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Illustrierte orzellan-Kunst- u. Antiquitäten-Fibel mit 8 lithographischen Tafeln der hauptsächlichsten [europäischen Porzellan-Marken und -Monogramme Herausgegeben vom: Verlag Älfred Kock, Bremen Hohenlohestrasse 40.

Porzellan Fibel

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Porzellan Fibel 1917

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Page 1: Porzellan Fibel

Illustrierte orzellan-Kunst- u. Antiquitäten-Fibel

mit 8 lithographischen Tafeln der hauptsächlichsten [europäischen Porzellan-Marken und -Monogramme

Herausgegeben vom: V e r l a g Älfred K o c k , B r e m e n

Hohenlohestrasse 40.

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$ tR Li N S.W. 19, Jerusalem er-Str. 46 49

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Heinrich & Co. Selb Porzellanfabrik

Illustrierte

Porzellan-Kunst-und

Antiquitäten - Fibel mit 8 l i t h o g r a p h i s c h e n T a f e l n

der hauptsächlichsten europäischen

Porzellan-Marken und -Monogramme

Herausgegeben vom: V e r l a g Ä l f r e d K o c k , B r e m e n

Hohenlohestrasse 40.

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Inhaltsverzeichnis

hinten auf der letzten Seite.

Tille Rechte, einschliesslich das der Uebersetzung vorbehal ten .

Ein Nachdruck der Zeichen-Tafeln wird gerichtlich verfolgt.

American Copyright 1917 b y : Verlag Alfred Kock, Bremen,

Hohenlohestrasse 40

R e s e r v a t i o n m v. o Ü r- C u ••

K r i e g s - : ;

v c i l U u i o T K i n c > . t : :

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Diese erste Auflage ist für fremde Annoncen nicht freigegeben worden. Ännoncenpreise für spätere Auflagen

siehe Seite 134.

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Vorwort.

M i t der Herausgabe dieser Fibel habe ich den Versuch gemacht eine offenbare Lücke in unserer Fachliteratur auszufüllen, die ich und zweifellos schon vieleTausende mit mir am Anfangihrer Sammeltätigkeit empfunden haben werden.

Wie aus dem Titel des Buches hervorgeht, handelt es sich hier in erster Linie um ein E l e m e n t a r b u c h für Porzellan-Kunst- und Antiquitäten-Sammler und Händler. Wer in der glücklichen Lage ist das Sam-meln im grossen betreiben zu können und die nötigen tieferen Einblicke in die ausserordentlich umfangreiche

für den Anfänger direkt erdrückende — Materie gewinnen will, wird hinten im Buche wichtige Auf-schlüsse über die Fachliteratur finden und jedes einzelne von den Büchern wird ihm weitere Quellen angeben.

Es empfiehlt sich für jeden Kunstsammler min-destens eine Fachzeitung zu halten, denn durch die Fachblätter mit ihren Angeboten und Nachfragen wird die Sammeltätigkeit sehr erleichtert und durch ihre sonstigen, interessanten Mitteilungen ausserordentlich befruchtet. Man lasse sich je ein Exemplar der verschiedenen Ausgaben kommen und treffe darnach seine Wahl.

Die im Buche angegebenen Künstler-Namen und Daten sind dem mir zu Gebote stehenden grossen Quellenmaterial (Allgem. Künstler-Lexikons sowie Spezial-Fachbüchern) entnommen*) und erst nach sorg-

*) Siehe unter Kunst-Fachliteratur Seite 111.

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fähigster Kontrolle niedergeschrieben worden; mithin dürften sie den Tatsachen möglichst annähernd entsprechen, soweit diese überhaupt bekannt sind. Im allgemeinen habe ich davon abgesehen die Meister zu klassifizieren, die Art ihrer Kunstzu charakterisieren, sowie ihnen zugeschriebene Kunstwerke anzugeben, da dieses Sache berufener Fachgelehrter ist, denen ich übrigens mit meinem Büchlein beileibe nicht ins Handwerk pfuschen will. Ich hoffe vielmehr, dass meine Fibel dazu beitragen möge, dass die betreffende Fachliteratur mehr gelesen wird, denn während meiner langjährigen Sammeltätigkeit bin ich auf eine geradezu verblüffende Unkenntnis auf diesem Gebiet gestossen, selbst unter den s. g. gebildeten Leuten. Diese Er-fahrung und die Erinnerung an mein eigenes Umher-Tappen und -Tasten hat mir den ersten Anstoss zur Herausgabe dieser Fibel gegeben.

Gern hoffe ich denn, dass mein Büchlein seinen Zweck erfüllen, d. h. das Interesse für die Kunst beleben, die Sammeltätigkeit anregen und den jungen Sammler möglichst vor Schaden bewahren möge. Für gefl. Empfehlung meiner Fibel bei Freunden und Bekannten wäre ich sehr verbunden, sowie auch für freundliche Bezugnahme auf dieselbe bei Anknüpfung von Verbindungen mit von mir im Buche mitgeteilten Adressen.

Gefälligen Vorschlägen für Aenderung und Ver-vollständigung des Buches, die ich bei den nächsten Auflagen eventl. berücksichtigen könnte, sehe ich mit Dank entgegen.

Der Verfasser.

Bremen , Hohenlohestrasse 40, im Januar 1917.

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Erläuterung einiger Kunst- und Fachausdrücke. Antependien. Altarbekleidungen.

Aquarell-Malerei. Malen mit Wasserfarben, die mit Gummi, Honig oder Leim angerieben sind.

Arrazzi. Kostbare alte Teppiche aus Arras.

Aubusson. In Aubusson (franz. Dep. Creuse) ange-fertigte, hochgestickte Teppiche und Möbelstoffe.

Böttgerperiode. Die Zeit (1706—19) in der Meissener Porzellan-Manufaktur während Joh. Friedr. Bött-ger deren Direktor war.

Böttger-Steinzeug. Die am Anfang jener Periode hergestellten Gegenstände der M. P. M.

Boule (oder Boulle). Ein nach dem Kunsttischler Charles Andre Boule benanntes Verfahren aus kostbarem Holz verfertigte Möbel durch ein-gelegte Ornamente aus Schildpatt, graviertem Metall und Elfenbein zu verzieren. Seine Söhne gebrauchten auch Perlmutter für diese Marketerie.

Camaieu-Malerei oder Malerei en camai'eu. Miniatur-und Kameen-artig feingemalte Bilder.

Chinoiserien. Chinesenmalereien, auch Chinesereien genannt.

Chippendale. Möbelstil aus der Queen Elisabethzeit, benannt nach dem Tischler Thomas Chippendale.

Craquele. Haarrissglasur, namentlich auf ostasiat. Porzellan.

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Damascieren. Blumen in Stoffe einweben. Zeich-nungen auf Stahlklingen anbringen.

Dejeune oder tete ä tete. In der Keramik Bezeichnung für kleines Kaffee- oder Tee-Service mit 2 Tassen.

Diptychon. Zweiteiliges Gemälde oder Relief.

Enkaustik (griech. Einbrennkunst). Älte Ärt der Malerei, bei welcher man sich des Wachses als eines Bindemittels der Farben bediente. Die weichen, verschiedenfarbigen Wachspasten wur-den meist auf Holz oder auf Elfenbein aufge-tragen und mittelst einer glühenden Kohlen-pfanne zum erweichen und dadurch zu fester Bindung mit dem Grunde gebracht. Enkaustische Bilder sind in den auf Holztafeln gemalten ägyptischen Mumienporträten erhalten, die seit 1888 in grösserer Zahl bei El-Fajüm gefunden wurden und noch ein herrlich leuchtendes Colorit zeigen.

Email cloisonne. Zellenschmelz. Farbige Schmelz-flüsse, die auf der ganzen Oberfläche von Ge-fässen etc. in kleine durch aufgelötete Goldfäden hergestellte Zellen gegossen sind. Von den Byzantinern herstammende Kunst. Mit Cloi-sonnes bezeichnet man derartige Gegenstände.

Email champleve. Grubenschmelz. Deutsche und französische Nachahmung des obigen Verfahrens, indem man statt der aufgelöteten Fäden die Felder für die einzelnen Farben in das Metall eingrub und als Begrenzung nur die erhöhten Ränder stehen liess.

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Email Limoges. Zierliche Bilder in durchsichtigen Schmelzfarben auf kupfernen Gefässen. Sehr kostbares Verfahren weil die Arbeiten im Schmelz-ofen häufig zerstört werden. Besonders von Leonard Limousin (*1505, -f* 1575) zu hoher Blüte gebracht.

Familie verte. Chinesische grüne Porzellan-Gruppe, um 1700 (Kaiser Yung-Tching) entstanden.

Familie rose. Chinesische rosa Porzellan-Gruppe etwas später entstanden.

Fayence (von Faenza) = Majolika (von Majorka) Ton-schüsseln und Gefässe mit bunter Glasur, durch maurische Fabriken zuerst ausgebildet und dann nach Italien übertragen, wo diese Töpferei in den Fabriken von Faenza, Pesaro, Urbino, Gubbio, Castell durante, Siena etc., während des XV. und XVI. Jahrhunderts zu höchster künstle-rischer Bedeutung gelang. Die grössten Meister dieser Kunst waren in Italien: Luca della Robbia und Andreoli Giorgio da Gubbio. Auch in Frank-reich gelangte dieses Kunstgewerbe unter Meister Bernhard de Palissy zu hoher Blüte (die be-rühmte Henry deux-Ware), hier entstand auch das Wort Fayence. Die einfachsten Platten und Gefässe obiger 3 Meister werden jetzt mit Gold aufgewogen. Grosse Berühmtheit haben auch die Fayencen von Delft und Strassburg (Marke Hanong) erlangt. Nunmehr gibt es eine grosse Menge Fayence-Marken.

Fondporzellan. Porzellan in Gelb, Seladon, Purpur etc.

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Freskomalerei oder Malerei al fresco (von ital. fresco= frisch). Im Gegensatz zu der enkaustischen Malerei, Temperamalerei und Oelmalerei die-jenige, welche mit Wasserfarben auf einer noch frischen Unterlage von Kalk an Wandflächen ausgeführt wird. Ferner im Gegensatz zur Wand-malerei auf trockenem Grunde, der Malerei al secco. Was einmal al fresco gemalt ist, lässt sich nicht wieder auslöschen und lassen sich aus diesem Grunde Aenderungen und Verbesserungen schwierig vornehmen. Symbolisch vergleicht man deshalb das Menschenleben mit der Malerei al fresco. Schon im hohen Altertum (Aegypten) wurde sie ausgeübt und gelangte dann im Mittel-alter namentlich durch Giotto, Masaccio, Raffael und Michel Angelo zu hoher Blüte. Neuerdings durch Cornelius, Overbeck, Veit, Schadow, Schraudolf, Schwind, Preller, Kaulbach etc.

Durch die völlige Verbindung des Kalkes mit den Farben werden diese mit der Zeit immer härter, sie erhalten gewissermassen einen Schmelz-überzug, wodurch die Frescomalereien ausser-ordentlich dauerhaft werden.

Frittenporzellan. (Pate tendre.) Durchscheinendes, weiches Porzellan, ohne Glasur, vor dem Beginn des Schmelzens zu Porzellan erkaltet. Steht dem Glase näher als dem Porzellan. Sehr umständliches, namentlich von Sevres vor der Hartporzellanfabrikation forciertes Verfahren.

Glyptik. Steinschneidekunst, Skulptur. Gouache-Malerei. Malen mit Gummi angesetzten,

daher undurchsichtigen Farben.

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Grisaille-Malerei. Malen mit grauen Oelfarben. Mit Grisaille wird auch leichtes Seidegewebe be-zeichnet.

Heliogravüre oder Photogravure. Durch ein Aetzungs-verfahren reproduzierte photographische Bilder.

Jade oder Nephrit. (Beil- od. Nierenstein.) Dunkel-grünes Magnesiasilikat von einer wesentlich grösseren Härte als Stahl. Wird zu Schmuck-sachen verarbeitet. War in vorhistorischer Zeit der wertvollste Edelstein.

Imaridekor. Bezeichnung für das Dekor dieses Porzellans. Früher viel von der M. P. M. nach-geahmt.

Imariporzellan. Japanisches Porzellan aus denFabriken der Provinz Hitzen, welches über den Hafen Imari expordiert wurde.

Impressionismus (vom franz. Impression = Eindruck) oder Freilichtmalerei. Die Vertreter derselben wollen die Dinge so malen wie sie sie wirklich sehen, d. h. umflossen von Licht und Luft (Luft-perspektive), seit 1867 durch die Franzosen von den Japanern nebst der Methode der andeutenden, abgekürzten Zeichnung übernommen.

Intaglien oder Gemmen. Vertieft in Stein geschnittene Bilder (Basreliefs). Ein Intaglio.

Kameen. In Stein etc. erhaben geschnittene Bilder (Hochreliefs). Ein Kameo.

Kändlerperiode. Glanzperiode der Meissener Porzellan-Manufaktur (1731—75) während welcher der Bildhauer Joh. Joachim Kändler Fabrikleiter und J. G. Herold der Hauptmaler der M. P. M. war.

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Kupferstechkunst (Chalkographie). Der erste datierte Kupferstich, den wir bis jetzt kennen, stammt aus dem Jahre 1446 und ist ein deutscher, wes-halb man diese Kunst für eine deutsche Erfin-dung hält. Nach einer andern Tradition soll der Florentiner Goldschmied Maso Finiguera, der grosse Niello-Künstler, der Erfinder sein.

Das technisch Wesentliche an der Kupfer-stechkunst ist auf einer Kupferplatte vertiefte Zeichnungen hervorzubringen. Dieses geschieht entweder mit dem Grabstichel oder auch durch Aetzung mit Säuren. Man unterscheidet: Die L i n i e n m a n i e r , die P u n k t i e r m a n i e r , die S c h a b m a n i e r oder Schwarzkunst, auch Mezzo-t intomanier genannt (letztere von L. von Siegen 1639—41) erfunden, welche drei Manieren man auf einer und derselben Platte anwenden kann. Ferner unterscheidet man folgende Abarten: Die K r e i d e - oder C r a y o n m a n i e r (Nach-ahmung der Kreidezeichnung), die A q u a t i n t a -m a n i e r (Kupfer- oder Stahlstich in getuschter Manier, wodurch Zeichnungen in Tusche, Sepia, Bister etc. nachgeahmt werden) und die Radier -kunst. Letztere war schon vor 1480 in Holland üblich. Die Zeichnung wird hier auf einer mit Wachs überzogenen Platte mit der Radiernadel eingerissen, wonach darübergegossenes Scheide-wasser die Linien in die Kupferplatte einäzt.

Bei allen obigen Manieren sind natürlich die ersten, gewöhnlich noch ungezeichneten (d. h. ohne eingravierte Signatur) Abzüge, mit der handschriftlichen Bezeichnung des Meisters, am wertvollsten. Es lässt sich natürlich immer

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nur eine gewisse Anzahl guter Abzüge von einer Platte herstellen.

Schliesslich erwähne noch, dass das F a r b e n d r u c k - K u p f e r s t i c h - V e r f a h r e n von dem Deutschen Jakob Christoph Blon (* 1667, f 1741) erfunden wurde.

NVinieristen. Vertreter einer Malweise, welche ohne selbständiges Studium der Natur den überlieferten Formenschatz in unwillkürlicher, gesuchter und unnatürlicher Weise zu Gunsten einer rein äusserlichen Wirkung anwenden.

Marcolini-Periode. Die Zeit 1780—1814 während der die Meissner Porzellan-Manufaktur vom Grafen Camillo Marcolini geleitet und die Kurschwerter-Marke mit einem Stern versehen wurde.

Marketerie. Mosaik. Musivische Arbeiten (Inkru-stationen) in Holz, Elfenbein, Schildpatt, farbigen Metallen etc.

Mascaron. Masken- oder fratzenartiges, plastisches Ornament.

Miniatur=kleines Bildnis. Vom lat. minium = Mennige, welche Farbe früher viel beim Ausmalen bezw. Verzieren von Büchern, Briefen etc. benutzt wurde.

Miniator. Bücher- und Briefmaler etc.

Missale. Messbuch.

Naturalismus. In der Kunst Nachahmung der Natur ohne ideale Beimischung.

Niellomanier. Eine schon seit dem 3. Jahrh. v. Chr. gepflegte Kunst, Metallflächen (Schmuckgegen-stände, Gefässe, Waffen) durch tief eingravierte,

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mit einer schwärzlichen, Niello genannten Schmelzmasse ausgefüllte Ornamente und Bild-nisse zu verzieren. Die grössten Meister dieser Technik während des Mittelalters wohnten in F lorenz , sie hiessen: Vittorio Pisano, f 1345; Forzore Spine l lo , f l 4 2 0 ; Ämerigo flme-righi, 1500; Filippo B r u n e l l e s c h i , f l 4 4 6 ; Tomaso F in iguerra , 1410—1480. Der letzte war der bedeutendste unter ihnen. Gegen Ende des 16. Jahrh. wurde die Niello-Technik durch das Email verdrängt. Heute blüht sie eigentlich nur noch im südlichen Russland (Tula) und ist als Tulamanier wieder bekannt geworden.

Ordinair Osier. Das Weidengeflechtmuster des Meis-sener Porzellans.

Pietra-dura-Inkrustation. Das s. g. Florentiner Mosaik. Einlegearbeit aus bunten Steinen.

Potpourrivase. Mit Landschaften, Blumen und Por-träts etc. verzierte Vase.

Queen-Änn-Stil. Engl. Stil von Möbeln, Silber, Glas etc. Änfang des 16. Jahrh.

Rentoilieren. Gemälde auf neue Leinwand ziehen.

Rocaillen, Rocaillewerk, Rocaillestil. Muschel- und wogenartige Ornamente in Metall, Holz, Elfen-bein, Porzellan etc. Ein typisches Kriterium des Rokoko, welches Wort ja angeblich vom franz. rocaille = Fels-Grottenwerk hergeleitet wird.

Segerporzellan. Farbenreiches Weichporzellan, nach dem Erfinder Prof. Seger f 1893 genannt.

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Seladon-Porzellan. Aeltestes chinesisches Porzellan.

Sezession. Hierunter versteht man Sondervereini-gungen von Künstlern deren Wesen im Impres-sionismus gipfelt und die ihre neuartigen An-schauungen meist im Gegensatz zu der herr-schenden akademischen Malerei zur Geltung bringen wollen. Die Sezessionisten sind anfangs sehr angefeindet worden, haben sich nun aber schon seit mehreren Jahren hohe Geltung ver-schafft. Gegenwärtg werden die Bilder ihrer besten Vertreter wie Max Liebermann, Paul Ce-zanne etc. mit Preisen von Mk. 40000 bis 60000 bezahlt.

Sgraffito (ital. Graffito). Uralte Technik der Wand-malerei-Zeichnung auf schwarzem Grund mit weissem Ueberzug, so dass die eingeritzten Stellen schwarz hervortreten.

Solitaire. In der Keramik Kaffee- oder Tee-Service mit e i n e r Tasse.

Staffage. Beiwerk (Figuren, Bäume etc.), Hintergrund zu einem Gemälde.

Stahlstechkunst (Tiderographie). Vom Amerikaner Jakob Perkins (1766 1849) erfundenes Verfahren Zeichnungen, Gemälde und Banknoten durch gravierte Stahlplatten zu vervielfältigen.

Temperamalerei. Malen mit fein geschlämmten Erd-und Mineralfarben, bis gegen Ende des 15. Jahrh. (vor der Erfindung der Oelmalerei) für Staffelei-bilder und Wandmalerei al secco benutzt. Auch jetzt noch als Kantermalung namentlich in der Dekorationsmalerei angewandte Maltechnik.

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Triptychon. 3 teiliges (Ältar)-Gemälde oder Relief.

Trocken- oder Blindstempel. Mittelst eines Stempels eingedrückte Porzellanmarke ohne Farbe. Vor dem farbigen Unterglasurzeichen allgemein im Gebrauch.

Tudorstil. (Tjuhdör.) Äbart des gotischen Stils in England. Letzte Periode desselben (1380—1540).

Vernis Martin. Hiermit werden Prunk-Möbel-Kästchen, -Ofenschirme, -Sänften, -Wagen etc. bezeichnet, welche statt des Furniers mit Lackmalerei (oft nach ostasiatischen Vorbildern) geschmückt sind. Man spricht z. B. von einer Vitrine in Vernis Martin, oder sagt: sie ist „vernisee Martin". Die Bezeichnung stammt von dem Kunsttischler Etienne Martin, der 1706—1765 in Paris gelebt und sich mit seinen 4 Söhnen hauptsächlich mit der Herstellung solcher Arbeiten beschäftigte.

Wedgwood-Relief. Porzellanrelief in anderer Farbe als der Grund. Zumeist weiss auf hellblau. Benutzt auf Platten und Gefässe.

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Thomas C h i p p e n d a l e , 1/ Queen flnrc-S:'!. L e t z t e r e r e r s :

Rigence-Stil. 1715-23 . Das \ Sozession. N e b e n L lebarrr^

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h dem Tischler folgte dem des 18. 3ahrh.

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Europäische Zeitalter-Tafel mit annähernden Jahresangaben.

Steinzeit bis 2100 v. Chr. Kupferzeit 2100—1850 v. Chr.

Bronzezeit 1850—950 v. Chr. I

! Uebergangsstilvomrom.zum got. 1175-1250

Gotischer Stil 1200—1450

Eisenzeit 950—31 v. Chr.

Dorischer BaustillOOOv.Chr.

Etrurer 800—400 v. Chr.

Homerische Zeit 750 v. Chr.

Frührenaissance 1350-1500

Ende des Mittelalters 1492

Hochreinaissance 1500-1570

Reformationszeitl517—1555

Barockstil 1570—1720

Jonischer Baustil 600 v. Chr. j Louis XIV. 1 6 5 0 - 1 7 1 5

Perikleisches Zeitalter 435 v. Chr.

Niedergang Griechenlands 146 v. Chr.

Römische Kaiserzeit

Rokoko 1720-1765*)

Klassizismus 1765—1773

Louis X V I . 1774—1793

Revolution 1787—1794 31 V. Chr. bis 300 n. Chr. ! Djrektoir 1795-1799

Völkerwanderung 300-400 Empire (i. Kaiserreich)

Byzantinische Zeit 400—650

Ende des Altertums 476

Mittelalter 476-1492

1797—1815

Biedermeierzeit 1815—1848

Louis Philippe 1830—1848

2. Kaiserreich (Zeit der Krinoline) 1852—1870 Karolingerzeit 768—911

RomanischerStil 1000—1150 Jugendstil um 1900

•) Ol» IHlschlich mit Louisquinze bezeichnet . Louis XV. überlebte die Rokokozeit bedeutend.

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Allgemeines über das Porzellan, seine Geschichte und Herstellung.

Äuszug aus einem im Jahre 1903 gehaltenen Vortrag des Kon-servators Architekt Hendrichs im Gewerbeverein Hannover.

Die Erfindung des Porzellans gehört den Chinesen an. Wenn auch die Kenntnis der Geschichte und Herstellung desselben noch sehr lückenhaft ist, so wissen wir jetzt doch bestimmt, dass diese Erfindung nicht über das neunte Jahrhundert zurückreicht, also nicht so alt ist, als wie bisher allgemein angenommen wurde. Aelter ist auch nicht der Name Yao, die einzige chinesische Bezeichnung für echtes Porzellan. Die älteste Erwähnung des chinesischen Porzellans finden wir in der Pariser Bibliothek. In einem Be-richt über seine Reisen nach Indien und China vom Jahre 951 erwähnt der arabische Kaufmann Soliman unter anderem auch weisse durchsichtige Töpfereien, die unstreitig echtes Porzellan gewesen sind. Woher die europäische Bezeichnung „Porzellan' stammt, ist unbekannt. Sie findet sich zuerst in einem Reise-bericht des Venezianers Marco Polo vom Jahre 1298 bei der Beschreibung einer chinesischen Fabrikstadt. Vielfach wurden früher mit der Bezeichnung Porzellan auch Arbeiten aus Schildpatt, Perlmutter, Muscheln und ähnlicher Art, belegt.

Das chinesische Porzellan ist weicher als das europäische, es hat meist Kalkglasur und einen leichten gelblichen, bläulichen oder grünlichen Ton. Die ältesten Erzeugnisse waren weiss oder später mit einer leicht gelben, apfelgrünen, blau bis bronze-grünlichen rissigen Glasur versehen. Erst im Anfang unseres Jahrtausends lernte man die Bemalung mit

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1 arbe, und zwar zuerst mit blau (Kobalt in allen Schattierungen) unter Glasur kennen, dem sich später, Mitte des 14. Jahrhunderts, verschiedene grüne Farben, Zitrongelb, Kupferoxydulrot, Hellbraun, Türkisblau, Violett, Schwarz und Gold anschlössen. Damit beginnt die Blütezeit des chinesischen Porzellans, die in der /weiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichte. Besonders sind die in dieser Zeit aus-geführten Unterglasurfonds unerreicht geblieben.

Tonbüste in Hrt Francias , die fUr 53000.— bei der Auktion der Sammlung Beckerath bei Lepke in Berlin versteigert wurde.

Im 15. Jahrhundert wurde die Ueberglasurmalerei bekannt; sie beschränkte sich aber auch nur auf die Anwendung der bekannten Farben, bis im 17. Jahr-hundert noch Kupfergrün, Goldpurpur und Goldgelb, und im 18. Jahrhundert die Verwendung des von Gold eingefassten Emails hinzukamen. Hierdurch nahm die Malerei sehr zu ihren Ungunsten eine un-angenehme Buntheit an.

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Die Formen der chinesischen Porzellane sind sehr massig und der plastische Schmuck äusserst beschränkt. Ausser dem üblichen Gebrauchsgeschirr, wie Schüsseln, Teller, sind Urnen und Vasen mit phantastischen, recht dürltigen modellierten Tier-gestalten, wie Fohhunde, Löwen, Drachen, Kröten, sowie Darstellungen Buddas allgemein ausgeführt, während eigentliche figürliche Arbeiten weniger vor-kommen. Dem Chinesen ist die plastische Durch-bildung Nebensache; das Hauptgewicht legt er auf die farbige Behandlung; er zeigt sich darin als ge-schickter farbenfreudiger Dekorateur, der alle Finessen bei der Ausübung der verschiedenartigsten Techniken, die sich im Laufe der Jahrhunderte bei der Porzellan-herstellung und Dekoration herausgebildet haben, meisterhaft beherrscht.

Als Motive bei dem malerischen Dekor der Porzellane benutzt der Chinese ausser Flächenmuster vorzugsweise Blumen, Vögel, Schmetterlinge, Land-schaften mit Staffage, figürliche Szenen aus Romanen und historischen Darstellungen; sehr beliebt sind die über das Stück flott hingeworfenen Zweige mit Blättern und Blüten.

Auch zu Bau- und architektonischen Zwecken hat der Chinese Porzellan verwandt, indem er Porzellan-steine aus einem Kern von Steinzeug bildete und mit Porzellanmasse umhüllte und glasierte und die-selben zum Bau von grossen Türmen, Pagoden, Toren und ähnlichen Bauten benutzte. Berühmt war der im Jahre 1862 bei der Einnahme von Peking zer-störte neunstockwerkige ca. 80 m hohe Porzellanturm aus dem Jahre 1421.

Die Fabrikation des Porzellans scheint sich über

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das ganze chinesische Reich verbreitet zu haben. Die Blütezeit der chinesischen Porzellanfabrikation Killt in die Regierungszeit der Mingdynastie (1368-1644), die Glanzperiode von 1465—1488. Von Mitte des IH. Jahrhunderts an ist ein vollständiger Rückgang /u verzeichnen, und heute hat die Fabrikation jede rlbständige künstlerische Bedeutung verloren.

Von China ging die Kenntnis der Herstellung der Porzellane nach Korea und von dort nach Japan liber und zwar zu Anfang des 16. Jahrhunderts. In der Keramik war der Japaner seit frühester Zeit bewandert und sind in Japan schon im 12. Jahr-hundert Steinzeuge mitEmailleverzierungen ausgeführt worden. Berühmt sind auch heute noch die Banko-Steinzeuge mit Lackverzierungen und Einlagen aus buntem Ton, sowie das Satsuma-Steingut von gelb-lichweisser oder grauer Farbe mit feiner Haarriss-glasur und Verzierungen aus farbigem Lack. Es ist klar, dass der Japaner bei der Vorliebe, welche er von jeher für keramische Arbeiten hegte, und bei der bewunderungswürdigen Virtuosität, mit welcher er diese Technik beherrschte, in der Fabrikation des Porzellans seinen Lehrmeister bald überholte. Es ist dieserhalb auch die Unterscheidung besonders alter chinesischer und japanischer Porzellane nicht leicht, auch schon deswegen nicht, weil die Japaner naturgemäss zuerst die chinesischen Porzellane kopierten.

Im allgemeinen sind die japanischen Porzellane etwas weicher als die chinesischen; sie zeigen reine milchweisse Farbe, gute Durchsichtigkeit und eine bläuliche feuchtscheinende Glasur. Dabei sind die Arbeiten viel besser in der Form und die plastischen

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Verzierungen entschieden feiner und künstlerischer ausgeführt. Der Dekor zeigt ausser dem schönen tiefblauen Kobalt (Scharffeuerfarbe) noch vorwiegend Eisenrot und Gold, auch Grün und in späterer Zeit Violett, Gelb und Schwarz und auf milchweissem Grunde feuerige Emaille- und Lackmalereien mit Gold.

Alle Zeichnungen zeugen von feinster Natur-beobachtung. Findet der Chinese seine Hauptstärke in der Nachahmung von Vorbildern und in der Ver-wendung lebhaft glänzender Farben, aber ohne har-monische Wirkung, so lässt der Japaner bei seiner Arbeit mehr die Phantasie walten, er schafft freier, künstlerischer, ihm ist die harmonische Farben-behandlung der Dekoration die Hauptsache. Neben der Lieblingsblume der Japaner, dem Chrysanthemum, finden wir Landschaften und Genrebilder en miniature als Hauptmotive bei seinem Dekor vertreten. Eine grosse Vorliebe hegt er für die Behandlung des Por-zellans mit Lackmalerei und Zellenschmelz,*) zwei Techniken, welche er mit grösster Meisterschaft be-herrscht, und die wir bei andern Völkern nicht finden.

Die Fabrikation des Porzellans hat sich in Japan auf einige wenige Zentren, die reiche Kaolinlager aufweisen, beschränkt und erhalten die Porzellane von denselben auch ihre hauptsächlichsten Benenn-ungen. Am bekanntesten sind die Porzellane von Arita, Provinz Hitzen, die von Kioto, von Owari und Seto.

Wenn auch schon vor und während der Kreuz-züge Porzellane nach Europa gekommen sind, was

*) Eine von den Byzantinern übernommene Kunst, die jetzt besonders in Japan gepflegt und zu hoher BlUte gelangt ist. Email cloisonniS.

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. her anzunehmen ist, da schon im 9. Jahrhundert ulische Kaufleute aus Frankreich Geschäftsreisen ic h China unternommen haben, so finden sich doch

i rst bestimmte Nachrichten von der Mitte des 14. Jahr-underts an, als grössere Mengen von Porzellan in

den Inventuren spanischer und französischer Fürsten aufgeführt wurden. In der zweiten Hälfte des 15. Jahr-hunderts wird es in Italien bekannt und 100 Jahre päter hatte es Philipp II. von Spanien in gewaltigen

Mengen, wahrscheinlich durch die Portugiesen ein-eführt, im Besitz, und im Jahre 1597 lässt sich Kaspar

von Fürstenberg zu Frankfurt a. M. von einem Gold-schmied Porzellanschalen mit Gold beschlagen. Ueber-liaupt hatte das Porzellan damals einen ungeheuren Wert, es wurde mit Gold aufgewogen und vielfach mit Gold und Silber beschlagen und mit Edelsteinen besetzt. Diese Bewertung und Beliebtheit des Por-zellans steigerte natürlich die Nachfrage und dem-nach die Einfuhr. Ungeheure Massen wurden be-sonders von Holland eingeführt und riesige Summen wanderten dafür nach Japan und China.

Es ist selbstverständlich, dass dadurch an vielen Stellen in Europa Versuche zur Herstellung dieser Ware gemacht wurden. Diese Versuche führten zur Gründung vieler Fayence-Fabriken, so in Holland zu der Fabrikation der berühmten Delfter Ware. Älle diese Versuche konnten aber keinen Erfolg haben, weil man das wichtigste Rohmaterial, das Kaolin, nicht kannte. Zwar soll in Venedig die Herstellung von echtem Porzellan 1470*) gelungen sein, doch sind keine Belegstücke dafür vorhanden, ebenfalls war das um die Mitte des 16. Jahrhunderts in Florenz her-

* ) Einem Maestro flntuonio.

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gestellte sogen. Mediciporzellan kein echtes Hart-porzellan, sondern Frittenporzellan.

Dem 1741 in Peking verstorbenen französischen Missionar Entrecolles gelang es durch bekehrte chinesische Arbeiter das Geheimnis der Porzellan-herstellung zu erfahren und im Jahre 1712 darüber nach Paris zu berichten und auch Proben von Koalin und Feldspath mitzuschicken. Die damit angestellten Versuche führten zwar nicht zu dem erhofften Re-sultat, gaben aber wie 100 Jahre vorher in Florenz zur Erfindung des Fritten- oder Weichporzellans und zur Gründung der Staatsmanufaktur zu Vincennes, später Sevres bei Paris, Veranlassung.

Nur an einem Platze hatte man Glück, nämlich in Dresden. Schon seit der Mitte des 17. Jahrhunderts hatte hier der Naturforscher und Physiker Walter von Tschirninghaus Versuche zur Herstellung von Por-zellan angestellt, auch Vasen, Dosen und andere kleinere Gegenstände aus einer glasartigen geflammten Masse ausgeführt. Bei diesen Versuchen hatte Tschir-ninghaus jedenfalls Gelegenheit, schon als Natur-forscher die in Frage kommenden Rohmaterialien eingehend zu studieren, und ist mit Sicherheit an-zunehmen, dass er in den Jahren 1704 und 1707 an den gelungenen Versuchen Böttger's zur Herstellung eines dem Porzellan ähnlichen Steinguts mehr oder weniger beteiligt gewesen ist.

Böttger, ein geborener Schleizer, kam 1696 nach Berlin zu einem Apotheker in die Lehre. In seinen Musestunden befasste er sich, wie dies in damaliger Zeit vielfach geschah, mit Alchimie und kam infolge dessen in den Ruf, Gold machen zu können. Dies hatte zur Folge, dass die Regierung Anstalten machte

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ii h dieses wertvollen Menschen zu versichern; jedoch konnte sich Böttger der ihm drohenden Verhaftung d u r c h die Flucht nach Wittenberg entziehen. Einem in den König*) von Sachsen gerichtetenÄuslieferungs-.1 suche seitens Preussen entsprach derselbe nicht,

• udern versicherte sich jetzt selbst des berühmten 1 . 'Idmachers und Hess ihn durch ein Kavallerie-

inmando nach Dresden bringen und ihn hier wie i ii Ii später in Meissen zwar auf freiem Fuss, aber

I l l e b e n s unter Beaufsichtigung halten. Zwar gelang es nicht, trotz kolossaler Summen,

die der König zu Versuchen hergab, das gewünschte <i<ild zu stände zu bringen, wohl aber aus einem n i Okrilla bei Meissen gefundenen roten Ton ein di-tn Porzellan ähnliches Steinzeug und 1709 aus der bei Aue in Sachsen gefundenen sogenannten Si hnorschenerde (Kaolin) das echte chinesische Por-zellan herzustellen. Diese Erfindungen führten 1707 /ur Gründung der Staatsmanufaktur zu Dresden, die 1709 nach Meissen verlegt und zu deren Leiter Böttger bestellt wurde.

Naturgemäss kam man die ersten Jahre über Versuche nicht hinaus. Erst nach 1715 sind wirklich i ute Porzellane hergestellt worden, wenn auch die Masse noch kein reines Weiss, sondern einen Stich ins Grüne oder Gelbe zeigte. Die Formen waren äusserst einfach mit eingepressten Verzierungen; eben-falls Hess die farbige Behandlung noch vieles zu wünschen übrig.

Böttger starb 1719, nachdem er wegen Verrats des Fabrikatsgeheimnisses gefänglich eingezogen worden war. Zur Leitung der Manufaktur wurde der

*) Kurfürst von Sachsen, König von Polen.

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Maler Herold,*) ein geborener Jenenser, aus Wien be-rufen. Diesem energischen und intelligenten Mann,**) der nicht allein ein flotter Zeichner und tüchtiger Maler, sondern auch technisch im Stande war, in die neu entstandeneFabrikation mitsicherer Hand einzugreifen, verdankt Meissen seinen Aufschwung und den heute noch geniessenden Weltruf.

Die Porzellane zeigten nun bald eine fehlerlose weisse Masse und flüssige Glasuren. Während die Formen einfach blieben, wurde das Hauptgewicht auf die farbige Dekoration gelegt, für welche man die erste Zeit die chinesischen und japanischen Porzellane als Vorbild nahm und hierbei einen Kobaldvon bewunder-ungswürdiger Leuchtkraft verwendete. Später entstand eine Anzahl Porzellane mit prächtig gezeichneten Gold-kanten und Purpurkartouchen, die mit holländischen Landschaften, Blumenzweigen, Chinesenszenen und anderen kleinen Bildern meist in Eisenrot ausgemalt wurden. Der Farbenreichtum der chinesischen und japanischen Vorbilder konnte allerdings nicht erreicht werden, da das Material viel härter ist und infolge dessen viele Farben, die den hohen Erhitzungsgrad des Garbrandes nicht aushielten, in Wegfall kamen.

Seit dem Jahre 1739 führt die Meissener Manufaktur zwei gekreuzte Schwerter als Zeichen.***) Vordem wurden die Buchstaben K. P. M. mit dem Namenszug des Königs oder auch zwei gekreuzte Szepter vielfach angewandt.

Eine Aenderung in der Fabrikation trat nach dem Tode August des Starken ein, als der in der

») Er zeichnete sich J . Q. Höroldt. •«) Und dem Bildhauer J . J. Händler. ***) Die s . g. Kurschwerter.

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>\.inufaktur seit 1731 tätige Hofbildhauer Händler I influss auf die Geschäftsleitung gewann und 1741 i i selbe übertragen erhielt. Es wurde jetzt mehr

1 h wicht auf plastische Ausbildung des Porzellans i legi, und hat Händler eine Anzahl der prachtvollsten

Modelle geschaffen. Bevorzugte man zu Anfang die kräftigen Barockformen, unter Benutzung von Gold-und Silberarbeiten als Vorbilder, so ging man p.iter zu dem leichten Rokoko über, zwei Stilarten

die wegen ihrer gedrungenen Linienführung für die ilastische Bearbeitung des Porzellans wie geschaffen

waren. Während des siebenjährigen Krieges hatte die

Manufaktur sehr gelitten. Die Waren wurden von den Preussen beschlagnahmt und verkauft, die Modelle und Arbeiter zum Teil nach Berlin geschafft. Viele liichtige Künstler verliessen Meissen, und mit ihnen gingen viele Kenntnisse der Fabrikation verloren. Es machte sich dies nach dem Kriege an den Arbeiten sehr bemerkbar. Erst durch Heranziehung neuer Kräfte von auswärts konnte nach und nach das Verlorene wieder eingeholt werden. Die Blütezeit war aber vorbei. Ausser den in der vorherrschenden Stilrichtung Louis XVI. ausgeführten Arbeiten, wie die bekannten Schäferszenen, Amoretten und ähnlicher Art, alle von grosser Zartheit und Anmut, fing man besonders im letzten Viertel des Jahrhunderts an, fremde Arbeiten nachzuahmen, vor allem Sevres und Wedgewood. Grossen und durchschlagenden Erfolg hatte man mit der Einführung einer Dekoration von Königsblau unter Glasur, die namentlich zum Dekor von Tassen verwandt wurden. Zu Anfang des vorigen Jahrhunderts ging die Fabrik zurück, sie Hess sich

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von anderen überflügeln. Heute hat die Meissener Manufaktur das Verlorene längst wieder eingeholt und geniesst wieder ihren alten Weltruf.

Nicht nur für Deutschland, sondern auch für das Ausland hatten die mit Erfolg gekrönten Versuche Böttgers eine grosse Bedeutung. Natürlich herrschte aller Orten das Bestreben, besonders bei den Fürsten, diese wertvolle Kunst in das eigene Land zu ver-pflanzen, kein Wunder, dass von allen Seiten Anstreng-ungen gemacht wurden, die Arbeiter, bei welchen man die Kenntnis des Geheimnisses der Fabrikation ver-mutete, zu bestechen. Bald sehen wir dann mit Hilfe der aus Meissen entflohenen Arbeiter in den ver-schiedensten Plätzen Porzellanfabriken entstehen oder alte Fayencefabriken die Herstellung des Porzellans aufnehmen. So wurde schon 1718 mit Hilfe desaus Meissen entflohenen Vergolders Hunger und des As-kanisten Stöpsel eine Porzellanfabrik in Wien gegründet, die 1744 in den Besitz des Staates überging und 1865 aufgelöst wurde (schon 1864. Der Herausg.). Ferner wurden mit Hilfe Meissener Arbeiter Fabriken gegründet oder die Porzellanfabrikation in bestehenden Fabriken eingeführt, wie in Strassburg 1724 und 1751, in Höchst a. M. 1746, in Frankenthal 1755, in Fürstenberg 1753, in Baden-Baden 1750, in Nymphenburg 1758, in Ludwigsburg 1758, in Ansbach 1759 und von 1760 ab in einer Anzahl kleinerer Städte Thüringens, in Fulda und Cassel.

Auch in Berlin wurde 1750 von Wegely eine Fabrik gegründet, die bald wieder einging.*) Darauf

*) War nur 6 Jahre in Betrieb. Schul namentl ich schöne Figuren. Die grösste Sammlung von dem sehr seltenen Wegely-Porzellan soll ein Herr Jwan Traugott in Stockholm besitzen. Etwa 50 Nummern.

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«rtu htete der Kaufmann Gotzkowsky eine solche, die im Jahre 1763 vom König von Preussen übernommen Aurde. Durch die aus Meissen entführten Arbeiter und Formen wurde auch im Sinne Meissens und nach seinen Vorbildern gearbeitet. Die Masse war iedeutend weicher und die Glasur härter und wider-tandsfähiger als in Meissen, infolge dessen in der

Berliner Manufaktur mit grosser Vorliebe und Er-! )lg Bisquitarbeiten, besonders Figuren, ausgeführt wurden.

In neuerer Zeit hat die Berliner Manufaktur grosse Fortschritte und Erfolge in technischer und künst-lerischer Hinsicht zu verzeichnen gehabt und ist für Deutschland eine Musteranstalt geworden.

In Sevres ist die Fabrikation des Hartporzellans erst sehr spät aufgenommen worden. Zwar wurde schon 1724 und später nochmals von Meissener Arbeitern das Herstellungsgeheimnis angeboten und auch gekauft. Die Versuche hatten aber keinen Erfolg, da das Hauptmaterial im Lande nicht gefunden und erst 1768 bei St. Yrieix la Perche und 1779 bei Limoges mächtige Kaolinlager entdeckt wurden. Da durch die Fabrikation des Frittenporzellans die tüchtigsten Chemiker, Techniker und hervorragendsten Künstler von der Manufaktur beschäftigt wurden, vom Staate in ausgiebigsterWeise das Unternehmen Unterstützung fand, konnte die neue Fabrikation nach jeder Richtung hin mit Erfolg sich entwickeln. Hielt der Dekor sich anfangs an chinesische und japanische Vorbilder, so entstanden bald selbständige Arbeiten, die bekannten reizenden Schäferstücke, Jagden, Landschaften im Geiste Bouchere's und Watteau's. Heute ist die Manufaktur zu Sevres eine der glänzendsten Porzellan-

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fabriken; sie ist für Frankreich ein segensreiches Institut geworden.

Die Herstellung des Porzellans ist die schwierigste Aufgabe der Keramik. Als Hauptbestandteile für die Herstellung des Porzellans gelten die Porzellanerde (chinesisch Kao-Lin) und Feldspat mit geringem Zusatz von Kalk, Quarz und gemahlenen Porzellanscherben. Das Kao-Lin, ohne welches echtes Hartporzellan nicht hergestellt werden kann, ist ein reiner, feinerdiger Ton, aus der Zersetzung von kieselsauren Salzen entstanden, von matter weisslicher Farbe, mit einem Stich ins Graue, Rötliche oder Grüne. Ausser in China und Japan findet dasselbe sich in der Gegend von Halle, in Schlesien, Sachsen, Hessen, der Pfalz, in Bayern an vielen Orten, ferner in Böhmen, Spanien, Frankreich und England. (Auch in Schweden und Dänemark. Der Herausg.)

Da das Kao-Lin feuerfest, also unschmelzbar ist, muss es, um daraus eine durchscheinende, harte sinterische Masse herstellen zu können, mit einem Flussmittel versehen werden. Man bedient sich hierzu des Feldspats, welcher in Norddeutschland aus Schweden, in Süddeutschland und Oesterreich-Ungarn aus Böhmen bezogen wird. Frankreich und England haben keinen Feldspat, sie verwenden Pegmit (74 Prozent Kieselerde).

Die Zusammenstellung dieser Hauptrohmaterialien ist für die Porzellanfabrikation die allerwichtigste Sache, und die einzelnen Materialien je nach ihren Fundstellen verschiedenartig sind, ist die genaue Kenntnis und Untersuchung der Bestandteile der einzelnen Materialien unbedingt notwendig. Es sind dieserhalb die grossen keramischen Unternehmungen,

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besonders die Porzellanmanufakturen, in den meisten

Fällen der Leitung namhafter Chemiker unterstellt.

Die Herstellung des Porzellans ist etwa folgende:

Nachdem die Kaolin- und die sonstigen beigemischten

Tonmassen in Kollergängen und Walzwerken zer-

kleinert und pulverisiert worden sind, werden dieselben

in grossen gemauerten Wannen mit Wasser zu einem

dünnflüssigen Brei aufgelöst, geschlemmt. Alle san-

digen und sonstigen schweren Bestandteile setzen sich

hier zu Boden. Die Masse wird sodann abgeschöpft,

in höher stehende Bottiche gepumpt und hier mit dem

ebenfalls aufs feinste pulverisierten und mit Wasser

aufgelösten Feldspat vermischt. Von hier aus läuft

die fertig gemischte Masse durch Rinnen, die mit

Sieben ausgestattet sind, nach dem Filterraum wieder

ab. Zum Auffangen von metallischen Bestandteilen

sind an den Böden der Siebe noch Magnete angebracht.

Vermittelst sinnreich konstruierter Pressen wird in

dem Filterraum der nun reinen Masse so viel Wasser

entzogen, dass eine knetbare, teigartige Masse, die

fertige Porzellanmasse zurückbleibt, die nun in grossen

Kellern zu Haufen geschlagen und längere Zeit ge-

lagert wird. Durch das Lagern geht die Masse in

Gärung über, sie gewinnt dadurch an Plastizität. Je

nach Bedarf werden nun von dieser gelagerten Masse,

immer von der älteren zuerst, Blöcke abgeschnitten,

in einer Schlagmaschine nochmals tüchtig verarbeitet,

homogen gemacht und dann in die Formerei gebracht,

um hier verarbeitet zu werden.

Die Porzellangegenstände werden zuerst in ge-

wöhnlichem Ton modelliert, abgeformt und in Gips

gegossen; nach diesem Modell wird erst gearbeitet.

Bei der Herstellung einer Figur wird beispielsweise

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30 --

das vorhandene Modell in viele Teile zerlegt abgeformt:

Kopf, Arme, Beine und sonstige besonders vor-

springende grössere Teile, alle besonders und in zwei

auf einander passenden Hälften. In diese Formen

wird die fertige Porzellanmasse bis in die tiefsten

Stellen hineingedrückt und dann die beiden zusammen-

gehörenden Hälften aufeinandergepresst und, nachdem

die Masse etwa lederhart geworden, aus der Form

herausgenommen. Die so entstandenen einzelnen

Glieder der Figur werden mit verdünnter Porzellan-

masse, dem sogenannten Schlieker, aneinandergesetzt.

Durch das Zusammensetzen der beiden Formhälften

entsteht an der Zusammensetzungsstelle ein feiner

Grat, der, wenn die Figur gut angetrocknet ist, vom

Bildhauer weggeschnitten wird, wie überhaupt das

ganze Figürchen nachgeschnitten wird.

In ähnlicher Weise entstehen auch die vielen

reichen, mit plastischem Schmuck verzierten Vasen.

Die an denselben vielfach ganz frei hängenden Blumen-

girlanden werden freihändig aus der Masse direkt

angetragen oder anmodelliert. Interessant ist die

Herstellung der Rosen, bei welchen die Blütenblätter

einzeln in Formen abgedrückt oder modelliert und

dann zur ganzen Blume zusammengesetzt werden.

Vielfach sind die kompliziertesten Kunstgriffe zum

Herstellen der Formen notwendig, vielfach ist die

Herstellung schwierig aussehender Teile verblüffend

einfach. Beispielsweise die Herstellung der feinen

Spitzengewandungen an Rokokofigürchen; es werden

wirkliche Spitzen in dickflüssige Porzellanmasse ein-

getunkt, so dass alle Fäden der Spitze mit Masse

überzogen sind. Mit dieser Massespitze wird das

Figürchen drapiert und fertig modelliert. Im Feuer

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(»rennt die Spitze weg und das Muster bleibt in der

l'orzellanmasse stehen.

Runde Gegenstände, besonders Vasen, werden

direkt aus Gipsformen herausgedreht. Bei glatten

I ormen bestehen diese aus einem, bei komplizierteren

.ins mehreren, durch einen besonderen Gipsmantel

zusammengehaltenen Stücken. Die Form wird auf

die Scheibe gebracht und zentriert, d. h. so lange an-

gestossen, bis sie bei drehender Bewegung der Scheibe

nicht mehr schlägt, also genau auf der Mitte steht.

Dann wird Porzellanmasse in die Form gebracht und

mit der Hand an der Wandung derselben von unten

angefangen bei drehender Bewegung der Scheibe in

die Höhe getrieben; jetzt wird eine Holzlehre oder

Schablone in das Gefäss hineingehalten und damit

die Wandung glatt gestrichen und auf die richtige

Stärke gebracht und dann die überflüssige Masse mit

geschicktem Griff aus dem Gefäss herausgehoben.

Einfache glatte Teller werden direkt aus der offenen

Form gedreht (Platterinenformerei) und Tassen mit

dünnen Wandungen auch vielfach in Hohlformen aus

dünner Masse gegossen.

Sind die Gegenstände fertig geformt, so erhalten

dieselben den ersten Brand, den Glüh- oder Bisquit-

brand. Die Konstruktion der Oefen ist sehr verschieden,

ebenfalls wird die Feuerung verschiedentlich gehand-

habt, mit Holz, mit Steinkohlen und neuerdings

mit Gas.

Da der Porzellanmasse beim Brennen alle flüssigen,

verbrennbaren Stoffe entzogen werden, dieselbe voll-

ständig sintert, so wird der Gegenstand kleiner, er

schwindet und zwar je nach der Zusammensetzung

der Masse um 10 bis 17 Proz. Es gehören ziemliche

Page 34: Porzellan Fibel

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Erfahrungen dazu, um dieses Schwinden genau be-

rechnen und damit ein tadelloses Brennen erzielen

zu können. Namentlich entstehen durch ungleiches

Schwinden leicht Risse an den Stellen, wo massive

Teile an dünnwandige und hohle angesetzt sind;

ebenfalls verziehen sich die Gegenstände sehr leicht.

Letzterer Uebelstand bedingt, namentlich beim Brennen

von Figuren die kompliziertesten Unterstützungen der

weit vortretenden Teile. Um die Gegenstände beim

Brennen vor Flugasche, Gasen oder Rauch zu schützen,

werden dieselben in feuerfesten Kapseln aus Chamotte

oder Kaolin eingeschlossen. Diese Kapseln werden

im Ofen schichtweise aufeinander gestellt, der Eingang

zum Ofen vermauert und derselbe dann erhitzt. Ist

der Brand fertig, der Ofen erkaltet, so werden die

Gegenstände herausgenommen, sortiert und etwa an-

haftende Sandkörnchen und sonstige Fehlstellen in der

Schleiferei abgeschliffen. Die gebrannte Masse heisst

jetzt Bisquit. Im Glühbrande wird nur so viel Hitze

entwickelt, dass die Masse noch genügend Porosität

behält, um die Glasurmasse aufsaugen zu können.

Die Zusammensetzung der letzteren ist namentlich

für Porzellan sehr verschieden. In Frankreich wird

vielfach die milchartig getrübte schöne Feldspatglasur

(80 Proz. Kieselerde, 12 Prozent Tonerde und 8 Proz.

Kali) angewandt, in Deutschland, namentlich in Berlin,

ist mehr die kältere, durchsichtige Kalkglasur (50 Proz.

Quarz, 37,5 Proz. Kaolin, 12,5 Proz. Kalkstein) beliebt.

Die Bestandteile der Glasur werden pulverisiert

mit Wasser aufgelöst und die geglühten Porzellane

durch dieses Glasurbad hindurchgezogen oder es wird

vermittelst flachen Pinsels die Glasur auf den Bisquit

aufgetragen. Hauptbedingung ist hierbei, dass die

Page 35: Porzellan Fibel

— 33

ii .ur gleichmässig aufgesogen wird. Es gehören

Ii . r/.u manche Kunstgriffe. Ebenfalls von sehr grosser

D ichtigkeit ist, dass die Flussmittel der Glasur den

Ii irhenDehnungs-und Schmelzgrad wie die Porzellan-

i.isse haben, da sonst die gefürchteten Haarrisse ent-

.leben. Diesen Uebelstand haben sich schon die

( liinesen im 13. Jahrhundert zu Nutze gemacht, indem

x daraus eine Dekoration, das sogenannte CraqueK;,

51' , cm hohe italienische Vase (Faenza) aus dem Jahre 1460,

die den Preis von 13300.— bei der Auktion Beckerath erzielte.

des Porzellans, welche heute von allen grossen Manu-

fakturen ausgeführt wird, herstellen. Es werden zwei

verschiedenartige Glasuren über einander gelegt. Im

Brennen reisst die untere Schicht und sind die Risse

durch die obere Glasur hindurch zu sehen. Derselbe

Effekt kann auch erzielt werden, indem man glasiertes

Bisquit erwärmt und rasch durch Wasser hindurchzieht.

Die Glasur wird vielfach mit Farbe versetzt (Metall-

3

Page 36: Porzellan Fibel

34

oxyden; es sind nur wenige Farben (Blau, Braun und

Grün), welche die hohe Temperatur der Garbrande

aushalten. An Stellen, an welchen die Glasur nach

dem Brande fehlen soll, wird dieselbe weggekratzt;

an den Rändern, namentlich bei Tellern, an welchen

sie leicht wegläuft, wird mit einem Pinsel noch solche

angetragen.

Nunmehr werden die glasierten Bisquite wieder

in Kapseln eingeschlossen, in den Ofen gebracht; es

beginnt der Garbrand mit langsam wachsender Tempe-

ratur. Um letztere zu beobachten und messen zu

können, sind im Ofen an geeigneten, von aussen

zu beobachtenden Stellen sogenannte Schmelzkegel

angebracht; es sind dies Zusammensetzungen von

Mineralien, die bei bestimmten Hitzegraden schmelzen.

Es wird nun eine grosse Anforderung an die Feuer-

festigkeit des Ofens und besonders der Kapseln und

an die Aufmerksamkeit und Erfahrung des Brenners

gestellt. Bei zu niedriger Temperatur schmilzt die

Glasur nicht allenthalben gleichmässig, sie wird rissig,

zu hohe Temperatur hat das Verziehen und teilweise

Schmelzen der Gegenstände zur Folge. Die Brenn-

zeit schwankt zwischen 14 und 40 Stunden, die

Temperatur steigt bis zur starken Weissglut bis zu

1400 Grad Celsius. Nach Eintritt der letzteren wird

der Ofen geschlossen, worauf derselbe 3—4 Tage

erkaltet; er wird dann ausgenommen und die fertigen

Porzellane werden in erste, zweite und dritte Wahl

oder Ausschuss sortiert und nochmals in die Schleiferei

gebracht. Hier werden namentlich die unteren Ränder,

die Kontaktstellen der Stützen und etwaige Fehlstellen

abgeschliffen und nachpoliert. Die Porzellane sind

nun fertig für den Dekor.

Page 37: Porzellan Fibel

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Am meisten wird die Malerei über der Glasur,

weniger die unter der Glasur angewendet. Die Technik

der Porzellanmalerei ist eine der schwierigsten, die

I N gibt und bedarf einer langjährigen Uebung und

Krfahrung. Die Farben haben beim Auftragen ein

mattes fahles Aussehen, sie verändern sich im Feuer

ungemein und bedarf es seitens des Malers einer

grossen Kenntnis, die Wirkung seiner Arbeit vorher

ibersehen zu können. Vielfach ist mehrfarbiges

Brennen notwendig; manche Arbeit, die viel Zeit und

Mühe gekostet hat, geht dann womöglich im letzten

Feuer total verloren.

Die Porzellanfarben bestehen aus zwei Haupt-

substanzen, dem färbenden Mineral oder Oxyd und

dem Fluss. Letzterer ist das Schmelzmittel, er ver-

bindet im Feuer die färbende Substanz mit der Glasur,

macht die Farbe dadurch auf dem Porzellan haftbar

und glänzend. Je näher der Fluss der Farben dem

Fluss der Porzellanglasur kommt, um so schöner und

glanzvoller werden die Farben. Als Farbkörper werden

verwandt: Verbindungen von Uran, Kupfer, Iridium,

Eisen, Blei, Zinn, Zink, Mangan, Chrom, Kobalt. Als

Flussmittel wird vorwiegend eine Mischung von Quarz,

Feuerstein, Mennig, kohlensaurem Kali, Wismuth-

oxyd, Salpeter, Borax und Natron genommen. Die

zur Porzellanmalerei verwendeten Farben werden

heute fertig aus der Fabrik bezogen. Früher wurden

dieselben (auch heute geschieht dies noch manchmal)

vom Maler selbst gemischt und gerieben. Die ge-

glühten und gemahlenen Farbenbestandteile werden

in Pulverform auf eine mattgeschliffene Glasplatte

geschüttet, mit abgekochtem Wasser oder Terpentin

angefeuchtet und dann mit einem Glasstöpsel, dem

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Reiber, so lange gerieben, bis sie vollständig weich

sind und nicht mehr knirschen. Die Farbe wird nun

mit Lavendelöl flüssig und mit Dicköl, ein in der Sonne

verdickter und dann filtrierter Terpentin, geschmeidig

gemacht und ist dann zum Malen fertig. Bei dem

Bemalen sind allerlei Umstände zu beobachten.

Weniger wird die Malerei unter Glasur angewendet,

in Europa nur in den ersten Manufakturen, da der

Darsteller ganz genau wissen muss, was er will, und

jede nachträgliche Korrektur ausgeschlossen ist. Die

Farben trocknen schnell und stumpf auf dem Bisquit,

sie verlieren im Feuer an Substanz und gehen leicht

auseinander. Es gibt überhaupt wenig Farben, welche

die hohen Temperaturen des Scharffeuers aushalten.

Die beste Farbe ist das von den Chinesen und Japanern

auch zu ihren ersten Malereien verwandte Blau (Kobalt

in allen Schattierungen). Dann kommen verschiedene

Grün, Gelbgrün, Hell, Dunkel und Manganbraun und

Schwarz, durch Mischungen noch Orange und Violett.

Neuerdings ist auch noch das alte Kupferoxydulrot

der Chinesen hinzugekommen. Im grossen und ganzen

beschränkt sich jedoch die Anwendung der Unter-

glasurfarben auf Blaumalerei, die von verschiedenen

Fabriken als Spezialität ausgeübt wird.

Eine grosse Rolle bei der farbigen Dekoration der

Porzellane spielt die Verwendung von Metallen, wie

Gold, Silber, Platin und Bronze. Besonders wird Gold

vielfach und von den ältesten Zeiten an zur Einfassung

der Umrandungen, zum besonderen Hervorheben

einzelner plastischer Teile, auch als Flächendekoration

benutzt. Das Gold wird in Königswasser aufgelöst,

in Eisenvitriol zu einem braunen Pulver niederge-

schlagen und dieses Pulver mit Fluss vermischt, auf

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tl Palette wie jede andere Porzellanfarbe gerieben

n ml beim Malen mitDicköl und Lavendelöl angemischt.

! Feuer nimmt es einen matten ockergelben Ton an,

der durch Polieren mit Blut- und Achatsteinen den

'ii.inz mit Glasbürsten verarbeitet einen Mattglanz

«r hält. Letzteres wird auch erzielt, wenn poliertes 1 <i>ld nochmals gebrannt wird.

Flächenvergoldungen werden vielfach guillochiert,

tl is heisst, man graviert auf die Goldfläche mit spitzen

\( hatgriffeln Ornamentation ein. Vielfach angewandt

in neuerer Zeit wird die Reliefvergoldung. Leichte

md feine Ornamentation, besonders im Rokoko- und

Kegencestil, werden mit dem Pinsel mit Reliefmasse

(Porzellanschlieker) oder Aufsatzweiss aufgetragen,

.;ebrannt und dann vergoldet. Bei Prunksachen wird die

Ornamentation auch direkt durch verschiedenes

Auftragen des Goldes hergestellt, die sogenannte

\lt-Wien-Vergoldung.

Eine Art Goldbrokat wird hergestellt, indem die

Zeichnung oder umgekehrt der Grund derselben auf

die Glasur vermittelst Flussspatsäure eingeätzt wird.

Die geätzten Stellen bleiben, wenn vergoldet, im Feuer

matt, während sich die anderen polieren lassen. Die

Franzosen verwenden auch vielfach Gold unter der

Glasur.

Seit etwa 70 Jahren verwendet man zu Vergold-

ungen an gewöhnlichen Porzellanen das sogenannte

Glanzgold, eine Meissener Erfindung; es ist dies eine

braune syrupartige Masse von geringem (etwa lOProz.)

Goldgehalt, die direkt aufgetragen wird und glänzend

aus dem Feuer kommt. Verdünnt aufgetragen gibt

dieses Glanzgold einen Rosalüster.

In ähnlicher Weise wie echtes Gold wird auch

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38 —

Silber-Platin und in England und Amerika jetzt auch

Bronze, mit welchem Japan schon früher die schönsten

Erfolge erzielt hatte, verwandt. Wenn diesen Metall-

lösungen noch Karbolsäure zugesetzt wird, so werden

mit denselben die wundervollsten Metall-Lüster erzielt.

Emaildekors, früher nur in China und Japan

ausgeführt, werden jetzt auch von den europäischen

Manufakturen angewandt. Sie bestehen aus Bleigläsern

mit nur wenig Prozent Metalloxyd, sie werden mit

Dicköl aufgetragen und bedürfen eines ziemlich starken

Feuers. Grosse Schwierigkeit verursacht die Herstell-

ung der Scharffeuer-Emaille, welche auf die Glasur

aufgesetzt und mit dieser im Scharffeuer einheitlich

verschmolzen wird, wobei eine prachtvolle Farbe und

Durchsichtigkeit erzielt wird.

Eine der schwierigsten Techniken ist die Pate

sur Päte-Malerei, eigentlich ein Mittelding zwischen

Malerei und Plastik. Diese Technik ist besonders in

China seit dem 15. Jahrhundert schon geübt worden und

wird neuerdings von den europäischen, namentlich

von den Berliner Manufakturen angewendet. Huf die

unverglühte Porzellanmasse wird ein Grund mit

gefärbter Porzellanmasse aufgetragen und hierauf in

noch feuchtem Zustande die Zeichnung mit dem Pinsel

mit weisser dickflüssiger Masse (Schlieker) unter

Vermeidung von Luftbläschen aufgemalt, so dass die

Lichter durch dickere, die Schatten durch dünnere

Lage mit durchscheinendem Grunde gegeben werden.

Es dürfen dieserhalb zu dem Fond nur solche härtende

Oxyde genommen werden, die sich im Feuer mit

dem Schlieker nicht vermischen. Ist das Relief fertig,

so wird es geglüht, glasiert und dann im Scharffeuer

gebrannt.

Page 41: Porzellan Fibel

39 --

Die über der Glasur gemalten Porzellane müssen

r i hmals in der Muffel gebrannt werden, daher der

Name „Muffelmalerei". Es sind dies kleinere mit

C'hamotte ausgefütterte Oefen, früher mit Holz-, jetzt

mit Gasfeuerung versehen. Das Einsetzen des

Porzellans, das hier ohne besondere Kapseln geschieht,

<tfordert ebenfalls grosse Vorsicht; die Gegenstände

iliirfen sich nicht berühren, die gemalten Flächen

nicht mit den Böcken oder Lagern der Porzellane in

Berührung kommen. Die Muffel wird durch eine

Platte mit angegossenem Sehrohr geschlossen. Durch

'etzteres wird der Brand an dem im Innern aufge-

stellten Wächter, das ist eine Porzellanscherbe,

entsprechend der in der Muffel befindlichen Masse

mit drei aufgestrichenen, ziemlich harten Farbenproben

beobachtet; Hauptsache ist langsam steigende

Temperatur bis zur Gelbglut. Fehler bei der Malerei

können nach dem Muffelbrande korrigiert werden,

indem die fehlerhaften Stellen entweder mit in Alkohol

angefeuchtetem Bimsstein abgeschliffen oder mit Fluss-

spatsäure weggebeizt werden.

An dem gewaltigen Aufschwung aller Zweige

der angewandten Kunst im letzten Jahrzehnt hat die

Keramik rühmend und nicht in letzter Reihe Anteil

genommen, vor allem das vornehmste Produkt der-

selben, das Porzellan. Man hat sich hier nicht nur

begnügt, die alten Techniken der Chinesen wieder

nachzuerfinden und neue Techniken zu ersinnen und

einzuführen, sondern man hat auch hauptsächlich

einen grossen Wert auf verfeinerten, der heutigen

Zeit entsprechenden Geschmack bei der Herstellung

und Dekoration des Porzellans gelegt. Es sind in

den letzten Jahren eine Reihe europäischer Porzellan-

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fabriken mit den wunderbarsten neuen Techniken und

Dekorationen hervorgetreten, welche die höchste

Bewunderung hervorgerufen haben. Besonders sind

es die Weichporzellane, die eine Verwendung von

gefärbten Glasuren und eine ausgedehntere Palette

der Scharffeuerfarben zulassen, ferner die Herstellung

des Craquel6 der kristallinischen Glasuren, der Emaille-

malerei und Pate sur Pätemanier besonders begünstigen.

Namentlich kommen hierbei die Erzeugnisse Frank-

reichs, Dänemarks, Schwedens, Hollands, Englands

und Deutschlands in Betracht und zwar hauptsächlich

die Staatsmanufakturen.

Der Berliner Anstalt kommt besonders die

Erfindung des verstorbenen Professors Seegers zu

Gute. Die Mischung der von Seegers erfundenen

Weichporzellane, auch Seegersporzellan genannt, lässt

das Brennen äusserst dünner und zarter Modellier-

ungen, die sonst im Scharffeuer der Zerstörung

anheimfallen würden, zu, ist also die Herstellung

plastischer Formen in naturalistischer Auffassung sehr

geeignet, ebenfalls lassen sich aus der neuen Masse

brillante farbige Glasuren herstellen. Je nach der

Einwirkung des Brennprozesses kommen diese Farben

verschieden getönt aus dem Ofen und werden vielfach

noch mit einem Metallliisterglanz versehen, der durch

die wechselnde Lichtbrechung die Farben lebhaft

erscheinen lässt.

Eine interessante Erscheinung sind die krystalli-

nischen Glasuren, die durch Zusatz von Chemikalien

in der Glasur entstehen. In lichterem Flusse überziehen

bald in Streifen, bald einzeln, wie Sterne, krause

Federn, Nadeln und Flocken erscheinende Krystalle,

die Formen der Gefässe; auch diese Art der Glasur-

Page 43: Porzellan Fibel

— 41

behandlung lässt sich durch ein zweites Brennen

/um Lüstrieren bringen. Die aus Weichporzellan

hergestellten Figuren, die durch grössere Zartheit und

Kiine detaillierte Durchführung sich vor den glasierten

! iguren aus Hartporzellan vorteilhaft auszeichnen,

sind kleine Kunstwerke und hoch geschätzt.

In der Muffelmalerei ist die Berliner Manufaktur

unerreicht, namentlich wird dort die Blumen- und

I andschaftsmalerei in freier naturalistischer Auffassung

und zarter reicher Farbengebung und in lebensvoller,

an Aquarelle erinnernder Vortragsweise ausgeführt.

Die Emaillemalereien auf Emaillefond, die Pate sur

Pätetechnik sowie die Craquele-Glasur werden in glän-

zender Art und von besonderer Güte hergestellt. Ausser

Kunstgegenständen führt die Manufaktur auch andere

Arbeiten mit Erfolg aus, so Walzen für Mahlgänge,

Isolatoren und vornehmlich Erzeugnisse für die chem-

ische Grossindustrie, für Laboratorien und andere

technische Betriebe.

Auch in Meissen wird der Herstellung der neueren

Techniken, besonders krystallinischen Glasuren und

der Unterglasurmalerei, Rechnung getragen. Im

allgemeinen hat man dort aber wieder auf die alten

Formen des 18. Jahrhunderts zurückgegriffen. Wenn

dies geschäftlich wohl begründet ist und auch klingenden

Erfolg aufweist, so ist es doch bei der heutigen

modernen Entwicklung ein Stillstand, wenn nicht

ein Rückschritt.*)

In Frankreich konzentriert sich die Hauptpro-

duktion an Porzellan in künstlerischer Beziehung auf

die Staatsmanufaktur in Sevres, die mit grossem

*J Hat allerdings den Vorteil, dass man alte zerbrochene Stücke z. B.

eines Services ersetzt bekommen kann.

Page 44: Porzellan Fibel

42 —

Erfolg alle neu aufgekommenen Techniken auf kera-

mischem Gebiete aufnahm und dieselben ausgezeichnet

beherrscht und mit französischem Geschmack ausführt.

Da Sevres schon seit Jahren die Herstellung des

Weichporzellans bevorzugt, so hat man dort die

Muffelmalerei fast ganz fallen lassen und die Palette

der Scharffeuerfarben bevorzugt; sie wird mit Meister-

schaft dort beherrscht; besonders wird ein brillant

leuchtendes Rot verwandt. Auch den krystallinischen

Glasuren, die Sevres schon vor 50 Jahren vereinzelt

hergestellt hat, wird die grösste Aufmerksamkeit

geschenkt. Von unvergleichlicher Schönheit und von

keiner Manufaktur erreicht, sind die Bisquitfiguren

Sevres, zu deren Herstellung von der Regierung die

ersten Bildhauer Frankreichs herangezogen werden.

Diese Arbeiten sehen in ihrer grossen Transparenz

und leichtem Stich ins Gelbliche wie leichter, matt-

schimmernder Marmor aus. Wenn die Manufaktur,

wie bemerkt, mit Vorliebedas weiche Porzellan ausführt,

so ist sie in der Herstellung des alten, durch sein

ausserordentlich schönes Weiss ausgezeichneten Hart-

porzellans doch nicht zurückgeblieben. Auch hier

wird das technisch Möglichste geleistet, indem schlichte

Vasen bis zur Höhe von 2 Metern und mehr ohne

Bläschen oder schwarze Pünktchen in der Glasur

tadellos und fehlerfrei hergestellt werden.

Eine hervorragende Stellung in der Fabrikation

von Porzellan nimmt das kleine Dänemark ein; schon

seit Jahren haben die Erzeugnisse der königlichen

Manufaktur und anderer Fabriken Kopenhagens auf

den verschiedenen grossen Ausstellungen berechtigtes

Aufsehen erregt. Namentlich sind es die mehrfarbigen

Unterglasurmalereien, welche die Manufaktur meister-

Page 45: Porzellan Fibel

43 —

liaftbeherrscht. BesonderssindesKobaldblau, Chrom-

i'.riin, Grau, Violett, Braun und Rot, welche verwandt

werden. Auch die krystallinischen Glasuren führt

Kopenhagen, im Gegenteil zu Sevres, welches Zinkoxyd

benutzt, mit Zinnoxyd ein und erzielt damit den

schönen bekannten goldschimmernden, an Halbedel-

steine (Katzenaugen) erinnernden Ton. Die Formgebung

der Porzellane ist das Vollendetste, was heute in der

Branche geschaffen wird und tragen die Porzellane

einen eigentümlichen, speziell nordischen Charakter

mit möglichst heimatlichen Darstellungen der Natur

in Malerei und Plastik.

Ebenfalls den Stempel nordischer Originalität

tragen die Fabrikate der schwedischen Manufaktur

Rörstrand. Diese Fabrik hat die Unterglasurfarben-

palette noch um ein schönes tiefes Schwarz bereichert,

welches zur Herstellung von Fonds auf Vasen mit

aufgesetzten zarten weisslichen oder in sonstigen

hellen Tönen gehaltenen Blumen verwandt wird.

Ueberhaupt sind lichte bläuliche, weisse oder rötliche

Tönungen beliebt; besonders interessant sind die

plastischen Verzierungen, die meist in leicht bewegter

hochmoderner Auffassung das Leben des Meeres und

nordische Sagen schildern; Spezialität sind die weissen

Geschirre mit königsblauem Fond und Goldverzierung.

Die Porzellane der kaiserlichen Manufaktur zu

Petersburg lehnen sich ebenfalls an die Kopenhagener

Fabrikate stark an.

Ausser den erwähnten Staatsmanufakturen, die

für ihre Länder die Musteranstalten bilden, besteht

indessen noch eine Reihe namhafter Fabriken, die sich

mit der Ausführung der modernen Porzellantechniken

befassen.

Page 46: Porzellan Fibel

- 44 —

Der ungeheure Aufschwung, den die europäische

keramische Industrie genommen hat, zeigt, dass

namentlich beim Porzellan, sei es in technischer, sei

es in künstlerischer Beziehung, die alten Lehrmeister

China und Japan längst eingeholt, in vielen Teilen

überholt sind; jedenfalls steht die europäische Porzellan-

fabrikation heute der orientalischen nicht nach. Es

ist erfreulich, dass an diesem Hufschwung auch

Deutschland, dem Europa ja die Nacherfindung des

Porzellans verdankt, wie auf allen Gebieten der Industrie

und des Kunsthandwerks, so auch hier bahnbrechend

gewirkt und sich auch auf diesem Gebiete, besonders

durch die hervorragenden Leistungen der königlichen

Porzellan-Manufaktur in Berlin, ihren Platz auf dem

Weltmarkt erobert hat.

Rnmerkung des Herausgebers zu obigem Vortrag. Die europäische Bezeichnung „Porzellan" dürfte von porze i l ana ,

portugiesische Bezeichnung der glatten weissen Seemuschel her-

stammen, die im italienischen porcella (Schweinchen) heisst. Mit

Sicherheit hat sich hierüber noch nichts feststellen lassen, eben-

sowenig darüber wann das Porzellan eigentlich erfunden worden ist.

Nach den wunderschönen in Tanag r a (Böotien, a Asopos)

gefundenen antiken Tonstatuetten, fand der grosse Sammler Georg

H i r t h (Verleger der Münchener „Jugend") für unser einheimisches

Porzellan das treffliche Schlagwort „Deutsch-Tanagra", und hat

unter diesem Titel 1898 in München und Leipzig ein Prachtwerk

herausgegeben, das als „Standartwerk" unserer einheimischen Por-

zellan-Industrie bezeichnet werden kann.

Die 1720 in W i e n entstandene Porzellanfabrik (Marke:

Bindeschild und Bienenkorb) ging bereits 1864 wieder ein und

die kurmainzische Porzellanfabrik zu H ö c h s t (Marke: Rad),

welche seit 1746 mit das beste Porzellan lieferte, wurde 1794 von

den Franzosen zerstört und nicht wieder in Betrieb gesetzt.

Um die Förderung der Porzellanfabrikation hat sich Kurfürst

Karl Theodor von der Pfalz besonders verdient gemacht. Unter

Page 47: Porzellan Fibel

- 45

m blühte seit 1756 die Fabrik zu Nymphenbu r g , welche nach

»umcmTode, als die besten Kräfte der 1799 eingegangenen Porzellan-

iiuik zu F ranken tha l (Markeerster Periode 1755—61: springender

iwe, zweiter Periode: gekröntes Monogramm C. T., auch ge-

würfelter Ballon) nach Nymphenburg kamen, sich zu noch höherer

Kedeutung erhob.

Die 1758 gegründete Fabrik zu Ludw igsburg , deren Produkte

i iich Kronenburger Porzellan genannt wurden und einen Weltruf

erlangten, ging 1824 ein.

Unter den Stätten deutscher Porzellanfabrikation sind noch

besonders zu nennen: Wa l l endo r f und Kloster Ve i l sdor f im

Sachsen-Meiningischen, A n s b a c h , L i m b a c h , Fu lda , Go t ha ,

i assel, S c hwa r z bu r g-Rudo l s t a d t , G ros sb re i t enbach ,

G e r a , C h a r l o t t e n b u r g , B a d e n , K ö l n , P o p p e l s d o r f , S t r a s s -

I i u rg .N iederv i i i e r s , S a a r g e m ü n d , S ch l aggen wald , Kah l a

und vor allen Dingen die noch heute blühende Fabrik zu Fürsten-

berg (Marke: F.) sowie die emporsteigenden Fabriken zu Selb in

Bayern, Rosen tha l und Hu t schen reu t he r .

Zu den ältesten und berühmtesten Porzellanfabriken des Aus-

landes gehören Roers t rand bei Stockholm, ferner die schwedische

Fabrik M a r i e b e r g (eingegangen), sowie die in K o p e n h a g e n ,

C h e l s e a , S t a f f o r d s h i r e und P e t e r s b u r g . Die bedeutende

Fabrik G u s t a f s b e r g bei Stockholm ist neueren Datums.

Verweise schliesslich auf das hinten im Buche angeführte

Orts-Verzeichnis der gegenwärtig in Deutschland arbeitender.

Porzellanfabriken.

Ueber das Sammeln keramischer Kunsterzeugnisse.

Unter allen Gegenständen, die dem „Sammel-

wurm" anheimgefallen, übten von jeher die kera-

mischen Kunsterzeugnisse einen ganz besonderen

Reiz aus, was wohl teils in deren komplizierten Herstel-

lung, teils im ästhetischen Genuss des Beschauens der

Formen und Dekoration seinen Grund hat. Dazu

kommt die Gebrechlichkeit gegen äussere Gewalt

Page 48: Porzellan Fibel

46

auf dereinen und die Widerstandsfähigkeit der Formen

und Farben gegen chemische Agentien auf der anderen

Seite.

Man denke z. B. an die unzähligen aus den an-

tiken Gräbern und aus den durch Lava verschütteten

Häusern ans Licht gebrachten, primitiven Gefässe aus

gebranntem Ton, die nach Jahrtausenden noch

tadellos erhalten sind und sich dem Äuge darbieten,

als wenn sie erst kürzlich von der Fabrik gekommen

wären, so dass man daran zweifeln könnte, ob es sich

um Originale oder Imitationen handelt. Muss man

nicht staunen über die Schönheit, Mannigfaltigkeit

und Zweckmässigkeit der Formen und Dekoration dieser

Vasen, Krüge, Schalen, Schüsseln und Becher etc.!

Welche Welt von Anmut und Schönheit offenbart

sich hier im zweckmässigen Aufbau! Und dazu

eine Dekoration in aufgemalten Ornamenten und

Figuren, die immer noch als Richtschnur für den

künstlerischen Schmuck solcher Gefässe gelten kann.

Ein eigenartiges Gefühl solche gebrechliche Gegen-

stände, die so vielen Jahrhunderten getrotzt, zu be-

schauen, oder gar in Händen zu haben. (In meiner

Sammlung hatte ich z. B. 2 Stück 2000 jährige Gläser,

die aus der Sammlung des ehemaligen britischen

Gesandten in Peking, Lord Baldwin, stammen.) Man

versteht wohl, dass reiche Sammler oft ein ganzes

Vermögen für den Besitz eines einzigen derartigen

Stückes hergeben, wenn solches mal unter der Hand

oder auf einer Auktion angeboten wird, was aller-

dings zieml. selten vorkommt. *) Gewöhnlich landen

solche Funde gleich in irgend einem Museum. Der

*) D. h. schönc, dekorierte Stücke. Gewöhnliche Gräberfunde in grauem

Ton und aus Glas sind recht hSulig am Markt.

Page 49: Porzellan Fibel

47 —

freie Verkehr, bezw. die Privatsammler müssen sich

im allgemeinen mit bedeutend jüngeren keramischen

Eine Porzellanfigur lür JC 62000.—. Alle Nymphenburger Figur,

die diesen Rekordpreis bei der Auktion Hirth in MUnchen erzielte.

Page 50: Porzellan Fibel

— 48

Gegenständen begnügen, aber auch für diese werden

je nach Alter, Provenienz und Schönheit oft ausser-

ordentlich hohe Preise bezahlt. So erzielte z. B. eine

Tonbüste in Art Francias (Bologna) auf der vorjährigen

Auktion der Sammlung Beckerath durch ein Berliner

Kunstauktionshaus M. 53000,und auf derselben Auktion

eine 51 '/J cm hohe ital. Vase (Faenza) aus dem

Jahre 1460 den Preis von M. 13800; ferner auf der

vorjährigen Auktion Hirth in München, eine alte

Nymphenburger Figur den Rekordpreis von M. 62000,

und eine alte Nymphenburger Wasserflasche M. 20100.

(Siehe die Abbildungen.) Für alte Sevres und Meissner

Prachtstücke sind früher sogar noch höhere Preise

bezahlt worden. Aber das sind alles Ausnahmen

und lediglich Liebhaberwerte, die dadurch entstehen,

wenn zufällig zwei Krösusse auf einer Auktion sich

auf einen und denselben Gegenstand verbissen haben

und den Preis nun gegenseitig solange in die Höhe

treiben, bis es dem einen zu dumm wird. Wirklich

alte und gute Stücke haben jedoch auch einen hohen

Marktpreis, namentlich bei den Händlern, und für

den der nur solche sammeln will, wird es eine

sehr kostspielige Liebhaberei, aber je nach Ein-

kauf und Pflege gewöhnlich auch eine gute Kapitals-

anlage, wenn seine Sammlung zur rechten Zeit

an rechter Stelle und unter rechtem Kontrakt ver-

steigert wird. Natürlich erfordert diese Sammler-

tätigkeit ein grosses Verständnis, das nur durch

eifriges Studium und ein langjährig geschultes Auge

erworben werden kann. Gewöhnliche Sterbliche

sollten ruhig nach Marken und Geschmack sammeln

und sich freuen, wenn sie hin und wieder zufällig

mal ein altes gutes Stück aus einem Versteck er-

Page 51: Porzellan Fibel

— 49 —

wischen. Diese Okkasionen sind indessen seltener

als man glaubt und werden sich im Laufe der

Jahre selbstverständlich dem am öftesten bieten, der

eifrig, quasi mit der Laterne danach sucht. Man

lasse die neuzeitlichen Stücke nur recht alt bei sich

werden, dann wird man ebenfalls viel Freude daran

und seinen Nachkommen immerhin eine gute Kapitals-

anlage geschaffen haben. In der Auswahl sollte man

allerdings sehr wählerisch sein und immer bedenken,

dass nicht die Quantität, sondern die Qualität den

Wert der Sammlung ausmacht.*) Auf Auktionen kann

man mit Einkäufen oft viel Glück haben, man sehe

sich aber während der Besichtigungstage die Sachen

auf die man reflektiert genau an, befrage eventl.

einen unparteiischen Sachverständigen (selbstver-

ständlich keinen Händler). Wer mit einer Sammlung

beginnen will, überlege sich vorerst ob er Verschiedenes

oder Spezielles (z. B. Tassen, Teller, Figuren etc.),

sammeln will, und empfiehlt es sich jedes Stück

gleich unten mit einer laufenden Nummer zu ver-

sehen und es zu katalogisieren, d. h. in einem Heft

für jede laufende Nummer das Einkaufsdatum, den

Einkaufspreis und die Herkunft sowie die Fabrik-

marke zu vermerken.

Eine deutsche kulturgeschichtliche

Hochburg für Porzellan.

Nach jahrelanger Arbeit hat die königl. Porzellan-

Manufaktur zu Meissen kürzlich ein Eigenmuseum

ihrer Erzeugnisse fertiggestellt und eröffnet, das von

jedem Muster und Modell ein Exemplar enthält. Da

*) Qualität ist hier durchaus nicht immer mit Schönheit identisch.

4

Page 52: Porzellan Fibel

— 50

die Manufaktur alle Modelle seit ihrer Gründung, also

während zweier Jahrhunderte, erhalten hat, ist hier-

mit ein überaus kostbares und interessantes Material

für die Geschichte der Meissner Porzellan-Manufaktur

und für die Entwicklung der Porzellankunst überhaupt,

der Allgemeinheit zugänglich gemacht worden.

Das Porzellan-Museum hat einen Umfang von

22 + 35 Metern und vier Geschosse, die so eingerichtet

sind, dass sich um einen Mittelraum Eckzimmer

schliessen, welche durch Gänge mit einander ver-

bunden sind.

Mit Ausnahme der Tafelgeschirre und anderen

umfangreichen Gegenstände sind alle Porzellane in

eingebauten Glasschränken zur Schau gestellt, deren

Holz aus dunkelgebeizter Eiche und Zwischenböden

aus Glas, auf Metalllagern ruhend, bestehen. Alles

übrige Holzwerk wie Tische, Pfeiler, Türen, Ver-

kleidungen etc. sind auch aus dunkelgebeizter Eiche

hergestellt, welche von der Stoffbespannung der Wände

und den weissen Decken gefällig absticht.

Das Gebrauchsporzellan, wie Tafelgeschirre,

Kaffeeservice etc., ist im Erdgeschoss und die Kunst-

porzellane in den drei oberen Stockwerken unter-

gebracht, und zwar in einer Anordnung, die sogleich

praktisch und übersichtlich ist. Die Mannigfaltigkeit

der Formen und Dekorationsmuster ist geradezu er-

staunlich, selbst wenn man bedenkt, dass es sich

hier um die Erzeugnisse zweier Jahrhunderte handelt.

So ist z. B. von den über 6000 Geschirrformen je

ein Stück in Weiss und je ein Dekorationsmuster

eines Speisetellers vorhanden. Ferner sind eine

Anzahl kompletter Tafelgeschirre, schönster Muster,

auf gedeckten Tischen aufgestellt, damit man sich

Page 53: Porzellan Fibel

51

\on der Gesamtwirkung ein besseres Urteil bilden

kann.

Die Kunstporzellane sind nun folgendermassen

plaziert. Im 1. Stock die Erzeugnisse des 18. Jahrh.,

im 2. Stock die des 19. Jahrh. (in der Vorhalle finden

sich hier die Bisquitporzellane, welche durchweg aus

der Zeit von 1800—1820 stammen), wogegen im

3. Stock die einfachen Goldgeschirre und Vasen aus

dem ersten Drittel des 19. Jahrh. ihren Platz gefunden

haben. Es wird den Kenner nicht überraschen, dass

bezüglich Masse und künstlerischer Güte das 18. Jahrh.

den hervorragendsten Raum einnimmt. Damals war

ja die Porzellankunst gewissermassen ein Spiegel,

oder vielmehr eine Darstellung des sich durch grossen

Prunk auszeichnenden höfischen Lebens, so dass

sich uns hier in dieser Ausstellung ein prächtiges

Gesamtbild vergangener Kultur und künstlerischer

Kraft entfaltet. Nach 1820 sehen wir, wie die bürger-

liche Kunst sich entwickelt, die uns ein Abbild zeigt

von der Not nach den deutschen Freiheitskriegen

und dem Streben nach einer neuen Kultur.

Der Stil der betr. Zeit kommt überall durch die

Form und Dekoration zum Ausdruck. Die Rokokozeit

mit ihren Watteaubildern, hübschen Blumen, Sträussen,

Guirlanden, Schleifen und Rocaillen; die Louis

16. Periode mit den typischen Widderköpfen; die Em-

pirezeit in ihrer antiken, vornehmen Steifheit, und

schliesslich die Biedermeierzeit (Louis Philippe) mit

ihren niedlichen Silhuetten, Weinlaubranken, Putten

und Schnörkeln.

Das Studienmaterial ist, wie gesagt, ausser-

ordentlich mannigfaltig und der allgemeine Eindruck

überwältigend und begeisternd.

Page 54: Porzellan Fibel

52 —

In dem Meissner Porzellan-Museum, das in seiner

Geschlossenheit und Art einen wundervollen Ueber-

blick über das künstlerische Schaffen zweier Jahrh.

gibt, haben wir es also ohne Frage mit einer einzig

dastehenden kulturgeschichtlichen Hochburg zu tun,

die sich von garnicht abzuschätzendem Nutzen er-

weisen dürfte und deren Besuch allen Interessierten

angelegentlichst empfohlen werden kann.

Bei dieser Gelegenheit sei noch darauf hingewiesen,

dass auch namentlich die königl. Porzellan-Samm-

lungen zu Berlin, München, Dresden und Wien über

ein ausserordentlich reichhaltiges, hochinteressantes

und wertvolles Material deutschen und ausländischen

Ursprunges verfügen, wie auch unsere ersten Kunst-

gewerbe-Museen.

Besonders schöne Sammlungen nordischen Por-

zellans, wie Kopenhagen, Rörstrand, Marieberg,

Gustavsberg etc. wird man im Kunstindustrie-

Museum und im Rosenbergs Slott zu Kopenhagen,

im Nationalmuseum zu Stockholm, im Malmö-

Museum, im Kultur-Museum zu Lund, im Röhsska

museet zu Gothenburg und im Museum zu

Kr is t ian ia finden. Französ isches Porzellan im

Louvre zu Paris, engl isches im Kensington-Museum

zu London, spanisches im Prado-Museum zu

Madrid, i ta l ienisches in Florenz und Venedig.

Das Besichtigen des Meissner Porzellan-Museums

und der anderen offiziellen und privaten Porzellan-

Sammlungen hat natürlich sehr vieles für sich, wer

aber in Ruhe prüfen und Vergleiche ziehen will,

sollte sich Kataloge der betr. Fabriken anschaffen.

Auch von den eingegangenen Fabriken sind anti-

quarisch noch Kataloge zu haben. So bietet z. B.

Page 55: Porzellan Fibel

— 53 —

lu I lofbuchhandlung J. Aigner, Ludwigsburg, Albums

Hill den Erzeugnissen der Alt-Ludwigsburger Porzellan-

uiufaktur mit über 1350 Abbildungen zu M. 12 an.

Vor Jahren erschien bei F. A. Brockhaus in Leip-

. ..Das Meissner Porze l lan und seine Geschichte,

von Prof. Dr. Berling." Mit 15 Chromolithographien,

Heliogravüren, 1 Markentafel und 219 Textabbild-

u n g e n , Folioformat,elegantgebunden 160 Mark. Dieses

i r.ichtwerk ist jetzt nur noch antiquarisch zu haben.

Porzellan -Kelie!-Porträt Joh. Friedr ßttttgers

Erlinder des Meissner Porzellans, t 1719 Dresden.

Findet man nun in Katalogen und Sammlungen

Gegenstücke seiner eigenen Sammlung, so ist damit

allerdings noch nicht verbürgt, dass das eigene Stück

auch echt und alt ist, selbst wenn es das genaue

Zeichen tadellos unter der Glasur trägt. Es kann

nämlich gefälscht oder ein neueres Stück aus alter

Form sein, welch letzteres natürlich lange nicht so

Page 56: Porzellan Fibel

54

wertvoll wie ein nachweislich altes Stück ist. Die

meisten Fabriken liefern nämlich auf Bestellung neue

Stücke aus alten Formen. Das ist zweifellos ein

Uebelstand, aber die Fabriken können auf dieses Ge-

schäft nicht Verzicht leisten. Insofern hat es übrigens

auch seine Begründung und seinen Vorteil, als da-

durch ein zerbrochenes Stück in einer Garnitur wieder

ersetzt werden kann.

Den Blick für alt und echt wird man sich, wie

gesagt, erst nach jahrelanger Uebung aneignen können.

Aussortierte Stücke lassen sich immer umtauschen

oder sonst los werden. Das Risiko ist also nicht gross.

Uebrigens wird dem eifrig Suchenden ziemlich häufig

Gelegenheit geboten wirklich alte und echte Stücke

zu erwerben, so dass man sich vom Sammeln nicht

abschrecken lassen soll. Die Seltenheit gibt der Sache

ja gerade den Reiz und hat man bei jedem guten

Erwerb eine um so grössere Freude.

Ortsverzeichnis der gegenwärtig existierenden

deutschen Porzellanfabriken.

Alexandrinenthal b. Mönchröd. Altenstadt b. Vohenstrauss (Opl.) Altwasser Arnstadt

ftrzberg (Oberlr.)

Auma

Bayreuth

Berlin Beutelsdorf

Blankenhain (Thür.) Bock u. Teich

Boilstädt

Bonn

Brambach

Brattendorf

Breitenbach bei Schleusingen

Burgau

Burggrub b. Kronach

Charlottenbrunn (Kr. Waldenb.)

Dresden

Duisdorl

Eisenberg

Eisfeld

Elgersburg

Page 57: Porzellan Fibel

I • ^«.Ilmsdorf (Schles.)

»••!••. ulli (Reuss)

n«4i'<ir|f (Sa.)

• • «Moria

PM>«Idau (Kr. Sagan)

fu»-.i.nberg a. Weser

l l m l l i • -«tifen < t—n»:> nthal (Hzgt. Gotha)

. 4 (Sa.-Kob.-Gotha) Q w liwenda i «<«*n 1 xiiha • li-nroda

•. .Vnlhal

<ir« \-Breitenbach (Thür.) (1' -.-Dubrau (Sa.) (fori lolsdorf Obfr.) H«KCD i W.

• onburg

M« i-Ibach (Krs. Landeshut) llin-.en b. Weingarten Mtiiiiigsdorf (Osthavelland)

! l.ackiabr.) Mennsdorf

H«irendorf (Kr. Ohrdruf) lUubach (Sa.-Mein.) Illrschberg i. Schles. Hochstadt a. Main Mol

Hohburg i. S. (Kaolinwerk)

Mohcnberg a. Eger

Mnltcngrund i liMtensteinach

Jocha

Ilmenau

Kahla

Kallhütte 1 emmlitz b. Mügeln (Kaolin-

werke) iv l> indembach

Kloster-Vessra (Kr. Schleu-singen)

Koburg

Kolmar (Posen) Königsee i. Thür. Königszelt

Könitz (Schwarzbg.-Rud.) Köppelsdorf

Kranichfeld a. Ilm

Kreidlitz (Kr. Koburg) Kronach i. Bay.

Krummenaab

Küps

Laasdorf

Langenberg i. Reuss. Langewiesen (Thür.) Lauf a. Pegnitz Lauscha

Lettin (Saalkreis) Lichte b. Wallendorf Liersmühle b. Weingart. Rhed Lippelsdorf

Ludwigsmühle b. Selb Ludwigsstadt Mäbendorf

Magdeburg

Manebach (Thür.)

Mannheim

Markt-Leuthen

Markt-Redwitz

Martinlamitz

Martinroda

Meernach

Meissen Mengersgereuth (Kr. Sonneberg) Meuselwitz Mitterteich Mügeln (Bez. Leipzig)

München Mutzschen

Nauendorf

Neuhaidensieben

Neuhaus a. Rennweg.

Neuhaus b. Sonneberg Neumünster

Neustadt (Hzt. Koburg)

Nieder-Salzbrunn

Page 58: Porzellan Fibel

- 56 —

Ober-Hohndor!

Ober-Köditz

Oberkotzau

Ohrdruf

Oeslau

Passau

Piesau

Plaue (Thür.)

Pössneck

Potschappel

Pressig

Probstzella

Quatitz

Rauenstein (Sachs.-Mein.)

Rehau

Reichenbach

Reichmannsdorf (Sa.-Mein.)

Roschütz

Rosenau b. Beiderwies b. Passau

Röslau

Rosslau (Anhalt)

Rothenkirchen

Rudolstadt

Saargemünd

Schaala

Schauberg b. Langenau (Ofr.)

Scheibe (Schwarzbg.-Rud.)

Schirnding

Schleusingen

Schlottenhof

Schmiedeberg (Riesengeb.)

Schmiedefeld (Sachs.-Mein.)

Schney

Schönwald i. Oberfranken

Schorndorf (Württbg.)

Schwarza (Saalbahn)

Schwarzbach b. Eisfeld

Schwarzenberg (Sa.)

Schwarzenbrunn

Schwarzenhammer b. Hebanz

Selb b. Plösberg

Selb in Bayern (Rosenthal,

H utschenreuther)

Siebleben

Sitzendorf (Schwarzath.)

Sonneberg (Sachs.-Mein.)

Sophienau

Sorau (N.-L.)

Spandau

Spechtsbrunn

Stadtilm (Schwarzbg.-Rud.)

Stadtlengsfeld

Stanowitz (Kr. Striegau)

Steinach (Sachs.-Mein.)

Steinbach b. Sonneberg

Steinheid (Sachs.-Mein.)

Steinwiesen

Stützerbach (Thür.)

Suhl

Tambach (Hzt. Gotha)

Taubenbach

Teltow

Tettau (Oberfr.)

Tiefenfurt i. Schi.

Tillowitz

Tirschenreuth

Triptis

Uhlstädt

Unter-Köditz

Unter-Röslau b. Grün

Unter-Weissbach (Schw.-Rud.)

Veilsdorf

Vohenstrauss

Volkstedt (Schw.-Rud.)

Waldau (Thür.)

Waldenburg i. Schles.

Waldershof

Waldsassen i. Bay.

Wallendorf

Weiden

Weingarten (Amt Durlach)

Weissstein

Weisswasser (O.-L.)

Wiesau

Wunsiedel i. Bay.

Zwickau

Page 59: Porzellan Fibel

i n IIAUPTSACHLICHSTEN EUROPAISCHEN K.KZRLLAN-MARKEN UND MONOGRAMME

• inar tc Porzellan-Kunsl -u, Ant iqu i tä ten-F ibe l . Tafel 1

i / u n g e n s f n d : h.M.^ h a r t e M a s s e , w . M . - w e i c h e M a s s e , E.« e i n g e f ü h r t .

DEUTSCHLAND U . O E S T E R R E I C H

\ X n

¥

D R E S D E N - M E I S S E N , gebräuchlich 1709-1726,

in blau,auchMonogr.mit Krone

M E I S S E N , 1712-1720, blau gezeichnet,Merkurstab

M E I S S E N , 1716-1720, b l a u q e z e i c h n e t ,

s p ä t e r a u c h ohne S t e r n , Krumme S ä b e l 1730 .

M E I S S E N , E . T 7 3 0 b l a u g e z e i c h n e t .

M E I S S E N , 1770, b l a u , König! .Per iode .

IHS St x

i I I

K P M

&

K P M

^ £

M E I S S E N , Marcolini Per iode ,

2) ca .1818 b i s j e t z t , Schwerter oft k r u m m .

D R E S D E N , K ö n i g l . P o r z e l l a n - M a n u f a k t u r

W I E N , E . 1718, g e b r ä u c h l i c h u m 1 7 4 4 .

W I E N , e ine a n d e r e Art d e s B i e n e n k o r b e s

oder B i n d e s c h i l d e s .

B E R L I N / 1 7 5 1 - 1 7 5 7 , " Wegelys Ze ichen , benutzt von Wal lendorf ab 1 7 6 2 .

BERLIN,i,Marschallstal>inS Variationen 17 63-1837,2,Marschall-stab seit I870,Adierim Kreisslempel 1817-1849, mit Stab 1849-1870 .

B E R L I N , 1 8 3 7 1 8 4 4 .

B E R L I N , Malereizeichen s e i t 1 8 3 2 .

H Ö C H S T , ( N A S S A U ) E.T740 ,gold o d . F a r b e n .

H *87Z

'9C

H Ö C H S T , wenn untGr od. über dem Rad noch ein D,bedeuted es Damm-Hochst

S C H E I B E .

FRANKENTHAL, w.M. ers te Periode 17S5-1761.

Paul H a n n o n g

F R A N K E N T H A L , h . M . zweite Periode Carl Theodor R a u t e n s c h i l d 1 .Per iode .

FRANKENTHAL J o h . H a n n o n g . F a y e n c e .

r v B

t

F R A N K E N T H A L , Fayence, Philipp H a n n o n g .

F R A N K E N T H A L , J o s e p h Adam Hannong.

G R U N S T A D T , F r a n z B a r t o l d .

G R U N S T A D T , F t a n z B a r t o l d .

C o

O . X j A r . 1

% üf ra

3 £

t

P F A L Z - Z W E I B R U C K E N .

NYMPHENBURG b.München, E . 1 7 4 7 . h.M .

N Y M P H E N B U R G , h . M . früheres Z e i c h e n .

F U R S T E N B E R G . E . 1 7 5 0 .

F U R S T E N B E R G .

L U D W I G S B U R G o d . K R O N E N B U R G

E . 1 7 5 8 - 1 8 0 6 .

L U D W I G S B U R G . e r s t e P e r i o d e b i s 1 8 0 6 .

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck derTafeln wird gerichtlich verfolgt !

r Fahrigen hahpn wpiteni 7flit^pn.Ferner wpiKpdararif hin rlass difiAijsfiihmna mannherZeidien ziemlich imrenelmässinist.

Page 60: Porzellan Fibel

• Ituck für „Illustrierte P o r z e l l a n - K u n s t - u . A n t i q u i t ä t e n - F i b e l Verlag Alfred Kock, B r e m e n , H o h e n l o h e s t r a s s e 4 0 .

m'i im le ftirzellan-Kunst-u.Antiquitäten-Fibel. Tafel 2

DEUTSCHLAND U. O E S T E R R E I C H

c b I

t [YITTT ii

L U D W t G S B U R G , zweite P e r i o d e .

L U D W I G S B U R G , a u c h sin u.drciteilige Geweihe ohneSchild.

L U D W I G S B U R G , auch über Geweihen unduntcrKrone.

F U L D A , E . 1 7 6 3 - 1 7 8 U . h . M .

F U L D A .

R - n

H D

h. X O •»• o

L

V O L K S T A D T -R U D O L S T A D T .

R U D O L S T A D T , E . 1 7 S 8 . a u c h m i t Stern od .Gabe l .

R A U E N S T E I N , h . M . 1 7 6 0

K E L S T E R B A C H , 1 7 5 6 .

L I M B A C H , h . M .

L I M B A C H .

U M B A C H .

G R O S S B R E I T E N B A C H h . M .

G R O S S B R E I T E N B A C H . 1 7 7 0 .

R - 2 "

s r x

G

A N S B A C H , gewöhnlich vom Buchstaben Abeglei tet , 1718, Adler auch in weiß .

A N S B A C H .

G O T H A , R a u c h o h n e g .

i , G O T H A , 2, T E T T A U .

GERA .

G E R A .

A L T - H A L D E N S L E B E N , h M . M . N a t h u s u i s ,

wenn ein Punkt drüber: Ilmenau

C H A R L O T T E N B U R G , E.1790,M.Pressel, mit K P M darunter B e r l i n 1823-1832 .

1 4 - 4 -

4*

B A D E N , ljPorzellan,Z)Fayence,E.1793,

Schneide e iner Axtingold, f e m e r Z Bei le mit Schaft

C O L N , M. C r e m e r , F a y e n c e .

P O P P E L S D O R F , M . W e s s e l ,

F a y e n c e 18. J a h r h .

c K L O S T E R V E I L S D O R F , W a p p e n o f t mi t C . V .

v e r s c h l u n g e n . Ä S T R A S S B U R G .

S ^ l c v .

V :

J[

V E I L S D O R F . X

N I D E R V I L L E R , mit u .ohne z a c k i g e r Krone,

unter Conte de Custine.

V E I L S D O R F , e in a n d e r e s Z e i c h e n .

A N S B A C H .

N I D E R V I L L E R / n i e d e r w e i i ö d

E . 1 7 6 8 , h.M. F . L a n f r e j

N I D E R V I L L E R , Monogram verschieden,unter v .Beyerle .

S C H L A G G E N W A L D , h.M. 1 8 0 0 , i n g o l d .

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck derTafeln wird gerichtlich verfolgt 1

Page 61: Porzellan Fibel

" i o u ü r a t d r u c k f ü r . I l l u s t r i e r t e P b r z e l l a n - K u n s t - u . A n t i q u i t ä t e n - F i b e l " Verlag Alfred Kock, B r e m e n , H o h e n l o h e s t r a s s e 4 0 .

* »cU's i l lustr iertePorzel lan-Kimst-u.Antiquitäten-Fibei . Tafel 3

POLEN, BÖHMEN, R U S S L A N D

'J{crrzec

P O L E N , h . M Fabrikant Korzecl803, auch anderes Augen-Dreieck,sowie mit Strahlenkranz.

III $ 1J S T P E T E R S B U R G , 1744. 2; K a i s e r P a u l .

'J{crrzec

P O L E N , h . M Fabrikant Korzecl803, auch anderes Augen-Dreieck,sowie mit Strahlenkranz.

£ S T P E T E R S B U R G , E . 1 7 6 Z , K a t h a r i n a .

u> E L N B O G E N , h .M. in Böhmen gedruckt ,

Geb.Haidinger .181S. £ S T P E T E R S B U R G ,

E . 1 7 6 Z , K a t h a r i n a .

u> E L N B O G E N , h .M. in Böhmen gedruckt ,

Geb.Haidinger .181S. S T P E T E R S B U R G , Monogramm Nikolaus I .

1 8 2 5 - 1 8 5 5 . A* MOSKAU, A.Gardner 1 7 8 7 .

S T P E T E R S B U R G , Monogramm Nikolaus I .

1 8 2 5 - 1 8 5 5 .

AI MOSKAU, A.PopofT 1 8 3 0 . c ST P E T E R S B U R G , b lau g e z e i c h n e t .

DÄNEMARK u . S C H W E D E N KOPENHAGEN, E .1772

Ms 1880, Franz.Heinr.Muller.

iX/

M A R I E B E R G , F r e n t z e n , Dekorateur .

KOPENHAGEN, E .1772 Ms 1880, Franz.Heinr.Muller. TVD er

M A R I E B E R G , F r e n t z e n , Dekorateur .

KOPENHAGEN , 1 8 8 5 b i s j e t z t .

TVD er M A R I E B E R G , F r e n t z e n , Dekorateur .

KOPENHAGEN , 1 8 8 5 b i s j e t z t . /VB

< 5 *

M A R I E B E R G , 1 7 8 0 . S t e n , D i r e k t o r .

Jr « W *

KOPENHAGEN, 1 8 8 5 b i s j e t z t .

<0/ Mi• M W

6 0 j r

M A R I E B E R G .

KOPENHAGEN, ' 1 8 8 5 b i s j e t z t .

w

3

M M A R I E B E R G .

KOPENHAGEN, 1 8 8 5 b i s j e t z t .

w

3

M M A R I E B E R G .

KOPENHAGEN, 1 8 8 5 b i s j e t z t . ? M A R I E B E R G .

i" (MOVtOOtPOTjr \ K O P E N H A G E N , m o d e r n .

^ u , vu • M A R I E B E R G . i" (MOVtOOtPOTjr \ K O P E N H A G E N ,

m o d e r n .

M A R I E B E R G .

B i G C O P E N H A G 6 N

B Ä G K O P E N H A G E N ,

m o d e r n .

M A R I E B E R G .

B i G C O P E N H A G 6 N

B Ä G K O P E N H A G E N ,

m o d e r n . M A R I E B E R G .

ifii t B . G /

«CN^ OANISM CHINA WORKS

B&G KOPENHAGEN ,

m o d e r n .

U- ^

T M A R I E B E R G . ifii

t B . G / «CN^

OANISM CHINA WORKS

B&G KOPENHAGEN ,

m o d e r n . R O E R S T R A N D

(SCHWEDEN).

Aß MARIEBERG, SCHWEDEN F r i t t e n p o r z e l l a n .

* o

R O E R S T R A N D (SCHWEDEN).

Aß MARIEBERG, SCHWEDEN F r i t t e n p o r z e l l a n . ß V ) S T A T S B £ ^ c

4

G U S T A F S B E R G (SCHWEDEN).

IVB M A R I E B E R G , 1770 8 9 .

ß V ) S T A T S B £ ^ c

4

G U S T A F S B E R G (SCHWEDEN).

IVB M A R I E B E R G , 1770 8 9 .

i ^ u s t c u « G U S T A F S B E R G , m o d e r n . X . MARIEBERG,Frittenporzellan.

i ^ u s t c u « G U S T A F S B E R G , m o d e r n .

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Page 62: Porzellan Fibel

i"l>.initdruck f ü r „Il lustrierte Porzellan- K u n s t - u . A n t i q u i t ä t e n - F i b e l " Verlag Alfred Kock, B r e m e n , H o h e n l o h e s t r a s s e 4 0 .

l - k > I l lustr iertePorael lan-Kunst-u.Antiquitäten-Fibel Tafel 4-

HOLLAND U . B E L G I E N

5tmaU£

J&

A M S T E R D A M , h.M, £ . 1 7 8 2 , in b l a u .

A M S T E R D A M , h . M . blau, A . D a r e n b e r , D i r e k t o r .

* „ H.ol L O O S D R E C H T , b l a u g e z e i c h n e t .

T O U R N A Y . w . M . E . 1 7 5 0 , F r i t t e n p o r z e l l a n .

%

T O U R N A Y , w.M. 1760, in Gold gezeichnet , F r i t t e n p o r z e l l a n .

T O U R N A Y , w . M .

F r i t t e n p o r z e l l a n .

HAAG ( L A H A Y E j , h . M . g r a u g e z e i c h n e t .

B R Ü S S E L .

S C H W E I Z N Y O N , h . M . 1 7 8 0 - 1 7 3 0 , auch Fisch im Schild .

Z Ü R I C H , h . M E.1759, b l a u g e z e i c h n e t .

S P A N I E N U. ITALIEN

X MADRID,BuenRetiro,w.M. E.1759,al les Frittenporzellan. L i

D O

V E N E D I G , w . M . (Cozzi) rot g e z e i c h n e t , 1765-1812.

M A D R I D , g e r i n g e r e Art , auch Capo di Monte 1736.

M Italien)

T U R I N , h . M . ge le i te t von Dr.Gioanetti

O . F . L

M A D R I D , w.M b l a u g e z e i c h n e t , b e s t e Q u a l i t ä t . v f c

M A D R I D , w . M . b e s t e Q u a l i t ä t .

a n M A D R I D , Monogramm K a r l s HI. des Gründers .

1776 A • W

V I N O V O B E I T U R I N , E . 1 7 5 0 .

Zj nicht mit Paris verwechseln

V I C E N C A .

DOCC1A, E. 1 7 2 7 .

V A V I S T A A L E G R E , h.M.

in Gold od.Farben gezeichnet.

GINORI. DOCCIA,eingedrückt .Zeichen, 1770,auch mit Krone darüber.

LE NOVE,l ITALIEN ) V/. M . blau od.rot g e z e i c h n e t ,

auch 6 z a c k . S t e r n .

V E N E D I G , (Cozzi) rot g e z e i c h n e t 1765-1812.

y a V E N E D I G,(Vezzil 1720-1740.

V e n ? V E N E D I G , h.M.1720-1740

N E A P E L , w.M E . 1 7 5 9 . A . 1 8 2 1

N E A P E L , w.M. 1759 . g e p r ä g t o d . g e m a l t ,

Capo di M o n t e . N E A P E L ,

Capo di Monte , 1 7 3 6 .

MAILAND,rot geze ichnet .

T R E V I S O , 1799 .

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Page 63: Porzellan Fibel

• | . i i , l t d r u c k f ü r „ I l l u s t r i e r t e P b r z e i l a n - K u n s t - u . A n t i q u i t ä t e n - F i b e l " Verlag Alfred Kock, B r e m e n , H o h e n l o h e s t r a s s e 4 0 .

» h * I l lustrierte Porzellan-Kunst-u. Ant iqu i tä ten-F ibe l . Tafel 5

ENGLAND

» ' • ' U D G W O O D S T A F F O R D S H I R E ,

E . 1 7 5 9 .

S T A F F O R D S H I R E .

S T O K E UPON T R E N T , auch Globus und Krone.

W E D G W O O D • B E N T L E Y

MINTON

H P O D r S T O K E UPON T R E N T , S p o d e .

X STOKE UPON T R E N T ,

c o p e l a n d S p o d e , Copeland SCarrett . J>

L O N G P O R T .

L O N G P O R T , J " ] ! " ^ j E . 1 7 9 3 , J o h n D a v e n p o r t .

SALOP1AN T U R N E R .

C A U G H L E Y , E . 17 6 2 .

WOOD andCALDWE L L

R i c h a r d ö ^ C h d f f e r s

1 7 6 9

B U R S L E M , 1 7 9 0 - 1 8 1 8 .

L I V E R P O O L , E . 1 7 5 2 .

H E R C U L A N E U M L I V E R P O O L , E.1756

(dcklIfrort.

<E> JÜttclon y

C O A L P O R T , Cole Brook D a l e .

C O A L P O R T , Cole B r o o k D a i e .

* + X

1776 i

M w 1 o >

L E E D S , g l e i c h e Manufak.

B R I S T O L , 1 7 7 0 - 1 7 7 7 .

B R I S T O L , v e r s e t z t n a c h S t a f f o r d s h i r e 1777.

B O W , £ . 1 7 4 0 , F r i t t enporze l lan .

B O W , E . 1 7 7 2 . Fr i t tenporze l lan .

B O W , F r i t t e n p o r z e l l a n .

B O W , Fr i t tenporze l lan .

A

C H E L S E A , E.1740,w.M. d ie ä l t e s t e n Z e i c h e n .

C H E L S E A , 1 7 5 3 - 1 7 5 8 , r o t g e z e i c h n e t ,

a u c h zwei A n k e r .

CcA 771

S W A N S E A

¥

Y A R M O U T H , A b s o l o n .

S W A N S E A , E . 1 7 5 0 , F r i t t e n p o r z e l l a n .

S W A N S E A , rot g e p r ä g t , Fr i t tenporzel lan

cJ^rUt T W A L E S , r o t ,

Fr i t tenporzel lan.

C H E L S E A , die b e s t e Qualität , in Gold gezeichnet ,

1 7 5 3 - 1 7 5 8 .

yoc A

C H E L S E A - D E R B Y , W . M . auch Anker mi t K r o n e ,

1 7 6 9 - 1 7 8 4 .

C R O W N - D E R B Y , 1782. ein späteres b laues Zeichen

D E R B Y , Nachbi ldung k o n t i n e n t a l e r M a r k e .

W O R C E S T E R , £ . 1 7 5 1 . d a s ä l t e s t e Z e i c h e n .

W O R C E S T E R , g e w ö h n l i c h bei chines.Mustern,1751-1783

CG L E E D S , Cha? Green 1 7 7 0 . w W O R C E S T E R , 1 7 8 3 .

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Page 64: Porzellan Fibel

• • (i.iratdruck für „Illustrierte P o r z e l l a n - K u n s t - u . A n t i q u i t ä t e n - F i b e l " Verlag Alfred Kock, B r e m e n , H o h e n l o h e s t r a s s e 4 0 .

« •. kk i l lustr iertePorzel lan-Kimst-u.Antiquitäten-Fibel . Tafel 6

ENGLAND

c J'Ucjrit

W O R C E S T E R , Hight 1 7 8 3 - 1 7 9 3 .

J ^ S H R O P S H 1 R E , S A L O P I A N ^ r Caughley 1772.

flig/itBarr i> JBa.rr

W O R C E S T E R , F l ight ,Barr&Barr1807-18 l3 . s S H R O P S H I R E . B r o s e l e y

1780 Willow Muster .

W O R C E S T E R , K e r r S B i n n s , 1 8 5 2 - 1 8 6 2 . 2p PLYMOUTH, E . 1 7 6 0 .

von C o c k m o r t h y .

FRANKREICH

4 1 S T C L O U D , C h i c a n n a u x , w . M . 1 6 9 5 - 1 7 7 3 . Fr i t tenporze l lan . § P A R I S , P o n t - a u x - c h o u x ,

E . 1 7 5 9 , h . M .

T S T C L O U D , T r o u ,

1730-1762,Frittenporzellan.

P A R I S , Pont- aux- c h o u x , LouisPhilippeT783, andere Art.

r \ c / CHANTILLY, E . 1 7 3 5 , w.M. b l a u , r o t o d . g r ü n . X P A R 1 S , R u e Fontaine auRoy,

E . 1 7 7 3 . M.Locre . h .M .

AR A R R A S , E . 1 7 8 2 . w.M. b lau g e z e i c h n e t . H P A R I S . F a u b o u r g S t L a z a r e ,

Hannong 1773 , h.M.

ixv. MENNECY,E .17S5 w.M. H e r z o g v . V i l l e r o y . MAP PARIS,FaubourgStAntoine,

Morelle 1773, h . M .

j y £ E T 1 0 L L E S , E . 1 7 6 8 s . p . M o n n i e r m a n u f a c t . S PARIS,Faubourg SUntoine,

Sourou)£l773 , h .M.

8 B O U R G - L A - R E I N E E . 1 7 7 3 . w.M .

PAR I S , Gros Caillou,h.M. AdvenirLamarre,1773.

s X S C E A U X - P E N T H I E V R E , E 1 7 5 1 . w . M . X P A R I S , R u e de Clichy .

t i CLIGNAN C O U R T , ein v o r 1775 von Derue l ! e

g e b r a u c h t e s Z e i c h e n . ( 6 P A R I S - S T R A S S B U R G ,

zu Caduceus gestempelt , Baguette caduc^e-Merkurstab.

C L I G N A N C O U R T . v . 1 7 8 0 gebraucht ,mit Leder koloriert. $ P A R I S , R u e T h i r o u x 1778 ,

„Porcelain de la r e i n e " (Anto inet te )

M CLIGNAN C O U R T , h.M genant,Porcelain deMonsieur"

Graf von Provence , 1 7 7 5 . &> P A R I S , R u e d e B o n d y , Herzog v. A n g o u l e m e . M CLIGNAN C O U R T , h.M

genant,Porcelain deMonsieur" Graf von Provence , 1 7 7 5 .

§ c O R L E A N S , h.u.w.M. u n t e r Pro tekt .des Herzogs

V. O r l e a n s 1 7 5 0 - 1 7 7 0 . § P A R I S , 1 7 8 0 , Angouleme.

r * f i ! O R L E A N S , h . M . / / / v y b l a u g e z e i c h n e t ,

i B e n o i s t Le B r u n . CP P A R I S . C h a r l e s Phi l ippe, Comte A r t o i s , 1 7 8 9 .

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Page 65: Porzellan Fibel

' juparatdruck f ü r „Illustrierte P o r z e l l a n - K u n s t - u . A n t i q u i t ä t e n - F i b e l " Verlag Alfred Kock, B r e m e n , H o h e n l o h e s t r a s s e 4 0 .

• " WS il lustrierte Porzellan-Kunst L'.Antiquitäten F i b c l . T a f e l 7

F R A N K R E I C H

J P j B E L L E V I L L E , J a cq. Petit, E . 1 7 9 0 , h . M .

S C E A U X - P E N T H I E V R E ,

Fr i t tenporzel lan . P A R I S , R u e d e B o n d y .

Dihl F a b r i k a n t .

S C E A U X - P E N T H I E V R E ,

Fr i t tenporzel lan . P A R I S , R u e d e B o n d y .

Dihl F a b r i k a n t .

L I L L E , h , M . E . 1 7 8 4 , b i s 1817, rot gezeichnet .

* A P - R O U E N ,

Fr i t tenporzel lan,

L I L L E , h , M . E . 1 7 8 4 , b i s 1817, rot gezeichnet .

F R A N K R E I C H - S E V R E S

/ A A \

S E V R E S , E . z u V i n c e n n e s , 1738 -1756 ,

d a s ä l t e s t e Z e i c h e n .

D ? a l p h a b e t i s c h , v. 1 7 5 3 - 1 7 7 6 .

I S i e h e Ze i t tabe l le )

D ? doppelte B u c h s t a b e n , v . 1 7 7 7 - 1 7 9 3 .

c - f e b r e t .

D 9 F r a n z ö s i s c h e R e p u b l i k ,

1 7 9 2 - 1 7 9 9 .

H . F 3 e vre.ß

D ? e i n e a n d e r e Art , 1 7 9 2 - 1 7 9 9 .

^ci/reö M N l S

S e v r e ß

D ? e i n e a n d e r e A r t 1 7 9 2 - 1 7 9 9 .

D ? das Monogram außer G e b r a u c h , 1 8 0 0 - 1 8 0 2 .

D9 d ieKonsulanPer iode , gebräuchl ich 1801-1804

d e S e v r e 3 •. D91804-1809, gewöhnlich rot.mitWachstuch koloriert

Napoleon I .

D? der Kaiser l iche Adler von 1809-1814 gebräuchlich,

Napoleonl .

D ? die Königliche Marke v.1814-1823 wieder aufgenomen.

Louis XVDI.

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S E V R E S , K a r l X . 1 8 2 4 - 1 8 2 9 , di e Zahlen zeigen das J a h r an.

D 9 g l e i c h e Reg ierung , 1 8 2 4 - 1 8 2 9 , a n d e r e A r t .

D 9 g l e i c h e R e g i e r u n g , 1 8 2 4 - 1 8 2 9 , a n d e r e A r t .

D9 Karl X . 1 8 2 9 - 3 0 , a u f gewöhnl icher W a r e .

D ? a u f v e r z i e r t e n S t ü c k e n 1 8 2 9 - 3 0 .

i j f e v r e « 3 0

D ? g e b r ä u c h l i c h 1 8 3 0

D ? L o u i s P h i l i p p e , v. 1 8 3 1 - 1 8 3 4 .

D 9 M o n o g r a m m v . L o u i s P h i l i p p e ,

v . 1 8 3 4 - 1 8 4 8 g e b r ä u c h l i c h

C h a t e a u D'Eu S e r v i c e , weißu.gold,datiertlB30-18<i8

s v q p 4 5 . S E V R E S ,

Louis Phil ippe, eingepräg t e s Z e i c n e n , 1 8 4 5 - 1 8 4 8 .

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck derTafeln wird gerichtlich verfolgt 1

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i o p a r a t d r u c k f ü r „ I l l u s t r i e r t e P o r z e l l a n - K u n s t - u . A n t i q u i t ä t e n - F i b e l " V e r l a g A l f r e d K o c k , B r e m e n , H o h e n l o h e s t r a s s e 4 0 .

• <Wfc illustrierte Porzellan-Kimst-u.Antiquitäten-Fibel. Tafel 8

S E V R E S S E V R E S , 1 8 4 8 u.1851 in verzierten S t ü c k e n .

sHl» S E V R E S , Kaiserlicher Adler;1852-18M.

( S . 4 8 . ) S E V R E S , 1 8 4 8 u.1851 in verzierten S t ü c k e n .

sHl» S E V R E S , Kaiserlicher Adler;1852-18M.

ß S & a H j \Ts 5 1 J J

D? Französische Republik 1 8 4 8 - 1 8 5 1 .

6

W Monogramm v .

(Louis) Napoleonfll.18541870.

Z E I T - T A B E L L E D E S S E V R E S - P O R Z E L L A N S

A VINCENNES 17S3 X SfeVRES 1775 J a h r e Zeichen B 1 7 5 4 T 1776 & 1801 T 9 C 1 7 5 S z 1777 X 1 8 0 2 X I ) S E V R E S 1 7 5 6 A A 1778 X I 1 8 0 3 31 E 1757 B B 1779 XU 1 8 0 4 //

F 1758 C C 1780 XIII 1 8 0 5 t G 1759 D I ) 1781 w 1 8 0 6 =

H 1760 E E 1782 1807 7 I 1761 F F 1783 1 8 0 8 8 J 1762 G G 1784 1 8 0 9 9 K 1 7 6 3 H H 1785 1810 10

L 1 7 6 4 I I 1786 1811 o . z . M 1 7 6 5 J J 1787 1812 a . z . N 1766 K K 1788 1813 t . z . 0 1767 L L 1789 1814 q . z .

P 1768 M J I 1790 1815 q . n . 1769 N N 1791 1816 S . Z .

K . . * 1769/70 0 0 1792 1817 d . s .

S 1771 P P 1793 1818 18 T 1.772 Q Q 1794 1819 19

u 1773 R R 1795 1 8 2 0 20 V 1 7 7 4 1821 2 1

Zuweilen stehen die Buchstaben a u s s e r h a l b . 1822 22

U N G E W I S S E Z E I C H E N 1 8 2 3 1 8 2 4

23 2 4

1 8 2 5 1 8 2 6 1 8 2 7

2 5 26 2 7

A T ( > 1 8 2 8 1 8 2 9 1 8 3 0

2 8 2 9 3 0

& 1831 3 1

3 1 3 1832 1 8 3 3

3 2 3 3

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Jahreszahl ^^

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Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck derTafeln wird gerichtlich verfolgt 1

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Allgemeines über den Kunst- und Äntiquitätenschwindel.

Wohl auf keinem Gebiet ist der Schwindel so verbreitet wie auf dem der Kunst, und zwar hat man die Fertigkeit darin bis zu einer solchen Feinheit und Verschmitztheit gebracht, dass man es nur be-dauern kann, dass solche Geschicklichkeit sich nicht ausschliesslich in ehrlicher Weise betätigt. Äber der Schwindel ist natürlich lohnender, da die Welt ja leider betrogen sein will. Er wird so raffiniert betrieben, dass schon die allergrössten Leuchten unter den Sach-verständigen sich haben täuschen lassen und sie werden auch in Zukunft nicht davor gefeit sein. Ich erinnere nur an die berühmte Tiara des Saitha-phernes (Louvre 1897) und an die nicht minder be-rühmte Florabüste (Berliner Museum 1909).

Mit besonderer Vorliebe bedient sich der Schwindler der Plastik — speziell der Keramik — und der Malerei. Wenn hierauf Prämien ausgeschrieben würden für beste „Imitationen", so würden dieselben zweifellos alle nach Frankreich fallen, denn hier hat es dieser Schwindel unbedingt zur höchsten Blüte und Vollen-dung gebracht. Riesenmengen solcher Fälschungen, namentlich Porzellane, Miniatüren und Pastelle, ver-breiteten sich vor dem Kriege von Frankreich aus über die Welt. Für Deutschland kommt hier als Ueber-gangsstation und Stapelplatz hauptsächlich Strass-burg i. E. in Frage. Die Falschstücke sind durch-weg so wunderbar ausgeführt, dass sie den Originalen in nichts nachstehen und immer wieder, selbst ältere Fachleute täuschen. Für eine grosse Änzahl Händler sind diese Sachen ihr täglich Brot geworden.

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Wie der Leser aus dem Vortrag über das Por-zellan und seine Herstellung ersehen hat, muss bei echten Stücken die Marke u n t e r der Glasur stehen.*] Wo das nicht der Fall ist, sollte man sich lieber gar nicht mit dem Stück befassen; ebensowenig, wenn es ungezeichnet ist. Alsdann kommt es darauf an, dass die unter der Glasur stehende Marke auch wirklich einer der bekannten Porzellanmarken ent-spricht und nicht etwa zu den schwindelhaften, un-gewissen Zeichen gehört. Ich mache hier nochmals besonders darauf aufmerksam, dass in diesem Buche nur die hauptsächlichsten Porzellan-Marken und Monogramme aufgenommen sind und dass es noch eine grosse Menge anderer echter Zeichen derselben Fabriken und anderer gibt, worüber grössere Werke Aufschluss geben, die ich hinten im Buche genannt.

Fälschungen auf Porzellan werden in Deutschland als Dokumentfälschung streng bestraft und da unsere Fabriken selbst scharf aufpassen, wird man verhält-nismässig selten auf diesbezügliche deutsche Falsch-stücke stossen. Nur wo es sich um Stücke handelt, die aus nicht mehr existierenden Fabriken herstammen sollen, wie z. B. Höchst, Wien, Ludwigsburg, Franken-thal etc. muss man sich besonders vorsehen. Das Rad von Höchst darf z. B. nicht 4 oder 8, sondern muss 6 Speichen haben.**) Gerade mit Höchst wird in Deutschland viel Schwindel getrieben. Die echten alten Höchstfiguren zeichnen sich durchweg durch ihren übermässig grossen Kopf (Wasserkopf) aus, aber auch diese Eigenart wie auch die Fälschung der Zeichen und Ärten von Wien, Ludwigsburg,

*) Es gibt aber noch m a n c h e echte Stücke, die in der ersten Weise mit dem Trocken- oder Blindstempel gemerkt sind, oder das Zeichen U b e r der Glasur tragen, namentl ich StUcke von Sevres .

**) Ein ältestes Höchstzeichen hat allerdings nur 5 Speichen im Rad. Sehr selten.

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Frankenthal etc. bietet den Schwindlern natürlich keine Schwierigkeiten.*)

Bei Porzellangegenständen die im Ofen verdar-ben, bezw. bei Stücken zweiter und dritter Wahl, durchritzen die erstklassigen Fabriken entweder die Marke oder sie schleifen dieselbe ganz weg. Das erste Merkmal wird von Anfängern gewöhnlich über-sehen und der Verkäufer wird sich hüten ihn darauf aufmerksam zu machen. In den Fällen, wo die Fabrik die Marke weggeschliffen hat, weiss der Schwindler sich leicht zu helfen, indem er entweder eine ein-gegangene deutsche oder erstklassige Marke des Auslandes mit einem Stahlstempel einschlägt, oder sie an einer weissen Stelle einfach hinmalt und eine Lasur darüber tut. Wo keine glatte weisse Stelle ist schafft er erst eine. Auch hier wird der ahnungs-lose Anfänger sich leicht anmeiern lassen. Stücke zweiter und dritter Wahl erkennt man bald an der missglückten Dekoration (oft verschmiert) und bei Figuren namentlich an den unfeinen Gliedmassen. Auch kann das Stück irgendwo zerbrochen sein oder einen Riss haben. Also sorgfältig prüfen!

Es liegt auf der Hand, dass ein Händler immer erst darauf bedacht ist seine Falschstücke und solche zweiter und dritter Wahl los zu werden. Seine guten alten und neuen Sachen wird er immer leicht an-bringen. Schon an der Einleitung der Unterhandlung erkennt er gewöhnlich ob er einen Anfänger oder Sachverständigen vor sich hat und richtet dann dar-nach seinen ganzen Schmus ein. Es empfiehlt sich deshalb sogleich entschieden zu erklären, dass man

*) Bei den Meissener Kurschwertern kommt es viel aul die Lage der Parierstangen an.

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keineswegs Falschstücke oderStücke zweiter und dritter Wahl, sondern nur tadellose alte oder neuere Sachen kaufen will, für die volle Garantie geleistet wird-Ein oft von Händlern angewandter Trick ist, dass sie sich schwerhörig stellen; sie können dann, wenn mehrere Personen hereinkommen, aus dem Gespräch derselben unter sich manche wichtige Fingerzeige erhalten und auch einzelnen Personen gegenüber unangenehme Fragen nach Älter der Stücke und Garantie etc. überhören. Merkt der dumm und ver-trauenswürdig dreinschauende Händler, dass er einen Anfänger oder Unwissenden vor sich hat, kann man sicher sein, dass er trotz aller Fragen und Vorsicht desselben sein bestes versuchen wird ihn reinzulegen. Aber auch erfahrenen Käufern gegenüber wird er sich nicht davon abhalten lassen. Wie die Katze um den heissen Brei wird er sich herumschlängeln, wenn man auf Angabe des Alters oder auf Abgabe einer Garantie besteht. Mit leeren Redensarten wird er versuchen den Käufer davon abzubringen und ihn vertrauensselig zu machen, indem er z. B. behauptet das Stück stamme aus dem Nachlass der Baronin X, oder aus einem alten Schloss im Elsass. Wünscht man wenigstens das ungefähre Alter des Stückes zu wissen sagt er vielleicht: „Ja, wenn Sie mal so alt werden wie das, können Sie froh sein." Oder wenn er noch weiter gedrängt wird: „Ich halte das Stück für so und so alt." Man wird unter den Händlern nicht häufig so aufrichtige Leute finden wie z. B. die berühmte „Schneidern" in Berlin, die mal auf eine Anfrage ob das Stück auch wirklich alt sei er-widerte: „Hier bin nur ich alt." Das Geld hatte sie allerdings schon in der Ladenkasse.

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Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass sich mit vielen Händlern gut auskommen lässt, wenn man sich nur erst gegenseitig genügend „berochen" hat, und vor allen Dingen, wenn der Händler merkt, dass man nicht nur Gelegenheitskäufer ist, sondern ein guter Kunde werden kann. Händler und Sammler sind auf einander angewiesen. Man muss dem Händler nur eben zugestehen, dass auch sein Geschäft im möglichst niedrigen Einkauf und möglichst hohem Verkauf liegt. Das Ausbieten von Falschstücken etc. seitens mancher Händler ist allerdings ein arger Missbrauch, aber Betrug kommt ja leider in irgend einer Form in jeder Branche vor.

Brandmarken muss man ferner die Methode wie manche Händler Leute um ihre Schätze bringen, die sie aus Not verkaufen müssen. Einer der grössten Kunsthändler und beeidigter Taxator in H. prahlte mir gegenüber mal in zynischer Weise damit wie er einer Witwe einst ein wundervolles altes englisches Silberplett-Service für ein Butterbrot abgeknüpft hatte. Die Witwe hatte ihn kommen lassen es zu taxieren. Als er es sah, wurde er gleich davon entzückt, Hess sich aber nichts merken, sondern sagte im gleich-giltigsten Tone: „Liebe Frau Sie wollten wohl einen Trödler?" „Wie so", meinte die arme Witwe bestürzt, „ist das Service denn so wenig wert?". „Für mich ist es jedenfalls nichts", entgegnete der Taxator, „aber Gott, ich habe ja unten einen Wagen und kann es ja mitnehmen, wenn Sie es verkaufen wollen und nicht unbescheiden sind." Na kurz und gut, da die Witwe im Druck, wurde man bald handelseinig und der Händler bekam kurz darauf von einem Liebhaber einen ausserordentlich hohen Preis für das Service.

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Leider hatte ich damals schon einen Kontrakt auf eine Kunstauktion mit diesem beeidigten Taxator und Hohenpriester des „sacro egoismo" abgeschlossen, sonst hätte ich's nicht mehr getan. Natürlich ging's auch schief, und zwar insofern, dass er in zwei-facher Hinsicht kontraktbrüchig wurde und mir un-zählige Unannehmlichkeiten bereitete. Aus einem ganz nichtigen Vorwande hielt er auf Antrag einiger unzufriedener Käufer einfach einen grösseren Teil meines Auktionserlöses zurück und musste ich mein sonnenklares Recht erst gerichtlich ausfechten. Also: Trau, schau, wem!

Nun noch einige Kunstschwindel-Anekdoten auf einem anderen, stark vom Schwindel verseuchten Gebiet, dem der Malerei.

Ein neugebackener Kommerzienrat hatte sich eine Gemäldegalerie zugelegt, in der zu seinem Stolz die hervorragendsten Meister der alten Schulen mit ihren Namen vertreten waren. Da von befreundeter Seite hier und da Zweifel an der Echtheit geäussert wurden, wandte er sich zwecks Besichtigung und Begutachtung seiner Sammlung an eine allererste Autorität. Der Herr Geheimrat leistete der Bitte Folge und voller Spannung führte der Besitzer den kritisch beobachtenden aber schweigenden Sachverständigen von Zimmer zu Zimmer. Schliesslich konnte der Besitzer seine Ungeduld nicht mehr bemeistern und fragte: „Nun Herr Geheimrat, was sagen Sie denn zu meiner Gemäldesammlung?-' Lachend platzte dieser aus: „Ja, mein lieber Herr Kommerzienrat, hier gibt es nur ein Original und das sind Sie!" Verärgert und immer noch zuversichtlich, wandte der Kommer-zienrat sich bald darauf mit derselben Bitte an eine

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andere Leuchte unter den Sachverständigen und dieser fand unter vielen frechen Kopien mit gefälschten Unterschriften immerhin mehrere schöne Originale in der Sammlung, deren Echtheit auch nachher von anderen Autoritäten bestätigt wurde. Aus dem ehe-maligen „Ignoranten" wurde ein guter Kenner, der seinen Erben eine sehr wertvolle Galerie hinterliess. Die Geschichte ist in dreifacher Hinsicht lehrreich. Nämlich erstens, dass das Urteil einer noch so hohen Autorität nicht immer massgebend zu sein braucht, zweitens, dass der Schwindel so raffiniert betrieben wird, dass selbst der beste Kenner sich täuschen lässt und drittens, dass Sammler sich nicht durch anfäng-liche Misserfolge abschrecken lassen sollen weiter zu sammeln. Okkasionen sind immer noch da, sowohl was Gemälde als Porzellane, Fayencen etc. anbelangt, und ein eifriger Sucher wird unter dem vielen Spreu hin und wieder Weizenkörner finden. Die Schwierig-keit und Seltenheit ist ja gerade der verlockende Reiz, und während eines Lebens bietet sich manche Ge-legenheit, lässt sich viel Schönes und Wertvolles zu niedrigen Preisen erwerben. Am meisten wird der Kunstschwindel in Südeuropa betrieben, und kann nicht genug davor gewarnt werden dort s. g. Anti-quitäten zu erwerben, denn wenn man auch die grösste Vorsicht walten lässt, ist man schliesslich doch immer der lackierte. Wie schlau die Schwindler hier zu Werke gehen beweist folgender Fall. Ein deutscher Professor (Kunsthistoriker) hatte in einer Kunsthand-lung Roms ein schönes altes Gemälde gekauft und freute sich im Stillen darüber es für einen so billigen Preis erstanden zu haben. Der Kunsthändler reichte ihm ein Stück Kreide und bat ihn damit hinten auf

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die Leinwand seinen Namen und seine Hoteladresse zu schreiben. Er würde ihm das Bild dann gleich zusenden. ,.Es gibt doch auch noch ehrliche Leute in Rom", dachte der Professor während er die Bitte erfüllte und dann gegen Quittung die Zahlung leistete. Äber wie guckte er, als er nachher das Gemälde er-hielt! Er traute seinen Äugen nicht, putzte sich die Brille und besah sich dann nochmals am Fenster das Machwerk sehr scharf an. Dann drehte er das Bild um. Richtig da stand sein Name und seine Ädresse, ganz zweifellos von ihm selbst geschrieben. Ja was war das denn für eine Fopperei!? Dieses Bild, das er auf den ersten Blick als eine gemeine, wenn auch gut ausgeführte Fälschung erkannte, hatte er sicher nicht gekauft. Äber wie sollte er sich die Bezeich-nung hinten auf der Leinwand erklären? Hier musste eine ganz raffinierte Gaunerei vorliegen. Er nahm das Bild aus dem Rahmen, um die Leinwand ge-nauer prüfen zu können. Ja kein Zweifel, die war aus der Zeit des Meisters. Äuch der Keilrahmen. Und doch . . . nein, eine Garantie war das nicht, denn die Kopie konnte sehr gut auf ein altes Bild aus der Zeit gemalt sein. Um das Rätsel gelöst zu bekommen, wandte er sich an einen befreundeten Fachgenossen in Rom, der ihm denn auch sofort völlige Äufklärung über den groben Schwindel, dem er zum Opfer gefallen war, geben konnte. Der Gauner hatte das Original so über die Kopie gespannt, dass die Täuschung, selbst nachdem das Bild aus dem Rahmen genommen, von keinem noch so grossen Fachmann bemerkt werden konnte. Älso hatte der Professor seinen Namen und seine Ädresse schon auf die Kopie geschrieben und damit dokumentiert,

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dass er dieselbe gekauft. Nachher hatte der Gauner das Original abgenommen um dasselbe, d. h. eine Kopie davon, wieder xmal zu verkaufen. Bei Rekla-mationen oder gar bei einem Prozess, würde er natür-lich die heiligsten Eide schwören und da er sich

Nymphenburger Wasserflasche, die lür M 20100.— aul der Auktion Hirth in München verkauft wurde.

ja auf die hintere Aufschrift stützen konnte, war hier garnichts zu machen. Ratsam wäre es auch keines-falls, denn wer noch Krakeel macht, wird rettungslos den Klauen der berüchtigten Mafia anheimfallen, woraus sich zu befreien es viel Unannehmlichkeiten, viel Zeit und vor allen Dingen sehr viel Geld kosten

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wird. Meineidige Zeugen, ja Meuchelmörder sind in Italien, dem Lande der so stolz verkündeten „zwei-tausendjährigen Kultur", je nach Belieben und für wenig Geld zu haben. Und die Moral von der Ge-schieht? Wenn man sich schon dazu verleiten lässt im südlichen Äuslande so etwas zu kaufen, nehme man es gleich mit, oder lasse jedenfalls sein Äuge nicht davon, bis man es in seinen Koffer verstaut hat. Das lehrt auch folgender Fall, der mich selbst betrifft. In Venedig kaufte ich einst in einem Ge-schäft an der Piazza*) ein grösseres Etui mit einem wundervollen Mocca-Service in Kobalt mit einer immer verschiedenen point venice aus Porzellan-masse auf jedem Stück, das ich vor der Zahlung genau prüfte. Der Händler Hess das Etui dann vor meinen Äugen einpacken und versprach es sogleich ins Hotel zu schicken. Äls es gekommen, packte ich es ahnungslos in meinen Koffer. Nach Wochen nahm ich's in Gardone wieder heraus um Freunden meinen schönen Kauf zu zeigen. Zu meiner unan-genehmsten Ueberraschung musste ich dann die Er-fahrung machen, dass mehrere Teile arg beschädigt waren. Die Bruchstücke waren aber nicht zu finden. — Äuch im Orient bin ich übrigens nachher mit Ändenken verschiedener Ärt reingefallen; es handelte sich in fast allen Fällen um grobe Fälschungen, meist französischer Herkunft. Zum Schluss noch ein amü-santes Histörchen darüber, wie es drei Schlaubergern mehrere Jahre gelang den amerikanischen Behörden auf der Scheide zwischen Ehrlichkeit und Betrug ein Schnippchen zu schlagen und ausserordentliche Gewinne einzuheimsen. Das machte die noble Drei-

*) Nicht das reelle Geschalt von Pauli.

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cinigkeit folgendermassen. Zwei von ihnen reisten nach New-York mit guten Kopien von Gemälden Tizians, Raffaels, Rembrandts, Rubens, Van Dycks etc. Vor Ankunft des Dampfers telegraphierte der Dritte an die Zollbehörde in New-York, dass mit dem Dampfer soundso zwei Herren soundso gereist wären mit der Absicht Meistergemälde in Amerika einzuschmuggeln. Haha! dachten die Yankies, die wollen wir schon fassen. Änkunft des Dampfers in New-York. Zollrevision. Gänzlich unbefangen lassen die Genossen ihr Reisegut zwecks Unter-suchung öffnen, während mehrere Zollbeamte wie Luchse aufpassen. „Was befindet sich in diesen Kisten?11

„Kopien alter Meistergemälde." „So, so, nur Kopien! Nun, das wird der amtliche Expert näher zu prüfen haben. Geben sie gefl. Ihre New-Yorker Adresse auf, das Weitere wird sich dann finden. Ich mache Sie aber schon jetzt darauf aufmerksam, dass der Zoll hier 60% vom Werte ausmacht. Falls die Gemälde für echt befunden werden sollten, dürfte es also eine teure Chose für Sie werden." „I Gottbewahre echt! Wir können nur wiederholen, dass es sich um Kopien handelt, als solche haben wir sie wenigstens gekauft.1' Dann gaben sie ihre Adresse auf und zogen ab. Nach einigen Tagen bekamen sie von der Zollbehörde die Mitteilung, dass der amtliche Expert sämtliche fragl. Gemälde für Originale erklärt und den Wert laut mitfolgender Spezifikation geschätzt hätte. Gegen Zahlung der Zollgebühr von soundsoviel würden ihnen die Gemälde nebst den zugehörigen amtlichen Ex-pertisen ausgehändigt werden. Die beiden Schlau-berger erhoben schriftlich Widerspruch, bezahlten aber die hohe Zollgebühr und machten sich dann mit den

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Bildern und Expertisen davon. Nachher klebten sie hinten auf jedes Gemälde die zugehörige amtliche Expertise für dessen Echtheit, und hast du mich ge-sehen, schon nach wenigen Tagen hatten sie die ganze Sammlung zu höchsten Preisen unter den oberen 10000 abgesetzt. — Mit anderen amerikanischen Hafen-plätzen machten sie später dieselbe Sache in grün, bis die Behörden dahinter kamen und sich leider genötigt sahen, dem für beide Parteien so lohnenden Geschäft einen Riegel vorzuschieben. Zu den trau-rigen Hinterbliebenen zählten natürlich auch die Duty experts of U. S. A., da sie eine Provision auf jede entdeckte Zollunterschlagung erhalten. „Und in Krösus-Palästen hängen die Bilder und sehn mich an. Was hat man euch für'n Schwindel angetan!"'

Immerhin ist es durchaus nicht unwahrschein-lich, dass die USA-Experten ihre Bescheinigung im guten Glauben abgegeben haben (wenn die Geschichte nun überaupt passiert ist, was wir mal dahingestellt sein lassen wollen) da die betr. „Alten Meister zweifel-los ganz ausgeklügelte Nachahmungen waren. Es dürfte den Leser gewiss interessieren, solchen Maler-schwindlern ein bischen in die Werkstatt zu gucken. Man kann unter ihnen zwei Klassen unterscheiden, nämlich die sog. „Komponisten" oder „Mixer" und die „Kopisten". Die Ersteren sind mittlerweile schon ziemlich selten geworden; zur Ausführung ihrer Arbeit gehört nämlich nicht nur eine meisterhafte Technik, sondern auch eine gewisse Genialität und grössere Mühe als wie zum einfachen Kopieren. Wie deren Name schon angibt, komponieren oder mischen diese ..Pseudo-Eklektiker" für ihre Gemälde etwas Charak-teristisches von verschiedenen berühmten alten Meistern

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zusammen. Weiter erstreckt sich ihre Erfindung aller-dings nicht, so dass ihre Arbeit im Grunde genommen ebenfalls nur ein Kopieren ist. Natürlich werden diese Machwerke auch mit allen sonstigen Feinheiten ausgeführt und umgeben. Die Art der Leinwand und des wurmstichigen Keilrahmens entsprechen selbst-redend der Zeit und Provenienz, und schliesslich gibt der Nachdunklungsprozess dem Gemälde die nötige ..Patina" und richtige Note. Die auf diese Weise her-gestellten Produkte wandern dann als neu entdeckte alte Meisterwerke in die Äuktionsräume der grossen Weltstädte und landen schliesslich für schweres Geld in Privatsammlungen und nicht selten auch in Museen.

So tauchte z. B. vor wenigen Jahren ein Gemälde auf, das als „Kindheit des heiligen Johannes, Tici-ano Vecellio" bezeichnet war. Aus der prachtvollen Farbengebung und dem schönen Faltenwurf meinte man Ticianos Meisterhand deutlich zu erkennen und schienen auch die anderen Verhältnisse des Bildes ein so hohes Älter zu gewährleisten. Man entsann sich dunkel diese ticianischen Gesichter schon ge-sehen zu haben. Das Gemälde wurde Gegenstand eines ziemlich lebhaften Streites unter den Sachver-ständigen, bis die Fälschung klar bewiesen wurde. Es stellte sich nämlich heraus, dass der Faltenwurf von Sir Joshua Reynolds „Mrs. Carnac", die Land-schaft im Hintergrunde von Fragonard, die Neben-figuren von einem Ändrea del Sarto, das Beiwerk von einem Boticelli und das Gesicht der Jungfrau und des Kindes von einem gewissen Meister Ticiano in Florenz entnommen war.

Ein anderes Beispiel. Im Jahre 1893 kaufte ein reicher Amerikaner in Italien für etliche tausende

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Dollars einen „Raffael", über dessen Ausführung in der italienischen Presse unisono ein grosses Geschrei anhub. Das gab nun die Veranlassung, das Bild näher zu prüfen und dabei zeigte sich dieser „Raffael" als eine Mischung von fünf verschiedenen Meistern. Die Herstellung dieses Mixtum compositum konnte höchstens Frs. 200.— inklusive Rahmen gekostet haben. Die Ausführung wurde dann natürlich mit Vergnügen genehmigt und Uncle Sam war sein Geld los.

Nun zu den gewöhnlichen Kopisten. Kopist ist ja jeder Maler zum Zwecke seiner Ausbildung ge-wesen, und soweit es sich nur um das Kopieren des B i l d e s handelt, ist selbstredend nichts dagegen einzuwenden. Der Schwindel fängt ja erst an, wenn auch der Name des Meisters „kopiert" und das Bild mit oder ohne Bezeichnung als Original verkauft wird. Diese „Vervollständigungen" und unlauteren Geschäfte werden von berufsmässigen Schwindelhändlern oder von ihren Handlangern („Sitzredakteuren") gemacht. Mit dem ruhigsten Gewissen fälschen sie jede Be-zeichnung, nicht nur auf Kopien, sondern auch auf unbezeichneten alten Originalgemälden, weil sie da-durch unter den vielen Unwissenden schnelleren und besseren Absatz finden. Der Fälscher weiss natür-lich welcher Art Meister das Gemälde zugeschrieben werden kann und richtet sich darnach. Auf diese Weise kann oftmals der Fall eintreten, dass ein Ge-mälde tatsächlich von dem Meister gemalt ist dessen gefälschte Bezeichnung es trägt. Wenn also die Be-zeichnung entfernt wird, was sehr einfach mittelst einer Spritlösung oder Salmiakgeist zu machen, ist das Gemälde wieder in den Urzustand versetzt und muss darnach auch von Kennern wieder entsprechend be-

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wertet werden. Die alten Meister haben ihre Bilder gewöhnlich nicht bezeichnet, kein Wunder daher, dass Kenner bezeichneten alten Gemälden gegenüber be-sonders misstrauisch sind, wenigstens was die Echt-heit der Bezeichnung anbelangt. Uebrigens wird bei Verkäufen von Gemälden alter, bezw. verstorbener Meister selten für die Echtheit garantiert. Es sei denn, dass die Bilder von einer allgemein anerkannten Autorität begutachtet worden sind. In den Auktions-katalogen stehen sie z. B. wie folgt angegeben: „Be-zeichnet Corregio", oder „Art Corregio", oder „dem Corregio zugeschrieben." Wenn diese Beiwörter fehlen und der ganze Name des Meisters mit den Haupt-personalien angegeben ist, so spricht dies allerdings für die höhere Wahrscheinlichkeit der Echtheit, nichts destoweniger wird man zumeist vorn unter den Be-dingungen im Katalog finden, dass für die Echtheit der alten Meister, wie auch für die Richtigkeit der näheren Angaben im Katalog keine Garantie geleistet wird, und so sollte man es auch halten, wenn man selbst Verkäufer solcher Gemälde ist (siehe die Ab-drucke von Auktionsbedingungen in diesem Buche). Bei Gemälden noch lebender Meister ist es dagegen üblich die Echtheit zu gewährleisten. Möchte man, als Verkäufer, dieses nicht so ohne weiteres tun, empfiehlt es sich das Bild dem Meister zur gefl. Be-stätigung einzusenden, natürlich franco und von einem höflichen Briefe mit Rückporto begleitet.

Nun ist allerdings schon häufiger vorgekommen, dass ein Meister die Urheberschaft eines Bildes ver-leugnete, das totsicher als von seiner Hand her-stammend nachgewiesen werden konnte. Im allge-meinen dürfte man sich aber wohl auf die Aussagen

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erster Meister verlassen können. Mit der alten Ex-cellenz Thoma in Karlsruhe ist es mir mal folgender-massen ergangen. Ich hatte ihm ein Oelgemälde, das sein volles Signum trug und von mir angezwei-felt wurde, zur gefl. Bestätigung zukommen lassen, worauf Thoma umgehend erwiderte: „Es ist mir ein wirkliches Vergnügen bestätigen zu können, dass ich das fragliche Gemälde . . . nicht gemalt habe." Wo-mit diese Frage natürlich erledigt war.

Bevor ich den Gegenstand „Schwindelgemälde'' verlasse, möchte ich noch ganz besonders vor den vielen übermalten, auf Leinwand geklebten O e i -d r u c k e n warnen, womit man am Anfang gar zu leicht reinfallen kann, weil auch diese Gaunerei äusserst raffiniert betrieben wird. Ehe man nicht selbst in der Lage ist sie gleich zu entdecken, sollte man sich deshalb bei Käufen vom Verkäufer schriftlich garantieren lassen, dass es sich um keinen Oeldruck handelt, und auch bei einem als Handzeichnung ver-kauften Bilde, dass es kein Druck ist.

Bei dieser Gelegenheit unterlasse ich nicht da-rauf hinzuweisen, dass man alte schmutzige und ver-blasste Oelgemälde durch einen geübten Renovator reinigen und durch das Press- oder Schwitzverfahren in wundervoller Weise wieder herstellen lassen kann. Auch Löcher und sonstige Schäden in der Leinwand bezw. Malerei beseitigt ein geschickter Renovator, so dass nichts davon zu sehen ist. Als Renovator kann ich besonders Herrn Otto Beständig, Hamburg, Semper-haus A, Spitalerstrasse 10, empfehlen. Man ist leicht geneigt, derartige alte renovierte und namentlich ren-toilierte (d. h. auf neue Leinwand gezogene) Gemälde, die unter dem Firnis in alter Farbenfrische leuchten

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als Fälschungen anzusehen. Deshalb habe ich die Sache hier zur Aufklärung und Warnung erwähnt. Wer ein Gemälde renovieren lässt, kann sich ja immer-hin vom Renovator hinten auf der Leinwand eine Bescheinigung über die Renovierung kleben lassen.

Ein lebhaftes Schwindelgeschäft wird auch mit M i n i a t u r e n und Plastiks aus Holz (mit künstlichem Wurmstich) und Elfenbein in nachgedunkelter Natur-farbe und polychromiert betrieben. Mit Miniaturen meine ich hier weniger die sog. Warenhaus-Minia-turen, die ja, wie wohl allgemein bekannt, auf photo-graphischem Wege in grossen Massen hergestellt werden, sondern die Handgemalten auf Elfenbein, Pergament, Holz oder Metall, die oft mit grosser Geschicklichkeit nach alten Originalen ausgeführt und zumeist in einem alten, oder imitiert alten Rähm-chen in den Handel gebracht werden. Als Vorsatz wird hinten ein altes Papier oder Gewebe aus der Zeit benutzt, wo es sich nicht um ein in Metall gefasstes Medaillon handelt. Letztere sind sogar oft mit einem Rand echter Perlen oder mit edlen Steinen (öfter mit unedlen Steinen sog. Strassrand) und hinten mit Mono-gramm und Haarlocken versehen. Zur weiteren Täuschung legt man das Medaillon dann in ein altes, verblichenes Etui. Es lohnt sich, denn der Verkäufer macht trotz, oder richtiger zufolge, seiner vielen Auf-wände ein brillantes Geschäft dabei. (Nun versteht man auch weshalb für echte alte Rahmen, alte Vor-satzpapiere und Etuis solch hohe Preise bezahlt werden.) Diese Miniaturen, die ihren Platz zieren, haben immer-hin einen ziemlichen Kunstwert, wenn sie auch nur gute Kopien sind, die gewöhnlich noch gefälschte Bezeichnungen grösster Meister tragen.

6

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Wie gesagt, sind diese Kopien, richtiger Falsch-stücke, oft so geschickt und wundervoll ausgeführt,, dass selbst Kenner sie als solche mit gewöhnlichem Auge nicht immer zu erkennen vermögen. Es wäre nun natürlich verkehrt, wenn man ein jedes solches Stück, das einem angeboten wird, als Fälschung an-sieht und es aus lauter Vorsicht nicht zu kaufen wagt. Die Qualität und der Preis sollte auch hier ausschlaggebend sein. Es gibt übrigens verhältnis-mässig nur wenige Maler, welche sich mit der Her-stellung dieser hochkünstlerisch ausgeführten Minia-turen befassen, bezw. früher befasst haben (der Krieg wird hier auch aufräumen), denn das Malen von Miniaturen das bekanntlich nur unter dem Vergrös-serungsglas geschieht, ist sehr anstrengend und zeit-raubend.

P l a s t i k s . Interessiert man sich bei einem Händ-ler für eine alte Holzfigur, gibt er gewöhnlich zu verstehen, dass es ein altes gotisches Stück oder eins von den berühmten Meistern Riemenschneider oder Jörg Syrlin sein könnte. Wenn alle die mir schon vorgestellten vermutlichen ..Riemenschneider" und „Syrlin" echt wären, ist den armen Würzburger und Ulmer Meistern sicher nur recht wenig Zeit zum Essen und Schlafen übrig geblieben. Auch berühmte rheinisch/westfälische*) Bildschneider werden ge-fälscht, und wenn sich das Fälschen schon bei solchen Plastiks, bezw. Statuen, lohnt, wie viel mehr muss es sich dann wohl lohnen „alte" Möbel herzustellen. Eine ganze Industrie lebt davon und arbeitet Hand in Hand mit Fabriken, die „alte" Gobelins täuschend nachmachen. Ueberhaupt wird alles gefälscht was

* ) Und ausländische.

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gesucht ist und Liebhaberwert hat. Auch Gläser, Renaissance-Scheiben, Zinngeräte, Bronzen, Metall-plaketten und alte Waffen. So sorgt die Welt schon dafür, dass die Altertümer nie alle werden. Die nach-gemachten „Altertümer" werden mal wirklich alt, und alles vergeht.

Farb iges (weiss auf blauem Grund) Fayenccre l ie l von Luca della Kobbia (1399-1482) angebl icher Erfinder der Tonglasurmalerei .

Kunstauktionen. Wer eine Sammlung verkaufen will oder muss,

sollte mit grösster Bedachtsamkeit zu Werke gehen, wenn ersieh nicht um einen grossen Teil des Gewinn es bringen will. Er kommt mir beinahe vor wie einer der ein Patent erhalten hat und es nun verwerten soll. Aeltere Sammler, die sich durch Lesen von Fachliteratur auf dem Laufenden halten, werden ja wohl ungefähr wissen, welche Massnahmen sie für einen Verkauf ihrer Sammlung zu ergreifen haben würden und nicht auf jeden Kontrakt, der ihnen zur

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Unterschrift vorgelegt wird, reinfallen. Immerhin dürfte es auch ihnen nützlich sein, meine Erfahrungen und Ratschläge bezüglich Verkäufe, bezw. Kunst-auktionen zu hören, die durch 7 Fegefeuer erhärtet sind. Indessen gelten diese Mitteilungen besonders denen, die durch Zufall, etwa durch Erbschaft, in den Besitz einer Kunstsammlung gekommen sind und dieselbe nun bestmöglich zu Geld machen wollen.

Weiss oder glaubt man, dass es sich um eine wertvolle Sammlung handelt, wende man sich zuerst an einen Kunst-Experten, z. B. an einen Kunstgewerbe-Museums-, bezw. Galerie-Direktor (nie an einen Händler, Taxator) zwecks Begutachtung und Mindest-preis-Limitierung derselben. Hierfür erhält der Expert je nach Grösse und Wert der Sammlung gewöhnlich 1—2°/0 vom Versteigerungserlös, zuweilen lässt er sich jedoch auch gleich mit einer entsprechenden Entschädigung abfinden, sei es nun durch einen Betrag oder durch Gegenstände aus der Sammlung. Auf Grund seiner schriftlichen Expertise für jedes Stück (doppelt ausgefertigt, wovon er das eine Exemplar behält) fange man nun die Unterhandlung wegen Versteigerung der Sammlung mit einem erstklassigen Kunstauktionshause einer Grossstadt an, indem man sich eine niedrigste, schriftliche Offerte dafür erbittet, ohne sich noch selbst zu binden. Alsdann erkundige man sich bei anderen Kunstauktionshäusern nach deren Bedingungen und lasse sich auch hier schriftliche Festofferten geben. Gewöhnlich verlangen die Kunst-auktionshäuser zuerst bis 15% Provision vom Brutto-erlöse und manchmal auch Beisteuerung zu den Katalogkosten, sowie eine Rückkaufsprovision von 5 % . Dagegen sollte man zuerst 1 0 % bieten; der eine

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oder andere wird sich damit begnügen und kann es auch sehr gut. Bei einer allgemeinen Ablehnung bewillige man höchstens 12 V2 °/o auf den Bruttoerlös inklusive sämtlicher Kosten. Der Verkäufer hat in diesem Falle die Sammlung nur frei ins Auktions-haus zu liefern, welches dann gegen die vereinbarte Provision die sämtlichen weiteren Kosten als da ent-stehen für: Feuer-, Einbruch- und Transport-Ver-sicherung, Entwurf, Druck und Versand der Kataloge, Zeitungsreklame, Lokalmiete, eventl. Beleuchtung und Heizung, Arbeitskräfte, Verpackung, Transport etc. zu übernehmen hat. Für eventuellen Rückkauf von Gegen-ständen, die den limitierten Mindestpreis nicht erzielen, gewähre man den allgemein üblichen Satz von höchstens 5 ° / o . * ) Es dürfte sich aber empfehlen, dem Auktionator zu gestatten notfalls auch bis 1 0 % unter dem limitierten Preise zuzuschlagen, denn Haupt-sache bleibt ja doch, dass der limitierte Gesamtpreis für die Sammlung per saldo herauskommt. Die Em-ballage in der die Sammlung verpackt, überlasse man dem Auktionshaus unentgeltlich. Für Abrechnung und Zahlung gebe man eine Frist von 8 bis 14 Tagen nach erfolgter Auktion. Da die Sammlungen vor der Auktion gewöhnlich 3 bis 8 Tage zur Besichtigung seitens des Publikums frei sind, hat der Käufer nachher gekauft „wie besehen" und muss deshalb jede nach-trägliche Reklamation von vornherein als unzulässig erklärt werden. Diesen ausdrücklichen Vorbehalt und auch den, dass man für die Richtigkeit der Angaben im Katalog keine Gewähr übernimmt, muss man gleich am Anfang des Kataloges aufnehmen und auch durch Plakate im Auktionslokal, mit sämtlichen

*) Huf den zurückgekauften, nicht selbst limitierten Mindestpreis.

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Bedingungen bekannt machen lassen. Ferner ist es angebracht bei jedem Stück im Katalog nicht Provenienz oder Meister bestimmt anzugeben, sondern sich gleich einen Vorbehalt für die Echtheit des Stückes zu machen, indem man z. B. Art Meissen, bezw. bei Gemälden „Meister oder Art", oder „bezeichnet" davor oder darüber setzt. Dieser Vorbehalt lässt sich auch ein für alle mal vorn im Kataloge unter den Verkaufs-bedingungen zum Ausdruck bringen. Dieses alles nur falls man selbst den Katalog zu entwerfen hat. Wenn das Auktionshaus diese Arbeit übernommen hat, darf man annehmen, dass es bei der Abfassung alle Vorsicht walten lassen wird, widrigenfalls es alle daraus entstehenden Konsequenzen tragen müsste. Jedenfalls sind diese Punkte von ausserordentlicher Bedeutung und müssen ausführlich bei der zum Ab-schluss führenden Unterhandlung mit dem Auktions-hause erörtert werden. Mit dem Wortlaut der Expertise sollte man sich nicht ohne weiteres beruhigen, bezw. sich dadurch zu einer Gleichgültigkeit diesen hoch-wichtigen Fragen gegenüber verleiten lassen, denn der unzufriedene Käufer wird gar zu leicht einen Experten finden, dessen Urteil bedeutend von dem des andern abweicht. Ich kann darüber aus eigener Erfahrung ein langes Lied singen. Nur wer sich im Katalog und in den Verkaufsbedingungen alle er-wähnten Vorbehalte gemacht hat, kann jeder Rekla-mation mit grösster Ruhe entgegensehen.

Ist man nun mit einem Kunstauktionshause wegen der Bedingungen für die Uebernahme der Versteigerung völlig einig geworden, lasse man über alles, Punkt für Punkt einen Vertrag in doppelter Ausführung aufsetzen und nehme dann das eine,

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gehörig unterzeichnete, Exemplar an sich. Vorge-druckte Kontraktformulare des Auktionshauses sollte man unbedingt ablehnen. Die grössten Häuser haben gewöhnlich die schärfsten Kontraktbedingungen, und alle Dummen, welche darauf reinfielen, haben ihnen ihre Paläste mit bauen helfen. Diese Auktionshäuser sitzen übrigens durchweg mit enormen Einkünften, wenn man bedenkt, dass sie auch noch 1 0 % vom Käufer nehmen, durchweg monatlich eine grössere Auktion arrangieren und so gut wie gar kein Risiko tragen. Vom Versteigerungsertrag können sie rund 2 0 % Nettoverdienst für sich berechnen. Zieht man nun in Betracht, dass allein 6 der letzten grösseren Kunstauktionen während des Krieges zirka J l 10000000 hereinbrachten, bei den blödsinnig hohen Preisen, die heutzutage bezahlt werden, kann man ermessen, wie diese Herrschaften situiert sind. Der Uebermut ist denn auch vielen schon in die Krone gestiegen. Manche verlangen nunmehr sogar Jb 20 für den Katalog, was einerseits bei den Luxusausgaben wohl berechtigt erscheint, andererseits aber aus verschiedenen Gründen zu bedauern ist. Der Hauptgrund des teuren Preises liegt wohl darin, dass diese Auktionshäuser nur Grosskapitalisten auf ihren Auktionen haben wollen.

Die Gewohnheit vieler Auktionshäuser auf der Versteigerung durch ihre Strohmänner die besten Stücke für sich zu einem möglichst niedrigen Preise zu kaufen, schafft ihnen weitere grosse Einkünfte. Gewöhnlich placieren sie diese Stücke möglichst am Schluss, wenn das Publikum weniger zahlreich und durch eine eintönige Geschäftsführung ermüdet worden. Sonst ist der Vorgang z. B.: ,.Hundertzehn Mark! Fünfzehn! Zwanzig! Fünfundzwanzig! — Hundertfünf-

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undzwanzig zum Ersten, Hundertfünfundzwanzig zum Zweiten. Heiner mehr wie Hundertfünfundzwanzig Mark?" Erst nach einer Weile, wenn kein höheres Gebot erfolgt, fällt der Hammer, und dann „ne rien va plus". In den Fällen aber, wo das Auktionshaus selbst Käufer ist, fällt der Hammer nach einem Stroh-manngebot gewöhnlich unversehens nach „zum Zweiten", ehe ein anderer sich besonnen hat. Glaubt der Auktionator bei einem zweiten Ausruf noch niedriger ankommen zu können, gibt er einem zweiten Strohmann ein Zeichen, welcher dann gleichzeitig mit dem andern dasselbe Gebot abgibt und wird der Gegenstand dann noch einmal ausgeboten. Sehr oft gelingt der Trick. Später, auf einer anderen Auktion erlebt das so verramschte Stück dann eine glänzende Wiedergeburt.

Ist die zu verkaufende Sammlung weder gross noch besonders wertvoll, ist es nicht angebracht ein Kunstauktionshaus mit der Versteigerung zu betrauen, schon der grossen Kosten wegen. Man wende sich dann lieber an einen gutberufenen beeidigten Auktio-nator einer Grossstadt. Hier kommt die Provision in Wegfall, indem der beeidigte Auktionator die Cavlingsgebühr (10°/0) nur vom Käufer nehmen darf. Dagegen hat man selbst die Kosten für den Katalog, die Zeitungsreklame und die Versicherungsgebühren zu tragen. Alle anderen Kosten z. B. für Lokal- und Stuhlmiete, eventl. Beleuchtung und Heizung, Arbeits-kräfte, Material sowie Porti- und Telegrammspesen, welche der Auktionator einem natürlich gern in Ab-rechnung bringen möchte, lehne man entweder von vornherein ab, oder einige sich mit ihm als Ent-schädigung hierfür auf einen Gesamtbetrag. Im übrigen

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mache man dieselben Bedingungen betr. Abrechnung, Zahlung, Reklamationen etc. wie vorhin bezüglich

Mantegna „Maria mit dem Kinde" (In der Auktion Weber bei Lepke in Berlin [Februar 1912] von Kleinberger

tür M 590000.— erworben).

Unterhandlung mit einem Kunstauktionshause an-gegeben, und sobald man einig geworden, lasse man einen genauen Kontrakt Punkt für Punkt in doppelter

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Ausführung (einen für den Auktionator und den andern für sich, gehörig unterschrieben) fertigstellen. „Am Anfang war der Kontrakt" und darauf basiert alles. Auch hier ist eine Rückkaufsprovision von 5 % an den Auktionator üblich. Wünscht man die eventuell zurückgekauften Gegenstände nicht zu behalten, kann man sie am andernTage nochmals ausbieten lassen, indem man eventuell einen niedrigeren Mindestpreis dafür festsetzt.*)

Meine Erfahrungen und Ratschläge will ich nicht durch Warnung vor bezw. Empfehlung von Firmen weiter erläutern. Keinem zum Leide und keinem zur Liebe habe ich sie lediglich zum Besten des Sammlers und Lesers dieses Buches mitgeteilt. In dieser Be-ziehung sind auch die hinten angegebenen Firmen wahl-los aufgenommen. In den nächsten Auflagen mögen sie und andere sich durch ein Inserat im Buche selbst weiter empfehlen. Die eine Firma kann schliesslich so gut oder so schlecht sein wie die andere. Es wird doch immer am meisten auf einen selbst ankommen. Hauptsache ist nun, dass man meine Ratschläge und Mahnungen zur Vorsicht beherzigt.

Ein für die Verkäufer, bezw. Auktionsveranstalter ungünstiger Umstand ist der von den Händlern ge-bildete Einkaufsring oder die „Kippe" genannt. Das ist eine Vereinbarung sich nicht gegenseitig zu über-bieten, damit die Preise nicht so sehr in die Höhe getrieben werden. Die von ihnen gesteigerten Gegen-stände losen oder tauschen sie dann nachher unter sich aus.

Ein Mitglied der Kippe kann also nur von einem privaten Käufer oder von dem Verkäufer, bezw. von

' ) Was dann verkauft wird unterliegt keiner RUckkauIsprovision mehr .

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einem Strohmann in seinem Dienste überboten werden. In letzteren beiden Fällen kann's aber passieren, dass der Verkäufer mit manchem sitzen bleibt.

Schliesslich eine Bemerkung, die eigentlich selbst-verständlich ist, nämlich, dass man auf seiner Auktion zwecks Kontrolle unbedingt selbst anwesend sein, oder wenigstens einen absolut zuverlässigen und kunstver-ständigen Vertreter senden muss. Dies ist umsomehr erforderlich, wenn man die Auktion, eventuell eines günstigen Kurses wegen, im Auslande abhalten lässt.

Verkaufsbedingungen verschiedener Kunstauktionshäuser.

Beispiel 1. Verkaufs-Ordnung.

Die Versteigerung geschieht nach der Reihen-folge der Nummern, doch behält sich der Unter-zeichnete ausdrücklich das Recht vor, auch ausser der Reihe zu versteigern.

Dienstag nachmittag Nr. 1 —130 Mittwoch Nr. 131 bis S c h l u s s .

Bedingungen der Auktion, welche die Ersteher von fluktionsgegenständen ausdrücklich

anerkennen.

Nur den mit Katalogen versehenen Per-sonen ist der Zutritt zur Ausstellung und die Bei-wohnung der Auktion gestattet.

Die Versteigerung findet gegen Barzahlung statt. Der Steigerer hat für den Unterzeichneten ein Auf-

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gcld von 1 0 % zu zahlen. Die Waren-Umsatzsteuer von 1 %o des Steigpreises ist ebenfalls zu entrichten.

Gebote bis zu Mk. 100.— können mit Mk. 1.—, über 100.— mit Mk. 5.— mindestens abgegeben werden.

Wenn zwei oder mehrere Personen zugleich ein und dasselbe Gebot abgeben und die Aufforderung zur Abgabe eines höheren Gebots erfolglos bleibt, entscheidet das Los (Verordnung vom 10. 7. 02).

Sofern nicht ein anderes Uebereinkommen ge-troffen ist oder ein solches nicht eingehalten wird, steht dem Auktionator das Recht zu, Gegenstände, welche innerhalb 24 Stunden nach Ablauf der Auktion oder der Verabredung nicht bezahlt sind, für Rechnung des Steigerers auf die ihm am geeignetsten erscheinende Art weiter zu verkaufen, ohne den Schuldner davon zu benachrichtigen. Für einen etwaigen Mindererlös ist dieser haftbar, während er auf Mehrerlös keinen Anspruch hat.

Die Gegenständegehenbeim Zuschlag in Rechnung und Gefahr des Steigerers über. Die Aufbewahrung bis zur Zahlung und Abnahme geschieht mit mög-lichster Sorgfalt, jedoch auf Gefahr des Steigerers. — Während der Dauer der Auktion ist der Auktionator nicht verpflichtet, Rechnung zu erteilen oder Er-steigertes, sollte es gleich bezahlt sein, abzugeben.

Die Gegenstände werden ohne Garant ie und in dem Zustande verkauft, in welchem siesich befinden. Reklamationen nach erfolgtem Zuschlag können nicht berücksichtigt werden, da die Ausstellung Gelegen-heit zur Prüfung bietet. Die Bezeichnungen sind nach den Angaben der Vorbesitzer beibehalten und werden, wie alle Beschreibungen im Katalog, nicht gewährleistet. Die Masse sind, ohne Rahmen, in

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Zentimeter angegeben. Die erste Zahl bedeutet die Höhe, die zweite Zahl die Breite.

Aufträge und Gebote werden angenommen und durch zuverlässige Kommissionäre, gegen die übliche Provision, auf das Gewissenhafteste ausgeführt.

Für etwaigen, bei u n s a c h g e m ä s s e m An-fassen der Gegens tände entstandenen Schaden durch den B e s u c h e r ist dieser haftbar.

Als vereinbarter Erfüllungsort für alle aus meinen Auktionen sich ergebenden beiderseitigen Ver-pflichtungen gilt Frankfurt a. M.

Beispiel 2. Verkaulsbedingungen.

Die Versteigerung findet durch den beeidigten Auktionator Herrn Werner Haehnel in meinem Geschäftslokal gegen bare Zahlung statt.

Auf den Zuschlagspreis ist ein Aufgeld von 10°/o zu entrichten.

Ich behalte mir das Recht vor, Nummern zu ver-einigen und zu trennen, ausser der Reihe ausrufen zu lassen, sowie zurückzuziehen, jedoch können dies-bezügliche Wünsche aus dem Publikum nicht berück-sichtigt werden. &

Das niedrigste Gebot ist Mk. 1.—; über Mk. 100.— wird um mindestens Mk. 5.— gesteigert. Wenn zwei oder mehrere Personen zu gleicher Zeit dasselbe Gebot abgeben und die Aufforderung zur Abgabe eines höheren Gebotes erfolglos bleibt, so entscheidet das Los (Verfügung vom 10. Juli 1902).

Kann eine Meinungsverschiedenheit über den Zu-schlag nicht sofort zwischen den Beteiligten erledigt

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werden, so wird die fragliche Nummer nochmals aus-geboten.

Ersteigerte Stücke können erst nach der Auktion an die Käufer ausgehändigt werden. Käufer, mit denen ich nicht in Geschäftsverbindung stehe, sind gehalten, ihre Erwerbungen nach jeder Sitzung in Empfang zu nehmen und Zahlung dafür zu leisten. Die Aufbewahrung bis zur Abnahme und Bezahlung geschieht mit grösst-möglichster Sorgfalt, jedoch auf Gefahr des Käufers.

Zur Uebernahme von Aufträgen bin ich bereit, jedoch nicht verpflichtet. Eine Haftpflicht übernehme ich nicht, besonders kann ich die sorgfältige Aus-führung von Aufträgen, die erst an dem Versteigerungs-tage bei mir eingehen, nicht gewährleisten.

Durch die öffentliche Besichtigung ist jedermann Gelegenheit geboten, sich über den Zustand der zur Versteigerung gelangenden Stücke zu unterrichten und von der Richtigkeit der Katalogangaben zu über-zeugen. Reklamationen anwesender Käufer können daher nach erfolgtem Zuschlage keine Berücksich-tigung finden; dagegen werden bei brieflich an mich gerichteten Aufträgen von ausserhalb berechtigte Re-klamationen bis zum 20. Oktober 1916 berücksichtigt.

Die Expedition erfolgt auf Kosten und Gefahr des Bestellers.

An meine auswärtigen Kunden wird in alpha-betischer Reihenfolge der Auftraggebernamen expediert. Auskünfte über Auktionsresultate können erst nach Beendigung der gesamten Expedition erteilt werden, jedoch nur an Auftraggeber.

Ausser an meine nächsten Kunden sende ich aus-nahmslos unter N a c h n a h m e des Betrages.

Erfüllungsort: Berlin.

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Beispiel 3.

Bedingungen. 1. Die Versteigerung geschieht gegen Barzahlung in

deutscher Reichswährung. 2. Die Ersteher haben auf den Zuschlagpreis ein Auf-

geld von 1 0 % zu entrichten. Das Eigentum geht erst mit der Zahlung des Kaufpreises, die Gefahr bereits mit dem Zuschlag an den Käufer über. Der Kaufpreis ist an eine der beiden die Ver-steigerung leitenden Firmen zu entrichten.

3. Die Auktionsleitung behält sich das Recht vor, Nummern zu vereinigen oder zu trennen, sowie die Reihenfolge der Nummern nicht genau einzuhalten.

4. Sollte eine Meinungsverschiedenheit über den Zuschlag entstehen und nicht sofort zwischen den Beteiligten beglichen werden können, so wird die betreffende Nummer sofort nochmals ausgeboten.

5. Wenn zwei oder mehrere Personen zu gleicher Zeit ein und dasselbe Gebot abgeben und die Aufforderung zur Abgabe eines höheren Gebotes erfolglos bleibt, entscheidet das Los. (Gesetz vom 10. VII. 1902.)

6. Sämtliche Gemälde sind gerahmt, die angegebenen Masse verstehen sich ohne die Rahmen.

7. Da durch die Ausstellung Gelegenheit geboten ist, sich von der Eigenschaft und dem Zustande der einzelnen Gegenstände zu überzeugen, können Reklamationen nach erfolgtem Zuschlage nicht berücksichtigt werden.

8. Für die Echtheit der Meister, unter deren Namen die Arbeiten im Katalog aufgeführt sind, wird volle Garantie geleistet.

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Adressen von deutschen und ausländischen

Kunstauktionshäusern:

1

C. G. Boerncr, Leipzig, Univer-sitätsstr. 26. Buchantiquariat

Rudolph Lepke, Berlin W. 35, Postdamerstr. 1 2 2 a / b .

Galerie Paul Cassierer, Berlin W. 10 (hauptsächlich Bilder)

Galerie Commeter , Hamburg, Hermannstr. 37

Rudolf Bangel, Franklurt a. M. Neue Börse

Joseph Baer & Co., Frankfurt a. M., Hochstr. 6

F. A . C. Prestel, Franklurt a. M, Bethmannstr.

Adolf Hess Nach!., Frankfurt a. M. (Münzen und Medaillon)

Hugo Helbing, München, W a g -müllerstr. 15

Georg Mössel, München, Binder-markt 2

Ant. Creutzer vorm. M. Lom-pertz, Aachen

Math. Lempertz, Buchhdlg. und Antiquariat, Köln a. Rh. und Bonn

K. A. Stauff & Cie., Köln a. Rh. Unter Goldschmied 40

M. Riemann, Köln a. Rh., St. Agatha 33 (auch Kunst-händler)

Kunstauktionshaus „Lützow-platz", Inh. Cohn, Berlin W.

Karl Ernst Henrici, Berlin W. 35 (hauptsächlich Bilder)

Philipp Bode, Frankfurt a. M., Buchgasse 6 (gerichtl. verei-digter Taxator u. Auktionator)

Th. Knopf, AltonaKönigstr.281/83 u. Hamburg Bleichenbrücke 10

H. G. Gutekunst, Stuttgart Felix Fleischhauer, Stuttgart C. J. Wawra, Wien Gilhofer & Rauschburg, Wien 1,

Bognergasse 2 , Buch- und Kunstantiquariat

Ernst-Museum, Budapest „Die Verbindung". Meilen-

Zürich

Th.Fischer, Luzern,Haldenstr . l9 H. Messikommer, Zürich A . Wieland, Zürich, Paulstr. 12

(auch Kunsthändler) Frederic Muller & Co., Amster-

dam H. Hvenegaard, Kopenhagen,

Höjbroplads 7 E. Nöhrmann, Kopenhagen Gl.

Mönt 2 und 4 Aktiobolaget H. Bukowskis

Konsthandel, Stockholm Hoving und Winborg, Stockholm,

Konstnärshuset N. Hammarström, Göteborg

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Einige der bedeutendsten europäischen

Miniatorcn oder Illuminatoren. (Buch- , Brief-, Manuskript- und F ä c h e r m a l e r mit Angabe ihrer

ungefähren Lebenszeit.)

Romanen: Diego de A r r o y o , 1 4 9 8 — 1 5 5 1 ; M a r c o A t t a v a n t e , 1 4 5 2 — 1 5 2 5 ;

Antonio Bernieri , 1516 — 1584; Guilio Clovio , genannt M a c e d o , 1 4 9 8 — 1 5 7 8 ; F r a n c i s Clouet , 1522—1572 ; F r a y Felipe, 1 5 0 0 - 1 5 5 0 ; F r a Benedet to F iesole , + 1448; j e h a n F o u c q u e t , 1415—1480 ; B o l o g n e s e F r a n c o , 1300—1350 ; Damian G a f o r i , 1510—1535 ; Louis du Guernier , Hofmaler, Paris, 1659; Pierre du Guernier , + 1674; Julian de La F u e n t e des Saz , 1528—1600 ; F r a y A n d r e s de Leon , + 1580; L e o n e , + 1115; Liberale da V e r o n a , 1 4 5 1 — 1 5 3 6 ; Girolamo dai Libri , 1 4 7 4 — 1 5 5 6 ; Simon Marmion, 1 4 2 5 — 1 4 8 9 ; G a r c i a Martinez, 1 3 4 3 — 1 3 8 1 ; S imone Martini , 1 2 8 3 — 1 3 4 9 ; Mart ino di B a t t i s t a , 1465—1547 ; Louis Menendez, 1 7 1 6 — 1 7 8 0 ; D o m e n i c o R o s s i , Anfang des 18. Jahrhunderts.

Germanen: Johann Wilhelm B a u r , f 1640; H. S. B e h a m , 1500 -1550 ;

Simon Bening , 1485—1561 und seine Tochter Lidvina B. nach 1525;

F r a n s Boels , 1 5 7 0 - 1 5 9 5 ; Hans Bol , 1534—1593 ; Jan Bol , geb. 1534;

F r i e d r i c h Brentel , 1 5 8 0 - 1 6 5 1 ; Lukas C r a n a c h d. A e . , 1472 1553;

L u k a s C r a n a c h d . J . , 1515 1586; P e r c h t h o l d F u r t m e y r , 1450 -1501 ;

Joh. Gesl inger , + 1487; Albert Glockendon d. Ae. , geb. um 1432 ;

Albert G. der ] . , 1 5 3 1 — 1 5 4 3 ; Georg G. der A e . , 1 4 8 0 - 1 5 1 4 ;

Georg d. J., 1492—1553 ; Nikolaus Glockendon (der bedeutendste),

1 1 5 6 0 ; G o d e s c a l c , 750 - 8 0 0 ; L u k a s de H e e r e , 1534 - 1 5 8 4 ;

H a n s H e n n e n b e r g e r , + 1601; H a n s Holbein, 1497 1543 ; Daniel

Hopfer , f 1536; Geraer t L u k a s I i o r e n b o u t , 1475—1558; M a r g a r e t h a

K a r t h ä u s e r , + 1 4 9 9 ; Sigmund Lai re , 1553—1639 ; H a n s Mielich,

1 5 1 5 — 1 5 7 2 ; Michel W o h l g e m u t h , 1434—1519 ; Jan v a n W o l u v e ,

gegen Ende des 14. Jahrhunderts.

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Einige der bedeutendsten europäischen

Miniaturmaler au! P e r g a m e n t , Elfenbein und Metall

mit ungefähren Jahresangaben.

Jean Bapt. August in , Paris, 1759, + 1 8 3 2 ; Louis Aim6 Abtand, Paris, geb. 1752; Simon Bening , 1483, + 1 5 6 1 in Brügge, seine Tochter L i l v i n a B. nach 1545 engl. Hofmalerin; Henri Joseph van B l a r e n b e r g h e , Paris, 1741—1826 ; Louis van B l a r e n b e r g h c (Vater d. v.) Lille, 1716, + 1794; Jakob Christoph Blon (auch Lebion), Frankfurt a. M., 1667, + 1 7 4 1 Paris, Erfinder des Farbendruck-Kupferstichs; Ernst Gotthilf B o s s e , Riga, 1785, + 1 8 6 2 Florenz; Charles Guill. Alex. B o u r g e o i s , Amiens , 1759 , + 1832 Paris ; Peter B o y , Lübeck, 1645, + 1727; Jos. Boze , Martignes, 1744, + 1 8 2 6 Paris ; Mich. Brandmüller , Wien, 1793, + 1 8 5 2 ; Elias Brenner , Stockholm, 1647, + 1 7 1 7 ; Friedr. Brentel , Strassburg, 1580, + 1651; Daniel Bruijninx, Rotterdam, 1724, + 1 7 8 7 ; Jos. B u c h e r , Frank-furt a. M., 1711, + 1 7 7 5 ; Ignace Jean Victor C a m p a n a , Paris, + 1786; Marie Gabriele C a p e t , Lyon, 1761, + 1 8 1 8 Paris ; Rosa-Alba (Rosalba) C a r r i e r a , Venedig 1675, + 1757 Par is ; El is . Sophie C h i r o n , Paris 1648, + 1711 ; Dan. Nie. C h o d o w i e c k i , Danzig 1726, + 1 8 0 1 Berlin; George Clint, London, 1770, + 1 8 5 4 ; F r a n c i s Clouet , um 1520 , + 1 5 7 2 P a r i s ; Giulio C l o v i o , 1 4 9 8 , + 1 5 7 8 R o m ; Rieh. Collins, London, 1755, + 1 8 3 1 ; Samuel C o o p e r , London, 1609, + 1672; Richard C o s w a y , 1740, + 1 8 2 1 London, seine Frau Maria, geb. Hadfield, 1745, + 1823 Lille; Moritz Michael Daffinger , Wien, 1790—1849 ; Maxime David , Chalons s. M., 1798, + 1 8 7 0 ; Stephan D e c k e r , Kolmar, 1784, + 1 8 4 4 Paris ; Balthasar D e n n e r , Altona a. E. , 1685, + 1 7 4 9 Hamburg; Nathanael Diemer, Berlin, 1735, + 1 7 8 6 ; Hubert Drouais , Paris, 1699, + 1 7 6 7 ; Jean Bapt. Joseph D u c h e s n e , Gisors , 1770, + 1855 P a r i s ; Joseph D u c r e u x , N a n c y , 1735, + 1802 P a r i s ; Jean E c m a n , Par is , (Schwede) 1 6 4 1 — 1 6 7 7 ; Henry E d r i d g e , London, 1769, + 1 8 2 1 ; Jos. E i n s l e , Göppingen, 1794, + um 1850 Augsburg; Anton Einsle , Wien, 1801, + 1 8 7 1 ; Geo E n g l e h e a r t , London, 1 7 5 0 , + 1820 ; William F a i t h o r n e , London, 1620 - 1 6 9 1 ; Jakob Philipp F e r r a n d , Joigny, 1653, + 1732 Par is ; Georg Johannes Paul F i s c h e r , Hannover , 1786, + 1875 London; Fried. F l e i s c h m a n n , Nürnberg, 1 7 9 1 , + 1 8 3 4 München; Christoph F o l l m a r , Kopenhagen, 1713, + 1 7 6 9 ; J. Franp. Gärard

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Fonta l la rd , Paris, + 1 8 5 8 ; Jean Honorä F r a g o n a r d , Nizza 1733, + 1 8 0 6 Paris ; Charles F r ä s e r , Charleston, 1782, + 1 8 5 7 ; Thomas F r y e , Dublin 1710, + 1 7 6 2 London; Friedrich Heinrich F ü g e r , Heilbronn, 1751, + 1818 Wien; Thomas G a i n s b o r o u g h , London, 1727, + 1788; Ippolitto Galantini , Florenz, 1627, + 1 7 0 6 ; Jean Bapt. G a r a n d , Paris, um 1750, + 1 7 7 0 ; Jac . Gillborg, Stockholm, 1 7 2 4 — 1 7 9 5 ; Giovanni Battista Gigola, Venedig, 1778, + 1 8 2 5 Paris ; Ad. Grote-fend,München, 1812, + 1847 ; Jean Guerin, Strassburg, 1760, + 1 8 3 6 ; Meno H a a s , Kopenhagen 1752, + 1 8 3 3 Berlin; Peter Adolf Hall, Boras (Schweden), 1736, + 1 7 9 4 Lüttich. Lebte hauptsächlich in Stockholm und Paris. War der bedeutendste Miniaturmaler des 18. Jahrh., genannt „Van Dyck der Miniatur". Hofmaler.Louis X V . J. Conr. H a m b u r g e r , Frankfurt a. M. , 1 8 0 9 — 1 8 3 4 , Hofmaler Wilhelms IV. in London, seit 1836 in Amsterdam; Joh. Harper , Stockholm, 1688, + 1746 Berlin; J . Ernst Heinsius , Weimar, + 1787, Par is , als Hofmaler; Ferd. Jak. HUI, Darmstadt , 1762—1800 ; Nickolas Hil l iard , London, 1 5 4 7 — 1 6 1 9 , Hofmaler Jakobs I . ; Hans H o l b e i n , Augsburg , 1 4 9 7 , + 1 5 4 3 London; Joh. Michael Holder, 1799, + 1861 Stuttgart; Joh. Franz HonnMe, Frankfurt a. M., 1735—1793 ; J o h n H o p p n e r , London, 1758—1810 ; Christian Horne-m a n n , Kopenhagen, 1756—1844 ; John Hoskins, London, geb. 1664, Hofmaler Karl I . ; Thomas H u d s o n , Devonshire, 1 7 0 1 — 1 7 7 9 ; Ozias H u m p h r e y , London, 1 7 4 2 — 1 8 1 0 ; Jean Bapt. I s a b e y , Nancy 1770, + 1855 Paris ; N i e . J a c q u e s , Paris 1780, + 1844, Hofmaler; Joh. Mathias K a g e r , Augsburg, 1566—1634 ; Arvid Karls ten, Stock-holm, 1647 - 1 7 1 8 ; Ferd. Kettner, Wien 1 8 0 1 - 1 8 3 4 ; Anton Kindcr-m a n n , Dresden, 1725—1753 ; Friedr. Kimbner , Augsburg 1748—1789 ; Wilhelm Kleinhard, Prag, 1696—1789 ; Karl Gustav Klingstedt , Riga, 1657, + 1734 Paris, Hofmaler; Anton Friedr. König, Berlin, 1 7 2 0 - 1 7 8 7 , Hofmaler ; Albr. Wolfgang Küffner , Ingolstadt, 1 7 6 0 — 1 8 1 7 ; Niclas Laf rensen d. A e . , Stockholm 1 6 9 8 — 1 7 5 6 ; Nikolas Lafrensen , Stockholm 1737—1808 ; Nikolas de Largillifere, Paris, 1656-1746, Hofmaler; JacquesIgnaz de L a t o u c h e , Chälonss.M., um 1700, + 1781; Alexandre L a t o u r , Brüssel 1780, + 1858; Maurice Quentin de L a t o u r , St. Quentin, 1704, + 1 7 8 8 ; Sir Thomas L a w r e n c e , Bristol 1769, + 1 8 3 0 London; Marie Louise Elisab. Lebrun (geb. Vig6e) , Paris 1755-1842 ; Joh Fr iedr .Lec lerc , London, 1717, + n a c h 1768Wien, Hofmaler; Sir Peter Lely (eigentl. Pieter v a n der F a e s ) , Soest 1618, + 1680 London; Bernh. Lens jun., London, 1680—1741 ; J. Etienne L i o t a r d , Genf, 1 7 0 2 — 1 7 9 0 ; L. N . L o u i s , P a r i s , 1760—1775 ;

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] . Bapt. M a s s 6 , Paris, 1 6 8 8 — 1 7 6 7 , Hofmaler; Jeremias Aleicr, Tübingen, 1735, + 1 7 8 9 in K e w , als Hofmaler; Ismael Mengs, Kopenhagen, 1688 , + 1764 Dresden; Frans van Mieris d. Ae. , Leiden, 1635 , + 1 6 8 1 daselbst; Lysinska Aimäe Zo6 de Mirbel, Mme., Cherbourg, 1796, + 1 8 4 9 Paris ; Arnaud Vincent de Mont-petit , 1713, + 1 8 0 0 Paris ; J. Laurent Mosnier , Paris, 1746—1795 ; Caspar N e t s c h e r , Heidelberg, 1639, + 1 6 8 4 im H a a g ; Constantijn N e t s c h e r , 1 6 6 8 , + 1 7 2 2 im H a a g ; Theodor N e t s c h e r , 1661, + in Hülst ; L . C. de Neufvi l le , Brüssel 1830 ; Cath. Rosina N i l s o n , Augsburg , 1 7 5 5 — 1 7 8 7 ; James N i x o n , London 1741, + 1812 in Tiverton; Mlle. de N o i r e t e r r e , P a r i s , um 1800; Jos. Domin. O e c h s , Ulm, 1776, + 1 8 3 6 Mitau, J saac Oliver , London, 1551, + 1 6 1 7 ; Peter Oliver , London, 1601, + 1 6 4 7 ; Louis Bertin P a r a n t , Mers, 1768, + 1 8 5 1 Paris ; Lid Louis Perln, Reims 1753, + 1817 daselbst; Elisabeth Pfenninger , Zürich, Paris, 1772—1837 ; Johannes Pfenninger , bei Zürich, 1739, + 1 8 2 5 daselbst; Andrew Plimer , 1763—1837, Brigthon; P i e r r e P a u l d e P o m m a y r a c . P o r t o r i c o , 1810, + 1 8 8 0 , Hofmaler der Kais. Eugenie; Ferd. Quagl ia , 1780, + nach 1823; Sir Henry R a e b u r n , 1756 bei Edinburgh, + 1 8 2 3 daselbst, als Hofmaler; Henriette R a t h , Genf, 1772, + 1856; Carl von Rauffer , Regensburg, 1727, + 1802 München; Carlos Resta l ino .Domod'Ossola , 1776, + 1 8 6 4 München; Frances R e y n o l d s , Plympton, 1729, + 1807 London, Schwester des grossen Malers Sir Joshua R e y n o l d s , der auch einige Miniaturbildnisse geschaffen; George R o m n e y , Lancashire, 1 7 3 4 , + 1 8 0 2 in Kendal; Andrö Rouquet , Genf, 1703, + 1759 London; Daniel Saint , Saint-Lo, 1 7 7 8 — 1 8 4 7 ; Pierre Paul S6vin, Tournon um 1650, + n a c h 1689; Louis S i c a r d , (gen. S i c a r d y ) , Avignon vor 1778, + 1 8 2 5 Paris ; Eduard Straely , Düsseldorf 1768, + u m 1800; Maria Felicia Tibaldi, Rom 1707 geb.; Christian V a n Pol , Haarlem, 1752, + 1 8 1 3 Paris ; Nie. V e n e v a u l t , Par is , 1 7 5 0 — 1 7 7 0 , Antoine Vest ier , Avallon 1740 , + 1824 in Paris, Jules V e r n e t , vor 1800—1843; Frang. Elie V i n c e n t , Genf, 1708 , + 1790 Par is ; J. Daniel W e l p e r , 1760, + 1 7 8 9 Paris, als Hofmaler; Jean Bapt. W e y l e r , Strassburg 1749 , + 1 7 9 1 Paris ; Henriette Wol ters , geb. v a n Pee , Amsterdam, 1692, + 1 7 4 1 da-selbst; William W o o d , 1768, + 1809 London, als Hofmaler.

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Einige der bedeutendsten europäischen

Emailmaler mit ungefähren Jahresangaben.

David A l t e n s t e t t e r , Kolmar , 1547 , + 1617 Augsburg ; Chatelierault Ami, Genf, während 1686—1700 am Hof in Berlin; Jean Bapt. Jacques August in , St. Did, 1759, + 1832 Paris, als Hof-maler; Charles Boit , Stockholm, 1663, + 1 7 2 7 Par is ; Henry B o n e , London, 1755, + 1834; Jacques Bordier , Genf, 1616, + 1684 in Blois; F. B o u r g o i n , Par is , gegen Ende des 18. Jahrh. ; Peter B o y , Lübeck, 1645, + 1 7 2 7 in Düsseldorf als Galerieinspektor; Louis de Chat i l lon , St. Menehould, 1693 , + 1734 Par is , Hofmaler; Elisab. Sophie C h i r o n , verehelichte le H a y , Paris, 1648, + 1711 das. ; Daniel Nicolaus C h o d o w i e c k i , Danzig , 1726 , + 1 8 0 1 in Berlin als Dir. der Kunstakademie; Richard Collins, London, 1755—1831, Hofemailleur; Abraham Constant in , Genf, 1785, + 1 8 4 5 Paris, Hof-maler , namentlich Porzellanmaler; Salom. Guillaume C o n n i s , Genf, 1785 , + 1 8 5 9 Paris , Hofmaler; Joh. Melchior Dinglinger , Biberach, 1664 , + 1731 in Dresden als Hofjuwelier; Jean Bapt. Jos. D u c h e s n e , Gisors , 1770, + 1 8 5 5 P a r i s , als Hofmaler; L . D u r a n d , Paris, 1730—1770 ; Jacques Philippe F e r r a n d de Mont-helon, Joigny, 1653, + 1 7 3 2 Paris ; Peter Adolf Hall, Boras (Schweden), 1736 , + 1 7 9 4 in Lüttich, Hofmaler. Lebte meist in Stockholm und Paris. Grösster Miniaturmaler des Jahrhunderts (genannt der . V a n Dyck" der Miniatur); Nathaniel H o n e , Dublin 1730 , + 1784 London; Johann Peter und Amicus Huault , Brüder, geb. in Genf, während 1686—1700 im Dienst des Hofes in Berlin; H u r t e r , Schaphausen, seit 1770 in London, 1785 in Paris ; Jean Adam M a t t h i e u , Stralsund 1698 , + 1753 in Paris als Maler-Goldschmied des Königs ; Jsmael M e n g s , Kopenhagen, 1690, + 1764 in Dresden, Jeremias Meyer , Tübingen 1728, + 1789 in Kew, England, als Hofmaler Georg IV. ; Martin van der Meytens (Mytens), Stockholm 1695, + 1770 in Wien; Pierre Pasquier , Villefranche, 1731, + 1806 in Paris ; Jean Petitot , Genf, 1607, + 1691 in Vevey, Hof-maler ; sein Sohn Jean Louis P e t i t o t , geb. 1652 , + nach 1695 in L o n d o n ; Jean A n d r l R o u q u e t , Genf, 1703 , + 1759 , Hof-maler ; F r a n c i s S o i r o n , Genf, 1 7 5 5 , + 1 8 1 3 P a r i s , Hofmaler; Georg S t r a u c h , Nürnberg, 1613, + 1 6 7 5 daselbst; Jakob Thouron, Genf, 1737, + 1790 Paris ; Jean Bapt. W e y l e r , Strassburg, 1745, + 1791 Par is , und seine Frau Louise W . ; Christian Friedrich Z i n c k e (Zink), Dresden 1684, + 1 7 6 7 bei London, Hofmaler.

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Einige der bedeutendsten Künstler in Email-Limoges.

(Emai lmalere i au! Kupfer-Platten und Gefässe . ) Jean-Vigier Court (auch Courteys oder Courtois), 1510—1583 ;

seine Tochter Suzanne de Court , um 1600 gest. ; Pierre Courtois , um 1550 tätig; Jacques I Laudin , 1627—1696 ; Jacques II Laudin, 1663—1729 ; Jean Laudin, 1616—1688 ; Joseph Laudin, 1667—1727 ; Nicolas d. Ae. Laudin, 1628—1698 ; Nicolas d. J. Laudin, 1 6 8 9 — 1 7 4 9 ; Noel d. Ae. Laudin (Stammvater dieser Emailmalerfam.), 1585—1681 ; Noel d. J. Laudin, 1657—1717 ; Franfois de L i m o g e s (Limousin, Limosin), 1554—1646 ; Jean II de L i m o g e s (Limosin), geb. vor 1528, + um 1610; Leonard de L i m o g e s (Limosin), geb. um 1505, f um 1575, Hofmaler. Der berühmteste der Familie, hinterliess etwa 1840 Bilder; Leonard II de L i m o g e s (Limosin), 1550 , f u m 1630 ; Jacques Nouailher , 1605—1680 ; Joseph Nouailher , Blüte 1686, f u m 1762; Martial N o u a i l h e r , Blüte 1730; Martin N o u a i l h e r , Blüte 1634, genannt C h a b r o n ; Pierre N o u a i l h e r , 1 6 5 7 — 1 7 1 7 ; M. D. P a p e , 1574—1609 ; Jean I P l n i c a u d , Blüte um 1500 ; Jean II P . , Blüte um 1540; Jean III P. (genannt., der Ruhm von Limoges") ; Leonard P., Blüte um 1495—1535.

Einige der bedeutendsten europäischen Glasmaler.

Blütezeit der Glasmalerei 15. und 16. Jahrh. namentlich in der Schweiz. O r n a m e n t f e n s t e r , W a p p e n s c h e i b e n und Kabinett-bilder. D a s „Malen" geschah mittelst aulgetragener Metallfarben (z. B. das „Schwarzlot" = Kupieroxyd mit pulverisiertem blauen und roten Glas, ferner das „Kunst- oder Silbergelb" = schwefel-saures Silber mit gebranntem Ocker*) die sodann eingebrannt wurden. Mit gewöhnlicher Oelmalerei lässt sich nicht die prächtige Wirkung und Dauerhaftigkeit wie mit den eingebrannten Metall-farben erzielen, und ist es sehr bedauerlich, dass diese Technik von der Oelmalerei verdrängt worden und ganz in Verlall gekommen ist. Alte Scheiben sind von kopierten neuen an dem trüben, un-reinen Kolorit leicht zu unterscheiden. Auf Scheiben angebrachte Jahreszahlen sind keine zuverlässigen Anhaltspunkte, sondern ist auch hier vielmehr der Stil des Ganzen ausschlaggebend.

*) Erlinder Jakob Griesinger, Ulm, tätig um 1460.

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15. und 16. Jahrhundert . A r n o l d v o n F l a n d e r n (Arnao de Flandes), schuf 1538—1557

mit Arnold v o n V e r g a r a , 90 Fenster der Kathedrale in Sevilla :

Ban, Ulrich, Zürich, + 1576, sein Sohn Hans Heinrich, 1536—1583 • B l u n t s c h l i , Rud., Zürich, + 1565 , seine Brüder Balthasar -J-1587 und Nikiaus + 1605 Zürich; B o r r o , Batista , A r e z z o , 1540 ' B o u c h , Valentin, Metz Kathedrale, + 1541; B r e n n w a l d , Joachim, Zürich, 1546, + 1624 , WappenscheiLen; C o u s i n , Jean, Soucy bei S e n s , geb. um 1501, + 1589 Par is , Kirchenfenster. W a r auch Historienmaler, Bildhauer, Kupferstecher und Holzschneider; C r a b e t h , Dirk Pietersz, Gouda, schuf mit seinem Bruder Wouter Pictersz, 1 5 5 5 — 1 5 7 7 , die prächtigen Glasgemälde der Kirche St. Jans in Gouda; Diebold, Hans, Zürich, 1568, f l 6 3 1 ; Dürer, Albrecht , Nürnberg, 1471, + 1528 daselbst, war auch Glasmaler; Eger i , Karl von, Zürich, 1510, + 1562. Sehr beliebt. E n g e l h a r d , H a n s , Heinr. , Zürich, 1 5 5 7 , -J-1612, Wappenscheiben; G h e y n , Johann de, Antwerpen, 1532, + 1582; sein Sohn Jakob de G. d. Ae . , 1565, f u m 1616; Glockendon, Albert d. J., Nürnberg, tätig 1531—43. Auch Illuminist; H a c k (oder A c k ) , H a n s , Antwerpen, 1550. Ste. Gudule, Brüssel ; Haldenstein , Ulrich, Zürich, + 1611, Wappen-scheiben; H e g e n e r , J a c . , Zürich, + 1620 ; H e u r i e t , Claude, Chälons sur Marne 1551 , + 1596 N a n c y ; Holzhalb , Heinrich, Zürich, f 1570 ; J o r i s z , D a v i d , Delft, 1501 , + 1556 in B a s e l ; Kool, Laurens van, Delft, + 1530; L a v a t e r , Hans, Zürich, 1549, + 1595; Lindinner, Matthias, Zürich, 1562, + 1 6 1 1 , Wappenschilder; M a r c i l l a t , Guillaume, Pierre de (gen. Guglielmo da Marsilia)-geb. 1475 (1467? ) , + 1537 (1529), Arezzo, schuf mit seinem Meister Claude, Heuriet, Glasgemälde im Vatikan; M a u r e r (Murer), Jos., Zürich, 1530, + 1580 in Winterthur; Müllibach, Hans, Zürich, + 1 5 4 8 ; Nüschefer , Heinrich, Zürich, 1550, + 1 6 1 6 ; P a s t o r i n o , Giovanni Michele, Siena. Schuf 1549 Glasfenster für den Dom in Siena. + 1589 (?) ; P inaigr ier , Robert, geb. vor 1500, + vor 1550 in Tours. Seine vier Söhne Robert II , J e a n , Nicolas und Louis waren in Paris als Glasmaler tätig. Der Bedeutendste war Nicolas, angeblicher Erfinder der Glas-Schmelzmalerei ; P o r r o , Tommaso , Cortona. Tätig um 1565 ; R e s e n , Pelegrin, Sevilla, und Sohn Renerio. Tätig um 1566 ; R i c h t e r , Pe ter , Zürich, 1550 , + 1 6 2 0 , Wappen-scheiben; S c h m i d , Theodor, Zürich, 1538, + um 1580; S c h ö n , Hans, Zürich, 1546, + um 1590; S e e b a c h , Georg, + um 1580, Peter, + 1605. Ulrich, + 1552 , Zürich; S t i m m e r , Abel , Schafihausen, 1542,

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+ nach 1580. Vorzügliche Wappen- und Kabinettbilder. Seine Brüder Christoph und Tobias waren auch geschickte Glasmaler. Thibout (Thibaut od. Tybout), Willem, Haarlem, 1526 (?), f 1599 daselbst. Werke in den Kirchen zu Delft, Gouda und Haarlem; Trautenwolf , Aegidius, tätig in München 1486, schuf dort Glas-fenster in der Frauenkirche; T u b e n m a n n , H. Balth., Zürich, 1563, + 1 6 0 7 ; W a l d e r , H a n s , Zürich, 1558, + 1 6 0 7 , Wappenscheiben; W e y d e n , Rogier van der (genannt Roger van Brügge, Rogel, etc.), geb. um 1400 in Doornijk, + 1464 in Brüssel.

17. J a h r h u n d e r t . B r o n k h o r s t (od. Bronckhorst), Jan Gerrits van, Utrecht, 1603,

+ 1677. Glasfenster in der neuen Kirche zu Amsterdam; Dou, (Dow od. Douw), Gerard (Gerrits) , Leiden, 1613, + 1675 daselbst. W a r auch als Glasmaler berühmt; Herranz, Francesco, Segovia. Tätig um 1680 ; H o e t , Gerard, Bommel, 1648, + 1733 im H a a g ; Keller, Salomon, Zürich, 1582, + 1642, Wappenbilder; Lindinner , Heinrich, Zürich, 1587 , + 1626 ; Maurer (Murer ) , Christoph, Zürich, 1564, + 1635. In Kabinettbildern sehr bedeutend. Sein Bruder Maurer , Josias, Zürich, 1564, + 1 6 3 1 ; Menlen, Niclas van der, Alkmar , + 1694 ; M i c h u , Bdnott, Iläm. Maler , geb. 1610 , + 1 7 0 3 in P a r i s ; Nüscheler , Christoph, Zürich, 1589, + 1661. Sein Bruder Jakob, 1 5 8 3 , + 1654, Wappenscheiben; Ulrich N., 1645 , + 1707 ; O l i v e r , John, L o n d o n , 1616 , + 1 7 0 1 ; P r i c e , William, London, geb. um 1700, + 1765; Rordorf , H. Heinrich, Zürich, 1591, + 1 6 8 0 , Wappenscheiben; S c h ä n n i s , Hans v o n , Zürich, 1600, + 1683, Wappenscheiben; S c h e r e r , Felix, Zürich, 1580, + 1636; Spi lberg (Spielberg), Johannes, Düsseldorf, 1619, + 1 6 9 0 daselbst; Tacheront , Pierre , Soissons. Tätig um 1622 ; T h ö n c h e r , Heinrich, Zürich, 1594—1618.

18. Jahrhunder t (Niedergang). F o r r e s t , London. Tätig um 1800; H a r t m a n n , Jos., Augsburg.

Tätig um 1765 ; J a r v i s , T h o m a s , London, + 1 8 0 1 , Kabinettbilder; J o u f f r o y , Paris. Tätig um 1760 , Kabinettbilder; K e y , Henry, Wakefield, gest. 1799; Veen , Gerhard und Pieter van, Groningen. Tät ig um 1730.

19. J a h r h u n d e r t . F r a n k , Mich. Sigismund, Nürnberg, geb. 1769 in Nürnberg,

+ 1847 in München. Wiederhersteller der deutschen Glasmalerei. Gillmeister , Ernst, Ludwigslust 1 8 1 7 , + 1887 in Schwerin, praktisierte in München; Haemmerl , Joseph, Kaimünz (Oberpfalz), 1793 geb. ; S a u t e r l e u t e , Jos . , Nürnberg, 1796 , + 1843 ; W i n s t o n , Charles, London, 1 8 1 4 - 1864.

20. Jahrhunder t (München). B o u c h l , Carl de; Crignis , Otto de; Treek , Gust. van, Hof-

glasmaler ; Zettler , F. X. , Hofglasmaler.

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Einige der bedeutendsten europäischen

Bildschnitzer in Holz und Elfenbein, mit ungefähren Jahresangaben.

14. Jahrhunder t .

Ber thelot , Nancy. Tätig um 1400. Umrahmte Elfenbeinreliefs. B e r t r a m , Minden, 1345—1415. Holz-Wappenschilde. Stefani , Pietro degli, Neapel, 1228—1310. Holz-Kruzifixe.

15. Jahrhunder t .

Cellini, Baccio , Florenz. Tätig um 1480. Elfenbein-Einlagen. F y o l l , Konrad , Frankfurt a. M . , um 1450. Holzschnitzer. S t o s s , Veit, Nürnberg, 1452—1533. Berühmt wegen seiner bemalten Holz- und Elfenbeinschnitzereien. Syr l in (od. Sürlin), Jörg d. Ae. , Ulm, + 1 4 9 1 (?). Bedeutendster Holzschnitzer des Jahrhunderts. Sein Sohn Jörg d. J., geb. 1455, + 1 5 2 1 war auch ein berühmter Bildschnitzer.

16. Jahrhundert .

A c k e r , Jacob, Ulm, um 1483, Holzschnitzer. Albert v o n S o e s t , + Ende des 16. Jahrh., Holzschnitzer. B e h a m , Bartel, Nürnberg, 1502—1548, Holzschnitzer. B e h a m , Hans Sebald, Nürnberg, der bedeutendere, 1500 1550, Holz- und Elfenbeinschnitzer. B o l o g n a , Giovanni da (eigentl. Jean de Boulogne), Douai, 1524, + 1608 in Florenz. Berühmter flandrischer Bildhauer und Bildschnitzer in Stein, Holz und Elfenbein. C r a n a c h , Lucas d. Ae. (eigentlich Lucas Müller), Kronach, 1472, + 1553 in Weimar. Porträtmedaillons ;n Holz. C u l m b a c h , Hans v o n , Augsburg um 1528. Porträt-medaillons in Holz. D ü r e r , Albrecht , Nürnberg, 1471, + 1 5 2 8 . Reliefs und Figuren in Holz und Elfenbein. E lhafen , J., am Hofe des Pfalzgrafen Wilhelm. Vortreffliche Elfenbein-Reliefs und Porträt-medaillons. Graf , Urs, geb. in Solothurn um 1490, + 1 5 2 9 in Basel, Formschneider. H i r s c h v o g e l , August, Nürnberg um 1520, Bildnis-medaillons. Krug , Ludwig, Nürnberg, + 1 5 3 2 , Holz. M o s c a , Gio-vanni Maria. Bildhauer und Medailleur, tätig in Padua und Venedig. Pfeiffer, Blasius. Lieferte feine Holzschnitzereien für den Hof in München. R i e m e n s c h n e i d e r , Hans Tilmann (gen. Meister Dill), geb. 1460 in Osterode, + 1 5 3 1 in Würzburg. War ein ganz her-vorragender Bildhauer und Bildschnitzer. Schuf namentl. viele

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Madonnen, die an d e r geschrobenen Haltung leicht erkenntlich sind. S a n t h a A g a t h a , Francesco da, Bologna, um 1530. Schuf viele antikisierte Statuetten in Buchsbaum. S a n t a C r o c e , Filippo da, geb. um 1560 in Urbino, tätig in Genua mit seinen 5 Söhnen, Agost ino, Giulio, L u c a , Matteo und Scipione, die alle schöne Schnitzereien schufen und die mit ihren Nachkommen die berühmte Künstlerfamilie bildeten. S c h w a r t z , H a n s , Augsburg , + 1538 in Nürnberg. Schnitzte gute Bildnisse in Buchsbaum. V i s c h e r , Peter d. Ae., Nürnberg, um 1455 geb., + 1 5 2 9 . Berühmter Bild-hauer und Erzgiesser. Wecht l in (Wechtel), Joh. Ulrich (genannt J. U. Pilgrim). Tätig in Strassburg, + 1530. Bedeutendster Hell-dunkelholzschneider des Nordens.

17. Jahrhundert .

Algardi , Allessandro, Bologna, 1602—1654. Elfenbein-Form-schneider. A n g e r m a y e r , Christoph, München (Weilheim), + 1633. Formschneider in Elfenbein und Holz. Bossui t (Bossiut), Francis van, Brüssel , 1635 , + 1 6 9 2 in Amsterdam. Mythologische Statuetten und Gruppen in Elfenbein. Capuz , Raymundo, Valencia. Statuetten aus Holz und Elfenbein. Gewandung in braunem Holz, Fleisch-teile in Elfenbein. Häufig Bettler in Lumpen. C h e v a l i e r (Cavalier), Jean, London, Berlin. Tätig um 1680—1707. Porträtmedaillons aus Elfenbein. C o p 6 , Giovanni (gen. Flamingo), Niederländer. Tätig in Rom um 1563—1610. F e i s t e n b e r g e r (oder Feistenauer), Andreas , Kitzbühel (Tirol), 1678, + 1722 in Wien. Habers t rumpf , Joh. Karl, Eger , 1656—1724, Holz-Bildschnitzer. H a r r a c h , Christoph, Nürnberg, + 1 6 8 0 , Elfenbein. Herz , Benedikt, Nürnberg, + 1 6 3 5 , Elfenbein. H o r n u n g , Mich, aus Schwäb. Hall , Elfenbein. Kern, Gabriel, Berlin, + 1683, Elfenbein-Reliefs. Kern, Leonhard, Nürnberg, + 1663, Elfenbein. L a n g b u c h e r , Mich., Augsburg, zierliche Elfen-beinsachen. Leoni , Antonio, Venedig, figurenreiche Elfenbeinreliefs. Li rone , Pedro, Rom, + 1692 Como, Holz. M a n s e l , Fran^ois, Paris, Elfenbein-Reliefs, Putten etc. M a u c h e r , Joh. Mich., Schwäb. Gmünd, 1 6 0 0 — 1 6 5 0 , reich verzierte Elfenbein - Gefässe und Krucifixe. M e i t , Conrad, W o r m s , Elfenbein-Statuetten. M e n d e l e r , Casper, Holz (Pomm. Silberschrank). Mil ler , Daniel, Augsburg , 1636. M o n t a n o , Giovanni, Battista, Mailand, 1534 , + 1 6 2 1 Rom, vor-treffliche Holzstatuetten. O p s t a l , Gerard v a n , Antwerpen 1595, (n. A . 1604 in Brüssel geb.), + 1 6 6 8 in Paris, berühmter Bildhauer und Bildschnitzer in Stein, Elfenbein und Holz. P a t r i a r c h i , Maximo,

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Florenz, wunderschöne Holzrahmen für Spiegel und Bilder. Petel , Georg, Augsburg, + 1 6 4 3 . Eltenb. Kirchengeräte. Viel für Fugger beschäftigt. P l a n z o n e , Filippo (gen. Siciliano), Nicosia, + 1630 , verzierte Figürchen in Elfenbein und Korallen. P r o n n e r , Leo, Thalhausen, 1550, + 1630 in Nürnberg. Miniaturist in Holz und Elfenbein. Q u e s n o y , Frangois du (in Ital. gen. Fiammingo), geb. 1594 in Brüssel, + 1646 in Livorno. Bildhauer in Stein und Elfenb. Schnitzer. Schöpfer der berühmten Brunnenfigur des Manneken Pis in Brüssel. Sein Bruder Jdröme, geb. 1612, + 1654, war in selber Weise tätig. R a u c h m ü l l e r , Matthias, geb. vor 1660 in Tirol, + nach 1720 in Wien als K. K. Hofbildhauer, Stein und Elfenbein. S a n t a C r o c e , Francesco da, Genua, 1 6 3 0 , + 1662, Holz-schnitzereien. S a n t a C r o c e , GiovanniBattista da, Genua, + u m 1670. Bedeutendster Bildhauer und Bildschnitzer der Familie. Schur-m a n n , Anna Maria van, Köln a. Rh., 1607, + 1678 bei Leeuwarden. Malerin, Radiererin und Elfenbein-Modelliererin. Als Wunderkind bekannt. S c h w e i g e r (Schweickhard), G e o r g , Nürnberg , 1613 , + 1690 daselbst, Bildhauer und Bildschnitzer in Stein und Holz. S t o c k h a m e r , Balthaser, Nürnberg, + 1700. Elf. Figuren und Gefässe. S t r a u s s , Bernhard, Augsburg. Tätig 1640—1680. Holz- und Elfenbeinschnitzer. T o r r e , Andrea, Genua, + 1668 (1676 ?) Kruci-fixe aus Buchs und Elfenbein. Vinkenbrink (Vinnenbrück), Aelbert, Sparendam 1608 (?). Tätig in Amsterdam als Stadtbildhauer. Berühmt als Miniaturist in Holz. W e c k h a r d , G e o r g , Dresden. Von Kurfürst August in Elfenbeinplastik beschäftigt. Z i c k , Lorenz, Nürnberg, + 1666. Berühmter Elfenbein - Drechsler. Gefässe, Kästchen, Spiele, Chinoiserien etc. Lehrer Kaiser Ferdinands III. Zick , Peter, Nürnberg, Vater des L. Z., + 1 6 3 2 , in gleicher Weise tätig. Lehrer Kaiser Rudolfs II; Zick , Stephan, Nürnberg, Sohn des Lorenz, 1639—-1715, war auch ein berühmter Kunstdrechsler.

18. Jahrhundert .

B a b o u o t , Antoine, Paris, 1791, Ellenbein Reliefs (Kameen). B a g a r d , C e s a r , N a n c y , 1620, + 1709 daselbst. Tätig in Paris. Holzbüsten und Reliefs. Bel le tes te , J. Ant., Dieppe, 1775. Sehr bedeutender und vielseitiger Meister in Elfenbeinplastik. B e r g , Magnus, Hedemarken (Norwegen), geb. 1666, + 1739 in Kopenhagen. Berühmter Maler und Elfenbeinschnitzer. B l o n d , Jac . Nicolaus, 1795. Antikisierte prachtvolle Elfenbein-Statuetten. B o n z a n i g o , Jos. Maria , Ast i , 1740—1820. Tätig in Turin als Holzschnitzer.

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B o u t e i l l e r , Sams. Phil . , Dieppc, 1767—1812. Tätig in Rouen. Hervorragender , vielseitiger Meister in Elfenbeinplastik, Kriegs-schiffe, antikisierte Statuen, Büsten, Reliefs etc. Dietr ich, Johann, München. Ausdrucksvolle Holzstatuetten. H i n e s t r o s a , Don Juan de Sevilla, + 1765. Schuf bemalte Tiere aus Holz , Ton etc. in grosser Naturwahrheit. H o p p e n h a u p t , J. M . , Merseburg, 1709. Tätig in Berlin und Dresden. Holzplastik. J o r h a n , Christian, Qriebach, 1733 , + 1807 in Landshut. Meist in München tätig. Elfenbeinplastik. K r a b e n s b e r g e r , München. Holzplastik. Fertigte namentl. Bettler in der A r t des R. Capuz und S. Troger. L a n c e r o t t o , Qirolamo, Venedig. Holzplastik. Ausgezeichnete Statuetten. M o r i s s a n , L., Paris, 1708. Holzplastik. P a r e n t , Aubert, Cambrai, 1754, + 1835 in Valenciennes. Baumeister und Bildschnitzer (Hoch-und Basreliefs). Viel tätig in Berlin. P e r m o s e r , Balthazer, Traun-stein, 1651, + 1732 in Dresden. Bildhauer und Elfenbeinschnitzer. P o e s e i , Wolfgang, A m b e r g , 1736, + 1 7 9 7 . Holzplastik. Schee-m a e c k e r s , Hendryck, P a r i s , + 1740. Bacchanalien (Putten) aus Elfenbein. T e n s e r , Martin, Regensburg, 1720. Geschickter Elfen-bein-Kunstdrechsler. T r o g e r , Simon, geb. bei München, + 1 7 6 9 . Holz- und Elfenbeinplastik in Verbindung mit einander wie R. Capuz. Zigeuner, Bettler und Märtyrer. Kleidung in braunem Holz. W a g n e r , Friedrich, C r o n a c h , 1750 , + 1810 zu Amberg. Elfenbeinplastik.

19. Jahrhundert . C o l e t t e , Charles Franquille, Dieppe, 1 8 2 4 , + 1895 Paris.

Plastik in Holz und Elfenbein verbunden (Bettlergruppen). Denion-treuil , Jean, Paris. Tätig um 1795. Holzplastik, Vogelgruppen. Durlet , Franp. Andrl , Antwerpen, 1816, +1837 . Holzplastik. Chor-gestühle. Eudef , Ed. Charles, Paris, 1882. Elfenb. Porträtmedaillons. H ö g h , Wilhelm, Hamburg , 1846 , London. Elfenbein - Plastik. Nicolle , Anton, Dieppe, 1807—1870. Elfenbeinplastik. Prachtvolle Fächerdeckel, antikisierte Statuetten und Porträtmedaillons in grosser Anzahl. S c h u l z , Wilhelm, Meiningen, 1774 , + nach 1833 (?). Elfenbein-Pokale, -Reliefs, Tabaks- und Jagdgeräte.

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Einige der bedeutendsten europäischen

Kunsttischler (K. T.) und Holz-intarsiatoren (J.)

15. J a h r h u n d e r t .

T a s s o , Antonio Domenico und d e m e n t e del, Florenz, J. und K. T. V i c e n s a , Marco da (eigentl. Marco Cozzi da V.), Venedig. In der 2. Hälfte des 15. Jahrh. tätig als Bildschnitzer und Intarsiator.

16. Jahrhundert . B e h a i m , Hans, Wilhelm, Nürnberg, 1 5 7 0 — 1 6 1 9 , K. T.

B e r r u g u e t t e , Alonso, Toledo, Holzbildner, 1. Hälfte des 16. Jahrh. Gaieot t i , Pietro Parolo (gen. Romanio), Holzarbeiten mit reichen Intarsien. F l ö t n e r , Peter, Nürnberg, + 1546. Bildhauer und Form-schneider. O s t w a l d , Daniel, Stendal, Stuhlwerk; Moroni , Roberto, Bologna 1480—1537, J. P a r d o , Gregorio, Toledo, K . T . Tätig in der ersten Hälfte des 16. Jahrh. P o l a , Bartolo , F lorenz , K . T . P r a t o , Francesco del, F lorenz , + 1 5 6 2 , K . T . Goldschmied und Maler. R i n g e l i n k , Hinrich, Flensburg. Berühmter K. T. und „Snittker". Ripff, Hans, Nürnberg, Wien. Brettspiele mit pracht-vollen Intarsien. S c h i f f e r s t e i n , H a n s , Dresden, 1568 , K . T . S c h w a n h a r t , Hans, Nürnberg, + 1 6 1 2 (?). Schränke mit wunder-vollen Elfenbein-Inkrustationen. Sc iberque , Fran^ois (gen.deCarpi), P a r i s , 1530 , K . T . T a s s o , Lionardo und Marco del, Florenz. Stuhlwerk, Rahmen. V a r a n e s e , Giovanni, R o m , + 1537 , K . T . und J. etc.

17. Jahrhundert . Die fränzösischen Kunsttischler nannten sich; Maitres

menuisiers et Ibänistes. B a u m g a r t n e r , Ulr ich, Augsburg , + 1652, K . T . Boule

(oder Boulle), Charles, A n d r l , Paris , 1642—1732. Holkünstler Louis X I V . Sehr berühmter Ebenist (K. T.) und Intarsiator. Bedeutendster Künster der Marketerie seiner Zeit. Schöpler der prachtvollen Boulemöbel. Weder seine 4 Söhne noch sonstige Nachahmer haben ihn erreicht. Die Möbelart wird kurzweg mit „Boule" bezeichnet. B r u s t o l o n i , A n d r e a , Venedig und Rom, 1662—1732, K. T. und J. Caffieri , Pariser Bildhauer- und Ziseleur-familie. Stammvater : Philippe C. , geb. 1634 in Rom, + 1 7 1 6 Paris. Sein Sohn: J a c q u e s C. , 1678, + 1755. Dessen Sohn: Philippe C.,

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1 7 1 4 , + 1774. Bruder dieses Philippe: J e a n J a c q u e s C. , geb. 1725 in Par is , + 1 7 9 2 daselbst. W a r der bedeutendste dieser Familie. Stammvater Philippe und sein Sohn Jacques schufen Prunkmöbel mit wundervollen Bronze-Rocaillen. Arbeiteten viel für die königl. Schlösser. Bildeten den sogenannten „Stil Caffieri" der Rokokomöbel. C u c c i , Domenico, geb. in Todi, 1635, + 1 7 0 4 (n. A . 1705), in Paris, wo seit 1685. Ebenist und Intarsiator. Arb. für den König. C r e s s e n t , Charles, Paris, 1685—1768. Ebenist. Hauptmeister des Rlgencestils. D e s j a r d i n , J e a n , Paris , 1656. Menuisier Ibäniste du Roy. E c k , A d a m , Eger . Schuf prächtige Tafeln mit Relief-intarsien, die von Flammleisten umgeben zu verschiedenen Kabinett-möbeln zusammengestellt wurden. G a r c i a , Marco, Madrid. Tätig um 1640 , K . T . Hofkünstler. G u d e w e r d t , Hans der Aeltere, Eckernförde, + 1 6 4 2 . Sehr geschickter und berühmter Truhen-schnitzer. H a i n h o f e r , Phil. A u g . , Berlin, 1 5 7 8 — 1 6 4 7 , K . T . I l e p n e r , J a c . , Nürnberg, + 1 6 4 9 , K . T . M a r c , Jean de Blois, K . T . T ä t i g i n P a r i s 1 6 4 1 — 1 6 5 2 , + 1672. M a r o n , Etienne, Paris, K.T . Mantello, Cristoforo und Giuseppe, Cremona, K. T. und J. Mulga , Thomas de, Madrid, 1614, K . T . Arb. für den König. P a r e z a n o , Alonso, Madrid, 1623. Königl. K . T . Poitou, Philippe, Paris um 1680. Nachahmer Boules. R a d i s , Francisco, Madrid um 1617. Eben-holzschränke mit Elfenbein-Einlagen. R y s w i c k (Rijswijck auch Rijeswijck), Dirk van. Niederländ. Ebenist, Intarsiator, Medailleur, Goldschmied etc. Sanzio (Santi), Giovanni, Rom, +1622 . Schmuck-kästchen. S o m m e r , Jacques, Paris, + 1 6 7 1 , K . T .

18. Jahrhunder t .

Französische Mobilien sind ab 1751 mit dem Namenstempel bezeichnet.

B e n e m a n n , Wilhelm, Paris, 1712 1810. Hoitischler. Carl in , Martin, Paris, Hoftischler. C h 6 r 6 , Benoist, Paris um 1741, K . T . Chippendale , Thomas d. Ae., geb. um 1709, + 1779 in London. Berühmter K . T . Gründer des Chippendalestils. C r a m e r , Guillaume, Paris um 1771 , K . T . C r e s s e n t , Charles , Paris , 1685—1768. Ebenist. Hauptmeister des Rlgencestils. D e l a n o i s , Louis , Paris um 1780, K. T. Deforme-Faizelot , Paris um 1777, K. T. und J E i c h l e r , Heinrich, geb. in Lippstadt 1637 , + 1719 in Augsburg, K . T . und J. F i e d l e r , J. G . , geb. 1697 , + 1765 in Berlin, K . T . Haupt , G., Stockholm, 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Hepple-w h i t e , A. Tätig als K . T . in London während der 2. Hälfte

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des 18. Jahrhunderts. J a c o b , Georges, Paris um 1789 , K . T . Kambli (Kambly) , Melchior, Zürich, 1 7 1 0 , f 1783 (n. A . 1770) in Berlin, wo er Hof- und Kabinettsbildhauer war. Auch Goldschmied. Klang (Klank), Johann, Christian, Frankfurt a. M . , 1 7 2 7 , + 1 7 7 0 (n. A . 1762) daselbst. Berühmter K. T. und J. Arb. für den span. Hof. Kummer, Michael, Neuwied, + 1 7 9 0 , K . T . und J. Arb. für den franz. Hof. L e l a r g e , J . B . , Paris um 1780 , K . T . L e l e u , J., Franfois, Paris um 1765, K . T . L e v a s s e u r , Etienne, Paris um 1766. Hoftischler. Linning, J. K., Stockholm. M a c r e t , Charles, Frangois, Adrien, Paris, 1752—1783. fiblniste du Roy. M a i e r , Georg, Augsburg , um 1800 , K . T . und J. M a n n , Johann, Augsburg. Bedeutender J. Martin, Etienne, Paris, nebst 4 Söhnen. Tätig in Paris 1706—1765. Schufen prachtvolle, mit Lackmalerei (oft im ostasiatischen Stil) anstatt des Furniers geschmückte Möbel, Kästchen, Ofenschirme, Sänften, Wagen etc. Diese Arbeiten der Familie werden nach ihr mit dem Namen „ V e r n i s M a r t i n " bezeichnet. Martin, Alexandre, ein Enkel des vorigen, arbeitete für Friedrich d. Gr. vieles in den Potsdamer Schlössern. Mattiolf , Alessan dro, Florenz und Rom, K. T. und J. Wundervolle Tische. Montigny , Philippe, Claude (wahrscheinlich P. C. Littret de Montigny). Tätig in Paris um 1780. Nachahmer Boules. O e b e n , J e a n , Fran^ois , Par is , + 1766. fiblniste du Roy. Schüler von Boule. Bedeutender Meister der Marketerie in Holz. Pifetti (Piffetti), Pietro , geb. 1700 , + 1777. Tätig in Turin, als bedeutender K . T . und J. Hoftischler. R i e s e n c r , Jean, Henri, Gladbach, geb. 1725, K. T. und J. Hoftisc hier Louis X V . Nachfolger Oebens. Schuf prachtvolle Arbeiten in der Art Boules für die königl. Schlösser. Möbel von ihm werden auf Auktionen mit fabelhaften Preisen bezahlt. Roentgen, David, geb. in Neuwied. Tätig in Paris 1772—1795 als K. T. und J., + 1807 in Wiesbaden. Arbeitete für Louis XVI. reich mit Marketerie geschmückte Möbel in der Art Oebens, die ebenfalls auf Auktionen mit enormen Preisen bezahlt werden. Sein Vater A b r a h a m R . , in Neuwied war auch ein bedeutender K. T. und J. S a u n i e r , C. C. Tätig als K . T . in Paris , 1750—1780. S a v i n i , Pompeo , aus Urbino war 1760—1770 in Rom als H o l z - u n d Steinintarsienarbeiter und K . T . tätig. Florentiner Mosaik (Pietra-dura-Inkruslation). Orientalisch-spanische Relieftechnik. S c h w e r d f e g e r , Ferdinand. Tätig in Paris als K . T . um 1785. S h e r a t o n , Thomas , in London. Tätig als K. T. während der 2. Hälfte des 18. Jahrh. Gründete mit A. Hepple-white den sog. Sheratonstil, der dem Chippendalestil nachfolgte

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und der Louis X V I . Periode parallel läuft. Beide H. und S. gaben 1788 bzw. 1791 umfangreiche Vorlagenwerke heraus. Spindler , Martin d. Ae. , geb. in Bayreuth. Tätig als J. in Berlin-Potsdam um 1750. Sein berühmter Sohn Martin, auch in Bayreuth geboren, arbeitete zusammen mit seinem Vater als K. T. für die Ausstattung des neuen Palais in Potsdam.

19. Jahrhundert .

J a c o b , Sohn des Georges J., Paris. W a r Hoftischler Napoleon I. Die Art seiner mit grosser Sorgfalt gearbeitetenMöbel im Empirestil mit reichen Messingleisten und Beschlägen und auch die Nachahmungen bezeichnet man kurzweg mit „Jacob" (o langgesprochen). Menner , Michael, Wien. Bedeutender K.T. Phonet , Michael, Wien, 1796—1870. K. T. Spindler , 'Karl, geb. bei Strassburg, J. Vortreffliche Mar-keterien in Naturhölzern. Tietze , C., Stockholm, Hoftischler.

Einige der bedeutendsten europäischen

Steinschneider und Medailleure. Gemmen und K a m e e n .

Ausser Edelsteinen wurden im Altertum wie auch heute noch zum Steinschnitt meistens Halbedelsteine (namentlich Bergkristall, Carneol, Amethyst, Rauchtopas, Heliotrop, Chalcedon, Aquamarin, Onyx, Achat , Malachit, Lasurstein, Blutstein) sowie Korallen und Muscheln gebraucht. Der Nephrit galt im Altertum als sehr wertvoller Edelstein und wurde von den Reichen und Vornehmen viel als Intaglien (Tiefschnitt, Siegel) benutzt. Diese nennt man nunmehr gewöhnlich Gemmen, obschon man im Altertum hoch-und tiefgeschnittene Halbedelsteine allgemein mit „Gemmae" be-zeichnete. Hochrelief geschnittene Steine, Korallen oder Muschel-teile heissen Kameen.

Schon im frühesten Altertum wurde der Steinschnitt maschinell ausgeübt und zur höchsten Vollendung gebracht. Eine Wieder-belebung und neue Blüte der uralten Kunst geschah vom 14. Jahrh. ab und kann ich hier nur über diese neuere Periode ausführliche Angaben machen. Neuerdings ist die Glyptik zur Industrie herab-gesunken und wird diese Kunst jetzt fast nur noch in Italien (Hauptplätze: R o m , Neapel, Genua, Venedig) gepflegt. Dort werden namentlich noch wundervolle Kameen aus Korallen und

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Ein altes Triptychon auf Holz bei dem Herausgeber zum Verkauf.

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Wie die Kamee aui der Muschel geschnitten wird.

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I

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Muschelwänden (helles Bild auf glattem, braunem, schwarzem oder rosa Grund, je nachdem wie die Muschel drinnen gefärbt ist) hergestellt. Beim Einkauf empfiehlt es sich nie von denen zu kaufen, die der Händler zuerst auf den Tisch ausbreitet, jedenfalls nicht ohne sie lange unter der Lupe zu prüfen. E s ist nämlich sehr viel Schund darunter, wie man weiss. Gewöhnlich sind die erstgenannten Preise auch darnach gestellt, dass man mindestens die Hälfte unterbieten wird. Ob die Schuld an diesen misslichen Zuständen an den Italienern oder den ausländischen Touristen liegt, soll dahingestellt sein. Jedenfalls ist es ein Faktum mit dem man rechnen kann, wie ich aus häufiger, persönlicher Erfahrung weiss, und der Krieg wird darin wohl schwerlich Wandel schalfen, wie sehr die Maccaroniesser sich auch nach unserer Wiederkehr sehnen werden.

H ö c h s t e Blütezeit 5. und 4. Jahrh . v o r Chris t i .

Die Griechen: A t h e n a d e s , O l y m p i o s , D e x a m e n o s und der Siziiianer P h r y g i l l o s . Diese schnitten sowohl Gemmen als Münz-stempel.

2. Jahrh. v o r Christ i bis Impera tor A u g u s t u s .

P y r g o t e l e s , P h e i d i a s , L y c o m e d e s , P h i l o n , O n e s a s , A t h e n i o s , Seleukos , P r o t a r c h o s , A n a x i l a s , B o e t h o s , Nikandros , T h e o d o r o s von Samos (schnitt den Smaragd des Polykrates) Dioskorides (von ihm Augustus Zeitgenossen und seine Söhne), A s p a s i o s , G n a y o s , S o l o n , G l y c o s , A p o l l o n i u s , Herophilos , Hyllos , E p i t y n c h a n o s , Aulus , P h i l e m o n o s , A g a t h o p u s , Pam-philos, E n t y c h e s , S o r o s , M y c o n o s , S o s t r a t o s , T e n e r o s , Diodoros , K o i n o s , A l e x o s Quintus , P o l y c l e t o s , A g a t h a n g e l o s , A n t e r o s , T r y p h o n . Unter Tiberius: A e l i u s . Unter Caligula: Alpheus u n d A r e t h o n . Unter Titus: Nikandros und E v o d u s . Unter Hadrian: A n t a e u s und Hyllos . Unter M a r c Aurelius: E p o l i e n o s .

Die meisten dieser Gemmenschneider sind Griechen. Von den Römern sollen nur Aquilus F e l i x , Quintilius und Rufus an-erkennenswertes geleistet haben.

Obige Angaben sind dem Buche: K u n s t g e w e r b l i c h e Alter-tümer und Kuriositäten von G r a e s s e - J a e n n i c k e (Verlag Richard Carl Schmidt & Co., Berlin) entnommen und habe mich übrigens zur Nachprüfung derselben Quellen (Künstler-Lexikon) wie die Verfasser des obigen Buches bedient. Genanntes Buch von Franz M. Feldhaus neubearbeitet, sei allen weiter Studierenden an-

S

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gelegentlichst empfohlen, schon allein wegen des hinten im Buche befindlichen sehr reichhaltigen Markenverzeichnisses für aller Art kunstgewerbl. Altertümer und Kuriositäten.

14. Jahrhundert .

C l o u e t , Pierre, Paris, Steinschneider. Tätig um 1352.

15. Jahrhundert .

A m i c i , Giulliano di Sc ipione . Tätig um 1472 am Hofe des Papstes Paul II. B e r k e n , Louis van, Brügge. Soll angeblich 1456 das Diamantschleifen erfunden haben. Apokryphisch, da diese Fertigkeit nachweislich viel früher geübt, schon um das Jahr 1000. Donateflo , eigentl. Donato di Niccolo di Betto B a r d i , Florenz 1386, + 1466 daselbst. Berühmter Bildhauer, Erzgiesser und Steinschneider. F u r n i o , Francesco, Bologna um 1500. Edelsteinschneider.

16. Jahrhundert .

Anichini , Francesco, Ferrara , + 1545 (n. A . Lebzeit 1449—1526) in Venedig. Fertigte Gemmen von ausserordentlicher Zartheit und Schärfe des Schnittes. Von seinen, die gleiche Kunst aus-übenden 3 Söhnen A n d r e a , Cal is to und L u i g i , hat besonders letzterer (tätig um 1540—1570) hervorragende Arbeiten geschaffen. A v a n z i , Nicolo, Verona. Tätig in Rom um 1510. Lasurstein-und Kristallarbeiten. B e l l i , Valer io , gen. Valerio Vicent ino , geb. 1468 in Vicenza , + 1546 daselbst. Edelsteinschneider und Medailleur 1. Ranges. Schul prächtige Gefässe, Hostienteller und Kassetten aus Bergkristall, sowie treffliche Gemmen und Medaillen. B e r n a r d i , Giovanni, nach seinem Geburtsort di Castel Bolognese genannt, geb. 1495, + 1555 in Faenza. Berühmter Kristall-Edel-stein- und Stempelschneider. Fertigte lür Papst Clemens VII., Kaiser Karl V., Alfonso I. und für mehrere Kardinäle wundervolle Intaglien in Kristall sowie Stempel und Medaillen. B i r a g o , Cei-mente, Mailand, +in Madrid um 1592 als Hofsteinschneider Philipp II. C a l a b r e s e , Domenico, Rom. Tätig um 1580. Berühmter Gemmen-schneider. C a r r a d o s s o , eigentl. Ambrogio F o p p a , Pavia 1446, + um 1530 in Rom. Bildhauer, Medailleur und Gemmenschneider. C a r a g l i o , Giovanni, Jacopo, wahrsch. geb. in Verona (n. A. Parma) 1498 oder 1500 (n. A . 1526), + 1570 bei Parma. Berühmter, viel-seitiger Künstler. Kupferstecher, Radierer, Stein- und Stempel-schneider und Architekt. A m Hofe Sigismund I. von Polen. Aus-gezeichnete Gemmen. Cell ini , Benvenuto, Florenz, geb. 1500,

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+ 1571 daselbst. Berühmter Goldschmied, Bildhauer, Erzgiesser und Stempelschneider. C e s a t i , Allessandro (genannt Grechetto), geb. auf Cypern (n. Ä . in Mailand) um 1500, + 1570. Edelstein-schneider (Kameen) und Medailleur. Arbeitete für Henri II. und Papst Paul III. F o n t a n a , Annibale, Mailand, + 1587. Stein-schneider, Gemmen und Kameen. Kassette in Bergkristall. F o n t e n a y , Julien de , Par is , 1615. Arbeitete für Henri IV. Gemmen und Kameen. Sein Sohn C l a u d e , war 1644 auch Hofsteinschneider. F r ö s c h l , Benedikt, Augsburg. Arbeitete lür die Herzöge von Bayern. Hoison, Guillaume, Paris. Tätig um 1520—1550. L o b s i n g e r , Hans, Nürnberg, Edelsteinschneider. M a r m i t t a , Lodovico, Parma, Edel-steinschneider. Kameen. Sein Sohn Lorenzo ebenfalls. Miseroni , Hieronimus. Holedelsteinschneider Kaiser Rudolf II. in Prag. In der Kunstkammer zu Wien von ihm einen 4 Fuss hohen Pokal aus Bergkristall. N a s s a r o (Nasaro) , Matteo del, Verona, geb. vor 1500, + vor 1550 in Paris (n. A . 1518+) . Edelsteinschneider und Goldschmied. Arbeitete für Franz I. P e s c i a , Maria Pedro da, R o m , Edelsteinschneider. Tätig um 1510—1520 unter Leo X. Polo , Domenico di (gen. Domenico de' Camei). Edelsteinschneider, geb. 1495 , + 1 5 6 0 (n. A. 1565). Tätig in Florenz. Arb. für die Medici. Der Falschmünzerei verdächtig. R a i b o l i n i , Francesco di M a r c o (gen. H.Francia ) , geb. 1450 in B o l o g n a , + 1 5 1 7 ( n . A . 1530). Berühmter Maler , Goldschmied und Edelsteinschneider. Rossi , Giovanni Antonio de, Mailand um 1540. Lange in Florenz tätig. Schnitt vorzügliche Porträts in Edelstein. Arbeitete für die Medici. Von ihm grösster bekannter Kameo mit 7 Zoll Durchm. (Cosima, Eleonore v. Toledo mit ihren Kindern). Ferner Kamee mit 7 Medici nach der Natur. Ross i , Properzia de, Bologna, + 1 5 3 0 (n. A . 1539). Schnitt in Edelsteinen. S a n t a C r o c e , Filippo da , geb. um 1560 in Urbino. Tätig in Genua. Schnitt in Holz und Stein. Trezzo, Jacopo, Mailand, + 1 5 8 9 (n. A. 1587). Sehr berühmter Bildhauer, Edelsteinschneider und Medailleur Felipe II. und anderer Fürsten. E r erfand den Diamantschnitt.

17. Jahrhundert .

B a r r i e r , Frampois, Julien, Laval , 1680 , + 1 7 4 6 Paris. Hof-graveur Louis X V . Borghigiani , Francesco, Florenz, Rom. Tätig um 1 7 2 7 , und seine Tochter Anna . Kameen und Gemmen. C a l u w a e r t s (Calvaert) , Fran^ois, Antwerpen, + 1647 Brüssel. Hofsiegelschneider. Sein gleichnamiger Sohn tätig 1633—1663.

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Codord (Coldorä), Olivier, Paris. Kameen, Porträts 1. Ranges. Arbeitete für Henri IV. und Louis XII . D u p r ä , George, Paris. Hofmedailleur Heinrich IV., Louis XIII. und Louis X I V . Sein Bruder Guillaume D., Paris, 1594—1647 schnitt schönc Gemmen. Hoeflcr , Georg, Nürnberg, + 1632 Prag, Edelsteinschneider. Kilian, Lucas , Augsburg, 1579, + 1637 daselbst. Kupferstecher und Edel-steinschneider. Meist tätig in Italien. Wurde der deutsche „Pyr-goteles" genannt. F o r t o r i n o , Francesco und Gius. , Mailand. Edelsteinschneider 1. Ranges.

18. Jahrhundert .

B e r n a b e , Feiice, Antonio, Maria, Florenz, geb. 1720. Anti-kisierte Gemmen. B u r c h , R. A . , London, geb. 1730, + 1814. Costanzi , Carlo, Neapel, geb. 1703, f nach 1753 in Rom. Edel-steinschneider. Sohn Giovannis. C o s t a n z i , Giovanni, Neapel, geb. 1664, + 1754 in Rom. Arbeitete am Hofe Rudolf II. in Prag. F a b i , F., Maria, Venedig, 1750, + um 1755. Antikisierte Gemmen. Ginghi, Francesco, Florenz, 1680, f 1768, Neapel, Hof-Gemmen-schneider. G u a y , Jacques , Marseille, 1715 , -J- 1787 Paris , Hof-Steinschneider. Arbeitete viel für Louis X V . Der bedeutendste Steinschneider des 18. Jahrhunderts. Laudi , Domenico, geboren in Lucca . Tätig um 1720 in Rom als Edelsteinschneider. Moerik-hofer (Morikofer), Joh. Kasp., Frauenfeld, 1733, f 1800, Medailleur. Moerikhofer (Morikofer), Joh. Melchior, geb. 1706, + 1761. Tätig in Bern als Medailleur. Nat ter , Joh. Lorenz, Biberach 1705, + 1 7 6 3 St. Petersburg. Steinschneider und Medailleur. W a r auch in England und Italien tätig. O c h s , Johann Rudolf, B e r n , 1673, f 1749 (1750 ?) in London. Edelsteinschncider und Obermünz-meister unter Georg I. in England. Sein Sohn Joh. Rudolf d. J., geb. 1 7 0 4 , •}• 1788. Folgte ihm im Amt. O e c h s l e i n , Christian D a n . , Nürnberg, + 1736 , Regensburg, Edelsteinschneider. Sein Sohn Joh. L o r e n z , 1715—1778 ebenfalls. Pichler , Johann, Neapel, 1734, + 1791 Rom. K. K. Steinschneider und Kupferstecher. P i c h l e r , Johan Joseph, Rom 1740 , + nach 1820. Professor und Hof-steinschneider in Wien. P i c h l e r , Joseph A n t o n , Br ixen, 1697, -f-1779 Rom. Vater obiger zwei und von Ludwig P. War Wieder-hersteller der Steinschneidekunst. P ichler , Ludwig, Rom, f 1835 in Wien als Steinschneider und Professor an der Akademie. Vergl. Rollet, die 3 Meister der Gemmoglyptik Antonio, Giovanni undLuigiP.Wien 1874. P o m p a d o u r , J e a n n e Antoinette,Marquisede,

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Paris 1721, + 1 7 6 4 in Versailles. Diese ausserordentlich begabte Maitresse von Louis X V . schnitt auch zahlreiche Steine nach Guay, der ihr Lehrer war. R i v a z , Jean de, Paris, 1710. Schnitt schöne Kameen und Gemmen. Sirifes , Lodovico (Louis) , Wien, 1765, + 1808 Florenz. Goldschmied und Kameenschneider. Sirletti , Flavio und Sohn F r a n c i n o . Tätig in Ferrara und Rom. Berühmte Steinschneider.

19. Jahrhundert .

B a r b e t , Adrien, Paris, geb. 1832. Bedeutender Steinschneider in antikisierten Sachen und Landschaften. B e l t r a m i , Giovanni, Cremona, geb. 1777, + 1854 daselbst. Schnitt wundervolle Kameen für den österreichischen Hof und für Eugen Beauharnais. Berini , Antonio, Rom, geb. 1 7 7 0 , + n a c h 1830, Edelsteinschneider. Gemmen und Kameen. Schüler von Johann Pichler in Rom. B r o w n e , William, London, 1 7 4 9 , + 1825 London. Gemmenschneider der Kaiserin von Russland und Ludwig X V I . in Paris, an dessen Hof er lebte. Calandrell i , Giovanni, Neapel 1830, + 1 8 5 2 Berlin, Edel-steinschneider. Gemmen und Kameen. C e r b e r a , Nicolo, Rom, 1793, + 1869. Medailleur und Stempelschneider am päpstlichen Hof. C h a p l a i n , Jules Clement, Mortagne (Orne) , 1839, + 1909 Paris. Bildhauer und Medailleur. Grosser Rompreis. David , Adolphe, Paris, 1828, + 1 8 9 6 . Schnitt erstklassige Kameen, meist antikisierte. D o m a r d , Joseph Frangois, Paris, 1792, + 1858 daselbst, Medailleur. F a c i u s , Angelika, Weimar, 1806, + 1 8 8 7 . Bildhauerin, Stempel-und Steinschneiderin. Ausgezeichnete Bildnisgemmen. Tochter und Schülerin von Facius , Friedr. Wilh., Greiz, 1764, + 1843 als Hofmedailleur in Weimar. Medailleur und Intaglien. F r a n g o i s , Henri Louis , Paris. Tätig 1 8 6 7 — 1 8 8 9 , + 1896. Kameen und Gemmen. Galbrunner , Paul Charles, Paris. A b 1850 erstklassige Kameen und Gemmen. Giromett i , Giuseppe, Rom, 1780, + 1 8 5 1 daselbst. Berühmter Edelsteinschneider und Medailleur. Gemmen und Kameen. W a r besonders geschickt in der Benutzung der Farbenschichten beim Schnitt in Edelsteinen. G o u l a r d , Felix Emile, Paris, geb. 1842. Bedeutendster Edelstein- und Gemmenschneider der Gegenwart. Hildebrand, Bernard, Paris, geb. 1870. Kameen und Gemmen. Jeuffroy, Romain, Vincent, Rouen, geb. 1749, + 1826 in St. Germain-en-Laye. Edelsteinschneider, tätig in Italien und Paris. L a n g , Joseph, Innsbruck, geb. 1 7 7 6 , + 1835, Medailleur. Ober-graveur des K. K. Hauptmünzamtes. P i s t r u c c i , Benedetto, Rom, geb. 1780 ( ? ) , + 1853 bei Windsor. Medailleur und Edelstein-

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Schneider. Obermünzgraveur in London. Eine H e l e n a P . und M a r i a E l i s a P . , vermutlich seine T ö c h t e r , waren in Rom als geschickte Steinschneiderinnen tätig. T i o l i e r (Thiolier) , Pierre Joseph, London, geb. 1763, f 1819 in Bourbonne-les-Bains , Medailleur. 1 8 0 3 — 1 8 1 6 Haupt -Münz- und Siegelgraveur zu Paris . Sein Sohn T i o l i e r (Thiolier), Pierre Nicolas, Paris , geb. 1784, + 1853 daselbst. Medailleur und Bildhauer folgte seinem V a t e r im A m t als Haupt-M ü n z - G r a v e u r .

Einige bedeutende europäische

Bronzen- und Erzgiesser. Caffieri . Zu dieser Bildhauerfamilie gehören : P h i l i p p e C . ,

geb. 1 6 3 4 in R o m , f 1716. J a c q u e s C . , geb. 1678, f 1755, P h i l i p p e j u n . C . , geb. 1714, + 1 7 7 4 , J e a n J a q u e s C. , geb. Paris , 1725, + 1 7 9 2 daselbst. Letzterer war der bedeutendste dieser Familie. Arbeitete vieles für den König. C l o d i o n , eigentl. C l a u d e M i c h e l , Nancy , geb. 1738, + 1 8 1 4 Paris . Berühmter Bildhauer. B r o n z e -Gruppen und -Statuen. D u p l e s s i s , Claude Thomas , Paris , geb. 1750, + 1774. Modelleur, Hofziseleur. Vasengarnituren. F o r e s t i e r , Pierre Auguste , Paris , geb. 1755, + 1 8 3 8 . Modelleur. Vasengarni turen, Wandleuchter . G a l l i e n , Paris , 1755. Prachtpendules und V a s e n -garnituren für die königl. Schlösser . Goutifere (Gouthifere), Paris , geb. 1740. Meister 1. Ranges. Sehr mannigfaltige Arbeiten. A m höchsten bezahlt. M a r t i n c o u r t , P a r i s , 1770. Prachtleuchter . O s m o n d , Paris , 1770. Uhrgehäuse . P r a d i e r , J a m e s ( Jean Jacques) , Genf, geb. 1792, + 1862 in Bougival . Berühmter Bildhauer. B r o n z e -Gruppen und -Statuen. S a i n t - G e r m a i n , Paris , 1770. Uhrgehäuse . T h o m i r e , Pierre Philippe, Paris , geb. 1751, + 1 8 4 3 daselbst. Bild-hauer an der Manufaktur in Sfevres. Bronzegruppen, Bildnisbüsten, Kamingarnituren, Kandelaber etc. Hochbezahlt .

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Page 128: Porzellan Fibel

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Page 129: Porzellan Fibel

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Page 131: Porzellan Fibel

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Page 132: Porzellan Fibel

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Page 136: Porzellan Fibel

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Karl Kempe, Otto Schillstr. 2 ! List & Franke, Thalstr. 2

(Autographen) Oskar Pautzsch, Querstr. 12 Peter Pingel, Weststr. 18 Friedrich Redder, Thomaskirch-

hof 21, Münzen u. Medaillen | C . E . Schilling, Grimmaischestr. 2

L. Seidel Nachf., Windmühlen-str. 39, Stiche, Handzeichn. etc.

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Page 137: Porzellan Fibel

— 125 —

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Lüneburg Th. Blanquett E . Henke Henke & Witte

Luzern (Schweiz) Theodor Fischer, Haldenstr. 19,

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Page 139: Porzellan Fibel

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Nordhausen J. Hecht Herrn. Mühlan

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Page 140: Porzellan Fibel

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Page 141: Porzellan Fibel

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Page 142: Porzellan Fibel

— 130 —

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Würzburg Karl Bender Jul. Cahn L. Dassing J. A. Friedrich

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Zabern Pauline Wolf

Zittau H. Garbe Oscar Liske

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Page 143: Porzellan Fibel

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Page 144: Porzellan Fibel

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Page 145: Porzellan Fibel

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auf gummierten und perforierten Streifen, also fix und fertig zum Aufkleben geliefert:

die Adressen der llluseen in D e u t s c h l a n d ca. 5 8 0 Stück zu M 1 8 . — n O e s t e r r e i c h - U n g a r n . , • • „ 5 5 „ n n 6 — n Dänemark, S c h w e d e n , N o r w e g e n 60 „ n » 6 . — j, der S c h w e i z . . . . n n 5 — n den Niederlanden . . . . „ 6 0 „ » 51 6 — n Belgien • • n 45 „ n n 6 . -„ S p a n i e n . . „ 6 0 „ » n 6 . —

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Page 146: Porzellan Fibel

- 134 —

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hoffen wir gleich wieder in der L a g e zu sein, die patentierten primissima schwedischen

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in Paketen und Säcken , sowie

etc etc.

der allbekannten und beliebten Marke, dem freien Handel offerieren zu können und halten uns bis dahin unserer

zahlreichen, verehrten Kundschaft bestens empfohlen. A L F R E D K O C K & CO.

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1 i Seite Mark 7 5 . — V« , * 40 .— 7« „ , 2 5 . -

F e t t d r u c k d e r F i r m a im A n - und V e r k a u f s -A d r e s s e n - V e r z e i c h n i s Mark 3 . —

jede weitere Zeile, bis zusammen 5 Zeilen . . „ 1 . — Bei den nächsten Auflagen wird jeder weitere T e x t ausser F i r m a n a m e und A d r e s s e nur gegen Zahlung aufgenommen.

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selben Bedingungen.

Page 147: Porzellan Fibel

135 —

an der Ausübung meiner gewöhnlichen geschäftlichen Be-tätigung für mein schwedisches Etablissement behindert, beschäftige ich mich währenddes ebenfalls mit Kunst-Handel .

Irgend eine geschlossene Sammlung

alter Tassen, Teller, Service, Gläser etc., sowie ab und zu auch

alteMiniaturen (häufiger sehr schöne modernere Stücke)

habe ich jetzt gewöhnlich immer zum Verkauf aus Nach-lassen infolge Todesfall etc.

Nachfragen und Angeboten sehe ich stets mit Dank entgegen, indem ich prompte, beste und zuverlässige Be-dienung garantiere.

Der Herausgeber.

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Page 148: Porzellan Fibel

136

Inhaltsverzeichnis.

Seite

1. Er läuterung einiger Kunst - und Fachausdrücke . . . 5

2. Europäische Zeitalter-Tafel 15

3. Allgemeines über das Porzellan, seine Geschichte und Herstellung 16

4. Ueber das S a m m e l n keramischer Kunsterzeugnisse . . 45

5. E ine deutsche kulturgeschichtliche H o c h b u r g für Porzellan 49

6. Ortsverzeichnis der gegenwärtig existierenden deutschen Porzellanfabriken 54

7. 8 Steindrucktafeln mit den hauptsächl. europ. Porzellan-Marken und M o n o g r a m m e n n a c h 5 6

8. Allgemeines über den Kunst- und Antiquitäten-Schwindel 57

9. Kunstauktionen 7 5

10. Verkaufsbedingungen verschiedener Kunstauktionshäuser 83

11. Adressen von deutschen und ausländischen Kunst -auktionshäusern 8 8

12. Einige der bedeutendsten europ. Miniatoren, Illuminatoren 89

13. „ „ „ „ Miniaturmaler . . . . 91

14. „ „ „ „ Emailmaler 93

15. „ „ „ „ Glasmaler 94

16. , „ , „ Bildschnitzer in Holz und Elfenbein 97

17. „ „ „ „ Kunsttischler (K. T. ) und Holzintarsiatoren ( J . ) . 101

18. „ „ , „ Steinschneider und Me-

dailleure 104

19. „ „ „ „ Bronze- und E r z g i e s s e r 110

20 . Verzeichnis von Kunst-Fachli teratur , -Fachzeitungen . 111

21 . N a c h Städten geordnete Adressen von Kunst - und Antiquitäten - Händlern in Deutschland, Oesterreich-Ungarn , Polen, die Schweiz etc 115

22. A n n o n c e n - A n h a n g 131

Page 149: Porzellan Fibel

Voranzeige.

Die nächste Äufiage wird noch enthalten:

Einige der bedeutendsten europ. alten Maler

n n h » n Bildhauer

„ „ „ „ „ Meister in Edelmetallarbeiten

„ „ „ „ „ WaHenschmiede

„ „ „ Instrumentenmacher

» „ , - , Uhrmacher

sowie nach Porzellan eventl. noch ein Kapitel über F a y e n c e mit

Fabriken-Verzeichnis etc.

Das derartig vervollständigte und mit weiteren interessanten

Illustrationen versehene Exemplar der nächsten Auflage dürlte sich

aul ca. Mk. 7 . — stellen. Vorausbestellungen darauf sehe ich gern

zeitig entgegen, da derartige kleine Auflagen gewöhnlich bald ver-

griffen und ich die Bestellungen s. Zt. dar Eingangsreihe nach

erledigen werde.

Aus technischen und übrigens durch den Krieg hervorgerufene

Ursachen, war es mir leider nicht möglich schon die erste Aullage

der obigen Voranzeige für die nächste entsprechend komplett zu

machen.

Der Herausgeber.