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Inhaltsverzeichnis

Pressemitteilung

Zur Ausstellung

Veranstaltungen

Publikation

Das Centre Dürrenmatt Neuchâtel

Pressebilder

Kontakte und praktische Informationen

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Die neue Ausstellung im Centre Dürrenmatt Neuchâtel (CDN) zeigt, wie Friedrich Dürrenmatt sich mit den politischen Ereignissen und den gesellschaftlichen Veränderungen von 1968 auseinandergesetzt hat. Die Ausstellung Friedrich Dürrenmatt – 1968. Studentenbewegung, Basler Theater, Prager Frühling wird am Samstag, dem 5. Mai 2018, um 17 Uhr eröffnet und ist bis am 9. September 2018 zu sehen. Neuenburg, 19. April 2018. Der Wind der Revolte, der 1968 durch die ganze Welt wehte – von Paris bis nach San Francisco über Tokyo, aber auch durch die Schweiz – hat die Gesellschaft und Kultur bis heute fundamental verändert. Friedrich Dürrenmatt war damals als weltweit anerkannter 47jähriger Schriftsteller Co-Direktor am Basler Theater. Die Ausstellung, die begleitenden Veranstaltungen und Veröffentlichun-gen folgen den Positionen, die Dürrenmatt gegenüber den Ereignissen von 1968 einnahm. Fotografien, Archivdokumente, Videos, originale und persönliche Zeugnisse werfen ein Licht auf die bewegte Zeit.

Die Ausstellung zeigt zugleich Dürrenmatts Sympathie für die Anliegen der Studentenbewegung und seine kritische Haltung gegenüber revolutionären Utopien und radikalen Ansätzen der Gesellschafts-veränderung. Als „Freigeist“ vertrat er je nach Situation linke oder rechte politische Positionen, ohne sich an den konventionellen Denkschablonen zu orientieren.

Friedrich Dürrenmatt und das Jahr 1968Studentenbewegung, Basler Theater, Prager Frühling

Friedrich Dürrenmatt und die Ereignisse von 1968 Die Ausstellung präsentiert Dürrenmatts Sicht auf die Studentenbewegung, insbesondere die Glo-bus-Krawalle vom Juni 1968 in Zürich. Aufgrund seiner Sympathien für die politischen Forderungen der Jugendlichen schreibt er : „Die Zürcher Krawalle sind bedenklich, wenn sie in der Gesellschaft nichts als Emotionen zu erwecken vermögen, sie sind heil-sam, wenn sie die Gesellschaft dazu bringen, über sich nachzudenken und die Rebellion der Jugend als eine folgerichtige Antwort zu begreifen auf eine Welt, die auch bei uns nicht in Ordnung ist.“

Am 8. September 1968 organisiert er am The-ater Basel eine Veranstaltung, um gegen die Nie-derschlagung des Prager Frühlings zu protestieren. Renommierte Schriftsteller wie Peter Bichsel, Max Frisch und Günter Grass nehmen daran teil. In seiner Rede bekräftigt er, dass das Engagement für mehr Freiheit und Gerechtigkeit ein dringendes Bedürfnis der Menschen ist, im Osten wie im Westen.

Von August 1968 bis Oktober 1969 arbeitet Friedrich Dürrenmatt zusammen mit Werner Düggelin in der Basler Theaterdirektion zusammen. Er entwi-ckelt dabei eine neue Dramaturgie für das Theater und greift Klassiker wieder auf um ihre Aktualität her-vorzuheben. In seiner Bearbeitung von König Johann von Shakespeare machte er – vor dem Hintergrund der politischen Verbrechen des 20. Jahrhunderts – aus dem Historiendrama eine groteske Farce der totalitären Machtpolitik.

Die Ausstellung zeigt desweiteren Dürrenmatts einzigartigen Sinn für die Provokation, als er den Grossen Literaturpreis des Kantons Bern 1969 an drei Nonkonformisten weiterreicht : an den Journalisten Paul Ignaz Vogel, dem Gründer der politischen Zeit-schrift Neutralität, den Schriftsteller Sergius Golowin,

der sich zum Fürsprecher des fahrenden Volkes und anderer politischen Minderheiten machte, und den Pazifisten Arthur Villard, der sich für die Einführung des Zivildienstes einsetzte und gegen die Anschaf-fung von Atomwaffen der Schweizer Armee kämpfte. Bei dem zu seinen Ehren gegebenen Festmahl trat Dürrenmatt mit einer Gruppe von Rockern auf, ange-führt von Martin „Tino“ Schippert, dem Gründer der Schweizer Hells Angels. Dürrenmatt schloss mit ihm eine besondere Freundschaft und sah in ihm den Prototyp des freiheitsliebenden Rebellen.

Gedenkfeier für den Prager Frühling mit Jean Ziegler Im Rahmen der Ausstellung finden zahlreiche Ver-anstaltungen statt. Im Herzen davon steht eine Gedenkfeier für den Prager Frühling am 8. Sep-tember in Anwesenheit der Botschafter der Slowa-kischen Republik und der Tschechischen Republik in der Schweiz. Bei dieser Gelegenheit findet ein Salon Dürrenmatt statt mit dem Titel „Dürrenmatt, der universelle Schweizer und der Prager Frühling“ mit Jean Ziegler, Christine Egerszegi-Obrist und Andreas Gross.

„68 – 18. 50 Jahre 68er-Bewegung“ : Ausstellungen und Anlässe im Kanton NeuenburgUm diesen Fünfzigsten zu feiern stellten ein Dut-zend Kulturstätten und -institutionen des Kantons Neuenburg ein Programm zusammen, das mehrere Ausstellungen und um die zwanzig Veranstaltungen (Filme, Konferenzen, Debatten und Performances) umfasst. Diese Vereinigung dient auch der gemein-samen Kommunikation, das gesamte Programm ist also unter www.ne-68-18.ch einzusehen.

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Friedrich Dürrenmatt und die Studentenbewegung Als die Studenten sich 1968 zu mobilisieren began-nen, um eine politische und soziale Veränderung zu bewirken, setzte sich Dürrenmatt mit ihren Anliegen auseinander, suchte den Kontakt zur jungen Gene-ration und nahm an diversen Diskussionsveranstal-tungen mit Studierenden teil. In der Schweiz kam es in der Nacht vom 29. auf den 30.Juni 1968 mit dem „Globus-Krawall“ zum aufsehenerregendsten Ereignis und zur heftigsten Reaktion von Behörden und Polizei. Friedrich Dürrenmatt drückte daraufhin seine Sympathien mit den politischen Anliegen der Jugendlichen in seiner Stellungnahme Zu den Zür-cher Globus-Krawallen (1968) aus. „Die Zürcher Kra-walle sind bedenklich, wenn sie in der Gesellschaft nichts als Emotionen zu erwecken vermögen, sie sind heilsam, wenn sie die Gesellschaft dazu brin-gen, über sich nachzudenken und die Rebellion der Jugend als eine folgerichtige Antwort zu begreifen auf eine Welt, die auch bei uns nicht in Ordnung ist“, schreibt er. Die Studentenbewegung war für ihn ein wichtiger intellektueller Katalysator, der es ihm erlaubt hat, seine Gesellschaftskritik zu formulieren.

Das Basler Theater, ein Schlüsselmomentin Dürrenmatts TheaterkarriereRückblickend sagte Friedrich Dürrenmatt, die Zeit am Basler Theater war für ihn seine „schönste The-aterzeit überhaupt“, die jedoch nach nur 14 Mona-ten zum Bruch mit Werner Düggelin und dem Basler Ensemble führte und damit zu seiner „schlimmsten Erfahrung“ wurde. In Basel versuchte er eine neue Dramaturgie zu entwickeln, woraus Bearbeitun-gen von William Shakespeare (König Johann, Titus Andronicus) und August Strindberg (Play Strind-berg) entstanden. Düggelin eröffnete grossem Erfolg seine Ära als Direktor an den Basler Theatern mit Dürrenmatts Bearbeitung von Shakespeares frü-hem Stück König Johann.

Mitte März 1968 reiste Dürrenmatt zur tsche-chischen Erstaufführung seiner Komödie Die Wie-dertäufer nach Prag, die schon ein Jahr zuvor in Zürich uraufgeführt wurde. Die Inszenierung sei-ner politischen Farce durch den Regisseur Miroslav Macháček war dabei eindeutig gegen den ehema-ligen kommunistischen Parteichef Antonín Novotný gerichtet. In der Folge wurden Dürrenmatts The-aterstücke nach der Niederschlagung des Prager Frühlings in der Tschechoslowakei verboten und konnten erst in den späten 1980er-Jahren wieder gespielt werden.

Das Basler Theater wurde 1968 /69 wegen sei-nen ästhetischen Experimenten über die Landes-grenzen hinaus bekannt. Gleichzeitig wurde das Theater auch zu einer politischen Bühne. Dürren-matt beteiligte sich auch an den Diskussionen. Im Herbst 1968 trat er beispielsweise zusammen mit dem verfemten marxistischen Kunsthistoriker und Theologen Konrad Farner an einer Protestveranstal-tung von Basler Studenten zum Prager Frühling auf.

Zur Ausstellung

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Eine Veranstaltung gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings Am 21. August 1968 wurde der Prager Frühling durch den Einmarsch der sowjetischen Truppen niederge-schlagen und damit die Hoffnung auf einen demo-kratischen Sozialismus endgültig zerstört. Am 8. September 1968 organisierte Dürrenmatt am Basler Theater, wo er damals als Co-Direktor tätig war, eine Protestveranstaltung gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings, an der auch die renommierten Schriftsteller Max Frisch, Peter Bichsel, Kurt Marti, Günter Grass und Heinrich Böll teilnahmen. Die Suche nach einem „Dritten Weg“ zwischen Kapita-lismus und Sozialismus war stets eines seiner zentra-len politischen Anliegen. In seiner Rede positioniert er sich nicht als politischer Schriftsteller, sondern als Dramaturg, indem er sagt : „ich denke über die Welt nach, indem ich ihre Möglichkeiten auf der Bühne und mit die Bühne durspiele.“ Er unterstreicht, dass das Engagement für mehr Freiheit und Gerechtigkeit ein dringendes menschliches Bedürfnis ist, im Osten wie im Westen : „In der Tschechoslowakei verlor die menschliche Freiheit in ihrem Kampf um eine gerech-tere Welt eine Schlacht, doch nicht den Krieg.“

Der Grosse Berner Literaturpreis an drei Nonkonformisten verschenktIndem er den Grossen Literaturpreis des Kantons Bern 1969 an drei Nonkonformisten weiterreichte, machte Friedrich Dürrenmatt bewusst ein politisches Statement. Die drei von ihm auserkorenen Preisträger hatte er sich nämlich mit Bedacht ausgesucht.

Der Journalist Paul Ignaz Vogel gründete 1963 als politisch interessierter Student in Basel die Schweizer Monatszeitschrift Neutralität, die er bis 1974 herausgab. In der Zeitschrift publizierten zahl-reiche namhafte Schweizer Autoren, darunter der Philosoph Arnold Künzli, der Kommunist Konrad Farner, der Schriftsteller Max Frisch oder der Kaba-rettist Alfred Rasser.

Der Publizist Sergius Golowin setzte sich poli-tisch als Berner Grossrat für die Fahrenden und für andere soziale Randgruppen ein. In den 1960er-Jah-ren organisierte er im Kellerlokal „Junkere 37“ in der Berner Altstadt zahlreiche Veranstaltungen mit non-konformistischen Schriftstellern und Künstlern.

Arthur Villard setzte sich gegen die atomare Aufrüstung der Schweiz ein und war ein Befürwor-ter des Zivildienstes. Bis zu seiner Entlassung 1953 arbeitete er als Lehrer in Biel. „Ich halte diesen Patri-oten (…) für einen echten Nachkommen jener Revo-lutionäre, die stets den wirklichen Ruhm der Schweiz ausmachten, für einen echten Nachfahren Calvins, Zwinglis, Hallers, Pestalozzis, Henri Dunants, Karl Barths“, schreibt Dürrenmatt.

Zum Festessen im Restaurant Du Théâtre erschien er dann in Begleitung einer Gruppe von Rockern, angeführt von Martin „Tino“ Schippert, dem Gründer der Schweizer Hells Angels. Dürrenmatt amüsierte sich über die Rocker in den Louis-XV-Räu-men und sagte : „Ich liebe junge Leute, die Trachten tragen !“ Dürrenmatt sagte von „Frozen Tino“, dass er „ein Typ von einem anderen Stern“ sei und sah in ihm den Prototypen des freiheitsliebenden Rebellen mit einer eigenen sokratischen Philosophie.

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Vernissage Samstag, 05.05.18, um 17 Uhr. Es sprechen : Thomas Facchinetti, Gemeinderat der Stadt Neuenburg ; Madeleine Betschart, Leiterin Centre Dürrenmatt Neuchâtel ; Michael Fischer, Ausstellungskurator. Musik von Morgoran zu 1968. Aperitif. Eintritt frei. Extra-muros : „Begegnungen mit Dürrenmatt“ im Kino Rex Bern Sonntag, 06.05.18, um 11 Uhr, im Kino Rex Bern, Schwanengasse 9. François Loeb, Schriftsteller und Unternehmer, im Gespräch mit Madeleine Betschart, Leiterin Centre Dürrenmatt Neuchâtel. Im Rahmen des Film-Zyklus zu Dürrenmatt „Film ist eine Zumu-tung – Dürrenmatt und das Kino“ im Kino Rex Bern.

„Salon Dürrenmatt – Dürrenmatt und 1968“ Samstag, 23.06.18, um 17 Uhr. Mit Peter Rüedi, Biograf von Friedrich Dürrenmatt, und Paul Ignaz Vogel, Herausgeber der Zeitschrift Neutralität Moderation : Michael Fischer, Ausstellungskurator. In Zusammenarbeit mit dem Deutschclub Neuchâtel. Um 16 Uhr, Führung durch die Ausstellung. Eintritt frei.

Konzert 1. AugustMittwoch, 01.08.18, ab 20 Uhr. Konzert auf der Ter-rasse. Um 18 Uhr, Führung auf Französisch durch die Ausstellung. Eintritt frei.

Gedenkanlass zum Prager Frühling Samstag, 08.09.18, um 17 Uhr. Begrüssung durch Madeleine Betschart, Leiterin Centre Dürrenmatt Neuchâtel, Laudatio durch Frau Andrea Elscheková Matisová, Botschafterin der Slowakischen Republik in der Schweiz, und Herr Botschafter der Tschechi-schen Republik in der Schweiz.

„Salon Dürrenmatt – Dürrenmatt, der univer-selle Schweizer und der Prager Frühling“ mit Jean Ziegler, Soziologe, Mitglied des Beratenden Aus-schusses des UNO-Menschenrechtsrates, Christine Egerszegi-Obrist, Alt-Ständerätin, Präsidentin Memoriav, und Andreas Gross, Alt-Nationalrat, Mitbegründer des Instituts für direkte Demokratie.

Um 16 Uhr, Führung durch die Ausstellung. Aperitif. Eintritt frei.

Auf Französisch :

Lundis des Mots « La réalité nue – Mai 68. Daniel de Roulet – Nicolas Willemin : regards croisés »Lundi 07.05.18 à 18h30. En partenariat avec CDN et la Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel, dans le cadre de la Semaine de l’Europe. Discussion avec Daniel de Roulet, écrivain et reporter des évé-nements et Nicolas Willemin, journaliste et historien, sur les événements en Mai 68. Lecture d’extraits de textes de Daniel de Roulet par Lucienne Serex, coor-dinatrice du Lundis des Mots. Témoignages du pub-lic et discussion. Précédé à 17h30 d’une visite guidée de l’exposition. Entrée libre.

Nuit des MuséesSamedi 12.05.18 de 17h à 23h. 18h30 / 20h / 21h30 : visite guidée décalée par Vincent Held, comédien. 19h15h / 20h45 : poésie sonore inspirée par les slo-gans de Mai 68 par le duo de poètes sonores OU.P.S. (Nicolas Carrel et Gaël Bandelier).

Journée internationale des MuséesDimanche 13.05.18 de 11h à 17h. 11h : petit déjeuner sur la terrasse. 13h / 14h30 : visite guidée de l’exposition par Michael Fischer, commissaire de l’exposition 13h45 / 15h15 : lecture scénique de Play Strindberg par le THUNE (Théâtre universitaire neuchâtelois) dans le cadre du festival Futhé (Festival Universitaire de Théâtre du Canton de Neuchâtel).

Les Mercredis de l’histoire suisse « 1968, le Printemps de Prague, en lien avec Dürrenmatt et Neuchâtel »Mercredi 06.06.18 à 18h45. Organisé par Les Mercredis de l’histoire suisse et le CDN. De quelle manière la société neuchâteloise a-t-elle réagi aux soubresauts de la riche actualité internationale de 1968 ? Introduction par Matthieu Lavoyer, histo-rien. Conférences « Contexte international, suisse et neuchâtelois en 1968 avant l’intervention des forces du Pacte de Varsovie le 21 août, réactions suite à l’intervention » par Jean Dessoulavy, histo-rien, « Friedrich Dürrenmatt, son parcours et ses engagements citoyens, avant et après l’intervention de Prague » par Madeleine Betschart, responsable du CDN, suivies par des témoignages. Apéritif. Précédé à 18h d’une visite guidée de l’exposition. Entrée libre.

Concert du 1er aoûtMercredi 01.08.18 dès 20h. Concert sur la terrasse, précédé à 18h d’une visite guidée de l’exposition. Entrée libre.

Journées européennes du PatrimoineDimanche 02.09.18 à 11h. Visite guidée « Mario Botta : l’architecture du CDN et au-delà des frontières ». Entrée libre.

« 68 – 18. 50 ans du mouvement 68 »Um dieses fünfzigste Jubiläum zu feiern, haben meh-rere Kulturinstitutionen aus dem Kanton Neuenburg über 20 Veranstaltungen organisiert : Ausstellungen, Filme, Konferenzen, Debatten und Darbietungen vom April bis zum Oktober 2018. Programm : www.ne-68-18.ch

Im TheaterRomulus der Grosse von Friedrich Dürrenmatt im Theater Basel, 04.05. bis 29.05.18. Regie : Franz-Xaver Mayr.

Veranstaltungen

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Anlässlich der Ausstellung erscheint im Mai 2018 das Heft N° 18 aus der Reihe „Cahier du CDN“ mit einem Vorwort von Madeleine Betschart, Leiterin Centre Dürrenmatt Neuchâtel, sowie mit Texten von Hans J. Ammann, Peter André Bloch, Hansjörg Schneider, Paul Ignaz Vogel und Michael Fischer. Hans J. Ammann war von 1969 bis 1971 Regieassistent am Basler Theater und nahm in dieser Zeit an den Proben von Friedrich Dürrenmatts Inszenierung Play Strindberg teil. Peter André Bloch ist Autor von Friedrich Dürrenmatt – Visionen und Experimente, er hat Friedrich Dürrenmatt im Sommer 1968 als Assistent des Deutschen Seminars der Universität Basel kennengelernt. Hansjörg Schneider war ab 1968 ebenfalls als Regieassistent am Basel Theater tätig und hat dabei im September 1968 an den Proben zu Friedrich Dürrenmatts Inszenierung von König Johann teilgenommen. Paul Ignaz Vogel gründete 1963 die Monatszeitschrift Neutralität und erhielt u.a. von Friedrich Dürrenmatt den Grossen Literaturpreis des Kantons Bern. Michael Fischer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im CDN und Kurator der Ausstellung.

Publikation

Inhaltsverzeichnis• Madeleine Betschart, Vorwort• Michael Fischer, „Friedrich Dürrenmatt – 1968“• Hans J. Ammann, „Skalpell mal Endlichkeit“ Notizen zur Entstehung von Play Strindberg• Peter André Bloch, „Dürrenmatts dramaturgisches Denken“• Hansjörg Schneider, „Dürrenmatts Zeit am Theater Basel“• Paul Ignaz Vogel, „Tauwetter“

Friedrich Dürrenmatt 1968. Studentenbewegung, Basler Theater, Prager Frühling, Cahier du CDN N° 18, 2018. Zweisprachige Ausgabe Deutsch/Französisch, 160 Seiten, 26 Abb., Grafik : onlab.ch, ISBN : 978-2-9701109-7-2

Ausschnitte„Es wurde eine Diskussion im grossen Hörsaal des Bernoullianums angekündigt. Thema war ’Universi-tät und Theater’. Vom Theater sollten Düggelin und Dürrenmatt auf dem Podium sitzen. Ich war vor Ort, als Berichterstatter für die Basler National-Zeitung. Eine halbe Stunde vor Diskussionsbeginn war der Hörsaal gerammelt voll. Draussen warteten noch viele, die keinen Einlass fanden. Um dagegen zu protestieren, skandierten sie ‘Dü-Dü-Dürrenmatt, Dü-Dü-Düggelin’. Worauf Düggelin erklärte, es sei ungerecht, dass nicht alle Einlass fanden, und die Diskussion vertagte. Sie wurde nie nachgeholt.“

Hansjörg Schneider : „Dürrenmatts Zeit am Theater Basel“, in : Friedrich Dürrenmatt 1968. Studentenbewegung, Basler Theater, Prager Frühling, Cahier du CDN N° 18, 2018.

„Das folgende Festmahl im Du Théâtre (Treff der Aristokratie im Ancien Regime) für die in die Grande Société Geladenen und Ungeladenen entsprach Dürrenmatts Vision : Steife Damen mit Lacktäsch-chen, Herren in klassischen Festtagsanzügen, gestylte Krawattenträger, dazwischen Hippies und Rocker, die sich zu Sergius Golowin gesellt hatten. Dürrenmatt schaute glücklich auf die kunterbunte Hippie- und Rocker-Szene und meinte, er möge halt junge Leute sehr, die Trachten trügen.“

Paul Ignaz Vogel : „Tauwetter“, in : Friedrich Dürrenmatt 1968. Studenten-bewegung, Basler Theater, Prager Frühling, Cahier du CDN N° 18, 2018.

„Vielen bleibt er in Erinnerung aufgrund seiner Rede Tschechoslowakei 1968, anlässlich der dama-ligen öffentlichen Veranstaltung der Basler Theater Schriftsteller und die Tschechoslowakei am 8. Sep-tember, nach der Besetzung Prags durch die Truppen des Warschauer Pakts, mit Stellungnahmen von Peter Bichsel, Friedrich Dürrenmatt, Max Frisch, Gunter Grass, Kurt Marti und Heinrich Böll. Da sei für ihn – so Dürrenmatt – das Theater im eigentlichen Sinn zur ’moralischen Anstalt’ geworden. Allen sei es dabei um ’das direkte Ansprechen eines Publikums gegan-gen, um die ernsthafte Darlegung unseres politischen Standpunktes gegenüber der Weltöffentlichkeit’.“

Peter André Bloch : „Dürrenmatts dramaturgisches Denken. Werkstattges-präche mit dem Schriftsteller und Maler“, in : Friedrich Dürrenmatt 1968. Studentenbewegung, Basler Theater, Prager Frühling, Cahier du CDN N° 18, 2018.

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Ausstellungen Das CDN beherbergt eine Dauerausstellung zum bildnerischen Schaffen von Friedrich Dürrenmatt und widmet sich in einem eigenen Bereich der Biografie und dem literarischen Werk des Schrift-stellers. Daneben finden regelmässig Wechselaus-stellungen statt, in denen wichtige Themen aus dem künstlerischen Werk von Friedrich Dürrenmatt vertieft werden. Gleichzeitig werden auch zeitge-nössische Künstlerinnen und Künstler ins CDN ein-geladen, um sich mit den Themen auseinanderzu-setzen, die Friedrich Dürrenmatt am Herzen lagen.

Veranstaltungen Im CDN finden regelmässig Konferenzen, Podiums-diskussionen und Lesungen statt. Diese stehen in thematischer Verbindung zum Werk Friedrich Dürrenmatts oder zu den Wechselausstellungen und sind oft interdisziplinär gestaltet.

Musik Das CDN öffnet seine Räumlichkeiten für Konzerte im Bereich der zeitgenössischen und improvisier-ten Musik. Das CDN empfängt das NEC (Nouvel Ensemble Contemporain) und die Haute Ecole de Musique de Genève zu Konzerten und arbeitet an originellen Kreationen mit.

Forschung Das CDN organisiert zweimal pro Jahr ein „Text-Bild-Seminar“ zu Themen, die einen Bezug zum Werk Friedrich Dürrenmatts haben. In Form von Vorträgen und Diskussionen werden die wis-senschaftlichen Kenntnisse erweitert und die kriti-sche Auseinandersetzung gefördert.

VermittlungSeit 2013 bietet das CDN ein museumspädagogisches Angebot mit Workshops zum Werk von Friedrich Dürrenmatt für die Gymnasien an. Darüber hinaus organisiert das CDN regelmässig thematische Führungen und Ateliers für Kinder.

Das von Mario Botta entworfene Centre Dürrenmatt Neuchâtel (CDN) stellt das bildnerische Werk Friedrich Dürrenmatts aus. Im Herzen des Vallon de l’Ermitage gelegen, integriert das CDN das ehe-malige Wohnhaus des Schweizer Schriftstellers, Malers und universellen Denkers. Auch organisiert das Museum Wechselausstellungen zu Thematiken, die für Friedrich Dürrenmatt zentral waren. Zudem finden unter der Mitwirkung von Zeitzeugen, Forschenden und der Öffentlichkeit die „Salons Dürrenmatt“ statt sowie Veranstaltungen (Performances, Konferenzen, Lesungen) und Konzerte mit zeitgenössischer Musik. Speziell für Jugendliche konzipierte Workshops runden das Programmangebot ab. Das CDN versteht sich als lebendiger Ort, der für jedes Publikum offensteht.

Das Centre Dürrenmatt Neuchâtel

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Pressebilder

1. Demonstration in Neuenburg, 1. Mai 1969,

Sammlung Archiv Arcinfo

2. Friedrich Dürrenmatt, Richard Löwenherz verführt Lady

Faulconbridge (König Johann), 1968, Feder auf Papier,

Sammlung CDN

© CDN / Schweizerische Eidgenossenschaft

3. Friedrich Dürrenmatt bei Theaterproben, 1968

© Dölf Preisig / Fotostiftung Schweiz

Bitte beachten Sie, dass die Bilder nur im Rahmen einer Medienberichterstattung und mit Angaben des angegebenen Copyrights verwendet werden dürfen.

Pressebilder können auf der Internetseite des CDN heruntergeladen werden :

http ://bit.ly/1jgnmrX

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Kontakte Praktische Informationen

Duc-Hanh LuongKommunikationsverantwortlicheE : [email protected] : +41 (0)58 466 70 63 (Mo–Do)

Madeleine BetschartLeiterin des Centre Dürrenmatt NeuchâtelE : [email protected] : +41 (0)58 466 70 62

CENTRE DÜRRENMATT NEUCHÂTELPertuis-du-Sault 74CH - 2000 Neuchâtelwww.cdn.ch T : +41 (0)58 466 70 60E : [email protected]

Mi–So 11–17 UhrBus 106 und 109, Haltestelle „Ermitage“

Bookshop, Cafeteria, AussichtsterrassePrivate Führungen auf AnfrageVermittlungsprogramm für Schulklassen

Partenaire communication: