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Der folgende Bericht ist in Ausgabe 4/2011 des Magazins PUPPEN & Spielzeug erschienen.www.puppen-und-spielzeug.de
Puppenwelten • Künstlerporträt
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Kunstwerke aus Filz
Kopf und aus meinem Leben – man muss nur die Aufmerk-samkeit auf die eigenen Gedanken und Gefühle lenken. Auf diese Weise sind mir viele Bilder aus meiner Kindheit ins Bewusstsein gekommen. Aus heutiger, etwas nostalgischer Sicht weiß ich, dass das die glücklichste Zeit war. Je älter man wird, umso schwieriger und zugleich umso wichtiger ist es, diese Gefühle zu bewahren“, sagt die junge Frau.
Irina Andreevas kleines Mädchen mit der Katze trifft genau diese warmen, heimeligen Empfindungen, die Geborgenheit eines schützenden Zuhauses, wenn es draußen stürmt und schneit. Das
Material Filz ist dafür prädestiniert, den Eindruck von Wärme zu verstärken. Der Künstlerin gelingt es, mit diesem Material so wun-derbar zu modellieren, dass die ausgestochenen Plätzchen aus Filz sogar im Sommer für Weihnachtsstimmung sorgen. Man kann erah-nen, wie gerne das Kätzchen etwas vom Tisch naschen würde. Es sind solche einfachen Geschichten und Erinnerungen, die wohl jeder in sich selbst bewahrt. Irina Andreeva hat sie derart liebenswert in Szene gesetzt, dass sie die Betrachter sofort berühren.
Die Künstlerin selbst begann schon als Kind, Puppen aus Stoff zu nähen, später ging sie zu Filz über. Für sie ist eine Puppe wie ein lebendiges Wesen und der Schaffensprozess ist ein bisschen wie eine Schwangerschaft – voller Vorfreude auf das Wesen, das da wächst und entsteht. Irina Andreeva erinnert sich immer wieder gerne an eine Szene, die sie dazu bewogen hat, ihr Hobby zum Beruf zu machen: „Ein Mann sah eine meiner Puppen, und er kam nicht mehr davon los. Da wurde mir klar, dass ich wirklich eine Begabung zum Puppenmachen habe, dass ich es wirklich kann – so amateurhaft und drollig meine Puppen damals auch noch aussahen“, freut sie sich.
Eine kleine Katze, ein Hund oder ein Kaninchen, die tierischen Begleiter der Kindheit hinterlassen Spuren in der Erinnerung. Diese hat die russische Künstlerin Irina Andreeva in Filz festgehalten.
Das Motto einer Serie aus mehreren Szenen mit Kind und Katze, die im vergangenen Jahr entstand, lautet „A warm day“ – „ein war-mer Tag“. Die Kunst in Filz wurde in der renommierten Wachtanoff-Galerie für Puppenkunst in Moskau mit einem Preis ausgezeichnet.
Warm und weich
Bilder aus der Kindheit – das sind Motive, die Irina Andreeva als Künstlerin inspirieren. „Die meisten Ideen stammen aus meinem
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Irina Andreeva und die Bilder der Kindheit
Es sind die Bilder aus der Kindheit, die die
junge Russin zu ihren Filzkreationen animieren
„Wir haben uns so lieb …“ drückt Irina Andreevas Kunstwerk mit dem Titel Nashla aus
Schön warm ist es unter der Bettdecke
Ausdrucksstark: Das Aufstehen fällt so schwer
Der tierische Freund begleitet die Kindheit
Eis und Kälte machen das Spielen draußen
unmöglich
Nicht nur Kinder und Katzen entstehen aus Filz, auch Mamas Schminktisch ist komplett aus Filz gefertigt
Text: Ruth Ndouop-KalajianFotos: Irina Andreeva
Originell und emotional
Ihr Leben besteht aus kreativen Ideen – sie arbeitete bereits als Grafikerin, Lehrerin und Designerin. Das Puppenmachen hat sie nie studiert. Sie verwendet eine alte russische Filztechnik, mit der in früheren Zeiten warme und stabile Filzstiefel hergestellt wurden. Dabei kommen nur unbehandelte und ungefärbte Schafswolle, heißes Wasser und ihre eigenen Hände zum Einsatz. Ihr kommt es dabei weniger auf eine professionelle Fertigungstechnik an als auf die innere Stärke der Puppe und die Kraft der Gefühle, die sie bei ihrem Betrachter zu wecken vermag. Ihre Skulpturen sind originell und emotional. Man möchte sie in die Hand nehmen, sie drücken und knuddeln. Sie sind aufrichtig und offenherzig
Auch zwischen der Kreation und ihrer Schöpferin besteht eine Beziehung, und zwar nicht nur einseitig: Die Puppe begeistert ihren Erschaffer, sie sorgt für Entzücken und Freude. „Andersherum soll die Künstlerin auch die Puppe lieben und schätzen, denn sie verkör-pert einen Teil ihres Lebens und ihrer Seele.“
Gefilztes Arrangement
Als Irina Andreeva begann mit Filz zu arbeiten, hatte sie natür-lich Probleme mit Motten, die mit Vorliebe Löcher in ihre Werke fra-ßen. „Da machte ich eine Skulptur mit dem Titel ‚The Moth. Coming back home‘. Plötzlich hörten die Motten auf, meine Objekte anzu-fressen. Es schien, als hätte ich mit den Motten einen Deal ausgehan-delt. Es folgte eine weitere Motten-Skultptur, ‚Die Motten-Familie‘, und das muss unsere ‚Abmachung‘ besiegelt haben – seither habe ich keine einzige Motte mehr gesehen“, erzählt die Moskauerin. „Ist das nun ein Trick oder ein Wunder? Ich bin mir nicht sicher, aber es funktioniert“, sagt sie mit einem Schmunzeln im Gesicht.
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Und das Naschen auch
Plätzchenbacken macht Spaß
Irina Andreevas Interpretation einer „Katzenwäsche“
Am Filzklavier spielt das Mädchen seine „Winter-Sonate“