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Hier zur Crowdfunding Aktion: https://www.startnext.com/plug-and-play-workspace

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INHALT

I. ATELIERNUTZUNG BEI CONTAIN‘T (S.4)

II. FRACHTCONTAINER-SELBSTBAU-ATELIER (S.13)

III. CONTAINER-KONFIGURATOR (S.14)

IV. KOSTEN UND FINANZIERUNG (S.26)

Landungsmöglichkeiten Geförderte Nutzung Analyseplan Temporäre Nutzung Flexible Quotierung Bewerbung & Vergabe Mietpreise Grundlegende Vereinbarungen

Der Containerbau im Allgemeinen Bau- bzw. Bürocontainer mit Prüfbuch Frachtcontainer als Gebäudehülle Frachtcontainer als Pfandware

Grundgedanken Materialkonzept Möglichkeiten & Einschränkungen Skizzen eines Prototypen

Kostenrechnungsmodelle Exemplarische Kostenermittlung

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VORWORT

Seit bald vier Jahren scheitern wir erfolgreich mit dem Aufbau der ersten mobilen Ateliergemeinschaft mit nicht-kommerziel-lem Kulturbetrieb in Stuttgart. Hohe Kosten und bürokratische Hürden, aber auch Gruppenprozesse, fachliche Auseinan-dersetzung und Vernetzung haben unsere Konzepte verän-dert und erneuert. Ginge es nach uns, würden zirkulierende Ateliers, Werkstätten, Probe- und Veranstaltungsräume längst Baulücken, Industriebrachen und öffentliche Räume beleben. Das würde die kulturelle Vielfalt fördern, Freiräume schützen und frischen Wind in tote Ecken bringen, finden wir. Deshalb schütteln wir mit dem „plug & play workspace“ unser neuestes Ass aus dem Ärmel: Ein mobiles Frachtcon-tainer-Selbstbau-Atelier, das überall geparkt und kreativ genutzt werden kann. Es ist low-budget, vernünftig recycled und baurechtlich gebongt. Schon bald könnten die ersten mobilen Ateliers aufgestellt und genutzt werden. Nicht nur bei contain't, sondern überall, wo kreativer Freiraum knapp wird. Dass wir mit dieser Idee keinen schlechten Riecher hatten, zeigt der aktuelle Blick in die ehemalige Nachbarschaft am Nordbahnhof: Weil sie bewegt werden konnten, sind einige Waggons der Schrottpresse entronnen und beherbergen weiterhin Ateliers und Veranstaltungsräume. Einen Steinwurf entfernt planen Dutzende um ihre Mietverträge geprellten

Künstler/-innen den Umzug aus der Wagenhalle in ein Con-tainerdorf davor. Wenn sich das mal nicht vielversprechend anhört! Damit ein Schuh daraus wird, brauchen wir eure Unterstüt-zung auf Startnext1. Dort könnt ihr mit uns den „plug & play workspace“ in die Realität kicken und kostengünstigen Ate-lierraum in Stuttgart fördern. Wenn die Finanzierung klappt, bauen wir den ersten Prototypen und veröffentlichen die Bau-anleitung frei unter Creative Commons License2. Sie kann kopiert, genutzt und weiterentwickelt werden.

Es grüßt das plug & play team von contain't

[email protected]

www.startnext.com/plug-and-play-workspace

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LANDUNGSMÖGLICHKEITEN

GEFÖRDERTE NUTZUNG

I. ATELIERNUTZUNG BEI CONTAIN’T

Bei contain't kannst du eine Outdoor-Freifläche mieten oder ein mitgebrachtes mobiles Atelier aufstellen und aus-bauen. Wenn unser Plan aufgeht, können wir in Zukunft auch bezugsfertige Ateliers anbieten. Wir unterscheiden zwischen nicht-geförderten Raum- und Lagernutzungen zum Standard-Preis (s. „geförderte Nutzungen“ unten und „Miet-preise“, S.10) und geförderten Nutzungen zum Förderpreis, die vergünstigt sind und bevorzugt berücksichtigt werden (s. „geförderte Nutzungen“). Veranstalterische Nutzungen im Kreativbereich von contain't sind nicht vorgesehen.

Nicht-kommerzielle, künstlerische und kulturelle Nutzungen haben Vorrang vor privaten, kommerziellen und anderen zweckfremden Nutzungen. Geförderte Zielgruppen kom-men in den Genuss vergünstigter, im Einzelfall auch kosten-loser Überlassung von Fläche, Raum und weiterem Support. Nicht-geförderten Nutzungen stellt contain't Flächen und Räume kostenpflichtig zur Verfügung.

CONTAIN'T fördert Kunst und Kultur, entsprechend dem Leitbild aber insbesondere:

experimentelle Kunst, Musik und Architektur nicht-etablierte, nicht-kommerzielle Kultur intelligente mobile, flexible und modulare Raum- konzepte (im architektonischen, öffentlichen und virtuellen Raum) Ansätze zur Stärkung selbstverwalteter und selbstorganisierter Kultur die künstlerische, kulturelle und vorurteilsfreie Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung Kooperationsprojekte in der Nachbarschaft Projekte mit ressourcenschonendem und / oder integrativem Charakter die Stärkung emanzipatorischer Positionen und Konzepte im Projekt und darüber hinaus (siehe Punkt 4. des Leitbilds) künstlerische Open-Source / Open-Hardware / Open Knowledge - Konzepte die Annäherung, Vernetzung und Interaktion von User_innen, Producer_innen, Publikum und Künst- ler_innen

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NUTZUNG / LEGENDE

CONTAIN‘T Standard eingeschossig standsicher brandsicher mobil

Geförderte Nutzung konzeptabhängig

Begrenzte Anzahl konzeptabhängig

Indoor – Arbeitsraum Atelier Studio Proberaum Werksatt Büro Gruppenarbeitsraum

Indoor – Lagernutzung Lager Behelfswerkstatt

Outdoor – Arbeitsfläche Außen – Arbeitsfläche Garten

Outdoor – Lagernutzung Außenlagerfläche Fahrzeugstellplatz

Frachtcontainerblank / ausgebaut

Frachtcontainer blank / ausgebaut

fliegende Bautenmit PrüfbuchBau- und BürocontainerMarkständeSchaustellerbuden

Unterstände Außenlager / Dach

Material / SonstigesSkulpturGarten

sonstige Raummodule Selbstbau-Hüttenmobile Raummodule

fliegende Bautenmit PrüfbuchBau- und BürocontainerZelte und DomesMarktständeSchaustellerbuden

Fahrzeuge WohnmobileWohnwagenFahrzeugumbautenBauwagen

Mitgebrachter mobiler Raum

MietparzelleAußennutzung

BezugsfertigesCONTAIN‘T Atelier

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ANALYSEPLAN

Das Ebenenmodell zeigt in fünf Stufen Elemente der Entwick-lung des „contain't-Geländes“ von der Brache bis zur Nut-zung der Kreativschaffenden unter Beachtung planerischer Abhängigkeiten, Gegebenheiten vor Ort, umgebungs- und nutzerorientierter Gliederungen sowie Interaktionen innerhalb des Areals. Die Vereinsfläche gliedert sich primär in einen bereits bestehenden Veranstaltungsbereich und den geplanten Krea-tivbereich, so dass es bei der Platzierung der Ateliergemein-schaft einen deutlichen Lautstärkeverlauf auf dem Gelände zu berücksichtigen gilt. Ruhigere Nutzungen wie Ateliers, Büros oder Versamm-lungsräume sind nord-westlich in der Nähe des Eingangs-bereiches und lautere Nutzungen wie Werkstätten oder Proberäume süd-östlich in der Nähe des Veranstaltungberei-ches anzuordnen. Ziel ist es, das „contain't-Gelände“ unter Berücksichtigung von Überschneidungen, Nutzungsmischungen und interaktiver Verbindungen flexibel, interdisziplinär, offen als Kunstproduk-tionsstätte und Kulturort weiterzuentwickeln.

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GUTE LICHTVERHÄLTNISSE

ZUGANG

EINLADENDE, OFFENE, SICHTBARE NUTZUNGEN

VERANSTALTUNGSBEREICH

KREATIVBEREICH

PROBERAUMIMBISS

SANITÄR

VERSAMMLUNG

ATELIER

BÜRO

WERKSTATT

BESUCHER

KREATIVE

PUBLIKUM

ÜBERSCHNEIDUNGSMÖGLICHKEITEN

GEMEINSAME AUSSTELLUNGS-/ LAGERFLÄCHE

ZU VERANSTALTUNGSFLÄCHE

ZU AUFFÜHRUNGSFLÄCHE

LEISER

TEMPORÄR LAUTER

SINGLE DOOR 20ʻDOUBLE DOOR 20ʻ

OPEN SIDE 20ʻ

OPEN SIDE 20ʻ

DOUBLE DOOR 20ʻ

N

0 20

GRUNDSTÜCKSFLÄCHE

VERBINDUNGEN

NUTZER

BRACHFLÄCHE

VARIABILITÄT

EINGANGSBEREICH

NUTZUNGEN

KREATIVBEREICH

VERANSTALTUNGSBEREICH

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TEMPORÄRE NUTZUNG FLEXIBLE QUOTIERUNG

Unsere Ansprüche auf breite Vielfalt, große Flexibilität und Qualität durch Beständigkeit mussten unter einen Hut gebracht werden. Wir haben uns dazu entschieden, für verschiedene Gebäudeformate unterschiedliche Mietlaufzeiten anzusetzen: Bezugsfertige Ateliers werden nur kurzzeitig (2-5 Monate) oder in Form tages- oder stundenweiser Raummehrfachnutzun-gen vergeben, also z.B. in Form von Gruppenarbeitsräumen, Co-Working-Areas oder geteilten Proberäumen. Wer eine leere Parzelle oder ein eigenes mobiles Raum-modul nutzt, kann langfristig mieten, ein bis zwei Jahre mit Option auf Verlängerung stehen im Raum. Allerdings kann sich die beabsichtigte Raummehrfachnutzung oder eine kurze vorgesehene Mietlaufzeit positiv auf die Vergabe auswirken. Private, kommerzielle oder zweckfremde Nutzungen kom-men lediglich als Kurzzeitmiete (3 Monate) mit Option auf Ver-längerung (3 Monate) in Frage. Abweichungen von diesem Grundsatz gibt es nur durch Beschluss des Vergabegremiums mit 2∕3-Mehrheit. Bei nachweislichen Verstößen von Mieter_innen gegen Sat-zung, Leitbild oder Geländeordnung erlischt die Option auf Verlängerung.

Wie das Schaubild (S.9) zeigt, bleiben etwas mehr als die Hälfte der Parzellen ausschließlich bestimmten Nutzungen vor-behalten. Die restlichen Parzellen sind nicht an eine konkrete Nutzung gekoppelt und können bis zu gewissen Obergrenzen variabel belegt werden. So wollen wir die Parzellen möglichst vielfältig und ausgewogen belegen, ohne Leerstand zu riskie-ren. Hat eine Nutzungsart die Mindestanzahl der dafür vor-gesehenen Parzellen erreicht, können die restlichen Parzellen dieser Gruppe auch an andere Nutzungen vergeben werden. Die Maximalanzahl einer Nutzung darf nicht überschritten werden. Die flexible Parzellen-Quotierung berücksichtigt außerdem die Lautstärkeverhältnisse auf dem Gelände – der Proberaum muss ja nicht neben dem Büro stehen. Mehrfach-nutzungen von Parzellen sind durch Beschluss des Vergabe-gremiums möglich. Kurzzeit-Mieten verhindern Leerstand bei unpassenden Bewerbungen (s. "Temporäre Nutzungen").

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IDEALAUFTEILUNG DER ATELIER–PARZELLEN

Nutzung / Legende

Parzelle (9)

Variable Parzelle (8) (Icon ohne Trans- parenz hat Vorrang)

Büro (max. 4)

Versammlungsraum (max.3)

Atelier (max. 6)

Werkstatt (max. 4)

Proberaum (max. 4)

Geländeaufteilung nach Lautstärke (s. "Geländeplan S. 7)

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BEWERBUNG UND VERGABE

MIETPREISE

contain't ist Kunstproduktionsstätte, Kulturort und kein Platz zur Pflege alternativer Lebensentwürfe und Wohnkonzepte. Entsprechende Bewerbungen verfehlen den Vereinszweck und werden nicht berücksichtigt. Interessierte bewerben sich mit ihrer künstlerischen / kultur-schaffenden Arbeit und / oder einem konkreten Projekt auf eine Vermietung bei contain't. Bewerbungen auf geförderte Nutzung sollten neben Arbeitsproben und Projektbeschrei-bungen, Bezüge zu unseren Fördergegenständen und dem nicht-kommerziellen Hintergrund enthalten. Die Zusammensetzung der Vergabegremien, die Vergabe-fristen- und Laufzeiten erklären wir anschaulich in der folgen-den Grafik (S. 11). Die Auswahl des Vergabegremiums wird zu festgelegten Terminen bekanntgegeben und erfolgt ohne Begründung.

Bis auf Ausnahmefälle werden nur ganze Parzellen mit 70 m² vermietet. Die angegebenen Mietpreise sind Richtwerte und können noch leicht angepasst werden.

Unsere Förderpolicy spiegelt sich in den Richtwerten für die Mietpreise. Nur für die tatsächliche m²-Anzahl des Ate-lierscontainers wird der Raum-m²-Preis angesetzt. Die restliche Parzellenfläche wird mit dem günstigeren Parzellen-m²-Preis abgerechnet.

Beispiele:

Die Miete für ein 20'-Raummodul würde z.B. bei geförderter Nutzungen und 50 € Nebenkosten inkl. USt. bei ca. 145 €/Monat. liegen.

bei nicht-geförderter Nutzung und 50 € Nebenkos- ten inkl. USt. bei 210-290 €/Monat liegen.

bei geförderter Nutzung, bezugsfertigem Atelier und 50 € Nebenkosten, inkl. USt. ca. 175-185 €/Monat liegen.

Die Miete für eine 70 m² -Parzelle mit Außennutzung würde z.B.

bei geförderter Nutzung und 20 € Nebenkosten inkl. USt. ca. 83 € kosten.

bei nicht-geförderter Nutzung und 20-50 € Neben- kosten inkl. USt. ca. 107-226 € kosten.

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Vorraussetzung

Alter  Sprache

Bewerbung

Fragebogen Vita Arbeitsproben Wohnsitz Non-Profit-Statement

Eingangsbestätigung

Rückmeldung

2 MonateZyklus

14 Tage Durchsicht

schlägt vor

bilden Gremium

Online-Bewerbung Sammeln von Bewerbungen

Freigabe der Bewerbungen

Vergabe Gremium wählt Bewerber aus

AVV2 externe Experten

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GRUNDLEGENDE VEREINBARUNGEN

Durch ihren Beitritt zu contain't e.V. erkennen Ateliermieter_innen die Satzung und das Leitbild des Vereins an. Mietende Rechtspersonen (Vereine, Unternehmungen, Stiftungen, etc.) können als Fördermitglieder aufgenommen werden. Insbe-sondere die im Leitbild formulierten Vereinbarungen zur poli-tischen Kultur gelten als Grundlage der Zusammenarbeit im Verein. contain't ist ein Zwischennutzungsprojekt und forscht im Bereich modularer und mobiler Architektur. Alle Raumformate müssen ortsveränderlich und innerhalb kurzer Zeit zu besei-tigen sein. Augenscheinlich immobile Raumformate werden nicht zugelassen. Im Zweifelsfall behält der Verein sich die Anhebung der Kautionszahlung als Sicherheit vor. Die Vereinsfläche wird zu Tag und Nachtzeiten als Produk-tionsstätte und Veranstaltungsort genutzt. Ein Anspruch auf Schutz oder Schonung vor den Belastungen, die Kultur- und Atelierbetrieb mit sich bringen, besteht nicht.

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II. FRACHTCONTAINER-SELBSTBAU-ATELIER

DER CONTAINERBAU IM ALLGEMEINEN

"Con|tai|ner der; 1. der rationelleren und leichteren Beförde-rung dienender [quaderförmiger] Großbehälter in standardi-sierter Größe; 2. Behelfsmäßiger Wohn- oder Arbeitsraum;..." Container werden nach vorgegebenen ISO-Normen gebaut und unterscheiden sich in Größe und Tragsystem. Gemeinsam haben Container die Transportvorrichtungen, welche sich in den 8 Ecken befinden, und für die Lastabtragung und als Verbindungsmittel der Module dienen. Container sind ein Ver-bund aus Rahmen und Füllungen. Sie müssen Verformungen aushalten, wasser- und luftdicht sein. Container sind nach Beachtung vorgeschriebenen Normen ein eigenständiger Baukörper.

Der Containerrahmen dient bei Bürocontainern als primäres Tragwerk, in welches unterschiedliche Wandelemente ein-gesetzt werden können. So wird eine maximale Flexibilität und Variabilität der Container erreicht. Dies zeigt sich in architektonischer Gestaltung der Fassaden, in verschiedenen Grundrissen und Ausstattungsvarianten. Baucontainer sind

BAU- BZW. BÜROCONTAINER MIT PRÜFBUCH

wesentlich leichter als Frachtcontainer. Sie werden als bei-spielweise als Baustellenbüros oder Notunterkünfte benutzt.

FRACHTCONTAINER ALS GEBÄUDEHÜLLE

Das Tragwerk ist ein Verbund aus einem Rahmen und einer flächigen Wandfläche, welche als stabilisierende Aussteifung dient. Das System wird durch Typenstatiken vereinheitlicht - ein statischer Nachweis ist deshalb nicht erforderlich. Die Tragfähigkeit wird durch Umbaumaßnahmen an der Hülle stark beeinträchtigt. Bei dieser Variante ist ein „Raum-im-Raum“-Ausbau notwendig, um die benötigte Hülle nicht zu beschädigen.

FRACHTCONTAINER ALS PFANDWARE

Container verlieren unbeschädigt kaum an Wert. Der Preis orientiert sich an aktuellen Stahlpreisen sowie dem Ange-bot und der Nachfrage. Die Containerbeschaffung kann als Kapitalanlage betrachtet werden, dessen Wert sich am Markt orientiert und somit eine Veräußerung zu einem späteren Zeit-punkt unter Berücksichtigung der momentanen Marktlage pro-blemlos möglich ist.

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III. CONTAINER-KONFIGURATOR

Geplant ist während der Ausbauphase der Ateliergemein-schaft, ein Handbuch für das Atelier im Frachtcontainer als Selbstbauprojekt zu realisieren. Der Konfigurator dient der Ermittlung der individuellen Anforderungen an das Contai- neratelier sowie dem Aufzeigen von unterschiedlichen, also bedarfsbezogenen baulichen Lösungen in Form einer Bau-anleitung. Zweck des Containerkonfigurators ist es, Personen mit mini-malen handwerklichen Kenntnissen das Containeratelier in Selbstbauweise zu ermöglichen und dabei baukonstruktive Standards einzuhalten. Dieser Konfigurator beschäftigt sich lediglich mit dem Ausbau einzelner Container. Es ist zu beden-ken, dass die jeweiligen Nutzerprofile sehr unterschiedlich ausfalllen. Das Prototypische stellt die Reaktionsfähigkeit auf die individuellen Anforderungen dar.

GRUNDGEDANKEN

Die Nutzungsanforderungen wären der Container als:

Lager, die Hauptnutzung liegt im Außenraum

Werkstatt, ausgebaut jedoch unbeheizt und nicht isoliert

Büro bzw. Atelier, gedämmt und beheizbar

Probe- bzw. Versammlungsraum mit besonderen Anforderungen an Grundriss und Wandaufbau

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Da die Finanzierbarkeit eines Containerateliers maßgeblich mit der Auswahl der Materialen steht oder fällt, kommt dem Materialkonzept eine entscheidende Rolle zu. Unter dem Aspekt, den Container als mehr oder minder “wertverlustfreies” Objekt zu betrachten, entsteht ein Materi-alkonzept, dass sich die Logik des Wertverfalls von Produkten zu eigen macht und hauptsächlich mit Materialien auskommt, die am Ende der Verwertungskette angelangt sind, bzw. dem Gebrauchtwarenmarkt entnommen werden. Das heißt, auf “neue”, bzw. gekaufte Materialen soll weitestgehend verzich-tet werden. Um diesem Konzept folgen zu können, werden Material-spenden unabdingbar und stellen eine zentrale Rolle in der logistischen Vorarbeit dar. Ohne umfangreiche Material-spenden ist ein kostengünstigster Ausbau nicht möglich. Teil des entstehenden Handbuchs sind Verweise, wo und wie die jeweiligen Materialien akquiriert werden können, sowie Form-texte, die einer Materialakquise bei Firmen dienlich sind. Zum Verständnis: Die Auslegung der Haltbarkeit reduziert sich von 30 Jahren, wie im Baugewerbe üblich, auf wenige Jahre bzw. einige Monate, je nach Art der Nutzung.

Die Möglichkeiten des Containerkonfigurators liegen im Bereich der einfachen baulichen Lösungen, die sich nutzer-spezifisch ergeben. Dies ermöglicht einen unkomplizierten Selbstbau des Ateliers für Personen mit geringen handwerk-lichen Kenntnissen. Die Einschränkungen sind klar in den räumlichen Quali-täten zu finden und ergeben sich je nach Containertyp und Ausbauweise. Das wirkt sich auf die Raumgröße aus, jedoch auch auf die Belichtung, Erschließung und Möglichkeiten in der Grundrissgestaltung. Raumbreiten und -höhen sind durch die Größe des Containers bedingt. Erweiterungen der Raum-breiten und -höhen werden mit diesem Konfigurator ausge-schlossen, da dies dem “Raum-im-Raum”-Prinzip widerspricht. Das Zusammenschalten mehrerer Container zu einem Raumgefüge bringt einige bauphysikalische Komplikationen mit sich, was folglich den fachkundigen Ausbau erfordert und dem unkomplizierten Selbstbau entgegensteht.

MATERIALKONZEPT

MÖGLICHKEITEN UND EINSCHRÄNKUNGEN

Es geht darum, mit möglichst simplem Materialeinsatz eine für die angesetzte Dauer möglichst rationale bauliche Lösung zu finden.

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Die in den kommenden Seiten dargestellten Grundrisse sind als Vorschlag für die vereinseigenen Container zu verstehen. Sie folgen dem Prinzip des „kostengünstigen Denkens“, unter Berücksichtigung der Bedürfnisse jeder Nutzergruppe.

SKIZZEN EINES PROTOTYPEN

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ANFORDERUNGEN AN DIE NUTZERGRUPPEN

Büro / Ateliergedämmt und beheizbar Arbeitsflächen, Abstellflächen, Sitzmöglichkeiten/Chill out

gedämmt und beheizbar Sitzflächen, SchlafmöglichkeitenKommunikation mit Veranstaltungsbereich

Versammlung

ausgebaut jedoch unbeheizt und nicht isoliert Arbeitsflächen, Lagerflächen, Abstellflächen

Werkstatt

besonderen Anforderungen an Wandaufbaumöglichst viel Freifläche, SitzmöglichkeitenKommunikation mit Veranstaltungsbereich

Proberaum

Double Door

Single Door

kostengünstigster Container

Open Side

Open Side

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Variante 1Arbeitsplatz + Regale

Variante 2Arbeitsplatz + Regale

Variante 3Zwei Arbeitsplätze

Variante 4Zwei Arbeitsplätze + Regale

Grundriss Werkstatt Längsschnitt Werkstatt Querschnitt Werkstatt

20' Single Door-Werkstatt Variante 1

20' Single Door-Werkstatt Variante 3

20' Single Door-Werkstatt Variante 2

20' Single Door-Werkstatt Variante 4 W

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Grundriss Werkstatt Längsschnitt Werkstatt Querschnitt Werkstatt

20' Single Door-Werkstatt Variante 1

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Grundriss Werkstatt Längsschnitt Werkstatt Querschnitt Werkstatt

20' Single Door-Werkstatt Variante 1

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Grundriss Werkstatt Längsschnitt Werkstatt Querschnitt Werkstatt

20' Single Door-Werkstatt Variante 1

20' Single Door-Werkstatt Variante 3

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20' Single Door-Werkstatt Variante 4 W

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WERKSTATT

Grundriss Werkstatt Längsschnitt Werkstatt Querschnitt Werkstatt

20' Single Door-Werkstatt Variante 1

20' Single Door-Werkstatt Variante 3

20' Single Door-Werkstatt Variante 2

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Grundriss Werkstatt Längsschnitt Werkstatt Querschnitt Werkstatt

20' Single Door-Werkstatt Variante 1

20' Single Door-Werkstatt Variante 3

20' Single Door-Werkstatt Variante 2

20' Single Door-Werkstatt Variante 4 W

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Grundriss Werkstatt Längsschnitt Werkstatt Querschnitt Werkstatt

20' Single Door-Werkstatt Variante 1

20' Single Door-Werkstatt Variante 3

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20' Single Door-Werkstatt Variante 4 W

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Grundriss Werkstatt Längsschnitt Werkstatt Querschnitt Werkstatt

20' Single Door-Werkstatt Variante 1

20' Single Door-Werkstatt Variante 3

20' Single Door-Werkstatt Variante 2

20' Single Door-Werkstatt Variante 4 WE

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20' Single Door Container

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BÜRO / ATELIER

Variante 1Ein Arbeitsplatz

Variante 2Arbeitsplatz + Living

Variante 3Zwei Arbeitsplätze

Variante 4Atelier / Ausstellung

20' Double Door Container

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Variante 1Sitzplätze + Schlafplätze

Variante 2Sitzplätze + Schlafplätze

Variante 3Sitzplätze + Essen

Variante 4Sitzplätze

VERSAMMLUNGSRAUM

20' Open Side Container

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PROBERAUM

Variante 1Kinderchor

Variante 2Big Band

Variante 3Drum-Battle

Variante 4Stadion-Rock

Grundriss Treffpunkt Proberaum Längsschnitt Treffpunkt Proberaum Querschnitt Treffpunkt Proberaum

20' Open Side-Proberaum Variante 1

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Grundriss Treffpunkt Proberaum Längsschnitt Treffpunkt Proberaum Querschnitt Treffpunkt Proberaum

20' Open Side-Proberaum Variante 1

20' Open Side-Proberaum Variante 3

20' Open Side-Proberaum Variante 4 P

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20' Open Side-Proberaum Variante 2

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Grundriss Treffpunkt Proberaum Längsschnitt Treffpunkt Proberaum Querschnitt Treffpunkt Proberaum

20' Open Side-Proberaum Variante 1

20' Open Side-Proberaum Variante 3

20' Open Side-Proberaum Variante 4 P

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20' Open Side-Proberaum Variante 2

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Grundriss Treffpunkt Proberaum Längsschnitt Treffpunkt Proberaum Querschnitt Treffpunkt Proberaum

20' Open Side-Proberaum Variante 1

20' Open Side-Proberaum Variante 3

20' Open Side-Proberaum Variante 4 P

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20' Open Side-Proberaum Variante 2

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20' Open Side Container

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IV. KOSTEN UND FINANZIERUNG

Die größte Investition durch den Ankauf des Containers bleibt im mobilen Atelier erhalten und kann nach der Nutzung liqui-diert werden. Vorausgesetzt, dass an Hülle und Statik des Frachtcontainers keine Veränderungen und Schnitte vorge-nommen werden. Die folgende Kostenermittlung gilt für einen Ausbau ohne die Akquise von Recycling- oder Restposten-material, dessen Einsatz sinnvoll ist und Kosten senkt. Das ist Zielsetzung bei der Entwicklung des Prototypen.

Kostenrechnungsmodelle für einen plug & play workspace (ohne Umzugs-, Neben- und Unterhaltskosten):

der /die Skeptiker/-in(20‘ Double-Door & gekaufte Baustoffe)

angenommene Kosten 6.000 €

Laufzeit 3 Jahre

Restwert 1500 €

= als Einzelperson ergibt das monatl. Kosten von 125 € / als Vierergruppe 31,25 € pro Person je Monat / ergibt 9,60 €/m2 je Monat

der /die vermeintliche Realist/-in(20‘ Double-Door & teilweise Materialakquise)

angenommene Kosten 4.500 €

Nutzung 6 Jahre

Restwert von 2.000 €

= als Einzelperson ergibt das monatl. Kosten von 34,80 € / als Vierergruppe 8,70 € pro Person je Monat / ergibt 2,70 €/m2 je Monat

der /die absolute Optimist/-in(20‘ Double-Door & kleiner Werkstatt oder 20‘ Double Door & viel Materialakquise)

angenommene Kosten 2.500 €

Laufzeit 6 Jahre

Restwert von 1.500 €

= als Einzelperson ergibt das monatl. Kosten von 13,90 € / als Vierergruppe 3,50 € pro Person je Monat / ergibt 1,10 €/m2 je Monat

KOSTENRECHNUNGSMODELLE

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EXEMPLARISCHE KOSTENERMITTLUNG

Beschaffung / Anfahrt

Frachtcontainer 20‘ single door, A-Qualität (double door entsprechend teurer)  Transport ab Hafen Stuttgart  Sperrholz für Unterkonstruktion

Materialkosten, Baukosten und Technische Ausstattung

  Sperrholz für Unterkonstruktion  Isolation/ 100 mm / 120 mm  Dampfsperre  Klebeband  Konterlattung  Fermacellplatten  Fußbodendämmung 50 mm  Bodenplatten (Verlegeplatten)  Dokaplatte als Wandverkleidung an einer Wandseite  Elektrik  Heiztechnik  stirnseitiges Wandteil mit Fenstern & Türe Schrauben und Kleinmaterial

Maschinenstunden

  vermutlich ist mit etwas Maschinekosten zu rechnen

 = Geschätzte Gesamtkosten:

1.750 €ca. 250 €

100 €

271 €200 €156 €

56 €35 €

479 €59 €56 €

226 €140 €640 €350 €250 €

200 €

5.218 €

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20’ - Single Door1.000 - 1.800 € netto

20’ - Double Door2.300 - 3.500 € netto

20’ - Open Side3.500 - 4.500 € netto

CONTAINERTYPOLOGIEN UND DURCHSCHNITTLICHE KOSTEN

Innen: 12,03 x 2,35 x 2,38 m

Außen: 12,19 x 2,44 x 2,59 m

20’

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40’ - Single Door1.800 - 2.300 € nettoHC: 2.500 - 3.500 €

40’ - Double Door2.300 - 3.500 € netto

40’ - Open Side3.500 - 4.500 € netto

Innen: 12,03 x 2,35 x 2,38 m

Außen: 12,19 x 2,44 x 2,59 m

Innen: 12,03 x 2,35 x 2,70 m

Außen: 12,19 x 2,44 x 2,89 m

40’

40’ HC

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IMPRESSUM UND QUELLENVERZEICHNIS

AUTOREN Texte und architektonische Umsetzung: Desiree Gubisch, Anna M. Michaeli, Aaron Schirrmann, Marta Toscano, Marco Trotta

Grafische Gestaltung: Maurice Beretitsch, Jan R. Obst

DANKESCHÖN an alle die beim Workshop zur Vorbereitung der Ateliergemeinschaft teilgenommen und geholfen haben, die Inhalte für Kapitel 1 vorzubereiten: Elias Bohn, Birk Brinkmann, Pilar Caballero, Daniel Geiger, Julie Hart, Matthias Knöller, Anna M. Michaeli, Marta Toscano, Marco Trotta, Simon Wallenda

an das Kesselholz-Design Team für den kostruktiven Austausch an Annika Bohn und Jo Sachse für die Workshopmoderation an Jakob Bauer, Annabella Maneljuk und Simon Wallenda für die Foto- und Videodokumentation an Mareen Obst für das Korrekturlesen der Texte

QUELLE (S.13) J.Bergmann, M. Buchmeier, H. Slawik, S. Tinney: Container-Atlas: Handbuch der Container Archi- tektur. Gestalten Verlag, 2013.

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KONTAKT [email protected]

INFORMATIONEN www.startnext.com/plug-and-play-workspace www.containt.org www.containt.org/leitbild www.facebook.com/pages/Containt/176507739217590

HERAUSGEBER CONTAIN'T e.V. Güterstr.10 70372 Stuttgart

LIZENZ Namensnennung_Nicht-kommerziell_Weitergabe unter gleichen Bedingungen

CONTAIN'T e. V. (2015)

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