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Deutsches Historisches Museum

Abteilungsdirektorin Kommunikation

Barbara Wolf

Unter den Linden

Berlin

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Presse‐ und Öffentlichkeitsarbeit

Daniela Lange

Unter den Linden

Berlin

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www.dhm.de

Presseinformation

. Januar 9

„Das exotische Land. Fotoreportagen von Stefan Moses“ ab morgen im Deutschen Historischen Museum

. Februar bis . Mai

Stefan Moses: Frauen unter Trockenhauben im Friseursalon Ausschnitt , undatiert © Else Bechteler-Moses

Ab Freitag, dem . Februar 9 widmet das Deutsche Historische Museum dem Fotografen Stefan Moses die Ausstellung „Das exotische Land. Fotoreportagen von Stefan Moses“. Anhand von rund Fotografien sowie Zeitschriften und Büchern zeichnet die Werkschau auf Quadratmetern Moses‘ Weg vom umtriebigen Fotoreporter zu einem der wichtigsten Porträtfotografen und Chronisten der Bundesrepublik nach.

Stefan Moses - zählt zu den großen Fotografen der Bundesrepublik. Seine Aufnahmen von Angehörigen verschiedenster Berufsgruppen – stets im Freien vor einem grauen Tuch entstanden – machten ihn Anfang der 9 er Jahre zu einem der gefragtesten Porträtfotografen Deutschlands. Weniger bekannt ist dagegen sein Frühwerk: Fotoreportagen, für die Moses seit 9 , meist im Auftrag illustrierter Zeitschriften des Münchner Kindler-Verlages, durch Deutschland, Europa und Übersee reiste. 9 wechselte Moses zur führenden deutschen Illustrierten stern, die für ihre aufwendigen Fotoreportagen die besten Fotografen Deutschlands engagierte. Stefan Moses reiste für das Magazin unter anderem nach Israel, Großbritannien und Chile. Immer wieder aber berichtete er mit

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großem soziologischem Gespür und einer unverkennbaren fotografischen Handschrift auch aus dem „exotischen“ Land Deutschland – einem Land, das sich nach Terror und Krieg mit Wiederaufbau und Wirtschaftswunder neu erfinden wollte.

Anlässlich seines ersten Todestags am . Februar 9 zeigt die Ausstellung erstmals frühe und heute weitgehend unbekannte Fotoreportagen und Bildessays aus dem Nachlass Moses‘ neben einer Auswahl aus seinen berühmten Porträtserien „Deutsche“ und „Emigranten“ aus der Sammlung des Deutschen Historischen Museums. Politische Momentaufnahmen, gesellschaftliche Beobachtungen und humorvolle Alltagsimpressionen verdichten sich dabei zu einem Porträt der jüngeren deutschen und internationalen Zeitgeschichte. Gemeinsam ist ihnen Moses‘ ironisch-distanzierter, aber nie denunzierender Blick auf die Menschen und die gesellschaftlichen Verhältnisse. Deutschland und die Deutschen blieben dabei bis zuletzt sein Lebensthema. „Für mich ist Deutschland genau so exotisch wie Afghanistan oder Paraguay, überall unerforschte Gebiete“, begründete Stefan Moses einmal seine Jahrzehnte andauernden fotografischen Erkundungen.

Informationen zum Begleitprogramm stehen auf der DHM-Website bereit.

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Das exotische Land

Fotoreportagen von Stefan Moses

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums

Raumtexte

Einleitung

In den er Jahren etablierte sich der Fotograf Stefan Moses - als bedeutender Porträtist und Chronist der Bundesrepublik. Mit seinen origi‐nellen und eigenwillig inszenierten Bildnis-Serien von Politikern und Künst‐lern, aber auch „einfachen“ Menschen, hatte er seine unverwechselbare foto‐grafische Handschrift entwickelt.

Begonnen hatte der im schlesischen Liegnitz geborene Moses als Theaterfotograf in Weimar. Hierher kam der vom NS-Regime als „Mischling“ Verfolgte nach seiner Flucht aus einem Arbeitslager. ging er nach Mün‐chen und arbeitete als Fotoreporter für verschiedene Zeitschriften und Verla‐ge. engagierte ihn der stern, für den er Reportagen aus dem In- und Aus‐land fotografierte. Vor allem jedoch führten ihn die Reisen zu seinem Lebens‐thema: Die Deutschen und Deutschland – ein Land, das sich nach Terror und Krieg mit Wiederaufbau und Wirtschaftswunder neu erfinden wollte. „Für mich ist Deutschland genau so exotisch wie Afghanistan oder Paraguay, überall unerforschte Gebiete“, begründete er später seine Jahrzehnte dau‐ernden fotografischen Erkundungen.

Bei der Neuen Zeitung

kam Stefan Moses von Weimar nach München. Einige seiner noch in Thüringen entstandenen Aufnahmen erschienen im selben Jahr als ausführliche Bildstrecken in der Wochenendbeilage der Neuen Zeitung. Die von der amerikanischen Besatzungs‐behörde geschaffene, der „re-education“ gewidmete Tageszeitung veröffentlichte seine Fotografien mit kritischen Texten zur Situation in Ostdeutschland.

Erste Reise nach New York

In München konnte Moses schnell Fuß fassen. Seit erhielt er zahlreiche Aufträ‐ge des linksliberalen Verlegers Helmut Kindler. Für dessen Wochenillustrierte Revue fotografierte Moses an Bord der Gripsholm, die als erster Passagierdampfer seit dem Krieg unter deutscher Flagge nach New York fuhr. Nach „Sonderberichten“ von der Schiffsreise veröffentlichte die Zeitschrift fotografische Impressionen von Stefan Moses über die Schattenseiten von New York. Für seine Reportagen arbeite‐te er überwiegend mit der Rolleiflex, aber auch die kleine, unauffällige Leica hatte er stets dabei.

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Budapest 9

Anfang November fuhr Moses für die Revue nach Budapest, um über den Auf‐stand der Ungarn gegen die kommunistische Regierung zu berichten. Seine Foto‐grafien belegen eindrucksvoll den Kampf und das Leid der Budapester nach der Niederschlagung durch sowjetische Truppen. Moses scheute sich nicht, die Gewalt von beiden Seiten zu zeigen, so dass die Aufnahmen für eine Veröffentlichung of‐fenbar nicht geeignet schienen: Letztendlich erschien in der Zeitschrift nur ein Foto von den zahllosen Aufnahmen, die er während eines Tages und einer Nacht ge‐macht hatte.

Reporteralltag

Nicht jeder Auftrag des Fotoreporters Stefan Moses war spektakulär. Für die Revue allerdings berichtete er - oft als „Sonderberichterstatter“ - über unterschiedlichste wichtige Ereignisse, so auch über den Besuch des amerikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower in Bonn im August , der am Anfang seiner Europareise lag – immerhin der erste Staatsbesuch eines amerikanischen Präsidenten in der Bundesrepublik. Die Aufnahmen von der Fahrt des Staatsgastes durch Bonn mit der jubelnden Bevölkerung wurden allerdings in der Reportage nicht veröffentlicht.

Das Schönste

In Helmut Kindlers Verlag „Kindler und Schiermeyer“ erschien seit die Zeit‐schrift Das Schönste. Die „Monatsschrift für alle Freunde der schönen Künste“ be‐richtete ausführlich über moderne Kunst und Kultur. Moses fotografierte zahlreiche Bildreportagen über Künstler, vor allem Schriftsteller und Bildhauer, aber auch zu zeitgemäßem Wohnen und Reiseberichte. Zunehmend unzufrieden mit der redakti‐onellen Bildauswahl, begann Moses auch Aufträge beider von Kindler verlegten Zeitschriften abzulehnen.

Eine Reise durch Europa

hatte der Verleger Helmut Kindler Moses und dem noch im englischen Exil lebenden Schauspieler und Schriftsteller Walter Rilla eine ausführliche Reise durch Europa ermöglicht. Das Ergebnis erschien unter dem Titel „Herrlich wie am ersten Tag. Eine europäische Reise“. Von Schweden bis Bulgarien erkundeten sie den Zustand des Kontinents zehn Jahre nach Kriegsende. Frei von Auftragszwängen gelangen Moses hier zahlreiche beindruckende und einfühlsame Porträts.

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Südamerika

Ebenfalls für die Revue reiste Moses nach Südamerika. Für eine Serie über „Deutsche in aller Welt“ fotografierte er einen Enkel Kaiser Wilhelms II., der sich in Peru niedergelassen hatte. Neben dieser Aufgabe blieb ihm noch Zeit, um sich in‐tensiv mit dem Leben der indigenen Bevölkerung in Peru, Bolivien und Chile zu beschäftigen. Dabei entstanden auch diese eindringlichen Bilder vom schweren All‐tag der Einheimischen.

Anfänge beim stern

holte Chefredakteur Henri Nannen den Fotoreporter zum stern. Nannen und der Fotograf und „Blattmacher“ Rolf Gillhausen machten den stern in den er Jahren zu einer der führenden deutschen Illustrierten, für die die besten Fotorepor‐ter aufwendige Bildreportagen aus Deutschland und der Welt lieferten. Stefan Mo‐ses gehörte damit endgültig zu den „Großen“ seines Metiers.

Großbritannien

reiste Stefan Moses im Auftrag des stern nach Großbritannien. Gemeinsam mit dem Journalisten Nick Barkow entstand ein ausführliches Porträt des „fremdartigs‐ten aller unserer Nachbarn“, das in fünf Heften publiziert wurde. Jede Ausgabe widmete sich einem anderen thematischen Schwerpunkt, so dass ein fotografisches Panorama der englischen Klassengesellschaft vom Lord bis zum Dockarbeiter ent‐stand. Die Bildstrecken des Fotografen Moses nehmen dabei jeweils großen Raum ein und sind in dem modernen Layout prominent platziert.

Israel

Insgesamt drei Mal besuchte Moses für den stern Israel. Spiegelt die Reportage von vor allem die Aufbruchsstimmung des jungen Staates in Bild und Text, kamen und kritischere Töne hinzu. Die Reisen nutzte Moses, um sich mit deut‐

schen Emigranten, darunter auch seinen überlebenden Verwandten, intensiv ausei‐nander zu setzen. Dass der Fotograf seine Motive auch jenseits des stern vermarkten konnte, zeigt beispielhaft die kleine Serie, die von der Münchner Agentur Pontis Photo vertrieben wurde.

Religion

Moses´ internationale Erfahrungen schärften seinen Blick auf die junge Bundesre‐publik. Seine wachsende Faszination für das „exotische“ Land Deutschland schlug

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sich Anfang der er Jahre auch im stern nieder. So beschäftigten sich mehrere Fotoreportagen mit der Rolle der Religion in der Bundesrepublik, wobei Moses im katholischen Rheinland und Bayern dankbare Motive fand. Besonders anrührende Aufnahmen entstanden für die Reportage „Juden in Deutschland“ – ein Thema, das eng mit Moses‘ Lebensgeschichte verbunden war und auf sein Langzeit-Projekt über die Emigranten verweist.

Emigranten

Das Thema Emigration zieht sich wie ein roter Faden durch Moses‘ Werk, was nicht zuletzt seinem Familienschicksal geschuldet war – Verwandte und Freunde der Fa‐milie waren in der NS-Zeit emigriert. Am eindrucksvollsten manifestiert es sich in der Aufnahmen umfassenden Porträtserie, die mit Thomas und Katja Mann in Weimar begann. Damit schuf er ein eindrucksvolles Panorama deutscher Geistes‐geschichte, er selbst nannte die Porträts „so etwas wie den versunkenen Kontinent Atlantis“.

Die Deutschen

Nach der im stern erschienenen Bestandsaufnahme der britischen Gesellschaft entstand die Idee, auch die deutsche Nachkriegsgesellschaft in ähnlich systemati‐scher Weise zu beleuchten. Moses entschied sich für ein Konzept der geschlossenen Form: Auf seinen Reisen durch Deutschland suchte und fand er die Protagonisten seiner „Berufstypologie“ vor Ort und richtete direkt dort, nur mit einem Tuch und seiner Hasselblad, eine fotografische Situation ein. So treten die Porträtierten aus ihrem Alltag heraus und begegnen uns Augenhöhe.

Oktoberfest

Seit wohnte Stefan Moses in der bayrischen Landeshauptstadt und wurde zum überzeugten Münchner. Im „weltstädtischen Millionendorf“ lebte er unter Künstlern in einem weltoffenen, liberalen Milieu. Regelmäßig aber zog es Moses auch auf das „volkstümliche“ Oktoberfest. Hier fand er sein liebstes Motiv, die deutschen Men‐schen, manchmal skurril, immer unverstellt, und hielt Gesichter und Szenen fest. Viele dieser Aufnahmen wurden in mehreren Büchern publiziert.

Deutsche Milieus

Immer wieder, auch jenseits von Aufträgen und Reportagen, beschäftigte sich Mo‐ses mit den deutschen Menschen - aus allen sozialen Milieus. Bei den Wagnerfest‐

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spielen in Bayreuth oder auf Bällen und Festen porträtierte er Gäste und Publikum – die „feinen Leute“ - mit leiser Ironie; in Kneipen fotografierte er Mitglieder ver‐schiedenster Vereine ebenso wie alltägliche Beobachtungen auf Straßen und in Parks: Alles Bemühungen, der Nachwelt ein umfassendes, gültiges Bild der Deut‐schen zu schaffen.

Kinderbilder

Moses, der sein Handwerk bei einer Kinderfotografin gelernt hatte, blieb dem The‐ma verbunden. Aufsehen erregte er mit dem veröffentlichten Buch „Manuel“, einem fotografischen Langzeitprojekt: Ein Fototagebuch über ein Jahr im Leben seines kleinen Sohnes. Das Werk, ohne Auftrag entstanden, markiert den Wende‐punkt des Fotografen weg vom Fotojournalismus hin zur freien Fotografie. Die für „Manuel“ gefundene Form der durchkomponierten Bildfolge wandte er auch für diese Aufnahmen des uns unbekannten kleinen Jungen an.

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Das exotische Land

Fotoreportagen von Stefan Moses Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums

Begleitprogramm

Mittwoch, 20. Februar 2019, 18 Uhr, Ausstellungshalle

Gespräch in der Ausstellung mit der Fotohistorikerin Annette Vowinckel,

Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Vom Film zur Reportage. Fotografie und Bildredaktion in der illustrierten Presse

Oft produzieren Fotografinnen und Fotografen für eine Bildreportage zehn- bis hundertmal mehr Bilder, als letztlich in einer Zeitschrift abgedruckt werden. Nach welchen Kriterien aber werden Bilder ausgewählt oder aussortiert, wie verständigen sich Fotograf und Bildredaktion darüber, was gedruckt wird und was im Archiv verschwindet? Wie entsteht eine visuelle Erzählung und wie der begleitende Text? Diese Fragen sollen anhand ausgewählter Exponate in der Ausstellung besprochen werden. Eintritt frei

Mittwoch, 6. März 2019, 18 Uhr, Auditorium

Vortrag mit Jadwiga Kamola, Museum für Fotografie, Staatliche Museen zu

Berlin

Stefan Moses als Porträtfotograf

Ein „Menschenfotograf“, der „große Chronist der Menschen dieses Landes“ sei Stefan Moses gewesen, das Banale, das Alltägliche habe ihn interessiert; statt einen bestimmten Moment abzuwarten, der etwas über den Menschen aussagen und mit der Kamera eingefangen werden könne, vertraute er dem Zufall. Fotografien von Menschen verschiedenster Berufsgruppen im geteilten Deutschland – Porträts von Rollmopspackerinnen, von einem Begräbnisbeamten und einer Zigarettenfrau, herausgelöst aus ihrem Arbeitsumfeld und vor einer weißen Leinwand dargestellt – machten Stefan Moses bekannt. Dieser Vortrag nähert sich dem Schaffen von Stefan Moses zunächst durch das epochale Porträtwerk eines anderen Fotografen: August Sander - schuf in Antlitz der Zeit / Sechzig Aufnahmen deutscher Menschen des 20. Jahrhunderts ein Dokument der Menschen verschiedenster Berufsgruppen und Gesellschaftsschichten in den er Jahren und bereitete so den Weg für eine dokumentarische, sachlich-konzeptuelle Fotografie, die insbesondere im Werk von Stefan Moses seit den er Jahren ihre Wirkung zeigen sollte. Eintritt frei

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Mittwoch, 13. März 2019, 18 Uhr, Auditorium

Film

Augenzeugen – Die Fotografen Robert Lebeck, Thomas Höpker, Stefan Moses und Max Scheler

begleiteten Thomas Schadt und Reiner Holzemer die deutschen Dokumentarfotografen Robert Lebeck, Thomas Höpker, Stefan Moses und Max Scheler, die besonders in den er Jahren mit ihren Arbeiten für die Illustrierte stern berühmt wurden. Als „Augenzeugen“ bereisten sie die Länder der Erde und waren stets an den Brennpunkten der Weltpolitik präsent. Sie schufen für die deutsche Nachkriegsgesellschaft einige Klassiker der zeitgeschichtlichen Fotografie und erzählen, wie sie sich in der modernen Bilderflut behaupten. Eintritt frei

Mittwoch, . März , Uhr, Auditorium

Vortrag mit Miriam Zlobinski, Humboldt-Universität zu Berlin

Der „Human Touch“ im stern – Reportagen von Stefan Moses

Für die Illustrierte stern arbeitete Stefan Moses in den er Jahren an unterschiedlichen Themen, wodurch seine Bilder, abseits von Büchern und Ausstellungen, ein breites Publikum an Leserinnen und Lesern erreichten. In Reportagen wie „Unser Nachbar“ oder „Es muss endlich gehantelt werden“ porträtierte er berühmte Köpfe, Familien und ganze Gesellschaften. Im Mittelpunkt seines Interesses und seiner Aufnahmen stand dabei stets der Mensch. Der Vortrag geht dem Fotografen im Kontext der redaktionellen Arbeit des stern nach und verbindet Aspekte der fotografischen Autoren-

schaft in Bezug zum Journalismus und dem sogenannten „Magazin-Machen“. Eintritt frei

Kuratorinnenführungen Mittwoch, . Februar , Uhr, Ausstellungshalle Carola Jüllig, Deutsches Historisches Museum Anmeldung: events.dhm.de Mittwoch, . März , Uhr, Ausstellungshalle

Carola Jüllig, Deutsches Historisches Museum

Anmeldung: events.dhm.de

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Öffentliche Führungen

Das exotische Land. Fotoreportagen von Stefan Moses Deutsch

Ausstellungshalle

Di Uhr

Sa Uhr

The exotic country. Photo reportages by Stefan Moses Englisch

Exhibition Hall Mondays, pm

€ zzgl. Eintritt

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Das exotische Land

Fotoreportagen von Stefan Moses Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums

Daten und Fakten

Ort Deutsches Historisches Museum, Ausstellungshalle, . OG

Laufzeit . Februar bis . Mai

Öffnungszeiten täglich bis Uhr

Eintritt Eintritt bis Jahre frei Tagesticket €, ermäßigt €

Informationen

Deutsches Historisches Museum Unter den Linden | Berlin

Tel. + - | E-Mail: [email protected]

Internet www.dhm.de/ausstellungen

Social Media #DHMStefanMoses

Ausstellungsfläche m², . OG Ausstellungshalle

Umfang der Ausstellung Objekte

Präsident Raphael Gross

Abteilungsdirektorin

Ausstellungen

Ulrike Kretzschmar

Projektleitung und Kuratorin Carola Jüllig, mit Unterstützung von Christoph Stölzl

Ausstellungsgestaltung Flora Fuchs, Werner Schulte

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Förderer Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Medienpartner Tip Berlin, Zitty

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PRESSEBILDER

Das exotische Land. Fotoreportagen von Stefan Moses

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums

1. Februar bis 12. Mai 2019

Download Pressefotos: www.dhm.de/presse

Die Pressebilder dürfen ausschließlich für die aktuelle Berichterstattung im Rahmen der oben genannten Ausstellung und nur unter der vollständigen Anga-

be des Quellennachweises verwendet werden.

Stefan Moses, Selbstporträt mit Kameras,

um 1960 © Else Bechteler-Moses

Stefan Moses, Junger Schuhputzer in New York,

1954 © Else Bechteler-Moses1 2

Stefan Moses, Festspielbesucherinnen,

Bayreuth, 1962 © Else Bechteler-Moses3 Stefan Moses, Festspielbesucherinnen,

Bayreuth, 1962 © Else Bechteler-Moses4

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Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums

1. Februar bis 12. Mai 2019

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Stefan Moses, Richard Wagner-Verein singt vor

dem Grab von Richard Wagner, 1962 © Else

Bechteler-Moses

Stefan Moses, Fronleichnamsprozession, Bonn,

1962 © Else Bechteler-Moses

5

7 Stefan Moses, Konrad Adenauer bei der

Fronleichnamsprozession, Bonn, 1962 © Else

Bechteler-Moses

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Stefan Moses, Konrad Adenauer und Willy Brandt

auf dem Schlesiertreff en, Hannover, 1961 © Else

Bechteler-Moses

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Stefan Moses, Burschenschaftler, um 1963 © Else

Bechteler-Moses11

Stefan Moses, Schützenverein beim Umtrunk,

Göppingen, 1964 © Else Bechteler-Moses

Stefan Moses, Geselligkeit am Buff et, um 1964 ©

Else Bechteler-Moses12

Stefan Moses, Schaulustige warten auf den

Ausritt der Queen, London, 1962 © Else

Bechteler-Moses

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Stefan Moses, Auf dem Campingplatz, 1960er

Jahre © Else Bechteler-Moses14

Stefan Moses, Bewohner des jüdischen Alten-

heims in Würzburg, 1964 © Else Bechteler-Moses15 Stefan Moses, Familie am Samstag in der

Bocholter Innenstadt, 1960er Jahre © Else

Bechteler-Moses

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Stefan Moses, Alter Mann mit Bierkrug auf dem

Oktoberfest, 1960er Jahre © Else Bechteler-

Moses

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Stefan Moses, Rollmopspackerinnen, Büsum,

1962/1964 © DHM, Else Bechteler-Moses20

Stefan Moses, Frauen unter Trockenhauben im

Friseursalon, 1960er Jahre © Else Bechteler-

Moses

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Stefan Moses, Hauer der Zeche „Amalie“,

1962/1964© DHM, Else Bechteler-Moses19

Stefan Moses, Frau probiert Hüte an, 1960er Jahre

© Else Bechteler-Moses17

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Das exotische Land. Fotoreportagen von Stefan Moses

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums

1. Februar bis 12. Mai 2019

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21 Stefan Moses, Spielende Kinder in Jerusalem,

1961/1971 © Else Bechteler-Moses

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13. September 2018 bis 3. Februar 2019

RÜCKANSICHT. Die verborgene Geschichte eines Gemäldes von Adolph Menzel

Eine Intervention in der Dauerausstellung des Deutschen Historischen

Museums

30. November 2018 bis 3. März 2019

Engel, Hakenkreuz, Felsendom – Christbaumschmuck vom 19. Jahrhundert bis heute

Eine Intervention in der Dauerausstellung des Deutschen Historischen

Museums

1. Februar bis 12. Mai 2019

Das exotische Land. Fotoreportagen von Stefan Moses Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums

4. April bis 22. September 2019

Weimar: Vom Wesen und Wert der Demokratie Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums im Rahmen

des Demokratie-Schwerpunkts 2019

4. April bis 4. August 2019

Demokratie-Labor

Ein Sonderprojekt des Deutschen Historischen Museums im Rahmen des

Demokratie-Schwerpunkts 2019

20. September 2019 bis 8. März 2020

Die Armbrust – Schrecken und Schönheit

Aus den Sammlungen des Deutschen Historischen Museums

AUSSTELLUNGEN UND SONDERPROJEKTE 2019

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22. November 2019 bis 19. April 2020

Wilhelm und Alexander von Humboldt

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums

Dauerausstellung

Deutsche Geschichte vom Mittelalter bis zum Mauerfall

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums

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13. September 2018 bis 3. Februar 2019

RÜCKANSICHT. Die verborgene Geschichte eines Gemäldes von Adolph Menzel

Eine Intervention in der Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums

Museale Objekte transportieren nicht nur Geschichte, sie besitzen auch ihre eigene. Jedoch bleibt diese meist verborgen. Genau diese Geschichten zu ermitteln, ist Aufgabe der Provenienzforschung. Sie dokumentiert den Weg eines Objektes mit all seinen Stationen vom Atelier ins Museum.

Das Gemälde Borussia von Adolph Menzel veranschaulicht exemplarisch eine nahezu vollständige Objektbiografie. Welchen Hinweisen auf dem Kunstwerk selbst kann die Provenienzforschung nachgehen? Was verbirgt die Rückansicht des Gemäldes und welche Geschichte sie gibt preis? Welche Konsequenzen zieht die Provenienzforschung nach sich?

Die Intervention gewährt einen Blick hinter die Kulissen der Provenienzforschung. Angesichts der anhaltenden Debatte über den Umgang mit NS-Raubkunst zeigt sie zugleich den Wandel in den juristischen und moralischen Einstellungen von 1945 bis zur Washingtoner Erklärung.

Zeughaus 1. OG

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30. November 2018 bis 3. März 2019

Engel, Hakenkreuz, Felsendom – Christbaumschmuck vom 19. Jahrhundert bis heute

Eine Intervention in der Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums

Seit Jahren sammelt das Deutsche Historische Museum Weihnachtsbaum-schmuck, zuletzt erwarb es einen modern und international ausgerichteten Teilbestand der Sammlung Stille aus Frankfurt am Main. Dass diese Objekte der Alltagskultur weitaus mehr als banal und schön sind, zeigt die Intervention in der Dauerausstellung: Der geschmückte Lichterbaum wurde zum Beispiel im NS-Staat politisch vereinnahmt und in der Bundesrepublik der 1960er/1970er Jahre in mancher Familie als Teil des weihnachtlichen Zeremoniells kontrovers diskutiert. Neben wirtschafts-, technik- und bildungsgeschichtlichen Aspekten zeigt die Präsentation Design und regt zu einer weltweiten Entdeckungsreise an. Denn der Schmuck des „deutschen Weihnachtsbaums“ ist international geworden: Tourismus, Internet, die Migrationen von Menschen und ihrer Kultur haben ihn beeinflusst und bereichert.

Zeughaus 1. OG

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1. Februar bis 12. Mai 2019

Das exotische Land. Fotoreportagen von Stefan Moses

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums

Stefan Moses (1928–2018) gehörte zu den großen Fotografen der

Bundesrepublik. Seine Aufnahmen von Angehörigen verschiedenster

Berufsgruppen – stets im Freien vor einem grauen Tuch entstanden - machten ihn

Anfang der 1960er Jahre zu einem der bekanntesten Porträtfotografen

Deutschlands. Wenig bekannt dagegen ist sein Frühwerk: Fotoreportagen, für die

Moses seit 1950, meist im Auftrag illustrierter Zeitschriften des Münchner Kindler-

Verlages, durch Deutschland, Europa und Übersee reiste. 1960 wechselte er zum

Stern. Die Hamburger Illustrierte entwickelte sich zur führenden deutschen

Illustrierten, nicht zuletzt wegen seiner aufwendigen Fotoreportagen, für die das

Magazin die besten Fotografen Deutschlands engagierte. Stefan Moses reiste im

Auftrag des Stern unter anderem nach Israel, Großbritannien, Österreich und

Chile. Immer wieder aber berichtete er auch aus dem „exotischen“ Land Deutschland, das ihn faszinierte: Deutschland und die Deutschen wurde und blieb

bis zuletzt sein fotografisches Lebensthema. Die Ausstellung will den Weg des

Fotografen, seinen Blick auf die Menschen, nachzeichnen und präsentiert neben

diesen frühen Reportagen und Bildessays auch Motive der bekannten

Porträtserien aus den Beständen des Deutschen Historischen Museums.

Ausstellungshalle 2. OG

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4. April bis 22. September 2019

Weimar: Vom Wesen und Wert der Demokratie

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums im Rahmen des

Demokratie-Schwerpunkts 2019

Heute scheint es so, als sei die Entscheidung für eine liberale und repräsentative Demokratie als politische Staatsform durch ein Zusammenwirken vielfältiger Entwicklungen ernsthaft gefährdet. Autoritäre und antipluralistische Parteien erstarken nicht nur in Ländern des ehemaligen Ostblocks, sondern auch in Ländern, in denen die Demokratie durch jahrhundertelange Traditionen gestützt wurde. Und es hat den Anschein, dass auch in Deutschland das Vertrauen in die Demokratie als politische Staatsform schwindet.

In der Ausstellung rücken wir die Frage „Was ist Demokratie“ am historischen Beispiel der Weimarer Republik ins Zentrum. Uns interessiert, wie sich die Weimarer Republik mit dem, was Demokratie ist und werden sollte, auseinandersetzte, wie essentielle Momente von Demokratie sich herausbildeten. So entwickelt sich aus der heutigen Situation, in der Demokratie neu definiert werden muss, eine neue Erzählung der Geschichte und Geschichten von Weimar.

Ausstellungshalle 1. OG

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4. April bis 4. August 2019

Demokratie-Labor

Ein Sonderprojekt des Deutschen Historischen Museums im Rahmen des

Demokratie-Schwerpunkts 2019

Demokratie lebt von Vielfalt. Das „Demokratie-Labor“ will ein Bewusstsein dafür schaffen, dass diese Regierungsform von der Partizipation und dem Engagement aller lebt, von dem kontinuierlichen Aushandeln verschiedener Meinungen und Positionen geprägt wird und sich deshalb beständig weiterentwickelt.

Das Ausstellungsformat lädt in sieben Themenräumen zur kritischen Reflexion ein, wie Demokratie in Deutschland gelingt und auch in Zukunft gelingen kann. Welche Grundrechte müssen gewährleistet werden, was macht Wahlen zu einem Element der Demokratie, wer darf demokratische Rechte wahrnehmen, welche sozialen Voraussetzungen müssen für die Teilhabe an der Gesellschaft erfüllt sein, welche Bedeutung haben Medien und das Recht auf die freie Meinungsäußerung, welche Rolle spielt ziviles Engagement und wie werden Konflikte ausgetragen?

Diesen Fragen widmet sich das „Demokratie-Labor“ anhand von Originalobjekten aus Gegenwart und Zeitgeschichte. So wird zum Beispiel das DFB-Fantrikot von Mesut Özil mit der Frage nach Staatsbürgerschaft oder das Klaus Staeck-Plakat „Gegendarstellung“ mit der Thematisierung von Meinungsfreiheit und Hassnachrichten verknüpft sein. Aktivierende und partizipative Elemente regen zur Auseinandersetzung an und in einem Forum wird Einzelbesucher*innen und Gruppen die Möglichkeit geboten, eigene Meinungen zu äußern und zur Diskussion zu stellen. Schulklassen und Gruppen stehen vielseitige Vermittlungs-angebote zur Verfügung, in denen unter anderem diskutiert wird, welche Folgen es haben kann, wenn einzelne Demokratie-Aspekte destabilisiert oder außer Kraft gesetzt werden.

Ausstellungshalle EG

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20. September 2019 bis 8. März 2020

Die Armbrust – Schrecken und Schönheit

Aus den Sammlungen des Deutschen Historischen Museums

Die Armbrustsammlung des Deutschen Historischen Museums gehört trotz aller Nachkriegsverluste immer noch zu den bedeutendsten der Welt. Die Armbruste und ihr Zubehör stammen aus der Zeit des 15. bis zum 20. Jahrhundert.

Armbruste fanden im Mittelalter Verwendung als Kriegswaffe, später noch als Jagdwaffe. Die größte Rolle aber spielte sie als Schützenwaffe in Städten und an Fürstenhöfen. Der Berufsstand der Armbrustmacher lieferte qualitätvolle Waffen, in technischer wie in dekorativer Hinsicht. Armbruste wurden zu Trägerinnen ikonographischer Schmuckprogramme in Renaissance und Barock.

Schützenvereinigungen übernahmen insbesondere in den Städten des Heiligen Römischen Reiches eine wichtige gesellschaftliche Rolle, ihre Zusammenkünfte und Feste waren Teil der städtischen Selbstdarstellung. Die Ausstellung thematisiert diese Entwicklung der Waffe und ihre gesellschaftlichen Funktionen überwiegend mit Objekten aus den Sammlungen des Deutschen Historischen Museums.

Ausstellungshalle EG

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22. November 2019 bis 19. April 2020

Wilhelm und Alexander von Humboldt

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums

Wilhelm und Alexander von Humboldt werden heute als deutsche Kosmopoliten gefeiert. Sie verkörpern die Errungenschaften öffentlicher Bildung, eine neue Sicht auf die Natur und den unvoreingenommenen Blick auf die Kulturen jenseits Europas. Ihre Biografien sind jedoch auch von den Gegensätzen ihrer Zeit geprägt: Dem in der Aufklärung entworfenen Bild der Gleichheit der Menschen stehen die Existenz von Kolonialismus und Sklaverei entgegen. Die Neu-entdeckung der Natur geht auch mit ihrer Beherrschung und Zerstörung einher. Internationaler Austausch und Kooperation verhindern nicht die nationale Abgrenzung.

Die erste große Ausstellung über Wilhelm und Alexander von Humboldt in Deutschland verortet die Brüder im Kontext der komplexen Herausforderungen, Entwicklungen und Chancen ihrer Zeit. Sie blickt auf gesellschaftliche und politische Verhandlungs- und Gestaltungsräume, geht dem Verhältnis von Reisen und Erkenntnis nach und der sich unter dem Einfluss von Wissenschaft und Geschichtsbewusstsein verändernden Perspektive auf den Menschen und seine Umwelt. In der Zusammenschau der vielfältigen Themenbereiche, die sich mit den Brüdern Humboldt verbinden lassen, treten Fragen nach der Aktualität und Bewertung ihrer Haltungen und Handlungen in unserer Gegenwart hervor.

Ausstellungshalle UG

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Dauerausstellung

Deutsche Geschichte vom Mittelalter bis zum Mauerfall

Die Dauerausstellung im Zeughaus vermittelt einen umfassenden Einblick in rund 1500 Jahre Vergangenheit. Der Rundgang durch die Ausstellung führt über zwei Ebenen durch die historischen Epochen der deutschen Geschichte im europäischen Kontext: Zu Beginn wird im Obergeschoss die Veränderung von Grenzverläufen in Deutschland und Europa und die Geschichte der deutschen Sprache thematisiert. Der anschließende Rundgang führt vom Mittelalter über die Reformation und den Dreißigjährigen Krieg bis hin zum deutschen Kaiserreich und Ersten Weltkrieg. Im Erdgeschoss setzt er sich mit der Weimarer Republik, dem NS-Regime, der Geschichte beider deutscher Staaten bis zum Mauerfall und zur deutschen Einheit fort.

7000 historische Objekte erzählen von Menschen, Ideen, Ereignissen und geschichtlichen Abläufen. Im Zentrum steht dabei die politische Geschichte, gestaltet durch Herrscher, Politiker und verfassten Gemeinschaften. Eine thematische Ergänzung und Vertiefung bieten Räume zum Alltagsleben unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen und Schichten.

Zeughaus

Kontakt:

Stiftung Deutsches Historisches Museum Abteilung Kommunikation

Unter den Linden 2 | 10117 Berlin T +49 30 20304 -413 | F +49 30 20304 -412 [email protected] | [email protected] | www.dhm.de

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