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PREMIUS TEST-MAGAZIN 3/2013 FREIZEIT, HAUSHALT, REISEN, FINANZEN Sharing

Premius 03/2013

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PREMIUS TEST-MAGAZIN richtet sich an anspruchsvolle, rational kaufende Verbraucher mit Interesse an Tests und Untersuchungen zu Preis und Qualitaet von Produkten und Dienstleistungen.

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Page 1: Premius 03/2013

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N3/2013

FREIZEIT, HAUSHALT, REISEN, FINANZEN

Sharing

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004 (3)13 PREMIUS TEST-MAGAZIN

INHALT

TEILEN IST TREND: Warum immer mehr Men-schen Dinge lieber nutzen, statt sie zu besitzen

CARSTEN GROSSE STARMANN: Die Bevölkerung schrumpft – so muss Deutschland jetzt reagieren

06 NEWS DEUTSCHLAND & DIE WELTVorbild deutscher Mittelstand · Konservative Berufsanfänger · Stabile Mittelschicht · Stress durch Leiharbeit · Kritik an Ärztehonoraren

INTERVIEWDemografi e-Experte Carsten Große Starmann warnt: Die Bevölkerung schrumpft schneller, als viele denken. Was Politik, Unternehmen, Städte und Gemeinden tun müssen, damit Deutschland wettbewerbsfähig und lebenswert bleibt.

PANORAMA

NÄCHSTEAUSGABE05. DEZEMBER

2013

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30

22242628

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NEWS BUDGET App-sichern für den Moment · Verdienen mit 3-D-Druck · Günstige Neuwagen · Entschädi-gung bei Reinigungsmängeln · Spar-Lücke

RICHTIG VIEL SPARENDie besten Tipps und Tricks für spürbar mehr Geld im Portemonnaie.

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BUDGET

08 22

08

TITELTHEMEN sind mit einem gekennzeichnet.

SEITE 80

TEIL-ZEIT: DAS SHARING-SPEZIAL

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005PREMIUS TEST-MAGAZIN (3)13

BESTER WEINHÄNDLER: Wo Kenner und auch Einsteiger hervorragende Tropfen fi nden

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80 NEWS LEBENZu gewinnen: drei Tage Tirol · Packender Historienroman · Mode für hippe Sportler · Blitzgescheite App

NÄCHTLICHE URLAUBSFREUDENIm portugiesischen Alentejo unter einem ausgezeichneten Sternenhimmel entspan-nen und die Dunkelheit entdecken.

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SERVICEWÜSTE, IMPRESSUMÜber welche Anbieter sich PREMIUS TEST-MAGAZIN-Leser zuletzt ärgern mussten.

LAUFEND ABNEHMEN: Die wichtigsten Tipps und Tricks für den Kampf gegen die Kilos

52 86

86

9498

TEST

PROFITIEREN VON DEN BESTEN

42 > NEWS TEST / TESTSIEGEREntsaft er · Smartphones · Olivenöl · Betriebliche Krankenversicherung · Sportfachgeschäft e · Partnervermittlung

44 > PREMIUM-RECHTSSCHUTZDie optimale Komplettabsicherung.

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52 > WEINHÄNDLERDie beste Wahl für Einsteiger und Kenner.

58 > ANBIETER ETF-SPARPLÄNEDie Direktbank, bei der Auswahl und Konditionen stimmen. 62 > FACHMÄRKTE BODENBELÄGEWo Sortiment und Service überzeugen.

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68 > STAUBSAUGROBOTERDer beliebteste unter den Haushaltshelfern.

70 > OPTIKERDie Top-Fachgeschäft e für Brillenkäufer.

74 > FERNBUS-UNTERNEHMENWelcher Anbieter vorneweg fährt.

78 > ROTE LATERNEBei Test-Verlierern nachgehakt.

LEBEN

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PA NOR A M A

Die Zahl der Bürger schrumpft. Carsten Große Starmann, Demografi e-Experte der Bertelsmann Stiftung, über die gravierenden Folgen des starken Bevölkerungsrückgangs für die Gesellschaft, den Arbeitsmarkt und die Sozialsysteme.

 Demografische Entwicklung, Bevölkerungsrück-gang? Alles noch lange hin, meinen viele. Irrtum. Wer in diesen Tagen die Zeitung aufschlägt, liest von den Schwierigkeiten vieler Unternehmen,

Auszubildende zu finden. In Hamburg etwa werden Azu-bis schon Dienstwagen oder die Kostenübernahme für den Führerschein geboten, um Nachwuchskräfte zu ködern. Carsten Große Starmann, Demografie-Experte bei der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh, gibt im Interview Ein-blicke in eine Entwicklung, die unaufhaltsam voranschrei-tet, und zeichnet ein Bild der Zukunft, die Deutschland vor sehr große Herausforderungen stellt.

„FOKUS AUF QUALIFIKATION“

(3)13 PREMIUS TEST-MAGAZIN

CARSTEN GROSSE STARMANNDER JURIST und Diplom-Verwal-tungswirt ist einer der Demografi e-Experten der Bertelsmann Stiftung. Große Starmann verfügt über lang-jährige Erfahrungen als Leiter kom-munaler Entwicklungs pro jekte und als Berater in der Gestaltung von Veränderungsprozessen. Die Bertelsmann Stiftung in Gü-tersloh setzt sich für das Gemein-wohl ein. Sie hat gut 300 Mitarbei-ter, der Jahresetat liegt zurzeit bei etwa 62 Millionen Euro.

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Darmstadt

Berlin

Stralsund

Jena

Freiburg

Celle

Krefeld

Kaiserslautern

Kassel

Memmingen

Amberg

Saarbrücken

Bonn

Ansbach

Osnabrück

Straubing

Zwickau

Lübeck

Neubrandenburg

Düsseldorf

Augsburg

Coburg

Dresden

Stendal

Reutlingen

Trier

Würzburg

Potsdam

Gießen

Siegen

München

Neuruppin

Frankfurt

Bielefeld

Paderborn

Suhl

Bremen

Brandenburg

Regensburg

ChemnitzKöln

Erlangen

Pforzheim

Lüneburg

Münster

NeumünsterRostock

Erfurt

Hof

Halberstadt

Ulm

Görlitz

Landshut

Hamburg

Flensburg

Magdeburg

Rosenheim

Bamberg

Leipzig

Aschaffenburg

Bremerhaven

Cottbus

Braunschweig

Eberswalde

Weiden

Koblenz

Ravensburg

Schwerin

Gera

Mannheim

Essen Halle

Hannover

Kempten

Bautzen

Hoyerswerda

Aachen

Karlsruhe

Fulda

Oldenburg

Passau

Hildesheim

Plauen

Göttingen

Kiel

Greifswald

Villingen-Schwenningen

Bayreuth

Konstanz

Heilbronn

Eisenach

Mainz

Schweinfurt

Nordhausen

Frankfurt

Dessau

Dortmund

Stuttgart

Offenburg

Nürnberg

Ingolstadt

Marburg

unter -15,0-15,0 bis unter -10,0-10,0 bis unter -5,0

-5,0 bis unter -2,0-2,0 bis unter 2,02,0 bis unter 5,05,0 und mehr

© Bertelsmann Stiftung Kartografie: Lutum+Tappertwww.wegweiser-kommune.de

009

PA NOR A M A

? PREMIUS: Was können Unternehmen leisten, um sich ausrei-chend Nachwuchs zu sichern?! GROSSE STARMANN: Sie müssen vor allem in ihrer Region einen engeren Schulterschluss mit den Bildungsinstitutionen erreichen und zum Beispiel schon in den Schulen durch enge Kooperation die interessanten Ausbildungs- und Arbeitsplät-ze bekannt machen. Die Kommunen müssen sich fl ankierend mit den weichen Standortfaktoren auseinandersetzen, um attraktiv zu sein für qualifi zierte Fachkräft e und ihre Famili-en. Dazu gehören adäquate Bildungseinrichtungen, Kinder-betreuung und auch attraktive Freizeitmöglichkeiten.

? PREMIUS: Aber weisen da nicht kleinere Städte in der Fläche einen Wettbewerbsnachteil gegenüber Großstädten auf?! GROSSE STARMANN: Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit beobachten wir, dass die Metropolen eine deutliche Sogwirkung haben. Daran wird sich auch in Zukunft nichts

PREMIUS TEST-MAGAZIN (3)13

DEUTSCHLANDKARTE: Vor allem ländliche Gebiete im Osten werden in den nächsten Jahren massive Bevölkerungsverluste verzeichnen

? PREMIUS: Herr Große Starmann, ist der Bevölkerungsrückgang in Deutschland nicht eher ein Thema für die nächste Generation?! CARSTEN GROSSE STARMANN: Ganz und gar nicht. Wir müs-sen uns schon heute dieser Problematik dringend widmen.

? PREMIUS: Das klingt dramatisch. Können Sie die Dringlichkeit mit Zahlen unterlegen?! GROSSE STARMANN: Wir haben in der Bertelsmann Stift ung

die Entwicklung der Erwerbspersonen für Kommunen ab 5 000 Einwohner bis 2030 vorausberechnet – das sind nicht einmal mehr 17 Jahre. In diesem Zeitraum wird die Zahl der poten-ziellen Erwerbspersonen in der Altersgruppe von 19 bis 24 Jahren um rund 1,5 Millionen zurückgehen und die der 25- bis 44-Jährigen sogar um etwa 3,3 Millionen. Und auch die Zahl der älteren Erwerbstätigen zwischen 45 und 64 Jahren sinkt – um circa 1,6 Millionen. Diese Zahlen machen deutlich, un-ter welchen Druck die Unternehmen schon bald geraten.

? PREMIUS: Wie können die Wirtschaft und der Staat dieser Entwicklung begegnen?! GROSSE STARMANN: Staatlicherseits muss der Fokus darauf liegen, dass alle jungen Menschen bereits in der Schule, aber auch in den Unternehmen möglichst gut qualifi ziert werden. Idealerweise sollen so alle Zugang zum Arbeitsmarkt fi nden. Bei den bereits bestehenden Belegschaft en muss dafür Sorge getragen werden, dass sie möglichst lange in der Lage sind, ihren Beitrag in den Unternehmen zu leisten. Dabei geht es um die Förderung der intellektuellen, aber auch der gesund-heitlichen Fähigkeiten. ? PREMIUS: Bietet die im Vergleich niedrige Erwerbsquote der bundesdeutschen Frauen nicht auch Potenzial?! GROSSE STARMANN: Das ist richtig. Dabei geht es jedoch nicht darum, die Teilzeitquote weiter zu erhöhen, da diese in Deutschland bereits sehr hoch ist. Vielmehr sollten die Arbeitsanteile der Frauen erhöht respektive es ihnen ermög-licht werden, in Vollzeit zu arbeiten. Aber wir müssen ange-sichts des geschilderten Rückgangs des Erwerbspersonen-potenzials perspektivisch auch intensiver über Zuwanderung qualifi zierter Arbeitskräft e nachdenken.

? PREMIUS: Denken Sie dabei an das kanadische Modell, das unter anderem bestimmten Berufsgruppen die Einwanderung erleichtert?! GROSSE STARMANN: Ja, zum Beispiel. Das ist ein denkbarer Weg. Die Politik muss sich deutlicher aufstellen und klarer artikulieren, wenn es darum geht, qualifi zierte Zuwanderung zu ermöglichen. Sollen die Unternehmen auch künft ig mit ausreichend Mitarbeitern versorgt werden, führt in den nächsten Jahren kein Weg an einer verstärkten qualifi zierten Zuwanderung vorbei.

Bevölkerungsentwicklung 2009 bis 2030in Landkreisen und kreisfreien Städten (in %)

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ändern. Auch Zuwanderung wird weniger den ländlichen Raum als die Städte stärken. Gleichwohl muss man die länd-lichen Regionen nicht abschreiben. Sie weisen ebenfalls eigene Standortvorteile auf mit den Unternehmen, die in der Region ansässig sind. Die müssen sie herausstellen.

? PREMIUS: Bedeutet der massive Rückgang des Erwerbsper-sonenpotenzials, dass wir uns in Deutschland wieder einer Voll-beschäftigung annähern?! GROSSE STARMANN: Ich gehe davon aus, dass wir unter an-derem durch die Demografi e wieder Vollbeschäft igung, also eine Arbeitslosenquote von unter vier Prozent, erreichen. Im Bereich der Akademiker ist das heute bereits der Fall. Allerdings kann ein verstärkter Arbeitskräft emangel sowie vor allem der Kostendruck auch dazu führen, dass Unternehmen Auslage-rungen ins europäische und außereuropäische Ausland prüfen. Diese Arbeitsplätze gehen hier verloren.

? PREMIUS: Was kann der Staat tun, um die in Deutschland sehr niedrige Geburtenrate von 1,4 Kindern pro Frau zu erhöhen?! GROSSE STARMANN: Das ist ein sehr komplexes Th ema. Fi-

nanzielle Förderungen oder fl ächendeckende Ganztagesbetreu-ung für Kinder sind nicht ausreichend. Dann wäre die Gebur-tenrate in den ostdeutschen Bundesländern, in denen es die Ganztagesbetreuung auch unter zwei Jahre alter Kinder seit Jahren gibt, deutlich höher. Das ist nicht der Fall. Das aus mei-ner Sicht wichtigste Kriterium für die Entscheidung pro Kinder ist materielle Sicherheit, sind sichere Jobs. Dies ist angesichts der „Generation Praktikum“ und der zunehmenden Zahl befristeter Arbeitsverträge heute nur noch sehr eingeschränkt der Fall.

? PREMIUS: Wie lange wird der Bevölkerungsrückgang andauern, kommt es irgendwann zu einer Bodenbildung?! GROSSE STARMANN: Die Entwicklung verläuft wie ein Uhr-werk und setzt sich immer weiter fort. Doch wird der überpro-portionale Altersüberbau über die Jahrzehnte herauswachsen und die einstige Alterspyramide die Form einer senkrecht ste-henden Zigarre einnehmen. Aber dies dürft e noch circa 70 bis 80 Jahre dauern – wenn Zuwanderung ausbleibt. Valide Prog-nosen lassen sich nur auf Sicht von circa 20 Jahren erstellen. Alles was darüber hinausgeht, ist Spekulation.

? PREMIUS: Welche Auswirkungen hat der Bevölkerungsrück-gang auf die Sozialsysteme?! GROSSE STARMANN: Die Zahl derer, die in die Sozialsysteme Rente, Arbeitslosenversicherung und Gesundheit einzahlen, sinkt – soweit sie nicht durch Zuwanderung ausgeglichen wird. Der Druck auf die Sozialsysteme wächst. Anderseits erhöht zunehmender Wohlstand mit steigenden Löhnen die Beiträge. Also ist beispielsweise die Abkehr von Billiglöhnen wichtig. Der Gesellschaft droht verstärkt das Problem der Altersarmut.

010

PA NOR A M A

? PREMIUS: Muss das Renteneintrittsalter weiter nach oben gesetzt werden?! GROSSE STARMANN: Das ist politisch sehr umstritten. Mei-nes Erachtens sollte das Renteneintrittsalter vor allem sehr viel fl exibler gehandhabt werden. Es gibt viele Ältere, die auch über das Alter von 65 oder 67 Jahren hinaus arbeiten wollen und können. Schauen Sie sich doch nur einmal unse-re Ministerriege in den Ländern und im Bund an. Darin fi nden sich einige Senioren, die ihrer Tätigkeit weit über das Renteneintrittsalter hinaus engagiert nachgehen.

? PREMIUS: Droht angesichts des zahlenmäßigen Missver-hältnisses zwischen Jung und Alt ein Generationenkrieg?! GROSSE STARMANN: Das glaube ich nicht. Aber wir müssen vor dem Hintergrund einer immer älteren Gesellschaft zu einem anderen Umgang mit dem Alter fi nden. So gibt es immer mehr Ältere, die lange aktiv bleiben und über Res-sourcen verfügen, die für das Gemeinwohl nutzbar gemacht werden können, beispielsweise auch im Bereich der Pfl ege. Die Frage ist doch: Wer kann was für die Gesellschaft tun? Da spielen die älteren Menschen genauso wie die Jüngeren ihre Rolle. Wir müssen uns einfach neu orientieren. Am kon-kretesten wird das in den Kommunen.

? PREMIUS: Inwiefern?! GROSSE STARMANN: Beispielsweise im Bereich des Wohnens. Da stellen sich etwa die Fragen nach altersgerechten Bauten oder der Umwandlung ganzer Wohnquartiere, die mehr auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten werden müs-sen – Stichwort Mehrgenerationen-Häuser.

? PREMIUS: Bereitet dies nicht in ländlichen Regionen Probleme, die bereits heute durch teils massiven Wegzug jüngerer Men-schen und den Verlust von Infrastruktur wie Einkaufsmöglich-keiten und öffentlichem Nahverkehr gekennzeichnet sind?! GROSSE STARMANN: Wir beobachten auch unter Älteren eine verstärkte Zentrumsorientierung, in Bereiche, die etwa auch fußläufi g erreichbare Infrastruktur bieten. Aber die Kommu-nen in abgelegeneren, ländlichen Gebieten müssen reagieren. Erste Ansätze sehen wir bereits, etwa im Einsatz von Bürger-bussen, die Älteren auf dem Land zu Mobilität verhelfen.

? PREMIUS: Schon heute ist in den Speckgürteln der Metropolen und in ländlichen Gebieten ein auch durch den Wegzug der Älte-ren bedingter Immobilienpreisverfall zu beobachten. Müssen Immobilienbesitzer umdenken?! GROSSE STARMANN: Was früher galt – eine Immobilie auch als Altersvorsorge zu kaufen, weil man später zumindest den Einsatz wieder erlösen konnte – gilt so heute nicht mehr. Der Bevölkerungsrückgang wird auch an den Immobilien- und Mietmärkten deutliche Spuren hinterlassen.

(3)13 PREMIUS TEST-MAGAZIN

Page 7: Premius 03/2013

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012

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NEWS BUDGET

3-D-Druckern könnte die Zukunft gehören. Bereits heute entstehen mit dieser Technik Prototypen von Werkstücken, Ersatzteile für Maschinen oder Zahnprothesen. Der US-Flugzeughersteller Boeing nutzt gedruckte Teile für den Bau des Kampfjets F18 Hornet. Noch steckt der 3-D-Druck allerdings in den Kinderschuhen. Doch chancen orientierte Anleger, die an das Potenzial der Technologie glauben, können bei deren Durchbruch mitverdienen. Beispielsweise mit Anteilscheinen des amerikanischen Herstellers 3D Systems (ISIN: US88554D2053) oder des israelisch-amerikanischen Produzenten Stratasys (ISIN: IL0011267213). Beide verzeichneten nach einem enormen Kursanstieg Anfang 2013 im Februar und März eine leichte Korrektur, bevor die Kurse erneut deut-

lich anzogen. Eine größere Streuung ermöglicht das UBS Open End Indexzertifi kat auf den Solactive 3D Printing TR Index (ISIN: DE000UBS13D0). Der Index bildet sieben Pioniere der 3-D-Druck-Branche ab. Zumindest ein Teil von ihnen dürfte dabei sein, wenn die Technologie voll durchstartet. Ob es allerdings dazu kommen wird, lässt sich derzeit nicht vorhersagen.

Wer nur ab und an zu einem Surfwochen-ende aufbricht, einen Samstagnachmittag im Fußballstadion verbringt oder das Kind

auf den Kita-Ausfl ug schickt, für den klingt es verlo-ckend, sich und seine Familie nur für die Dauer dieser Aktivitä-ten gegen Unfall oder Diebstahl zu versichern – und die Police nur für diesen Zeitraum zu bezahlen. Möglich macht solche Sofort-verträge nun der An-

bieter SituatiVe mit seinem mobilen Service AppSichern. Nach einem ähnlichen Prinzip agieren schon seit längerem der Versicherer Ergo Direkt mit der 48-Stunden-Versicherung „Unfall-Schutz48“ und die Deutsche-Telekom-Tochter SureNow mit Kurzzeit-Reise- und Ski-Policen der Allianz.Über die App des Start-ups SituatiVe gibt es bei-spielsweise einen Surf- und Badeschutz für 3,49 Euro, einen Stadionschutz für 1,59 Euro und einen Kita-Ausfl ug-Schutz für 1,49 Euro. Für diese Mini-beiträge dürfen Versicherte allerdings nur sehr ein-geschränkte Leistungen erwarten: So bekommen sie im Todesfall lediglich 10 000 Euro, bei Invalidität 50 000 Euro ausgezahlt. Mehr Infos: appsichern.de

SURFER: Policen fürs Wochenende

FUSSBALLFANS: Schutz für die

Dauer des Spiels

3-D-DRUCKER (OBEN), ERGEBNIS (LINKS): Wer an die neue Technik glaubt,

kann in Branchenwerte investieren

Versichern, wenn man die Police wirklich braucht – nach diesem Prinzip funktioniert der Service AppSichern. Ein paar Klicks auf dem Smartphone oder Tablet genügen, und schon greift der Versicherungsschutz für ein paar Stunden oder Tage, etwa auf Reisen, im Fußballstadion oder beim Kita-Ausfl ug.

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013PREMIUS TEST-MAGAZIN (3)13

„Lebens-künstler leben von den Zinsen eines nicht vorhandenen Kapitals.“Stanislaw Jerzy Lec, polnischer Lyriker (1909 –1966)

NEUWAGEN: Erhebliche Preisunterschiede bei Online-Händlern

AUTOKÄUFER: Rabatte im Netz höher als beim Händler um die Ecke

TEXTILREINIGUNG: BGH ermöglicht leichtere

Entschädigung bei Mängeln

Rund 16 Prozent Rabatt können Käufer im Schnitt her-ausholen, wenn sie ihren Neuwagen im Internet erstehen. Beim Händler vor Ort sind durchschnittlich nur elf Prozent

Nachlass auf den regulären Preis drin. Das ist das Ergebnis eines Vergleichs des ADAC von zwölf Online-Portalen zum Neuwagenkauf mit den Ange-boten und Services von 50 Vertragshändlern in zehn deutschen Groß städten. Auch bei den Online-Händlern bestehen teils erhebliche Preisunterschiede. So gab es bei airportcars24.de beispielsweise für einen Nissan Qashqai einen Rabatt von 2 812 Euro (8,4 Prozent), bei autodiscountnord.de betrug der Preisnachlass 10 520 Euro (31,3 Prozent).

Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bot autohaus24.de, es erhielt als ein-zi ges die Note „sehr gut“. Bewertet wurden neben der Rabatthöhe auch Transparenz und Nutzerfreundlich-keit der Portale. Schlusslichter im Test waren autoaid.de und airportcars24.de mit der Note „mangelhaft“ bezie-hungsweise „sehr mangelhaft“.

Durchschnittlich 287 Euro müssten die Bundesbürger

nach eigener Einschätzung pro Kopf und Monat für eine

ausreichende Altersvorsorge zurücklegen. Tatsächlich

sparen sie jedoch nur 185 Euro. Das zeigt eine Studie des

Bundesverbands der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken.

Schuld seien die niedrigen Zinsen, sie schafften keinen ausreichenden Sparanreiz.

Z

Kunden von Textilreinigungen können künftig leichter eine Entschädigung für verloren gegangene oder be-schädigte Kleidungsstücke erhalten. Haftungsbeschrän-kende Klauseln in den AGB erklärte der Bundesgerichts-hof für unwirksam (Az. VII ZR 249/12). Um Streit über die Ursache des Mangels zu ver-meiden, sollte die Reinigung die Kleidung bei der Entge-gennahme prüfen. Kunden müssen einen entstandenen Schaden sofort bei Abholung anzeigen.

Schadensersatz von der Reinigung

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BuVo

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022

Kollaborativer Konsum heißt die gesellschaftliche Praxis, bei der Dinge verschenkt, getauscht oder geteilt werden. Kaufrausch muss nicht mehr peinlich sein, wenn sich alles Überfl üssige weitergeben lässt. Wer tauscht, anstatt zu kaufen, spart oft nicht nur Geld, sondern gewinnt neue Bekannte und Erfahrungen.

Peter T. aus Hamburg hat Kontakt zu einem Feinkosthänd-ler, der ihm stets haltbare Lebensmittel abtritt, sobald die-ser sein Sortiment erneuert. Darunter zuletzt 18 Gläser Chili-Schoko-Blutwurst. Auch wenn sie länger als ein Jahr

haltbar ist, so viel will Peter allein nicht essen und bietet sie auf Foodsharing.de an, damit Interessierte sie abholen können. Sein Tipp: „Überall gibt es Lebensmittel umsonst. Wer kein Geld hat, braucht bloß abends die Gemüsehändler zu fragen, ob sie etwas wegzuwerfen haben.“ Das liegt voll auf der Linie des Foodsharing-Gründers Valentin Th urn, der mit seiner Dokumentation „Taste the Waste“ auf die Verschwendung von Lebensmitteln hingewiesen hat.

Heute hat die Ende 2012 gelaunchte Seite über 23 000 registrierte Mitglieder. In Hamburg zum Beispiel stehen vier Essenskörbe zur Abholung bereit – Glühweingewürz, Teebeutel, Wasserkefi r und Ba-bynahrung. Doch im Gespräch mit Peter wird klar, dass es nicht allein um die Lebensmittel geht, sondern auch darum, über dieses Portal Gleichgesinnte zu treff en. Wem Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft wichtig sind, der trifft bei der Essensübergabe

Menschen, denen diese Werte ebenfalls am Herzen liegen – und gleich fühlt man sich besser. Teilen ist inzwischen nicht nur in Deutschland so trendy, dass es einen englischen Namen für diese Bewegung gibt: Share Economy. Das praktizierte Teilen nennt sich Collaborative Consumption.

NEUE GESELLSCHAFTLICHE WERTE Um dem Trend auf die Spur zu kommen, befragten Wissenschaft ler des Schweizer Gottlieb Duttweiler Institute mehr als 1 000 Personen unterschiedlichen Alters und sozi-aler Herkunft für die Studie „Sharity – Die Zukunft des Teilens“. Mirjam Hauser, Sozial- und Wirtschaft spsychologin und Mitautorin der Studie, erklärt die Ursachen für den Teil-trend so: „Es ist erstens das Bewusstsein, dass unsere Ressourcen knapp werden und wir effi zienter mit ihnen umgehen müssen. Zwei-

VOLLER KÜHLSCHRANK: Wer nicht selbst isst,

schenkt übers Internet

(3)13 PREMIUS TEST-MAGAZIN

ZU VIEL WAR GESTERNKLEIDUNG TAUSCHEN

NACHHALTIG SPEISEN

Kleider tauschen oder gebraucht kaufen bedeutet, sich sehr günstig eine modische Garderobe zuzulegen.

ONLINE-TAUSCH Auf der Plattform Kleiderkreisel können Kleidungsstü-

cke an neue Besitzer weitergegeben werden – gegen kleines Geld oder im Tausch mit anderen Teilen. kleiderkreisel.de SECONDHAND FÜR VINTAGE Nur an

Frauen richtet sich die Seite Mädchenfl oh-markt, auf der Marken- und Designerklei-

dung vergleichsweise günstig gehandelt werden. maedchenfl ohmarkt.de KLEIDERTAUSCH ALS EVENT Jeder

bringt und jeder nimmt etwas mit und hat extrem viel Spaß. Das ist das Prinzip der Veranstaltungs-reihe Swap in the City. Für das Eintrittsgeld gibt’s zudem Maniküre, Cocktails und mehr. swapinthecity.com

Bei Lebensmitteln tut Überfl uss besonders weh. Dagegen hilft: Essen verschenken oder gemeinsam genießen.

NICHTS VERKOMMEN LASSEN Wer es nicht schafft, seinen Kühlschrank

vorm Urlaub leer zu essen, stellt seinen Essenskorb ins Internet. Ein Interessent holt ihn dann ab und rettet so die Lebensmittel. foodsharing.de EINLADUNG ZUM DINNER Wer sich

auf Reisen oder zu Hause gern bekochen lässt, kann sich selbst einladen, gegen einen entspre-chenden Obolus. Mit Sicherheit günstiger und gemütlicher als im Restaurant. eatwith.com GEMEINSAM SCHMECKT’S BESSER.

Lust, Essen zu gehen, aber niemand hat Zeit? Hier fi nden sich Interessierte in einer Stadt zusam-men, um ein neues Lokal auszuprobieren oder einfach in Gesellschaft zu dinieren. issmituns.de

Kampf gegen die Überfl ussgesellschaft

Sharing-SpezialVom Trend zur Gesellschaftspraxis: Menschen wollen teilen: Es stiftet Sinn, Gemeinschaft, spart Geld und ist öko.p KLEIDUNG &

LEBENSMITTEL S.22p CARSHARING S.24p PRIVATKREDITE S.26p WOHNSHARING S.28

Page 11: Premius 03/2013

023

BU DGE T

tens sind es die neuen Vernetzungstechnologien wie das In-ternet, die das Teilen von Gütern vereinfachen. Drittens – und das halte ich für den wichtigsten Punkt – ist es die Veränderung der gesellschaft lichen Werte. Die Gesellschaft war in den ver-gangenen Jahrzehnten sehr materialistisch geprägt, heute möchte man nicht mehr viel besitzen.“ Ein nicht zu verach-tender Aspekt ist die Gemeinsamkeit, die sich mit Essen her-stellen lässt. Davon zeugen Plattformen wie eatwith.com oder issmituns.de (siehe Liste links).

KLEIDERTAUSCH ALS KLEIDERRAUSCH Teilen von Nahrung durch Weitergeben oder gemeinsames Essen drückt einen Lebensstil aus: ein wachsendes Bewusstsein für die Umwelt und die Werte, die hinter Waren stecken, sowie die Lust am Austausch und der Vernetzung. Daniela Kaminski, Fachkauff rau für Marketing und Mitbegründerin des Bundes-verbands Second-Hand vernetzt e.V., sagt: „Beim Leihen, Tei-len und Tauschen geht es nicht unbedingt nur um das Sparen. Es geht vielen Menschen um Werterhalt, Kommunikation und darum, ihre Dinge sinnvoll abgeben, etwa auch spenden zu können.“ Secondhand-Geschäft e haben laut Kaminski in den vergangenen 20 Jahren ihr Schmuddel-Image gegen Marktauf-tritte als Boutiquen eingetauscht. Kauft en 1999 knapp 80 Pro-zent secondhand wegen der Preise und nur drei Prozent aus ökologischen Gründen, so waren es 2010, laut Umfrage des Goethe-Instituts Frankfurt über Ebay, nur noch 70 Prozent, die den fi nanziellen Vorteil suchten, während jeder Vierte es aus ökologischen Gründen tut. Das Internet schafft Möglich-keiten: Schicke Marken fi nden auf maedchenfl ohmarkt.de neue Besitzerinnen, Stücke jeder Art lassen sich tauschen auf klei-derkreisel.de, und wer Kleidertausch live erleben mag, geht zu einem Swap in the City. Dort gilt allerdings: nur für Mädchen!

PREMIUS TEST-MAGAZIN (3)13

ich es gerne tue

man das innerhalb der Familie halt so macht

es gut für die Gemeinschaft ist, man ist füreinander da

es einfach und praktisch ist

es besser für die Umwelt ist zu teilen

ich damit Beziehungen pfl egen kann

ich mich dann gut fühle

das die Menschen näher zusammenbringt

ich damit Geld sparen kann

ich dann das Gefühl habe, gebraucht zu werden

ich dabei neue Kontakte knüpfen kann

es mir Sicherheit gibt, fühle mich dann aufgehoben

die Religion sagt, man solle teilen

5,5

1 2 3 4 5 6 7

5,4

5,2

4,8

4,5

4,5

4,5

4,4

3,8

3,8

3,5

3,1

2,1

Hohe Punktzahl: Die Befragten stimmen in hohem Maß zu. Quelle: „Sharity“, GDI

DER GEWINN DES TEILENS LIEGT IN DER PERSÖNLICHEN ZUFRIEDENHEITFür die Studie „Sharity – die Zukunft des Teilens“ befragten For-scher 1 121 Personen aus allen Bevölkerungsschichten nach ihrer Einstellung zum Teilen, Leihen und Tauschen: „Ich teile, weil ...“

MÄDCHEN BEIM AUSTAUSCH: Se-

condhand-Kleider machen Leute

Page 12: Premius 03/2013

(3)13 PREMIUS TEST-MAGAZIN

T E S T

 D eutsche Verbraucher geben für Wein mehr Geld aus. Laut Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) stieg allein der Absatz heimischer Rebsäft e von Januar bis Juni 2013 um sechs Prozent. Außerdem legte der Umsatz im Vergleich

zum Vorjahreszeitraum um rund vier Prozent zu. Damit entwickelten sich die Weine aus dem eigenen Land deutlich besser als der gesam-te Weinmarkt. Etwa 20 Liter Wein konsumiert ein Deutscher im Schnitt pro Jahr; knapp 85 Prozent davon zu Hause. 31,6 Prozent ihrer Aus-gaben für Alkohol investieren deutsche Haushalte in Rebsäft e, so die DWI-Statistik. DWI-Geschäft sführerin Monika Reule begrüßt den anhaltenden Trend zu heimischen Tropfen. „Besonders erfreulich ist, dass dieser auch im Lebensmitteleinzelhandel, der Haupteinkaufs-stätte für Wein in Deutschland, mit einem Plus von elf Prozent im Weinabsatz eindeutig erkennbar ist“, erklärt Reule.

Die Weine aus anderen Ländern, ergänzt Reule, hätten in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres zum Teil deutliche Absatzeinbußen

Ort des VertrauensWein ist beliebt. Vor allem der Fachhandel profi tiert davon und bietet seinen Kunden insgesamt eine gute Servicequalität und ein vielfältiges Weinangebot. „Bester Weinhändler 2013“ ist die Fachmarktkette Barrique.

PERFEKTER BEGLEITER: Deutsche Weine besonders gefragt

Page 13: Premius 03/2013

053PREMIUS TEST-MAGAZIN (3)13

T E S T

BEWERTUNGSKRITERIEN

DAS DISQ nahm Weinfachhändler im Rahmen einer Marktanalyse mit verdeckten Testkäufen unter die Lupe. Im Fokus der Untersuchung standen aufgrund der großen Bedeutung im Wettbewerb zu Lebens-mittelmärkten und Online-Shops insbesondere die Beratungsleistung und die Kundenorientierung der Mitarbeiter sowie das Angebot.

01 > QUALITÄT DES UMFELDS 15 %02 > ANGEBOT 20 %03 > AKTIVITÄTSGRAD 15 %04 > KOMPETENZGRAD 25 %05 > KOMMUNIKATIONSQUALITÄT 20 %05 > ZUSATZSERVICES 5 %

+ + + PREMIUS INFORMIERT + + +

Alkoholarme Weine mit neun bis elf Pro-zent Alkoholgehalt liegen voll im Trend.

Etwa 20 Liter Rebsaft konsumiert jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr; 31,6 Pro-zent der Ausgaben für Alkohol entfallen hierzulande auf Wein.

2012 war weltweit ein exzellentes Wein-jahr mit erstklassigen Qualitäten.

Deutsche Weine sind wieder die Renner in den Regalen des Handels.

1. PLATZ 82,3 BARRIQUE

RANG WERTUNG UNTERNEHMEN

2. PLATZ 80,7 RINDCHEN’S WEINKONTOR

3. PLATZ 80,3 MÖVENPICK WEINKELLER

GETESTET WURDEN AUSSERDEM WEINHAUS GALLIER, VINO-WEINMÄRKTE, VOM FASS, JACQUES’ WEIN-DEPOT.

TOP

3

hinnehmen müssen. Allein den Franzosen ist es gelungen, neben den deutschen Anbietern ihren Weinabsatz leicht um ein Prozent und den Umsatz um vier Prozent zu stei-gern. Diese Beobachtung können auch die Weinhändler selbst bestätigen. „Der Absatz deutscher Weine zieht spür-bar an“, sagt Hans-Heinrich Bendix, Gründer und Ge-schäft sführer von Barrique. Seiner Erfahrung nach sind Weine aus Übersee für den normalen Weintrinker kein Th ema mehr. „Der Hype ist vorbei. Die Käufer konzentrie-ren sich wieder auf die klassischen Europäer wie Frankreich, Spanien, Italien, Österreich und Deutschland.“

WIE FINDE ICH EINEN WEIN, DER MIR WIRKLICH SCHMECKT?Doch Weinkauf ist nicht nur eine Frage des Preises. Vor allem die mannigfaltigen Sorten und Geschmacksrichtungen bei Rebsäft en verunsichern die meisten Verbraucher. Nicht sel-ten stehen sie vor den Regalen der Supermärkte und wissen

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nicht ein noch aus. Wer nicht zu den Weinkennern zählt, geht in den Fachhandel und versucht dort Antworten zu fi nden. Doch bei welchem Weinhändler erhalten Kunden eine kompetente Beratung? Und wo überzeugt auch das An-gebot? Dieser Frage ist das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) nachgegangen. Das Urteil: Testsieger und damit „Bester Weinhändler 2013“ wurde Barrique. Dahinter folgten mit knappem Abstand Rindchen’s Weinkontor und Mövenpick Weinkeller. Abgeschlagen auf den hinteren Rän-gen platzierten sich die Weinketten Vom Fass und Jacques’ Weindepot – zwei Unternehmen, die bundesweit jeweils mehr als 250 Geschäft e betreiben.

FÜR WELCHEN KUNDEN SIND WEINFACHHÄNDLER DIE BESTE EINKAUFSQUELLE?Für solche Genießer, die Wein als perfekten Begleiter eines gemütlichen Abends und/oder zum Essen entdeckt haben, also auf dem Weg zum Weinkenner sind. Die stehen bei vie-len Wettbewerbern, insbesondere bei den klassischen klei-neren Fachhändlern und Supermärkten, nicht so sehr im Fokus. Die einen sprechen passionierte Weintrinker an, die anderen solche Kunden, die kein spezifi sches Interesse an Wein haben. „Wir dagegen möchten auch den sich entwi-ckelnden Weinliebhaber, der noch nicht viel Ahnung von Wein hat und bisher vor allem in den Supermärkten und Discountern eingekauft hat, ansprechen und helfen, den rich-tigen Wein zu fi nden“, sagt Barrique-Chef Bendix. Erfahrene Weintrinker dagegen, ergänzt er, kennen sich mit Rebsorten und Anbaugebieten aus und könnten auch den Geschmack eines Weins einschätzen, ohne ihn vorher probiert zu haben. Diese Klientel wechsele häufi ger die Bezugsquellen.

Auch Bianca Möller, Geschäft sführerin beim DISQ, bestä-tigt: „Ein wichtiges Kriterium, um Kunden zu binden, ist eine glaubwürdige und kundenorientierte Beratung.“ Und die sei bei Barrique besonders gut. „Die Mitarbeiter berie-ten sehr motiviert, glaubwürdig und stets korrekt. Häufi g stellten sie mehrere Weine vor und waren zudem sehr hilfs-

TRINKEN MIT SPASS: Alkoholarme Weine für Genuss ohne Reue

ROTWEIN: Aromen entwickeln sich

durch Sauerstoff

T E S T

JAHRGANGSFÜHRER FÜR WEIN

Fachleute und Genießer bewerten bei Wein insbeson-dere zwei Gesichtspunkte: die Qualität eines Jahrgangs an sich und die Trinkreife eines Jahrgangs. Die Tabelle zeigt die popu-lärsten Weinbaugebiete. Die Einschätzungen unten sind teilwei-se gemittelt, einzelne Anbaugebiete eines Landes können bes-ser oder schlechter bewertet sein.

(3)13 PREMIUS TEST-MAGAZIN

REGION 2012 2011 2010 2009 2008

Deutschland Weißwein è è è ì ì

Deutschland Rotwein è è è ì ì

Österreich Weißwein è è è ì «

Österreich Rotwein è è è ì «

USA Kalifornien Rotwein è è ì « «

Südafrika Weißwein è ì « « «

Südafrika Rotwein è è ì « «

Frankreich Bordeaux Rotwein è è è ì ì

Italien Rotwein è è è ì «

Spanien Rotwein è è ì « «

Spanien Weißwein ì « « « î

Portugal Rotwein è è ì « «

Quelle: „Vinum“, eigene Recherchen, n = exzellenter Jahrgang, n = guter Jahrgang, n = mittelmäßiger Jahrgang, « = jetzt perfekt trinkbar, ì = trinkbar, kann aber auch noch liegen bleiben, è = liegen lassen, î = umgehend trinken

WISSENSWERTES >>>

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DEKANTIERKARAFFE: Rotwein benötigt vor dem Genuss Luft zum Atmen

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PREMIUS TEST-MAGAZIN (3)13

WEIN DEKANTIEREN

Dekantieren ist das behutsame Umfüllen des Weins aus der Flasche in eine Glaskaraffe. Ob dies wirklich den Wein-genuss beeinfl usst oder nur ein Ritual ist, mag grundsätzlich jeder für sich selbst beurteilen. Fakt ist: Gerade bei Rotweinen setzen sich mit den Jahren die im Wein vorhandenen Feststof-fe ab, das sogenannte Depot. Beim Einschenken ins Glas gelangt das Depot zumeist ins Glas. Das sieht nicht sehr lecker aus – ist gesundheitlich aber völlig unbedenklich. Bei normalen Weinen ist das so: Weißweine müssen oder sollten nur in Ausnahmefäl-len dekantiert werden. Es bringt schlichtweg nichts. Anders bei Rotweinen: Viele Rebsäfte brauchen erst einmal Sauerstoff und die damit verbundene Oxidation, damit sich die Aromen entwi-ckeln und entfalten können. Das passiert zwar auch in der ge-öffneten Flasche, dauert aber mitunter sehr lange. Dekantieren ist eine Art Turbo-Oxidation. Welche Zeit vor dem Genuss der Wein dekantiert werden sollte und ob überhaupt, können Weintrinker beim Händler erfragen. Zumindest Fachhändler sind bei diesem Thema immer gut im Bild.

SECHS WEINTIPPS VON HANS-HEINRICH BENDIX

2012 CAMINO LA FARA, RUEDA DO, 6,90 EURO Das Bukett dieses spanischen Weines aus 100 Prozent Verdejo ist einfach umwerfend. So frisch und lebendig steigen uns die starken Aromen von Zitrusfrüchten, Bir-nen, Reineclauden und knackigen Äpfeln in die Nase, dass es kein Halten mehr gibt. Passt zu Fisch, Schafskäse, Ziegenkäse.

2011 HATTENHEIMER SCHÜTZENHAUS, RHEINGAU KABINETT, 9,80 EURO Das helle Gold wird von einer frischen, leichten Nase ergänzt. Die ausgeprägte Aromatik von vollreifen gelben Früchten und einer Spur Akazienhonig fesselt sofort. Ein sehr stof-fi ger Wein von guter Länge, der außerordentlich viel Trink-spaß mit sich bringt. Zu Pilzgerichten und Gefl ügel.

2010 IL CORTILE, CHIANTI COLLI FIORENTINO DOCG, 14,80 EURO Dieser Chianti erinnert an Waldfrüchte, schwarze Kirschen, Himbeeren und etwas Cassis. Abgerundet wird diese Fruchtaromatik durch feine Röstaromen, Kaffee- und Scho-koladenduft und süße Vanilleschoten. Speiseempfehlung: zu Antipasti, Waldpilzen, Nudelgerichten mit Fleisch- oder Tomatensaucen, Gefl ügelpasteten und natürlich zu (itali-enischem) Käse.

2010 COTE DE BROUILLY AC, CHATEAU THIVIN, 17,80 EURO Die Dufteindrücke dieses Weines sind üppig und fruchtig und erinnern an Erdbeeren und Himbeeren, zarte Veilchen und ein wenig Kirsche. Im Mund ist das Geschmacks-erlebnis genau so, wie das Bukett es verspricht: üppig-fruchtig und zart blumig. Zu Gemüse, Perlhuhn, Rebhuhn, Ente, Fasan, Hasenpfeffer, mittelkräftigem Käse.

2003 VINA BOSCONIA, RIOJA ALTA RESERVA DO, 27,80 EURO Der hohe Anteil der Tempranillo-Traube bringt elegante Frucht-aromen der schwarzen Johannisbeere, Dörrpfl aume und schwarzen Kirsche hervor. Die Reife in Eichenholzfässern verleiht diesem lagerfähigen Wein feine süße Vanille- und Röstaromen. Speiseempfehlung: Lamm, Wild, Wildente, herz-hafte Fleischgerichte, Serranoschinken, Manchego-Käse.

2008 TRICORNO DI POPPIANO, TOSCANA IGT, 47,80 EURO Atemberaubend: Ein Hauch von Vanille, balsamische Noten, reife dunkle Beerenfrüchte und feine Gewürznoten verbin-den sich bei diesem lagerfähigen Wein zu einem einzigartigen Erlebnis. Am Gaumen und im langen Nachhall bleibt dieser Genuss sehr ausdrucksstark und aromatisch erhalten. Spei-seempfehlung: pur oder mit kräftigem Käse oder Pasteten.

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2 RD

2D

DIE BESTEN JAHRGÄNGE, DIE RICHTIGE ART ZU SERVIEREN UND EMPFEHLUNGEN VOM EXPERTEN.

ALLES ÜBER WEINGENUSS

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T E S T

bereit.“ Mehr noch: Auf Beschwerden hätten die Verkäufer im Branchenvergleich am besten reagiert. Die Filialen über-zeugten mit einem sehr vielfältigen Angebot an Weinen unterschiedlicher Rebsorten und Regionen sowie mit einem umfangreichen Angebot an Weinzubehör.

WO FINDE ICH DIESE FACHHÄNDLER?Keine Frage: Auch Weinexperten wie Barrique, Rindchen und Mövenpick sind Teil des Fachhandels, versuchen aber, andere Wege zu gehen. „Beim klassischen Fachhandels-geschäft beobachten wir zunehmende Schwellenängste bei den Verbrauchern, das Geschäft überhaupt zu betreten“, so Bendix. Grund: Anders als Barrique und Mövenpick be-fi nden sich die eher kleinen Profi shops nicht in Laufl agen und Einkaufszentren, sondern am Rande der Einkaufszonen oder in Nebenlagen. Vorteil der Geschäft e in Einkaufszen-tren: Sie sind off ener gestaltet und laden dadurch eher zum Eintreten ein. „Im Laden holen wir den Kunden dann ab und versuchen, ihm Wahl und Entscheidung so leicht wie möglich zu machen“, ergänzt der Barrique-Gründer. Viele Kunden schätzen dort, dies bestätigt auch der DISQ-Test, das Angebot, die individuelle Beratung, eine besondere Atmosphäre und zahlreiche Veranstaltungen zum Th ema Wein und Genuss.

WELCHE WEINE STEHEN DERZEIT BESONDERS HOCH IM KURS?Besonders begehrt sind Weine in der Preisklasse zwischen fünf und acht Euro. Einen ungeahnten und anhaltenden Boom erleben Weine aus Deutschland. „Deutscher Wein gehört zum wachsenden Segment und macht inzwischen fast die Hälft e des gesamten Weinkonsums aus“, so Möller vom DISQ. Diesem Trend folgend hat Barrique sein Sorti-ment an deutschen Weinen gerade kräft ig vergrößert und will im Winterquartal Sonderaktionen mit deutschen Wei-nen anbieten.

Neben den Klassikern wie Riesling, Müller-Th urgau, Sil-vaner und Dornfelder interessieren sich Kunden immer häufi ger auch für Rebsorten, die bei deutschen Winzern in

der Vergangenheit nicht zum Repertoire gehörten. Das sind zum Beispiel die klassische Rebsorte Frankreichs, Cabernet Sauvignon, darüber hinaus Syrah, Merlot und Chardonnay.

TREND ZU LEICHTEN WEINENAlkoholarme Weine, also Rebsäft e mit neun bis elf Prozent Alkohol-gehalt, liegen derzeit voll im Trend. Viele Genießer möchten – das gilt vor allem in den Sommermonaten – am nächsten Morgen ohne dicken Schädel aufwachen. Da sind neben alkoholarmen Mixgeträn-ken und Bier vor allem leichte Weine eine gute Alternative.

Außerdem sind Weine mit Restsüße wieder im Kommen. Bei den Deutschen lange Zeit verpönt, werden sie vor allem von beginnenden Weintrinkern geschätzt. Wichtig: Restsüße Weine sind nicht zu ver-wechseln mit edelsüßen Weinen. Die sind zumeist sehr teuer und stehen vor allem bei den Profi s hoch im Kurs. Allerdings: Wer heu-te Weine mit Restsüße mag und trinkt, so die Erfahrung, schwenkt mit zunehmender Praxis dann doch zu trockenen Weinen über.

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„Wir wollen unseren Kunden die Wahl eines Weins so leicht wie möglich machen.“ >>> Hans-Heinrich Bendix, Gründer von Barrique

Ich wünsche den persönlichen Kontakt zum Händler/Winzer

Ich möchte den Wein zuerst probieren

Ich wünsche persönliche Beratung

Ich kaufe spontan und möchte den Wein direkt mitnehmen

Ich vertraue Online-Händlern nicht

Ich möchte die Portokosten sparen

sonstige

Die online erhältlichen Weine sind mir zu teuer

82%

71%

51%

35%

18%

10%

4%

2%

Manche Teilnehmer wählten mehr als ein Kontrollkästchen aus, sodass die einzelnen prozentualen Anteile insgesamt mehr als 100 Prozent ergeben. n=225

Quelle: Deutsches Weininstitut

QUALITÄTSMERKMAL BERATUNG: Testsieger Barrique möchte interessierten Einsteigern Weinwissen vermitteln

AUSWAHL: Bei Barrique fi nden Kunden Weine vieler unterschiedlicher Rebsor-ten und Regionen

WEINKAUF: DIESE KRITERIEN SIND VERBRAUCHERN WICHTIG

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? PREMIUS: Herr Bendix, was erwartet der heutige Weinkunde von einem Fachgeschäft?! HANS-HEINRICH BENDIX: Ein Kunde, der ein Mo-degeschäft betritt, interessiert sich meist wenig für die Hintergründe und Details eines Kleidungs-stücks. Dafür aber achtet er auf perfekten Sitz und darauf, ob das Teil zu ihm passt. Das ist im Wein-fachhandel anders. Der Weinkunde ist inzwischen sehr gut informiert und erwartet vom Verkäufer entsprechendes Hintergrundwissen. Unsere Mit-arbeiter müssen mit anderen Worten viel über die Hintergründe von Wein, Einkauf und Lagerung lernen. Darüber hinaus will der Verbraucher wis-sen, welcher Wein zu ihm passt und welchen Wein er seinen Gästen zum Essen am Abend anbieten soll. Das ist für uns und die Barrique-Partner eine große Herausforderung und erfordert viel Training.

? PREMIUS: Was konkret bedeutet Training bei Barrique?! BENDIX: Unsere Franchisepartner und Verkäufer

müssen zehn Fortbildungsveranstaltungen pro Jahr besuchen – müssen, nicht können. Dabei sollen sie vor allem probieren und studieren. Wissen über Gebiete und Rebsorten ist wichtig, na klar. Noch wichtiger aber sind die Verkostungstrainings. Da spielt die Sensorik, also die einzelnen Geschmacks-

INTERVIEW

BARRIQUE-FILIALE: Umfassend trainierte Verkäufer beraten Kunden unter anderem bei der Frage, welcher Wein zu ihnen und der geplanten Menüfolge passt

noten und -komponenten eines Weines, eine ganz entscheidende Rolle. Die Trainings sollen unsere Verkäufer in die Lage versetzen, den Kunden noch erfolgreicher bei der Weinauswahl zu beraten.

? PREMIUS: Sommeliers sind vor allem in guten Res-taurants anzutreffen. Sie leisten sich ebenfalls eine hochqualifi zierte Fachkraft.! BENDIX: Das stimmt. Ein Sommelier in der ge-

hobenen Gastronomie trägt die Verantwortung für einen hohen Kapitalbestandswert an gelagerten Weinen. Das ist bei uns nicht anders. Unsere Som-melière, Michaela Schmidt, ist aktiv bei der Aus-wahl der Weine unseres Sortiments und in der Weiterbildung involviert. Was sie vorher nicht pro-biert hat, kommt nicht ins Sortiment; was ihr nicht schmeckt, fällt durch.

STECKBRIEF BARRIQUE GMBHGRÜNDUNG 1977 in Hannover STAMMSITZ Groß Lobke bei Hildesheim MITARBEITER 30 in der Zentrale, wei-tere 100 in den Geschäften in ganz Deutschland und Holland EINKAUF Barrique-Produkte werden nicht auf Messen wie der ProWein oder der Anuga eingekauft, sondern stammen aus langjährigen Lieferantenbezie-hungen. INTERNETSHOP barrique-shop.de

ZUR PERSONHans-Heinrich Bendix ist Gründer und Geschäft sführer von Barrique. 1977 gründete er das Unternehmen mit zwei Kommilito-nen und einem Dozenten in Hannover. Die Idee: loser Wein vom Fass, der von Kunden vor dem Kauf verkostet werden kann.

PREMIUS TEST-MAGAZIN (3)13

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(3)13 PREMIUS TEST-MAGAZIN086

RAN AN LÄUFER: Richtig trainieren und langfristig abnehmen

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087PREMIUS TEST-MAGAZIN (3)13

DEN SPECK Mehr als die Hälft e der Deutschen ist übergewichtig,

ein Viertel sogar adipös, so die Studie „Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ des Robert Koch-Instituts. Adipös heißt: Diese Menschen haben

ein ausgeprägtes Übergewicht mit einem Body-Mass-Index (BMI) von über 30. Der BMI bezieht die Körpermasse in Kilo-gramm auf das Quadrat der Körpergröße. „Besonders alarmie-rend ist derzeit die rasch ansteigende Zahl von Jugendlichen und Erwachsenen mit einem BMI über 35. Diese Personen tragen ein hohes Risiko für Folgeerkrankungen wie Bluthoch-druck, Diabetes und Gelenkerkrankungen“, sagt Professor Hans Hauner, Sprecher des Kompetenznetzes Adipositas.

Also ran an den Speck. Der höchstwahrscheinlich erste Ge-danke und durchaus naheliegend: Eine Diät muss her. Wenn das Problem mit den Bauchringen allenfalls ein paar Kilo groß ist, genügt es vielleicht, zum Frühstück nur noch zwei statt der sonst üblichen drei Brötchen zu essen, Ei und O-Saft zu strei-chen und die Bierration am Abend zu reduzieren. Wer auch ohne Rettungsweste nicht mehr im Meer versinkt, muss zu härteren Bandagen greifen. Dazu gehören die Konsultation eines Diätexperten und die Radikal-Hungerkur. Das funkti-oniert am Ende wohl auch; ist aber mit Sicherheit mit großen Schmerzen verbunden – und sehr oft mit dem berüchtigten Jo-Jo-Eff ekt: Was man sich in Monaten mühevoll abgehungert hat, sitzt kurze Zeit später wieder auf den Rippen.

WER ABNEHMEN WILL, MUSS VOR ALLEM VERGESSEN, AN DAS ABNEHMEN ZU DENKENEs geht auch anders. Und zwar mit einer Kombination aus maßvoller, gesunder Ernährung und Laufen. Das dauert zwar länger, hat aber den Vorteil, dass die überschüssigen Pfunde

Viele Übergewichtige, die mit Pillen, Pülverchen und klassischen Diäten keinen nachhaltigen Er-folg hatten, entdecken irgendwann das Laufen als Weg zur Gewichtsreduktion. Lauftherapeuten wie Günther Bergs wissen, wie Einsteiger Pfunde dauerhaft loswerden.

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088 (3)13 PREMIUS TEST-MAGAZIN

PULSMESSUNG: Herzfrequenz bestimmt Fettverbrennung

LAUFAUSRÜSTUNG IPULSUHREN UND TRINKSYSTEME

Mehr als Schuhe, Hemd und Hose braucht es für den Ausdauersport eigentlich nicht. Aber ein bisschen Schnickschnack macht Spaß – und ist in bestimmten Situationen auch sinnvoll.

SPORT-UND PULSUHREN Einsteiger profi tieren am meisten von einer Pulsuhr, denn der

Puls ist ein guter Indikator für den Grad der Belastung: Je schneller man läuft, desto höher steigt er an. Insofern kann die Pulsuhr

eine gute Bremse sein. Das Modellangebot ist vielfältig. Da gibt es Einsteigeruhren mit nur wenigen Funktionen und

solche, die eine ganze Latte an Zusatzfeatures und Zu-behör bieten. Die Profi -Pulsuhren schließlich eignen sich zur Trainingssteuerung und -analyse. Sie ersetzen qua-si den Personal Trainer.

Für Einsteiger oder Leute, die für eine Sportuhr nur wenig investieren wollen, lohnen Modelle wie die SIGMA SPORT

SC 6.12. Das Teil kostet 23,90 Euro, verfügt über eine Stopp-funktion und kann bis zu 99 Runden und

sieben Trainingseinheiten speichern.

Wer es gern etwas solider mag, versucht es mit der TIMEX IRONMAN 30 LAP (gibt es auch als Damenmodell). Der Chronograf ist wasser-dicht, kostet 53,90 Euro und wartet mit 30 Zwischenzeitenspeichern, 24-Stunden-Count-down-Timer, drei Zeitzonen und Erinnerungs-funktion für bis zu 15 Termine auf.

Zu den Einstiegsmodellen für fortgeschrittene Ausdauersportler gehört der SUUNTO QUEST BLACK PULSMESSER (149,90 Euro). Mit dem Su-

unto Quest lassen sich maßgeschneiderte Trai-ningsprogramme erstellen und nach Belieben

auf die Uhr laden. Außerdem überwacht das Gerät Herzfrequenz, Geschwindigkeit, Strecke

und Trittfrequenz in Echtzeit.

TRINKSYSTEME Wer lange Strecken läuft oder Rad fährt, braucht

Kühlung in Form von Wasser oder Sportgetränken. Die Flasche in der Hand ist zwar möglich, aber unpraktisch. Besser sind Trink-gürtel oder Trinkrucksäcke. Gut und günstig sind Pro-dukte wie der XENOFIT TRINKGÜRTEL MIT TRINK-FLASCHE. Das Gewicht von nur 168 Gramm (ohne Was-ser) und der Kaufpreis von 13 Euro dürften auch sparsame Herzen erfreuen. Etwas teurer, dafür aber mit einem Füllvolumen von 1,5 Liter aufwärts langstreckentauglich, sind TRINKRUCKSÄCKE WIE DER

CAMELBAK HYDROBAK. Mit Reser-voir-Zugriff über die Vorderseite des Rucksacks, atmungsakti-vem Rückeneinsatz, Reißver-schlusstasche für wichtige Dinge und Refl ektoren vorn und hinten wiegt der Wasserspei-cher gut 300 Gramm und kostet 33,90 Euro.

Einen neuen Standard bei den Profi -Pulsuhren hat die POLAR RCX 5 geschaffen. Polar hat den Switch zwischen den Sportarten ganz einfach gemacht: Mit nur einem Klick lassen sich bei der RCX5 die Sportarten wechseln. Sie verwendet darüber hinaus voreingestellte Sportprofi le, gibt mehr Kontrolle im Trai-ning und erkennt automatisch den relevanten Sender, egal in welcher Sportart. Je nach Zubehörumfang kostet die Polar 200 bis 270 Euro.

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089PREMIUS TEST-MAGAZIN (3)13

75 Prozent der maximalen Herzfrequenz erhöht, beträgt der Fettanteil an den verbrannten Kalorien hingegen nur noch 60 Prozent. Doch der Kalorienverbrauch bei intensiverem Trai-ning ist insgesamt höher als bei langsamen Läufen. Beim Lau-fen ohne Schnaufen werden sieben Kalorien pro Minute ver-braucht, bei schnellen Läufen 14 Kalorien, also doppelt so viele. Setzt man diese Werte ins Verhältnis, kommt man beim forcierten Training auf 8,4 verbrannte Fettkalorien pro Minu-te (60 Prozent multipliziert mit 14 Kalorien) gegenüber 6,3 Fettkalorien beim lockeren Lauf (90 Prozent mal 7 Kalorien).

Andererseits: Tempoläufe sind deutlich anstrengender als lockere Dauerläufe. Luft not und schmerzende Beine lassen vor allem Anfänger recht schnell wieder aufgeben. Das gilt vor allem auch für übergewichtige Menschen. „Wer sich also anstrengt und glaubt, es sei gut, richtig Tempo zu geben und dabei den Kreislauf an seine Grenze zu treiben, arbeitet gegen sich selbst und das gesteckte Ziel – nämlich abnehmen zu wollen“, resümiert Experte von Kunhardt. Außerdem ist das Verletzungsrisiko bei Tempoläufen deutlich höher.

LÄUFERDIÄT MIT DER 50-25-25-REGELBei Übergewicht reicht Laufen allein nicht aus. Wer nachhal-tig abnehmen will, muss auch seine Ernährung umstellen. Erste Regel: Besser fünf oder sechs kleine Mahlzeiten, die aus Müsli, Obst, Gemüse, Joghurt und anderen gesunden Lebens-mitteln bestehen, als zwei große (warme) Mahlzeiten mit def-tigem Essen. Am besten fahren gewichtsorientierte Läufer außerdem mit der 50-25-25-Formel. 50 Prozent der aufgenom-

nachhaltig schmelzen und man auch insgesamt etwas für die Gesundheit tut. Das Wichtigste für den Erfolg, so Gün-ther Bergs, Lauft herapeut und Mitglied des Adipositas-Netzwerks, sei zunächst ein Wechsel des Blickwinkels. „Wer abnehmen will, sollte sich zunächst weniger an sei-nem Gewicht und der Zahl abzunehmender Kilos orien-tieren, sondern erst einmal daran denken, überhaupt in Bewegung zu kommen. Das mit dem Gewicht ergibt sich dann spätestens nach ein paar Monaten von ganz allein.“

Das Geheimnis des Laufens als Diätprogramm ist die Ener-gieformel: Wer mehr isst, als der Körper im Laufe eines Tages verbrennen kann, nimmt zu. Läufer hingegen ver-brennen zusätzliche Kalorien, und der Energiebedarf des Körpers steigt. Hintergrund: Der Motor, der durch das Training in Schwung kommt, läuft auch dann auf vollen Touren weiter, wenn man längst wieder im Sessel sitzt. „Dieser Nachbrenneff ekt hält in den meisten Fällen bis zu 24 Stunden an“, sagt Gert von Kunhardt, in den 1960er-Jahren Spitzensportler in der deutschen Leichtathletik-Nationalmannschaft und heute Gesundheitstrainer (siehe Interview Seite 92). Wer also mit dem Laufen beginnt, wird langfristig auf jeden Fall abnehmen.

GEMÜTLICHES JOGGEN IST BESSER FÜRS ABNEHMEN ALS TEMPOLÄUFEDie Sache mit der Fettverbrennung funktioniert im Prinzip unabhängig vom Lauft empo. Während die eine Gruppe der Experten aber behauptet, dass sich durch langsames Laufen die besten Resultate hinsichtlich der Fettverbrennung er-reichen lassen, sagt die andere, dass Tempoläufe die wahren Fettkiller seien. Im Prinzip haben Erstere recht: Bei Läufern, die mit nur 50 Prozent ihrer maximalen Herzfrequenz trai-nieren, sind 90 Prozent der verbrauchten Kalorien Fett-kalorien (siehe Kasten Seite 90). Wird das Tempo auf

TEMPOLAUF: Kalorien-verbrauch und Verlet-

zungsgefahr steigen

Schon vor dem Frühstück eine Runde laufen! Was bei Profisportlern bereits gang und gäbe ist, wird auch bei Hobbyläufern immer beliebter. Wer mit nüchternem Magen läuft, hat kaum noch Kohlenhydratreserven. Die benötig-te Energie gewinnt der Körper daher relativ schnell aus dem gespeicherten Körperfett. Mehr noch: Mit der Zeit lernt der Körper, Fett früher und vermehrt als Energie-quelle zu verwenden. Hinzu kommt, dass der Körper die vorhandene Energie effektiver nutzt, was die Grund-lagenausdauer verbessert.

Allerdings ist Vorsicht geboten. Länger als eine halbe bis Dreiviertelstunde sollten ungeübte Hobbyläufer nicht nüchtern laufen. „Der Körper braucht Kohlenhydrate, um Fett zu verbrennen“, sagt Professor Ingo Froboese von der Sporthochschule Köln. Beim Laufen auf nüchternen Magen sei der Fettstoffwechsel also nur so lange aktiv, bis die Kohlenhydratspeicher erschöpft sind. Danach greift der Organismus auf körpereigene Proteine zurück, zum Beispiel Muskeln – frisst sich also selbst auf.

VARIANTE: LAUFEN AUF NÜCHTERNEN MAGEN

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menen Kalorien sollten aus Kohlenhydraten stammen, 25 Prozent aus Eiweiß und 25 Prozent aus Fetten. Kohlenhy-drate sind wichtigster Bestandteil in den meisten Küchen. Dazu gehören vor allem Kartoff eln, Nudeln, Reis und Brot. Die beiden anderen Quellen, Eiweiß und Fette, sorgen dafür, dass man sich länger satt fühlt. Kohlenhydrate nimmt man am besten in zeitlicher Nähe des Lauft rainings ein. Da nach dem Training mehr Kalorien nachverbrannt werden, der Stoff wechsel also sehr aktiv ist, kann das unmittelbar nach dem Training den Kalorienumsatz noch stärker ankurbeln. Eiweiße und Fette dagegen werden auf alle anderen Mahl-zeiten verteilt, um erstens die Leistung und zweitens die Gewichtsabnahme zu optimieren.

WAS IST DIE MAXIMALE HERZFREQUENZ?Wenn wir uns bewegen, muss das Herz seine Pumpfrequenz erhöhen, um jede Zelle ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Der Puls ist ein entscheidender Indikator für die Intensität der Belastung. Die optimale Pulsfrequenz für die Fettverbrennung errechnet sich aus der persönlichen maximalen Herzfrequenz. Gesunde Menschen können ihre maximale Herzfrequenz mit einer Formel ganz einfach selbst ermitteln (siehe unten). Der errech-nete Wert ist zwar nicht zu 100 Prozent genau, reicht aber als Richtwert vollkommen aus. Menschen, die stark übergewichtig sind und mit dem Joggen abnehmen möchten, sollten ihre maxi-male Herzfrequenz über einen Belastungstest beim Arzt ermitteln lassen. Das gilt auch für Personen mit Kreislauferkrankungen und anderen körperlichen Beschwerden. Wer abnehmen will, läuft im Bereich von 50 bis 70 Prozent der maximalen Herzfrequenz.

FORMEL FÜR DIE BERECHNUNG DER MAXIMALEN HERZ-FREQUENZ: Bei der Berechnung werden Trainingsstand, Ge-schlecht und eventuell vorhandenes Übergewicht berücksichtigt. Die Abkürzung LA steht für Lebensalter in Jahren.Frauen:untrainiert: 209 – (0,7 x LA)trainiert: 211– (0,5 x LA)Männer:untrainiert: 214 – (0,8 x LA)trainiert: 205 – (0,5 x LA)Übergewichtige:200 – (0,5 x LA)

FRÜHSTART: Greift Fettspeicher an

SOUNDTRACK: Passende Kopfh örer für Musik-genuss beim Laufen

LAUFAUSRÜSTUNG IILICHT, MUSIK UND FILM

LAMPEN Ein Muss – vor allem in der bald

bevorstehenden Winterzeit, wenn man auf unbeleuchteten Straßen und Wegen unterwegs ist: Stirnlampen. Einfache Mo-delle aus dem Supermarkt leuchten mit einer Stärke von 30 bis 80 Lumen. Zu dieser Kategorie zählt zum Beispiel die BLACK DIAMOND GIZMO. Sie wiegt 40 Gramm ohne Batterien und kostet 19,95 Euro. Zur Erklärung: Lumen bezeichnet das Licht aus einer Lampe, welches nach allen Richtungen abgestrahlt wird. Eine

40-Watt-Glühbirne hat übrigens rund 400 Lu-men. Top-Modelle wie die LED LENSER SEO 7R (95 Gramm ohne Batterien, 89,95 Euro) schaffen 200 bis 500 Lumen.

Sagenhafte 1 200 Lumen bietet Lu-pine, der Ferrari unter den Lampenher-

stellern, mit seinem Ultra-Leichtmodell PIKO X DUO (180 Gramm inklusive Akku). Qualität hat aber ihren Preis: 355 Euro für eine Lampe mit zwei Akkus sind aufgerufen.

Nicht zu vergessen: ein Rücklicht. Ein sehr leichtes und schnell ansteck bares LED-Licht ist das NATHAN SPORTS L.E.D. SAFETY STROBE LAUFLICHT (30 Gramm ohne Batterien, 5,99 Euro). Alternative ist die ARMBAND-LED von bike24 mit drei rot blinkenden Leucht-

dioden für 7,95 Euro.

KOPFHÖRER Musik-Freaks, die auch beim Laufen oder Radfah-

ren nicht auf Hörgenuss verzichten wollen, brauchen einen Kopfhörer, der nicht aus dem Ohr rutscht oder unangenehm scheuert. Zum Beispiel den YURBUDS INSPIRE PRO IRONMAN SERIES SPORT KOPFHÖRER (62,90 Euro). Der Kopfhörer verfügt über eine Drei-Knopf-Bedienung und ein wasser- und schweißfestes Mikrofon mit Track-, Volume- und Call-Steuerung. Er ist

sowohl mit Android-Smartphones als auch mit iPhones, iPods und iPads kompatibel und verfügt über Siri und andere Voice-Control-Ausstattungen für einfaches Be-

dienen. Alternativ bietet sich der SKULLCANDY THE FIX IN-EAR KOPFHÖRER (44,90 Euro) an. Auch er eignet sich für jede Art von Mobil- und Smartphone und funktioniert am iPhone sogar als Fotoauslöser.

SPEZIALBRILLE Jetzt noch das: Für die Durchgeknallten unter den (angehen-

den) Ausdauersportlern, die ihre Fortschritte lückenlos doku-mentieren wollen, gibt es die PIVOTHEAD DURANGO SMOKE BL07 KAMERABRILLE (65 Gramm Gewicht, passt zu Windows, MAC, iOS, Android; 349 Euro). Mit der Durango können Videos in einer Aufl ösung von bis zu 1 080 Pixeln und Fotos in einer Aufl ösung von bis zu acht Mega-Pixeln aufgenommen werden.

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GEEIGNET FÜRGesundheit und Fitness

hohe Trainingsumfänge

leichtere Läufer

schwerere Läufer

Straße, Asphalt

Gelände

orthopädische Einlagen

GEEIGNET FÜRGesundheit und Fitness ••••hohe Trainingsumfänge •••••leichtere Läufer ••••schwerere Läufer ••••Straße, Asphalt ••••Gelände ••••orthopädische Einlagen -

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• • • • • sehr gut geeignet• • • • gut geeignet• • • geeignet

• • weniger gut geeignet• bedingt geeignet- nicht geeignet

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LAUFAUSRÜSTUNG III

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ACHT LAUFSCHUHMODELLE FÜR JEDEN ZWECK UND LAUFSTIL

Laufschuh-Test: fünf Highlights der aktuellen Saison. Getestet hat Professor Alexander Weber. Er ist einer der weltweit renom-miertesten Laufsportexperten und Chef des Deutschen Lauf-therapiezentrums. Sein Institut testet darüber hinaus im Auftrag von Herstellern Laufschuhmodelle und veröffentlicht die Er-gebnisse in den einschlägigen Fachmagazinen.

ADIDAS SUPERNOVA SEQUENCE 5 Ein leichter Stabil-Schuh, bei dem sich

ein Sensor zur Übertragung von Messdaten wie Herzfrequenz, Laufgeschwindigkeit, Schrittsequenz einbauen lässt. Empf. Ver-kaufspreis: 129,95 Euro

ASICS GEL

EXCEL33 2 Für Läuferinnen und

Läufer, die nach einem stabileren Laufschuh mit guter Dämpfung Aus-schau halten. Empf. Ver-kaufspreis: 149,95 Euro

BROOKS CASCADIA 7 Der Cascadia repräsentiert

den neuen Typ von Trailschuh: relativ leicht, gutes Abrollver-halten, laufdynamisch mit guten bis sehr guten Trak-tionseigenschaften. Für Läu-ferinnen und Läufer, die einen soliden, fl exiblen, griffi gen, vielseitigen Trailschuh suchen. Empf. Verkaufspreis: 129,95 Euro

NIKE FLYKNIT 1+ Das Besondere an diesem leichten Lauf-

schuh ist die Schaftkonstruktion aus Poly-estergewebe. Der nahtlose Oberschuh passt sich wie eine gestrickte textile Socke dem Fuß geschmeidig an. Empf. Verkaufs-preis: 170,00 Euro

SKECHERS GORUN RIDE Sehr leichter und fl exibler Schuh. Geeignet für Läufer/innen, die ihren

Laufstil optimieren und/oder einen Laufschuh mit Barfußfeeling anschaf-fen möchten. Empf. Verkaufspreis: 99,95 Euro

LAUFSCHUHE: Modelle für

jeden Bedarf

Page 24: Premius 03/2013

LE BE N

092 (3)13 PREMIUS TEST-MAGAZIN

INTERVIEW

? PREMIUS: Was ist das Wichtigste bei gesundheits- und gewichtsorientiertem Ausdauersport?! GERT VON KUNHARDT: Schon während meiner Zeit in der Nationalmannschaft habe ich erkannt: Das Geheim-nis steckt in der subjektiven Unterforderung. Das heißt, wer läuft , um seinen Gesundheitszustand zu verbessern und außerdem sein Gewicht zu reduzieren, achte auf ein betont langsames Tempo. Nur wenn ich meinen Körper also einer sehr geringen Belastung aussetze und zu jedem Zeitpunkt das Gefühl behalte, dass ich beispielsweise noch schneller und länger laufen könnte, profi tiere ich von den positiven Begleiterscheinungen des Ausdauersports.

? PREMIUS: Was unterscheidet einen Weltklasseathleten von einem gesundheits- und gewichtsorientierten Hobby-läufer?! VON KUNHARDT: Nicht viel. Für Menschen, die Laufen als zusätzliches Instrument der Gewichtsreduktion nut-zen wollen, ist es unsinnig, sich übermäßig zu belasten. Eben weil die Fettverbrennung nur in einem bestimmten Herzfrequenzbereich optimal funktioniert. Das ist bei der Marathonelite nicht anders. Unterschied: Der Bereich der optimalen Fettverbrennung liegt weit über dem eines Freizeitläufers. Nebenbei bemerkt: Nur wer den größten Teil seines Trainings in der subjektiven Unterforderung absolviert, wird am Ende auch schneller.

? PREMIUS: Wie trainiere ich am besten, wenn ich beim Laufen abnehmen will?! VON KUNHARDT: Erst einmal muss man seinen Körper auf regelmäßiges Training einstellen. Wer es richtig ma-chen will, erhöht das Pensum Schritt für Schritt. Mit der Zeit stellt sich dann automatisch auch das ein, was der Fachmann Laufökonomie nennt. Was ist das? Am Ende gewinnt derjenige, dessen Körper am eff ektivsten Sauer-stoff umsetzt beziehungsweise verbraucht. Je weniger Sau-erstoff und Energie man bei einem bestimmten Tempo verbraucht, desto länger kann der Läufer dieses Tempo halten. Beeinfl usst wird die Laufökonomie darüber hinaus durch ungeeignete Laufschuhe, verkrampft e Arme, die vor dem Körper hin- und her schwingen, schlechte Körper-haltung und zu lange Schritte. Diese Faktoren führen leicht dazu, dass unnötig Energie verbraucht wird, die man

eigentlich für die Fortbewegung braucht. Wenn der Körper also erst einmal gelernt hat, was ihm abverlangt wird, und sich auch ein gewisses Maß an Laufökonomie eingestellt hat, steht einer Gewichtsabnahme nichts mehr im Wege. Laufökonomie entsteht aber nur durch Übung, nicht durch nachdenken oder darüber reden.

? PREMIUS: Was sonst müssen Läufer wissen, die mit Laufen abnehmen wollen?! VON KUNHARDT: Es kommt bei der Fettverbrennung immer auf die Muskelmasse an. Je mehr Muskeln wäh-rend eines Trainings aktiviert sind, umso höher die Fett-verbrennung. Laufen heißt nicht nur, die Beine zu bewe-gen, sondern es kommt darauf an, auch die Oberkörper- und Armmuskeln so einzusetzen, dass sie dem Lauf und der Fettverbrennung nützen.

? PREMIUS: Wie oft pro Woche muss ich trainieren?! VON KUNHARDT: Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun will, kann ohne Weiteres täglich trainieren. Voraus-gesetzt natürlich, dass aus medizinischer Sicht nichts dagegen spricht. Leistungssportler dagegen sollten nur jeden zweiten Tag trainieren, weil der Körper die Unter-brechungen braucht, um sich zu erholen.

? PREMIUS: Warum werfen so viele Läufer ihre guten Vor-sätze recht früh wieder über den Haufen und hören mit dem Laufen auf? ! VON KUNHARDT: Die meisten Menschen scheitern an ihrer Eitelkeit. Für das Gros hat Sport etwas mit Begriff en wie Wettkampf, Höchstleistung und Siegen zu tun. Ob wir nun dazu in der Lage sind oder nicht, wir wollen schneller sein als die anderen. Das führt zu einer permanenten Überforderung, die irgendwann in Frustration endet. Nur wer – ich erwähnte es bereits – konsequent betont langsam läuft , hat eine Chance und wird langfristig dabeibleiben.

? PREMIUS: Was ist besser: allein nur für sich trainieren oder mit Anleitung?! VON KUNHARDT: Vor allem Anfänger brauchen perma-nente Erlebnisse und ständige Motivation. Ohne Anlei-tung durch einen entsprechenden Coach bekommen die meisten das nicht hin.

ZUR PERSONGert von Kunhardt war bis 1966 im Spitzensport aktiv als Mitglied in der Leichtathletik-Nationalmannschaft . 1964 wurde er Vizeweltmeister in der Disziplin Moderner Fünfk ampf, später Trainer der Nationalmannschaft der Mehrkämpfer. Der Gründer und Geschäft sführer des Instituts für Bewegungs-therapie und Rehabilitation ist seit 2002 Juror bei der Unternehmensberatung McKinsey für Präventionsprogramme.

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3/2013

FREIZEIT, HAUSHALT, REISEN, FINANZEN

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