49
Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co.: Bauarbeiten und Planungsvorhaben verlaufen planmäßig – MOZ, 23.08.2017 2 Boomtown Wustermark – SVZ.de 04.07.2017 3 - 4 Baustart für Bahn-Technologie-Campus – MAZ, 23.06.2017 5 Immer mehr touristische Leuchttürme – MAZ, 15.06.2017 6 - 7 Verträge mit Gewerbeparkentwickler fix – MOZ, 13.06.2017 8 Warum Immobilienkäufer immer mehr auf das Umland ausweichen – Merkur.de, 12.05.2017 9 - 10 Elstal – Wachstumspotenzial vor den Toren Berlins – Exklusiv, 01.04.2017 11 - 14 Millionendeal: Drogeriekette DM investiert in Wustermark – berlin.de, 24.02.2017 15 GVZ Wustermark: Trafö eröffnet neues Ausbildungscenter – MAZ, 02.12.2016 16 Wirtschaft in der Region verzeichnet deutliches Wachstum – rbb, 26.09.2016 17 GVZ Wustermark: Firma J & S verdoppelt Produktionsfläche – MAZ, 13.05.2016 18 Olympisches Dorf von 1936 in Elstal Schöner wohnen im Olympischen Dorf – SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das alte Olympia-Dorf wird zur neuen Heimat für Familien – BILD, 13.06.2017 21 - 23 Baustart Ende des Jahres – MOZ, 23.02.2017 24 terraplan aus Nürnberg baut 500 Wohnungen im olympischen Dorf bei Berlin – Berlin Journal, 12.08.2016 25 - 29 terraplan – Erfahrung für Ihren Erfolg Deutscher Hof Nürnberg: Wiedergeburt einer städtebaulichen Dominante – Architektur Exklusiv Lifestyle, 01.04.2017 30 - 31 Zu Besuch bei Tanja Demmerath – Schöner Wohnen, 01.03.2017 32 - 39 Wohnen in den Roten Kasernen – PNN, 06.12.2016 40 - 42 Die Wandlung des Funkerbergs – MAZ, 22.11.2016 43 Gut bedeckt: Berliner Biber schützt das Dach – BundesBauBlatt, 01.11.2016 44 - 46 Hier wächst Dahlems urbane Mitte – Berliner Morgenpost, 09.10.2016 47 Preisträger Projektentwicklung Bestand – Immobilienmanager, 01.03.2016 48 - 49

Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017

Wachstumsregion Berliner Westen

Karls, DM & Co.: Bauarbeiten und Planungsvorhaben verlaufen planmäßig – MOZ, 23.08.2017 2

Boomtown Wustermark – SVZ.de 04.07.2017 3 - 4

Baustart für Bahn-Technologie-Campus – MAZ, 23.06.2017 5

Immer mehr touristische Leuchttürme – MAZ, 15.06.2017 6 - 7

Verträge mit Gewerbeparkentwickler fix – MOZ, 13.06.2017 8

Warum Immobilienkäufer immer mehr auf das Umland ausweichen – Merkur.de, 12.05.2017 9 - 10

Elstal – Wachstumspotenzial vor den Toren Berlins – Exklusiv, 01.04.2017 11 - 14

Millionendeal: Drogeriekette DM investiert in Wustermark – berlin.de, 24.02.2017 15

GVZ Wustermark: Trafö eröffnet neues Ausbildungscenter – MAZ, 02.12.2016 16

Wirtschaft in der Region verzeichnet deutliches Wachstum – rbb, 26.09.2016 17

GVZ Wustermark: Firma J & S verdoppelt Produktionsfläche – MAZ, 13.05.2016 18

Olympisches Dorf von 1936 in Elstal

Schöner wohnen im Olympischen Dorf – SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20

Das alte Olympia-Dorf wird zur neuen Heimat für Familien – BILD, 13.06.2017 21 - 23

Baustart Ende des Jahres – MOZ, 23.02.2017 24

terraplan aus Nürnberg baut 500 Wohnungen im olympischen Dorf bei Berlin –

Berlin Journal, 12.08.2016 25 - 29

terraplan – Erfahrung für Ihren Erfolg

Deutscher Hof Nürnberg: Wiedergeburt einer städtebaulichen Dominante –

Architektur Exklusiv Lifestyle, 01.04.2017 30 - 31

Zu Besuch bei Tanja Demmerath – Schöner Wohnen, 01.03.2017 32 - 39

Wohnen in den Roten Kasernen – PNN, 06.12.2016 40 - 42

Die Wandlung des Funkerbergs – MAZ, 22.11.2016 43

Gut bedeckt: Berliner Biber schützt das Dach – BundesBauBlatt, 01.11.2016 44 - 46

Hier wächst Dahlems urbane Mitte – Berliner Morgenpost, 09.10.2016 47

Preisträger Projektentwicklung Bestand – Immobilienmanager, 01.03.2016 48 - 49

Page 2: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

zurück zum Artikel

PATRIK RACHNER 23.08.2017 22:29 UHRRED. FALKENSEE, [email protected]

Wustermark (MOZ) In der Gemeinde Wustermark stehen zahlreiche Bauprojekte kurz vor demAbschluss. Das teilte Bürgermeister Holger Schreiber (parteilos) am Dienstag während derGemeindevertretersitzung mit.

Holger Schreiber istzufrieden.

© PATRIK RACHNER

So werden die Arbeiten am Gutspark in Buchow- Karpzow noch in dieser Woche fertiggestellt sein. Auch

die Freigabe soll erfolgen. Weiterhin sind die Arbeiten im Güterverkehrszentrum "auch gut

vorangekommen". Dort wird die Hafenstraße verlegt beziehungsweise neu gebaut. Ziel sei es, die

Maßnahme bis Oktober fertig zu stellen. Dann könnte auch der Baustart für das Millionenprojekt des

Drogeriemarktriesen dm beginnen. Dieser will ein neues Logistikzentrum bauen. Die Verlegung der

Hafenstraße war eine Voraussetzung für die Ansiedlung des Unternehmens, das auch zahlreiche

Arbeitsplätze schaffen wird.

Apropos Millionenprojekt. Mit Blick auf das Erweiterungsvorhaben von Robert Dahl, der Karls

Erlebnisdorf zu einem touristischen Freizeitpark und Freizeitresort unter dem Titel Erdbeerland ausbauen

will, sollen die Unterlagen für die Antragskonferenz zum Raumordnungsverfahren mit integriertem

Zielabweichungsverfahren Ende August an die Gemeinsame Landesplanungsabteilung übergeben

werden. Weiterhin laufen "die sehr komplexen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen" an der Grundschule

Otto Lilienthal unter Hochdruck. "Wir werden weitestgehend zum neuen Schuljahr fertig sein, alle dann

noch zu erledigenden Aufgaben werden in den Herbstferien erledigt", so Schreiber.

Übrigens: In Elstal läuft die Sanierung des asphaltierten Teils des Karl-Liebknecht-Platzes aktuell

fristgemäß. "Wir hoffen hier, bis Mitte/Ende September diesen recht hoch frequentierten

Fahrbahnbereich wieder frei geben zu können und endlich auch dies Schlaglochpiste damit dauerhaft

beseitigt zu haben", sagte der Bürgermeister

2

Page 3: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Kleine Gemeinde im Landkreis Havelland verdreifacht Einwohnerzahl /Viele Berliner zieht es in den Speckgürtel der Hauptstadt.Während manch eine Kommune in Brandenburg unter Bevölkerungsschwund leidet, hat Bürgermeister Holger Schreiber (55) eher das gegenteilige Problem: Wustermark im Landkreis Havelland westlich von Berlin boomt.

Nur etwa 3000 Einwohner lebten Anfang der 1990er Jahre auf dem Gebiet der 2002 geschaffenen heutigen Gemeinde, jetzt seien es drei Mal so viele, sagt Schreiber. Und in wenigen Jahren könnten sogar mehr als 12 000 Menschen in Wustermark leben.

„Wir sind stark nachgefragt von jungen Familien“, sagt Holger Schreiber, der seit 2010 die Geschicke der Gemeinde leitet. Angesichts hoher Mieten und Immobilienpreise in der Hauptstadt sei Wustermark auch für viele Berliner eine Option. Die Gemeinde Wustermark expandiert damit seit der Wende sogar stärker als nebenan die Stadt Falkensee, die seit 1990 ihre Einwohnerzahl verdoppelt hat und sich die am schnellsten wachsende Stadt in Deutschland nennt. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) meinte kürzlich, in Falkensee würden bald mehr Menschen leben als in Frankfurt (Oder), wo die Einwohnerzahl um ein Drittel gesunken ist.

In Wustermark freut sich der Bürgermeister über den Ansturm. „Das ist ein gutes, gesundes Wachstum“, sagt Schreiber. Denn neben neuen Einwohnern bietet Wustermark auch zahlreiche neue Jobs. Mit zu wenigen Einwohnern kippe die Wirtschaftlichkeit einer Kommune – das wolle Wustermark vermeiden, sagt Schreiber.

Warum soviel Wachstum möglich wurde, zeigt ein Blick auf den Flächennutzungsplan, den Schreiber in seinem Büro im schlichten Rathaus aufgehängt hat: Hier kreuzt sich die Bundesstraße 5 mit dem Berliner Autobahnring, es gibt einen Bahnanschluss nach Potsdam und Berlin und ein gut nachgefragter Binnenhafen steht zur Verfügung.

Neben Wohngebieten sticht auf der Karte das Güterverkehrszentrum West heraus. Firmen wie Amazon haben hier ihre Logistikzentren, kürzlich erst hat die Drogeriekette dm eine 100-Millionen-Euro-Investition angekündigt. Und der ausgediente Rangierbahnhof Wustermark wird seit wenigen Wochen zu einem Bahntechnologie-Campus weiterentwickelt. „Die hier entstehende Zukunftswerkstatt der Bahntechnologie ist ein Leuchtturm, der weit über die Region hinausstrahlen wird“, meint Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD).

Neben Werkshallen bietet Wustermark Publikumsmagnete. Allein das Designer Outlet Berlin mit zahlreichen Modegeschäften zähle jedes Jahr bis zu drei Millionen Besucher,

vom 4. Juli 2017 Aus der Redaktion des Prignitzers

3

Page 4: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

berichtet Schreiber. Karls Erdbeerhof ist eine weitere Attraktion – die nun unter anderem

mit 2000 Übernachtungsplätzen für Familien noch deutlich ausgebaut werden soll. „Vor

20 Jahren hätten wir nicht gedacht, dass die touristische Nachfrage so groß ist“, sagt

Schreiber.

Heute ist ein weiterer erster Spatenstich geplant: Dann soll die städtebauliche Entwicklung des früheren Olympischen Dorfes von 1936 offiziell beginnen. Zunächst sind 450 Wohneinheiten bis zum Jahr 2019 geplant, mittelfristig seien bis zu 3000 Einwohner möglich, sagt Schreiber. Teile des Dorfes waren nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen worden, zu DDR-Zeiten hatten die russischen Streitkräfte Plattenbauten errichtet. Heute steht der Kern unter Denkmalschutz.

Das Erfolgsgeheimnis von Wustermark? Man habe den Schwerpunkt unter anderem auf gute Wohninfrastruktur, auf Einkaufsmöglichkeiten, die Wirtschaft und den Verkehr gelegt, sagt Schreiber. In „Luxus“ wurde nicht investiert: Ein Freibad sucht man in Wustermark vergeblich, auch wurde keine Sporthalle errichtet. 17 Millionen Euro Schulden habe die Gemeinde 2010 gehabt, sagt Schreiber. „Wir waren fast handlungsunfähig.“ Inzwischen seien die Schulden auf neun Millionen gesunken.

Schreiber selbst wohnt in dritter Generation im Ortsteil Elstal. „Ich bin durch die Region extrem geprägt“, sagt er. Ursprünglich habe er das gelernt, was heute als Mechatroniker bezeichnet werde. Nach der Wende arbeitete er im kaufmännischen Bereich in der Logistik und bei einem Automobilzulieferer. Als sein Arbeitgeber pleite ging, baute er einen Sportverein auf und kam dadurch zur Kommunalpolitik. CDU und SPD hätten ihn damals angesprochen, als parteiloser Bürgermeister zu kandidieren.

Das viele Wachstum hat auch Schattenseiten. Beim Bau neuer Schulen und Kitas fühlt sich Schreiber von Land und Bund zu wenig unterstützt. Während andere Gemeinden bei sinkender Einwohnerzahl die Sanierung einer Schule vielleicht verschieben könnten, stehe er in der Pflicht, sagt Schreiber. Und auf die in Brandenburg geplante Kreisreform blickt er mit Sorge. Zwar seien die Gemeinde und der Kreis Havelland wirtschaftlich gesund. Doch wenn die hoch verschuldete Stadt Brandenburg an der Havel mit dem Kreis Havelland zusammengelegt werde, könne sich womöglich die Kreisumlage für Wustermark deutlich erhöhen.

Autor: Rochus Görgen

4

Page 5: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Es ist das größte Infrastrukturvorhaben des Landkreises Havelland. Auf dem Areal des ehemaligen Rangierbahnhofes inElstal entsteht in den nächsten zwei Jahren ein Campus, auf dem sich Unternehmen sowie Hochschulen undForschungseinrichtungen ansiedeln, um neue Technologien zu entwickeln und zu testen. Am Freitag war offiziellerBaubeginn.

Elstal

Artikel veröffentlicht: Freitag,23.06.2017 17:20 Uhr

Artikel aktualisiert: Montag,26.06.2017 02:15 Uhr

NÄCHSTER ARTIKEL

„Mal-Musik“-Projekt mitWorkshop beendet

Quelle: Tanja M. Marotzke

Mit vereinten Kräften wurde dasBauschild für den Bahn-Technologie-Campus am ElstalerBahnhof enthüllt.

Elstal. Joachim Stein stand etwas weiter hinten in der Menschenmenge, die sich Freitagmittag am Bahnhof Elstal versammelt hatte. Der ehemalige Eisenbahner und heutige Rentner verbrachte sein gesamtes Arbeitsleben seit 1961 auf dem früheren Rangierbahnhof in Elstal. „Dass wir diesen Tag noch erleben dürfen, hätte ich nicht für möglich gehalten“, sagte er und blickte in Richtung eines riesigen, verhüllten Bauschildes in Höhe des Fahrstuhls am Bahnhof. Dann zogen Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber(SPD), Landrat Roger Lewandowski (CDU), der Vorstandsvorsitzende der Havelländischen Eisenbahn Günther Alsdorf und Andreas Guttschau, Geschäftsführer der BTC GmbH die Plane herunter. Sie gaben damit den offiziellen Startschuss für den Bau des Bahn-Technologie-Campus Havelland.„Ein Vorhaben, dass deutschlandweit seinesgleichen sucht“, wie es der Landrat würdigte.Der Bahn-Technologie-Campus ist eine Kombination aus Forschung und Praxis. „Hier trifft Zukunft auf Geschichte“, meinte Lewandowski und bezog sich auf den 100 Jahre alten Rangierbahnhof in Elstal.Auf dem insgesamt 34 Hektar großen Areal mit dem ehemaligen Kraftwerk und dem Ringlokschuppen, was jahrelang ungenutzt brach lag, und dem Rangierbahnhofgelände werden sich vor allem bahnaffine Unternehmen ansiedeln. Dazu kommen wissenschaftliche Bereiche mit Hörsälen für Studenten, Forschungslabore sowie ein Zentrum für die Ausbildung technischer Bahnberufe. „Einige Hochschulen haben bereits konkrete Wünsche geäußert, auch Firmen im Bereich Bahntechnik werden sich niederlassen“, so Andreas Guttschau von der 2015 gegründeten BTC GmbH.„Für den Landkreis Havelland ist das größte Infrastrukturvorhaben überhaupt“, so Lewandowski. 6,4 Millionen Euro bringt der Landkreis als Vorhabenträger selbst ein, 13,3 Millionen Euro kommen vom Land, weitere Gesellschafter sind die Havelländische Eisenbahn (45 Prozent), die Infrastruktur- und Projektentwicklungsgesellschaft Potsdam (3 Prozent) und die Gemeinde Wustermark mit einem Anteil von einem Prozent. „Wir steuern die vielen ehemaligen Eisenbahner, zu denen auch seine Eltern gehörten, sowie für die Leute, die auf dem Campus einen Arbeitsplatz finden werden. Vor allem wird die Havelländische Eisenbahn ihren Firmensitz von Spandau nach Elstal verlagern und 200 Leute mitbringen.Zur zeitlichen Abfolge sagte BTC-Chef Andreas Guttschau: „Derzeit läuft die Untersuchung des Geländes in bezug auf Altmunition. Außerdem erfolgt die Erfassung von Flora und Fauna. Der scharfe Baustart wird Anfang 2018 erfolgen. Ende 2019 soll alles fertig sein, inklusive der parallel zur Bahnhofstraße verlaufenden Erschließungsstraße im westlichen Teil des Campus-Geländes.Wirtschaftsminister Albrecht Gerber hob die Bedeutung des BTC heraus. „Es ist nicht nur ein bedeutender Tag für das Havelland. Führende Bahnunternehmen werden hier tüfteln, forschen und neue Technologien entwickeln. Dazu die Hochschulen. Dieser Standort strahlt weit über Brandenburg hinaus. Jetzt kann es für Wustermark nur heißen: Volldampf voraus!“

Noch offen ist die Zukunft des 56 Meter hohen Wasserturms, der längst zum Wahrzeichen von Elstal geworden ist.

Von Jens Wegener5

Page 6: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Die Zahl der Übernachtungen im Reiseland Havelland lag auch 2016, ein Jahr nach der Bundesgartenschau, über einerMillion. Vor allem im Osthavelland hat sich der Tourismus sehr gut entwickelt. Neue Hotels und neue Angebote für Radfahrerund Wasserwanderer tragen dazu bei.

Artikel veröffentlicht: Donnerstag,15.06.2017 17:25 Uhr

Artikel aktualisiert: Sonntag,18.06.2017 02:15 Uhr

NÄCHSTER ARTIKEL

Anneliese Preuß hilft imSeniorenheim

Quelle: Tanja M. Marotzke

Kontrastprogramm ist bei Karls inElstal möglich: Erst ein Besuch inder Eiswelt mit Minusgraden, danneine Erfrischung im Pool.

Elstal. „Wir haben einige touristische Leuchttürme im Havelland. Und es werden immer mehr, was dem Landkreis gut tut“, sagte Landrat Roger Lewandowski am Mittwochabend in Karls Erlebnis-Dorf in Elstal. Dorthin hatte die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Havelland (KAG) Unternehmen, Kommunalpolitiker und Verwaltungsleute eingeladen, um sich über das„Osthavelland und seine touristische Vielfalt“ zu unterhalten.Schnell wurde klar, dass diese Leuchttürme meist im Osthavelland stehen. Lewandowski zählte neben Karls Erlebnis-Dorf unter anderem auf: Olympisches Dorf Elstal, Sielmanns Naturlandschaft, Designer Outlet in Elstal, Schloss Ribbeck, Landgut Stober in Groß Behnitz, das MAFZ in Paaren im Glien und die Havellandhalle in Seeburg. „Allein ins Outletcenter kommen inzwischen zwei Millionen Menschen pro Jahr, etwa 1000 Menschen haben dort eine Arbeit gefunden. Wenn das keine Erfolgsgeschichte ist, noch dazu bei der Konkurrenz des wachsenden Online-Handels.“Er freue sich aber besonders, dass es der Gemeinde Wustermark gelungen sei, für den „Schandfleck an der B 5“ – die Ruinen der Löwenkasernen – mit dem künftigen Karls „Erdbeerland“ eine touristische Nachnutzung Tourismusverbandes Havelland Ines Kias mit vielen Zahlen und Fakten. Der Wichtigste: Die Zahl der Übernachtungen in der Reiseregion Havelland, zu der auch Brandenburg/Havel und Teile des Kreises Potsdam-Mittelmark gehören, betrug im vergangenen Jahr 1 048 000. „Die Millionengrenze 2016 erneut geknackt zu haben, ist deshalb bemerkenswert und sehr gut, weil manch Experte nach der Bundesgartenschau 2015 hier in der Region gesagt hat, dass wir das in den folgenden Jahren nicht mehr schaffen werden“, so Ines Kias. Einen wesentlichen Anteil daran habe das Bio-Hotel in Groß Behnitz (210 Betten), denn von 2011 bis 2016 ist die Bettenzahl allein im Stadtgebiet Nauen von 240 auf 517 angewachsen. Auch in Dallgow-Döberitz gab es einen Sprung von 122 Betten auf 186.Aber nicht nur den Bettenzahl sei ausschlaggebend dafür, dass mehr Touristen ins Osthavelland kommen, so Kias. Auch die Qualität der Angebote habe sich verbessert. Sowohl in den Quartieren selbst als auch in der Region rings herum. Der Havelland- und der Havelradweg sowie weitere gut ausgebaute Strecken für Radfahrer würden die Leute anlocken. „Nicht zu vergessen die sportlichen Angebote wie die Havellandhalle in Seeburg, die Golfplätze in Kallin und Tremmen sowie elf Reiterhöfe aber auch die acht Museen und zwei Schlösser.“Eine immer größere Rolle spiele in der Reiseregion Havelland das Wasser und der Ausbau der Strukturen für Wasserwanderer, wie in Ketzin/Havel.„Aber“, so Ines Kias: „Bootsführer entlang der Havel wissen leider oft nicht, an welchem Steg sie anlegen dürfen. Ist der privat oder kommunal?“ Das müsse schon von der Wasserseite aus zu erkennen sein.

6

Page 7: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Als einen Menschen mit „Visionen, Engagement und Mut“ bezeichnete Kias den Inhaber des Landgutes Stober in Groß Behnitz. Der berichtete über seine Anfänge auf dem ehemaligen Gut der Familie Borsig, von den Schwierigkeiten beim Wiederaufbau bis hin zu der Entscheidung, 2009/10 ein Bio-Hotel neben dem Landgut in einem 600-Seelen-Dorf zu bauen. „Wir hatten große Tagungsräume, die gut nachgefragt wurden, aber die Leute konnten nicht alle bei uns übernachten“, so Michael Stober. Heute werde das Hotel mit Preisen und Auszeichnungen überschüttet. Die jüngste vor wenigen Tagen stamme von der englischen Fachpresse, die das Groß-Behnitzer Bio-Hotel als „grünstes Hotel Europas“ tituliert habe. „60 Vollzeitjobs, bis 150 saisonale Arbeitsplätze sind entstanden, und wenn unser neuestes Projekt umgesetzt wird, kommen noch etwa 15 volle Stellen hinzu“, sagte Stober. Er plant eine Hotelerweiterung beziehungsweise ein zweites Hotel. Nur gibt es dabei Probleme wegen des Standortes einer geplanten Kita. „Ob 50 Meter nach links oder rechts – daran sollte das Vorhaben nicht scheitern“. Er hoffe auf Einsicht bei den Stadtverordneten und der Verwaltung von Nauen.Ganz andere Sorgen treiben derzeit Robert Dahl, Inhaber des Unternehmens Karls um. In den nächsten Jahren will man für etwa 100 Millionen Euro das „Erdbeerland Elstal“ mit Hotel, anderen Übernachtungsformen und Spaßangeboten für Familien auf dem Areal der alten Löwenkasernen an der B 5 entwickeln (MAZ berichtete). „Vorher muss dort natürlich eine Kampfmittelbeseitigung erfolgen. Aber niemand weiß heute, was dabei zutage tritt und welche Kosten anfallen“, erklärte Frank Havemann von der Karls Tourismus GmbH. Außerdem gebe es bei diesem Riesenprojekt ein Problem mit der Verkehrsanbindung. Landrat Roger Lewandowski sprach vom „Nadelöhr Elstal“. Wenn die Besucherzahlen weiter steigen, sind Megastaus bis zurück auf die B 5 programmiert. Schon heute gibt es diese, wenn das Outletcenter besondere Verkaufstage hat. Deshalb soll sich an einem möglichen Ausbau der B 5-Abfahrt Elstal das Outletcenter finanziell beteiligen. Wustermarks Bürgermeister Holger Schreiber ist zuversichtlich:„Es wird und muss eine Lösung geben, mit der auch die Elstaler leben können.“ Er versuche, das Land mit ins Boot zu holen, denn die Entwicklung des alten Kasernengeländes sei ja gewünscht.Von Jens Wegener

7

Page 8: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

zurück zum ArtikelPATRIK RACHNER 13.06.2017 18:19 UHR

RED. FALKENSEE, [email protected]

Wustermark (MOZ) Das mit Hauptsitz in Belgien ansässige Unternehmen VGP wird im Güterverkehrszentrum (GVZ) in Wustermark als Gewerbe- und Industrieparkentwickler mehrere multifunktionale, standardisierte Gebäude für Produktions-, Technologie- und Logistikunternehmen bauen und diese nach Fertigstellung weitervermieten. Für die Gemeinde Wustermark schließt sich damit vor dem Hintergrund der Vermarktung der Kreis im GVZ nahezu komplett. Die Auslastung liegt damit bei 95 Prozent, nur noch kleinere Splitterflächen sind entsprechend zu haben. Das freut Bürgermeister Holger Schreiber (parteilos).WustermarksBürgermeister HolgerSchreiber zeigt sichzufrieden. Kein Wunder:das GVZ ist mit demGrundstücksflächenverkaufan VGP nahezu komplettvermarktet.

© RACHNER

Die Gemeinde Wustermark hat für den Verkauf der drei insgesamt rund 13,5 Hektar großen Flächen eine siebenstellige Summe einstreichen können. Schon das allein kann als erneuter Coup verbucht werden. "Wir sind natürlich sehr glücklich über das Engagement von VGP. Erstens werden neue Arbeitsplätze entstehen und zweitens können wir mit nicht unerheblichen Gewerbesteuereinnahmen rechnen. Insofern ist das für die Gemeinde und die Region eine bedeutsame Nachricht. Ich denke, wir können stolz sein, dass Wustermark der Wirtschaftsstandort im Havelland schlechthin ist. Es kostet natürlich viel Kraft eine solche Entwicklung zu ermöglichen", sagte Schreiber. Allein im Kalenderjahr 2017 sind damit 32 Hektar vermarktet und entwickelt worden, auch dank der Mithilfe des Landkreises. "Wir können uns immer auf eine bewährte Zusammenarbeit verlassen", meinte der Verwaltungschef dazu. Eine weitere Auswirkung: Der Schuldenstand, der aktuell mit Blick auf die GVZ-Kredite bei rund sieben Millionen Euro liegt, kann damit weiter gesenkt werden. 2010 lag dieser übrigens noch bei rund 19 Millionen Euro. "Unserem Ziel, schuldfrei zu sein, kommen wir damit einen weiteren Schritt näher", betonte der Bürgermeister.

© 2017 MOZ.DE MÄRKISCHES MEDIENHAUS GMBH & CO. KG

Das Unternehmen VGP wiederum will die drei Grundstücke nach Bau der Hallen und Vollvermietung im eigenen Bestand halten, wie Martin Rüdel, Leiter der Grundstücksakquise betonte. "Es ist beabsichtigt, auf den Grundstücken standardisierte Gewerbehallen zu errichten. Die Mieter werden langfristige Mietverhältnisse eingehen. Die Flächen können aber je nach Nutzerwunsch auf die jeweiligen Belange ausgebaut werden. Wir gehen davon aus, dass sich fünf bis zehn Unternehmen am Standort Wustermark neu ansiedeln werden", teilte er mit. VGP unterhält bislang im europäischen Ausland, etwa in Ungarn, Spanien und Litauen, sowie deutschlandweit, darunter in Ludwigsfelde, mehrere Immobilienparks in Vollvermietung. In Wustermark können Gewerbebauten von 6.000 bis 30.000 Quadratmeter gemietet werden. Insgesamt 72.000 Quadratmeter vermietbare Lagerflächen sollen entstehen. "Der Bau der Hallen wird noch in diesem Jahr beginnen", so Schreiber. Zwei Flächen sind übrigens sofort bebaubar, ein fünf und ein 3,5 Hektar großes Areal. Für die Fläche inmitten des GVZ muss noch ein B-Planveränderungsverfahren greifen.

8

Page 9: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Aktualisiert: 12.05.17 - 15:31

DER SPECKGÜRTEL BOOMT

Es ist keine Neuheit, dass bezahlbarer Wohnraum in den deutschen Ballungszentren immer mehr zur Mangelware wird. Die Auswirkungen auf das Umland sind enorm.Weil deutsche Metropolen aus allen Nähten platzen, drängen immer mehr Großstädter ins Umland. Die Folge: Im Speckgürtel der Großstädte steigt die Nachfrage nach Wohneigentum enorm an.

Die Nachfrage nach Immobilien im Umland entwickelt sich enorm. Doch auch die Städte selbst sind nach wie vor sehrbegehrt. © dpa

von Felix Mildner

Zu diesen Ergebnissen kommt das Immobilienportal immowelt.de, welches die Entwicklung der Anfragen bei Inseraten zwischen 2011 und 2016 untersucht hat.Immobilienentwicklung in Deutschland: Eine neue Stadtflucht?Der Trend zum Speckgürtel ist keine neue Stadtflucht wie Anfang der 1990er-Jahre. Arbeit, Ausbildung und Co. ziehen die Deutschen nach wie vor in die Großstädte. Nur: Wohneigentum können sich dort mittlerweile nur noch wenige leisten. Zu stark sind die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren angestiegen.Weil es in den Metropolen kaum freie und dazu noch bezahlbare Immobilien gibt, weichen viele Großstädter jetzt ins Umland aus - wo die Preise rasant ansteigen. Es sind vor allem junge Familien, die vom Häuschen im Grünen träumen, die Nähe zur Stadt aber nicht missen möchten.

9

Page 10: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Berliner Umland: Nachfrage nach Immobilien steigt um 318 ProzentEinen enormen Boom erlebt gerade der Berliner Speckgürtel: Im Umkreis von 25 Kilometer stieg die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern innerhalb von fünf Jahren um 318 Prozent. Der Grund liegt vor allem in der Preisentwicklung: In Berlin werden Immobilien aktuell bereits für mehr als 3.000 Euro pro Quadratmeter im Mittelwert angeboten. Das Umland lockt mit Preisen von 2.100 Euro.Stuttgart, Frankfurt, Hannover: Hier boomt das UmlandIn den mittelgroßen Städten Westdeutschlands ist der Speckgürtel-Trend besonders ausgeprägt. In Stuttgart stieg die Nachfrage im 25-Kilometer-Radius um 377 Prozent in den letzten fünf Jahren. Das Sparpotential für Immobilienkäufer rund um Stuttgart liegt bei über 800 Euro pro Quadratmeter.Im Umland von Frankfurt können Kaufinteressenten sogar 1.300 Euro pro Quadratmeter sparen. Entsprechend stieg auch die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern im Frankfurter Speckgürtel seit 2011 um 317 Prozent. In und um Hannover bietet sich ein ähnliches Bild: Die Nachfrage wuchs rund um die niedersächsische Hauptstadt um 297 Prozent in fünf Jahren.Immobilien-Trend: Auch in Ostdeutschland lockt das UmlandEbenfalls immer attraktiver für Immobilienkäufer wird das Umland ostdeutscher Großstädte – auch wenn die Nachfragezahlen nicht ganz so hoch ausfallen. Im Speckgürtel von Chemnitz etwa stieg die Nachfrage seit 2011 um 140 Prozent, im Magdeburger Umland um 124 Prozent. In beiden Städten sind Immobilien aber noch für Quadratmeterpreise unter 1.200 Euro im Median zu haben.In Deutschlands reichsten Städten und Landkreisen stehen die Mieten kaum mehr im Verhältnis zur Kaufkraft. Das belegt eine weitere Analyse.Die Nachfrage nach Immobilien in der Stadt und im Umland im VergleichNachfragesteigerung in derStadt (2011-2016) Nachfragesteigerung imUmland (2011-2016)17 % 318 %112 % 176 %199 % 140 %42 % 288 %68 % 317 %3 % 83 %90 % 297 %189 % 488 %140 % 165 %197 % 124 %33 % 124 %30 % 145 %81 % 111 %

BerlinBremenChemnitzDresdenFrankfurt am MainHamburgHannoverKölnLeipzigMagdeburgMünchenNürnberg/Fürth/ErlangenRostockStuttgart 82 % 377 %Quelle: immowelt.de

mil10

Page 11: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Von karls Erlebnis-dorf zum Freizeitpark mit Erlebnis-Resort2014 eröffnete das Karls Erlebnis-Dorf in Elstal. Seit der Eröffnung entstanden bereits viele Freizeit-attraktionen, doch ab 2019 möchten der Geschäfts-führer Robert Dahl und sein Team das Gelände im großen Stil ausbauen. Hierbei sollen rund 100 Millio-nen Euro in den geplanten Neubau fließen. Auf dem 71 Hektar großen Erweiterungsgrundstück wird ein Freizeitpark mit Erlebnis-Resort für Familien entste-hen. Dennoch sollen Erdbeeren und landschaftliche Attraktionen weiterhin im Mittelpunkt stehen und

das Erlebnis-Dorf überwiegend ohne Eintritt genutzt werden können. Robert Dahl hat den Erdbeeranbaubetrieb in drit-ter Generation von seinem Großvater, dem Firmen-gründer und Namensgeber Karl, übernommen. Die-ser verkaufte vor über 94 Jahren bereits Obst und Gemüse auf Wochenmärkten und spezialisierte sich auf den Anbau von Erdbeeren. Neben dem Erdbeer-anbau entwickelte Dahl in den letzten 15 Jahren die Karls Erlebnis-Dörfer und Erlebnis-Manufakturen. Diese setzen bei allen Produkten konsequent auf lo-

Elstal – Wachstumspotenzial vor den Toren Berlins

68IMMoBILIEnMARKt AKtUELL Exklusiv11

Page 12: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

kale Zutaten in Manufakturqualität. Mittlerweile be-schäftigt das Familienunternehmen rund 600 Mitar-beiter. Auch Karls Erlebnis-Dorf in Elstal ist sehr erfolg-reich und soll sich nun zu einem Erlebnis-Resort mit neuen Attraktionen verwandeln. Aus zerfallenen Ru-inen alter Kasernen auf dem ehemals militärisch ge-nutzten Nachbargelände sollen bald viele verschie-dene Themenhotels und Erlebnisbereiche entstehen. Dabei soll die Löwen-Kaserne nicht in Vergessenheit geraten, denn eines der unter Denkmalschutz ste-

henden Gebäude soll später ein Museum mit der Geschichte des Areals beheimaten. Verbunden wer-den das bestehende Erlebnis-Dorf und das neue Resort in Zukunft mit einer Erdbeer-Seilbahn. Auf dem neuen Areal entsteht eines von Deutschlands größten Themenresorts mit mindestens 2000 Betten. Übernachten kann man ganz natürlich im Heuhotel oder im komfortablen Bienenhaus, aber auch ein Erdbeer-Camp oder urige Baumhäuser bieten ein-zigartige Übernachtungserlebnisse in unterschiedli-chen Zimmerkategorien.

© karls Markt oHg

69 IMMoBILIEnMARKt AKtUELLExklusiv12

Page 13: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Auch Freizeitattraktionen und Manufakturen wird es bei Karls Erlebnis-Dorf jede Menge geben. Dörf-liche Erlebnisbereiche wie ein Spielstall, eine Ba-descheune mit Wellnessbereich, oder ein großer Bade see mit Ostsee-Sandstrand sind unter anderem geplant. Die einzigartige Erlebnis-Manufakturenwelt soll westlich des bisherigen Standorts erweitert wer-den. Hier sollen Besucher beim Zubereiten, Backen und Brauen der verschiedenen Lebensmittel haut-nah dabei sein können. Zudem entsteht im Erlebnis-Dorf eine abenteuerliche Erlebnis-Gastronomie mit landestypischen Spezialitäten. Dort kann Jung und Alt eine kulinarische Weltreise antreten. Des Weite-ren bietet Karls auch den vierbeinigen Besuchern einen angenehmen Aufenthalt, denn in der Hunde-keksbäckerei werden duftende Leckerlis für Haus-tiere gebacken. Insgesamt sollen mehr als 25 neue Erlebnisberei-che bei Karls entstehen, sodass bei der Vielzahl von Aktivitäten für jeden etwas dabei sein wird. Laut Dahl soll der Bau des Megaprojekts 2019 beginnen und die Eröffnung des 1. Bauabschnitts voraussichtlich im Frühjahr 2021 gefeiert werden.

terraplan: zukunft für das olympische dorf in ElstalGegenüber dem Karls Erlebnis-Dorf liegt das Olympische Dorf, welches seit Februar 2017 einen neuen Eigentümer hat. Die Firma terraplan aus Nürn-berg hat einen Teil des historischen Areals erwor-ben. Ziel ist es, das geschichtsträchtige Areal samt Bau- und Gartendenkmal für jetzige und kommende Generationen zu erhalten und einer neuen Nutzung zuzuführen. Das ehemalige Speisehaus der Natio-nen zum Beispiel soll saniert werden und nach Um-nutzung ca. 100 Eigentumswohnungen umfassen. Hinter dem Speisehaus entstehen auf 20 Baufeldern Neubauten in Form von Mehrfamilien- und Reihen-häusern. Die Anordnung der Häuser folgt der histo-rischen Struktur der ehemaligen Athletenunterkünfte des Olympischen Dorfes. Die Wohnungen werden auf unterschiedliche Zielgruppen zugeschnitten – Singles, Paare und Familien jungen Alters sowieSenioren. Freisitze und Pkw-Stellplätze sind Teil des Angebotes. So werden in dem ersten Teilgrundstück des Olympischen Dorfs ca. 210 Wohneinheiten ent-stehen. Highlights der Gesamtanlage sind Gemein-schaftsflächen für Sport, Aktivität und Erlebnis, die die Geschichte des Olympischen Dorfes aufgreifen.

Hofladen und Kartoffelsackrutsche gehören schon jetzt zu den Attraktionen des Erlebnis-Dorfs. Und wer genau hinschaut, kann sich in der Erdbeermarmeladen-Manufaktur vielleicht Karls Erfolgsrezept abgucken.

© karls Markt oHg

© karls Markt oHg

© karls Markt oHg

70IMMoBILIEnMARKt AKtUELL Exklusiv13

Page 14: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Bereits vor Fertigstellung 2016 gab es viele Miet-anfragen für das Haupthaus Am Funkerberg® (ehe-malige Funkerkaserne) in Königs Wusterhausen, im Speckgürtel Berlins. © terraplan, nürnberg

terraplan ist seit 46 Jahren als Initiator, Bauherr und Verwalter in der Immobilienbranche tätig. Das Familienunternehmen aus Nürnberg hat sich dem Erhalt von Denkmälern großer Bedeutung und Ge-schichte gewidmet. Darunter waren auch Gebäu-de, deren Denkmalwert in der Öffentlichkeit noch umstritten war, wie beispielsweise das ehemalige Gästehaus der DDR-Regierung in Berlin-Pankow. Die terraplan-Strategie lautet Markenimmobili-en an Wachstums standorten mit Full-Service-Paket. terraplan analysiert die Immobilienstandorte genaues-tens, bevor diese als Wachstumsstandort betitelt wer-den. Jede Immobilie erhält ein eigenes Konzept mit Markennamen und Internet-Domain und wird somit zu einer Markenimmobilie – einer Markenimmobilie. Mit dem Full-Service-Paket betreut terraplan Eigentümer vom Erwerb einer Wohnung, über die Restaurierung des Baudenkmals, bis zur Vermietung und Verwaltung. Schon jetzt ist das Karls Erlebnis-Dorf ein wichti-ger Arbeitgeber in Elstal. Auch terraplan sieht in der Region Havelland Wachstumspotential mit besten Investitionsperspektiven. Indikatoren hierfür sind das prognostizierte Bevölkerungswachstum und der Zu-wachs an Arbeitsplätzen. Infolgedessen soll auch die

Infrastruktur weiter ausgebaut werden. Gerade die Lage am Rande Berlins auf der Verkehrsachse von Sü-den (Leipzig) nach Norden (Hamburg) prädestiniert den Standort für Logistik- und andere Industrieunter-nehmen. Wo Bevölkerung und Wirtschaft wachsen, wächst der Wert von Häusern und Wohnungen. Mit einer Immobilie in der Wachstumsregion Havelland haben Eigentümer Chancen auf Vermögensbildung.Nicolas Barz / Stefanie Egenberger

Im ehemaligen Speisehaus der nationen im olympi-schen Dorf in Elstal sollen nach Sanierung durch terraplan ca. 100 Eigen-tumswohnungen entstehen.© terraplan, nürnberg

71 IMMoBILIEnMARKt AKtUELLExklusiv14

Page 15: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Die Logistikbranche in Brandenburg ist in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen. Jetzt kommt ein weiterer großer Name hinzu.

Potsdam (dpa/bb) - Die Drogeriekette dm baut ein neues Logistikzentrum in Wustermark westlich von Berlin. Am Montag solle der Vertrag über den Kauf eines Grundstücks unterzeichnet werden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Einzelheiten wollte eine Unternehmenssprecherin noch nicht mitteilten.

Die «Märkische Allgemeine» hatte allerdings schon vor einem Jahr über Pläne berichtet, wonach bis zu 500 Arbeitsplätze entstehen könnten. Es ist damit eine der größten Investitionen in das so genannte Güterverkehrszentrum Berlin West, das aus den Bereichen Wustermark und Brieselang besteht.

Zahlreiche Firmen haben sich dort schon angesiedelt, darunter der dm-Konkurrent Rossmann und der Internet-Händler Amazon. Das Verkehrszentrum vor den Toren Berlins ist direkt an die Autobahn 10 angeschlossen, mehrere Grundstücke haben einen eigenen Gleisanschluss und über einen Hafen ist auch der Wasserweg nutzbar.

Wustermarks Bürgermeister Holger Schreiber (parteilos) sagte, allein im Bereich Wustermark gebe es bereits 3000 Arbeitsplätze auf dem dort mehr als 120 Hektar großen Gelände. Die Logistik sei für die Gemeinde auch die größte Einnahmequelle. Wustermark ist eine «Boomtown»im Speckgürtel: Dort lebten zur Zeit der Wende rund 4000 Einwohner, heute sind es 9000. Schreiber rechnet damit, dass es in einigen Jahren 12 000 sein werden.

Einzelheiten zur Ansiedlung von dm wollte auch Schreiber mit Verweis auf den Termin am Montag nicht nennen. An der Vertragsunterzeichnungwollen neben dem Bürgermeister als Vermarkter des Geländes dm-Finanzchef Martin Dallmeier und dm-Logistikchef Christian Bodi teilnehmen,wie das Unternehmen erklärte.

Die Logistikbranche ist in der Region Berlin-Brandenburg mit mehr als 200 000 Arbeitsplätzen eine wichtige Säule der Wirtschaft. Aus Sicht der ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB), die für das Marketing zuständig ist, bietet die zentrale Lage in Europa und die Mischung aus Metropole und Flächenland ein optimales Umfeld für Logistikunternehmen.

Der dm-Konzern ist heute nach eigenen Angaben in zwölf europäischen Ländern mit rund 3350 Märkten präsent. Er zählt 56 500 Mitarbeiter, davon 39 000 in Deutschland. Der erste dm-Markt war 1973 in Karlsruhe eröffnet worden. Der europaweite Umsatz lag zuletzt bei knapp zehn Milliarden Euro.

Quelle: dpa

Aktualisierung: Freitag, 24. Februar 2017 16:20 Uhr

Das offizielle Hauptstadtportal

Das Logo der Drogeriekette dm. Foto: Uli Deck/Archiv © dpa

15

Page 16: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

GVZ Wustermark

Die Transport- und Fördertechnik GmbH hat im Güterverkehrszentrum Wustermark mehr als vier Millionen Euro investiert und ein Büro- und Ausbildungszentrum gebaut.

Artikel veröffentlicht: Freitag,02.12.2016 18:35 Uhr

Artikel aktualisiert: Freitag,02.12.2016 19:19 Uhr Quelle: Tanja M. Marotzke

Architektonisch und farblich ist dasneue Trafö-Gebäude einHingucker.

Wustermark. Der Baustaub hat sich gerade gesenkt. Der Umzug vom bisherigen Firmengebäude ins daneben liegende neue Domizil erfolgt in der nächsten Woche. Trotzdem wurde am Freitag im Güterverkehrszentrum Wustermark bei der Transport- und Fördertechnik Trafö GmbH gefeiert. Das Unternehmen verfügt jetzt über ein hochmodernes Büro- und Verwaltungsgebäude, in dem nicht nur die eigenen Mitarbeiter sitzen werden: „Jährlich werden hier unter anderem 500 Staplerfahrer und mehr als 200 Kraftfahrer ausgebildet, auch von anderen Unternehmen“, so Trafö-Geschäftsführer Volkmar Henning. Als langjähriger Vertragspartner des Staplerherstellers Linde hat sich die Firma Trafö inzwischen in Deutschland etabliert. 1998 hatte man im GVZ Wustermark mit 50 Mitarbeitern begonnen, inzwischen ist die Zahl auf 130gestiegen. „Um die notwendigen Infrastrukturanpassungen als Dienstleister umsetzen zu können, waren eine Erweiterung unser Fläche und der Neubau notwendig“, beschrieb Jörg Kollmorgen von der Geschäftsleitung die Gründe für die mehr als vier Millionen Euro teure Investition. Damit habe Trafö die Voraussetzungen für weiteres Wachstum, insbesondere im Bereich der Intralogistik geschaffen.

Nur ein Jahr ist von der Grundsteinlegung im Dezember 2015 bis zur Inbetriebnahme des 3300 Quadratmeter-Komplexes vergangen. Im Foyer gibt es eine Ausstellungsfläche für Flurförderzeuge. Dazu diverse Büros und Tagungsräume. Der Außenbereich, der noch nicht fertig ist, bietet künftig weitere Präsentationsflächen zur Anschauung und zum Erleben der Linde-Stapler.Neben dem Verkauf von Gabelstaplern bietet die Trafö GmbH auch technische Instandhaltung der Fahrzeuge, einen mobilen Reifenservice und Getränkehersteller Coca Cola, Siemens, das Landesarchiv in Potsdam und verschiedene Lebensmittel-Discounter.„Wir möchten in den Bereichen Lager- und Regalplanung, Staplerleihsystem und logistische Beratung weiter wachsen und werden in unserer neuen Akademie auch Schulungsprogramme anbieten“, so Jörg Kollmorgen. Für Rüdiger Hage, Geschäftsführer der Firma IPG , die das Güterverkehrszentrum vermarktet , gehört Trafö zu der Erfolgsgeschichte des GVZ: „Das Unternehmen war eines der ersten in diesem Gewerbegebiet und ist stetig gewachsen.“Von Jens Wegener

16

Page 17: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

17

Page 18: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Investition im GVZ Wustermark

Das Unternehmen J & S baut einen Standort im Güterverkehrszentrum Wustermark aus. Bis 2019 werden 25 Millionen Euroinvestiert. Etwa 100 neue Mitarbeiter werden eingestellt.

Wustermark

Artikel veröffentlicht: Freitag,13.05.2016 13:37 Uhr

Quelle: Tanja M. Marotzke

Betriebsratsvorsitzender WernerMasuhr, Bürgermeister HolgerSchreiber, Inhaber Norbert Janz,Architekt Andreas Liedtke undDezernent Andreas Ernst (v.l.)beim Spatenstich.

Wustermark. Eine Verdopplung der jetzigen Produktionsfläche, eine Investition von etwa 25 Millionen Euro bis 2019 und etwa 100 neue Mitarbeiter – das alles will das die J & S GmbH im Güterverkehrszentrum realisieren. „Mit dieser Investition geben wir ein klares Bekenntnis zu unserem Standort in Wustermark ab und schaffen die Grundlage für die nächste Wachstumsphase unseres Unternehmens“, sagte Norbert Janz, Gründer und Inhaber der J & S-Gruppe am Donnerstagnachmittag. Anschließend griffen der Firmenchef, Kreisdezernent Andreas Ernst, Wustermarks Bürgermeister Holger Schreiber und Betriebsratsvorsitzender Werner Masuhr zum Spaten und gaben damit den Startschuss für die Bauarbeiten.Gleich neben dem jetzigen Gebäude in der Rostocker Straße im GVZ entstehen in zwei Abschnitten eine Halle mit 4850 Quadratmeter Produktionsfläche, ein Entwicklungscenter, sowie weitere 1000 Quadratmeter Büro-, Labor- und Sozialflächen. Die stetig steigende Nachfrage nach den Produkten hätte J & S auf Sicht nicht mehr abdecken können.Das Unternehmen ist als Zulieferer in der Automobilbranche aktiv und hat sich auf zwei Bereiche spezialisiert: Schall- und Wärmeabschirmungen für moderne Benzin- und Dieselmotoren sowie Fahrzeugssicherheitskomponenten. „Wir unterstützen unsere Kunden damit auf dem Weg zur Optimierung der Geräusch- und Wärmeemissionen und damit zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit des Produkts Auto“, sagt Norbert Janz. Zu den J & S-Produkten gehören unter anderem Gurtsysteme.„Kein Daimler läuft weltweit vom Band, ohne das unsere Gurtumlenker darin verbaut sind“, erklärt der Inhaber. Auch in Mercedes-Bussen werden Wustermarker Teile eingebaut.Die Produktion am Standort im GVZ Wustermark erfolgt vollautomatisch. Wie viele Roboter in den Hallen arbeiten, hat der Chef nicht genau im Kopf. Was er aber weiß ist, „dass es Schwierigkeiten gibt, Auszubildende zu finden. Wobei handwerkliche Berufe wie Werkzeugmacher, Schlosser oder Mechatroniker gemeint sind. Die brauchen wir, weil wir unsere Werkzeuge selbst herstellen“, so Janz.Die J & S GmbH beschäftigt an ihren deutschen Standorten in Wustermark 350 und Neuruppin derzeit 100 Mitarbeiter. In Wustermark gibt es im Moment acht Azubis, „die alle übernommen werden, wenn sie ordentliche Leistungen abliefern“, verspricht der Chef. Der derzeitige Jahresumsatz am Standort Wustermark liegt bei 50 Millionen Euro, in Neuruppin bei acht Millionen Euro. Geplant sind die Erweiterung des Standortes in den USA und eine neue Niederlassung in China.Beeindruckt vom Erfolg der Firma J & S zeigte sich Bürgermeister Holger Schreiber: „Dass sich eine hiesige Firma so auf dem Weltmarkt behauptet, zum Teil ja sogar Marktführer ist, verdient großen Respekt.“ Norbert Janz gab dem Bürgermeister noch mit auf den Weg, die Fläche neben dem Areal von J & S noch zu reservieren, falls man sich entschließe, noch mal zu vergrößern. Aber das war wohl eher scherzhaft gemeint.

Von Jens Wegener18

Page 19: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Athletenunterkünfte mit Sonnenterrasse im einstigen Olympischen Dorfin Elstal. Das Olympische Dorf von 1936 westlich von Berlin soll künftigwieder zu Wohnzwecken genutzt werden.© dpa

04.07.2017Wustermark. Mehr als 80 Jahre haben tiefe Spuren hinterlassen: Der Putz fällt von den Wänden, viele Fenster sind mit Brettern zugenagelt und manche Kachel ist zerbrochen. Doch das Speisehaus der Nationen, eines der Hauptgebäude im Olympischen Dorf von 1936, ist mit seiner geschwungenen Front und den großen Terrassen noch gut zu erkennen. Künftig sollen hier in der brandenburgischen Gemeinde Wustermark 100 Wohnungen angeboten werden, die angesichts der Wohnungsknappheit im nahen Berlin dringend benötigt werden.„Wir haben über Jahre hart gekämpft“, sagt Wustermarks Bürgermeister Holger Schreiber (parteilos). Seit einem Vierteljahrhundert verfielen die noch stehenden Häuser auf dem 50 Hektar großen Gelände am westlichen Stadtrand Berlins. Ihm war klar, dass das Dorf ohne eine wirtschaftliche Nutzung nicht zu halten sein würde. Nun soll mit einer denkmalgerechten Sanierung und dem Bau neuer Reihenhäuser genau an den Stellen, wo vor Jahrzehnten abgerissene Sportheime standen, neues Leben ins Olympische Dorf einziehen. 2019 oder 2020 könnten die ersten Bewohner einziehen, hofft Schreiber.Die Nazis hatten das Quartier 1934/36 als Unterkunft für bis zu 4 000 Athleten errichtet. Von Anfang an war vorgesehen, dass nach den Spielen die Wehrmacht das Gelände nutzt. So wurde das Speisehaus der Nationen gleich so gebaut, dass es später als Lazarett genutzt werden konnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die sowjetische Armee das Gelände, riss einen Teil der Häuser ab und errichtete mehrere Plattenbauten. Seit die Truppen 1994 Deutschland verließen, lag das Dorf brach.Doch mehrere Bauten stehen noch, darunter die historische Turnhalle oder das Schwimmbad. „Das war eine Bauqualität, die gehalten hat“, sagt Staatssekretär Gunther Adler aus dem Bundesbauministerium am Dienstag beim ersten Spatenstich.Der Bund unterstützt den ersten Bauabschnitt, bei dem 450 Wohnungen auf rund einem Fünftel des Geländes entstehen, als national bedeutsames Stadtentwicklungsprojekt. Der Projektentwickler Terraplan will rund 50 Millionen Euro investieren, die Wohnungen dann vermieten und verkaufen. „Wir brauchen mehr Wohnraum in Deutschland“, sagt Adler. Die Preise will der Investor moderat halten: Mieten von weniger als zehn Euro pro Quadratmeter seien das Ziel.An die dunklen Seiten der Olympischen Spiele von 1936 wird beim ersten Spatenstich nicht erinnert. Dass die Nazis den Sport für Propaganda nutzten, sich friedfertig geben und ihre Rassenideologie verstecken wollten, wird nicht thematisiert. Hier solle die„positive Story“ der Olympischen Spiele von 1936 im Vordergrund stehen, sagt Bürgermeister Schreiber, der mittelfristig bis zu 3 000 neue Einwohner für möglich hält. Immerhin: Auf dem Gelände ist auch das Jesse-Owens-Haus erhalten und zeigt eine Ausstellung. Der erfolgreichste Sportler der Spiele von 1936 hatte als Schwarzer und Publikumsliebling die Rassenpolitik der Nazis ad absurdum geführt.Georg Frank, Dezernatsleiter im Landesamt für Denkmalschutz, sagt: „Wir haben immer darauf hingewiesen, dass die Gebäude aus den 1930er Jahre erhalten bleiben.“ Das sei in den Gesprächen mit Kommune und Investor auch unstrittig gewesen. Er gehe davon aus, dass den zukünftigen Bewohnern bewusst sei, dass es sich um ein historisch bedeutsames Gelände handle.Aber wie war das damals, als die Sportler dort wohnten? Fritz Wandt kennt das Gelände ganz genau. Der heute 93-Jährige hatte damals als zwölfjähriger Junge Autogramme von den Sportlern gesammelt. Stolz zeigt er sein kleines Büchlein mit 60 Unterschriften von Sportlern aus aller Welt.

19

Page 20: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Sportlern aus Indien oder auch der Schweiz war er beeindruckt. Heute sei er froh, dass das Gelände wieder genutzt werde. „Ich habe mir immer gewünscht, dass das Olympische Dorf mal aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst wird.“ (dpa)Das Autogramm-Sammeln sei damals streng verboten gewesen, erinnert er sich. Aber er habe sich nicht dran gehalten. Von

20

Page 21: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

21

Page 22: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

22

Page 23: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

23

Page 24: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

© 2017 MOZ.DE MÄRKISCHES MEDIENHAUS GMBH & CO. KG

zurück zum Artikel

PATRIK RACHNER 23.02.2017 22:02 UHRRED. FALKENSEE, [email protected]

Wustermark/Elstal (MOZ) Die Gemeindevertretung in Wustermark hat mit diversen Beschlüssen die weitere Entwicklung des historischen Olympischen Dorfes zu Elstal unter anderem mit der Änderung des Flächennutzungsplans vor dem Hintergrund des ersten, zwölf Hektar großen Bauabschnittes einstimmig auf den Weg gebracht. Bürgermeister Holger Schreiber (parteilos) wertete das als durchweg "positives Signal".Das Speisehaus derNationen wird saniert.Rund 100 Wohnungensollen entstehen

© PATRIK RACHNER

So soll der Investor Terraplan Ende dieses Jahres endgültig mit den ersten inneren und äußeren Erschließungsarbeiten und der Sanierung des Speisehaus der Nationen, in diesem sollen rund 100 Wohneinheiten entstehen, beginnen können. Das ist auch vonnöten, da die Bundesfördermittel in Höhe von 2,6 Millionen Euro, die aus dem Programm "Nationale Projekte des Städtebaus" stammen, bei einem Eigenanteil von 1,3 Millionen Euro zeitlich gebunden sind und dementsprechend abgerufen werden müssen.

"Mit den Beschlüssen stehen die Ampeln auf grün", sagte Schreiber. Nachdem jüngst auch die Eigentumsfrage zwischen der DKB-Stiftung und Terraplan und unter Hilfestellung der Gemeindeverwaltung mit Blick auf den ersten Bauabschnitt geklärt werden konnte, ist ein weiteres Problemfeld abgeräumt. Terraplan ist nun nach Kauf der Fläche Eigentümer.

Im weiteren Planverfahren sind zudem vor dem Hintergrund weiterer Kosten diverse städtebauliche Verträge (Erschließungsvertrag, Folgelastenvertrag, Waldrechtlicher Vertrag, et cetera) mit Vorhabenträger Terraplan abzuschließen. Im April soll laut Meinung von Schreiber der Satzungsbeschluss gefasst werden. Das Baurecht soll gleichfalls geschaffen werden. Das kreisliche Bauordnungsamt muss die Genehmigung dafür im Verfahren erteilen.

24

Page 25: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Im einstigen Speisehaus der Nationen des olympischen Dorfes 1936 in Elstal will die NürnbergerTerraplan-Denkmalsanierung GmbH bald 500 Wohnungen bauen (Foto: DKB-Stiftung)Das Olympiajahr 2016 ist auch das Jubiläumsjahr des Olympischen Dorfes von 1936 in Elstal bei Berlin. Vor genau 80 Jahren fanden die XI. Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin statt. Eigens dafür wurde zehn Kilometer außerhalb Berlins ein Olympisches Dorf zur Unterbringung der Athleten gebaut. Das einstige Vorzeigeprojekt der Nazis ist heute ein Freilichtmuseum. Es bestand aus 140 Wohnbauten plus Sportstätten und Gemeinschaftshäuser. Während der Olympischen Spiele wohnten hier rund 3.600 männliche Athleten aus aller Welt. Auch Berliner waren Zaungäste. Im Mittelpunkt des Dorfes stand das „Speisehaus der Nationen“, wo die olympischen Delegationen bewirtet wurden.25

Page 26: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Im Anschluss an das Sportereignis im August 1936 dienten die Gebäude als Kaserne eines Infanterielehrregiments der Wehrmacht, später als Lazarett. Nach dem 2. Weltkrieg nutzten Einheiten der sowjetischen Streitkräfte das Gelände. Seit dem deren Abzug 1994 stehen die Gebäude leer.

Nach einigen gescheiterten Versuchen in den vergangenen Jahren Investoren zu finden, die das denkmalgeschützte Areal wieder beleben, liegt nun ein von den Gemeindevertretern abgesegnetes Entwicklungskonzept vor. Ebenfalls stimmten die Wustermarker Kommunalpolitiker für die Aufstellung des Bebauungsplanes E 36„Olympisches Dorf“, der das gesamte Areal von knapp 53 Hektar umfasst.Für den ersten Bauabschnitt (18 Hektar) mit dem ehemaligen Speisehaus der Nationen und den verbliebenen Sportlerunterkünften steht mit der Firma Terraplan-Denkmalsaniering GmbH aus Nürnberg bereits ein potenzieller Investor bereit, der sich in der Denkmalsanierung auskennt und sich seit fast zwei Jahren schon mit der möglichen Sanierung von bestehenden Gebäuden und Neubauten im Olympischen Dorf befasst hat.„Die konkrete Erschließungs- und Entwicklungsplanung für den ersten Bauabschnitt werden wir jetzt beauftragen. Der Kaufvertrag mit der DKB-Stiftung als Eigentümer der Fläche ist in Vorbereitung und wird hoffentlich in den nächsten Monaten unterzeichnet“, sagte der kaufmännische Leiter der Firma Terraplan Gerhard Trubel während der Gemeindevertretersitzung im Februar diesen Jahres.Bereits im November 2014 hat das Bundesbauministerium der Gemeinde Wustermark 2,6 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ zugesagt. Mit dem Geld kann die Gemeinde der Firma Terraplan unter die Arme greifen, die auf dem Flächendenkmal das Wohnbauprojekt stemmen will.„Wir würden uns sehr freuen, wenn das funktioniert“, sagte damals Barbara Eisenhuth, zuständige Projektverantwortliche bei der DKB-Stiftung der Berliner Morgenpost. „Wir wissen, dass das Dorf gefährdet ist.“ Obwohl die Stiftung jährlich einen sechsstelligen Betrag in die Sicherung der Gebäude und die Pflege der Außenanlagen stecke, verfalle das Dorf.26

Page 27: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Seine besten Tage hat das olympische Dorf hinter sich. Heute ist es noch ein Freilichtmuseum. Die Natur erobert es Stück für Stück zurück. Die meisten Gebäude verfallen.Klaus Michels, ein pensionierter Lehrer aus Dallgow, spricht viel über diese Vergangenheit, wenn er Besuchergruppen ehrenamtlich über das Gelände führt. Gern zeigt er die Schwimmhalle, in der er als Mitglied des Sportvereins Dallgow 47 e.V. in den 1970er selbst seine Bahnen zog nach Handballspielen mit sowjetischen Soldaten. „Das war natürlich in unserer Gegend hier ’ne tolle Sache. Es gab keine Schwimmhalle weiter, nur Freibäder. Und dass man im Winter ja hier auch das Wasser nutzen konnte, war schon eine ganz tolle Sache.Die Halle mit der riesigen Fensterfront ist noch immer ein beeindruckender Bau. Seit dem Abzug der sowjetischen Truppen ist sie jedoch ohne Nutzung und zerfällt zusehends. „Ich würde mich freuen, wenn ich es noch erleben würde, so mit 90 hier noch mal baden gehen zu können. Leistungssport ja nicht. Aber es wäre richtig schön von der Nostalgie her, das Haus wieder in Betrieb zu sehe.“Der Bürgermeister der Gemeinde Wustermark Holger Schreiber (parteilos) und ein Berliner Architekt arbeiten daran, dass auf dem Gelände ein neuer Teil von Elstal entsteht. Aus dem Speisehaus der Nationen und den umliegenden Bauten sollen schon bald Wohnungen werden. Auch wenn der Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes aufwendig und teuer ist. Der Architekt schwärmt in der rbb Abendschau: „Hier könnte man sich zum Beispiel eine Wohnung vorstellen. Eine Zwei-Zimmerwohnung. Wenn man nach vorne geht, hat man eine ganze Terasse vor der Wohnung. Die Wohnung ist komplett verglast, hell, sonnig. Mit einem wunderbaren Ausblick, wenn die Landschaft dazu passend gestaltet wird.“ Bereits seit drei Jahren ist die Gemeinde mit einem Investor aus Nürnberg im Gespräch. Vorstudien wurden gemacht. Ein Konzept erstellt. Nun soll ein Bebauungsplan erarbeitet werden. Denn allen ist klar: Wird das olympische Dorf nicht bald genutzt, zerfällt es ganz.Bürgermeister Schreiber: „Wir sind überzeugt, im Jahre 2017 mit der Erschließung des ersten Bauabschnitts beginnen zu können, mit der Sanierung des Speisehauses starten zu können und in der Folge zukünftig mit weiteren Investoren das gesamte olympische Dorf vielleicht innerhalb von 10 Jahren entwickeln zu können. Und das wird sicherlich ein dreistelliger Millionenbetrag. Aber wir denken, die Chancen stehen gut. Bis die ersten Mieter hier einziehen können, wird es noch dauern. Schließlich27

Page 28: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

gibt es im olympischen Dorf derzeit weder einen Anschluß ans Straßennetz noch Strom und Wasser. Aber dass das olympische Dorf eine neue Blüte verdient hat, darin sind sich Architekt und Bürgermeister einig.

Linken-Fraktionschef Tobias Bank sagte der Märkischen Allgemeinen Zeitung: „Wir hängen nicht an den 30 Prozent, aber wir wollen erreichen, dass sich die Gemeindevertreter mit dem Thema sozialer Wohnungsbau in Elstal befassen. Deshalb plädieren für eine ergebnissoffene Lenkungsgruppe Wohnen und Lärmschutz, die die Ergebnisse der Bürgerbefragung auswertet.“Doch das wird es erstmal nicht geben. Denn von allen Seiten prasselte Kritik auf die Linken ein. „Wir haben endlich einen Investor gefunden. Den können wir nicht mit solchen Forderungen vertreiben“, sagte Christina Hanschke (SPD). Sozialer Wohnungsbau in Elstal ja, aber nicht ausgerechnet im Olympischen Dorf, wo die Sanierungskosten sehr hoch seien, äußerten andere Gemeindevertreter. „Richtig ist, dass die Kommunalpolitik gefordert ist, um die Gemeinde Wustermark für junge Familien attraktiv zu halten. Dazu gehören neben einem guten Wohnumfeld und attraktiver Schul- und Kita-Infrastruktur natürlich auch familienfreundliche Mieten. Aber was soll eine Einwohnerbefragung mit einer so suggestiv gestellten Frage“, sagte der Vorsitzende der CDU Wustermark, Halvor Adrian, auf Anfrage der MAZ.Auch Bürgermeister Holger Schreiber lehnte den Antrag der Linken ab.„Das aufgrund Nachfrage und aufwendiger Sanierungs- oder Herstellungskosten sich die Mietpreise in vertretbarem Maße erhöhen oder anpassen… ist aus Gründen nachhaltiger Wohnungs-und Bestandspflege erklärbar. Ein ausgewogenes Maß ist hier wichtig. Dieses haben wir aus meiner Sicht in Wustermark.“ Es gebe bezahlbaren Wohnraum, aber man brauche auch neue Wohnungen und neue Wohnflächen. Dabei komme es darauf an, dass sich Gemeinde und Investoren auf das abstimmen, was der Gemeinde wichtig und was wirtschaftlich darstellbar sei, so Holger Schreiber.

Terraplan aus Nürnberg baut 500 Wohnungen im olympische Dorf bei ... https://www.berlinjournal.biz/terraplan-aus-nuernberg-baut-500-wohn...

28

Page 29: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Kontakt: 033094/ 700-565 (Montag bis Freitag 9 bis 16 Uhr). Oder per E-Mail: [email protected]. Eintritt mit Führung: 10 Euro pro Person, 15 Euro pro Familie (mit Kindern bis 16 Jahren), Gruppen zahlen für eine 2-Stunden-Führung durch alle Gebäude 40 Euro pro Gruppe (bis 25 Mann) plus 4 Euro pro Person. Schlulklassen: 40 Euro. Spezielle Fototour (3 Stunden) Gruppen bis 5 Personen: 50 Euro plus 4 Euro pro Person.

Terraplan aus Nürnberg baut 500 Wohnungen im olympische Dorf bei ... https://www.berlinjournal.biz/terraplan-aus-nuernberg-baut-500-wohn...

29

Page 30: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Architektur Exklusiv Lifestyle

Das ehemalige

„Hotel Deutscher

Hof“ ist über die

Grenzen Nürnbergs

ein Begriff. Kaum be-

kannt ist, dass das

Gebäude zunächst als

Clubhaus der Nürn-

berger Lehrerschaft geplant war. Die Verpachtung des Hotels

nahm man nur in Kauf, um den Unterhalt des Gebäudes zu

finanzieren. Hotel und Restaurant waren im Flügel am Frauen-

torgraben untergebracht, an der Lessingstraße befanden sich

die Vereinsräume und die „Lessingsäle“, die für Konzerte, Fei-

ern und Filmvorführung genutzt wurden. Nach über zehn Jahren

Leerstand erstrahlt der Deutsche Hof seit letztem Jahr wieder

in neuem Glanz. Ein Hauptanliegen der Sanierung war es, dem

städtebaulichen Ensemble am Altstadtring eine seiner Dominan-

ten zurückzugeben und das Denkmal für unsere und zukünftige

Generationen zu sichern.

Der Deutsche Hof öffnete 1913 als Hotel und Vereinsheim für

die Nürnberger Lehrerschaft. Nürnberger Architekt und Stadtrat

Hans Müller plante ihn mit Festsaal, Hotel und Gastronomie.

Nachdem Adolf Hitler dort übernachtet hatte, entwickel-

te sich das Hotel in den 1920er Jahren zum Treffpunkt von

Nationalsozialisten. Während des Zweiten Weltkrieges wurde

der Deutsche Hof schwer zerstört. Den Wiederaufbau über-

nahm Regierungsbaurat Hans Albert Wilhelm. Der Hotelbetrieb

wurde 1946 wieder aufgenommen und endete 2004. Im Jahr

2012 erwarben die Bauherren Anita und Erik Roßnagel für das

Nürnberger Unternehmen terraplan das Denkmal von Maritim.

In Zusammenarbeit mit den Architekten Ralf Matuschek und

Georg Hagen restaurierten sie ab 2013 das Bauwerk und schu-

fen Büroräume. Am 30. Mai 2016 zog die Berufsgenossenschaft

ETEM als neue Nutzerin mit 90 Mitarbeitern ein. An der Stelle

der bekannten Lessingsäle steht jetzt die Wohnanlage Opernpa-

lais® mit 27 Wohnungen und Tiefgarage, welche ebenfalls von

terraplan gebaut wurde.

Für die Restaurierung der Fassade wurden die Sandsteine der

abgebrochenen Lessingsäle verwendet. Die historischen Grund-

risse blieben größtenteils erhalten und wurden in das neue

Konzept eingearbeitet. Das neu errichtete Dach des Deutschen

Hofs mit angeschrägten Gauben, freitragendem Dreiecksgiebel

und Zwerchhäusern lehnt sich in Grundform und Materialität an

die Gestaltung von 1913 an. Im Dachstuhl ist heute ein Bespre-

chungssaal der ETEM mit Blick auf die Kaiserburg eingerichtet.

Deutscher Hof Nürnberg

Wiedergeburt einer städtebaulichen Dominante

terraplan

Immobilien- und Treuhandges. mbH

Parsifalstraße 66

D-90461 Nürnberg

Tel.: (0911) 93 57 6-0

[email protected], www.terraplan.de

Fotos: terraplan/Jonathan Kielkowski

30

Page 31: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Architektur Exklusiv Lifestyle

Der frühere Balkon wurde statt im dritten Stock auf der vierten

Etage in Anlehnung an das historische Vorbild neu errichtet.

Von hohem denkmalpflegerischen Wert sind die historischen

Treppenhäuser und das Marmor-Foyer. Im Zustand von 1913

erhalten, wurden sie auf Basis der Befunduntersuchung restau-

riert. Innenarchitekt Eugen Gehring griff bei Leuchtkörpern und

Einbauten auf Modelle zurück, die den verlorenen historischen

Modellen gestalterisch nahekommen, ohne sie zu duplizieren.

Die alten Kronleuchter konnten wieder verwendet werden. Die

Farbfassung der Wände wurde in Anlehnung an 1913 gestaltet.

Ornamentmalereien wurden wieder aufgefrischt. Fototapeten

erinnern an die ehemaligen Lessingsäle. Im Eingangsbereich

wurden historische Tafeln mit Vitrinen platziert. In den Vitrinen

sind Exponate wie Eintrittskarten, Fotos und Speisekarten von

früher ausgestellt. Die historischen Tafeln präsentieren die ein-

zelnen geschichtlichen Epochen des Deutschen Hofes. Damit

zeigt terraplan, dass der Deutsche Hof nicht nur durch den Nati-

onalsozialismus geprägt wurde, sondern dieser nur einen Bruch-

teil der gesamten Geschichte des Deutschen Hofes darstellt.

Mit dem Einzug der BG ETEM beginnt nun eine neue Epoche für

eines der bedeutendsten Gebäude in Nürnberg: Den Deutschen

Hof. ◆

hei-sa-plan GmbH PlanungsbüroRöntgenstraße 497230 EstenfeldTel.: 0 93 05 / 9 88 7- [email protected] - www.heisaplan.de

Ingenieurbürofür Gebäudetechnik hei-sa-plan, Partner fürgebäudetechnischeGesamtplanung Zu den Auftraggebern zählen sowohl öffentliche Unternehmen als auch Privatkunden. Stets Hand in Hand mit Architekten und Verbrauchern entwickelt und realisiert diehei-sa-plan GmbH Bauvorhaben in allen Leistungsphasen der HOAI.Mit Einsatzbereitschaft und konsequenten Planungskonzepten werden die gesammelten Erfahrungen in individuelle und angemessene Ingenieursleistungen umgesetzt.

Seit 1999 realisiert die hei-sa-plan GmbHerfolgreich Projekte, in nahezu allen Bereichen der technischen Gebäudeausrüstung.

31

Page 32: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Zu Besuch bei Tanja Demmerath

Was entsteht, wenn in einer ehemaligen Berliner US-Kaserne skandinavische Klarheit auf französische Romantik

trifft? Das perfekte Zuhause für eine vierköpfige Familie FOTOS CHRISTIAN KERBER TEXT SIMONE KNAUSS

KufenstarTanja Demmerath ist eine leidenschaftliche Köchin und bewirtet gern Gäste. Und die wollen von den extra gepolsterten Vitra- Stühlen am Marmortisch von Ligne Roset gar nicht mehr aufstehen

BESUCH

32

Page 33: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Die FamilieSeit rund einem Jahr leben Tanja Demmerath (38) und Magnus Pieper (37) mit Madelief (6) und Tjorven (4) auf dem Gelände des ehe- maligen Hauptquartiers der US-Armee in Berlin-Dahlem. Die gebürtige Hunsrückerin führt ihre eigene PR-Agen- tur, der Niederländer ist Sales- Manager bei Hoptimist. Gemeinsam betreibt das Paar, das sich auf der Kölner Möbelmesse kennengelernt hat, den Online-Design- shop www.conceptroom.de

KüchenschiffHell und luftig ist die Küche mit Bullauge unter dem Dach des denkmalgeschützten 30er-Jahre-Baus. Nach rechts öffnet sie sich zum Winter -garten und der Dachterrasse

MÄRZ 2017 SCHOENER-WOHNEN.DE 1133

Page 34: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

BESUCH

NachgefragtFrau Demmerath, was machen Sie als Erstes, wenn Sie nach Hause kommen?Ich öffne die Fenster und Terrassentüren – auch im Winter. Ich liebe die klare Luft hier in Dahlem.In welchem Zimmer verbringen Sie die meiste Zeit?Im Home-Office und im Wintergarten.Was retten Sie zuerst, wenn’s brennt?Meine Tagebücher, (Liebes-)Briefe und das Familienkochbuch.Was kommt Ihnen nicht ins Haus?Ein Trampolin. Ihre beste Anschaffung? Die Hochbetten in den Kinderzimmern.Worauf sparen Sie?Auf eine Statement-Wandleuchte fürs Wohnzimmer, von der wir noch nicht wissen, ob und wo es sie gibt.Ihre größte Deko-Panne?Alle Jahre wieder der Weihnachtsbaum. Der gelingt mir einfach nie.Wann haben Sie zuletzt umgeräumt?Heute!Schön oder praktisch?Schön, schön und nochmals schön!Stadt oder Strand?Am liebsten beides – Städte wie Tallin, Miami, Aarhus, Mailand, Zürich oder Paris inspirieren mich, aber entspannen kann ich mich am besten am Meer.Was haben Sie immer im Kühlschrank?Trockenen Weißwein, Butter und Eier.Kochen oder essen gehen?Beides. Kochen ist mein Yoga. Und wenn wir essen gehen, dann am liebsten ins „Panama“ in Schöneberg.

12 SCHOENER-WOHNEN.DE MÄRZ 201734

Page 35: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

»Bei den Farben mussten wir uns erst einigen. Moodboards

haben geholfen«TANJA DEMMERATH

LieblingsfarbenDas Blau des Sofas und der softe Roséton der Sessel holen den Morgen -himmel über Berlin ins Haus – und passen wunderbar zum Gemälde von Thomas Rudolph

35

Page 36: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

BESUCH

MädchentraumMadelief hat es sich unter ihrem Prinzessinnen- hochbett (Oliver Furniture) gemütlich gemacht. Die Tapete (House of Hackney) verwandelt das Kinderzim-mer in einen Märchenwald

14 SCHOENER-WOHNEN.DE MÄRZ 201736

Page 37: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

FrauenzimmerOft arbeitet die selbstständige PR- Beraterin von zu Hause aus – auf dem alten „Telefonstuhl“ ihrer Schwiegeroma am maßgefertigten Schreibtisch, der auf Küchenschränken von Ikea ruht

»Eine tolle Einrichtung ist mir wichtiger als teure Designerschuhe«

TANJA DEMMERATH

37

Page 38: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

1

2 3

BESUCH

In eine Kaserne ziehen? Nie im Leben!“, war Tanja Demmeraths spontane Reaktion, als sie das Inserat im Internet entdeckte. Die Gebäude des ehemaligen Hauptquartiers der US-Armee in Berlin-Dahlem

waren aufwendig saniert und zu Wohnungen umgebaut wor -den und warteten auf Mieter – strenge 30er-Jahre-Architek-tur, angeordnet um mehrere Innenhöfe und umgeben von viel Grün. „Ach, klingt doch ganz interessant“, meinte ihr Mann Magnus, „gucken können wir ja mal.“

Das war vor eineinhalb Jahren. Die Familie hatte gerade die Nachricht bekommen, dass sie aus ihrer Altbauwohnung in Wilmersdorf ausziehen musste, weil das Gebäude verkauft werden sollte. „Ich liebe Altbauten mit Fischgrätparkett, Stuck und hohen Decken – die Vorstellung, hier in dieser doch recht kargen Architektur zu wohnen, fand ich anfangs schrecklich“, erinnert sich Tanja Demmerath. Das viele Licht, die Ruhe und der Rundumblick in die grünen Baumwipfel überzeugten die 38-Jährige schließlich. Da ihre alten Möbel nicht so recht in die neuen Räumlichkeiten passen wollten, trennte sie sich von allem, zu dem sie keinen persönlichen Bezug hatte. „Bloß die Kinderzimmer haben wir erst einmal komplett

1 INSTAGRAM-SOFA „Hier sitze ich abends immer und poste Fotos“. Stets dabei: frische Blumen 2 MIAMI NICE Eigentlich wollte Made-lief ganz viele Flamingos haben. Stattdessen gab’s Florida-Farben. Auch schön 3 FLURFUNK Früher funkten hier US-Soldaten, heute versammeln sich im Flur Tanja Demmeraths Designlieblinge

16 SCHOENER-WOHNEN.DE MÄRZ 201738

Page 39: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

1 2

3

BESUCH

mitgenommen, damit für Madelief und Tjorven der Schritt nicht ganz so heftig wird. Aber wir selbst wollten einen kla-ren Schnitt.“ Das große Wohn-Esszimmer mit offener Küche einzurichten war eine Herausforderung. Hilfestellung gab das Interiordesign-Duo Antonius Schimmelbusch – und prakti -scherweise sitzt Tanja Demmerath als PR-Beraterin und Shop-Betreiberin direkt an der Möbel-Quelle. Zu ihren Kun-den und Kooperationspartnern zählen skandinavische Mar -ken wie beispielsweise Montana, by Lassen, Le Klint oder Holmegaard, deren Möbel, Leuchten und Accessoires überall in der zweigeschossigen, knapp 195 Quadratmeter großen Wohnung anzutreffen sind.

Trotzdem bezeichnet sie ihren Einrichtungsstil nicht als rein skandinavisch: „Ich mag das Design und die Lässigkeit der Dänen und Schweden, habe aber auch eine romantische Seite, die ich von meiner französischen Großmutter geerbt habe. Sie zeigt sich in den soften Farben, verspielten Accessoires und auffälligen Tapeten. Außerdem muss bei mir nicht alles funktional, sondern darf auch einfach nur schön sein.“ MODULSOFA „COSY“: BOLIA SESSEL „SWOON“: FREDERICIA BEISTELLTISCHE „DUKE“: NORR11 STEHLEUCHTE „LINE TWO“: NORR11 RAUMTEILER/REGAL MONTANA KLEINES SOFA „MINGLE“: BY LASSEN BEISTELLTISCH „PALETTE TABLE“: &TRADITION HÄNGEREGAL „COUPÉ“: WOUD LUFTBALLON-LEUCHTE „MEMORY“: BROKIS GARDEROBENHAKEN „NIP -PLE“: APPLICATA FLUR-KOMMODE MONTANA HOCKER BY LASSEN STEHLEUCHTE LE KLINT

HERSTELLERINFO AM HEFTENDE

1 FAMILIENBANDE Das Bett ist ein Eigenentwurf, die Vorhänge nähte Magnus’ Mutter 2 CITY-DSCHUNGEL Im Home-Office sprie-ßen Grünpflanzen neben einer Leoparden-Tapete (Pattern Studio). Pflanzgefäße und Leuchte von Holmegaard 3 KAFFEEBAR mit Klammeraffe (Kay Bojesen) und Kerzenhalter „Kubus“ (by Lassen)

18 SCHOENER-WOHNEN.DE MÄRZ 201739

Page 40: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

PNN-Serie „Das neue Potsdam“: Rote Kasernen (8)

Wohnen in den Roten Kasernen

06.12.2016 von Steffi Pyanoe

Die Klinkerbauten der Roten Kasernen flankieren die Nedlitzer Straße in Potsdams Norden über mehrere Hundert Meter. Foto: Christoph Freytag

In den Roten Kasernen wohnten erst preußische, zuletzt russische Soldaten. Heute lebt man hier schick im Denkmal.

Potsdam wächst rasant, überall in der Stadt schießen neue Wohnviertel empor. Doch wie

lebt es sich dort eigentlich? Die PNN besuchen die Quartiere und stellen sie in der Serie

„Das neue Potsdam“ vor. Dieses Mal: Rote Kasernen (Folge 8).

Nauener Vorstadt - Es muss eine Stadt in der Stadt gewesen sein, oder eher am Stadtrand. Die Roten Kasernen an der Nedlitzer Straße in Potsdams Norden wurden Ende des 19. Jahrhunderts für Hunderte Soldaten und Offiziere gebaut. Zu dem 2. und 4. Garde-Feldartillerie-Regiment gehörten natürlich auch jede Menge Pferde. Architekt Robert Klingelhöffer entwarf damals im Auftrag der preußischen Regierung hochmoderne Kasernenbauten mit allem, was dazu gehört, Wohngebäude für Mannschaften und Offiziere,

40

Page 41: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Verwaltungsgebäude, Stallungen, Werkstätten, Wirtschaftsgebäude, Bäckerei, Lager und Krankenstall. Neogotik mit Spitzbögen, Zinnen und rotem Klinker – daher der Name, der nach 1945, als die sowjetische Armee die kleine Stadt übernahm, im doppelten Sinne passte.

Die russischen Truppen zogen ab, das Areal stand 1993 leer

Dann zogen die russischen Truppen ab und 1993 stand das Areal leer. Was tun mit dem abgewohnten Komplex? Ein Teil der besonders verfallenen Gebäude wurde abgerissen. Der Rest bekam Denkmalschutzstatus und einen B-Plan. Wohnen und Gewerbe wollte man hier ansiedeln. Weil letzteres weniger nachgefragt war, Wohnungen um so mehr, justierte man nach zugunsten von Wohnraum. Sanierung und Umbau wurde von privaten Investoren realisiert. Heute gibt es hier etwa 600 Wohneinheiten.

2008 zogen die ersten Mieter in das wohl markanteste Gebäude, das Chateau Palmeraie. Hier waren früher zwar nur Kleiderkammer und Bäckerei untergebracht, aber der weiße Sandsteinzieraufsatz auf dem Mittelrisalit ist weithin sichtbar – ein Obelisk mit vergoldeter Krone und Königsinitialen. Das wuchtige Gebäude wurde bei der Sanierung zum Teil entkernt und bekam einen Lichthof, von dem die 27 Wohneinheiten über Laubengänge zu erreichen sind. Hier im Tageslicht sollten, so war es gedacht, einmal große Palmen wachsen. Aber da war irgendwie der Wurm drin, sagt eine Anwohnerin, jedenfalls wurden die echten mit künstlichen ersetzt. Echt sind die Kübelpflanzen, die vor einigen Wohnungstüren überwintern. Auch Kinderwagen stehen hier geparkt, und mitten drin der Gipsabdruck einer Sandsteinskulptur, ein mächtiger Pferdekopf aus der Figurengruppe auf dem Dach.

Vornehm, ruhig, aufgeräumt

Alles hier ist eher vornehm und aufgeräumt. Und ruhig. Sie wohne sehr gerne hier, sagt die Dame, die vom Einkaufen kommt, fußläufig auf der anderen Seite der Nedlitzer Allee gibt es Supermärkte, Bioladen und Drogeriemarkt, ein Bäcker ist um die Ecke. Was fehlt, sei eine Apotheke und vielleicht ein Arzt. Dafür muss man dann doch etwas weiter laufen. Aber vielleicht kommt das ja noch.

Dass das Kasernenareal, immerhin fast ein Dutzend größerer Häuser, ein bisschen weit ab vom Schuss ist, findet Martin gar nicht. Er ist 15 Jahre alt und wohnt seit ein paar Monaten mit seiner Familie in einem Reihenhaus. Aus Darmstadt sind sie her gezogen. Ist ziemlich schön hier, sagt er, im Sommer hat er die Umgebung erkundet, war am und im Jungfernsee. Ihm fehlt hier nichts, mit dem Fahrrad ist er sowieso schnell in der Innenstadt. Auch zur Schule fährt er mit dem Rad – bis in den Schlaatz. Nur dort hat er einen Platz auf einer Gesamtschule bekommen, aber das sei schon ok.

1800 Euro warm für eine Wohnung

Hinter einer Häuserzeile wird gearbeitet, ein junger Mann flext sich auf dem Rasen seines Minigartens Fliesen zurecht. „Wenn mir was gefällt, dann mach ich das eben“, sagt er. Denn eigentlich ist die Wohnung – 150 Quadratmeter Reihenendhaus – schon fertig. Er, seine Freundin und der Hund sind vor vier Wochen aus Brandenburg an der Havel nach Potsdam gezogen und noch beim Einrichten. Das hübsche Eingangsportal am Giebel ist schon weihnachtlich geschmückt, seine Freundin hat aber noch viel mehr Ideen, was man daraus machen kann. 1800 Euro warm finden sie – er ist Finanzberater, sie arbeitet im Dorinthotel – fair für die Wohnung. Warum sie ausgerechnet hier wohnen? „Weil’s ne geile Hütte ist“, sagt André Nitschke begeistert über den Gebäuderiegel, der früher Pferdestall war. Fünf Meter

41

Page 42: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Deckenhöhe, Galerie, und die Nachbarschaft stimmt, „wenn Sie wissen, was ich meine“. Die Autos parken in Sichtweite. Alles passt. Wenn sie Party brauchen, fahren sie eben rein nach Potsdam, sind doch alles keine Entfernungen. Dass es ein paar Vorschriften gibt bezüglich der Terrassen- und Balkongestaltung, können sie verstehen. Es soll eben halbwegs ordentlich aussehen.

Über so etwas macht sich die alte Dame, die am Vormittag mit dem Rollator einkaufen geht, wenig Gedanken. Sie wohnt in der Seniorenresidenz „Haus am Pfingstberg“. Die Einrichtung für betreutes Wohnen gehört zur Kurfürstenstift GmbH. In dem Haus zwischen Graf-von-Schwerin-Straße und Nedlitzer Straße ist es etwas lauter als im Hinterland, durch die Hauptstraße ballern auch mal ein paar Laster, dazu kommen die Linienbusse. Nicht so schlimm, sagt die Frau, die Fenster nach vorne seien gut isoliert, da hört man nichts mehr vom Verkehr. Ansonsten gibt es ja genug Erholungsgebiet drum herum. „Wir gehen gerne in den Bugapark.“

Wo einst Soldaten exerzierten, spielen heute Kinder

Ganz so weit müsste man gar nicht gehen. Auch zwischen den einstigen Kasernengebäuden gibt es viel Grün, die Abstände zwischen den Häusern sind groß, ein Luxus, den sich Bauträger heute nur noch selten gönnen. Dazwischen, wo einst Soldaten exerzierten, befinden sich heute nicht nur Anliegerparkplätze, sondern vor allem Kinderspielplätze und Gartenanlagen. Das kompensiert die relative Nähe zu den seitlichen Nachbarn. Wer ein Reihenhaus hat, muss damit klar kommen, dass der Nachbar auf der Terrasse mithört. Das gesamte Areal, Reihenhäuser, Wohnungen diverser Größe, Lofts und Maisonnetten, ist gut vermarktet und nachgefragt. Auch wenn hier gern mal der Wind durchfegt, aus der Lennéschen Feldflur hinüber zum Jungfernsee und Nedlitzer Holz, und das Areal an sich – wie von jeher – einen eher homogenen Siedlungscharakter aufweist. Dafür bekommt man hochwertiges Wohnen im preußischen Denkmal. Keine schnelle Platte, sondern Stein auf Stein. „Geile Hütte“ eben.

42

Page 43: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

DAHMELAND-FLÄMING18 Märkische Allgemeine Zeitung Dienstag, 22. November 2016

Vom Schandfleck zum Schmuckstück: Häusergeschichten aus Dahmeland-Fläming

Die Wandlung des FunkerbergsAus dem einstigen Kasernenkomplex, der auch als Wiege des deutschen Rundfunks gilt,

wird ein attraktives Zuhause für rund 300 Königs Wusterhausener

Begonnen hat der Neu-anfang auf dem Fun-kerberg mit einemhandfesten Eklat. DieDeutsche Telekom alsdamaliger Eigentümer

des 130 Hektar großen Areals kün-digte 2005 den Vertrag mit dem För-derverein „Sender KW“, der imSendehaus 1 seit 1996 ein Rund-funkmuseum betreibt. Das Mu-seum, das die Erinnerung an die Ge-burtsstunde des deutschen Rund-funks im Dezember 1920 für Gene-rationen bewahrt, musste schließen.Das löste weltweit Proteste aus, sodass die Telekom schließlich anbot,das riesige Areal, viermal so großwie das Schwermaschinenbau-Ge-lände in Wildau, für einen geringenObolus an das Land Brandenburg zuverkaufen.

Rechtlich aber konnten dies we-der das Land noch der Kreis, son-dern nur die Stadt Königs Wuster-hausen. Nach harten Verhandlun-gen gingen die Stadtverordnetenunter der Regie des damaligen Bür-germeisters Stefan Ludwig (Linke)das Wagnis ein und erwarben dasAreal 2007 für einen Euro. Die ange-drohte Zwangsräumung konnteverhindert und das Museum im Juli2007 wieder für Besucher geöffnetwerden. Einen aktiven Sendebe-trieb wie zuvor über Jahrzehnte mitAusstrahlung von Radio DDR I gabes seit 1995 endgültig nicht mehr.Der Funkerberg verharrte im Dorn-röschenschlaf, nachdem die alte Ka-serne, die Reithalle und die Pferde-stallungen schon 1994 unter Denk-malschutz gestellt worden waren.

Bei Führungen durch das Mu-seum fragen aber selbst Gäste ausKanada, Schweden und Polen im-mer wieder, was denn aus demgegenüberliegenden großen, vomVandalismus gezeichneten Gebäu-de werde. Die 1913 ursprünglich fürdie Unterbringung des auf demFunkerberg stationierten Telegra-phenbataillons errichtete, 80 Meterlange Kaserne bot mit den vernagel-ten Fenstern und der beschmiertenFassade alles andere als ein attrakti-ves Eingangstor in die Stadt KönigsWusterhausen. Schon 1921 im Zugedes Versailler Vertrages in einWohnhaus für Postbedienstete um-gebaut, hatten es die letzten MieterEnde der 1990er Jahre verlassen. ImKeller befand sich bis zur Wendeauch die Betriebskantine der Post-bediensteten.

Grundsolide Bausubstanz

Einige Jahre später kaufte es die Lu-xemburgische FondsgesellschaftLorac, deren Interesse an dem denk-malgeschützten Areal sich aber inGrenzen hielt. Er als die 1971 ge-gründete Nürnberger TerraplanGrundstücksentwicklungsgesell-schaft 2011 die 20 000 Quadratmetergroße Fläche mit der einstigen Ka-serne, der Reithalle, den Pferdestäl-len und dem Kutschenhaus erwarb,erwachte der Berg allmählich wie-der. „Die historische Bausubstanzwar grundsolide“, sagt der kauf-männische Leiter von Terraplan,Eduard Bunescu-Fay. Dennoch gin-gen bis zum Baustart für die 47Eigentumswohnungen mit Größenvon 43 bis 120 Quadratmeter im Mai2014 mehr als zweieinhalb Jahre insLand.

Von Franziska Mohr

Eduard Bunescu-Fay (l.) von Terraplan, hier im Gespräch mit dem Bauleiter.

Der Flur in dem erst seit 2015 unter Denkmalschutz stehenden Kutschen-haus wartet noch auf die Sanierung, Die 1915 eröffnete Reithalle vor der Sanierung. Sie diente zuletzt lediglich als Lager FOTO: TERRAPLAN

Den ersten Auftrag erhielt einBauhistoriker, aus dessen Analysedas Gesamtkonzept für das denk-malgeschützte Ensemble entwi-ckelt wurde. In der Eingangshalleinformierten daher pünktlich mitdem Einzug der ersten Mieter im Ja-nuar dieses Jahres auch großeWandtafeln über die Historie desFunkerbergs. Über der modernenBriefkastenanlage hängen alteRundfunkgeräte aus den 1930er bis1960er Jahren. Auf den Etagen ge-ben große Fotos Auskunft, wie dasHaus vor der Rekonstruktion aus-sah.

Doch bis zur Fertigstellung muss-ten Planer und Handwerker so man-che Hürde nehmen. Mit dem Bau-beginn wurde die Kaserne bis auftragende Wände entkernt und mitneuen Fußböden samt Trittschall-dämmung versehen. Die histori-schen roten Betonfliesen von 1913blieben aber erhalten und wurdenmehrfach gereinigt. Handwerkerversahen das mehr als 100 Jahre al-te Gebäude mit einem Aufzug.

Problematisch waren Bunescu-Fay zufolge beim Ausbau des ge-samten trapezförmigen Ensemblesdie kontaminierten Dächer, beidenen einst teilweise mit Asbestein-deckungen gearbeitet worden war.Als eine harte Nuss erwies sich indem 80 Meter langen Kasernenge-bäude auch der Brandschutz. Wäh-rend die Mitarbeiter der Denkmal-behörde gern die langen Flure er-halten hätten, beanstandete dieUntere Baubehörde die fehlendenBrandabschnitte. Gemeinsam ent-stand die Idee, den historischen Flurein wenig zu verkürzen und an derWestseite mit hohen Fenstern zuversehen. Auf diese Weise konnte

schen 60 und 110 Quadratmeternentstehen werden. Die Baugeneh-migung für das erst seit 2015 unterDenkmalschutz stehende Gebäudeliegt seit wenigen Tagen vor. Auchdort wurde um die optimale Lösungmit dem Denkmalschutz gerungen,der weniger Dacheinschnitte for-derte. Terraplan ließ daher die vierursprünglich vorgesehenen Maiso-nette-Wohnungen vom Ober- in dasDachgeschoss kurzerhand in dreiWohnungen im Obergeschoss undeine große Wohnung im Dachge-schoss umplanen. „Diese Variantegefällt uns sogar besser als die alte“,freut sich Eduard Bunescu-Fay undfügt schmunzelnd hinzu, dass mitder Blanchisserie im Oktober auchschon der Bau des „Denkmals derZukunft“ begonnen hat, das Terra-plan dann in 100 Jahren sanierenwill. Das ursprünglich zum Wohn-ensemble auf dem Funkerberg ge-hörende Waschhaus wurde abge-rissen. An seine Stelle tritt ein 43Meter langes Gebäude mit neunReihenhäusern. Zum Einfügen indas Ensemble übertrugen Architek-ten und Kunsthistoriker prägendeGestaltungselemente wie den Klin-kersockel, die Putzfassade, dieFensterformate sowie das Sattel-dach mit der Biberschwanzabde-ckung auf den Neubau. Der Kauf-preis beträgt ebenso wie für dieWohnungen derzeit etwa 4000 Europro Quadratmeter.

Terraplan schätzt, dass in demWohnensemble Funkerberg bisMitte 2018 etwa 300 Bürger ein neu-es attraktive Zuhause finden. Dereinzige Wermutstropfen ist derzei-tig, dass noch keine Lösung für dieNahversorgung der Bürger gefun-den wurde.

auch der Brandschutz gemeistertwerden. Für das Aufarbeiten von al-ten Doppelkasten-Fenstern holtesich das Unternehmen Spezialistenaus Polen.

Einigung mit Denkmalschützern

Das Thema Fenster bestimmte lan-ge Zeit auch die Diskussion beim in-zwischen gleichfalls abgeschlosse-nen Ausbau der benachbartenQuadrillenhalle, in die jetzt Ge-schosse eingezogen werden muss-ten. „Jede der dort geplanten 24Wohnungen sollte natürlich Fensterhaben, so dass die denkmalge-schützte Fassade geöffnet werdenmusste“, sagt Bunescu-Fay. Diespannende Frage aber sei das Wiegewesen. Letztlich einigten sichPlaner und Denkmalbehörde aufden Einbau von horizontalen Fens-terbändern. Dahinter verbergensich zwei Fenster, die sich über zweiEtagen erstrecken, für den Betrach-

ter äußerlich aber wie ein Fensterwirken.

Außerdem wurden die aus derspätwilhelminischen Ära stammen-den Stahlfachwerkbinder erhalten,die in den Wohnungen allerdingsnur noch als Schmuck dienen. Ins-gesamt investierte Terraplan alleinin den Ausbau der alten Kaserne so-wie der Reithalle bisher 18 Millio-nen Euro, wobei alle Wohnungenverkauft, aber noch nicht restlos ver-mietet sind. Dana Grolewsky mitihrem Sohn Kevin fühlt sich in ihrerMaisonettewohnung in der altenKaserne wohl. „Wir haben noch nieso schön gewohnt wie hier“, sagt dieKönigs Wusterhausenerin, die zu-vor im Königspark lebte.

Und die Aussichten verheißennoch so einiges. Im Oktober hat derAusbau der zwischen 1913 und 1915erbauten Pferdestallungen begon-nen, die schon 1921 zu Wohnräu-men umgebaut wurden. Dort lebte

mehr als 55 Jahre lang auch Walde-mar Antosch, der von 1976 bis 1991die Sendestelle leitete. „Das Wohn-ensemble auf dem Funkerberg wirdein Schmuckstück für die Stadt“,lobt er, wobei sich der mehr als 80-Jährige sichtlich freut, dass „sein“Berg wieder in neuem Glanz er-strahlt. Die Handwerker begannenan dem 110 Meter langen Marstallgerade erst mit den Außenabdich-tungen, so dass die Gerüste für denBau von fünf Wohnungen sowiezwölf Reihenhäusern gestellt wer-den können. Die historischen Ein-gänge bleiben erhalten, vielfachwerden auch die Türen und Fensteraufgearbeitet.

Millionen investiert

Weitere 6,5 Millionen Euro inves-tiert das Unternehmen in das 1600Quadratmeter große Kutschenhaus,in dem bis zum Frühjahr 2018 weite-re 19 Wohnungen mit Größen zwi-

Vom Telegrafen-Bataillon bis zum Rundfunkmuseum

1911 Erste funktechnische Versuche eines Telegrafen-Bataillons des Deutschen Heeres am Funkerberg.

1913 Die Heeresverwaltung erwirbt zwei Hektar Land auf dem Funkerberg, Bau-beginn der Kasernenanla-ge, Aufbau der Funkstation.

1915 Fertigstellung der Ka-serne und Stationierung der 5. Funkerkompanie mit etwa 180 Mann und 60 Pferden.

1919 bis 1923 Im Zuge des Versailler Vertrages Über-nahme der Militär-Funksta-tion durch die Reichspost, Nutzung und Ausbau zur „Hauptfunkstelle Königs Wusterhausen”. Die alten Kasernenbauten werden zu Wohnungen für die Reichs-postbediensteten umge-baut.

1920 Vom Funkerberg geht mit dem Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ erstmals ein von Reichspostbedienste-

ten gesendetes Konzert über den Äther. Fortan gilt der Funkerberg als die Wie-ge des Rundfunks.

1945 Die Rote Armee über-nimmt die vom Krieg kaum beschädigte Kaserne.

1949 bis 1990 Die DDR nutzt den Funkerberg als Funk- und Radiostation und strahlte von dort ihren Dip-lomatenfunk sowie unter anderem die Sender Radio DDR I, Berliner Rundfunk,

den Deutschlandsender so-wie Radio Berlin Internatio-nal (RBI) aus.

1990/91 Übernahme der Kasernenanlage durch die Telekom, deren wichtigste Bauten 1994 unter Denk-malschutz gestellt wurden.

1995 Endgültige Aufgabe des regulären Sendebetrie-bes.

1996 Eröffnung des Rund-funkmuseums.

Das Unternehmen Terraplan investierte elf Millionen Euro und ließ die historische alte Fassade der einstigen Kaserne in den vergangenen zwei Jahren in neuem Glanz erscheinen. FOTOS: FRANZISKA MOHR (3)

43

Page 44: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

 SONDERTEIL DACH

 Dachziegel

38 11 2016 www.bundesbaublatt.de

Autor: Christian Kriemelmeyer

Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Wirtschaftsing. (FH)

Produktmanager Koramic Tondachziegel, Berlin

Wohn- aber vor allem Lebensraum war in

Ballungszentren schon immer knapp. Schon

vor mehr als 100 Jahren kam man in Berlin

auf die Idee, mit dem eigenen Heim gleich

auch den eigenen Garten zu bieten. Keine

Frage, das ging nur „jottwehde“ – „janz“ weit

draußen – und in Dimensionen, in denen

heute keiner mehr denken, geschweige denn

bauen würde. So entstand zwischen 1910

und 1913 die Preußensiedlung in Berlin-

Altglienicke. In zwei Bauabschnitten mit 45

kleinen Wohnhäusern samt eigenem Garten

und Tierstall bauten die Architekten Max Bel

und Franz Clement den ersten, der bekann-

te Werkbundarchitekt Hermann Muthesius

den zweiten Teil. Es entstand der Prototyp

der Gartenstadt: Wohnen im eigenen kleinen

Haus, in nachbarschaftlicher Atmosphäre

und im Grünen, aber mit direkter Anbindung

an den Komfort der Großstadt.

Kein klassisches Renditeobjekt

Als klassisches Opfer der Wende verfiel die

renommierte und teilweise denkmalge-

schützte Siedlung jedoch zusehend. Mehrere

Eigentümerwechsel und unattraktive Rendi-

ten verzögerten die längst überfällige Sanie-

rung der Bauwerke. Dreiviertel der Land-

häuser waren schon nicht mehr bewohnbar.

Schlussendlich fand sich ein Investor, der eine

Sanierungsplanung in Auftrag gab und noch

vor dessen Beginn alle Einheiten verkaufen

konnte. Doch auch diesmal ging es eher um

Förderung als um Rendite. Keiner der Eigen-

tümer wohnt in einem der Häuser, aber alle

sind vermietet.

Die Preußensiedlung in Berlin-Altglienicke wurde denkmalgerecht saniert. Dabei kam auch der sogenannte Berliner Biber,

ein halbrund geformter Dachziegel zum Einsatz, der den vorhandenen bzw. historischen Formen entsprach. Gleichzeitig

bietet er die hohe Qualität moderner industrieller Fertigung. Das bezieht sich sowohl auf die Tonaufbereitung und Mischung,

als auch auf die Weiterverarbeitung, Pressung und den Brand.

Gut bedeckt: Berliner Biber schützt das Dach

Fo

tos

(6):

Wie

ne

rbe

rge

r /

Ma

rku

s H

oe

ft

Die Preußensiedlung in Berlin Altglienicke ist der Prototyp einer Gartenstadt: Wohnen im eigenen klei-

nen Haus, in nachbarschaftlicher Atmosphäre und im Grünen, aber mit direkter Anbindung an den

Komfort der Großstadt

44

Page 45: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

Instandhaltung, nicht Wiederherstellung

Bei der bereits 2012 abgeschlossenen Sanie-

rung des Ensembles orientierte sich das mit

der Planung und Durchführung beauftragte

Berliner Büro Kubeneck Architekten an den

Vorstellungen von Hermann Muthesius zum

Thema Denkmalschutz: Das alleinige Ziel der

Denkmalpflege sollte Instandhaltung, aber

nicht Wiederherstellung sein. Das Neue sei zu

kennzeichnen, aber „Ergänzungen im Sinne

einer künstlerischen Vervollständigung von

Verfallenem  oder Fehlendem sind auf keinen

Fall zulässig“, so der Werkbundarchitekt 1939

in „Kultur und Kunst“.

Eine Siedlung – zwei Konzepte

Obwohl es sich um eine Siedlung handelt,

entwickelte man zwei Konzepte. Denn der

Die ausgeprägte Wölbung des Ziegels erzeugt ein

facettenreiches Spiel von Licht und Schatten

erste, 19 Wohnungen mit jeweils 55 m² in

sieben Doppelhäusern umfassende Bauab-

schnitt von Max Bel und Franz Clement ist

eher baugeschichtlich als architektonisch

interessant. Hier griff man stärker in den

Bestand ein, optimierte die Grundrisse

und dämmte die Fassaden von außen. Den

zweiten Bauabschnitt von Hermann Muthe-

sius mit 26 Reihenhäusern, die er zu einem

Wohnhof bündelte, wollte man so wenig

wie möglich verändern. So dämmte man

z. B. die Häuser von innen, um den Charak-

ter der Fassaden mit dem groben Besenputz

zu erhalten. „Für weitere wesentliche Ge -

staltungselemente wie die geschwungenen

Schornsteine im englischen Landhausstil,

den grobkörnigen Besenputz, die Haustüren

mit Glasausschnitt oder die Sprossenfenster

wurden denkmalgerechte und gleichzeitig

bezahlbare Lösungen gefunden“, beschreibt

Architekt Thomas Kubeneck den Sanie-

rungsansatz.

Moderne Baustoffe – traditionelle

Dachdeckerkunst

Was beide Sanierungskonzepte eint, ist die

Erneuerung der Dächer. Hier kamen passend

zu dem jeweiligen Bauabschnitt Dachziegel

zum Einsatz, die den vorhandenen bzw. his-

torischen Formen entsprachen. Gleichzeitig

bieten die nunmehr verlegten Dachziegel die

hohe Qualität moderner industrieller Ferti-

gung. Das bezieht sich sowohl auf die Ton-

aufbereitung und Mischung, als auch auf die

Prototyp der Gartenstadt: Wohnen im eigenen kleinen Haus, in

nachbarschaftlicher Atmosphäre und im Grünen, aber mit

direkter Anbindung an die Großstadt.

45

Page 46: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

 SONDERTEIL DACH

 Dachziegel

40 11 2016 www.bundesbaublatt.de

Weiterverarbeitung, Pressung und den Brand.

Bei der Verlegung vor Ort waren handwerkli-

che Fähigkeiten gefragt, die an die Tradition

der hohen Dachdeckerkunst anknüpfen.

Eleganz der eingebundenen Kehle mit

Biberschwanzziegeln

Hermann Muthesius hatte auf den in drei

kleinere und eine größere Baueinheit zusam-

mengefassten Reihenhäusern ganz regional-

typisch einen sogenannten Berliner Biber mit

drei Rippen und Segmentschnitt in Naturrot

angeordnet. Genau dieses Modell ist bis heute

Bestandteil des Wienerberger-Sortiments aus

dem Koramic-Werk in Langenzenn. Der mit

15,5 cm besonders schmale Biber passt aus-

gezeichnet zu den bewusst durch Gauben und

Giebeln gegliederten kleinteiligen Dachflächen.

Er ermöglicht außerdem die ebenfalls von Her-

mann Muthesius gewünschten eingebundenen

Dachkehlen. Diese hatte er bei seinen Land-

hausstudien in England entdeckt und auf die

Dächer der Preußensiedlung übertragen.

„Mit dieser anspruchsvollen Verlegetechnik

erreicht man, dass die Biberdachflächen in

einer sanften Bewegung ineinander überge-

hen“, erklärt der mit der Ausführung beauftrag-

te Dachdeckermeister Udo Janke aus Lübben.

„Heute werden solche Kehlen oft mit unterge-

legten Zinkblechen ausgeführt.“ Diese zeit- und

kosteneffiziente Methode sieht bei weitem

nicht so harmonisch aus, wie die Dachflächen

der Preußensiedlung. Hier summierten sich die

vielen Kehlen bis zu 400 m Gesamtlänge und

waren teils gleichhüftig, teils ungleichhüftig

auszuführen. Ungleichhüftige Kehlen entste-

hen, wenn zwei Dachflächen mit unterschied-

licher Neigung zusammentreffen.

Ob gleichhüftig oder ungleichhüftig, die Haupt-

aufgabe bei Erstellung von eingebundenen

Kehlen ist die fachlich richtige Verbindung der

Ziegelreihen beider Dachflächen und das Errei-

chen der vorgeschriebenen Überdeckung in

der Kehle, da hier deutlich mehr Regenwasser

abläuft. Zudem musste aufgrund der kleinen

Dachteilflächen sehr genau gearbeitet werden,

da nicht viel Verlegespiel vorhanden war.

Ziegel für unterschiedliche Dachformen

Auch der erste Bauabschnitt, wo die ur -

sprünglichen Hohlfalzziegel formgetreu durch

den Cavus 14 naturrot von Wienerberger

ersetzt wurden, war handwerklich anspruchs-

voll. Nicht nur die Walmdächer und die an

den Giebeln anschließenden Mansarddächer

deckten die Fachhandwerker mit den moder-

nen Holzfalzziegeln, sondern auch alle Balkon-

überdachungen, Vordächer und Gesimse. „Der

Verschiebebereich von 20 Millimeter je Ziegel

hat die harmonische Einteilung der vielfältig

unterbrochenen Dachflächen sehr vereinfacht“,

erklärt Udo Janke. Um die notwendige Wind-

sogsicherheit zu erzielen, kam das Sturmfix

System desselben Herstellers zum Einsatz, das

getreu des Systemgedankens in das Ziegelmo-

dell integrierbar ist. Die während der Verlegung

gemäß einem für dieses Objekt erstellten Befes-

tigungsplans zusätzlich verschraubten Klam-

mern halten die Ziegel auch bei hohen Wind-

sogkräften sicher auf der Unterkonstruktion.

Optisch passt sich der Hohlfalzziegel ideal

in die Kleinteiligkeit der unterschiedlichen

Dachformen und -flächen ein. Zugleich er -

zeugt die ausgeprägte Wölbung des Ziegels

ein facettenreiches Spiel von Licht und

Schatten, das durch die verschiedenartigen

Teilflächen der Preußensiedlung in Altglieni-

cke noch unterstrichen wird.

Nicht nur die behutsame Sanierung als sol-

che, sondern auch der damit verbundene

Erhalt dieser architektonisch bedeutsamen

Siedlung wurde vielfach beachtet. Sowohl

von ausgewiesenen Experten als auch von

den neuen Mietern, die in die Kleinhäuser der

Preußensiedlung gezogen sind: Junge Famili-

en, Paare, Alleinerziehende. Mit der gesicher-

ten Nutzung aller Wohn- und Lebensräume

erleben Idee und Gartenstadt selbst ihren

wohlverdienten zweiten Frühling.

Mit wechselnden Giebeln und Gau-

ben strukturierte Reihenhäuser

verleihen der Preußensiedlung eine

einzigartige Architektur, die auch

nach der Sanierung erhalten blieb

Nicht nur die Walmdächer und die sich an den Giebeln

anschließenden Mansarddächer deckten die Fachhandwerker

mit den modernen Holzfalzziegeln, sondern auch alle Balkon-

überdachungen, Vordächer und Gesimse. Die Dachziegel prä-

gen so den Charakter der Gartenstadt in besonderer Weise

Eingebundene Biberkehlen, entsprechend dem

historischen Vorbild, zieren die Dächer der 26

Reihenhäuser. Hier eine ungleichhüftig einge-

deckte Kehlung. Herausforderung ist die fachlich

richtige Verbindung der Ziegelreihen beider

Dachflächen und das Erreichen der vorgeschrie-

benen Überdeckung in der Kehle. Das erfordert

viel Erfahrung und Können

46

Page 47: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

BERLINER MORGENPOST | SONNTAG, 9. OKTOBER 2016 * BERLIN | 15

Ein Besuch im größten innerstädtischen Entwicklungsgebiet – und in Berlins nobelster Ecke, wo die letzten Flächenreserven bebaut werden

Hier wächst Dahlems urbane MitteISABELL JÜRGENS

Lange strahlte der Berliner Ortsteil Dah-lem mit seinen vielen prächtigen Villeneine wohlhabende und unveränderlicheGediegenheit aus, die allen aufgeregtenModernismen, die andere Teile der wie-dervereinten Hauptstadt längst ergriffenhatten, weitgehend trotzte. Wohlhabendund gediegen ist Dahlem zwar immernoch – die Unveränderlichkeit jedochhat in den vergangenen Jahren arg gelit-ten. Und das hat durchaus seine Vortei-le, wie ein Ortsbesuch im Kreuzungsbe-reich von Clayallee und ArgentinischerAllee zeigt.

Auf drei Seiten der stark befahrenenKreuzung sind in den vergangenen Jah-ren große Wohnprojekte realisiert wor-den. Und während sich die Alteingeses-senen noch mit nostalgischen Gefühlenan das Deutsch-Amerikanische Volksfesterinnern, das von 1961 bis 2010 immerEnde Juli bis Anfang August auf der„Truman Plaza“ stattfand, haben in denneu entstandenen Apartments und„Townhouses“ längst die ersten Bewoh-ner Einzug gehalten, während gleich da-neben noch an weiteren Bauabschnittengearbeitet wird.

„Ich gehöre auch zu denen, die lie-ber die Festwiese vor der Tür behaltenhätten, statt teure Luxuswohnungen vorder Nase gesetzt zu bekommen“, sagtBarbara Herrmann. Die 45-Jährigewohnt mit ihrer Familie in den Häusernder denkmalgeschützten Tautsiedlung,nur wenige Hundert Meter von den umeinen künstlich angelegten See gruppier-ten Neubauten entfernt. „Inzwischennutze ich aber die guten Einkaufsmög-lichkeiten, die hier entstanden sind. Undin das vietnamesische Restaurant geheich auch gerne, so etwas fehlte hier inder Ecke, das kannte ich bislang nur ausder Innenstadt“, betont sie. Ähnlich se-hen es Felix Aßfalk und seine TochterSophie-Charlotte (9). Die beiden schät-zen vor allem das üppige Eis- und Ku-chenangebot im Wiener Conditorei Caf-feehaus. „Wir wohnen gleich um dieEcke am Hüttenweg“, sagt der 65-Jähri-ge. „In den neuen Häusern wohnenmöchte ich allerdings nicht, die sind mirzu eng aneinandergebaut“, findet er.

Wohnungen in der früherenLuftwaffenkaserneFür Gesprächsstoff hat die neue Nach-barschaft auch schon gesorgt. Die Hard-Candy-Fitness-Kette von Pop-Ikone Ma-donna musste Insolvenz anmelden, dasStudio im neuen Nahversorgungszen-trum an der Clayallee Ecke Argentini-sche Allee hat geschlossen, die Anwoh-ner fragen sich, was wohl aus den 2600Quadratmeter großen Räumen mit dem25-Meter-Innen-Pool wird. Schräggegenüber vom Neubauvorhaben des„urbanen Dorfes“ liegt das Konsulat derVereinigten Staaten von Amerika. Dochdie Amerikaner nutzen längst nur nocheinen kleinen, gut bewachten Teil der1937 von den Nazis als Luftwaffen-Gau-kommando errichteten Kaserne. In diedenkmalgeschützten Gebäude, die sichdie Saargemünder Straße entlangziehen,sind längst die ersten Bewohner einge-zogen. Bis auf knapp 30 sind von den ins-gesamt 290 Wohnungen in den „Me-tropolitan Gardens“, so der Name derWohnanlage, bereits alle fertiggestellt.

Einer der neuen Bewohner ist Mi-chael Weber. Weber ist nicht sein richti-ger Name, den wollte der Unternehmernicht in der Zeitung veröffentlicht wis-sen. Das Unternehmen des Firmengrün-ders aus Münster hat Filialen im gesam-ten Bundesgebiet. „Ich bin oft in derHauptstadt und möchte später mit mei-ner Frau ganz hierherziehen“, so der 57-Jährige. Als Vorhut habe er erst einmalseine 19-Jährige Tochter vorausge-schickt, scherzt er. Die junge Frau hatsich an der Freien Universität einge-schrieben und genießt nun den Luxuseiner mehr als großzügig geratenen Stu-dentenwohnung mit einer Wohnflächevon 200 Quadratmetern in unmittelba-rer Nähe zum Uni-Campus. Dahlem seifür ihn der ideale Wohnort, so Weberweiter. „Mitte ist mir zu wuselig, in Dah-lem habe ich die Großstadt dagegen di-rekt vor der Tür, ohne auf die Nähe zurNatur verzichten zu müssen“, schwärmter. Seinen neuen Nachbarn in den „Me-tropolitan Gardens“ gehe es genauso.„Dazu kommt noch der Charme desDenkmals, der interessanten Geschichtedieser ehemaligen Kaserne“, erzählt derUnternehmer. Überhaupt genieße er dieinternationale Atmosphäre. „Bei unswohnen ja nicht nur Eigennutzer, hier

haben sich auch viele eingemietet, die inden Botschaften ringsum arbeiten“, soWeber. Der Bauträger der „MetropolitanGardens“, die auf Denkmalimmobilienspezialisierte Terraplan, bestätigt We-bers Eindruck: „90 Prozent der Erwerbersind Kapitalanleger aus ganz Deutsch-land, etwa zehn Prozent sind Eigennut-zer aus Berlin“, so Stefanie Egenbergervon der Terraplan. Alle Wohnungen sei-en verkauft.

Auch im dritten großen Bauprojektin Dahlem, dem „Oskar Helene Park“,sind bereits alle 127 neuen Wohneinhei-ten in Form von Doppel- und Reihen-häusern sowie Etagenwohnungen ver-kauft – darunter auch die 77 Mietwoh-nungen, die von der Pensionskasse derÄrzteversorgung Niedersachsen über-nommen wurden, wie Stephan Allner,Geschäftsführer der WohnkompanieBerlin GmbH, sagt. „Wir hätten doppeltso viele Wohnungen bauen können, dieNachfrage war enorm.“ Aber das LandBerlin, von dem Allner das Gelände desehemaligen preußischen Stiftungs-krankenhauses „Oskar-Helene-Heim“mit angrenzendem, 3,7 Hektar großen

Privatwald erworben hat, hatte die Auf-lage gemacht, dass ein Teil des Grund-stücks weiterhin medizinisch genutztwerden muss. Neben einer Kita undeiner Seniorenresidenz mit weiteren 116Wohnungen ist deshalb auch ein Ärzte-zentrum entstanden. Besonders schnellseien die 15 Reihenhäuser an der Clay-allee und die Doppelhaushälften wegge-wesen, die unmittelbar an die Privatgär-ten der alteingesessenen Nachbarn ander Waltraudstraße angrenzen, so All-ner. Die Preise von 4500 bis 7000 Euroje Quadratmeter seien angesichts derguten Lage und des fortschrittlichenEnergiekonzepts der Wohnanlage – „wirnutzen Geothermie“ – angemessen.„Unsere Käufer und Mieter sind Ärzte,Angestellte und Juristen, die mit ihrenFamilien in ruhiger und grüner Umge-bung wohnen wollen“, sagt Allner. Ty-pisch für die Erwerber sei die Familie,die in den nächsten Tagen in die nochnicht ganz fertiggestellte Doppelhaus-hälfte einziehen werde: „Eine Lehrerinund ein kaufmännischer Abteilungsleitermit zwei Kindern, die zuvor in Lichter-felde gewohnt haben“, so Allner.

Dass auf dem ehemaligen Klinik-areal viele alte Bäume gefällt wurden,hatte während der Bauzeit in der Nach-barschaft für Empörung gesorgt. Inzwi-schen jedoch haben sich die Wogen ge-glättet – auch weil Allner in Absprachemit den Naturschützern vom BUND unddem Grünflächenamt gehandelt hatte.Denn bei vielen der gefällten Bäume hat-te es sich um etwa 200 Jahre alte Kieferngehandelt, die ihren Zenit bereits über-schritten hatten. „Wir haben auch einornithologisches Gutachten eingeholt,das bestätigt, dass von den 27 vorgefun-denen Vogelarten nach dem Abschlussder Arbeiten immer noch alle da sind“,so Allner weiter.

ÄltereWohnblöckemüssendenNeubautenweichenNicht nur Naturfreunde, auch die Mie-ter- und Händlerinitiativen der angren-zenden Siedlungen hatten zu Beginn dervielen Baumaßnahmen in der Nachbar-schaft Befürchtungen, dass preiswerterWohnraum vernichtet wird. Eine be-gründete Sorge: drei ältere Wohnblöckemit rund 70 Wohnungen wurden 2011abgerissen, um Platz zu schaffen für„Dahlem Paradise“, eine rundum einge-zäunte Luxus-Wohnsiedlung mit 54Wohnungen AmHegewinkel.

„Doch insgesamt muss man sagen,dass die Wohnungen, die etwa im Oskar-Helene-Park oder in den alten Kasernenentstanden sind, in das Mietgefüge inDahlem passen“, so Uwe Köhne, Frak-tionschef der Grünen in der Zehlendor-fer Bezirksverordneten-Versammlung(BVV). Die meisten Wohnungen dortwerden zwar für zwölf bis 14 Euro jeQuadratmeter und Monat vermietet –für Neubauten ist das auch im Vergleichmit weniger noblen Berliner Stadtteileninzwischen ein durchschnittlicher Preis.

Dass weder bei den bereits erwähn-ten, noch bei den im angrenzenden Orts-teil Zehlendorf im Bau befindlichenWohnkomplex „Alte Gärtnerei“ an derSchlettstadter Straße Sozialwohnungenvorgesehen wurden, hat jedoch nichtsdamit zu tun, dass das feine Dahlem denBesserverdienern vorbehalten werdensoll, versichert Steglitz-Zehlendorfs Bür-germeister Norbert Kopp (CDU). DieProjekte basierten schlicht auf bereits äl-teren Planungen. Erst seit 2014 sieht je-doch das „Berliner Modell der koopera-tiven Baulandentwicklung“ vor, dass beigrößeren Bauvorhaben 25 Prozent derneuen Wohneinheiten verpflichtend So-zialwohnungen sein müssen. Immerhin:„Auf dem Areal der ehemaligen Bezirks-gärtnerei Zehlendorf zwischen Fischer-hüttenstraße und Sven-Hedin-Straßesoll das auch stattfinden“, berichtetKopp. Das ist zwar nicht mehr Dahlem,jedoch ebenfalls beste Zehlendorfer Ru-higlage.

Die Wohnanlage „Oskar Helene Park“ ist nahezu fertig, alle Wohnungen sind bereits verkauft. Die Käufer stammen nach Auskunft des Bauherren „aus der bürgerlichen Mittelschicht“ SERGEJ GLANZE

Auf der Truman Plaza stehen jetzt Cafés und Geschäfte. Sophie-Charlotte(9) und Felix Aßfalk (65) gefällt das RICARDA SPIEGEL

Wohnungsbau rund um die Clayallee

Truman Plaza Auf dem Gelände deralten Truman Plaza entstehen in vierBauabschnitten auf einer Fläche vonrund 50.000 Quadratmetern 129Wohneinheiten. Alle Wohnungen undVillen bis auf eine 83 Quadratmetergroße Einheit mit 120 Quadratmetergroßem Privatgarten (Kaufpreis:410.000 Euro) sind bereits verkauft. Inder Mitte wurde ein künstlicher, 6700Quadratmeter großer See angelegt. Seitgut zwei Jahren fertig ist das Nahversor-gungszentrum, das die Wohnanlage zurEcke Clayallee und Argentinische Alleehin abschirmt. Auf einer Teilfläche derTruman Plaza an der Ecke Clayallee undHüttenweg sollen weitere 80 Mietwoh-nungen, Läden sowie eine Kita entste-hen. Für dieses Bauvorhaben steht dieBaugenehmigung noch aus.

Oskar-Helene-Park Auf dem 38.000Quadratmeter großen Krankenhaus-areal des alten Oskar-Helene-Heimssind 127 Wohneinheiten in Form vonDoppel- und Reihenhäusern sowieEtagenwohnungen entstanden, da-runter 77 Mietwohnungen. Auf demOstteil des Geländes ist zudem einneuer Gesundheitsstandort mit Arztpra-xen und der Kita-Neubau für die „Kid-dies International“ sowie die Senioren-residenz „Villa Clay“ mit 116 barrierefrei-en Apartments entstanden.

TheMetropolitan Gardens Die ehe-mals als US-Headquarter genutztendenkmalgeschützten Kasernen hinterdem amerikanischen Konsulat an derClayallee sind in vergangenen Jahrenschrittweise zuWohngebäuden umge-wandelt worden. Bis auf 27 Wohnungensind von den 290Wohneinheiten be-reits alle fertiggestellt und bezogen, sodie Terraplan, die das Bauvorhabenrealisiert hat.

Alte Gärtnerei Nicht mehr im OrtsteilDahlem, sondern bereits im OrtsteilZehlendorf, liegt ein weiteres großesWohnungsbauvorhaben. An der EckeSundgauer Straße und SchlettstadterStraße, wo die Gärtnerei Rothe bis vorwenigen Jahren ihre Gewächshäuserhatte, entsteht aktuell das neueWohn-quartier „Alte Gärtnerei“. Auf 19.000Quadratmetern werden verteilt auf elfMehrfamilienhäuser 111 Eigentumswoh-nungen errichtet, die ab 4749 Euro jeQuadratmeter kosten sollen.

Dahlem Paradise Am Hegewinkelwurden auf 18.000 Quadratmetern 54Wohnungen, 14 Doppelhaushälften, vierReihenhäuser, sechs Apartmenthäuserauf einem Areal errichtet, für die Blöckeder US-Armee-Siedlung abgerissenwurden. 2013 wurde das Wohnensem-ble fertiggestellt und bezogen. ij

100 m

Clayallee

Clayallee

Ihnestr

Re

Le

Meisenstr

Hüttenweg

Stew

rdWaltraudstr

Dreipfuhlpark

Dreipfuhl

l el er

le e ei

BERLIN

Baugebiete in Zehlendorf

Dahlem

EGLITZZEHLENDORF

PA

GA

Die ehemalige Luftwaffenkaserne wurde saniert und zum Wohnquartier„Metropolitan Gardens“ umgebaut BM/TERRAPLAN, NÜRNBERG BERND HIEPE

47

Page 48: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

immobilienmanager

AWARD 2016

DIE PREISTRÄGER

48

Page 49: Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 · 2018. 1. 24. · Pressemappe Olympisches Dorf Sep 2017 Wachstumsregion Berliner Westen Karls, DM & Co ... SZ-Online, 04.07.2017 19 - 20 Das

präsentiert von

GEWINNER

SHORT LIST

SHORT LIST

ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co.KG

Terraplan Grundstücksentwicklungs-gesellschaft mbH

PPANNNDIOONN RRReaall Esttatte GmbH

PANDION Belvedere – Konversion nach Plan B

In Köln-Müngersdorf befand sich – inmitten einer von Einfamilienhäusern

geprägten Wohnsiedlung – die ehemalige DEG-Hauptverwaltung. Im

ersten Planungsentwurf wollte Pandion das leer stehende Bürogebäude

abreißen und auf dem Grundstück eine architektonisch hochwertige

Wohnbebauung errichten. Nach unerwartet starken Protesten der An-

wohner und einem Umschwenken der Stadtpolitik war eine komplette

Neuplanung erforderlich. Pandion hielt aber am Ziel, hier Wohnungen

statt Büros anzubieten, fest und entwickelte ein Konzept für die enormen

Gebäudetiefen sowie die ungünstige Aufteilung und Erschließung des

Bürohauses und tat den strengen Brandschutzvorgaben der geltenden

Hochhausverordnung Genüge. Pandion gelang es so, das für eine Um-

nutzung denkbar ungeeignete Bürohaus der 1970er Jahre in eine erst-

rangige Wohnimmobilie mit modernen Grundrissen zu verwandeln. Die

Umnutzung des ehemaligen DEG-Gebäudes beseitigt eine städtebauliche

Fehlentwicklung. Die Fachjury zeigte sich zudem von der Beharrlichkeit

und Kreativität des Unternehmens tief beeindruckt.

Marstall, Ludwigsburg

2013 begann die ECE mit der vollständigen baulichen Umstrukturierung

des bestehenden Einkaufszentrums und dessen städtischem Umfeld.

Zum Zeitpunkt der Übergabe an die ECE handelte es sich beim Marstall

um eine „Dead Mall“ mit nur noch drei Einzelhändlern. Herausfordernd

waren zudem die komplexe Eigentümerstruktur, die maroden techni-

schen Anlagen und die komplizierte Baustellenlogistik. Die ECE inves-

tierte rund 100 Millionen Euro in die Revitalisierung des Einkaufszent-

rums und konnte rund 70 Geschäfte dort ansiedeln. Der Imagewechsel

der „Unteren Stadt“ ist durch das Refurbishment selbst und durch die

Umgestaltung der Umgebung hervorragend gelungen.

Château de Roon

Terraplan gelang es, ein Schloss der Neo-Renaissance in eine neue

Nutzung für gehobenes Wohnen zu überführen. Das in Teilen zerstörte

Schloss bei Potsdam beherbergt heute 36 Eigentumswohnungen, die

trotz schwieriger baulicher Voraussetzungen modernen Ansprüchen

genügen. Unterschiedliche Wohnungstypen nutzen geschickt die vor-

handenen baulichen Gegebenheiten. Neue Bauteile heben sich in Stil

und Materialwahl bewusst vom historischen Bestand ab und machen

die Baugeschichte ablesbar. Das Energiekonzept ist für die Umnutzung

solcher Bestandsgebäude zukunftsweisend: Ein Blockheizkraftwerk

versorgt die Wohnungen umweltfreundlich und wirtschaftlich mit

Strom und Wärme.

KATEGORIE PROJEKTENTWICKLUNG BESTANDD

49