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springermedizin.de/eAkademieTeilnahmemöglichkeitenDieseFortbildungseinheitstehtIhnenalse.CMEunde.TutorialinderSpringerMedizine.AkademiezurVerfügung.–e.CME:kostenfreieTeilnahmeim
RahmendesjeweiligenZeitschriften-abonnements
–e.Tutorial:TeilnahmeimRahmendese.Med-Abonnements
ZertifizierungDieseFortbildungseinheitistmit3CME-PunktenzertifiziertvonderLandesärzte-kammerHessenundderNordrheinischenAkademiefürÄrztlicheFort-undWeiter-bildungunddamitauchfürandereÄrzte-kammernanerkennungsfähig.
Hinweis für Leser aus ÖsterreichGemäßdemDiplom-Fortbildungs-Pro-gramm(DFP)derÖsterreichischenÄrzte-kammerwerdendieindere.AkademieerworbenenCME-Punktehierfür1:1alsfachspezifischeFortbildunganerkannt.
Kontakt und weitere InformationenSpringer-VerlagGmbHSpringerMedizinKundenserviceTel.08007780777E-Mail:[email protected]
Diabetologe2013·9:567–580DOI10.1007/s11428-013-1107-2Onlinepubliziert: 13.November2013©Springer-VerlagBerlinHeidelberg2013
P.E. SchwarzAbteilungPräventionundVersorgungdesDiabetes,MedizinischeKlinikIII,UniversitätsklinikumCarlGustavCarus,TechnischeUniversitätDresden,Dresden
Prävention des DiabetesUmsetzung in praxi
ZusammenfassungAls Ziele in der Prävention des Diabetes gelten auf physiologischer Ebene die Reduktion der viszeralen Adipositas, auf struktureller Ebene die Implementation des Präventionsmanagers und auf konzeptueller Ebene die Realisierung von Maßnahmen zur primären Prävention des Diabetes in der täglichen Praxis. Das IMAGE-Toolkit zur Diabetesprävention ist eines der Produkte einer europäischen Studiengruppe des IMAGE-Projekts. Es basiert auf der IMAGE-evidenzbasierten Leitlinie und dem IMAGE-Training-Curriculum für Präventionsmanager. Es enthält praktische Beispiele und Arbeitsblätter. Diese Arbeitsblätter erleichtern die Um-setzung eines Präventionsprogramms erheblich und können direkt vom Toolkit übernom-men werden. Nachdem im Rahmen des IMAGE-Projekts ein europäisches Curriculum für den Präventionsmanager erarbeitet wurde, konnte dieses in den letzten 2 Jahren in Deutsch-land angewendet und intensiv evaluiert werden. Seit Anfang 2013 steht ein deutsches Curri-culum für die Weiterbildung zum Präventionsmanager zur Verfügung; diese kann derzeit in Dresden wahrgenommen werden. Verschiedene Krankenkassen setzen auf dieses Modell und wollen mit der Verknüpfung von Prävention und Versorgung verstärkt Präventionsmaßnah-men anwenden. Der Check-up 35+ kann eine solche Maßnahme sein. Über diesen und wei-tere Elemente in der Prävention wird im vorliegenden Beitrag berichtet.
SchlüsselwörterDiabetes mellitus, Typ 2 · Gesundheitsplanimplementierung · Qualitätssicherung, Gesund-heitswesen · Europäische Union · Deutschland
CME ZertifizierteFortbildung
ImvorliegendenBeitragfindensichggf.Textpassagen,diebewusstoderunbewusstinähnlicherForminanderenPublikationendesAutorsvorkommen.Dasbetrifftggf.:SchwarzJetal(2012)PräventionundDiabetestherapie–EntwicklungeinesinnovativenKonzeptesalsOrientierungshilfe.Diabetesaktuell10:270–276;SchwarzPE(2013)PräventiondesDiabetesmellitus–2012/2013:neueChancenimPräven-tionsmanagement?KompendiumDiabetes1(8).
RedaktionR.Landgraf,München
567Der Diabetologe 7 · 2013 |
CME
Lernziele
Nach Lektüre dieses Beitrags sind Sie in der Lage,F die Ziele des Projekts „Development and Implementation of a European Guideline and
Training Standard for Diabetes Prevention“ (IMAGE) darzulegen.F die Komponenten des IMAGE-Toolkit zur Diabetesprävention zu beschreiben.F die Weiterbildungsinhalte des IMAGE-Training-Curriculums für Präventionsmanager zu
referieren.F die Ergebnisse des Programms „Walking away from diabetes“ zur Beratung eigener Pa-
tienten zu nutzen.F aktuelle Entwicklungen zur Verknüpfung von Prävention und Versorgung zu überbli-
cken.
Situation in Deutschland
In Deutschland wird seit fast 10 Jahren – oder sogar länger – über ein Präventionsgesetz diskutiert. Vor einigen Monaten erlebte diese Diskussion eine Renaissance, ist allerdings momentan wieder ab-geflacht. Brauchen wir das Präventionsgesetz? Die Antwort darauf lautet „Ja“ und „Nein“. Vermut-lich würde ein Präventionsgesetz bewirken, dass aus dem Budget der Krankenkassen Gelder für Prä-ventionsmaßnahmen abfließen, um nationale Maßnahmen zu finanzieren. Damit könnte das Prä-ventionsgesetz sogar kontraproduktiv für die Umsetzung von Maßnahmen nach §§ 20 und 43 des Fünften Buchs Sozialgesetzbuch (SGB V) sein. Andererseits gibt es auch ein klares „Ja“. Durch das Präventionsgesetz werden sicherlich viele Partner aufmerksam und beschäftigen sich vermehrt mit der Frage Prävention. Das kann durchaus dazu führen, dass weitere Initiativen, insbesondere im be-trieblichen Gesundheitssystem und auf regionaler Ebene, starten. Das wäre genau der Effekt, der mit der UN-Deklaration in vielen Ländern weltweit erreicht wurde. Vielleicht kann die alleinige Diskus-sion über das Präventionsgesetz darin resultieren, dass mehr Präventionsmaßnahmen initiiert und auch umgesetzt werden. Eine solche Maßnahme ist die derzeitige Diskussion der Verknüpfung von Prävention und Versorgung unter den großen deutschen Krankenkassen. Die Idee, die sich dahinter verbirgt, ist, dass mehr und mehr erkannt wird, dass die Interventionsprogramme im Interventions-sektor sehr gut strukturiert und erfolgreich durchgeführt werden. Warum sollte die gleiche Interven-tion nicht genauso auch beim Patienten angewendet werden und den gleichen Effekt dort realisieren
Die Verknüpfung von Prävention und Versorgung wird derzeit unter den großen deutschen Krankenkas-sen diskutiert
Prevention of diabetes · Practical implementation
AbstractThe aims of diabetes prevention are reduction of visceral obesity at the physiological level, the imple-mentation of prevention managers at the structural level and realization of measures for primary pre-vention of diabetes in the daily routine at the conceptual level. The IMAGE toolkit for diabetes pre-vention is one of the products of a European study group of the IMAGE project. It is based on IM-AGE evidence-based guidelines and the IMAGE training curriculum for prevention managers. It in-cludes practical examples and worksheets which substantially facilitate the implementation of a pre-vention program and can be directly transferred from the toolkit. After a European curriculum for prevention managers was developed within the framework of the IMAGE project, it could be imple-mented in Germany over the previous 2 years and intensively evaluated. Since the beginning of 2013 a German curriculum for the further training to prevention manager is available and can currently be appreciated in Dresden. Various healthcare insurances rely on this model and intend to increase the use of preventive measures by the linking of prevention and healthcare treatment. The check-up 35+ can be such a measure. This article reports on these and other elements of prevention.
KeywordsDiabetes mellitus, type 2 · Health plan implementation · Quality assurance, health care · European Union · Germany
568 | Der Diabetologe 7 · 2013
CME
helfen? Es ist schildbürgerhaft, gute Präventionsprogramme nur bei Risikopersonen einzusetzen und einen Menschen in dem Moment, in dem ihm eine ICD-101-fähige Diagnose gestellt wird, von Prä-ventionsmaßnahmen auszuschließen. Das ist allerdings auch heute noch Alltag bei vielen deutschen Krankenkassen. Vereinzelte große deutsche Krankenkassen versuchen, diese Verknüpfung umzu-setzen. In Sachsen, gemeinsam mit der AOK Plus, konnte erreicht werden, dass unter dem Dach der §§ 20 und 43 Programme zur Sekundärprävention realisiert werden. Hierbei wird häufig die Kom-petenz aus dem Bereich Primärprävention genommen und in Interventionskonzepten umgesetzt, die bei Patienten angewendet werden. Parallel dazu gibt es ein begleitendes Qualitätsmanagement, das nun über Jahre den Erfolg hinsichtlich der Reduktion von Taillenumfang, Blutdruck und Kör-pergewicht der Teilnehmer dokumentiert, um den Beweis anzutreten, wie erfolgreich sich diese Ver-knüpfung umsetzten lässt. Eine weitere Maßnahme ist die Erweiterung des Check-up 35 (s. Abschn. „Check-up 35+“).
„Development and Implementation of a European Guideline and Training Standard for Diabetes Prevention“
Das Projekt Development and Implementation of a European Guideline and Training Standard for Diabetes Prevention mit dem Akronym IMAGE ist die erste Initiative, die europäische Standards für die konsequente Steuerung der Primärprävention des Typ-2-Diabetes entwickelt [1]. Wesentli-che Ziele des Projekts sind:F Entwicklung einer europäisch einheitlichen Qualitätsmanagementstrategie von präventiven
Interventionsmaßnahmen im Diabetessektor,F Erstellung einer europäischen Leitlinie zur Diabetesprävention undF Entwicklung eines Curriculums für Präventionsmanager.
In vielen Arbeitsgruppen und Plenarsitzungen haben sich mittlerweile über 100 Experten aus der Europäischen Union und den angrenzenden Länder zu den eben genannten Bausteinen Gedan-ken gemacht. Im April 2010 wurden auf dem Weltkongress zur Prävention des Diabetes und sei-ner Komplikationen die Ergebnisse vorgestellt. Wichtiger Baustein war die Publikation der evidenz-basierten Leitlinie zur Prävention des Diabetes [2]. Parallel dazu konnte die Praxisleitlinie zur Prä-vention des Typ-2-Diabetes veröffentlicht werden. Diese trägt den Namen „Pracitical Toolkit for the Prevention of Type 2 Diabetes“ [3] und soll ein Handwerkszeug für denjenigen darstellen, der in sei-nem Umfeld ein Präventionsprogramm etablieren und kontrollieren will. Dabei ist es zweitrangig, in welchem Setting, mit welchem Arbeitgeber oder mit welcher Grundprofession ein solcher Inter-ventionsmanager starten will.
Toolkit
Das IMAGE-Toolkit zur Diabetesprävention stellt praktische Informationen für Personen, die im Gesundheitswesen oder in Präventionsaktivitäten für Erwachsene aktiv sind, zur Verfügung [3]. Dies umschließt alle, die in der Gesundheitspflege arbeiten (Ärzte, Bewegungsexperten, Diätassistenten und Krankenschwestern) sowie auch andere, die planen, Diabetespräventionsinitiativen durch-zuführen oder bereits durchführen, z. B. Lehrer oder die Privatwirtschaft. Das IMAGE-Toolkit be-inhaltet auch nützliche Informationen für lokale, nationale und europäische Politiker und Entschei-dungsträger in der Gesundheitspolitik. Dies ermöglicht es, eine Umwelt zu schaffen, die gesundes Altern erlaubt und folgende Empfehlung der World Health Organization (WHO) umsetzt: „Wir müs-sen eine gesunde Wahl zu einer einfachen Wahl machen“. Im Einzelnen beinhaltet das Toolkit fol-gende Schwerpunkte:F Budgetaufstellung und Finanzierung eines Präventionsprogramms,F Erkennung von Risikopersonen,F Änderung des Lebensstils (Verhalten, Bewegung, Ernährung),F Evaluation.
1 InternationalStatisticalClassificationofDiseasesandRelatedHealthProblems,10.Ausgabe.
Die Initiative entwickelt europäi-sche Standards für die konsequen-te Steuerung der Primärprävention von Typ-2-Diabetes
Eine evidenzbasierte Leitlinie zur Prävention des Diabetes wurde 2010 publiziert
„Wir müssen eine gesunde Wahl zu einer einfachen Wahl machen“
569Der Diabetologe 7 · 2013 |
CME
Prozess derVerhaltens-änderungverstehen
Veränderungs-motivation
erkunden undaufbauen
SozialeUnterstützung
�nden undaktivieren
a
b
Ent-scheidung
tre�en
Zielesetzen
undeinen
Aktions-plan
schmie-den
Planumsetzen und
denFortschritt
beobachten
Gewohnheit
Erreichtes,Motivation und
sozialeUnterstützung
im Blickbehalten
Mit Rückfällenumgehen lernen
Motivation Aktion Aufrechterhaltung
Prozess der Verhaltensänderung
Motivation Action Maintenance
Revisitmotivation andsocial support,give feedback
/discussprogress, relapse
managementtechniques, new
plans
Try out newbehaviour, self-
monitoring
SMART goals,action plan,coping plan
(pre-emptingbarriers),
social supportplan
SummaryMake
decisions
Discussbehaviour change
process (e-p-e)
Motivationalinterviewing:importance,
expectations,self-e�cacy
Identify socialsupporters/their role
Behaviour Change Techniques
Abb. 18a„Behaviour-change“-Modell,b„behaviourchangetechniques“
Tab. 1 F.I.T.T. Prinzip
F.I.T.T.-Regel (Parameter zur Leistungssteuerung)
F.I.T.T. Ausdauertraining Krafttraining
Frequenz(wieoft?)
Mindestens3-mal/Wochemaximal2TagePau-sezwischendenTrainingseinheiten
2-bis3-mal/Woche
Intensität(wiestark?)
a) Leichtbismittelz.B.schnellesGehen–5–6km/h:leichtbeschleunigteAtmung
Leichtbismittel(biszuleichtermuskulärerErschöpfung)
b) Starkz.B.Joggen–8–10km/h:beschleu-nigteAtmungundSchwitzen
Termin(wielange?)
a) Leichtbismittel30–40min(insgesamt>90min/Woche)
1–3Sätzemit8–15Wiederholungen
b) Stark45–60min(insgesamt>150min/Woche)
Typ(welcheArt?)
Gehen,joggen,schwimmen,Skifahren,wan-dern,Fahrradfahren…
Etwa8verschiedeneKräftigungsübungen→BeanspruchungderHauptmuskeln(z.B.mitFitnessgeräten,GymnastikbändernoderdemKörpergewicht)
570 | Der Diabetologe 7 · 2013
CME
Tab. 2 ISS-CLEVER-Prinzip
Iss clever
Instrumente,LeitlinienundUnterstützung
WelcheArtvonInstrumenten,Leitlinien,UnterstützungoderFähigkeitenwerdenbenö-tigtundsindverfügbar?DasEinbeziehenvonFamilieundFreundensowieGruppenbe-ratungensollteninBetrachtgezogenwerden
SchätzenSieIhreEss-gewohnheitenein
NutzenSieErnährungstagebücheroderInterviews,umdenTeilnehmernzuhelfen,sichihrerEssgewohnheitenundLebensmittelauswahlbewusstzuwerden.VergleichenSiedieNährstoffzufuhrmitgeltendenEmpfehlungen.BeachtenSiebesondereBedürf-nisse,(finanzielle)MittelundBereitschaftfüreineErnährungsumstellung
SchrittezumZiel BesprechenSiesowohlkurz-alsauchlangfristigeZiele:WassindIhreTeilnehmermo-mentanbereitundinderLage,zutun?HelfenSie,praxisnaheundumsetzbareZielezusetzen,undverfolgenSiedieseinkleinenSchritten.MachenSiemitIhrenTeilnehmerneinenPlan
C(K)ompositionderNährstoffe
EineErnährung,dievielZuckerundandereverarbeiteteKohlenhydratesowiewenigBallaststoffeodervielegesättigteundTransfettsäurenbeinhaltet,kanndasRisikofürDiabetesundandereFunktionsstörungenerhöhen.Vollkornproduktesowiemo-derateMengenvonKaffeeundAlkoholkönnendasRisikosenken.FördernSiedieVerwendungvonKräuternundGewürzenstattSalz.BeziehenSiesichaufnationaleErnährungsempfehlungen,aberbeachtenSiedabeidiespeziellenAnforderungenanMenschenmiterhöhtemDiabetesrisiko,sodieVerbesserungderKomponentendesmetabolischenSyndroms.BetrachtenSiedabeijedezusätzlicheErkrankung,dieIhreTeilnehmeraufweisenkönnten
Lebensstildesgesamt-enLebens
ErnährungwirddurchKultur,Religion,moralische,körperliche,seelische,sozialeundökonomischeAspekten,VerfügbarkeitsowiepersönlicheVorliebenundAbneigungenbeeinflusst.HelfenSieIhrenTeilnehmern,ihreneigenenWegeinergesundenLebens-weisezufinden.LebensstiländerungisteinProzess,undRückschlägesindeinTeildavon.HelfenSieIhrenTeilnehmern,ausdiesenErfahrungenzulernenunddarausihreeigeneerfolgreicheStrategieüberdieZeitzuentwickeln
Energie ÜbermäßigeEnergieaufnahmeverursachteineKörpergewichtszunahme.WenneinTeilnehmerübergewichtigist,machenSiemitihmeinenPlan,umeineallmählicheKörpergewichtsabnahme(SchrittfürSchritt)zuunterstützen.SetzenSiedenFokusaufdenAustauschvonSpeisenmiteinemgroßenAnteilangesättigtenFettenund/oderverarbeitetenKohlenhydratendurchenergiearmeLebensmittel.WievieleMahlzeiten,Snacks,GetränkeundAlkoholkonsumierendieTeilnehmerüberdenTagunddieNachtverteilt?EinigeRegelmäßigkeitenimtäglichenSpeisenplanhelfen,eineÜberernäh-rungzukontrollieren
Vielfältigkeit BetonenSieVielfältigkeitstattEinseitigkeit.EinegesundheitsförderndeErnährungbietetsowohlSättigungundWohlbefindenalsauchprotektiveNährstoffe.ErmutigenSiedieTeilnehmer,neueLebensmittelauszuprobieren.GebenSieHinweise,aufwasmanbeiderLebensmittelverpackungachtensollte.Daskanndazubeitragen,dasssichdieTeilnehmerbeiderWahlihrerLebensmittelselbstbewussterfühlenundsieihreBandbreiteerhöhen
Evaluation EvaluationundSelbstkontrollehelfendabei,neueErnährungsgewohnheitenzuerzie-lenundzufestigen.KörpergewichtundTaillenumfangsolltenregelmäßiggemessenwerden.FordernSieihreTeilnehmerauf,einErnährungstagebuchodereineandereMe-thodezurKontrollederEssgewohnheitenzuführen:ZahlderMahlzeitenundSnacks,MengebestimmterSpeisen,wieGemüse,Vollkorngetreideprodukte,Süßes,alkoho-lischeGetränke,pflanzlicheÖleetc.
Risikomanagement ErnährungsleitlinienbasierenaufBeweisenausderWissenschaft.LegenSiedenFokusaufdasgroßeGanze:DieVeränderungeinesAspektsinderErnährungbeeinflusstauchvieleandereBereiche.EinestrikteNahrungskarenzund„Crash“-DiätenkönntenineineungesundeErnährungmündenundlangfristigSchädenverursachen,dieauchseeli-scheundsozialeFolgenhabenkönnen.EininterdisziplinäresTeam,dasauseineman-erkanntenErnährungsberater/DiätassistentenundeinemPsychologenbesteht,könnteeinewesentlicheUnterstützungsein,umsolcheRisikenzuvermeiden
Das ISS-CLEVER-Prinzip liefert kurze, praktische Anweisungen für den Berater.
571Der Diabetologe 7 · 2013 |
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Budgetaufstellung und Finanzierung eines Präventionsprogramms. Das Toolkit zeigt verschiede-ne Kostenpunkte, die es bei einer Umsetzung eines Präventionsprogramms zu beachten gilt, auf, wie z. B. Gehälter, Administration, Material und Reisekosten, sowie mögliche Finanzierungsquellen. Die Finanzierung von Projekten hängt jedoch stark von den örtlichen Gegebenheiten ab. Diesem Kapitel ist eine Checkliste „Wie beginne ich?“ beigefügt. Die Checkliste umfasst die Vorbereitungsphase, die Projektbeschreibung und -planung, die Einstellung von Projektmitgliedern, das Anwerben von Teil-nehmern und die praktische Projektumsetzung. Des Weiteren beinhaltet dieses Kapitel ein Arbeits-blatt zur Budgetkalkulation der Programmkosten.
Erkennung von Risikopersonen. Diabetesrisikofaktoren werden aufgeteilt in:F beeinflussbare Risikofaktoren, z. B. Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung,F nichtbeeinflussbare Risikofaktoren, z. B. Alter und familiärer Hintergrund, sowieF Umweltrisikofaktoren, z. B. eine Umwelt, die geringe körperliche Betätigung und ungesunde Er-
nährung unterstützt.
Als praktisches Element dieses Kapitels dienen eine Übersicht von geeigneten „Werkzeugen“ sowie das Beispiel eines Diabetesrisikofragebogens, dem finnischen FINDRISK („Finde das Risiko“). Auch wird in diesem Kapitel kurz beschrieben, was bei ethnischen Minderheiten/Immigranten und Personen mit geringem Einkommen besonders beachten werden sollte. Diese beiden Gruppen ha-ben häufig ein erhöhtes Diabetesrisiko.
Änderung des Lebensstils. Dieses Kapitel beschreibt Elemente eines effektiven Lebensstilinterven-tionsprogramms und bildet das Kernstück des Toolkits. Ein Prozessmodell, um Verhaltensänderun-gen zu bewirken, wird in seinen Phasen vorgestellt und beschrieben (Motivation, Umsetzung und Beibehaltung; . Abb. 1a,b). Die Verantwortung für eine Verhaltensänderung liegt bei jedem selbst, schließt aber die Unterstützung des Betreuers ein. Der Fokus eines Schulungsprogramms liegt da-rauf, den Einzelnen in seiner Kompetenz und Motivation zu bestärken. Es sollte stets die Entschei-dung des Einzelnen sein, sein Verhalten zu ändern. Inwieweit der Teilnehmer unterstützt werden muss, hängt sehr stark von ihm selbst ab. Das Toolkit beschreibt weiterhin, wie eine effektive Kom-munikation gewährleistet werden kann.
Bewegung ist ein Schlüsselfaktor in der Diabetesprävention. Das Toolkit beschreibt, warum Be-wegung so wichtig ist und wie der Teilnehmer ermutigt werden kann, sein Bewegungslevel zu er-höhen. Das F.I.T.T.-Prinzip (Häufigkeit, Intensität, Zeit, Art der Bewegung; . Tab. 1) zeigt auf, wie Trainingserfolge durch eine Kombination von Ausdauer und Krafttraining erreicht werden können.
Eine ausgewogene, nahrhafte und schmackhafte Ernährung ist der Grundstein einer guten Ge-sundheit. Dieser Teil beschreibt die Ziele der Nahrungsaufnahme, z. B. viel Obst, Gemüse und Hül-senfrüchte, Vollkornprodukte und wenig Zucker, sowie Ziele langfristiger Nahrungsaufnahme, z. B. Ballaststoffe: 25–35 g/Tag, Salz: <6 g/Tag, gesamter Fettanteil an der Gesamtnahrungsaufnahme: 25–30%. Das Tellermodell visualisiert die Aufteilung von Obst und Gemüse vs. Reis, Nudeln und Kar-toffeln vs. Fisch, Fleisch, Eier, Hülsenfrüchte und Nüsse. Dieses Modell verdeutlicht, dass ca. 50% der Ernährung auf Obst und Gemüse basieren sollten. Das „ISS-CLEVER“-Prinzip gibt praktische Tipps für die Berater dazu, was bei einer Ernährungsberatung beachtet werden sollte (. Tab. 2).
Bei der Umsetzung eines Präven-tionsprogramms sind verschiedene Kostenpunkte zu beachten
Auf Besonderheiten bei ethnischen Minderheiten/Immigranten und Personen mit geringem Einkommen wird eingegangen
Ein Prozessmodell wird in seinen Phasen vorgestellt
Bewegung ist ein Schlüsselfaktor in der Diabetesprävention
Die Ernährung ist der Grundstein einer guten Gesundheit
Tab. 3 Inhaltliche Schwerpunkte der 7 Schulungstage
Tag Schwerpunkte
1 Probleme,wissenschaftlicheEvidenzundAufgabendesPräventionsmanagers
2 Kursorganisation,Teilnehmergewinnung,Netzwerkbildung,Evaluationsmanagement
3,4 Verhaltensänderung1.AspektederMotivation2.AktionenundNachhaltigkeit
5 SpezifischeAspektevonkörperlicherAktivitätinderDiabetesprävention
6 SpezifischeAspektevonErnährunginderDiabetesprävention
7 WirtschaftlicheGrundlagenderTätigkeitdesPräventionsmanagers
572 | Der Diabetologe 7 · 2013
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Weitere Verhaltensweisen, die in der Diabetesprävention beachtet werden sollten, sind u. a. Rau-chen, Stress/Depression und das Schlafverhalten. Als praktisches Beispiel wird ein Verhaltensände-rungsplan im Detail erklärt. Weiterhin werden im Toolkit folgende Komponenten vorgestellt:F Aktionsplan: Wie erreiche und halte ich meine Ziele?F Bewegungstagebuch: Wann tue ich was, wie lange?F Ernährungstagebuch: „Was habe ich wann gegessen und getrunken?
Evaluation. Das Toolkit schließt mit einer Übersicht, wie das Interventionsprogramm evaluiert und die Qualität sichergestellt werden kann, ab. Es wird gegenübergestellt, welche Werte gemessen wer-den sollten, damit die Qualität des Programms kontrolliert werden kann.
Elemente in der Prävention
Präventionsmanager
Pilotprojekte und Entwicklung des deutschen CurriculumsIn Deutschland ist der Präventionsmanager – im Gegensatz zu vielen anderen EU Ländern – bisher auf verhaltenes Interesse gestoßen. Die Umsetzung scheiterte daran, dass der Präventionsmanager bisher nicht als zertifizierte Qualifikation anerkannt werden konnte, was mit verbesserten Abrech-nungsmöglichkeiten über die Krankenkassen einherginge.
Der erste Pilotversuch mit dem Curriculum wurde in Portugal gestartet. Hierfür lud die portu-giesische Diabetesgesellschaft fast alle Politiker aus dem Gesundheitsministerium ein, um eine Wei-terbildung zum Präventionsmanager zu absolvieren. Dies war für die portugiesischen Kollegen der entscheidende Schritt, weil das Gesundheitsministerium im Anschluss daran die Weiterbildung zum Präventionsmanager ganz deutlich unterstützte. Ähnliche Projekte starteten in Polen, Finnland, Ös-terreich und England sowie mit einer Förderung über den Europäischen Sozialfonds (ESF) nun auch in Deutschland. Im Rahmen der jeweiligen Pilotphasen wurde das Curriculum auf die regionalen Gegebenheiten angepasst. Zielgruppe für die Weiterbildung zum Präventionsmanager sind alle Be-rufstätigen, die in der Primärprävention tätig sind oder tätig werden wollen sowie eine Grundqua-lifikation in den relevanten Themenschwerpunkten Ernährung oder Bewegung vorweisen können.
AufgabenIn erster Linie ist der Präventionsmanager die Person, die ein Interventionsprogramm in Gruppen mit den zu betreuenden Risikopersonen durchführt. Darüber hinaus liegt es in der Verantwortung des Präventionsmanagers, die Kommunikation mit anderen Playern in Netzwerkstrukturen auf-zubauen und aufrechtzuerhalten. Bis zu einem gewissen Grad gehört auch das Screening zu seinen Aufgaben. Ein entscheidender Teil besteht in der Organisation der Durchführung von Interventions-programmen und deren Evaluation zur Qualitätssicherung. Im Rahmen der Intervention liegt der Schwerpunkt im Hinblick auf das Können des Präventionsmanagers im Bereich Motivationsauf-bau und Unterstützung der Risikopersonen bei einer langfristig stabilen Änderung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens [4].
Übergeordnete Ziele der WeiterbildungDies sind:
F Befähigung zur Organisation und Durchführung einer Präventionsmaßnahme, vorrangig für Menschen mit einem Diabetesrisiko anhand europaweiter, einheitlicher Standards,
F Umsetzung eines Qualitätsmanagements in den durchgeführten Präventionsmaßnahmen undF Integration der Präventionsmanager in ein bestehendes Netzwerk „Präventionsmanagement“.
Als praktisches Beispiel wird ein Ver-haltensänderungsplan im Detail er-klärt
Im Rahmen der jeweiligen Pilotpha-sen wurde das Curriculum auf die regionalen Gegebenheiten ange-passt
Der Präventionsmanager führt ein Interventionsprogramm mit den zu betreuenden Risikopersonen durch
573Der Diabetologe 7 · 2013 |
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Zeitlicher und organisatorischer AblaufDie gesamte Weiterbildung umfasst 4 wesentliche Bestandteile:
F vorbereitendes Selbststudium mit Eingangstest,F 7 Präsenztage, einschließlich Lernkontrolle, zur Schulung der Inhalte des europaweiten einheit-
lichen Curriculums zur Weiterbildung des Präventionsmanagers mit anschließender Abschluss-prüfung,
F weiterbildungsbegleitende Supervision bis hin zur Implementierung des ersten Präventionskur-ses,
F Interaktion im Präventionsnetzwerk mit vierteljährlichen Qualitätszirkeln.
Vorbereitendes Selbststudium mit Eingangstest. Die Kursteilnehmer erhalten nach einer verbind-lichen Anmeldung die Zugangsdaten für eine Onlineplattform, die die Materialien zum Selbststu-dium, weiterführende Literatur und ein soziales Netzwerk zur Kommunikation bereithält.
Das vorbereitende Selbststudium dient dazu, die Kursteilnehmer auf die anstehenden Präsenzver-anstaltungen vorzubereiten. Da die Teilnehmer aus unterschiedlichen Expertenkreisen stammen, soll eine Wissensannäherung erreicht werden, die es für die Präsenzveranstaltung ermöglicht, entspre-chendes Grundlagenwissen voraussetzen zu können.
Vor Beginn der Präsenzveranstaltung wird von jedem Teilnehmer die erfolgreiche Absolvierung des Onlineeingangstests (Multiple-Choice-Verfahren) gefordert, um das durchgeführte Selbststu-dium überprüfen zu können. Dieser besteht aus insgesamt 50 Fragen mit jeweils mehreren Fragen aus jedem Themenschwerpunkt. Der Test kann innerhalb einer festgelegten Zeit online beantwortet werden. Die Fragen für jeden Test werden aus einem Pool von ca. 300 Fragen-Sets neu generiert. Die mehrmalige Wiederholung des Eingangstests ist möglich.
Präsenzschulung und Lernkontrolle. Die anschließende Präsenzschulung findet in 4 Blöcken, je-weils freitags und samstags, im Abstand von 2 bis 4 Wochen (abhängig von regionalen Schulferien) statt.
Die Materialien sind nach folgenden Themenschwerpunkten (. Tab. 3) sortiert und bestehen teils aus Originalpublikationsauszügen und teils aus Zusammenfassungen wissenschaftlicher Lite-ratur:F medizinischer und epidemiologischer Hintergrund von Diabetes mellitus,F Studien(-ergebnisse),F Grundlagen:1 Risikoerkennung/Prävention,1 Verhalten/Motivation,F Ernährung,F Bewegung,F Ökonomie.
Jeder Schulungstag ist mit 8 Zeitstunden angesetzt. Den Schwerpunkt der Weiterbildung bildet ein „skills training“, da aus den bekannten Evaluationsstudien ein klarer Zusammenhang zwischen der Interaktionsfähigkeit des Präventionsmanagers mit den Risikopersonen und dem Präventionser-folg zu verzeichnen war. Das Augenmerk in der Weiterbildung liegt deshalb darauf, den Risikoperso-
Durch das Selbststudium sollen sich die Kursteilnehmer auf die anste-henden Präsenzveranstaltungen vorbereiten
Die Präsenzschulung findet in 4 Blöcken statt
Jeder Schulungstag ist mit 8 Zeit-stunden angesetzt
Der Weitergebildete soll Risikoper-sonen effektiv in einer Lebensstilän-derung unterstützen können
Tab. 4 Kategorien körperlicher Aktivität, basierend auf der täglichen Schrittzahl. (Modifiziert nach [7, 10])
Kategorie Schrittzahl
InaktiverLebensstil <5000
WenigaktiverLebensstil(typischfürAlltagsaktivität) 5000–7499
ModerateAktivität(entsprichteinertäglichenAktivitätvonetwa30minmitmoderaterIntensität)
7500–9999
HohekörperlicheAktivität(entsprichteinertäglichenAktivitätvonetwa45minmitmode-raterIntensität)
10.000–12.499
SehrhohekörperlicheAktivität(entsprichteinertäglichenAktivitätvonmehrals45minmitmoderaterIntensität)
>12.500
574 | Der Diabetologe 7 · 2013
CME
nen eine effektive Unterstützung für eine erfolgreiche Lebensstiländerung anbieten zu können, und nicht auf dem Aspekt Wissensvermittlung.
Im Anschluss an jeden Schulungstag besteht die Möglichkeit, online eine Lernerfolgskontrol-le durchzuführen. Dazu werden jeweils 10 Fragen (Multiple-Choice-Verfahren) zu dem entspre-chenden Thema gestellt. Der Test ist zeitlich limitiert und wird bei erfolgreicher Beantwortung mit einer eindeutig zugeordneten Bescheinigung bestätigt (Name und Prüfnummer). Der Teilnehmer ist im Rahmen der Weiterbildung verpflichtet, diese zu bestehen und alle 7 Bescheinigungen zum Tag der Präsentation mitzubringen.
Nach Abschluss der letzten Veranstaltung am 7. Schulungstag stehen 9 bis 10 Wochen als Be-arbeitungszeit für die Hausarbeit zur Verfügung. Diese gliedert sich in 2 Teilaufgaben: Im ersten Teil wird der Teilnehmer gebeten, ein eigenes, selbst gewähltes Verhalten im Verlauf der Schulung zu verändern und diesen Prozess in der Hausarbeit zu beschreiben. Im zweiten Teil der Hausarbeit sollen die Teilnehmer beschreiben, welche Präventionsmaßnahmen sie in ihrem individuellen be-ruflichen Umfeld umsetzen können. Dabei haben sie die Möglichkeit, entweder ein eigenes Kon-zept zu erstellen, ein während der Schulung vorgestelltes Konzept zu verwenden oder ein bereits von ihnen angewendetes Konzept vorzustellen. Die Hausarbeit wird 2 bis 3 Wochen nach dem Ab-gabetermin in Form einer Präsentation verteidigt (Prüfungstag). Bei erfolgreichem Abschluss wird dem Teilnehmer das Zertifikat „Präventionsmanager“ überreicht. Damit ist er verpflichtet, im On-lineportal des Präventionsnetzwerks zu interagieren und sich an den regelmäßigen Qualitätszir-keln zu beteiligen. Gleichzeitig bekommt er die Möglichkeit, über die Onlineplattform die Quali-tätssicherung seiner Kurse zu managen.
Supervision und Präventionsnetzwerk. Ziel der Weiterbildung ist es, dem zukünftigen Präven-tionsmanager nicht nur einen qualifizierten Kurs anzubieten, sondern ihm auch bei der Durch-führung seines eigenen Präventionskurses beratend zur Seite zu stehen. Dafür stehen dem Teilneh-mer die Referenten der Weiterbildung außerhalb der Schulungstage für Konsultationen zur Verfü-gung. Gleichzeitig ermöglicht das gesamte Weiterbildungsteam eine kontinuierliche Supervision, sodass fachspezifische Fragen kurzfristig adäquat beantwortet werden können. Gleichzeitig kann durch die Supervision, verbunden mit dem Qualitätsmanagement, auch sichergestellt werden, dass die Qualität der Präventionskurse im Anschluss an die Weiterbildung steigt und dass diese Quali-tät auch transparent kommuniziert wird.
Das Onlinenetzwerk stellt für den Präventionsmanager sowohl eine Informations- als auch eine Kommunikationsplattform dar. Über eine Onlinebibliothek kann er Materialien zum Selbststu-dium, für die Schulungstage und für die praktische Arbeit beziehen. Eingangstest und Lernkon-trollen können ebenfalls über diesen Zugang realisiert werden. Der Schwerpunkt der Kommuni-kation und Vernetzung wird in der Schulung aufgegriffen und den Teilnehmern praxisnah erklärt. Ziel ist es, dass die Teilnehmer während und im Anschluss an die Weiterbildung das Netzwerk nut-zen, um sich miteinander über fachliche Themen auszutauschen, Präventionsteams zu bilden und Qualitätszirkel zu organisieren. Jeder Präventionsmanager legt ein eigenes Profil mit persönlichen und fachlichen Informationen über seine Person an. Darüber kann jederzeit mit ihm Kontakt auf-genommen werden. Über einen Expertenaustausch können, für jedes Mitglied ersichtlich, Diskus-sionen über bestimmte Fachthemen geführt werden.
Evaluation und AusblickIm Rahmen eines vom Europäischen Sozialfonds geförderten Projekts konnte in Dresden über 2 Jahre die Weiterbildung zum Präventionsmanager aufgebaut werden und auch intensiv evalu-iert werden. Seit Anfang 2013 steht nun ein evaluiertes Curriculum zur Präventionsmanageraus-bildung zur Verfügung und kann umgesetzt werden. Jeder ist herzlich eingeladen, an der Weiter-bildung teilzunehmen. Derzeit ist das Teilnehmerspektrum sehr variabel – von einfach interessier-ten Personen über Diabetesassistenten und Diabetesberatern bis hin zu Physiotherapeuten, Diät-assistenten und Ärzten. Die Weiterbildung zum Präventionsmanager wird im Moment von allen Fachverbänden attraktiv mit Fortbildungspunkten unterstützt. Letztendlich ist die Hausarbeit das Geschäftsmodell für den Präventionsmanager, um im eigenen Umfeld Präventionsprogramme anzubieten. Mehr als 100 solcher Hausarbeiten liegen derzeit vor, und diese stellen eine enorme Quelle von innovativen Ideen zur Umsetzung von Präventionsmaßnahmen dar. Die Krux ist der-zeit noch, dass der Präventionsmanager von den Krankenkassen nicht als autarke Ausbildung an-
Der Teilnehmer muss sämtliche 7 Lernerfolgskontrollen bestehen
Bei erfolgreichem Abschluss erhält der Teilnehmer das Zertifikat „Prä-ventionsmanager“
Die Referenten stehen dem Teilneh-mer bei der Durchführung seines eigenen Präventionskurses bera-tend zur Seite
Das Onlinenetzwerk stellt für den Präventionsmanager eine Informa-tions- und Kommunikationsplatt-form dar
Die Weiterbildung zum Präventions-manager wird von allen Fachver-bänden mit Fortbildungspunkten unterstützt
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erkannt ist. Um diese Anerkennung zu realisieren, finden derzeit Gespräche mit allen Verbänden, auch koordiniert von diabetesDE, statt. Strategisches Ziel ist es, nach und nach einzelne Program-me zu etablieren, die die Präventionsmanager umsetzen können. Das soll bewusst nicht als Kon-frontation zu den etablierten Berufen dargestellt werden, sondern ein „add-on“ und einen Mehr-wert für die Präventionsmanager bedeuten. Prävention ist nicht primär auf Vermittlung von evi-denzbasierter, ernährungsspezifischer oder bewegungsspezifischer Information ausgelegt. Präven-tion hat viel mehr Facetten, auch unter Einbeziehung verhaltenstherapeutischer Aspekte. Präven-tionsmaßnahmen sind pleiotrop und nicht erkrankungsentitätenspezifisch. Der Präventionsma-nager soll eine integrative Person sein, die diese Maßnahmen individualisiert und personalisiert umsetzt. Der Präventionsmanager soll auch begleitend zu seinen Maßnahmen ein Qualitätsma-nagement durchführen. In Sachsen wurde ein solches Modell bereits landesweit eingeführt. Es ist zu wünschen, dass der Präventionsmanager in Zukunft die Person ist, die niedrigschwellig, aber gezielt Maßnahmen zur Prävention chronischer Erkrankungen in der Versorgungsebene umsetzt.
„DemDiabetesdavonlaufen“
Lange Zeit hat der Aspekt der Bewegung ein Schattendasein hinter der Ernährung geführt. Aller-dings wird zunehmend deutlicher, welcher Anteil der Bewegung in der Diabetesprävention zu-kommt [5]. Pathophysiologisch macht das Sinn [6, 7]. Durch mehr Bewegung wird mehr Muskel-masse aufgebaut, und diese Muskelmasse ist direktes Zielgewebe der Insulinwirkung. Sie verbessert eine bestehende Insulinresistenz und nimmt vermehrt Glukose auf, was sich beides direkt positiv auf eine Verhinderung eines Diabetes auswirkt [6]. Von Yates et al. [8] in England wurde im Rah-men der Studie Pre-diabetes Risk Education and Physical Activity Recommendation and Encou-ragement (PREPARE) untersucht, wie viele Schritte notwendig sind, um Diabetes effektiv zu ver-hindern. Im Rahmen des Programms „Walking away from diabetes“ wurde eine größere Grup-pe von Probanden über 2 Jahre beobachtet. Es zeigte sich, dass 1000 Schritte zusätzlich am Tag über ein Jahr den postprandialen Glukosespiegel um 1,8 mmol/l (35 mg/dl) und über 2 Jahre um 1,5 mmol/l (29 mg/dl) senken können [9]. Das sind hervorragende Ergebnisse, wissen wir doch, dass das regelmäßige Tragen eines Schrittzählers über einen Zeitraum von 3 Monaten dazu füh-ren kann, dass Probanden 1500–2000 Schritte/Tag mehr laufen. Das direkte Feedback vom Schritt-zähler führt dazu, dass die Probanden intrinsisch motiviert sind und häufig, ohne es bewusst wahr-zunehmen, mehr Schritte machen als ohne den Schrittzähler. Allerdings beträgt die durchschnitt-liche Schrittzahl bei Deutschen <3000 Schritte/Tag. Empfohlen für einen aktiven Lebensstil sind 10.000 Schritte täglich ([3]; . Tab. 4). Auch wenn der häufig inaktive Alltag von diesem Ziel weit entfernt ist, kann das Tragen eines Schrittzählers ein niedrigschwelliges effektives Interventionsins-trument darstellen, um Menschen zu mehr Bewegung anzuhalten, und die diskrete Steigerung des Bewegungsalltags kann sich effektiv auf eine Verhinderung eines Diabetes auswirken. Damit eröff-net sich eine neue Chance für die Entwicklung von Interventionsprogrammen, die einen Schritt-zähler einsetzen und Menschen somit stimulieren, „ihrem Diabetes davonzulaufen“. Eine nachhal-tige Lebensstiländerung, die dazu führt, dass der Betreffende täglich 1000 mehr Schritte läuft und mehr Ballaststoffe zu sich nimmt, hilft nachweislich, das Typ-2-Diabetes-Risiko zu senken [3, 7].
VerknüpfungvonPräventionundVersorgung
Über sehr lange Zeit gab es ein Dilemma in der Diskussion mit Krankenkassen, wenn es um das Umsetzen von Präventionsprogrammen ging. Natürlich existiert der § 20 SGB V, der die Durch-führung von Präventionsmaßnahmen ermöglicht. Hierbei wurde aber in der Vergangenheit – ob mit oder ohne Evaluation – häufig ein Programmkonzept ermöglicht, das viele Kuriositäten im Bereich Prävention erlaubte. Allerdings bemerken die Krankenkassen nach und nach, dass die Zu-nahmen der Adipositas, aber auch die Zunahme anderer chronischer Erkrankungen, sukzessive zu einer signifikanten finanziellen Belastung werden. So gibt es bereits Hochrechnungen, die die Adi-positas als entscheidenden Kostentreiber im Gesundheitssystem darstellen, der durch keine Gegen-finanzierung im Rahmen des Risikostrukturausgleichs abgebildet ist. Jetzt befinden sich plötzlich die Krankenkassen in dem Dilemma, dass die Adipositas als Determinante gebraucht wird, um Per-sonen für Präventionsmaßnahmen zu identifizieren, die Krankenkassen aber genau dieses in der Vergangenheit bekämpft haben. In diesem Kontext gibt es derzeit bei verschiedenen Krankenkas-
Die Prävention bezieht verhaltens-therapeutische Aspekte ein
Muskelmasse ist direktes Zielgewe-be der Insulinwirkung
Eintausend Schritte zusätzlich am Tag über ein Jahr können den post-prandialen Glukosespiegel effek-tiv senken
Für einen aktiven Lebensstil werden 10.000 Schritte täglich empfohlen
Eine nachhaltige Lebensstilände-rung senkt das Typ-2-Diabetes-Risi-ko nachweislich
Die Zunahme chronischer Erkran-kungen wird zu einer signifikanten finanziellen Belastung der Kranken-kassen
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sen Diskussionen darüber, wie nachhaltig und zielführend Präventionsprogramme zur Adipositas oder Diabetesprävention eingeführt werden können. Ein Vorreiter hierbei ist sicherlich die AOK Plus in Sachsen und Thüringen, die die Chance in der Verknüpfung von Präventions- und Versor-gungsmaßnahmen sieht. Dabei soll die gute Expertise im Rahmen der Durchführung von Präven-tionsmaßnahmen (hier hat die AOK in Sachsen und Thüringen eine klare Strategie mit Qualitäts-management in den letzten Jahren umgesetzt) genutzt werden, um auch im Versorgungssektor in der Behandlung von Patienten einen Mehrwert zu erzielen. Ein strategischer Schritt hierbei ist, den Check-up 35 zu nutzen und deutlich zu erweitern, sodass z. B. der FINDRISK-Fragebogen, kom-biniert mit einer erweiterten Laborpalette, zur Anwendung kommen soll. In den Modellüberle-gungen, die derzeit mit der kassenärztlichen Vereinigung diskutiert werden, gibt es dann klare Ab-laufschemata, die Patienten sowohl in den Sektor Primärprävention als auch in den Sektor Sekun-därprävention überführen und eine Inklusion in bestehende Disease-Management-Programme (DMP) ermöglichen. Diese Diskussionen stocken momentan aufgrund der Honorierungsüberle-gung, weil auch das für die beteiligten Partner ein neues Feld ist. Wie soll der Arzt für Screening-maßnahmen im Bereich Prävention vergütet werden, wenn wir genau wissen, dass das Screening allein keinen Effekt hat, sondern nur die erfolgreiche Überführung in ein Präventionsprogramm? Sicherlich wären hier erfolgsabhängige Honorierungsmodelle die beste Möglichkeit, adäquat zu honorieren, was für einige ärztliche Partner aber einem Dammbruch gleich käme. In Zukunft wer-den aber moderne Präventionsmanagementprogramme, kombiniert mit „chronic care manage-ment“ in der Versorgung und erfolgsabgängiger Honorierung, notwendig werden.
Check-up35+
Der Check-up 35 existiert seit vielen Jahren als Vorsorgeuntersuchung in Form einer Kassenleis-tung. Es wird immer wieder dargestellt, dass dieser nicht in Anspruch genommen wird, und es ist tatsächlich so, dass nur 19% der Männer, allerdings 46% der Frauen mindestens einmal diese Check-up-Untersuchung wahrnehmen. Gemeinsam mit der AOK Plus (Sachsen, Thüringen) wur-de vor 2 Jahren eine Initiative gestartet, die mit Diabetologen, Hausärzten und Wissenschaftlern die Erweiterung des Check-up 35 zu einem Check-up 35+ diskutieren sollte. Ziel dabei war, pri-mär Risikopersonen zu identifizieren, die dann gezielt Interventionsmaßnahmen zugeführt wer-den sollen. Dabei ist daran gedacht, den Check-up 35 zu erweitern und sowohl den FINDRISK-Fragebogen als auch ein Lipidprofil, den HbA1c-Wert bei erhöhtem Risiko und die Kreatininkon-zentration zusammen mit der Messung des Taillenumfangs des zu Testenden zu inkludieren. Die-ses Anliegen mag simpel erscheinen, ist aber eine logistische Herausforderung für die Arztpra-xis, für die Abrechnung und auch die Krankenkasse, wenn bedacht wird, dass Hunderttausende von Personen gescreent werden. Das AOK-Plus-Modell sieht vor, dass die Personen mit erhöhtem FINDRISK-Score von 12–15 Punkten direkt ohne weiteren Test an einem Primärpräventionspro-gramm teilnehmen. Ist der Taillenumfang der Testpersonen deutlich erhöht oder kommt ein Risi-kofaktor aus dem Lipidprofil zusätzlich dazu, können die Personen zulasten der Krankenkasse in ein Sekundärpräventionsprogramm eingeschrieben werden. Bei diesen Personen wird gleichzeitig auch noch der HbA1c-Wert bestimmt. Beträgt dieser zwischen 5,7 und 6,5%, wird ein oraler Glu-kosetoleranztest (oGTT) beim behandelnden Arzt durchgeführt. Bei auffälligem oGTT-Befund wird der Patient in das DMP eingeschrieben. Ergibt der oGTT Normalwerte, kann der Patient wei-ter am Sekundärpräventionsprogramm teilnehmen. Die Kreatininbestimmung wurde aufgenom-men, um frühe Nierenschäden zu identifizieren und gezielt zu behandeln. Insbesondere die Inklu-sion des FINDRISK-Fragebogens ist für eine Krankenkasse ein enormer Schritt nach vorn. Hiermit wird der FINDRISK als ärztliche Leistung abrechenbar und als diagnostisches Instrument einge-setzt, um Menschen zu motivieren, an Präventionsmaßnahmen teilzunehmen. Das ist das, was in der Vergangenheit immer wieder gefordert wurde. Im Moment wird dieses Vorgehen mit den kas-senärztlichen Vereinigungen diskutiert. Inhaltlich gab es sehr schnell eine Übereinstimmung hin-sichtlich der Sinnhaftigkeit des Vorgehens. Die Budgetdiskussionen stehen dazu noch aus und ge-stalten sich positiv. Es kann also davon ausgegangen werden, dass noch 2013 ein solcher erweiter-ter Check-up 35+ realisiert wird und damit erstmalig Screeningmaßnahmen zur Prävention des Typ-2-Diabetes im Leistungsspektrum einer großen deutschen Krankenkasse verankert werden.
Im Versorgungssektor soll in der Be-handlung von Patienten ein Mehr-wert erzielt werden
Mithilfe des Check-up 35+ identifi-zierte Risikopersonen sollen gezielt Interventionsmaßnahmen zuge-führt werden
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1. SchwarzPE,GruhlU,BornsteinSRetal(2007)TheEuropeanperspec-tiveondiabetesprevention:deve-lopmentandImplementationofAEuropeanGuidelineandtrainingstandardsfordiabetesprevention(IMAGE).DiabVascDisRes4:353–357
2. PaulweberB,ValensiP,LindströmJetal(2010)AEuropeanevidence-basedguidelineforthepreventionoftype2diabetes.HormMetabRes42(Suppl1):3–36
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5. BrawleyLR,RejeskiWJ,KingAC(2003)Promotingphysicalactivityforolderadults:thechallengesforchangingbehavior.AmJPrevMed25(3Suppl2):172–183
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Fazit für die Praxis
F Ziele der Diabetesprävention sind die Reduktion der viszeralen Adipositas, die Implementation des Präventionsmanagers und die Realisierung von Maßnahmen zur primären Prävention des Diabetes in der täglichen Praxis.
F Das IMAGE-Toolkit zur Diabetesprävention enthält praktische Beispiele und Arbeitsblätter zur Umsetzung eines Präventionsprogramms.
F Seit Anfang 2013 steht ein deutsches Curriculum für die Weiterbildung zum Präventionsmana-ger zur Verfügung; die Weiterbildung kann derzeit in Dresden wahrgenommen werden.
F Verschiedene Krankenkassen wollen mit der Verknüpfung von Prävention und Versorgung ver-stärkt Präventionsmaßnahmen anwenden. Der Check-up 35+ kann eine solche Maßnahme sein.
Korrespondenzadresse
Prof. Dr. P.E. SchwarzAbteilungPräventionundVersorgungdesDiabetes,MedizinischeKlinikIII,UniversitätsklinikumCarlGustavCarus,TechnischeUniversitätDresdenFetscherstr.74,[email protected]
Einhaltung ethischer Richtlinien. Interessenkonflikt.P.E.Schwarzgibtan,dasskeinInteressenkonfliktbesteht.
Literatur
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springermedizin.de/eAkademie
?Welche Schrittzahl ist täglich für einen gesunden Lebensstil empfohlen?
2000 4000 6000 8000 10.000
?Die durchschnittliche tägliche Schritt-zahl der Deutschen beträgt knapp unter:
2000 3000 4000 5000 6000
?Das F.I.T.T.-Prinzip beinhaltet folgende Parameter:
HäufigkeitvonBewegung EinschätzungvonEssgewohnheiten Ernährungstagebuch TagebuchzurSelbstkontrolle EvaluationvonZielvereinbarungen
?Was ist die entscheidende Wirkvariable in der Diabetesprävention?
Körpergewichtsreduktion VerbesserungvonInsulinwerten ReduktiondesFettanteilsinderNahrung RegelmäßigeMedikamenteneinnahme TäglichesportlicheBetätigung
?Welche Schritte beinhaltet das „Behavi-our-change“-Modell und in welcher Rei-henfolge?
Motivation–Aktion–Aufrechterhaltung Bewegung–Ernährung–Aufrechterhal-
tung Aktion–Motivation–Aufrechterhaltung Verhalten–Bewegung–Ernährung Ernährung–Bewegung–Verhalten
?Im Akronym des ISS-CLEVER-Prinzips be-deutet das zweite E:
Evaluation Essen Empfehlung Ernährung Ernährungsleitlinien
?Welche Aussage über das ISS-CLEVER-Prinzip bzw. die F.I.T.T.-Regel ist richtig?
DasISS-CLEVER-PrinzipgibtdetaillierteEmpfehlungenfüreinengesundenAlltag,vorwiegendmitkörperlicherAktivität.
DieF.I.T.T.-RegelbeinhaltetärztlicheEmpfehlungenfürdieDiagnoseeinge-schränkterAlltagsaktivität.
DasISS-CLEVER-Prinzipbeinhaltetpraxis-naheEmpfehlungenfüreinengesundenErnährungsalltag.
DasISS-CLEVER-PrinzipisteineDiätformfürRisikopersonenmitHochschulab-schluss.
DieF.I.T.T.-RegelbeinhaltetEmpfehlungenfürproblemorientierteGesprächsführungmitRisikopersonen.
?Welche Aussage über den Präventions-manager ist falsch?
EristinersterLiniediePerson,dieInter-ventionsprogrammeinGruppenmitzubetreuendenRisikopersonendurchführt.
EristeinNetzwerker,derdieKommunika-tionmitanderenPlayernzurUmsetzungvonPräventionsmaßnahmenrealisiert.
ErwirdalsWeiterbildungfüreineVielzahlvonGesundheitsberuflernangeboten.
ErleitetRisikopersonendazuan,ihrefami-liärenHintergründezuanalysieren.
ErwirdderzeitinDeutschlandausgebildet.
?Was beinhaltet die Ausbildung zum Präventionsmanager nicht?
SelbststudiumübermehrereWochenübereinOnlinenetzwerk
Präsenzphasevon7Ausbildungstagen HausarbeitüberdaseigeneErnährungs-
verhalten Hausarbeit,diedasGeschäftsmodelldes
eigenenPräventionsprogrammsdesPrä-ventionsmanagersbeinhaltet
EinjährigeSupervisionzurUmsetzungvonPräventionsprogrammen
?Welche Eingangsvoraussetzungen müs-sen für die Ausbildung zum Präventions-manager vorliegen?
BestandenerEingangstestmitFreitextant-worten
GrundqualifikationindenBereichenEr-nährungoderBewegung
BestandenerEingangstestimMultiple-Choice-Format
HausarbeitübereinbestehendesPräven-tionsprogramm
ProjektskizzefüreinKonzeptzueinemPräventionsprogramm
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