Click here to load reader
Upload
doanliem
View
214
Download
2
Embed Size (px)
Citation preview
(Version: 20081202)
Praktikumsteil: Zellkultur und Fluoreszenzmikroskopie
Darstellung und Untersuchung von Zellorganellen und Zytoskelettkomponenten
Einleitung
Der Lokalisation von Proteinen kommt in der Zellbiologie und der klinischen Diagnostik eine bedeutende Rolle zu. Die Verwendung von Zellkulturen oder Geweben erfordert in der Regel eine Vorbehandlung bzw. Fixierung des Materials, die sowohl die Zellstrukturen als auch die antigenen Eigenschaften der Proteine bestmöglich erhalten soll. Für die Lokalisation von Proteinen werden häufig mono und polyklonale Antikörper eingesetzt, deren Lokalisation sich durch die Kopplung an einen Fluoreszenzfarbstoff sichtbar machen läßt. Hierbei kann das Fluorochrom (in der Regel Fluorescein oder Rhodaminderivate) direkt an den Primärantikörper (direkte Immunfluoreszenz) oder aber an einen Sekundärantikörper (indirekte Immunfluoreszenz) gekoppelt sein. Will man Fixationsartefakte ausschließen, müssen Zellen im lebenden Zustand beobachtet werden. Durch die Entwicklung neuer Lebendfarbstoffe, die Kombination von Video und Computertechnik mit der Lichtmikroskopie, und durch die gentechnische Nutzbarmachung von GFP kommt der in vivo Mikroskopie bei der Analyse von zellbiologischen Prozessen eine immer größere Bedeutung zu.
Aufgabenstellung
In diesem Praktikumsteil sollen unterschiedliche Zellkompartimente und Zytoskelettkomponenten in fixierten Zellen markiert und mikroskopisch analysiert werden.
• Teil 1 umfasst die Kultivierung und experimentelle Vorbereitung der Zellen; • Teil 2 die Herstellung der Fluoreszenzpräparate und • Teil 3 die Auswertung der Fluoreszenzpräparate.
Hierbei sollen unterschiedlich lokalisierte Proteine, verschiedene Fixierungs und Markierungsmethoden sowie unterschiedliche Fluoreszenzmarker verwendet und verglichen werden.
Teil 1: Zellkultur (1. Tag)
Einführung
Zur biochemischen und morphologischen Analyse einer relativ homogenen Population von Säugerzellen wurden Methoden zur Kultivierung und Proliferation einzelner Zelltypen (Zellinien) entwickelt. Die grundlegenden Methoden der Zellkulturtechnik sollen besprochen und vermittelt werden. Die Vorbereitung der Zellen für die nachfolgenden Versuche soll erfolgen.
Einführung in die Zellkulturtechnik
➢ Permanente Zellinien, Primärkulturen➢ Adhärente Zellen, Suspensionskulturen➢ Zellkulturmedien und Seren, serumfreie Kultur➢ Steriles Arbeiten, Antibiotika, Kontaminationen➢ Inkubation➢ Medienwechsel➢ Passagieren der Zellen➢ Auftauen/Einfrieren von Zellstocks
Versuchsdurchführung:
Zellen
➢ HeLaZellen (CervixCarcinoma)
Reagenzien
➢ PBS (phosphate buffered saline), pH 7,3, 1x konz., steril➢ DMEM (low glucose), 10% FCS, Antibiotika, LGlutamin➢ Trypsin/EDTALösung➢ 70% Ethanol zum Desinfizieren
Material
➢ Gewebekulturschalen➢ Uhrmacherpinzetten➢ Deckgläschen, steril➢ Pasteurpipetten, Glas und Plastikpipetten, steril➢ Sterile Werkbank mit Absaugeinrichtung➢ Inkubator (37°C, 5% CO2)
ACHTUNG bei allen folgenden Arbeitsschritten darauf achten, dass die Zellen nichtkontaminiert werden! Steril arbeiten!!!
1. Kulturmedium einer 10 cm2 Schale mit einer Pasteurpipette absaugen
2. Zellen 1x mit 5 ml PBS waschen3. 1 ml Trypsin/EDTA zugeben, kurz (max. ca. 5 min) bei RT inkubieren
(mikroskopische Kontrolle)4. abgelöste Zellen in Medium aufnehmen, in 15 ml Falconröhrchen sammeln5. Zentrifugation: 500g, 5 Min., RT6. währenddessen sterile Deckgläschen in Gewebekulturschalen legen, Medium
zugeben7. Medium im Falconröhrchen (Überstand) absaugen, Zellpellet in frischem
Medium8. Die Zellen vorsichtig aber gründlich resuspendieren (810 ml)9. Zellzahlbestimmung10. Aussaat von ca. 300.000 Zellen in die vorbereiteten Gewebekulturschalen11. Inkubation bei 37°C, 5% CO2
Teil 2: Fluoreszenzmarkierung von Zellorganellen in situ (2. Tag)
Einführung
Durch direkte und indirekte Fluoreszenzmarkierung sollen Isoformen der humanen Thioredoxine und Glutaredoxine (Proteine der Redoxhomöostase), Zellorganellen und Cytoskelettkomponenten in verschiedenen Zellinien dargestellt werden. Es sollen jeweils MehrfachMarkierungen mit unterschiedlich manipulierten, fixierten und permeabilisierten Zellen durchgeführt werden. Dabei werden unterschiedliche Fluoreszenzmarker verwendet. Zusätzlich werden in Kontrollversuchen die spezifischen primären Antikörper vor der Inkubation mit den Proben mit Antigen gesättigt um die Spezifität der Färbung zu untersuchen.
Versuchsdurchführung
Reagenzien
➢ Waschpuffer: PBS (phosphate buffered saline), pH 7,3, 1x konz.➢ Fixans: pFormaldehyd, 4% in CMFPBS, RT, Methanol, abs., 20°C➢ Block und Permeabilisationspuffer: 10 mM HEPES, 3% BSA, 0,3 % Triton
X100 in PBS➢ Einbettmedium: Mowiol 4.88 in Glycerin➢ spezifische Primärantikörper➢ Fluorochrommarkierte (AlexaFlour 488) Sekundärantikörper➢ Hoechst 33342 Farbstoff (DNA Färbung)➢ Mitotracker DeepRed 633
Material
➢ Filterpapier➢ Plastikpetrischalen als feuchte Kammern➢ Uhrmacherpinzetten➢ Objektträger➢ Absaugpumpe
ACHTUNG bei allen folgenden Arbeitsschritten darauf achten, dass die Zellen nichtaustrocknen!!!
I. Mitochondrienfärbung(Dieser erste Teil wird von den Betreuern vor der Fixierung durchgeführt)
1. Kulturmedium mit einer PlastikPasteurpipette absaugen2. Zellen 2x mit PBS (1x konz., ca. 10 ml/Schale) waschen3. Auftropfen der Mitotracker Verdünnung
II. Fixierung4. Zellen 3x mit PBS waschen5. pFormaldehydlösung zupipettieren (12ml/Schale), 20 min bei
Raumtemperatur fixieren, mit PBS waschen6. Zellen mit Block und Permeabilisierungspuffer permeabilisieren (12
ml /Schale) für 60 min7. 3x mit PBS waschen
III. Blocken8. Antikörperverdünnungen fertigstellen
1. Antikörperverdünnungen OHNE Antigen im Eis aufbewahren2. Antikörperverdünnung MIT 30 µg/ml Antigen bei RT inkubieren
9. Feuchte Kammer herstellen: In eine Plastikpetrischale passendes Stück Filterpapier in den Deckel legen, befeuchten (nicht ertränken!)
10. PBS absaugen
IV. Primärantikörper11. Die Primärantikörpers in einem Tropfen auf das Deckglas pipettieren, Deckel
der Feuchtekammer mit feuchtem Filter auflegen, bei RT 4560 min inkubieren12.3x mit PBS waschen13.20 l des Sekundärantikörpers auf das Deckglas auftropfen, Deckel mitμ
feuchtem Filter auflegen, bei RT 4560 min lichtgeschützt inkubieren14. 3x mit PBS waschen
V. Kernfärbung15.Hoechst 33342 Verdünnung auftropfen und 5min im Dunkeln inkubieren16. 3x mit PBS waschen
VII. Eindeckeln der Präparate17. Objektträger vorbereiten: Für jedes Deckglas einen Objekttäger putzen,
beschriften und mit einem kleinen Tropfen Mowiol versehen18. Jedes Deckgläschen mit Pinzette aus PBS nehmen, kurz in Becherglas mit dest.
Wasser tauchen, überschüssige Flüssigkeit am Rand mit Flterpapier absaugen19.Deckgläschen umgekehrt (Zellen nach unten!!!) und möglichst luftblasenfrei auf
Mowioltropfen auflegen und leicht andrücken20.Präparate über Nacht trocknen, danach lichtgeschützt und kühl lagern
Teil 3: Fluoreszenzmikroskopie (3. Tag)
Am dritten Tag werden die Präparate am Fluoreszenzmikroskop (Olympus oder Leica) ausgewertet und dokumentiert. Die Beobachtungen und Ergebnisse der Auswertung sollen in einem kurzen Ergebnisprotokoll zusammengefaßt werden.
Zeitplan für die Zellkulturarbeit am Dienstag (Gruppennummern)
Uhrzeit Gruppen
11.30 12.45 1 + 2
12.45 14.00 3 + 4
14.00 – 15.15 5 + 6
Zeitplan für die Fluoreszenzmikroskopie am Donnerstag (Gruppennummern)
Uhrzeit Fluoreszenzmikroskop Konfokales Mikroskop
0811 3 + 4 1 + 2
1114 5 + 6 3 + 4
1417 1 + 2 5 + 6