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KOMMUNIKATIONSDESIGN BEWERBUNG / PORTFOLIO Laura Braun | Kommunikationsdesignerin (B. A.) Wasserbett 11 | 68259 Mannheim 0176 99 111 727 | laura . c . braun @ gmail.com www.laurabraun.info

Portfolio/Bewerbung Laura Braun

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Page 1: Portfolio/Bewerbung Laura Braun

K O M M U N I K A T I O N S D E S I G N

BEWERBUNG / PORTFOLIO

Laura Braun | Kommunikationsdesignerin (B. A.)Wasserbett 11 | 68259 Mannheim

0176 99 111 727 | laura . c . braun @ gmail.comwww.laurabraun.info

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Sehr geehrter Herr Dors,

bezugnehmend auf meine Bewerbung auf Ihr Stellenangebot auf gelegenheitsjobs.de finden Sie hier meine vollständigen Bewerbungs-unterlagen. Ich freue mich, wenn Sie mich kontaktieren, um die Details einer Zusammenarbeit zu besprechen. Weitere Arbeitsproben finden Sie unter www.laura-braun.info

Mit freundlichen GrüßenLaura Braun

Laura Braun | Kommunikationsdesignerin (B. A.)Wasserbett 11 | 68259 Mannheim

0176 99 111 727 | laura . c . braun @ gmail.comwww.laurabraun.info

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Lebenslauf

5. 11. 1982 geboren in Mannheim

9/1989 - 6/2002 Freie Waldorfschule Mannheim; Fachhochschulreife

1/2003- 1/2004 Schnawwl Kinder und Jugendtheater, Anerkennungsjahr in der Dramaturgie

2/2005 - 5/2005 Stadtmagazin MEIER, Redaktionspraktikum

5/2005 - 10/2006 Stadtmagazin MEIER, freie Journalistin

10/2006 - 9/2010 Hochschule MA, Studium Kommunikationsdesign Abschluss: Bachelor of Arts

seit 9/2010 Selbstständige Grafik-Designerin

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Das Pippilotta-Prinzip*

Christine Weiner ist eine Coaching-Spezialistin. Passend zu ihrem Bestseller „Das Pippilotta-Prinzip“ entwickelte sie ein Trainingsprogramm. Die Anforderung an mich als Gestalter war hier, Pippi´s Lebensfreude einzufangen, aber trotzdem seriös zu wirken.

*Entstanden bei Square

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Christine Weiner Powerpoint*

Diese PPT-Präsentation habe ich für die Coaching-Expertin Christine Weiner gestaltet. Es ging darum, den Inhalt (eine ausgewogene Persönlichkeit ist wie ein guter Kuchen) illustrativ umzusetzen.

*Entstanden bei Square

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Self Mentoring System*

Logoentwicklung für ein weiteres Coaching-Programm von Christine Weiner. Das Angebot richtet sich vor allen Dingen an Führungskräfte; deswegen war hier ein seriöser, eher nüchterner Look wichtig.

*Entstanden bei Square

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Logoentwicklung Lithoart*

Die Druckereigruppe LithoArt betraute die Agentur mit dem Auftrag, aus einem bestehenden regenbogenfarbenen Fächer eine Logo-Familie für die einzelnen Unternehmen zu gestalten. Hier sehen Sie eine Auswahl meiner Logoentwürfe.

*Entstanden bei Square

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Logoentwicklung Phenicia*

Phönix, Europas größter Phar-mahändler hat beschlossen, mit einer eigenen Apothekenket-te an den Markt zu gehen. Hier-für mussten Logos erstellt wer-den, die europaweit einsetzbar sind. Die Farbgebung und das grüne Kreuz waren vom Kunden vorgegeben.

*Entstanden bei Südpool

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Phenicia

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Broschüren Lithoart*

Als weiterführende Maßnahme nach der Logoentwicklung ent-standen auch eine Reihe von Bro- schürentiteln für LithoArt, die die Formensprache der einzelnen Logos aufgreifen.

*Entstanden bei Square

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Navigation Hauptbahnhof*

Wer schon einmal versucht hat, anhand der vor dem Hbf aufge-stellten Infotafel etwas zu finden, weiß, wie unübersicht-lich und hässlich dieses Orientie-rungssystem ist. Im Fach „Leit- & Orientierungssysteme“ gestaltete ich die Navigation des Mann-heimer Hauptbahnhofs neu. Ich entwickelte Piktogramme und Schilder mit einer klaren Formen- und Farbensprache.

*Entstanden an der HS Mannheim

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›STADTBIBLIOTHEKMANNHEIM

ÖffnungszeitenDI, MI, DO 13 - 18 UhrFR 11 - 18 UhrSA 10 - 14 Uhr

Navigation & Logo Stadtbibliothek*

Im Fach Navigationsdesign kam ein Mitarbeiter der Stadtbibliothek Mann-heim auf uns zu. Er wünschte sich eine einheitliche und kostengünstige Iden-tität für die einzelnen Zweigstellen. Ich entwickelte ein modernes Logo, das Lust auf Lesen macht. Für die Infotafeln vor den Filialen entwickelte ich ein Klebefolien-System, dass leicht indivi-dualisierbar ist und ein einheitliches CD für die Stadtbibliothek schafft.

*Entstanden an der HS Mannheim

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Aktuelles

Öffnungszeiten

Sandhofen

WaldhofGartenstadtLuzenberg

KäfertalNeckarstadtWest

Jungbusch/Innenstadt

Neckarstadt Ost/Wohlgelegen/Herzogenried

Oststadt/Schwetzinger Stadt

NeuostheimNeuhermsheim

Neckarau

Vogelstang

Wallstadt

Feudenheim

Seckenheim

RheinauHochstätt Friedrichs-

feld

Schö

nau

Lindenhof

STADTBIBLIOTHEKMANNHEIM

ZWEIGSTELLE FEUDENHEIM

DI, MI, DO 13 - 18 UhrFR 11 - 18 UhrSA 10 - 14 Uhr

Karte mit Filialen

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iPhone Icons re-design*

Gerade bei Apple erstaunt es besonders, dass die Icons auf dem iPhone weder optisch ansprechend noch in-haltlich eindeutig sind. Dieses Problems nahm ich mich im Fach Navigationsdesign an. Bei meinen reduzierten Icons war mir insbesondere die leichte Erfassbarkeit und die optische Einheitlichkeit wichtig.

*Entstanden an der HS Mannheim

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BACHELORARBEIT *

Corporate-Design fur eine Eventreihe

Swishing – gerade der letzte Hype von London bis Berlin – ist eine Kleider-tausch-Bewegung, ähnlich einem Floh-markt, nur eben ohne Geld. Tauschen lässt sich alles, was man anziehen kann – nur gut erhalten sollte es sein.

Vor etwa einem Jahr las ich auf einem Modeblog das erste Mal von Swishing. Zu dieser Zeit war ich gerade auf The-mensuche für meinen Bachelor, konnte aber das Gelesene (noch) nicht mit mei-ner Abschlussarbeit verknüpfen.

Die Agentur, bei der ich als Freelancer arbeite, bot mir an, mir bei der The-mensuche zu helfen. Während eines Gesprächs fiel mir Swishing wieder ein. Das war mein Thema. Es passte ange-

gossen, war genau meine Kragenweite und stand mir super.

*Entstanden an der HS Mannheim..

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tausch 12 . 7. 2010"abbruch &demontage"luisenring 16mannheim17 : 00 uhr

Textil

Bring einfach 5 gut er-haltene Kleidungsstücke oder Accessoires mit, die du nicht mehr trägst…

Shoppen ohne Geld! bekomme dafür Credits…

gehe damit in der Tausch-bar shoppen…

und sei glücklich!

Bring einfach 5 gut er-haltene Kleidungsstücke oder Accessoires mit, die du nicht mehr trägst…

Shoppen ohne Geld! bekomme dafür Credits…

gehe damit in der Tausch-bar shoppen…

und sei glücklich!

tausch 12 . 7. 2010"abbruch &demontage"luisenring 16mannheim17 : 00 uhr

TextilPlakatgestaltung

Meine Bildidee verbildlicht den Übergang des Kleidungsstückes von dem Besitz einer Person zu dem einer anderen.

Außerdem stellt dieser Ansatz den sozialen Aspekt von »Jacke wie Hose« in den Vordergrund, indem er zwei, mehr oder weni-ger, ineinander verknotete Perso-nen zeigt.

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Bring einfach 5 gut er-haltene Kleidungsstücke oder Accessoires mit, die du nicht mehr trägst…

Shoppen ohne Geld! bekomme dafür Credits…

gehe damit in der Tausch-bar shoppen…

und sei glücklich!

tausch 12 . 7. 2010"abbruch &demontage"luisenring 16mannheim17 : 00 uhr

Textil

Bring einfach 5 gut er-haltene Kleidungsstücke oder Accessoires mit, die du nicht mehr trägst…

Shoppen ohne Geld! bekomme dafür Credits…

gehe damit in der Tausch-bar shoppen…

und sei glücklich!

tausch 12 . 7. 2010"abbruch &demontage"luisenring 16mannheim17 : 00 uhr

Textil

Bring einfach 5 gut er-haltene Kleidungsstücke oder Accessoires mit, die du nicht mehr trägst…

Shoppen ohne Geld! bekomme dafür Credits…

gehe damit in der Tausch-bar shoppen…

und sei glücklich!

tausch 12 . 7. 2010"abbruch &demontage"luisenring 16mannheim17 : 00 uhr

Textil

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Geschichte der Klamotte

Credit-System & Interieur

Bei der Gestaltung der Credits (als Geldersatz) war mir wichtig, dass sie nicht an Münzen er-innern und individuell sind. Jeder ist, wie ein Kieselstein, anders geformt.

Die Besucher werden durch die Piktogramme auf der Theke in das Prozedere eingeführt. Die „Kleiderschränke“ sind aus recycelten Klei-dern hergestellt. Die Umkleidekabinen funkti-onieren nach dem Duschvorhang-Prinzip. Die Bodensticker fassen Swishing leicht verständ-lich zusammen.

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Page 28: Portfolio/Bewerbung Laura Braun

GEFAHRENSTOFFE

Wie die Textilindustrie

unsere Umwelt zerstört

RECESSOINISTA

Wer sie ist, was sie trägt

SWISHING

Der Trend zum

Kleidertausch

Magazin für nachhaltige Anziehkultur.

Ausgabe 1 | Juni 2010

| 5¤

Ausg

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1 | J

uni 2

010

| 5¤

Mag

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für

nach

halti

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JACKE WIE H

OSE

ist die Bachelorarbeit

von Laura Braun

HS Mannheim/ SS 2010

Betreuung: Prof. Götz

"wiedersehn“ Magazin

Ein Buch schien mir für meinen Bachelor unpassend. Ein Magazin, entsprechend der Modethematik meiner Arbeit, empfand ich als eine frische Lösung. Herausge-kommen ist »Wiedersehn« – ein »Magazin für nachhaltige An-ziehkultur«. Hier geht es um Swishing, Mode und Persönlich-keit, um Umweltbelastung durch die Textilindustrie . Im Extrateil »Jacke wie Hose« wird mein ge-samtes Design in großflächigen Bildern vorgestellt.

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GEFAHRENSTOFFE

Wie die Textilindustrie

unsere Umwelt zerstört

RECESSOINISTA

Wer sie ist, was sie trägt

SWISHING

Der Trend zum

Kleidertausch

Magazin für nachhaltige Anziehkultur.

Ausgabe 1 | Juni 2010

| 5¤

Ausg

abe

1 | J

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010

| 5¤

Mag

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JACKE WIE H

OSE

ist die Bachelorarbeit

von Laura Braun

HS Mannheim/ SS 2010

Betreuung: Prof. Götz

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gefahren stoffEBis ein Kleidungsstück im Laden hängt, hat es schon ein Vielzahl chemischer Verfahren durchlaufen. Die Chemikalien, die zur Textilherstellung verwendet werden, sind nicht nur schädlich für den, der sie auf der Haut trägt,, sondern lassen auch die Umwelt leiden

Quelle:Greenpeace »Textil-Fibel 2«

Wer Mode trägt, kann auch Verantwortung tragen

Moral und Mode schienen lange so wenig zusammenzupassen wie Latz-hose und Pelzmantel. Wer beides zu kombinieren suchte, scheiterte. Das hat sich nun geändert: Öko-Mode, die lange als unförmig und langweilig galt, ist inzwischen schön anzusehen.

Und sie ist auch zu bekommen, zwar nicht alles und in der Regel (noch) nicht in großen Kaufhäusern, aber auch nicht mehr nur in winzigen Läden abseits von Fußgängerzonen. Die Kleidung ist nicht so billig wie die Schnäppchen auf dem Wühltisch, aber auch nicht teurer als Markenware.Dafür sind die Kollektionen nach ökologischen und ethischen Vorga-ben produziert. Auf dem Weg vom Feld in den Schrank verwandelt kein Chemiebad die Kleidung in »Reiz-Wäsche« für Umwelt und Gesundheit, und niemand schneidert für Hungerlöhne. Chemie Großeinsatz und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen – das ist in der Modebranchen leider nach wie vor Realität, wenn auch nicht mehr hierzulande, sondern in Billiglohnländern. Die Kunden erfahren so gut wie nichts darüber, es sei denn, sie hören von Aktionen der Kampagne »Saubere Kleidung« oder lesen die Textil-Fibel. Denn die erklärt in einfachen Worten und Grafiken, wie Kleidung hergestellt wird und welche bedenklichen Stoffe in unserer »zweiten Haut« stecken, aber auch, wie man Kleidung umweltfreundlich wäscht, Flecken entfernt oder am Ende fair verwertet. In Deutschland werden jedes Jahr ca. 600.00 Tonnen ausrangierte Textilien in Altkleider-sammlungen gegeben. Etwa 35 bis 40% davon sind noch tragbare Klei-dung – das sind mindestens 300 Millionen einzelne Kleidungsstücke.

Die Deutschen sind nach wie vor Weltmeister im Kaufen von Bekleidung: Jeder von uns kauft jährlich zwischen 12 bis 15 Kilo pro Person. Das sind rund 28 neue Teile!

Chemie im Stoff

Die Bluse soll leuchtende Farben haben, die Bluejeans nicht einlaufen. Leider haben die Rohstoffe der Textilien – die Fasern – meist noch nicht die gewünschten Eigenschaften. Deswegen werden sie »veredelt« – zehn bis zwanzig Arbeitsgänge braucht es, bis ein Mantel oder eine Hose an der Stange hängt. Die Industrie setzt dafür weltweit rund 7.000 bis 8.000 Textilhilfsmittel und rund 4.000 unterschiedliche Farbstoffe ein. Welche Chemikalien zum Einsatz kommen, darüber schweigen sich die Hersteller aus. Auf dem Etikett eines T-Shirts aus Baumwolle steht lediglich »100% Baumwolle«, obwohl es in Wirklichkeit heißen müsste »73% Baumwolle, 2% Polyacryl, 8% Farbstoffe, 14% Harnstoff-Formaldehydharz, 3% Weich-macher, 0,3% optische Aufheller« – für Betroffene von Textilallergien wären diese Informationen Gold wert, doch das laxe deutsche Textilkenn-zeichnungsrecht schreibt das nicht vor.

Allerdings werden rund 95% der Textilien, die hier verkauft werden, ohnehin aus Billiglohnländern importiert (ein Drittel aus China) und dort veredelt und ausgerüstet – mit Chemikalien, die das Abwasser verschmut-zen, die Gesundheit der Arbeiter gefährden und beim Tragen der Kleidung durch Reibung und Schweiß aus dem Gewebe in die Haut eindringen.

SCHRITT FÜR SCHRITT: TEXTILVERDELUNG

VorbehandelnUnter Vorbehandlung versteht man in der Textiltechnik und –veredelung das Vorbereiten der Fasern oder Textilien für die nächsten Prozessschritte.

KarbonisierenPflanzliche Verunreinigungen z.B. Kletten, die von den Tieren aufgenom-men wurden, werden aus der Rohwolle entfernt. Dabei wird diese mit Säure behandelt und danach gedämpft.

Macht unsere Kleidung bunt und weich – ist aber gefährlich für Umwelt und Gesundheit.

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Quelle: tazArtikel „Ein Jahr lang das gleiche Kleid“06.08.2009

Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz in der Bürowelt: Trage niemals das gleiche Outfit an zwei Tagen hintereinander. Schon gar nicht, wenn du in einer New Yorker Werbeagentur arbeitest, wie Sheena Matheiken. Die junge Kreativdirektorin bricht diese Regel seit Mai, und zwar so richtig: Ein Jahr lang will sie jeden Tag das gleiche Kleid tragen - und trotzdem immer anders aussehen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Es ist natürlich nicht Tag für Tag dasselbe; sieben gleichförmige Replika schützen vor dem hygieni-schen Kollaps.

Das Ergebnis ihres Projekts veröffentlicht Matheiken auf ihrem Blog. Dort sieht man sie jeden Morgen im gleichen Kleid, schwarze Baumwolle, A-Linie, Knopfleiste. Der Abwechslung halber lässt sich das Kleid auch mit der Rückseite nach vorn tragen, oder wahlweise offen, als Sommerman-tel. Matheiken kombiniert mit Hüten, Krägen, Schleifen, Gürteln, Schals; Nachschub schicken die Besucher des Blogs. Allein ihre Kniestrümpfe und Strumpfhosen füllen "ein paar Kommoden".

Aber es geht nicht nur um Fasching: Auf ihrem Blog fordert sie zum Spenden auf; mit dem Geld (gestern waren es 7.403 Dollar) will sie die indische Akanksha Foundation unterstützen. Die Stiftung soll mit dem Gewinn Schul- uniformen und Lehrmittel für Kinder aus indischen Slums finanzieren. In Indien findet sich auch der Ursprung für ihre Idee. Matheiken ist dort aufgewachsen, in der katholischen Schule mussten die Kinder Uniformen tragen. Um der auferlegten Konformität zu entfliehen, schmückten sich die Mädchen mit Armreifen, Bindis und ausgefallenen Frisuren. Mehr als 300.000 Zugriffe hat die Seite seit Anfang Mai. Nicht verwunderlich, man schaut Matheiken gern beim Verkleiden zu. Ein bisschen sieht sie aus wie Amélie in ihrer fabelhaften Welt: kurzer Bob und Kulleraugen. Je nach Out-fit posiert sie als Grand Dame oder Mädchen, als Tramp oder Hippie. Am 26. Juni kombiniert sie das Kleid mit einem schwarzen Hut, cremefarbe-nen Handschuhen, weißen Söckchen und geschnürten Tanzschuhen - im Gedenken an den am Tag zuvor verstorbenen Michael Jackson.

Matheikens Plan erinnert an das "Uniform Project" der Amerikanerin Andrea Zittel: Die Künstlerin hatte 1991 einen Nebenjob in einer Galerie angenommen - aber nicht genügend Geld für verschiedene angemessene Outfits. Zittel entwarf ein schlichtes, schwarzes Leinenkleid, dass sie den ganzen Sommer über täglich trug. So löste sie ihr finanzielles Problem - und lehnte sich gleichzeitig gegen das absurde Gesetz der Bürowelt auf.

TheUniformProject

Die Frage »Was soll ich bloß anziehen?« stellt sich Sheena Matheiken seit Mai 2009 nicht mehr: Sie trägt jeden Tag das gleiche Kleid und stellt davon Fotos ins Internet. Warum macht die das?

Kleidsam und variabel: das Kleine Schwarze.

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Interview:Laura Braun (per Mail)10.4.2010

wiedersehn: »Hallo Lucy. Könntest du dich bitte kurz vorstellen und erzählen, was du machst? Was hat dich dazu veranlasst, die Swishing-Be-wegung ins Leben zu rufen?«

Lucy Shea: »Wirtschaft und nachhaltige Entwick-lung sind meine Leidenschaft und mein Beruf zu-

gleich. Das landläufige Image, das damit verknüpft ist, allerdings nicht. Bis zu dem Tag, an dem Kartoffelsäcke oder Socken in Sandalen das Vogue-Cover zieren, werde ich mich nicht wie ein Wissenschafts-Nerd anziehen. Das bedeutet nicht, dass ich mir der Auswirkungen, die die Modeindust-rie auf die Umwelt hat, nicht überaus bewusst bin. Der aktuelle Trend zur ›Wegwerfmode‹ ist eine große Belastung für unseren Planeten, seien es die damit verbunden CO2-Emissionen der Fabriken oder die Mülldeponi-en, die mit den Trends der letzten Saison gefüllt werden. Ich bin jetzt seit 6 Jahren Teilhaberin und seit 9 Monaten Geschäftsführerin von Futerra.

Wir arbeiten von internationalen Konzernen und Regierungen zu kleinen Wohltätigkeitsorganisationen und Nichtstaatlichen Organisationen mit jedem zusammen und helfen ihnen dabei, sich in eine umweltfreundliche Richtung zu entwickeln. Ich weiß nicht, warum das auf unser Privatleben und die Dinge, die wir am meisten lieben – bei mir ist das Mode – nicht zu-treffen sollte. Unsere Arbeit bei Futerra dreht sich darum, Nachhaltigkeit so attraktiv zu machen, dass sie selbstverständlich wird – deswegen haben wir Swishing ins Leben gerufen. Ich bin Zeit meines Lebens Umweltschüt-zerin, aber das ist kein Grund für mich, auf Dinge zu verzichten, die ich toll finde. Ich möchte beim Umweltschützen Spaß haben und fabelhaft ausse-hen – Swishing macht das möglich. Ich denke statt uns zurückzulehnen und über die begrenzten Mittel, die wir im Kampf gegen den Klimawandel haben, zu nörgeln, ist es unsere Pflicht rauszugehen und neue Möglichkeiten zu finden. Swishing ist unsere!«

wiedersehn: »Was passiert auf deiner Homepage Swishing.com?«

Lucy Shea: »Swishing.com ist dazu da, es den Leuten so einfach wie mög-lich zu machen, ihre eigenen Swishing-Partys zu schmeißen. Wir wollen Swishing nicht ›besitzen‹. Wir wollen, dass so viele Menschen wie möglich swishen um so viel Kleidermüll wie möglich zu vermeiden. Auf der Websi-te finden ›Swishettes‹ Tipps und Tricks und einen Veranstaltungskalender mit Swishes in ihrer Region. Die Seite wird, mit Veranstaltungen von Wyo-ming bis Tunesien, zunehmend international und knüpft an unsere Arbeit im Social-Media-Bereich an. Wir arbeiten gerade daran, unsere Webseite in eine Online-Community für Swishettes weiterzuentwickeln. Wir möchten ein Tool schaffen, über das die Swishettes kommunizieren und Tipps, Fotos und Geschichten austauschen können. Zusätzlich wird es ein benutzefreundli-ches Medien-Paket für Swishing-Parties zum runterladen geben. Die Viel-falt der angebotenen Swishes ist einfach großartig! Von großen Wohltätig-keitsorganisationen über gesellschaftliche Zusammenkünfte bis hin zu ein paar Freunden, die in irgendjemandes Wohnzimmer swishen - Swishing ist ein besonderes Vergnügen das man nicht verpassen sollte. Mein Rat an jeden: Probiert es einfach aus! Geht auf die Website, findet einen SWISH in eurer Nähe und macht mit!

wiedersehn: »Warum ist es besser zu swishen, statt zu H&M zu gehen und mir etwas Neues zu kaufen?«

Lucy Shea: »Die Modeindustrie beeinflusst die Umwelt maßgeblich. ›Weg-werfmode‹ , die nur wegen dem günstigen Preis gekauft wird, wird immer beliebter, ist aber nicht nachhaltig. Wir Briten kaufen 2 Millionen Tonnen

Miss Swishingträgt Punkte…

Als Geschäftsführerin der PR-Firma Futerra sorgt Lucy Shea für nachhal-tigeres Denken bei ihren Kunden, als Erfinderin von Swishing für öko-logisch einwandfreie Kleiderschränke auf der ganzen Welt.

Kleidung im Jahr und geben die riesen Summe von 23 Millionen Pfund dafür aus. Ein Betrag, der reichen würde, um fast 7-mal die Olym-pischen Spiele auszurichten. Dazu kommt, dass die Kleidungs- und Textil-industrie ungefähr 3,1 millionen Tonnen Treibhausgase und 2 millionen Tonnen Abwasser im Jahr ausspuckt. Secondhand- und Caritas-Läden schaffen es immerhin, diesen Müll um 16 % zu reduzieren, aber erschütternde 1,2 Millionen Tonnen Textilien werden jährlich einfach weggeworfen. Aber nicht nur das Wegwerfen von Kleidung belastet unsere Umwelt. Die Chemiefasern, die zur Kleiderherstellung verwendet werden und die Energie und das Wasser, die Waschmaschinen verbrauchen, wirken sich negativ auf den Kohlever-brauch aus. So verbraucht z.B. die Gewinnung eines Kilogramms Baum-wolle 4-7 Tonnen Wasser und produziert 7 Kilogramm CO

2.

wiedersehn: »Wie kann ich mit Swishing der Umwelt helfen?«

Lucy Shea: »Unsere Arbeit bei Futerra besteht darin, das Verhalten in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft zu beeinflussen. Ja, Swishing be-grenzt den Verbrauch von natürlichen Ressourcen und den Anfall von Müll, es bewirkt aber auch eine wichtige Verhaltensänderung. Swishing bringt den Spaß und den Glamour ins Kleider-Recycling. Es macht ein nachhalti-ges Verhalten cool, was auf lange Sicht viel mehr Ressourcen spart als es eine einzige Aktion jemals könnte. Ich glaube, dass sich die Einstellung verändert, aber dass wir noch nicht am Ziel sind. Die Finanzkrise hat mas-sive Auswirkungen - das Geld sitzt nicht mehr so locker. Es lässt sich nicht leugnen, wie verführerisch die Preisschilder in Läden wie Primark (beson-ders günstige Modekette aus Großbritannien) sein können und wir haben noch einen langen Weg vor uns, den Leuten klar zu machen, dass der wahre Wert ihrer Kleidung auch Kohle- und Wasserverbrauch und Abfall beinhaltet. Seit der Finanzkrise haben wir das Aufkommen eines Rezessions-Schicks beobachtet. Der Site-Traffic auf Swishing.com ist um 600% gestiegen.

Auch durch die Spitze ist ein positiver Ruck gegangen. Letztens habe ich bei der Einführungsveranstaltung der ›All Party Parliamentary Group for Ethical Fashion‹ (›Parteiübergreifenden Vereinigung für ethische Kleidung‹) gesprochen und wir konnten für wichtige Anreize für die Modeindustrie schaffen, in Zukunft ein nachhaltigeres Kapitel aufzuschlagen. Ich habe meine Rede in einem komplett geswishten Outfit gehalten – vor einer Gruppe er-staunlich gut angezogener Zuhörer. Wenn du swishst, anstatt zu kaufen reduzierst du deinen negativen Einfluss auf die Umwelt indem du Abfall vermeidest, Tonnen von Abwasser, CO2-Emission, Petrochemikalien, um-weltschädlichen Färbemitteln und Pestiziden die bei der Kleiderprodukti-on anfallen, sparst.«

wiedersehn: »Warum nicht meine Kleider spenden oder auf dem Floh-markt verkaufen, anstatt zu swishen?«

Weil es mehr Spaß macht! Und du nimmst etwas, dass du liebst mit nach Hause! Swishing bietet ein entspanntes, geselliges Shopping-Umfeld. Indem Swishettes sorgfältig darüber nachdenken, welches Stück sie wirk-lich wollen, gehen sie mit etwas heim, dass sie wertschätzen anstatt mit einem Haufen billiger Teile, von denen sie sich am Wochenende fragen, warum sie sie überhaupt gekauft haben. CO2-Emission senken, Wasser sparen und es dabei so richtig krachen lassen: Das ist das öko-tastische an Swishing!

wiedersehn: »Bewegungen wie Couchsurfing oder Bookcrossing erleben gerade einen regelrechten Boom. Glaubst du, dass das „Prinzip Tausch-handel“ den Zeitgeist wiederspiegelt oder ein Bedürfnis der Menschen befriedigt?«

Lucy Shea: »Es spricht auf jeden Fall für ein wachsendes Bewusstsein dafür, welchen Einfluss unser Lebensstil auf die Umwelt hat. Das Bewus-stsein für die Notwendigkeit wertvolle Ressourcen zu erhalten und das Ge-fühl, dass Umweltfreundlichkeit nicht nur Verantwortungsbewusst, sondern auch erstrebenswert und cool ist.

»Ich bin Zeit meines Lebens Umweltschüt-zerin, aber das ist kein Grund für mich, auf Dinge zu verzichten, die ich toll finde.«

»Wir wollen SWISHING nicht ›besitzen‹.«

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08 | wiedersehn wiedersehn | 09

Quelle : http://dailyclothesfix.blogspot.comThe joy of swish2 April 2010

1. Durchforste deinen Kleiderschrank und sortiere alle Kleider aus, die du im letzten halben Jahr nicht getragen hast. Denke darüber nach, warum du diese Kleider nicht getragen hast. Nur wenn dir 3 Kombinations- möglichkeiten für ein Kleidungsstück einfallen, kommt es zurück in den Schrank. Wenn nicht, kommt es in die Swishing-Tüte.

2. Probiere die Kleidungsstücke, zu denen dir 3 Kombinationsmöglichkeiten eingefallen sind, an. Wenn sie nicht passen oder dir nicht stehen, kom- men sie in die Swishing-Tüte.

3. Verfahre mit Accessoires und Schuhen auf dieselbe Weise.

4. Bedenke: Wenn du die Sachen einmal geswisht hast, sind sie für immer weg. Behalte also alles, was für dich sentimentalen Wert hat.

5. Überprüfe deine Swishing-Tüte und gehe sicher, dass alles in einem guten Zustand ist. Sortiere alles andere aus.

6. Nimm nur Kleider, die hochwertig sind. Wenn du es nicht anziehen wür- dest, weil es gleich auseinander fällt, würden es die Anderen auch nicht tragen.

7. Nimm auf jeden Fall Accessoires mit, wenn du kannst. Die passen jedem.

8. Nimm es nicht persönlich, wenn die Leute deine Kleider nicht wollen. Jeder hat einen anderen Stil.

9. Akzeptiere die Tatsache, dass du vielleicht mehr mitbringst, als du mit- nimmst. Sei glücklich für die Anderen.

10. Kein Kratzen, Spucken, Haare ausreißen oder prügeln!

Damit Swishing ein echter Spaß wird, gilt es, einige Regeln zu beach-ten. Denn: Was weg ist, ist weg. Soll hinterher keiner sagen, man hätte ihn vorher nicht gewarnt...

Die 10 goldenenSWISHING

Regeln

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