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Planungssicherheit und Entwurfsverständnis mit
Gebäudesimulation
Geschichte von EQUA
• 1990 am Institut für angewandte Mathematik, KTH Stockholm• Seit 1995 entwickelt durch EQUA Simulation AB, Stockholm• Ca. 2000 in die Schweiz importiert durch die Hochschule Luzern• 2010 im deutschsprachigen Raum vertreten durch EQUA Solutions
Geschichte von mir
• Studium konstruktiver Ingenieurbau• 1996 nach Großbritannien „ausgewandert“ um Gebäudesimulation
zu lernen• Masterarbeit und Doktorarbeit• Arbeiten in Ingenieur in Architektur- und Ingenieurbüros• Mit Schwenker über Schweden kürzlich Rückkehr in den
deutschsprachigen Raum
Planungssicherheit
Ihr Wochenendausflug
• Ignorieren Sie den Wetterbericht?• Oder planen Sie mit der Vorhersage?
Planungssicherheit dank Simulation
Planungssicherheit dank Simulation I
Planungssicherheit dank Simulation II
Planungssicherheit dank Simulation III
Ein möglicher Einwand
Die Simulation von Bauprojekten ist viel zu komplex, weil ja jedes Gebäude anders
ist!
Eine mögliche Antwort
Genau das ist der Punkt!
Was für Unsicherheiten gibt es?
• Beispiel Kühllastberechnung nach VDI 2078– Kurzverfahren– EDV-Verfahren
Beim Kurzverfahren wird vernachlässigt• Unterschiedliche/zeitveränderlicher Sollwert für Raumlufttemperatur• Beschattung der Fenster und Außenwände (wandernde Schatten)• Beliebige Betätigung des Sonnenschutzes• Unterschiedliche Anlagenbetriebszeiten, kein 24 Stunden Betrieb• Anfahrtspitzen• Raumlufttemperatur außerhalb Anlagenbetriebszeiten• Raumlufttemperatur bei begrenzter Kühlleistung der Anlage• Wärmespeicherfähigkeit des Gesamtraums• Unterschiedliche Konvektiv- und Strahlungsanteile von Lasten
Wie kompliziert ist eine Simulation? Früher ...
Wie kompliziert ist eine Simulation? Heute...
Aufwand einer Simulation
• Beschaffung Grundlagen– Unter Umständen mehrere Tage– Ein großer Teil der Grundlagen muss allerdings für vereinfachte
Berechnungen sowieso ermittelt werden
• Erstellen des Modells– Je nach Qualität und Vollständigkeit der Grundlagen ½ - 3 Tage
• Eingabekontrolle– Wichtige und lohnende Investition
Genauigkeit und einfache Bedienung “unter einem Dach”
Jahr: 2010
0. 1000. 2000. 3000. 4000. 5000. 6000. 7000. 8000.Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan
-5.
0.
5.
10.
15.
20.
25.
30.
Q = C x T‘Q = C x T‘
Vom Forschungstool zum Planungstool
CAD ging vor 20 Jahren denselben Weg
Die Welt ist dynamisch, nicht statisch!
Jahr: 2010
0. 1000. 2000. 3000. 4000. 5000. 6000. 7000. 8000.Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan
-5.
0.
5.
10.
15.
20.
25.
30.
Unterschiedliche Benutzerebenen
• Formularebene– Regelmäßig benötigte Berechnungen – Effizientes und schnelles Arbeiten
• Modellebene– Voller Zugriff auf Modell– Beliebig editieren und modifizieren– Mehr Freiheit, höhere Benutzeranforderungen
• Entwickler– Erstellen eigener Module
Validierungen
TCell
TCeiling
TFloor
TNorth/East/West
PCooling
TAmbient
IDirectNormal
IDiffuseHorizontal
Cooling Power, 23rd - 25th OctoberWatts
0.0
100.0
200.0
300.0
400.0
500.0
600.0
700.0
800.0
900.0
1000.0
Hour of Year7110. 7115. 7120. 7125. 7130. 7135. 7140. 7145. 7150. 7155. 7160. 7165. 7170. 7175. 7180.
Experimental Lower Limit, Experimental Cooling Power[1], Experimental Upper Limit, Simulated Cooling Power, Sun Elevation, (*5) Deg
Validierungen
EN 15265 RADTEST BESTEST ASHRAE 140CEN 13791 EN 15255 EN 15265
Planungssicherheit dank Simulation
Entwurfsverständnis
Simulationsgrundlagen• Wetterdaten
– Temperatur, Wind, Solar, Feuchte– Jahres-Datensätze– Extreme Perioden
• Standort– Lage– Beschattende Objekte
Simulationsgrundlagen (Fortsetzung)• Gebäude
– Zonierung– Wand-, Dach-, Bodenaufbauten– Fenster/Verglasungen– Sonnenschutz– Wärme- / Kältebrücken– Infiltration / Luftdichtheit
• Nutzung– Interne Lasten– Sollwerte / Regelungsstrategien
Beispiele für Gebäudedarstellung
Beispiele für Gebäudedarstellung
Ingenieurdaten und Visualisierung
Anlagentechnik
• Lüftungsgerät• Wärme- und Kälteerzeugung• Wärme- und Kältespeicherung
Lüftungsgerät – Nur Zuluft
Lüftungsgerät – Systemtyp aussuchen
Wärmeüberträger – Variablen im Detail
Lüftungsgerät - Standard
Lüftungsgerät - Verdunstungskühlung
Lüftungsgerät - Entfeuchtung
Lüftungsgerät – eigenes Konzept!
40
Wärme- und Kälteerzeugung
41
Wärme- und Kälteerzeugung
Regelungsstrategien - Lüftungsanlage
Regelungsstrategien - Fenster
Simulationsserie um das Passivhaus
Heizenergiebedarf Passivhaus
11
Mit Wärmebrücken
11
Mit Wärmebrücken
11 15
Kein Lüftungsgerät
11 15
Kein Lüftungsgerät
11
75
15
Normale Wärmedämmung
11
75
15
Normale Wärmedämmung
11
75
15
108
Mit Lüftungsgerät
11
75
15
108
Mit Lüftungsgerät
11
75
15
108
33
Passivhaus – monatliche Energiebilanz
Passivhaus - Lüftungsanlage
Wärmebilanz in ZoneDatum: 2010-02-10
W
-500.
-400.
-300.
-200.
-100.
0.
100.
200.
300.
400.
500.
960. 962. 964. 966. 968. 970. 972. 974. 976. 978. 980. 982. 984.
0 2 4 6 8 10 12
Wärme von WärmebrückenWärme von Wänden und Zwischendecken, Wärme von Tageslicht (direkte SolarstrahlunWärme von elektrischen Geräten, WWärme von lokalen Heiz/Kühlelementen, WWärme von Fensterflächen (inkl. absorbierteWärme von Kunstlicht, WNettoverlustWärme von Personen (inkl. latente), W
Wärme von Luftströmen
Wärmebilanz in ZoneMonat: Januar 2010
ExtWall_3.QA, WIntCeiling.QA, WIntCeiling.QB, WLEAK.QBRIDGE, WLEAK.QS21, WNMFZONE.QCVOCC2ZONE, WNMFZONE.QLITE, WNMFZONE.QLWEQUIP2ZONE, WNMFZONE.QCVEQUIP2ZONE, WNMFZONE.QLOCALUNIT[1], WNMFZONE.QLOSS, WNMFZONE.QCDINT2ZONE, WNMFZONE.QLWOCC2ZONE, WSUPPLY.QS12, WWindow_1.QTRANSM, WWindow_1.QSOLAR, WWindow_2.QTRANSM, WWindow_2.QSOLAR, W
0. 100. 200. 300. 400. 500. 600. 700.
1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25
-400.
-200.
0.
200.
400.
600.
800.
Sommerliche Wärmeschutz – DIN EN 15251 • Zwei Räume• Identische Raumgeometrien• Konstante Belüftung ohne Kühlung• Der zweite Raum hat:
• Keine angehängten Decken• Externen Sonnenschutz
• 15251 ist enthalten in DGNB Nachweis
Raum ohne AnpassungLetzter Tag der Simulation: 2010-06-08
10.
12.
14.
16.
18.
20.
22.
24.
26.
28.
30.
32.
34.
3792. 3794. 3796. 3798. 3800. 3802. 3804. 3806. 3808. 3810. 3812. 3814.
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24
7322
IV (Unacceptable)III (Acceptable)II (good)I (best)
No. of hoursComfort category
Ope
rativ
e te
mpe
ratu
re [°
C]
Raum mit AnpassungLetzter Tag der Simulation: 2010-06-08
10.
12.
14.
16.
18.
20.
22.
24.
26.
28.
30.
32.
34.
3792. 3794. 3796. 3798. 3800. 3802. 3804. 3806. 3808. 3810. 3812. 3814.
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24
01064
IV (Unacceptable)III (Acceptable)II (good)I (best)
No. of hoursComfort category
Ope
rativ
e te
mpe
ratu
re [°
C]
W
-3500.-3000.-2500.-2000.-1500.-1000.-500.
0.500.
1000.1500.2000.2500.3000.3500.
Wärmebilanz in ZonenW
-3500.-3000.-2500.-2000.-1500.-1000.-500.
0.500.
1000.1500.2000.2500.3000.3500.
Wärme von WärmebrückenWärme von Wänden und Zwischendecken, WWärme von Tageslicht (direkte Solarstrahlung), WWärme von elektrischen Geräten, WWärme von lokalen Heiz/Kühlelementen, WWärme von Fensterflächen (inkl. absorbierte Solarstrahlung), WWärme von Kunstlicht, WNettoverlustWärme von Personen (inkl. latente), WWärme von Luftströmen
EnEV Nachweise
• Erstmals Berechnung des Energieverbrauchs von Gebäuden• Festgesetztes Rechenverfahren• Monatliche Rechenschritte• Berücksichtigung etablierter Planungskonzepte
Betonkernaktivierung• Als Fußbodenheizung?• Oder unter Berücksichtigung der wirklichen physikalischen Prozesse?
Projekte im Schnelldurchlauf
Fensterlüftung• Schulhäuser in Luxemburg• Überprüfung und Kommunikation der Funktion eines Systems
Rückgewinnung Wärme und Feuchtigkeit
Rotor
E xhaust a ir :wa rm , hum id
Ambient a ir :cold, dr y
Supply a ir
Air t o a mbien t
Vergleich der Strategien2 persons with low presence time
0
0.05
0.1
0.15
0.2
0.25
0.3
0.35
0.4
0.45
0.5
Rel
ativ
e H
umid
ity
Moisture recovery CO2 control No strategy
Monday22nd January
Tuesday23rd January
Wednesday24th January
Thursday25th January
Friday26th January
Saturday27th January
Sunday28th January
Neue Monte Rosa Hütte
Neue Monte Rosa Hütte
• Für Berghütten unüblicher„Komfort“
• Warmwasserduschen
neu alt
Neue Monte Rosa-Hütte: Energiekonzept
• Photovoltaik• Thermische
Kollektoren• Blockheizkraftwerk• Batterien• Thermische
Speicher• Gebäudemasse• Abwassertank
Einsatz von Simulationen: 1. Phase
• Energie-Bedarfsberechnungen• Dimensionierung Anlagen• (Kosten-)Optimierung zwischen
Gebäudehülle, Energieerzeugungund Energiespeicher
(wo bringt der investierteFranken am meisten?)
Planungs-/Investitionssicherheit
PV Anlage
50%
55%
60%
65%
70%
75%
80%
85%
90%
95%
100%
20 m2 30 m2 40 m2 50 m2 60 m2 70 m2 80 m2 90 m2 100m2
PV Fläche
Aut
arki
egra Polynomisch (288 kWh)
Polynomisch (192 kWh)Polynomisch (96 kWh)Polynomisch (72 kWh)
Einsatz von Simulationen: 2. Phase (geplant)
73
Der internationale Vergleich
• Großbritannien• Schweden
Großbritannien
• Part L Nachweise (entspricht EnEV) auch unter Einsatz von Gebäudesimulation möglich
• Programme müssen akkreditiert sein• Anwender muss akkreditiert sein• Starker Anstieg in der Anwendung von
Simulationsprogrammen• Jetzt zum Beispiel auch für
Lastberechnungen, Planungsoptimierung, etc.
Schweden
• Weniger ”normengläubig”• Mit Großbritannien ist hier die Anwendung von Simulation in Europa
am weitesten verbreitet
Und im deutschsprachigen Raum?
Simulation und Normen
• Workshop mit Simulationsanwendern in der Schweiz• Simulationen sollten zum festen Bestandteil der normativen
Nachweise werden• Wie weit gehen wir mit diesem Ansatz?• Vordefinierte Prozesse für Norm-Nachweise• Akkreditierung der Tools / Akkreditierung der Anwender
Ein Projektbeispiel - GTD
• Gebäudetechnik Dresden• Versuch eines neuen ”Planungsansatz”:
– Lastermittlung über Simulation, mit den real auftretenden Randbedingungen
– EnEV Nachweis mit Simulation, nicht 18599 Rechenwerk
Simulation
Nicht annehmen (oder fürchten?) was passieren könnte…,
…sondern wissen was passieren wird!
Die Alternativen
Annehmen Berechnen