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Paul Watzlawick Eine Präsentation von Christian Seil und Maria Hoppichler an der Pädagogischen Hochschule Tirol, November 2013 © Die Presse/Michaela Seidler 1994 “Der Glaube, es gebe nur eine Wirklichkeit, ist die gefährlichste Selbsttäuschung” P.Watzlawick

Präsentation watzlawick

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Paul Watzlawick

  Eine Präsentation von Christian

Seil und Maria Hoppichler

an der Pädagogischen Hochschule Tirol, November

2013

© Die Presse/Michaela Seidler 1994Quelle: www.aeiou.at

“Der Glaube, es gebe nur eine Wirklichkeit, ist die gefährlichste Selbsttäuschung” P.Watzlawick

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❏ Leben und Werk

❏ Grundlegende Theorien und Forschungsfelder

❏ Kommunikationstheorie: Die 5 Axiome der Kommunikation

❏ Störungen und paradoxe Kommunikation anhand exemplarischer Beispiele

Übersicht

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Paul Watzlawick: Leben und Werk

 

Einen Hauptteil seiner Forschungstätigkeit erbrachte Paul Watzlawick im Mental Research Institute in Palo Alto.

Er veröffentlichte allein 18 Monografien.

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Paul Watzlawick - Leben

 

● geb. 1921 in Villach/Kärnten - gest. 2007 in Palo Alto

● Studium der Philosophie und Philologie

● Ausbildung zum Psychotherapeuten

● Lehrstuhl für Psychotherapie in El Salvador 1957-1960

○ Kommunikationsabläufe, systemische

Familientherapie

● Mental Research Institute im kalifornischen Palo Alto

● Lehrauftrag an der Stanford University 1967

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Paul Watzlawick - Werk

AUSWAHL der bekanntesten Werke:  

● Standardwerk: Menschliche Kommunikation. Formen,

Störungen und Paradoxien.

●Anleitung zum Unglücklichsein

●Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

●Wenn du mich wirklich liebtest, würdest du gern

Knoblauch essen – Über das Glück und die

Konstruktion der Wirklichkeit.

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Paul Watzlawick: Grundlegende Theorien und

Forschungsfelder

 

Methode:Watzlawick war Konstruktivist. Er versuchte Regeln und

wiederkehrende Strukturen in Kommunikationsabläufen festzustellen und damit auf die Beziehung der

kommunizierenden Personen rückzuschließen.Er ging von beobachtbaren Verhalten als wissenschaftlich

verlässlicher Quelle aus.

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Paul Watzlawick - Theorien und Forschungsfelder

 

○ Jeder lebt in seiner eigenen individuell zusammengesetzten Wirklichkeit und seinem eigenen Erfahrungshorizont.

○ Wir alle haben eine unterschiedliche Interpretation von Wirklichkeit.

○ Diese Interpretation bestimmt unser Verhalten.

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Paul Watzlawick - Theorien und Forschungsfelder

 

○ Verhalten ist gleichbedeutend mit Kommunikation

○ Menschliche Beziehungen manifestieren sich in menschlicher Kommunikation.

○ Bei längerfristiger Interaktionen (=Kommunikation) bilden sich Systeme (Familien, Paare, feste Gruppen)

○ In diesen Systemen wiederholen sich bestimmte Kommunikationsstrukturen = es gibt Kommunikationsregeln

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Paul Watzlawick - Theorien und Forschungsfelder

○ Kommunikationsprozesse verlaufen nicht linear, sondern sind rückkoppelnd (Teilnehmer stehen in einer Wechselbeziehung)

○ Kommunikationsabläufe sind offene Systeme (von vielen Faktoren beeinflusst: Umwelt, Beteiligte, Kontext) mit veränderbaren Regeln

○ versch. Faktoren können den Zustand eines Systems festigen (negative Rückkoppelungsmechanismen) oder zu neuen Regeln führen (positive Rückkoppelung).

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Paul Watzlawick - Theorien und Forschungsfelder

 

○ Durch Analyse dieser Strukturen kann die Beziehung der Teilnehmer einer Interaktion analysiert werden.

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Paul Watzlawick: Die fünf Axiome der

Kommunikation 

Watzlawick entwickelte eine Kommunikationstheorie, die auf fünf pragmatischen Axiomen aufbaut. Dieses Modell

wurde durch die Kommunikationspsychologie und die Gruppendynamik weiter verfeinert.

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1. Man kann nicht nicht kommunizieren

Praktisches Beispiel:Ein Beispiel wäre eine Frau im Wartezimmer eines Arztes, die die ganze Zeit nur auf den Boden starrt. Zunächst könnte man annehmen, sie würde nicht kommunizieren. Dennoch tut sie es, indem sie den anderen Wartenden nonverbal mitteilt, dass sie keinerlei Kontakt möchte.

Die Axiome

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2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt

"Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei letzterer den ersten bestimmt."

Praktisches Beispiel:In einer Diskussionsrunde werden Aussagen(Argumente) aufgrund Antipathie, willkürlich abgewertet.

Die Axiome

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3. Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung (Interpunktion)

Praktisches Beispiel:Eine Ehefrau beschwert sich, ihr Mann würde sich ständig zurückziehen. Der Mann jedoch weist darauf hin, dass er sich nur zurückziehe, weil seine Frau ständig an ihm herumnörgelt. Die Frau nörgelt also und der Mann zieht sich zurück. Weil er sich zurückzieht, nörgelt sie. Man sieht, dass es sich um einen Teufelskreis handelt.

Die Axiome

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3. Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung (Interpunktion)

"Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt."

Die Axiome

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3. Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung (Interpunktion)

Praktisches Beispiel aus dem SchulalltagSchlechte Atmosphäre in einer Schulklasse, der Lehrer

schimpft viel, die Schüler sind lustlos.*Der Lehrer:

"Weil ihr so apathisch und lustlos seid, muss ich viel schimpfen."

*Die Schüler/innen:"Weil er dauernd "rummeckert", haben wir keine Lust mehr mitzumachen."

Die Axiome

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4. Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten

Praktisches Beispiel:Ein Kind bekommt von seiner Mutter ein Bussi. Das kann heißen: „Ich mag dich sehr gerne!“, oder auch „Lass mich jetzt in Ruhe meine Kleine/mein Kleiner!“

Die Axiome

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5. Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär

"Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichgewicht oder Unterschiedlichkeit beruht."

Die Axiome

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5. Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär

Beispiel: Mutter-Tochter-Beziehungen Die Individuen in der Mutter-Tochter-Beziehung sind

unterschiedlich, auch hier gibt es einen primären und einen sekundären Partner. Es geht dabei nicht darum die Beziehung mit "stark-schwach", "gut-schlecht" etc. zu verknüpfen. Es handelt sich hierbei um ein Wechselverhältnis. Mutter und Tochter ergänzen sich gegenseitig. Das Verhalten des einen Partners bedingt das des Anderen und umgekehrt.

Die Axiome

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Paul Watzlawick: Störungen und paradoxe

Kommunikation 

Aus den 5 Axiomen bzw. deren Verletzungen ergeben sich Formen gestörter Kommunikation.

Hauptaufgabe der systemischen Psychotherapie in diesem Sinne ist es, die über Kommunikationsanalyse Störungen der Beziehungstrukturen zu erkennen und zu verändern.

Fragestellung: Wozu dient ein Verhalten im aktuellen System? Wie kann es geändert werden?

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Paul Watzlawick - Störungen und Paradoxien

 

Beispiele für paradoxe Kommunikation

(ein “richtiges” Reagieren ist nicht möglich)

“Sei spontan!”

“Du musst deine Hausaufgaben gerne und freiwillig machen.”

Self-fulfilling-Prophecy:

Wir verhalten/kommunizieren unbewusst in einer Art und Weise, dass dadurch eine Vermutung wirklich eintritt.

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Man kann ja nicht nicht zuhören - oder doch!?

Danke für eure Aufmerksamkeit!

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● Watzlawick, P., Beavin J. & Jackson D. (1996). Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen und Paradoxien. (9.Auflage). Bern: Huber

● Watzlawick, P. (2010). Anleitung zum Unglücklichsein.(17.Auflage). München: Piper Verlag

● http://www.wirtschaftswissen.info/exkurse/kommunikation/kommunikationstheorie/kommunikationsaxiome-nach-watzlawick 2.11.2013

● http://de.wikipedia.org/wiki/Watzlawick 2.11.2013

Quellen: