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Medieninformation, St. Johann, 7. 2. 2019 Podiumsdiskussion des Seebrunner Kreises bei Eurofunk Kappacher in St. Johann: Nur eine Symbiose von Bildung, Betrieben und Politik öffnet das Tor zum „Silicon Valley Pongau“ Hochkarätige Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesundheit und Bildung diskutierten auf Einladung des Seebrunner Kreises am Donnerstag, 7. Februar, über das Thema „Silicon Valley Pongau“. Podiumsteilnehmer und Publikum waren sich einig, dass den Chancen der Digitalisierung und dem Fachkräftemangel nur durch eine Aus- und Weiterbildungsoffensive begegnet werden kann. Dazu brauche es einen Schulterschluss von Bildung, Betrieben und Politik. Die Unternehmer müssten dabei auch laut werden. Bestes Beispiel sei die HTL für Informatik, die durch geschlossenes Auftreten realisiert werden konnte, resümierte Christian Kappacher. Beflügelt durch das kreative Umfeld des eben erst neu geschaffenen Workshop- und Veranstaltungszentrums von Eurofunk Kappacher in St. Johann wurden viele Ideen am Podium und im Publikum kreiert. Der 1

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Medieninformation, St. Johann, 7. 2. 2019

Podiumsdiskussion des Seebrunner Kreises bei Eurofunk Kappacher in St. Johann:

Nur eine Symbiose von Bildung, Betrieben und Politik öffnet das Tor zum „Silicon Valley Pongau“

Hochkarätige Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesundheit und Bildung diskutierten auf Einladung des Seebrunner Kreises am Donnerstag, 7. Februar, über das Thema „Silicon Valley Pongau“. Podiumsteilnehmer und Publikum waren sich einig, dass den Chancen der Digitalisierung und dem Fachkräftemangel nur durch eine Aus- und Weiterbildungs-offensive begegnet werden kann. Dazu brauche es einen Schulterschluss von Bildung, Betrieben und Politik. Die Unternehmer müssten dabei auch laut werden. Bestes Beispiel sei die HTL für Informatik, die durch geschlossenes Auftreten realisiert werden konnte, resümierte Christian Kappacher.

Beflügelt durch das kreative Umfeld des eben erst neu geschaffenen Workshop- und Veranstaltungs-zentrums von Eurofunk Kappacher in St. Johann wurden viele Ideen am Podium und im Publikum kreiert. Der Landtagsabgeordnete Hans Scharfetter zeigte sich vom Ambiente des Pongauer Vorzeigebetriebs mit inzwischen mehr als 500 Mitarbeitern beeindruckt. Der zum Denken anregende Open Space bilde sehr gut ab, was der digitale Wandel benötige, um zur Chance zu werden: Vernetzung, Interaktion, gut ausgebildete Fachkräfte. Die Politik müsse dafür den Rahmen bieten und die technologische Infrastruktur schaffen. Beim Breitbandausbau sei Salzburg schon sehr weit: 94 % der Bevölkerung habe bereits eine leistungsfähige Internetanbindung. In den nächsten 5 Jahren sollen weitere 250 Millionen Euro in die Aufrüstung des Hochleistungsnetzes investiert werden, kündigte Scharfetter an.

Fachhochschule will noch mehr bedarfsorientierte Lehrgänge anbietenAls Pongauer wünschte sich Scharfetter einen Lehrgang Technik der Fachhochschule im Bezirk, was am Podium und im Publikum einhellige Zustimmung fand. Auf offene Ohren stößt der Wunsch nach mehr dislozierten Angeboten beim Rektor der Fachhochschule Salzburg, Dr. Gerhard Blechinger. 1

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„Bildung darf nicht abgehoben stattfinden, sondern muss in enger Abstimmung mit der Industrie erfolgen. Unsere Studiengänge brauchen den engen Kontakt mit der Welt draußen. Diese Kultur leben wir explizit.“ Die Digitalisierung bringe neue Herausforderungen mit sich. So werden seiner Meinung nach berufsbegleitende Studien weiter zunehmen. Um mehr Techniker ausbilden zu können, arbeite man daran, den Einstieg niedrigschwelliger zu machen, ohne dabei die Qualität der Studiengänge aus dem Auge zu verlieren. „Größtes Manko“, so Rektor Blechinger, „ist die zu geringe finanzielle Ausstattung durch den Bund. Wir haben zu wenige FH-Studienplätze, weshalb viele Studienbewerber abgewiesen werden.“

Digitalisierung von der Schneekanone bis zur Ladestation von E-AutosSich mit der Digitalisierung auseinanderzusetzen ist ein Gebot für jeden Wirtschaftszweig. Das belegte die Finanzchefin von Snow Space Flachau, Christina König, anhand der Pistenpräparierung. Wo früher der Beschneiungschef zu den Schneekanonen gefahren sei, um sie ein- und später wieder auszuschalten, werde das heute per Computer gesteuert, der entscheide wann und wie lange beschneit werden müsse. Mittels GPS präparieren dann die Pistenwalzen den Schnee auf der Piste so, dass eine optimale Auflage entsteht. Auch die Wartung der Maschinen erfolgt durch Verknüpfung der Systeme, bei Störungen meldet das Gerät, was repariert oder ausgetauscht werden muss. Im Tourismusmarketing gebe es für technikaffine Menschen ebenfalls ein breites Betätigungsfeld. Eine Möglichkeit, den bestehenden Mangel zu reduzieren, sieht Christina König darin, ältere Mitarbeiter zu requalifizieren.

In einem ganz anderen Bereich ist Martin Klässner von der Radstädter Firma has-to-be höchst erfolgreich: Er steuert die Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Künftig werde ein Navi das Fahrzeug selbständig zu einer freien Ladestation führen, wobei die Kapazitäten so gesteuert werden, dass keine Engpässe oder Wartezeiten entstehen. Auch Klässner beklagt den Fachkräftemangel und das Fehlen erschwinglicher Wohnungen: Auch wenn er einen neuen Mitarbeiter gefunden habe - was bis zu 5.000 Euro Vermittlungskosten mit sich bringe - kann er ihm oft keine leistbare Wohnung bieten. Seine Lösung: „Beim anstehenden Firmenneubau werden wir auch gleich Wohnungen dazu bauen.“

Alle Medizingeräte sprechen mit dem Krankenhaus-InformationssystemIm größten Unternehmen Innergebirg, dem Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach mit 1.500 Mitarbeitern, greift das Internet der Dinge immer mehr in den Krankenhausalltag ein. „Es gibt inzwischen kein Medizingerät mehr, das nicht mit dem Krankenhaus-Informationssystem sprechen kann. Künftig werden Roboter Ärzte bei der Wahl der richtigen Behandlung unterstützen“, prophezeite der CEO des Krankenhauses, Ludwig Gold. „Der Arzt erstellt die Anamnese, also die Krankengeschichte, der Computer schlägt dann das Krankheitsbild und mögliche Behandlungs-methoden vor. Ein besonders weit fortgeschrittener Bereich der OP-Robotik ist die Bilderkennungs-software. Damit wird sehr genau erfasst, wo sich Tumorzellen gebildet haben, der Roboter kann damit dem Arzt beim Führen des Skalpells optimal unterstützen“, so Gold.

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Bei diesen neuen Methoden und Möglichkeiten stellen Prozesse die größte Herausforderung dar, schildert Ludwig Gold: „Wir brauchen Business-Analytiker, also Menschen, die den Prozess verstehen und in der Folge die Benutzer (Ärzte und Pfleger) ausbilden können“. Hansjörg Weitgasser von der Internetagentur ALGO nannte das „ein soziales Betriebssystem aufbauen“. Eine Herausforderung sah er darin, Salzburg auch für auswärtige Technikstudenten attraktiv zu machen.

Arbeit und Weiterbildung kombinierenEin probates Mittel, Mitarbeiter ans Unternehmen zu binden, sei für Christian Kappacher, deren persönlichen Wunsch nach Weiterentwicklung zu fördern. Bei Eurofunk etwa seien 70 von 500 Beschäftigten in Teilzeit aktiv. Sie reduzieren ihre Wochenstunden, um eine Zusatzausbildung zu machen. „Hier wird eine Saat gesät, die es uns ermöglicht, auch übermorgen noch erfolgreich zu sein“, resümierte der erfolgreiche Pongauer Unternehmer. Neben zusätzlichen Studienangeboten für Techniker im Pongau wünscht er sich, dass es einst einen Campus für Startups ähnlich wie im oberösterreichischen Hagenberg gibt. Dort sind inzwischen mehr als 1.000 Menschen in jungen Unternehmen beschäftigt, die vor wenigen Jahren von Absolventen der dortigen Fachhochschule gegründet wurden.

Über den Seebrunner KreisDas Motto des Seebrunner Kreises lautet: „Willst du was bewegen, dann mit denen, die etwas bewegen können!“ Den Verein gibt es seit mehr als 50 Jahren. Kuratoren wie DI Friedrich Mayr-Melnhof, Dr. Wilfried Haslauer, Mag. Rudolf Weinberger und nun Prof. Mag. Harald Ronacher führten den Seebrunner Kreis ambitioniert als Think Tank und Netzwerk-Initiative für Salzburg. Als 200. Mitglied wurde nun Karl Graggaber aus dem Lungau begrüßt. Der neue Vorstand hat sich entschieden, offensiv in die Regionen zu gehen. Das geschieht mit ambitionierter Unterstützung von regionalen Koordinatoren wie dem Pongauer Unternehmer Dr. Peter Gasperlmair.

Bildlegende

Die Bilder zur Veranstaltung finden Sie in druckfähiger Auflösung zum Download unter: www.plenos.at/de/news-presse/pressemeldungen/ Die Pressefotos können kostenlos unter Nennung des Urhebers © Seebrunner Kreis/Kolarik verwendet werden.

Das Podium (von rechts): Christian Kappacher, MMag. Christina König, Prof. Dr. Gerhard Blechinger, Mag. Ludwig Gold, Martin Klässner, Mag. Hansjörg Weitgasser und Renatus Capek.

© Seebrunner Kreis/Kolarik

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Der Kurator des Seebrunner Kreises, Prof. Harald Ronacher, überreichte gemeinsam mit Landtagspräsidentin Dr. Brigitta Pallauf dem 200. Mitglied Karl Graggaber eine Urkunde.

© Seebrunner Kreis/Kolarik

Die Podiumsmitglieder bei Eurofunk Kappacher (von rechts): Mag. Ludwig Gold, Martin Klässner, Christian Kappacher, MMag. Christina König, Prof. Harald Ronacher, Dr. Peter Gasperlmair, Hansjörg Weitgasser und Prof. Dr. Gerhard Blechinger.

© Seebrunner Kreis/Kolarik

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