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234 Berieht: Spezielle analytische ~ethoden Bd. 183 die Diffusionskammer, die auf dem Motorgeh~use eines Magnetrfihrers angeordnet ist. Als Magnetriihrer werden 2 Stahlkugeln aus Kugellagern (3 mm und etwa 2,4 mm ;~ ) verwendet. Zur Aus/i~hrung der Analyse wird die ~ul~ere Kammer mit 0,5 nil 0,1 m Schwefelsi~ure beschickt, die beiden Stahlkugeln werden in die innere Kammer geleg~. Naeh Aufsetzen des mit Vaseline gefetteten Deekels saint Gaseinleitungsrohr wird die Kammer 2 rain mit C02-freier Luft gespiilt. Ein gemessenes Volumen (racist 100,0#1) 0,009--0,01 m BaOH~-LSsung (mit 10 ml/1 0,1~ ThymolphthaleinlSsung) wird in die innere Kammer eingetragen und diese mit dem Stopfen verschlossen. Naeh Entfernen des Gaseinleiterohres wird sofort die Probe eingebracht und das Loeh sogleich wieder verschlossen. Die Kammer wird nun, wie yon Co,wAY beschrieben, gesehiittelt und 60 rain stehen gelassen. Zur Titration wird die Kammer auf das Riihrger~t gesetzt, das Gaseinleiterohr wird wieder aufgesetzt und die Biiretten- spitze durch die Mittelbohrung eingefiihrt. Die Titration ka~m nun ohne Gefahr in C02-freiem Gasstrom ausgefiihrt werden. Der Verf. empfiehlt dazu die Verwendung der yon ihm beschriebenen Mikrobiirette ~. Der Gehalt einer 0,100 ml-Probe mit etwa 25 mMol/1 Hydrogencarbonat kann auf ~= 0,2 mMo]/1 bestimmt werden. Scand. J. clin. Lab. Invest. 12, 269--273 (1960). Pharmac. Inst., Univ. Aarhus (D&nemark). -- ~ Cobweb, E. J. : Microdiffusion Analysis and Volumetric Error, 3 rd Edit., Crosby, Lockwood & Son, London 1950. -- ~ HOL~-J~s~, I. : Scand. J. clin. Lab. Invest., im Druck. L.J. OTT~DOIr Polarographische Bestimmung yon 3~itrat in biologisehem Material. M. BKtr und J. K~PX~ 1 haben eine ~ethode ausgearbeitet, bei der nach Reak- tion mit Sulfosalicyls~ure bei Blur und eiweil~reiehen Proben bzw. mit Phenol bei Harn und eiweil]armen Proben die entstandenen NitrokSrper polarographisch be- stimmt werden. Die Sulfosalicylsi~ure dient gleichzeitig als Eiwefl~fi~llungsreagens 2. Die Polarographie erfolgt in der I~itrier]6sung. -- Aus/i~hrung. In 2 Zentrifugen- gl&ser gibt man je 0,5 ml Blur q~ 0,5 ml Wasser, in 2 weitere Gliiser 0,5 ml Blut q- 0,5 ml Standard-NitratlSsung. Alle vier Gl~ser erhalten je 1 ml 20~ w~Brige Sulfosalicyls~urelSsung. Man mischt mit einem Glasstab und zentrifugiert. 1 ml yore Uberstand l~l~t man ]~ngs der Reagensglaswand zu 2 ml vorher vorbereiteter konz. Schwefels~iure fliel~en. Es wird kri~ftig gesehiittelt, wobei sich die Nitrierung voll- zieht. Nach Abkiihlen verdiinnt man noch mit 2 ml Wasser und polarographiert. Die Nitratkonzentration wird mit der Standardzusatzmethode oder bei reinen LSsungen mit Hil~e yon Eichkurven ermittelt. -- Fiir die Nitratbestimmung im Ham versetzt man 0,5 ml UntersuehungslSsung init 0,5 ml Phenol (liquefaetum), verriihrt und gibt vorsichtig 2 ml konz. Schwefels~ure zu. Man schiittelt kr~ftig duroh und verdiilmt nach dem Erkalten mit 2 ml Wasser. Naeh Entfel~lung des Luftsauerstoffs wird polarographiert. Ms Bezugselektrode benutzt man entweder eine Queeksilber(I)-sulfatelektrode oder Bodenquecksilber. -- Zur Nitratbestim- mung in Futtermltteln verwendet man einen w&13rigen Auszug (25 g q- 75 ml). -- Bei Benutzung des Polarographen Heyrovsk3~ V 301 konnten 0,01 mg Nitrat ver- l~f~lieh in 1 ml Probe bestimmt werden. Die Werte sind auf 1% reproduzierbar. -- Bei Gegenwart von Nitriten erh~lt man in Gegenwart yon Sulfosalicyls~nre zu hohe Werte. Etwa ein Drittel des anwesenden Nitrits geht in Nitrat fiber. Die Nitrite miissen vorher zerst6rt oder mitbestimmt werden. Die Bestimmung mit Phenol wird kaum gestSrt. 1 Collect. czeehoslov, chem. Commun. 25, 3356--3362 (1960). Inst. Chemie und Physik, Veterin~ffakult~t, Ko~ice (~SSR). -- 2 Siehe auch M. BAI~TIK n. J. KIIPK• Collect. czechoslov, chem. Commun. 2~, 3391 (1960); vgl. diese Z. 188, 236 (1961). A. NIEM~I~

Polarographische Bestimmung Ton Nitrat in biologischem Material

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234 Berieht: Spezielle analytische ~ethoden Bd. 183

die Diffusionskammer, die auf dem Motorgeh~use eines Magnetrfihrers angeordnet ist. Als Magnetriihrer werden 2 Stahlkugeln aus Kugellagern (3 mm und etwa 2,4 mm ;~ ) verwendet. Zur Aus/i~hrung der Analyse wird die ~ul~ere Kammer mit 0,5 nil 0,1 m Schwefelsi~ure beschickt, die beiden Stahlkugeln werden in die innere Kammer geleg~. Naeh Aufsetzen des mit Vaseline gefetteten Deekels saint Gaseinleitungsrohr wird die Kammer 2 rain mit C02-freier Luft gespiilt. Ein gemessenes Volumen (racist 100,0#1) 0,009--0,01 m BaOH~-LSsung (mit 10 ml/1 0,1~ ThymolphthaleinlSsung) wird in die innere Kammer eingetragen und diese mit dem Stopfen verschlossen. Naeh Entfernen des Gaseinleiterohres wird sofort die Probe eingebracht und das Loeh sogleich wieder verschlossen. Die Kammer wird nun, wie yon Co,wAY beschrieben, gesehiittelt und 60 rain stehen gelassen. Zur Titration wird die Kammer auf das Riihrger~t gesetzt, das Gaseinleiterohr wird wieder aufgesetzt und die Biiretten- spitze durch die Mittelbohrung eingefiihrt. Die Titration ka~m nun ohne Gefahr in C02-freiem Gasstrom ausgefiihrt werden. Der Verf. empfiehlt dazu die Verwendung der yon ihm beschriebenen Mikrobiirette ~. Der Gehalt einer 0,100 ml-Probe mit etwa 25 mMol/1 Hydrogencarbonat kann auf ~= 0,2 mMo]/1 bestimmt werden.

Scand. J . clin. Lab. Invest. 12, 269--273 (1960). Pharmac. Inst., Univ. Aarhus (D&nemark). -- ~ Cobweb, E. J. : Microdiffusion Analysis and Volumetric Error, 3 rd Edit., Crosby, Lockwood & Son, London 1950. - - ~ H O L ~ - J ~ s ~ , I. : Scand. J. clin. Lab. Invest., im Druck. L . J . OTT~DOIr

Polarographische Bestimmung yon 3~itrat in biologisehem Material. M. BKtr und J . K~PX~ 1 haben eine ~e thode ausgearbeitet, bei der nach Reak- tion mit Sulfosalicyls~ure bei Blur und eiweil~reiehen Proben bzw. mit Phenol bei Harn und eiweil]armen Proben die entstandenen NitrokSrper polarographisch be- st immt werden. Die Sulfosalicylsi~ure dient gleichzeitig als Eiwefl~fi~llungsreagens 2. Die Polarographie erfolgt in der I~itrier]6sung. -- Aus/i~hrung. In 2 Zentrifugen- gl&ser gibt man je 0,5 ml Blur q~ 0,5 ml Wasser, in 2 weitere Gliiser 0,5 ml Blut q- 0,5 ml Standard-NitratlSsung. Alle vier Gl~ser erhalten je 1 ml 20~ w~Brige Sulfosalicyls~urelSsung. Man mischt mit einem Glasstab und zentrifugiert. 1 ml yore Uberstand l~l~t man ]~ngs der Reagensglaswand zu 2 ml vorher vorbereiteter konz. Schwefels~iure fliel~en. Es wird kri~ftig gesehiittelt, wobei sich die Nitrierung voll- zieht. Nach Abkiihlen verdiinnt man noch mit 2 ml Wasser und polarographiert. Die Nitratkonzentration wird mit der Standardzusatzmethode oder bei reinen LSsungen mit Hil~e yon Eichkurven ermittelt. - - Fiir die Nitratbestimmung im Ham versetzt man 0,5 ml UntersuehungslSsung init 0,5 ml Phenol (liquefaetum), verriihrt und gibt vorsichtig 2 ml konz. Schwefels~ure zu. Man schiittelt kr~ftig duroh und verdiilmt nach dem Erkalten mit 2 ml Wasser. Naeh Entfel~lung des Luftsauerstoffs wird polarographiert. Ms Bezugselektrode benutzt man entweder eine Queeksilber(I)-sulfatelektrode oder Bodenquecksilber. -- Zur Nitratbestim- mung in Futtermltteln verwendet man einen w&13rigen Auszug (25 g q- 75 ml). - - Bei Benutzung des Polarographen Heyrovsk3~ V 301 konnten 0,01 mg Nitrat ver- l~f~lieh in 1 ml Probe bestimmt werden. Die Werte sind auf 1% reproduzierbar. -- Bei Gegenwart von Nitriten erh~lt man in Gegenwart yon Sulfosalicyls~nre zu hohe Werte. Etwa ein Drittel des anwesenden Nitrits geht in Nitrat fiber. Die Nitrite miissen vorher zerst6rt oder mitbestimmt werden. Die Bestimmung mit Phenol wird kaum gestSrt.

1 Collect. czeehoslov, chem. Commun. 25, 3356--3362 (1960). Inst. Chemie und Physik, Veterin~ffakult~t, Ko~ice (~SSR). -- 2 Siehe auch M. BAI~TIK n. J. KIIPK• Collect. czechoslov, chem. Commun. 2~, 3391 (1960); vgl. diese Z. 188, 236 (1961). A. NIEM~I~