschuleSonderschule

Sozialschicht der Bezugsperson im Haushalt (EGP)

ObereDienstklasse

(I)

Untere Dienstklasse

(II)

Routine-Dienstleistungen

(III)

Selbstständige (IV)

Facharbeiter (V-VI)

Un- und ange-lernte Arbeiter

(VII)

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Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 12

Schulformen als selektionsbedingte Lernmilieus II

Schulen gleicher Schulform haben eine ähnliche soziale Struktur.

50% der Kinder der oberen Dienstklasse besuchen das Gymnasium, 10% der Kinder aus Familien von ungelernten oder angelernten Arbeitern. In der Hauptschule sind es 10% aus der o.g. oberen und 40% aus der o.g. unteren Kategorie.

In Haupt- und Sonderschulen konzentrieren sich Jugendliche aus sozial schwachen Familien und Jugendliche mit Migrationshintergrund.

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Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 13

Lesekompetenz -PISA-

Lesen als Hilfsmittel • für das Erreichen persönlicher Ziele, • Bedingung für die Weiterentwicklung eigenen

Wissens und eigener Fähigkeiten, • Voraussetzung für die Teilnahme am

gesellschaftlichen Leben.

Untersuchte Aspekte Informationen ermitteln Textbezogenes Interpretieren Reflektieren und Bewerten

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Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 14

Textbeispiel Graffiti

Über Geschmack lässt sich streiten. Die Gesellschaft ist voll von Kommunikation und Werbung. Firmenlogos, Ladennamen. Große, aufdringliche Plakate in den Straßen. Sind sie akzeptabel? Ja meistens. Sind Graffiti akzeptabel? Manche Leute sagen ja, manche nein.

Wer zahlt den Preis für die Graffiti? Wer zahlt letzten Endes den Preis für die Werbung? Richtig! Der Verbraucher.

Haben die Leute, die Reklametafeln aufstellen, dich um Erlaubnis gebeten? Nein. Sollten also die Graffiti-Maler dies tun? Ist das nicht alles nur eine Frage der Kommunikation – der eigene Name, die Namen von Banden und die großen Kunstwerke auf offener Straße?

Denk mal an die gestreiften und karierten Kleider, die vor ein paar Jahren in den Läden auftauchten. Und an die Skibekleidung. Die Muster und die Farben waren direkt von den bunten Betonwänden geklaut. Es ist schon komisch, dass die Leute diese Muster und Farben akzeptieren und bewundern, während sie Graffiti in demselben Stil scheußlich finden.

Harte Zeiten für die Kunst. Sophia

Ich koche vor Wut, die Schulwand wird nämlich gerade zum vierten Mal gereinigt und frisch gestrichen, um Graffiti wegzubekommen. Kreativität ist bewundernswert, aber die Leute sollten Ausdrucksformen finden, die der Gesellschaft keine zusätzlichen Kosten aufbürden.

Warum schädigt ihr den Ruf junger Leute, indem ihr Graffiti malt, wo es verboten ist? Professionelle Künstler hängen ihre Bilder doch auch nicht in den Straßen auf, oder? Stattdessen suchen sie sich Geldgeber und kommen durch legale Ausstellungen zu Ruhm.

Meiner Meinung nach sind Gebäude, Zäune und Parkbänke an sich schon Kunstwerke. Es ist wirklich armselig, diese Architektur mit Graffiti zu verschandeln, und außerdem zerstört die Methode die Ozonschicht.Wirklich, ich kann nicht begreifen, warum diese kriminellen Künstler sich so viel Mühe machen, wo ihre „Kunstwerke doch bloß immer wieder beseitigt werden und keiner sie mehr sieht.

Helga

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Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 15

Aufgabenbeispiele

Man kann darüber sprechen, was in einem Brief steht (seinen Inhalt).

Man kann über die Art und Weise sprechen, wie ein Brief geschrieben ist (seinen Stil).

Unabhängig davon, welchem Brief du zustimmst: Welcher Brief ist deiner Meinung nach besser?

Erkläre deine Antwort, indem du dich auf die Art und Weise beziehst, wie einer oder beide Briefe geschrieben sind.

Die Absicht der beiden Briefe ist es,

A. zu erklären, was Graffiti sind.

B. Meinungen zu Graffiti zu äußern.

C. die Popularität von Graffiti zu beweisen.

D. den Leuten mitzuteilen, wie viel ausgegeben wird, um Graffiti zu entfernen.

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Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 16

Lesekompetenz –Kompetenzstufen-

Fünf Kompetenzstufen, die sich orientieren an

der Komplexität des Textes, der Vertrautheit mit dem Text, der Deutlichkeit der Hinweise auf die

relevanten Informationen, der Anzahl und Auffälligkeit von

zusätzlichen ablenkenden Elementen.

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Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 17

Lesekompetenz –1.Kompetenzstufe-

Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, explizit angegebene Informationen zu lokalisieren,

wenn keine konkurrierenden Informationen im Text vorhanden sind.

den Hauptgedanken oder die Intention des Autors in einem Text über eine vertrautes Thema zu erkennen, wobei der Hauptgedanke auffällig ist, weil er am Anfang des Textes erscheint oder wiederholt wird.

einfache Verbindungen zwischen Informationen aus dem Text und allgemeinem Alltagswissen herzustellen, wobei der Leser ausdrücklich angewiesen ist, relevante Faktoren zu beachten.

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Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 18

Leistungen in der Lesekompetenz

5% 10% 25% MW 75% 90% 95%

280 330 410 484 (2,5) 560 620 640

Testleistungen zugeordnet zu Perzentilen

Mittelwert 484, Standardabweichung 111, Standardfehler 2,5

Normierung des OECD-Mittelwerts auf 500,

der OECD-Standardabweichung auf 100

Erreichte Kompetenzstufen

I II III IV V

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Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 19

Gesamtskala Lesen

200 300 400 500 600 700 800

Luxemburg

Italien

Schweiz

Dänemark

Vereinigte Staaten

Frankreich

Norwegen

Österreich

Belgien

Schweden

Japan

Vereinigtes Königreich

Australien

Kanada

Finnland

OECD-Durchschnitt

Deutschland

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Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 20

Erreichte Kompetenzstufen in den Leistungen der Lesekompetenz

Anteilin %

unter I

I>335

II>408

III>481

IV>553

V>625

Finnland 2 5 14 29 32 18

OECD-Gesamt

6,0 11,9 21,7 28,7 22,3 9,5

Deutsch-land

9,9 12,7 22,3 26,8 19,4 8,8

Mindeststandard

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Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 21

Teilnehmerstaaten nach dem Anteil der 15-Jährigen, die Kompetenzstufe I im Lesen nicht überschreiten

Besetzung der Gruppe schwacher Leser in Prozent der Alterskohorte

Unter 10% 10 bis unter 15%

15 bis unter 20%

20 bis unter 25%

Größer gleich 25%

Finnland Australien Belgien Deutschland Brasilien

Irland Frankreich Dänemark Griechenland Lettland

Japan Island Italien Liechtenstein Luxemburg

Kanada Neuseeland Norwegen Polen Mexiko

Korea Österreich Schweiz Ungarn Portugal

Schweden Spanien Russische Förderation

Vereinigtes Königsreich

Tschechische Republik

Vereinigte Staaten

Page 22: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 22

Erkennen schwacher Leser

Nur 11,4% der 15-Jährigen, die nicht die Kompetenzstufe I erreichen, werden von ihren Lehrkräften als schwache Leser eingeschätzt.

Bei denen, die gerade die Kompetenzstufe I erreichen, sind es nur 3,7%.

Der größte Teil der Risikogruppe wird nicht erkannt.

Page 23: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 23

Abhängigkeit von erreichter Leistung und Sozialstatus I Veränderung der Lesekompetenz bei Veränderung des Sozialstatus

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50

JapanFinnlandKanada

ItalienSchwedenNorwegenFrankreich

MexikoNiederlande

AustralienÖsterreich

Vereinigte StaatenVereinigtes Königreich

BelgienLuxemburg

Schweiz

Deutschland

Veränderung der Lesekompetenz bei Veränderung der Sozialschicht um eine Standardabweichung

Page 24: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 24

Abhängigkeit von erreichter Leistung und Sozialstatus II Unterschiede in der mittleren Lesekompetenz von 15-Jährigen aus Familien des oberen und unteren Viertels der Sozialstruktur

0 20 40 60 80 100 120

JapanFinnlandKanada

ItalienÖsterreichNorwegenSchweden

NiederlandeMexiko

FrankreichAustralien

Vereinigte StaatenVereinigtes Königreich

LuxemburgSchweizBelgien

Deutschland

Testwerte

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Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 25

Abhängigkeit von erreichter Leistung und Sozialstatus III 15-Jährige nach Sozialschichtzugehörigkeit und mindestens erreichter Kompetenzstufe im Lesen

ObereDienstklasse

(I)

Sozialschicht der Bezugsperson im Haushalt (EGP)

Untere Dienstklasse

(II)

Routine-Dienstleistungen

(III)

Selbstständige (IV)

Facharbeiter (V-VI)

Un- und ange-lernte Arbeiter

(VII)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Mind. Stufe 1Mind. Stufe 2Mind. Stufe 3Mind. Stufe 4Stufe 5

Insgesamt

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Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 26

Abhängigkeit von erreichter Leistung und Sozialstatus III b 15-Jährige nach Sozialschichtzugehörigkeit und mindestens erreichter Kompetenzstufe im Lesen (nur Schüler aus Familien ohne Migrationshintergrund)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Pro

zent

Mind. Stufe 1Mind. Stufe 2Mind. Stufe 3Mind. Stufe 4Stufe 5

ObereDienstklasse

(I)

Untere Dienstklasse

(II)

Routine-Dienstleistungen

(III)

Selbstständige (IV)

Facharbeiter (V-VI)

Un- und ange-lernte Arbeiter

(VII)

Sozialschicht der Bezugsperson im Haushalt (EGP)

Page 27: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 27

Abhängigkeit von Migrationsstatus und Schulform 15-Jährige nach Migrationshintergrund der Familie und Schulform ohne Sonderschüler (in %)

0

10

20

30

40

50

60

Beide Eltern in Deutschlandgeboren

Ein Elternteil in Deutschlandgeboren

Kein Elternteil in Deutschlandgeboren

Familien mitMigrationsgeschichte

insgesamt

Migrationsstatus der Familie

Pro

zen

t

Hauptschule/Berufsschule Realschule Gymnasium Integrierte Gesamtschule

Page 28: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 28

Abhängigkeit von Migrationsstatus und Leistung 15-Jährige nach Migrationsstatus der Familie und mindestens erreichter Kompetenzstufe im Lesen (in %)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Beide Eltern in Deutschland geboren

Ein Elternteil in Deutschland geboren

Kein Elternteil in Deutschland geboren

Migrationsstatus der Familie

Pro

ze

nt

.

Mind. Stufe 1Mind. Stufe 2Mind. Stufe 3Mind. Stufe 4Stufe 5

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Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 29

Abhängigkeit von Migrationsstatus und Bildungschancen Relative Chancen des Sekundarschulbesuchs in Abhängigkeit vom Migrationsstatus der Familie (Verhältnisse der Beteiligungschancen [odds ratios])

Migrationsstatus der Familie

Bildungsgang (Referenz: Hauptschule)

RealschuleModell1

GymnasiumModell1

Integrierte Gesamtschule

Modell1

I II III IV I II III IV I II III IV

Beide Eltern in Deutschland geboren

2,64 2,19 ns ns4,42

2,69 ns ns 1,921,71

ns ns

Ein Elternteil in Deutschland geboren

1,46 ns ns ns3,46

2,10 ns ns 1,861,76

ns ns

Kein Elternteil in Deutschland geboren

Referenzklasse (odds = 1)

1 Modell I: Ohne Kontrolle von Kovariaten; Modell II: Kontrolle von Sozialschichtzugehörigkeit; Modell III: Kontrolle von Lesekompetenz; Modell IV: Kontrolle von Sozialschichtzugehörigkeit und Lesekompetenz.

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Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 30

Abhängigkeit von erreichter Leistung und Schulform I Lesekompetenz nach Bildungsgang1

1 Schüler aus Schulen mit mehreren Bildungsgängen (19 Schulen) wurden ihren Bildungsgängen entsprechend auf die anderen Bildungsgänge aufgeteilt.

0

5

10

15

20

25

30

125 175 225 275 325 375 425 475 525 575 625 675 725 775

Hauptschule

Realschule

IGS

Gymnasium

Page 31: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 31

Abhängigkeit von erreichter Leistung und Schulform II Schulen nach Schulform und mittlerer Lesekompetenz der 15-Jährigen (in %)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Sonder-schule

Hauptschule IntegrierteGesamt-schule

Schule mit mehrerenBildungs-gängen

Realschule Gymnasium

Schulform

Pro

ze

nt

Lesescore < 300Lesescore 301-350Lesescore 351-400Lesescore 401-450Lesescore 451-500Lesescore 501-550Lesescore 551-600Lesescore 601-650

Page 32: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 32

Ergebnisse zum Leseinteresse

Die Zeit, die die 15-Jährigen mit Lesen verbringen, und die erreichten Leistungen zusammen.

Der Anteil der 15-Jährigen, die nicht zum Vergnügen lesen, liegt in Deutschland mit 42% am höchsten.

Jungen erzielen im Lesen deutlich schwächere Leistungen als Mädchen. Dieses scheint am geringeren Interesse und an der geringeren Zeit, die mit Lesen verbracht wird zu liegen.

Page 33: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 33

Lernstrategien:

Prinzipiell bewusstseinsfähige Handlungsfolgen, die situationsadäquat eingesetzt werden, um Lern- und Leistungsziele zu erreichen.

Elaborationsstrategien:„Wenn ich lerne, überlege ich, wie der Stoff mit dem zusammenhängt, was ich

schon gelernt habe.“

Wiederholungsstrategien:

„Wenn ich lerne, versuche ich alles auswendig zu lernen, was drankommen könnte.“

Kontrollstrategien:

„Wenn ich lerne, versuche ich beim Lesen herauszufinden, was ich noch nicht verstanden habe.“

_______________________________________________________________fast nie (1), manchmal (2), oft (3), fast immer (4)

- Häufigkeit des Einsatzes - Nutzungsintensität - Habitueller Strategieeinsatz –

Messung von LernstrategienBeispielaussagen und Interpretation

Page 34: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 34

Leistungsmittelwerte im Lesekompetenztest in Abhängigkeit vom Lernstrategiewissen und der Nutzung von Elaborationsstrategien¹

Lese

kom

pete

nz

¹Alle vier Gruppen unterscheiden sich signifikant (p ≤ .0.5) bezüglich ihrer Lesekompetenz.

140

120

100

80

60

40

20

0

Hohes Lernstrategiewissen bei häufiger Anwendung

Hohes Lernstrategiewissen bei seltener Anwendung

Niedriges Lernstrategiewissen bei häufiger Anwendung

Niedriges Lernstrategiewissen bei seltener Anwendung

Page 35: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Selbstreguliertes Lernen als Voraussetzung für effektive Lernprozesse

.15

Lernstrategie-

wissen

Habitueller

Strategieeinsatz

Elaborations-strategien

Kontroll-

strategien

Informationen

ermitteln

Textbezogenes

Interpretieren

Reflektieren

und Bewerten

Interesse am

Lesen

Selbstkonzept

Lesen

.10

.19

.48

.20 .05

.21

.21

.18.36

.21

.29

.98

.99

. 94

.63 .68

Lese-

kompetenz

Page 36: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 36

Modell zur Vorhersage der Lesekompetenz im internationalen Lesetest

Kognitive Grundfähigkeiten

Decodierfähigkeit

Lernstrategiewissen

Leseinteresse

Lesekompetenz

.52

.22

.23

.11

Page 37: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Modell zur Vorhersage der situativen Textrepräsentation im nationalen Lesetest

Kognitive Grundfähigkeiten

Dekodierfähigkeit

Lernstrategie-wissen Situative

Textrepräsentation

.26

.21

.13

.06

Inhaltliches Vorwissen

Inhaltliches Interesse

.05

Page 38: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 38

Interventionsmöglichkeiten

Das Decodieren von Texten ist erlernbar und in Elternhaus und Schule anzuwenden.

Lernstrategien müssen systematisch domänenspezifisch trainiert werden.

Leseinteresse entwickelt sich kumulativ. Es muss in der Grundschule angelegt werden. Fehlendes Interesse ist später kaum nachzuholen. Das Lesen muss (auch das private) eingebunden werden

Page 39: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 39

Mathematische Grundbildung – mathematical literacy

Mathematische Kenntnisse funktional einsetzen können zur Lösung und Bearbeitung

kontextbezogener Probleme.

innermathematischer

außermathematischer

Page 40: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 40

Mathematische Grundbildung in PISA

Mathematische Begriffe sind Werkzeuge zur Erschließungder „Welt“.

Ziele mathematischer Grundbildung sind begriffliches Verstehen und funktionales Verwenden von Mathematik, nicht nur „technische“ Fertigkeiten und Kenntnisse.

Zur Lösung einer typischen PISA-Aufgabe gehört vor allem das Modellieren außer- und innermathematischer Problemsituationen.

Page 41: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 41

Der Prozess des Mathematisierens

Konsequenzenverarbeiten

Ergebnisse

interpretieren

Problem Lösung

validierenSituation

Mathematik

Welt

mathematisieren

Modell

Page 42: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 42

Mathematische Grundbildung-Aufgabenbereiche-

Verteilung der Aufgaben auf drei BereicheAnzahlen Gesam

t-anzahl

Technische Aufgaben

Rechnerische Modellierung

Begriffliche Modellierung

international

31 1 14 16

national 86 23 33 30

Summe 117 24 47 46

Page 43: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 43

Vertrautheit des Stoffs und der Art der Aufgabenstellung für unterschiedliche Aufgabengruppen

PISA

international

TIMSS

Aufgaben

LändertestPISA

national

Mitt

lere

Ein

schä

tzun

g

1

2

3

4

Vertrautheit mit

Stoff

Art der Aufgabenstellung

Page 44: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 44

Von Experten erwartete und tatsächlich beobachtete Lösungshäufigkeiten für verschiedene Aufgabengruppen

PISA

international

TIMSS

Aufgaben

LändertestPISA

national

Lösu

ngsh

äufig

keit

(in %

)

0

20

40

60

80

100

Erwartet

Beobachtet

Page 45: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 45

Kompetenzstufe I:Rechnen auf Grundschulniveau

RechteckEin Rechteck ist 4 cm lang und 3 cm breit. Wie groß ist sein Flächeninhalt?

a 12 cm2 d 12 cm b 7 cm e 14 cmc 7 cm2

4 cm

3 cm

(Zeichnung nicht maßgenau)

93,3% der Schülerinnen und Schüler in Deutschland erreichen diese Stufe

Page 46: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 46

Kompetenzstufe III:Modellierungen und begriffliches Verknüpfen auf dem Niveau der Sekundarstufe I

Glasfabrik, Version 3Eine Glasfabrik stellt am Tag 8000 Flaschen her. Erfahrungsgemäß sind ca. 160 Flaschen fehlerhaft. Wie viel Prozent sind das?

a 0,02 % c 1,28 % e 5 % b 0,5 % d 2 %

44,3% der Schülerinnen und Schüler in Deutschland erreichen diese Stufe

Page 47: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 47

Kompetenzstufe V:Komplexe Modellierung und innermathematisches Argumentieren

Wie kannst du einen Geldbetrag von genau 31 Pfennigen hinlegen, wenn du nur 10 Pfennig-, 5 Pfennig- und 2 Pfennig-Münzen zur Verfügung hast?

Gib alle Möglichkeiten an!

1,3% der Schülerinnen und Schüler in Deutschland erreichen diese Stufe

Page 48: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Aufgabe mit besonders starkem Erfolg deutscher Schüler im internationalen Vergleich

V

IV

III

II

I

696

604

512

421

329

DreieckeKreise die Figur ein, die zur folgenden Beschreibung passt.

Das Dreieck PQR hat einen rechten Winkel in R. Die Strecke RQ ist kürzer als die Strecke PR. M ist Mittelpunkt der Strecke PQ und N ist Mittelpunkt der Strecke QR. S ist ein Punkt im Inneren des Dreiecks. Die Strecke MN ist länger als die Strecke MS.

537(0,59 / 0,65)

A

ED

CBP

R

M

QS

N

P R

M

Q

S

N

P

R

M

Q

S

N

P

R

MQ

SN

P

R

M

Q

S

N

Page 49: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 49

Definition eines Standard-Niveaus mathematischer Grundbildung

Technische Aufgaben

Elementares Umgehen mit dem zentralen Begriff „Funktion“Ca. bei PISA-Index 500 (Stufe III)

Rechnerische Modellierungsaufgaben

Grundverständnis von ProportionalitätCa. bei PISA-Index 500 (Stufe III)

Begriffliche Modellierungsaufgaben

Verstehen von (visuell) vorgegebenen ZusammenhängenCa. bei PISA-Index 500 (Stufe III)

Page 50: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 50

Folgerung

Stufe III kann als „Standard-Niveau“ mathematischer Grundbildung angesehen werden.

Diesen Standard erreichen:Deutschland, Norwegen, USA 44 %Frankreich, Schweden, Österreich 50-55 %Vereinigtes Königreich, Schweiz knapp 60 %Japan über 70 %

Page 51: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 51

Testleistungen der Schülerinnen und Schüler in ausgewählten Teilnehmerstaaten: Mathematik

100 200 300 400 500 600 700

Mexiko

Luxemburg

Italien

Deutschland

Vereinigte Staaten

Norwegen

OECD-Durchschnitt

Schweden

Dänemark

Österreich

Frankreich

Belgien

Vereinigtes Königreich

Schweiz

Kanada

Australien

Finnland

OECD- Durchschnitt

Deutschland

Page 52: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 52

Erreichte Kompetenzstufen in der mathematischen Grundbildung

Anteil in %

unter I

I>328

II>420

III>511

IV>603

V>695

Deutsch-landCa.

7 17 32 31 12 1,3

Page 53: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 53

Leistungen in der mathematischen Grundbildung I

Die Spitzengruppe, die selbstständig mathematisch argumentieren und reflektieren kann, ist äußerst klein (1,3%).

Weniger als die Hälfte der 15-Jährigen kann Aufgaben, die den Standard erfüllen, lösen (ca. 44,3%).

Page 54: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 54

Leistungen in der mathematischen Grundbildung II

Etwa ein Viertel der 15-Jährigen erreicht nicht oder nur Kompetenzstufe I, dies ist ein ungewöhnlich hoher Anteil. Diese Leistung reicht kaum für die erfolgreiche Bewältigung einer Berufsausbildung aus.

Jungen zeigen bessere Leistungen als Mädchen, die Unterschiede sind aber nicht so stark ausgeprägt wie im Lesen.

Page 55: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 55

Mathematische Kompetenz nach Bildungsgang

0

5

10

15

20

25

30

100-150 151-200 201-250 251-300 301-350 351-400 401-450 451-500 501-550 551-600 601-650 651-700 701-750 751-800

Fähigkeitsintervall

Pro

ze

nt

HauptschuleGymnasiumGesamtschuleRealschule

Page 56: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Pfadmodell zur Erklärung der Mathematikleistung

Geschlecht

Kognitive

Fähigkeiten

Sozioökonomischer

Status

.11

-.15 .55.67-.20

.14.23

.32.17.05

.31

Selbstkonzept

Mathematik

Leistung

Mathematik

Leistung

Lesen

Page 57: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 57

Pfadmodell zur Erklärung der Mathematikleistung

Mathematische Grundbildung hängt eng mit der Leseleistung zusammen.

Ein Teil der Geschlechterunterschiede und des Einflusses kognitiver Grundfähigkeiten werden über das mathematische Selbstkonzept ermittelt.

Der Einfluss des sozioökonomischen Status ist zum Teil über den Umgang mit Texten vermittelt.

Page 58: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 58

Schlußfolgerungen

Zentral: Sicherung von Standards, vor allem im unteren Leistungsbereich

Förderung von Lesekompetenz Stützung im Bereich von Interesse / Selbstkonzept

Förderung des mathematischen Modellierens statt Training von technischen Fertigkeiten und Kenntnissen

Auf gutem Wege: SINUS und Länderprogramme

Page 59: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 59

Naturwissenschaftliche Grundbildung – scientific literacy

I

Naturwissenschaftliches Wissen anwenden, naturwissenschaftliche Fragen erkennen und aus Belegen Schlussfolgerungen ziehen können, um Entscheidungen zu verstehen und zu treffen, welche die natürliche Welt und die durch menschliches Handeln an ihr vorgenommenen Veränderungen betreffen.

Page 60: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 60

Naturwissenschaftliche Grundbildung – scientific literacy

II

Naturwissenschaftliche Prozesse Verständnis für das Besondere

naturwissenschaftlicher Untersuchungen Umgehen mit Evidenz Das Kommunizieren

naturwissenschaftlicher Beschreibungen oder Argumente

Page 61: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 61

Naturwissenschaftliche Grundbildung – scientific literacy

III

Naturwissenschaftliche Konzepte Zentrale, grundlegende Ideen aus

Physik, Chemie, Biologie und Geowissenschaften z.B. Kraft und Bewegung, Artenvielfalt, physiologische Veränderungen

Anwendungsbereiche (Anschlussfähigkeit, Relevanz)

Page 62: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 62

Verteilung der Aufgabenschwierigkeit nach Fächern

-3

-2

-1

0

1

2

3

4

Biologie

Chemie

Physik

Auf

gab

ensc

hw

ieri

gkei

t (R

asch

-Par

amet

er)

Page 63: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 63

Testleistungen der Schülerinnen und Schüler in ausgewählten Teilnehmerstaaten: Naturwissenschaften

100 200 300 400 500 600 700

Mexiko

Luxemburg

Italien

Dänemark

Deutschland

Schweiz

Belgien

Vereinigte Staaten

OECD-Durchschnitt

Norwegen

Frankreich

Schweden

Österreich

Australien

Kanada

Vereinigtes Königreich

Finnland

Japan

Page 64: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 64

Leistungen in der naturwissenschaftlichen Grundbildung I

Auf den unteren Kompetenzstufen sind die Anteile der deutschen 15-Jährigen etwas größer, auf den höheren Kompetenzstufen geringer als in anderen Ländern. Die Streuung ist auch in den Naturwissenschaften sehr hoch.

Page 65: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 65

Leistungen in der naturwissenschaftlichen Grundbildung II

Nur die Kompetenzstufe I einer nominellen Grundbildung erreichen im OECD-Durchschnitt 24,3%, in Deutschland 26,3% der 15-Jährigen.

Das Denken auf der Basis von Modellen erreichen im OECD-Durchschnitt 4,1%, in Deutschland 3,4 % der 15-Jährigen.

Page 66: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 66

Leistungsunterschiede zwischen den Schulformen im internationalen Test (Mittelwerte und Standardabweichungen)

300

350

400

450

500

550

600

650

700

Alle Schulen Hauptschule Realschule Integrierte Gesamtschule

Gymnasium

Page 67: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 67

Leistungsunterschiede zwischen den Schulformen im nationalen Test (Mittelwerte und Standardabweichungen)

40

60

80

100

120

140

Alle Schulen Hauptschule Realschule IntegrierteGesamtschule

Gymnasium

Page 68: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 68

Reliabilitäten (Rel) und Interkorrelationender kognitiven Teilkompetenzen

Rel=.87Faktenwissen

Rel=.90Graphik

Rel=.81Mentale Modelle

Rel=.90Schlüsse ziehen

Rel=.81Verbalisieren

.78

.71

.86

.71

.64.87

.65

.65

.68 .83

Page 69: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 69

Zweidimensionale Anordnung der fünf kognitiven Teilkompetenzen

-1

-0,5

0

0,5

1

1,5

2

-1 -0,5 0 0,5 1 1,5 2 2,5

Faktenwissen

VerbalisierenGrafik

Schlüsse ziehen

Mentale Modelle

Page 70: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 70

Erklärungsmodell für die Unterschiededer Naturwissenschaftsleistungen

Zu geringe gesellschaftliche Wertschätzung von Naturwissenschaften und naturwissenschaftlicher Bildung

Relativ geringer Stellenwert der naturwissenschaftlichen Fächer innerhalb des Schulsystems

Die Art und Organisation des naturwissenschaftlichen Unterrichts

Die Ausrichtung und Gestaltung des naturwissenschaftlichen Unterrichts

Page 71: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 71

Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im Gesamttest Lesen, in Mathematik und in den Naturwissenschaften

-60 -50 -40 -30 -20 -10 0 10 20 30 40

MexikoÖsterreich

Verein. KönigreichLuxemburg

Vereinigte StaatenFrankreich

JapanSchweizKanada

BelgienAustralien

SchwedenItalien

NorwegenFinnland

im Lesen in Mathematik in den Naturwissenschaften

Mädchen erzielen höhere Werte Jungen erzielen höhere Werte

OECD-Durchschnitt

Deutschland

Page 72: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 72

Leistungen der deutschen Schülerinnenund Schüler bei Aufgaben zu den kognitiven Komponenten nach Geschlecht und Schulform

50

60

70

80

90

100

110

120

130

140

Jungen

Mädchen

Gymnasium Realschule Integrierte Gesamtschule

Hauptschule

Gr : Graphikverständnis, MM: Mentales Modell, V: Verbalisieren, S: Schlüsse ziehen.

Page 73: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 73

Schul- und Unterrichtsorganisation II

Die Anzahl der Schulstunden in allen Fächern pro Schuljahr (OECD Mittelwert 951; D 909; Finnland 855; Schweden 894; Österreich 1127) hat keinen Einfluss auf die Höhe der erbrachten Leistung.

Die Zeit, die deutsche Schüler in Hausaufgaben investieren, entspricht dem OECD-Mittelwert (4- max. 5 Stunden pro Woche).

14,1% der deutschen Schüler geben an Nachhilfeunterricht zu haben (OECD 11.1%).

Die Testleistungen der 15 Jährigen variieren unabhängig von der Klassengröße. Effizient scheint aber die Förderung schwacher Schüler in kleinen Lerngruppen zu sein.

Page 74: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 74

Schulklima - Unterrichtsklima

Das Schulklima wird überwiegend positiv wahrgenommen.

Es zeigen sich keine schulformspezifischen Unterschiede.

Ein Zusammenhang zwischen gutem Schulklima und höheren Fachleistungen ist nicht nachweisbar.

Auch die Einschätzung des Unterrichtsklimas durch die Jugendlichen weist kaum Unterschiede auf und wird überwiegend positiv beurteilt.

Page 75: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 75

Merkmale des Deutschunterrichts (Mittelwerte nach Schulform)

1,5

2,0

2,5

3,0

Hauptschule

Gymnasium

Int. Gesamtschule

Überforderung Disziplin-probleme

Klarheit undRegeltreue

Unterstützung durch den Lehrer

Leistungs-erwartungen

Ind. Bezugs-normorientierun

g

Page 76: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 76

Merkmale des Mathematikunterrichts (Mittelwerte nach Schulform)

1,5

2,0

2,5

3,0

Hauptschule

Gymnasium

Int. Gesamtschule

Über-forderung

Disziplin-probleme

Klarheit undRegeltreue

Unterstützung durch

den Lehrer

Leistungs-erwartungen

Individuelle Bezugsnorm-orientierung

Anspruchs-volles Üben

Page 77: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 77

Überforderung im Deutsch- und Mathematikunterricht (Mittelwert nach Schulform)

1,5

2,0

2,5

Überforderung Deutsch

Überforderung Mathematik

Hauptschule Realschule Gymnasium Integrierte Gesamtschule

Schule mit mehreren

Bildungsgängen

Page 78: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Pfadanalyse zur Erklärung der Lesekompetenz für die Gesamtstichprobe der 15-Jährigen

Kulturelle Praxis

AbweichendeOrientierung

Muttersprache

Sozialschicht

Geschlecht

Schulform

Freudeam Lesen

Lese-kompetenz

.08

.17

.32

.39

.22

-.13

.16

.08

.18

-.55

.51

.37

Page 79: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Pfadanalyse zur Erklärung der Mathematikleistung für die Gesamtstichprobe der 15-Jährigen

Kulturelle Praxis

AbweichendeOrientierung

Muttersprache

Sozialschicht

Geschlecht

Schulform

MathematischesSelbstkonzept

Mathematik- leistung

.08

-.21

.41

.25

-.15

.18

.08

.17

-.55

.50

.37

-.18

Page 80: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 80

Familie

Kinder deutscher Muttersprache leben zu 76%, Kinder nicht deutscher Muttersprache zu 82% bei ihren leiblichen Eltern.

Es besteht in Deutschland kein Zusammenhang zwischen Familientyp und Schulerfolg.d.h. auch, dass Kinder Alleinerziehender genau so gute Schulleistungen aufweisen wie Kinder aus „vollständigen“ Familien.

Page 81: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 81

Freunde, Freizeit, Medien

Es bestehen Zusammenhänge zwischen den Freizeitaktivitäten von Freundesgruppen und den erreichten Leistungen.

Die Zugehörigkeit zu schuldistanzierten Gruppen und problematische Formen der Mediennutzung sind in allen Schulformen mit schlechteren Leistungen verknüpft.

Page 82: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 82

Soziale und kulturelle Kommunikation

Kommunikation über soziale und kulturelle Aspekte findet in deutschen Elternhäusern unterdurchschnittlich oft statt.

Für beide Aspekte gilt, dass mit zunehmender Höhe der Kommunikation und Interaktion die durchschnittlichen Leseleistungen ansteigen.

Die Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule ist ein Schlüsselelement für den Bildungserfolg der Kinder.

Page 83: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 83

Erste Konsequenzen aus der PISA-Studie KMK vom 5./6.12.2001

I

Maßnahmen 1. zur Verbesserung der Sprachkompetenz

bereits im vorschulischen Bereich,2. zur besseren Verzahnung von vorschulischem

Bereich und Grundschule mit dem Ziel der frühzeitigen Einschulung,

3. zur Verbesserung der Grundschulbildung und durchgängige Verbesserung der Lesekompetenz und des grundlegenden Verständnisses mathematischer und naturwissenschaftlicher Zusammenhänge,

Page 84: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 84

Erste Konsequenzen aus der PISA-Studie KMK vom 5./6.12.2001

II

Maßnahmen4. zur wirksamen Förderung

bildungsbenachteiligter Kinder, insbesondere auch der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund,

Page 85: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 85

Erste Konsequenzen aus der PISA-Studie KMK vom 5./6.12.2001

III

Maßnahmen5. zur konsequenten Weiterentwicklung und

Sicherung der Qualität von Unterricht und Schule auf der Grundlage von verbindlichen Standards sowie eine ergebnisorientierte Evaluation,

6. zur Verbesserung der Professionalität der Lehrertätigkeit, insbesondere im Hinblick auf diagnostische und methodische Kompetenz als Bestandteil systematischer Schulentwicklung,

Page 86: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 86

Erste Konsequenzen aus der PISA-Studie KMK vom 5./6.12.2001

IV

Maßnahmen7. zum Ausbau von schulischen und

außerschulischen Ganztagsangeboten mit dem Ziel erweiterter Bildungs- und Fördermöglichkeiten, insbesondere für Schülerinnen und Schüler mit Bildungsdefiziten und besonderen Begabungen.

Page 87: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000 87

Die Aufgabe für alle an Schule Beteiligten

Den Stellenwert und die Bedeutung der Schule für Schülerinnen und Schüler,im Elternhaus und in der Gesellschafterhöhen bzw. verbessern.Eine Aufgabe für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte, Bildungspolitiker,..........

Page 88: PISA 2000  Die Studie und ihre Ergebnisse

Niedersächsisches Kultusministerium PISA 2000

Informationen zu PISA

www.nibis.de „TIMSS und PISA“mit einigen Links

Buch :„PISA 2000“ , Verlag Leske+Budrich

ISBN: 3-8100-3344-8