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Postvertr iebsstück G 3667 I ISSN 0179 - 254741. Jahrgang
Die Ze i t s ch r i f t de r DEUTSCHEN JUGENDFEUERWEHR Februar 2014
2lauffeuer
Versuche zum Thema: BRENNEN & LÖSCHEN
2-2014 lauffeuer
Experimente
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Sicherlich kennt Ihr die Situation: Ihr möchtet einStreich holz an der Reibefläche der Streichholzschachtelentzünden, doch es klappt erst beim dritten Anlauf. Wel-che Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein Stoffbrennt?Ein Feuer entsteht nur dort, wo ein brennbarer Stoff vor-handen ist. Brennbare Stoffe können fest, flüssig odergasförmig sein. Auch kann keine Verbrennung ohne Sau-erstoff stattfinden. Je mehr Luft an das Feuer kommt,desto mehr Sauerstoff erhält das Feuer. Wenn ein brenn-barer Stoff und Sauerstoff vorhanden sind, gibt es den-noch kein Feuer. Erst muss die spezifische Zündtempera-
tur des Stoffes erreicht werden. Diese drei Faktoren, diedie Voraussetzung für einen Brand sind, stellt man
übersichtlich im Verbrennungsdreieck dar.Verbrennungsprozesse sind aus unserem Alltag
nicht mehr wegzudenken. Der Verbrennungsmo-tor macht uns mit dem Auto erst mobil, eine
Heizung gibt Wärme ab durch Verbrennenvon Energieträgern und wer freut sich nicht
über ein gemütliches Lager- oder Kaminfeuer? Gleichzei-tig ist Feuer aber auch gefährlich und kann völlig außerKontrolle geraten. Sobald die Feuerwehr die Brandklasse kennt, kann siezum Löschen die richtigen Mittel einsetzen. Dies ist sehrwichtig, da das falsche Löschmittel zur weiteren Ausbrei-tung des Brandes oder gar zu einer Explosion führenkann.Wir haben für Euch einige Versuche rund um das Thema„Brennen und Löschen“ zusammengestellt. Mit Hilfe die-ser Versuchsauswahl sollte es möglich sein,
den Umgang mit Feuer und die wichtigsten Löschmetho-den zu vermitteln.Einige Videos der Versuchsreihe mit unserem Expertenhaben wir für Dich auf lauffeuer -online bereitgestellt.Viel Spaß beim Reinschauen und natürlich beim Experi-mentieren. Aber sei vorsichtig und beachte die Sicher-heitstipps!
Sicherheitstipps für ExperimenteDamit Du auch sicher mit Deinen Experimenten startenkannst, haben wir hier ein paar Sicherheitstipps zusam-mengestellt, die Du bei Versuchen und Experimenten be-achten solltest:! Kinder und Jugendliche vorher über die möglichen Ge-
fahren bei den Experimenten informieren.
! Feuerfeste (nicht brennbare) Unterlage für die Experi-mente verwenden.
! Löschdecke und Feuerlöscher in der Nähe bereithalten
! Auf jeden Fall eine Schutzbrille, eventuell auch Schutz-handschuhe tragen (je nach Materialien und Experi-ment).
! Plexiglas-Scheibe als Schutz zwischen Experimentier-tisch und Zuschauern aufbauen.
! Zuschauer nicht in grelles Licht schauen lassen (z.B.brennendes Magnesium).
! Kleidung aus Baumwolle, je nach Experiment eventuellauch Feuerwehr-Schutzkleidung tragen.
! Den Raum nicht verlassen und die Kinder und Jugendli-chen mit den Versuchsgegenständen alleine lassen.
! Für alle Fälle den Flucht- und Rettungsplan einprä-gen.
Feuer & Flamme – Brennen & Löschen
Sauerstoff W
ärme
brennbarer Stoff
bei richtigemMengenverhältnis
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Experimente
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Verpuffung
DENK DARAN
- Schutzkleidung- Schutzbrille
DAS BRAUCHST DU
- Chips-Dose- Feuerzeug- Feuerzeugbenzin
DAS MUSST DU VORBEREITEN
In die Chips-Dose bohrst Du etwa 2 Zentimeter über demunteren Boden ein Loch mit etwa 3 Millimeter Durchmes-ser. In die Dose gibst Du ein lockeres Bällchen (Durchmes-ser 1 bis 2 Zentimeter) aus Stahlwolle.
SO GEHT’S
Du gibst drei Tropfen Feuerzeugbenzin in die Chips-Dose.Vielleicht musst Du in der genauen Zahl der Tropfen nochetwas nachbessern. Das ermittelst Du am besten durchVorversuche. Die Dose mit dem Deckel verschließen undkräftig schütteln. Den Deckel musst Du anschließend ab-nehmen und lose drauflegen. Halte dann die Flamme desFeuerzeugs vor das Loch der Chips-Dose.
AUFRÄUMEN
Die Versuchsreste kannst Du bedenkenlos im Hausmüllentsorgen.
Sauerstoff als Voraussetzung für das Brennen
DAS PASSIERT
Die Dämpfe zünden und der Deckel fliegt davon.
UND WARUM?
Wenn das austretende Gemisch mit einer Verpuffungzündet, ist der Zünd- oder Explosionsbereich desBenzin/Luft-Gemisches getroffen. Ein zu mageres oder zufettes Gemisch zündet nicht.
KLINGT KOMISCH, IST ABER SO
Die Kugel aus Stahlwolle unterstützt die Durchmischungder Benzindämpfe in der Dose. Um die Benzinkonzentra-tion gut zu treffen, solltest Du die genaue Tropfenanzahlin Vorversuchen ermitteln. Benzindämpfe sind schwererals Luft. Wenn der Deckel zu dicht schließt, fließen nichtgenügend Dämpfe aus dem Loch und zünden nicht. Wirdder Deckel nach dem Schütteln nur locker aufgelegt,sollte es funktionieren.
AUFRÄUMEN
Die Versuchsreste kannst Du bedenkenlos im Hausmüllentsorgen.
DAS BRAUCHST DU
-Teelicht-Becherglas oder hohes Wasserglas
SO GEHT’S
Ein Becher- oder ein Wasserglas über das brennende Tee-licht stülpen.
DAS PASSIERT
Schon nach wenigen Sekunden wird die Flamme unterdem umgestülpten Glas nach und nach kleiner, bis sieletztendlich völlig erlischt.
UND WARUM?
Durch das Überstülpen wird ein luftdicht abgeschlossenerRaum simuliert. Durch das Glas ist das Volumen des Rau-mes begrenzt. Der Brennvorgang verbraucht Sauerstoff.Dies hat zwangsläufig zur Folge, dass sich die Sauerstoff-konzentration verringert. Nach kurzer Zeit ist nicht mehrgenügend Sauerstoff vorhanden und die Flamme erstickt.
KLINGT KOMISCH, IST ABER SO
Beim Verlassen eines brennenden Zimmers oder einerbrennenden Wohnung sind nach Möglichkeit Fenster undTüren zu schließen. Dadurch soll verhindert werden, dassLuft ungehindert zum Brand gelangen kann und derBrennvorgang weiterläuft.
Wird das Becherglas über dieKerze gestellt, ist der Sauerstoffnach kurzer Zeit verbraucht unddie Flamme erlischt.
Ausreichend Sauerstoff ist Voraus-setzung für den Brennvorgang.Noch brennt die Flamme derKerze.
Du möchtest den Deckel der Chips-Dose fliegen sehen? Das Video zum Versuch findest Du auf www.lauffeuer-online.de.
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Experimente
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DENK DARAN
- Schutzkleidung- Schutzbrille
DAS BRAUCHST DU
- Gasbrenner- Spraydose mit Sprühöl- Holzspan- Heizöl
SO GEHT’S
Zuerst tauchst Du den brennenden Holzspan in Heizöl.Die Flamme erlischt.Danach richtest Du den Strahl der Spraydose aus etwa 20 cm Entfernung in die Flamme des Gasbrenners.
DAS PASSIERT
Es gibt eine lange Stichflamme mit deutlich merkbarerWärmestrahlung. Bei abnehmendem Druck der Spray-dose kann die Flamme in Richtung Düse der Spraydosewandern. Vorsicht ist geboten!
ACHTUNG
Richte die Spraydose niemals in Richtung der Zuschauer!Je nach Inhalt und Druck kann die Stichflamme bis zuzwei Meter lang werden!
UND WARUM?
Ein brennender Holzspan verlöscht beim Eintauchen inHeizöl. Das Spray aus der Dose brennt mit großerFlamme. Auch hier ist die große spezifische Oberflächemaßgebend.
KLINGT KOMISCH, IST ABER SO
Bei dem Heizöl kann der Luftsauerstoff nur an der Flüssig-keitsfläche mit dem brennbaren Stoff in Kontakt kom-men, ein sehr ungünstiges Verhältnis. Die kleinen Tröpf-chen aus der Spraydose können sich ideal mit dem Luft-sauerstoff umgeben und brennen daher mit langerFlamme. Dieser Effekt wird dadurch verstärkt, dass alsTreibmittel in den Spraydosen oftmals brennbare Gase(beispielsweise Propan oder Butan) verwendet werden.
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Die Versuchsreste kannst Du bedenkenlos im Hausmüllentsorgen.
Stichflamme mit Spraydose
Auf offenes Feuer gerichtet, erzeugt
das Deo-Spray dieseimposante
Stichflamme.
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Staubexplosion
DENK DARAN
- Schutzkleidung- Schutzbrille
DAS BRAUCHST DU
- 3 Teelichter- Esslöffel- zirca 30 Zentimeter langes Blasrohr- Lykopodium (Bärlappsporen) (gibt es z.B. online zu kau-
fen)
SO GEHT’S
Die Teelichter stellst Du dicht zusammen und entzündestsie. Auf die Spitze des Esslöffels (maximal ein Viertel)gibst Du das Lykopodium. Das Blasrohr ziemlich waag-recht auf den Löffel setzen und kräftig in das Rohr pus-ten.
DAS PASSIERT
Das Pulver wird fein zerstäubt in die Kerzenflammen be-fördern und verbrennt mit einer Stichflamme.
UND WARUM?
Dieser Versuch zeigt die Reaktivität von Substanzen inAbhängigkeit der Teilchengröße (spezifische Oberfläche).Heißt, je größer die Oberfläche und je geringer das Volu-men, desto kleiner sind die Teilchen.
KLINGT KOMISCH, IST ABER SO
Von der Teilchengröße hängt auch das Brennverhalteneines Stoffes ab. Ein großes Holzscheit brennt nicht soschnell wie feine Holzwolle. Brennen ist eine chemischeReaktion, bei der sich ein brennbarer Stoff mit Sauerstoffverbindet. Je besser sich ein Stoff (kleinste Teilchendavon) mit Sauerstoff aus der Luft umgeben kann, destobesser oder auch schneller läuft die Reaktion ab.Stäube (beispielsweise Holz, Mehl, Kohle usw.) könnenexplosionsartig abbrennen, obwohl die kompakten Stoffenormal oder kaum brennen.
WUSSTET IHR, DASS....?
Lykopodium sind die pulverisierten Sporen der Bärlapp-pflanze. Bärlappsporen werden seit Jahrhunderten in derPyrotechnik eingesetzt, z.B. von Feuerspuckern auf demJahrmarkt.
AUFRÄUMEN
Die Versuchsreste kannst Du bedenkenlos im Hausmüllentsorgen.
Das Video zum Versuch findest Du auf www.lauf-feuer-online.de.
Ein kleiner Löffel Bärlappsporen …
...wird mit einem Blas-rohr …
...auf die Flammen derTeelichter gepustet.
Das führt zu diesemFeuerball.
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Experimente
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Metallbrand
DENK DARAN
- Schutzkleidung- Schutzbrille
DAS BRAUCHST DU
- Abdampfschale oder Deckel einer (Farb-)Dose- feuerfeste Unterlage (Backblech oder großer Teller)- Spritzflasche- Metalldrehspäne (beispielsweise Aluminium, Magne-
sium oder Legierungen daraus)
SO GEHT’S
Die Drehspäne möglichst dicht aufschichten (Durchmes-ser zirka 5 Zentimeter) und entzünden. Die Späne bren-nen zunächst mit heller Flamme. Nachdem die Flammenverloschen sind, bleibt ein Gluthäufchen übrig, das teil-weise mit einer grau/weißen Ascheschicht überzogen ist.Mit der Spritzflasche etwas Wasser auf die Glut spritzen.
DAS PASSIERT
Sofort entsteht grelles, gleißendes Licht und die Glutspritzt mit heftiger Reaktion auseinander. Weiße Aschesteigt auf und schwebt langsam wieder zu Boden.
UND WARUM?
Der Metallbrand läuft ohne Flammen nur in der Glut-phase ab. Verunreinigungen, bei unserem Versuch anhaf-tendes Kühlmittel von der zerspanenden Verarbeitung(Drehen), brennen aber zunächst mit Flamme ab, bevordie eigentliche Glut sichtbar ist.
KLINGT KOMISCH, IST ABER SO
Bei Metallbränden treten Temperaturen von über 2.000 °C auf. Wasser zersetzt sich bei diesen hohen Tem-peraturen in die elementaren Bestandteile Wasserstoffund Sauerstoff „thermische Dissoziation“ nennt man das.Dieses Knallgas reagiert sofort wieder explosionsartig.
WUSSTET IHR, DASS....?
Je heißer ein Metallbrand ist, desto gefährlicher ist derEinsatz von Wasser. Deshalb niemals Wasser als Löschmit-tel einsetzen.
ACHTUNG
Warnt die Zuschauer unbedingt vor dem grellen Lichtblitzbeim Kontakt des Wassers mit der Glut. Die Gefahr derAugenverletzung durch Blendung ist groß!
AUFRÄUMEN
Die Versuchsreste kannst Du bedenkenlos im Hausmüllentsorgen.
Das Video zum Versuch findest Du auf www.lauf-feuer-online.de.
Hier verbrennenam Metall
anhaftende Verunreinigungen.
Das Metall selbstbrennt ohne
Flamme.
Ein grelles, glei-ßendes Licht ent-
steht und die Glutspritzt aus der
Schale, sobald nurwenige Tropfen
Wasser hinzu ge-geben werden.
Je mehr Wasserhinzu gegeben
wird, desto hefti-ger wird die Reak-
tion.
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Experimente
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Stahlwolle
DENK DARAN
- Schutzkleidung- Schutzbrille
DAS BRAUCHST DU
- Tiegelzange- 9 Volt Blockbatterie oder Gasanzünder- feuerfeste Unterlage (Teller)- feine Stahlwolle
SO GEHT’S
Die lockere Stahlwolle musst Du mit der Tiegelzange an-fassen und sie dann kurz mit den Polen der Batterie inKontakt bringen.
DAS PASSIERT
Die feinen Stahldrähte beginnen zu glühen. Die Glutdurchzieht die gesamte Stahlwolle. Lege die durchgeglühte Stahlwolle auf der feuerfestenUnterlage ab.
UND WARUM?
Auch dieser Versuch zeigt die Reaktivität von Substanzenin Abhängigkeit der spezifischen Oberfläche. Heißt: Jegrößer die Oberfläche und je geringer das Volumen,desto kleiner sind die Teilchen. Von der Teilchengröße hängt auch das Brennverhalteneines Stoffes ab. Ein dicker Eisendraht oder ein kompak-tes Metallstück brennen auch in der intensiven Brenner-flamme nicht. Zum Brennen der feinen Stahlwolle reichtals Zündenergie der Kurzschlussstrom einer kleinen Batte-rie oder der Funke eines Gasanzünders aus.
KLINGT KOMISCH, IST ABER SO
Brennen ist eine chemische Reaktion, bei der sich einbrennbarer Stoff mit Sauerstoff verbindet. Je besser sichein Stoff (kleinste Teilchen davon) mit Sauerstoff aus derLuft umgeben kann, desto besser oder auch schnellerläuft die Reaktion ab.
Die feine Stahlwolle glüht schnell durch, obwohl die kom-pakten Stoffe (Draht, Metallstück) nicht brennen.
AUFRÄUMEN
Die Versuchsreste kannst Du bedenkenlos im Hausmüllentsorgen. Die Batterie aber gehört selbstverständlich inden Sondermüll.
In jedem Haushalt zu finden: Batterien und Stahlwolle (Topf-reiniger in der Küche).
Schon eine kurze Berührung reicht aus, dass die Stahlwolle inBrand gerät.
Jetzt wisst Ihr auch, warum Batterien neben vielen anderenGründen nicht in den Hausmüll gehören.
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Experimente
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DENK DARAN
- Schutzkleidung- Schutzbrille
DAS BRAUCHST DU
- große Kristallisierschale - Teller oder Metalldeckel für Kristallisierschale- kleiner Porzellantiegel oder Porzellanabdampfschale- Feuerzeug- kleiner Trichter- Mullbinde- Gummischlauch- Pflasterstreifen oder Isolierband- Feuerzeugbenzin- flüssige Seife
DAS MUSST DU VORBEREITEN
Überziehe die Öffnung des Trichters mit mehreren Lageneiner Mullbinde und fixiere diese mit Pflasterstreifen oderIsolierband. Den Gummischlauch schiebst Du auf denAuslauf des Trichters.Bedecke den Boden einer Abdampfschale mit flüssigerSeife und vermische diese etwa mit der gleichen MengeWasser. Den Trichter mit der Mullbinde musst Du nun indieser Mischung tränken.
SO GEHT’S
In die Kristallisierschale füllst Du etwa 1 Zentimeter Was-ser. Den Porzellantiegel stellst Du in die Schale, füllst ihn
mit ein wenig Feuerzeugbenzin und entzündest es an-schließend.Den Trichter mit den getränkten Mullbinden hälst Du anden Rand der Kristallisierschale und pustest in den Gum-mischlauch.
DAS PASSIERT
Der so entstehende „Löschschaum“ schiebt sich über dasbrennende Benzin und erstickt die Flammen.
ACHTUNG
Sollte der Seifenschaum zu dünn sein, zu schnell abbren-nen oder sollten aus anderen Gründen die Flammen nichtgelöscht werden, auf jeden Fall den Teller bereit haltenum damit die Flammen zu ersticken.
UND WARUM?
Löschen mit Schaum ist ein Löschvorgang mit ersticken-der Wirkung.
KLINGT KOMISCH, IST ABER SO
Dabei wird der brennbare Stoff und der Sauerstoff durchden Löschschaum direkt voneinander getrennt und da-durch der Brennvorgang unterbrochen. Als Nebeneffektwird das Brandgut durch das im Schaum enthaltene Was-ser (besonders bei Schwerschaum) zusätzlich gekühlt.
AUFRÄUMEN
Wenn das Benzin abgebrannt ist, kannst Du die Reste inden Abfluss spülen.
Löschen mit Schaum
Der „Lösch-schaum“ schiebt
sich über dasbrennende Benzin
und erstickt dieFlammen.
2-2014 lauffeuer
Experimente
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DENK DARAN
- Schutzkleidung- Schutzbrille
DAS BRAUCHST DU
- große Kristallisierschale- Teller oder Metalldeckel für Kristallisierschale- kleiner Porzellantiegel oder Porzellanabdampfschale- Feuerzeug- Salzstreuer - Löschpulver- Feuerzeugbenzin
DAS MUSST DU VORBEREITEN
Zum Mini-Pulverlöscher funk-tionierst Du einen Salzstreuerum, den Du mit Löschpulverbefüllst. Achte darauf, dass dasLöschpulver nicht klumpt undgut rieselfähig ist.
SO GEHT’S
In die Kristallisierschale füllstdu etwa 1 Zentimeter Wasser.Den Porzellantiegel stellst Duin die Schale, füllst ihn mit einwenig Feuerzeugbenzin undentzündest es anschließend.Mit dem „Pulverlöscher“ dann aus 20 bis 30 ZentimeternHöhe eine Pulverwolke über das brennende Benzinstreuen.
DAS PASSIERT
Die Flammen werden durch das Löschpulver erstickt.
UND WARUM?
Das Löschpulver greift bei Flammenbränden direkt in dieVerbrennungsreaktion zwischen brennbarem Stoff undSauerstoff ein, es „zerstört“ die Flamme.
KLINGT KOMISCH, IST ABER SO
Die Löschwirkung beruht auf dem sogenannten Inhibiti-onseffekt („inhibieren“= bremsen, verlangsamen der Ver-brennungsreaktion). Die einzelnen chemischen Vorgänge,die dabei ablaufen, sind äußerst komplex und zum Teilauch nicht bis in alle Einzelheiten geklärt.
ACHTUNG
Sollte der „Pulverlöscher“ nicht funktionieren, auf jedenFall den Teller bereithalten, um damit die Flammen zu er-sticken.
AUFRÄUMEN
Wenn das Benzin abgebrannt ist, kannst Du die Reste inden Abfluss spülen.
Löschen mit Pulver
Der Salzstreuer, gefüllt mit Lösch-pulver, wird zum„Pulverfeuerlö-scher“ umfunktio-niert.
Auf die Flammengestreut, hat dasLöschpulver eineerstickende Wir-kung.
2-2014 lauffeuer
Experimente/Lauffeuer „Retro-Seite“
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DENK DARAN
- Schutzkleidung- Schutzbrille
DAS BRAUCHST DU
- große Kristallisierschale - Teller oder Metalldeckel für Kristallisierschale - kleiner Porzellantiegel oder Porzellanabdampfschale- Feuerzeug- Spritzflasche mit Wasser gefüllt- Feuerzeugbenzin
SO GEHT’S
In die Kristallisierschale füllst Du etwa 1 Zentimeter Was-ser. Den Porzellantiegel stellst Du in die Schale, füllst ihnmit ein wenig Feuerzeugbenzin und entzündest es an-schließend.Mit der Spritzflasche Wasser in den Tiegel spritzen.
DAS PASSIERT
Die Flammen verlöschen nicht. Der Tiegel füllt sich, läuftüber und das brennende Benzin breitet sich in der Kristal-lisierschale aus. Die Schale mit dem Teller abdecken und die Flammen er-sticken.
UND WARUM?
Wasser und Benzin sind nicht miteinander mischbar.Wasser hat eine größere Dichte, ist also schwerer als Ben-zin. Benzin schwimmt deshalb auf dem Wasser. Das Was-ser füllt den Tiegel. Das brennende Benzin läuft über undbreitet sich in der Kristallisierschale aus.
KLINGT KOMISCH, IST ABER SO
Bei nicht mit Wasser mischbaren brennbaren Flüssigkei-ten ist Wasser als Löschmittel nicht geeignet. Das falscheLöschmittel wird zu einer Ausbreitung des Brandes füh-ren.
AUFRÄUMEN
Wenn das Benzin abgebrannt ist, kannst Du die Reste inden Abfluss spülen.
Brandausbreitung durch Wasser – falsches Löschmittel
Das brennende Benzin breitet sich in der Schale aus.
Mit dem Teller wird den Flammen der Sauerstoffentzogen.
… wie sich die Zeiten ändern. In diesem Jahr feiert bekanntlich die DEUTSCHE JUGENDFEUERWEHR(DJF) den 50. Geburtstag und das lauffeuer schaut auf das 40. Erscheinungsjahr zurück. Im Januar1974 erschien die erste Ausgabe des lauffeuers als DJF-Mitteilungsblatt – natürlich in der damalsüblichen schwarz/weiß Optik. Heute sind die Jugendfeuerwehr und das lauffeuer sprichwörtlichbunter und vielfältiger geworden. Diesen Veränderungsprozess wollen wir mit unserer neuen Serie„40 Jahre lauffeuer“ dokumentieren. Wir haben uns in unserem Archiv nach Reportagen, Ge-schichten und Kuriositäten etc. „von damals“ umgeschaut und stellen diese als Reprint dem heutigenAnspruch an Zeitungsmache beim lauffeuer gegenüber. Vieles hat sich hier sicherlich inhaltlich undoptisch verändert – aber die Naturgesetze sind geblieben. Dies macht jedenfalls unser erster Serien-beitrag zum „Brennen und Löschen“ deutlich.
Das lauffeuer bedankt sich bei Robert Winkler, Chemie-Techniker und Kreisausbilder des KFV Wetterau, für die Durchfüh-rung der Versuche und dem Fotografen Sven Weber, Wehrführer der FF Nieder-Wöllstadt (Hessen).
40 Jahrelauffeuer