36
PR ESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019 PRESSEKONTAKT Marina Schuster Leiterin Presse / Pressesprecherin T +49 (0)211-566 42-500 [email protected] KUNSTPALAST Ehrenhof 4-5 40479 Düsseldorf www.kunstpalast.de Christina Bolius Mitarbeiterin Presse T +49 (0)211-566 42-502 [email protected] SEITE 1/6 „Zu schön, um wahr zu sein“ – Das Junge Rheinland 7. Februar 2019 bis 2. Juni 2019 Am 24. Februar 2019 jährt sich zum 100. Mal die Gründung der Künstlervereinigung Das Junge Rheinland. Der Kunstpalast erinnert in einer 120 Gemälde, Skulpturen und Arbeiten auf Papier sowie zahlreiche Dokumente umfassenden Ausstellung an diese Gruppierung. Dem Jungen Rheinland gehörten bis 1933 über 400 Künstlerinnen und Künstler an, von denen viele aus Düsseldorf und der näheren Umgebung stammten. Neben der Malerei, Grafik, Bildhauerei, Angewandten Kunst und Architektur waren im Jungen Rheinland auch Dichtung und Schau- spielkunst vertreten. Als Mitglied der Künstlervereinigung beschrieb Max Ernst rückblickend den gemeinsamen „Durst nach Leben, Poesie, nach Freiheit, dem Absoluten, nach Wissen“ als „zu schön, um wahr zu sein.“ Das Junge Rheinland veranschaulicht eine besonders lebendige Phase der rheinischen Kunst- entwicklung. Das 100-jährige Gründungsjubiläum ist uns ein willkommener Anlass, auf die wechselvolle Geschichte dieser Gruppe zurückzublicken, die das Kunstleben der Stadt Düsseldorf und der Region in bedeutender Weise mitgeprägt hat“, erklärt Felix Krämer, General- direktor Kunstpalast. „Unser Haus ist mit seinen umfangreichen Sammlungsbeständen ein ganz wesentlicher Teil dieser Geschichte.“ Für den Aufbau der Sammlung des 1913 gegründeten Museums hat Karl Koetschau (1868– 1949) als damaliger Direktor der Städtischen Kunstsammlungen Düsseldorf zahlreiche Werke aus dem Umfeld des Jungen Rheinland angekauft. Das Ensemble am Ehrenhof mit dem hufeisenförmigen Museumsgebäude, der heutigen Tonhalle, dem NRW-Forum sowie der nahegelegenen Rheinterrasse wurde von dem Architekten Wilhelm Kreis, einem Mitglied der Künstlervereinigung, für die Große Ausstellung Düsseldorf 1926 für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen (GeSoLei) entworfen. Für die künstlerische Ausstattung beauftragte er vor allem Künstler des Jungen Rheinland.

PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EM I TTE I LU N G 4. Februar 2019

PRESSEKONTAKT

Marina Schuster Leiterin Presse / Pressesprecherin T +49 (0)211-566 42-500 [email protected]

KUNSTPALAST

Ehrenhof 4-5 40479 Düsseldorf www.kunstpalast.de

Christina Bolius Mitarbeiterin Presse T +49 (0)211-566 42-502 [email protected]

SEITE

1/6

„Zu schön, um wahr zu sein“ – Das Junge Rheinland

7. Februar 2019 bis 2. Juni 2019

Am 24. Februar 2019 jährt sich zum 100. Mal die Gründung der Künstlervereinigung Das Junge

Rheinland. Der Kunstpalast erinnert in einer 120 Gemälde, Skulpturen und Arbeiten auf Papier

sowie zahlreiche Dokumente umfassenden Ausstellung an diese Gruppierung. Dem Jungen

Rheinland gehörten bis 1933 über 400 Künstlerinnen und Künstler an, von denen viele aus

Düsseldorf und der näheren Umgebung stammten. Neben der Malerei, Grafik, Bildhauerei,

Angewandten Kunst und Architektur waren im Jungen Rheinland auch Dichtung und Schau-

spielkunst vertreten. Als Mitglied der Künstlervereinigung beschrieb Max Ernst rückblickend

den gemeinsamen „Durst nach Leben, Poesie, nach Freiheit, dem Absoluten, nach Wissen“ als

„zu schön, um wahr zu sein.“

„Das Junge Rheinland veranschaulicht eine besonders lebendige Phase der rheinischen Kunst-

entwicklung. Das 100-jährige Gründungsjubiläum ist uns ein willkommener Anlass, auf die

wechselvolle Geschichte dieser Gruppe zurückzublicken, die das Kunstleben der Stadt

Düsseldorf und der Region in bedeutender Weise mitgeprägt hat“, erklärt Felix Krämer, General-

direktor Kunstpalast. „Unser Haus ist mit seinen umfangreichen Sammlungsbeständen ein

ganz wesentlicher Teil dieser Geschichte.“

Für den Aufbau der Sammlung des 1913 gegründeten Museums hat Karl Koetschau (1868–

1949) als damaliger Direktor der Städtischen Kunstsammlungen Düsseldorf zahlreiche Werke

aus dem Umfeld des Jungen Rheinland angekauft. Das Ensemble am Ehrenhof mit dem

hufeisenförmigen Museumsgebäude, der heutigen Tonhalle, dem NRW-Forum sowie der

nahegelegenen Rheinterrasse wurde von dem Architekten Wilhelm Kreis, einem Mitglied der

Künstlervereinigung, für die Große Ausstellung Düsseldorf 1926 für Gesundheitspflege,

soziale Fürsorge und Leibesübungen (GeSoLei) entworfen. Für die künstlerische Ausstattung

beauftragte er vor allem Künstler des Jungen Rheinland.

Page 2: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EM I TTE I LU N G 4. Februar 2019

PRESSEKONTAKT

Marina Schuster Leiterin Presse / Pressesprecherin T +49 (0)211-566 42-500 [email protected]

KUNSTPALAST

Ehrenhof 4-5 40479 Düsseldorf www.kunstpalast.de

Christina Bolius Mitarbeiterin Presse T +49 (0)211-566 42-502 [email protected]

SEITE

2/6

Das Junge Rheinland hatte sich unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkrieges in Folge

eines Aufrufs des Dichters Herbert Eulenberg (1876–1949), des Malers Arthur Kaufmann

(1888–1971) und des Illustrators und Schriftstellers Adolf Uzarski (1885–1970) als ein Sammel-

becken für Künstler und Intellektuelle verschiedendster Fachrichtungen formiert. „Die

Gründer des Jungen Rheinland wollten möglichst vielen Kunstschaffenden, auch über

regionale und Ländergrenzen hinweg, ein Forum für Ausstellungen und Diskussionen

bieten. Sie blieben deshalb bewusst offen in ihrem ästhetischen Programm. Nur der jugend-

liche Elan der Beteiligten sollte zählen“, betonen die Ausstellungskuratoren Kay Heymer und

Daniel Cremer. „Insbesondere die Anfangsjahre von 1919 bis 1922 waren von großem Enthu-

siasmus und einer besonderen Aufbruchsstimmung getragen.“

Das Spektrum der Mitwirkenden spiegelte von Beginn an eine große stilistische Vielfalt an

progressiven und konservativen Stilrichtungen wider. Dem Publikum wurden in den Aus-

stellungen des Jungen Rheinland Werke von rheinischen Expressionisten wie Walter Ophey

sowie von Vertretern der ausklingenden Düsseldorfer Malerschule wie Fritz Westendorp,

aber auch Arbeiten von jungen Künstlern wie Jankel Adler, Ernst Gottschalk oder Otto

Pankok sowie von jung verstorbenen Künstlern wie August Macke oder Wilhelm Lehmbruck

präsentiert.

Die Ausstellung veranschaulicht die Komplexität und Interdisziplinarität dieser heterogenen

Künstlervereinigung durch eine Auswahl der im Jungen Rheinland aufscheinenden künstle-

rischen Positionen. Im ersten Raum trifft der Besucher beim Ausstellungsrundgang auf das

berühmte Gruppenporträt Zeitgenossen von Arthur Kaufmann mit einer sich um die legendäre

Kunsthändlerin Johanna Ey (1864–1947) sammelnden Künstlerschar. Es folgen Werke, die die

von Anfang an im Jungen Rheinland bestehende stilistische Bandbreite vorstellen. Das

Gemälde Blick auf das Pantheon von Franz Westendorp und das Gurkenstillleben von Ernst te

Peerdt stehen beispielhaft für eine Malerei, die von Impressionismus und Akademie geprägt

und konservativ ist. Die Vier Mädchen von August Macke und die Große Felsenlandschaft von

Walter Ophey repräsentieren den Rheinischen Expressionismus, das Bild Flucht nach Ägypten

Page 3: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EM I TTE I LU N G 4. Februar 2019

PRESSEKONTAKT

Marina Schuster Leiterin Presse / Pressesprecherin T +49 (0)211-566 42-500 [email protected]

KUNSTPALAST

Ehrenhof 4-5 40479 Düsseldorf www.kunstpalast.de

Christina Bolius Mitarbeiterin Presse T +49 (0)211-566 42-502 [email protected]

SEITE

3/6

von Hans Schüz steht stellvertretend für eine ganze Reihe von Künstlern, die sich zum Teil

aufgrund der Erfahrung der Kriegsteilnahme verstärkt religiösen Themen zuwandten.

Den Kernbereich der Ausstellung bilden Werke von 12 exemplarisch ausgewählten Protagonis-

ten wie Otto Dix, Max Ernst, Wilhelm Kreis, Carl Lauterbach, Heinrich Nauen, Lotte B. Prechner,

Karl Schwesig, Adolf Uzarski, Erwin Wendt, Walter von Wecus, Gert H. Wollheim und Marta

Worringer. Es handelt sich um Künstlerinnen und Künstler, deren Entwicklung die Schlüssel-

fragen der Geschichte des Jungen Rheinland beispielhaft veranschaulichen: die traumatische

Kriegserfahrung, die entweder zur Politisierung oder zu introvertierter Selbstbesinnung führen

konnte, die Konflikte um fortschrittliche und moderate künstlerische Haltungen, die Marginali-

sierung von Frauen, das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Generationen, das Beziehungs-

geflecht zwischen Akademie, Museum und freien Künstlern, das Aufkeimen des Faschismus

und die unterschiedlichen Reaktionen darauf.

Die wachsenden Konflikte zwischen avantgardistischer Programmatik, politischem Engage-

ment und dem täglichen Existenzkampf, die das Leben der Kunstschaffenden in der

Weimarer Republik prägte, fanden im Jungen Rheinland ihren Ausdruck in öffentlich

werdenden Streitigkeiten, in Austritten oder Abspaltungen sowie einer Auflösung mit an-

schließender Neugründung.

Viele der aktiven Künstlerinnen und Künstler der bis 1933 existierenden Gruppierung Junges

Rheinland wurden verfemt, verfolgt und im Extremfall – wie der aufgrund seines politischen

Engagements verhaftete Maler Karl Schwesig – gefoltert oder wie die jüdischen Maler Julo

Levin und Franz Monjau ermordet. Die Rheinische Sezession, die Nachfolge-Gruppe des

Jungen Rheinland, wurde 1938 durch die Nationalsozialisten verboten.

Die Geschichte des Jungen Rheinland markiert für die Kunststadt Düsseldorf einen wesent-

lichen Augenblick künstlerischer und intellektueller Freiheit, der die Weimarer Jahre der

deutschen Geschichte auch in Düsseldorf bis zu ihrem jähen Ende 1933 strahlen ließ.

Page 4: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EM I TTE I LU N G 4. Februar 2019

PRESSEKONTAKT

Marina Schuster Leiterin Presse / Pressesprecherin T +49 (0)211-566 42-500 [email protected]

KUNSTPALAST

Ehrenhof 4-5 40479 Düsseldorf www.kunstpalast.de

Christina Bolius Mitarbeiterin Presse T +49 (0)211-566 42-502 [email protected]

SEITE

4/6

Die Ausstellung wird gefördert von E.ON, der Kulturstiftung der Länder, der Stiftung Kunst,

Kultur und Soziales der Sparda-Bank West und dem Landschaftsverband Rheinland.

Die Gerda Henkel Stiftung hat ein gemeinsames Forschungsvorhaben der Heinrich-Heine-

Universität und des Kunstpalastes über „Das Junge Rheinland 1919–1932. Dynamiken eines

Künstlernetzwerks“ gefördert. Ergebnisse dieses Projekts sind in die Ausstellungskonzeption

und in Form eines innovativen WhatsApp-Guides auch in die Vermittlungsarbeit einge-

flossen.

„Zu schön, um wahr zu sein“ – Das Junge Rheinland ist Teil des Bauhaus-Jubiläums in NRW.

100 jahre bauhaus im westen ist ein Projekt des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissen-

schaft und der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe. Schirmherrin ist Isabel

Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Pressebilder zur o. g. Ausstellung finden Sie zum Download bereit unter:

www.kunstpalast.de/presse

___________________________________________________________________

Ausstellungsvorschau (Termine unter Vorbehalt, Stand Januar 2019)

8.3.2019 – 10.6.2019: Fotografinnen an der Front. Von Lee Miller bis Anja Niedringhaus

28.3.2019 – 16.6.2019: FABELFAKT - Pia Fries.

30.6.2019 – 4.8.2019: DIE GROSSE Kunstausstellung NRW

29.8.2019 – 2.2.2020: Norbert Tadeusz

5.9.2019 – 5.1.2020: Utopie und Untergang. Kunst in der DDR

19.9.2019 – 5.1.2020: Pierre Cardin. Mode Marke Mythos

Page 5: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EM I TTE I LU N G 4. Februar 2019

PRESSEKONTAKT

Marina Schuster Leiterin Presse / Pressesprecherin T +49 (0)211-566 42-500 [email protected]

KUNSTPALAST

Ehrenhof 4-5 40479 Düsseldorf www.kunstpalast.de

Christina Bolius Mitarbeiterin Presse T +49 (0)211-566 42-502 [email protected]

SEITE

5/6

Laufzeit 7. Februar 2019 bis 2. Juni 2019

Öffnungszeiten Di – So 11–18 h, Do 11–21 h, Mo geschlossen

Feiertagsöffnungen siehe www.kunstpalast.de

Eintrittspreise Kombiticket 14 €, 11 € ermäßigt,

Einzelausstellung 10 €, 8 € ermäßigt

Kinder unter 13 Jahren freier Eintritt,

Jugendliche von 13 bis 17 Jahre 2 €

Tickets online buchbar unter www.kunstpalast.de

Katalog Begleitend zur Ausstellung erscheint ein 280 Seiten und

über 250 Abbildungen umfassender Katalog im Wienand

Verlag mit Texten von Daniel Cremer, Kay Heymer, Anne

Rodler, Jens-Henning Ullner, Andrea von Hülsen-Esch

und Carolin Wurzbacher.

Museumsausgabe: 29,80 €;

Buchhandelsausgabe: ca. 39,80 €

Audioguide 70 Min, in deutscher Sprache, 3 €

WhatsApp-Guide mit interaktiven Chats zu ausgewählten Kunstwerken,

kostenfrei

Begleitheft für Kinder für Kinder ab 5 Jahre, zum Entdecken und Zeichnen,

kostenfrei

Page 6: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EM I TTE I LU N G 4. Februar 2019

PRESSEKONTAKT

Marina Schuster Leiterin Presse / Pressesprecherin T +49 (0)211-566 42-500 [email protected]

KUNSTPALAST

Ehrenhof 4-5 40479 Düsseldorf www.kunstpalast.de

Christina Bolius Mitarbeiterin Presse T +49 (0)211-566 42-502 [email protected]

SEITE

6/6

Förderer E.ON

Kulturstiftung der Länder

Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank West

Landschaftsverband Rheinland

Sparda-Tag 12. Mai 2019, freier Eintritt und Programm mit

Führungen und Workshops

Kulturpartner WDR 3

Kooperationspartner Düsseldorf Tourismus

Düsseldorfer Privatbrauerei Frankenheim

Hotels Hotelpakete:

Düsseldorf Tourismus GmbH bietet ein Hotelpackage

zur Ausstellung an.

Buchung unter:

https://www.duesseldorf-tourismus.de/Rheinland

Hotelempfehlungen:

Derag Livinghotel de Medici, Mühlenstr. 31,

Hotel Indigo, Kaiserswerther Str. 20,

www.ihg.com

Hotel Meliá, Inselstr. 2,

www.melia.com

Hotel Hyatt Regency, Speditionsstr. 19,

[email protected]

Page 7: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EM I TTE I LU N G 8. Januar 2019

PRESSEKONTAKT Marina Schuster

Leiterin Presse / Pressesprecherin

T +49 (0)211-566 42 500

[email protected]

KUNSTPALAST Ehrenhof 4-5

40479 Düsseldorf

www.kunstpalast.de

Christina Bolius

Mitarbeiterin Presse

T +49 (0)211-566 42 502

[email protected]

SEITE 1/2

„Zu schön, um wahr zu sein“ – Das Junge Rheinland

Übersicht aller in der Ausstellung vertretene Künstlerinnen und Künstler

Die 12 besonders präsentierten Protagonisten sind mit * markiert.

Jankel Adler (1895–1949)

Otto Dix (1891–1969)*

Max Ernst (1891–1976)*

Ernst Gottschalk (1877–1942)

Arthur Kaufmann (1888–1971)

Wilhelm Kreis (1873–1955)*

Carl Lauterbach (1906–1991)*

Wilhelm Lehmbruck (1881–1919)

Juvo Levin (1901–1943)

August Macke (1887–1914)

Franz Monjau (1903–1945)

Heinrich Nauen (1880–1940)*

Walter Ophey (1882–1930)

Otto Pankok (1893–1966)

Page 8: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EM I TTE I LU N G 8. Januar 2019

PRESSEKONTAKT Marina Schuster

Leiterin Presse / Pressesprecherin

T +49 (0)211-566 42 500

[email protected]

KUNSTPALAST Ehrenhof 4-5

40479 Düsseldorf

www.kunstpalast.de

Christina Bolius

Mitarbeiterin Presse

T +49 (0)211-566 42 502

[email protected]

SEITE 2/2

Ernst te Peerdt (1852–1932)

Lotte B. Prechner (1877–1967)*

Hans Schüz (1883–1922)

Karl Schwesig (1898–1955)*

Adolf Uzarski (1885–1970)*

Walter von Wecus (1893–1977)*

Erwin Wendt (1900–1951)*

Fritz Westendorp (1867–1926)

Gert H. Wollheim (1894–1974)*

Marta Worringer (1881–1965)*

Page 9: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EMITTE ILUN G

PRESSEKONTAKT KUNSTPALAST SEITE

„Zu schön, um wahr zu sein“ – Das Junge Rheinland

BEGLEITPROGRAMM

ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN:

TAG DES JUNGEN RHEINLAND

WORKSHOPS FÜR KINDER von 5 – 7 JAHREN

Page 10: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EMITTE ILUN G

PRESSEKONTAKT KUNSTPALAST SEITE

FAMILIENPROGRAMM

THEMENFÜHRUNGEN

Page 11: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EMITTE ILUN G

PRESSEKONTAKT KUNSTPALAST SEITE

VORTRAG IM HAUS DER UNIVERSITÄT

GESPRÄCHSREIHE PERSPEKTIVWECHSEL

Page 12: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EMITTE ILUN G

PRESSEKONTAKT KUNSTPALAST SEITE

NACHT DER MUSEEN

LESUNG IN DER AUSSTELLUNG

Page 13: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EMITTE ILUN G

PRESSEKONTAKT KUNSTPALAST SEITE

GESPRÄCH VOR BILDERN

SPARDA-TAG

Page 14: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EM I TTE I LU N G 28. Januar 2019

PRESSEKONTAKT

Marina Schuster

Leiterin Presse / Pressesprecherin

T +49 (0)211-566 42 500

[email protected]

KUNSTPALAST

Ehrenhof 4-5

40479 Düsseldorf

www.kunstpalast.de

Christina Bolius

Mitarbeiterin Presse

T +49 (0)211-566 42 502

[email protected]

SEITE 1/9

„Zu schön, um wahr zu sein“ – Das Junge Rheinland WANDTEXTE

Vor 100 Jahren wurde in Düsseldorf die Künstlervereinigung Das Junge Rheinland gegründet –

ein Anlass, auf die wechselvolle Geschichte dieser Gruppe zurückzublicken, die das Kunstleben

der Stadt wesentlich mitgeprägt hat. Die Gründer wollten möglichst vielen Künstlerinnen und

Künstlern ein Forum für Ausstellungen und Diskussionen bieten, weshalb sie ihr ästhetisches

Programm bewusst offenließen; allein der jugendliche Elan der Beteiligten sollte zählen.

Hunderte von Malern, Bildhauern, Zeichnern, Architekten, Schriftstellern, Schauspielern und

Regisseuren fühlten sich vom Aufruf des Dichters Herbert Eulenberg, des Malers Arthur

Kaufmann und des Illustrators und Schriftstellers Adolf Uzarski angesprochen und wirkten mit.

Die Anfangsjahre von 1919 bis 1922 waren von großem Enthusiasmus getragen, der vieles

möglich machte und in der Erinnerung des berühmten Mitglieds Max Ernst in der Tat „zu

schön, um wahr zu sein“ wirken mochte.

Die Ausstellung versammelt zwölf Künstlerinnen und Künstler, in deren Entwicklung die

Schlüsselfragen der Vereinigung des Jungen Rheinland anschaulich werden.

Chronologie

November 1918

Aufruf zum „Zusammenschluss der gesamten Rheinischen Künstlerschaft“.

24. Februar 1919

Gründung des Jungen Rheinland in Düsseldorf.

Pfingsten 1919

Gründung des Weißen Reiter in Neuss mit Mitgliedern des Jungen Rheinland.

22. Juni bis 20. Juli 1919

Erste Ausstellung des Jungen Rheinland in der Städtischen Kunsthalle Düsseldorf.

Page 15: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EM I TTE I LU N G 28. Januar 2019

PRESSEKONTAKT

Marina Schuster

Leiterin Presse / Pressesprecherin

T +49 (0)211-566 42 500

[email protected]

KUNSTPALAST

Ehrenhof 4-5

40479 Düsseldorf

www.kunstpalast.de

Christina Bolius

Mitarbeiterin Presse

T +49 (0)211-566 42 502

[email protected]

SEITE 2/9

2. bis 30. November 1919

Das Junge Rheinland. Erste Wanderausstellung in der Ruhmeshalle Barmen.

15. Mai bis 3. Oktober 1920

Mitglieder des Jungen Rheinland beteiligen sich erstmals an der Großen Kunstausstellung

Düsseldorf im Kunstpalast.

14. Juli 1921

Das Junge Rheinland tritt nach einem Streit aus der Arbeitsgemeinschaft Düsseldorfer Künstler

aus und verlegt seine Geschäftsräume in die Galerie von Johanna Ey.

Oktober 1921 bis Juli 1922

Die Zeitschrift Das Junge Rheinland erscheint in insgesamt 10 Heften.

Januar 1922

Aufruf zur Gründung des Kartells fortschrittlicher Künstlergruppen in Deutschland und zum

Boykott der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1922.

28. Mai bis 3 Juli 1922

I. Internationale Kunstausstellung Düsseldorf 1922 im Warenhaus Leonhard Tietz.

November 1923

Nach Streitigkeiten innerhalb des Jungen Rheinland spaltet sich die Rheingruppe ab.

8. Mai bis 15. Oktober 1926

Große Ausstellung Düsseldorf 1926 für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen

(GeSoLei). Die künstlerische Gesamtleitung wird dem Architekten Wilhelm Kreis übertragen.

Mai bis Oktober 1928

Ausstellung Deutsche Kunst Düsseldorf 1928 im Kunstpalast.

Zusammenschluss des Jungen Rheinland, der Rheingruppe und weiterer Künstlergruppen zur

Rheinischen Sezession.

1929

Jubiläumsausstellung der Rheinischen Sezession in der Städtischen Kunsthalle.

28. Juli 1933

Durch den Erlass zur „Neuordnung im Kunstleben und zur Gleichschaltung sämtlicher

Künstlervereine und Kunstvereine“ werden das Junge Rheinland und die Rheingruppe

aufgelöst. Die Rheinische Sezession bleibt noch bis 1938 bestehen.

Page 16: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EM I TTE I LU N G 28. Januar 2019

PRESSEKONTAKT

Marina Schuster

Leiterin Presse / Pressesprecherin

T +49 (0)211-566 42 500

[email protected]

KUNSTPALAST

Ehrenhof 4-5

40479 Düsseldorf

www.kunstpalast.de

Christina Bolius

Mitarbeiterin Presse

T +49 (0)211-566 42 502

[email protected]

SEITE 3/9

6. Juli und 26. August 1937

Beschlagnahme von Kunstwerken von Vertretern des Jungen Rheinland aus den städtischen

Kunstsammlungen.

Wilhelm Kreis

Der Architekt Wilhelm Kreis (1873–1955) gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Jungen

Rheinland. In Düsseldorf war er zunächst als Direktor der Kunstgewerbeschule tätig, ehe diese

nach dem Ersten Weltkrieg aufgelöst und in die Kunstakademie integriert wurde. An der

Akademie übernahm Kreis die Professur für monumentale Baukunst. Seinen größten Auftrag

erhielt er mit der künstlerischen Gesamtleitung für die Große Ausstellung Düsseldorf 1926 für

Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen (GeSoLei). Kreis errichtete alle vier

Dauerbauten – die Rheinhalle (heute Tonhalle), das Reichsmuseum für Gesellschafts- und

Wirtschaftskunde (heute NRW-Forum), den Ehrenhof (heute Kunstpalast) und das Restaurant

Rheinterrassen. Das Ensemble wurde schnell als „Beginn einer neuen Monumentalkunst“

gefeiert. Die Aufträge für die malerische und plastische Ausstattung der Gebäude vergab Kreis

bevorzugt an Künstler, die er aus dem Jungen Rheinland kannte. Es war das erste Mal, dass

Mitglieder der Vereinigung größere städtische Aufträge erhielten. Nach dem Ende der GeSoLei

verließ Kreis Düsseldorf und zog nach Dresden. In den 1930er-Jahren zählte er zu den

führenden Architekten Deutschlands. Er wurde von Adolf Hitler zu einem von nur zwei

Generalbauräten ernannt und stieg bis zum Präsidenten der Reichskammer der Bildenden

Künste auf.

Walter von Wecus

Walter von Wecus (1893–1977) gehörte zu den namentlich genannten Künstlern, an die der

Gründungsaufruf zum Jungen Rheinland gerichtet war. Er studierte von 1908 – unterbrochen

von einer Malerlehre – bis 1914 an der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule. Dort zählte auch

Page 17: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EM I TTE I LU N G 28. Januar 2019

PRESSEKONTAKT

Marina Schuster

Leiterin Presse / Pressesprecherin

T +49 (0)211-566 42 500

[email protected]

KUNSTPALAST

Ehrenhof 4-5

40479 Düsseldorf

www.kunstpalast.de

Christina Bolius

Mitarbeiterin Presse

T +49 (0)211-566 42 502

[email protected]

SEITE 4/9

Wilhelm Kreis zu seinen Lehrern. Den Ersten Weltkrieg erlebte von Wecus als Freiwilliger an der

Front, wo er die Erlebnisse seines Regiments künstlerisch festhielt. Nach Kriegsende arbeitete er

für das Düsseldorfer Schauspielhaus. Bis 1922 schuf er dort zahlreiche Szenenentwürfe und

begründete so seinen Ruf als avantgardistischer Bühnenbildner. 1925 berief man ihn an die

Düsseldorfer Kunstakademie, wo er mit dem Aufbau einer Klasse für Bühnenkunst begann.

Während des Nationalsozialismus blieb von Wecus in Düsseldorf und beteiligte sich neben

seiner Lehrtätigkeit an Propagandaausstellungen.

Heinrich Nauen

Heinrich Nauen (1880–1940) galt als einer der erfahreneren Künstler des Jungen Rheinland, der

im Vorstand und in verschiedenen Jurys die Künstlervereinigung in den Gründungsjahren

entscheidend prägte. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg hatte er mit August Macke und Walter

Ophey an wegweisenden Gruppenausstellungen des Sonderbund und der Rheinischen

Expressionisten teilgenommen.

Nauens Ziel war die Erneuerung der Kunst. Von der akademischen Malerei löste er sich unter

anderem durch seine intensive Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen französischen

Kunst. Alfred Flechtheim, einer seiner langjährigen Förderer, widmete ihm in seiner

Düsseldorfer Avantgarde-Galerie mehrere Ausstellungen.

1921 nahm der Künstler eine Professur an der Düsseldorfer Kunstakademie an, die den

sogenannten Nauen-Streit hervorrief. Die Künstler des Jungen Rheinland fühlten sich von

Nauen verraten, sahen aber nach heftigen Auseinandersetzungen und Nauens Austritt aus der

Künstlervereinigung ein, dass mit dieser Professur die Moderne an der Kunstakademie

„endlich“ angekommen war.

Page 18: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EM I TTE I LU N G 28. Januar 2019

PRESSEKONTAKT

Marina Schuster

Leiterin Presse / Pressesprecherin

T +49 (0)211-566 42 500

[email protected]

KUNSTPALAST

Ehrenhof 4-5

40479 Düsseldorf

www.kunstpalast.de

Christina Bolius

Mitarbeiterin Presse

T +49 (0)211-566 42 502

[email protected]

SEITE 5/9

Max Ernst

Im Februar 1920 zeigte Max Ernst (1891–1976) im Graphischen Kabinett vom Bergh & Co. in

Düsseldorf dadaistische Collagen und die Mappe Fiat Modes. Sein Werk hatte eine

entscheidende Entwicklung vom Expressionismus in der Art von Heinrich Campendonk oder

Marc Chagall zu einer völlig neuen, provozierenden Bildsprache durchlaufen. Für die Künstler

des Jungen Rheinland wurde er zu einem äußerst anregenden aber auch polarisierenden

Kollegen. Die bedingungslose Unterstützung durch die Galeristin Johanna Ey sorgte dafür, dass

Max Ernst von seinem Wohnort Köln und ab 1922 aus Paris regelmäßig Bilder nach Düsseldorf

schickte, deren surrealistischer Erfindungsreichtum reichlich Stoff für Inspiration und

Gespräche lieferte. Johanna Ey verkaufte viele seiner Werke und verschenkte auch einige unter

den Mitgliedern ihres Künstlerkreises. Der charismatische „Dadamax, der schöne Gärtner“ (Gert

H. Wollheim) verlieh der Düsseldorfer Gruppe internationales Flair. Während des

Nationalsozialismus galten seine Werke als „entartet“. Nachdem er in Frankreich als

„verfeindeter Deutscher“ inhaftiert wurde, gelang ihm 1941 die Flucht in die USA.

Adolf Uzarski, Gert H. Wollheim, Otto Dix

Bis zur Mitte der 1920er-Jahre waren es vor allem Adolf Uzarski (1885–1970), Gert H. Wollheim

(1894–1974) und Otto Dix (1891–1969), die das Bild des Jungen Rheinland prägten.

Adolf Uzarski war Mitbegründer der Künstlervereinigung. Nicht zuletzt durch seine Tätigkeit für

das Warenhaus Tietz und seine Freundschaft zu Karl Koetschau, dem Direktor der Städtischen

Kunstsammlungen, war er in Düsseldorf bestens vernetzt. Von Beginn an war er im Vorstand

des Jungen Rheinland aktiv und fungierte als Schriftführer. Uzarski war eine der treibenden

Kräfte hinter den kulturpolitischen Bestrebungen der Gruppe. Nach der Machtübernahme der

Nationalsozialisten erhielt er daher ein Berufsverbot.

Page 19: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EM I TTE I LU N G 28. Januar 2019

PRESSEKONTAKT

Marina Schuster

Leiterin Presse / Pressesprecherin

T +49 (0)211-566 42 500

[email protected]

KUNSTPALAST

Ehrenhof 4-5

40479 Düsseldorf

www.kunstpalast.de

Christina Bolius

Mitarbeiterin Presse

T +49 (0)211-566 42 502

[email protected]

SEITE 6/9

Kurz nach der Gründung stieß Gert H. Wollheim, Sohn eines wohlhabenden Berliner

Fabrikanten, zum Jungen Rheinland. In Düsseldorf fand er schnell Anschluss an den

Aktivistenbund 1919 und gründete mit seinem Freund Otto Pankok 1920 die Gruppe Das Ey.

Nach kurzer Zeit wurde er Mitglied des Vorstands im Jungen Rheinland und übernahm die

Schriftleitung der gleichnamigen Zeitschrift. Der „feuerspuckende Vulkan“ Wollheim

positionierte sich und damit auch das Junge Rheinland deutlich stärker politisch und suchte in

Auseinandersetzungen häufig die direkte Konfrontation. Gemeinsam mit Adolf Uzarski

organisierte er 1922 die I. Internationale Kunstausstellung. Seine bevorzugte Behandlung durch

Johanna Ey führte zum großen Streit im Jungen Rheinland, an dem die Gruppe letztlich

zerbrach.

Otto Dix reiste erstmals im Herbst 1921 nach Düsseldorf. Hier machte er nicht nur durch seine

Kunst, sondern auch mit seiner dandyhaften und bewusst unproletarischen Selbstdarstellung

Eindruck. Neben Wollheim und Pankok prägte er fortan den Kreis um Johanna Ey. Dix gelang

in Düsseldorf sein endgültiger künstlerischer Durchbruch. Dennoch kehrte er 1925, im gleichen

Jahr wie Wollheim, Düsseldorf den Rücken und zog nach Berlin. Viele ihrer Werke wurden im

Nationalsozialismus als „entartet“ beschlagnahmt. Während Otto Dix sich in dieser Zeit an den

Bodensee zurückzog, floh Wollheim nach Frankreich. Dort wurde er mehrfach inhaftiert.

Lotte B. Prechner

Lotte B. Prechner (1877–1967) gehörte in den 1920er-Jahren zu den bekanntesten

Künstlerinnen des Rheinlands. Nach dem Ersten Weltkrieg, den sie teilweise als Kriegsmalerin

an der Front in Belgien verbrachte, gelang ihr mit Holz- und Linolschnitten, in denen sie ihre

Kriegserfahrungen verarbeitete, der künstlerische Durchbruch. Sie bildete allerdings nicht, wie

viele andere Künstler der Zeit, die unmittelbaren Schrecken der Schlacht ab. Vielmehr

konzentrierte sie sich auf die Folgen des Krieges für die breite Bevölkerung.

Page 20: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EM I TTE I LU N G 28. Januar 2019

PRESSEKONTAKT

Marina Schuster

Leiterin Presse / Pressesprecherin

T +49 (0)211-566 42 500

[email protected]

KUNSTPALAST

Ehrenhof 4-5

40479 Düsseldorf

www.kunstpalast.de

Christina Bolius

Mitarbeiterin Presse

T +49 (0)211-566 42 502

[email protected]

SEITE 7/9

Im Februar 1921 konnte Prechner ihre Werke in einer Einzelpräsentation im Rahmen der

Frühjahrsausstellung des Jungen Rheinland in Nürnberg zeigen, obwohl sie zu diesem

Zeitpunkt kein Mitglied war. Kurze Zeit später trat sie der Vereinigung bei. Prechner verkehrte

nun vermehrt im Umfeld des Jungen Rheinland und freundete sich mit anderen Künstlern der

Gruppe, wie Otto Dix, an. Im Verlauf der 1920er-Jahre war sie sowohl im Jungen Rheinland als

auch in der Rheinischen Sezession die aktivste Künstlerin mit den meisten

Ausstellungsbeteiligungen. 1938 emigrierte sie mit ihrer Familie nach Brüssel, nachdem zuvor

ihre Kunstwerke aus öffentlichen Sammlungen als „entartet“ entfernt wurden.

Carl Lauterbach

Der Maler und Zeichner Carl Lauterbach (1906-1991) gehörte zu den jüngsten Mitgliedern des

Jungen Rheinland, als er 1925 im Alter von 19 Jahren aufgenommen wurde. Gert H. Wollheim

gab ihm eine Empfehlung für die Düsseldorfer Kunstakademie. 1928 war er Meisterschüler von

Heinrich Nauen. Er wurde früh von Wollheim und Dix geprägt und entwickelte sich zu einem

politisch engagierten Realisten. Seine Darstellungen kennzeichnen eine Sensibilität, die den

Porträtierten ihre Würde belässt. Lauterbach sympathisierte während der späten 1920er-Jahre

mit politisch links stehenden Parteien, in den Jahren der Naziherrschaft ging er in die innere

Emigration und malte unverfängliche Blumenstillleben in der Art seines Lehrers Nauen. Werke,

in denen er Stellung gegen die Unmenschlichkeit des nationalsozialistischen Regimes bezog,

hielt er verborgen. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb er in Düsseldorf als Künstler tätig.

Marta Worringer

Marta Worringer (1881–1965) stand seit Gründung des Jungen Rheinland mit der Künstlerver-

einigung in Kontakt. Ihr Mann, der Kunsthistoriker Wilhelm Worringer, gehörte zum beraten-

Page 21: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EM I TTE I LU N G 28. Januar 2019

PRESSEKONTAKT

Marina Schuster

Leiterin Presse / Pressesprecherin

T +49 (0)211-566 42 500

[email protected]

KUNSTPALAST

Ehrenhof 4-5

40479 Düsseldorf

www.kunstpalast.de

Christina Bolius

Mitarbeiterin Presse

T +49 (0)211-566 42 502

[email protected]

SEITE 8/9

den Ausschuss. Marta Worringer schloss sich der Vereinigung 1920 an. Sie nahm zwar in der

Folge nur an zwei Ausstellungen teil, zeigte dort aber einen bemerkenswerten Querschnitt ihres

künstlerischen Schaffens: Malerei, Zeichnungen, textile Arbeiten ebenso wie Grafiken und

Buchillustrationen. Charakteristisch für Worringers Arbeiten ist ihre kritische Auseinander-

setzung mit der Rolle der Frau. 1928 verließ sie das Rheinland. Sie zog nach Königsberg und

blieb bis in die 1940er-Jahre künstlerisch tätig.

Karl Schwesig

Karl Schwesig (1898–1955) trat nach dem Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie 1921

dem Jungen Rheinland bei. Zusammen mit den Malern Gert H. Wollheim und Peter Ludwigs

gab er 1924 die politisch-satirische Zeitschrift Die Peitsche heraus. Nach einem Streit innerhalb

der Künstlervereinigung verließ er das Junge Rheinland und wurde später Gründungsmitglied

der Rheinischen Sezession. Ab 1930 gehörte er der Düsseldorfer Ortsgruppe der Asso

(Assoziation revolutionärer bildender Künstler) an.

Von den Nationalsozialisten wurde er aufgrund seines Widerstandes gegenüber dem Regime

mehrfach verhaftet, gefoltert und wegen Hochverrats verurteilt. 1935 emigrierte er nach Belgien

und erhielt dort politisches Asyl. Mit Einmarsch der deutschen Truppen 1940 wurde er erneut

verhaftet und interniert. Kurz vor Kriegsende brachte man ihn zurück nach Deutschland und

entließ ihn aus der Haft.

Erwin Wendt

Als Erwin Wendt (1900–1951) im Jahr 1927 aus Dresden nach Düsseldorf zog, waren die Kämpfe

des Jungen Rheinland bereits Vergangenheit. Die moderne Kunst hatte sich etabliert. Eine

Page 22: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EM I TTE I LU N G 28. Januar 2019

PRESSEKONTAKT

Marina Schuster

Leiterin Presse / Pressesprecherin

T +49 (0)211-566 42 500

[email protected]

KUNSTPALAST

Ehrenhof 4-5

40479 Düsseldorf

www.kunstpalast.de

Christina Bolius

Mitarbeiterin Presse

T +49 (0)211-566 42 502

[email protected]

SEITE 9/9

jüngere Generation von Künstlern, an die Wendt schnell Anschluss fand, prägte nun die

Vereinigung. Künstlerisch orientierte er sich jedoch an den Protagonisten der Hochphase, wie

Max Ernst oder Otto Dix. Während seiner Düsseldorfer Jahre schuf Wendt zahlreiche Gemälde,

Zeichnungen und Collagen, in denen er sich verstärkt mit der Rolle des Menschen in der

zunehmend technisierten Gesellschaft auseinandersetzte. Nachdem er den Auftrag zur

Ausmalung einer Kaserne der Wehrmacht erhalten hatte, zog Wendt 1936 nach Bielefeld, wo er

1951 verstarb.

Page 23: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

Presseabbildungen

PRESSEKONTAKT KUNSTPALAST SEITE

„Zu schön, um wahr zu sein“ – Das Junge Rheinland

07.02.2019 – 02.06.2019

Page 24: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

Presseabbildungen

PRESSEKONTAKT KUNSTPALAST SEITE

Page 25: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

Presseabbildungen

PRESSEKONTAKT KUNSTPALAST SEITE

Page 26: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

Presseabbildungen

PRESSEKONTAKT KUNSTPALAST SEITE

Page 27: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

Presseabbildungen

PRESSEKONTAKT KUNSTPALAST SEITE

Page 28: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

Presseabbildungen

PRESSEKONTAKT KUNSTPALAST SEITE

Page 29: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

Presseabbildungen

PRESSEKONTAKT KUNSTPALAST SEITE

Page 30: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

Presseabbildungen

PRESSEKONTAKT KUNSTPALAST SEITE

Page 31: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

Presseabbildungen

PRESSEKONTAKT KUNSTPALAST SEITE

Page 32: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EMITTE ILUN G

PRESSEKONTAKT KUNSTPALAST SEITE

Wir danken unseren Partnern

Sponsoren

Kooperationspartner

Medienpartner

Page 33: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

Die Kulturstiftung der Länder im Porträt

Die Kulturstiftung der Länder berät, forscht, finanziert und ergreift die Initiative: Vor 10

Jahren haben wir die systematische Erforschung der Raubkunst in deutschen Museen ange-

stoßen. Wir gehen mit dem Deutsch-Russischen Museumsdialog auf Spurensuche nach

Kunstwerken, die im Zweiten Weltkrieg verschollen sind. Seit 15 Jahren richten wir die

Scheinwerfer auf kulturelle Projekte und Programme für Kinder und Jugendliche mit unse-

rer Initiative Kinder zum Olymp!. Und schon immer, nämlich seit 30 Jahren, helfen wir Muse-

en, Bibliotheken und Archiven dabei, besonders wichtige und bewahrungswürdiger Zeug-

nisse für die deutsche Kultur anzukaufen, vor allem wenn deren Abwanderung ins Ausland

verhindert werden soll oder wenn sie aus dem Ausland zurückerworben werden sollen.

Seit die Stiftung 1988 im Auftrag der Länder die Arbeit aufnahm, konnten rund 1.100

Kunstwerke und Kulturgüter für öffentliche Museen und Sammlungen in Deutschland mit

unserer finanziellen Unterstützung angekauft werden. Die Bandbreite reicht von zeitgenös-

sischen Arbeiten wie Gerhard Richters Bildfolge „Silikat“, Isa Genzkens Werkgruppe

„Schauspieler II, 8, 11, 12“ über künstlerische Positionen der Nachkriegszeit wie „Das Ru-

del“ von Joseph Beuys, Werke der klassischen Moderne – „Das Bildnis der Johanna Ey“ von Otto Dix oder Lotte Lasersteins „Abend über Potsdam“ – bis hin zu barocken Meis-

terwerken wie Rubens’ „Pan und Syrinx“ und mittelalterlichen Skulpturen wie Tilman Rie-

menschneiders „Heilige Anna“, einer seltenen Handschrift des Nibelungenlieds oder den

Tagebüchern Alexander von Humboldts.

In den vergangenen 30 Jahren haben die Länder Deutschlands mit der Kulturstiftung der

Länder (getragen nach der Gründung 1987 zunächst von elf, seit 1991 dann von 16 Län-

dern) rund 175 Millionen Euro für die Förderung von Kunstwerken und Kulturgütern na-

tionalen Ranges eingesetzt. Zusammen mit den Mitteln unserer Partner – Stiftungen, Un-

ternehmen ebenso wie Mäzene – wurden Kunstwerke im Gesamtwert von rund 650 Millio-

nen Euro von deutschen Museen, Bibliotheken und Archiven erworben. In Zeiten knapper

Ankaufsetats ist die Beratung und finanzielle Unterstützung der KSL oft die einzige Mög-

lichkeit, die Sammlung sinnvoll zu erweitern oder eine Leihgabe dauerhaft zu sichern.

Seit 2009 fördern wir kunst- und kulturhistorische Ausstellungen mit regionaler Veranke-

rung bei zugleich internationaler Bedeutung. Die Themen Provenienzforschung und Resti-

tutionen beschäftigen die Stiftung in vielen Bereichen, beispielsweise bei Ankäufen oder bei

initiierten Projekten wie jüngst der „Mosse Art Research Initiative“ (www.mari-portal.de)

zur Erforschung der Sammlung des Berliner Verlegers Rudolf Mosse. Die Restaurierungs-

förderung im Bündnis „Kunst auf Lager“ (www.kunst-auf-lager.de) und die Initiative zur

Erhaltung des schriftlichen Kulturguts in deutschen Archiven und Bibliotheken (www.kek-

spk.de) ergänzen unser Förderprofil. Um die einzigartige Theaterlandschaft Deutschlands

zu unterstützen, hat die Kulturstiftung der Länder mit Kooperationspartnern den Theater-

preis „Der Faust“ ins Leben gerufen, der von ihr anteilig finanziert wird. Im Auftrag der

Kultusministerkonferenz führt die Stiftung die praktische Organisation des nationalen

Auswahlverfahrens für die deutsche Kulturhauptstadt Europas 2025 durch.

www.kulturstiftung.de, Twitter @LaenderKultur

Kontakt: Hans-Georg Moek, Telefon 030-893 635 29, E-Mail [email protected]

Page 34: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

„Zu schön, um wahr zu sein“ – Das Junge Rheinland

#15JahreEngagiert: Stiftung der Sparda-Bank West fördert im Jubiläumsjahr den

Kunstpalast in Düsseldorf

Düsseldorf, im Februar 2019. Nach ihrem Engagement bei den Ausstellungen „4 real & true 2. wim

wenders. landschaften. photographien.“ (2015) und „Jean Tingeley – Super Meta Maxi“ (2016) setzt

die Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West ihre erfolgreiche Kooperation mit dem

Kunstpalast fort. Die für Düsseldorf und die Region wichtige Künstlervereinigung „Das Junge

Rheinland“ feiert in diesem Jahr ihr 100jähriges Bestehen. Dieses Ereignis war für die Sparda-Stiftung

Anlass genug, von ihrem eigentlichen Förderschwerpunkt der zeitgenössischen Kunst abzuweichen,

und sich finanziell einzubringen. Auch die Stiftung selbst feiert 2019 ein junges Jubiläum - sie wird 15

Jahre – und freut sich besonders auf die Fortsetzung ihrer Kooperation mit dem Düsseldorfer

Museum. Die Ausstellung „Junges Rheinland – zu schön, um wahr zu sein.“ wird in der Zeit vom 7.

Februar bis 16. Juni 2019 zu sehen sein. Am 12. Mai 2019 findet der Sparda-Tag statt, der neben

freiem Eintritt von 11 – 18 Uhr ein abwechslungsreiches Programm für Klein und Groß, Jung und Alt

bietet.

Die Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West

Unter dem Motto #15JahreEngagiert feiert die Stiftung der Sparda-Bank West in diesem Jahr ihr

Jubiläum. Im Kunstbereich fördert die Stiftung im Jahr 2019 insgesamt 11 Museen in Bonn,

Düsseldorf, Duisburg, Essen, Hagen, Iserlohn, Köln, Krefeld und Witten. Jahres-Highlights im

Kulturbereich sind der Sparda Jazz Award der Düsseldorfer Jazz Rally und der „future sounds-

Wettbewerb“ der Leverkusener Jazztage. Ferner wird es als Benefizkonzert zwei Sparda-Musiknächte

in Essen und Wuppertal geben. Auch die musikalische Bildungsarbeit wird im Rahmen des Sparda-

Musiknetzwerks in diesem Jahr fortgesetzt. Im sozialen Bereich begleitet die Sparda-Stiftung wieder

viele Projekte wie zum Beispiel: „Echt Klasse!“, ein Projekt zur Prävention von sexuellem Missbrauch

von Kindern in Kooperation mit der Stiftung Hänsel + Gretel und das Mitmach-Hörspiel „Der

Kinderfresser“ an Grundschulen in NRW.

Seit Gründung der Stiftung im Jahr 2004 wurden mehr als 450 Projekte mit über 16 Millionen Euro

unterstützt. Mehr über die verschiedenen Projekte und die Werte der Sparda-Stiftung unter

www.stiftung-sparda-west.de oder bei Facebook unter www.facebook.com/stiftung.sparda.west

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Ursula Wißborn, Vorstand der Stiftung der Sparda-Bank West

Ludwig-Erhard-Allee 15, 40227 Düsseldorf

Telefon: 0211 – 2 39 32 96 00, Telefax: 0211 – 2 39 32 96 96

E-Mail: [email protected] / Internet: www.stiftung-sparda-west.de

Facebook: https://www.facebook.com/stiftung.sparda.west

Instagram: http:/www.instagram.com/spardastiftung

Pre

ssein

form

ati

on

Page 35: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EMITTE ILUN G

PRESSEKONTAKT KUNSTPALAST SEITE

Fotografinnen an der Front Von Lee Miller bis Anja Niedringhaus 8. März bis 10. Juni 2019

Page 36: PRESSEMITTEILUNG 4. Februar 2019

PRE SS EMITTE ILUN G

PRESSEKONTAKT KUNSTPALAST SEITE

FABELFAKT Pia Fries 28. März bis 16. Juni 2019