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Presskit: Anitra Eggler „E-Mail macht dumm, krank und arm – Digital Therapie für mehr Lebenszeit“

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Stand Juli 2012

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PressemaPPe

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Pressemeldung

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E-Mail-Wahnsinn, Sinnlos-Surf-Syndrom, Meeting- Malaria und Präsentations-Pest ruinieren unsere Produktivität und Gesundheit. 55 Heilmittel bringen beides zurück. Sofortwirkung inklusive.

Klug eingesetzt, ist digitale Kommunikation ein Segen. Falsch eingesetzt ist sie ein Fluch. 50 Prozent unse-rer Surf-Zeit verplempern wir im digitalen Nirwana, deformieren unser Denken und betreiben manisches Multitasking. Die Weltwirtschaft kostet dies jährlich Milliarden. Gegen den digitalen Wahnsinn hilft nur eine radikale Kur.

anitra eggler, Digital-Therapeutin und selbst über Jahre dem Fluch ausgeliefert, präsentiert 55 kreative Heilmittel. Mithilfe von Selbsttests hält sie uns gnaden-los den Spiegel vor und zeigt, wie sinnlos wir täglich unsere Zeit vergeuden. Blitztherapien und Genesungs-pläne helfen, Produktivitätskiller zu reduzieren. In knappen, grafisch durchgestalteten Texten vermittelt sie die wichtigsten Botschaften – frech, provokant und direkt. Wer das Buch liest, fühlt sich sogleich ertappt und schaltet schon bald sein Mobiltelefon aus.

anitra eggler, 1973 in der deutschen E-Mail-Ge-burtsstadt Karlsruhe geboren, ist Digital Therapeutin, Autorin und international gefragte Expertin für digi-tale Kommunikation, Marketing, Medien und PR. Sie zählt zu den Top 100 Speakern in Deutschland. Anitra Eggler startete ihre Kommunikationskarriere 1993 als Todesanzeigentexterin in Buenos Aires, hat in Pas-sau Kulturwirtschaft und Journalismus studiert und in München den ersten Internet-Boom an vorderster Front erlebt. Seit 2001 lebt sie in Wien, war Kreativ-Geschäftsführerin einer ausgezeichneten Internet-Agentur, und hat ein innovatives Online-Medienhaus aufgebaut. Dafür hat sie fast 15 Jahre lang rund um die Uhr gearbeitet und vier Jahre Lebenszeit mit E-Mailen und Surfen vergeudet. Mit ihrer Expertise heilt die Internet-Pionierin nun produktivitäts- und profitver-nichtende Digital-Krankheiten vom E-Mail-Wahnsinn über Social-Media-Impotenz bis zum Website-Infarkt. Dieses Wissen verabreicht Anitra Eggler als Digital-Theapie in Vorträgen und Workshops, als FH-Dozen-tin, auf ihrem Blog anitra-eggler.com und als Buch-autorin. Video-Portrait: http://bit.ly/NguBnu, TEDx Vorträge: http://bit.ly/LKAT0k.

Kommt ihnen das beKannt vor? Wie viel e-mail-Wahn-

sinn steCKt in ihnen?

_ Sie rufen E-Mails ab, auch wenn Sie keine Zeit haben, zu antworten

_ Ihre Arbeit wird häufiger durch E-Mails als durch Pipi-Pausen unterbrochen

_ Die erste E-Mail beantworten Sie morgens im Bett_ Was Sie zu tun haben, entscheidet zu 50 Prozent Ihr

Posteingang_ E-Mail! Sie widerstehen max. fünf Minuten dem

Drang „kurz nachzusehen“_ Sie mailen nach Feierabend, im Wochenende und im

Urlaub_ Sie werden nervös, bis aggressiv, wenn Sie keinen E-

Mail Zugang haben

anitra eggler

e-mail maCht dumm, KranK und arm

digital-theraPie für mehr lebenszeit

224 Seiten, broschiert€ [D] 19,95/ [A] 20,60 / CHF 26,90ISBN:978-3-280-05487-1Verlag Orell FüssliET 23. August 2012

die notfall blitztheraPie gegen e-mail-Wahnsinn

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digitale KommuniKation ist ein segen! Klug eingesetzt ist sie Produktivitätsturbo, Prozessoptimierer, Profit-steigerer, Wissensmanager, Demokratiewaffe und so vieles mehr.

digitale KommuniKation ist ein fluCh! Falsch eingesetzt fördert sie manisches Multitasking und permanente Zerstreutheit. Sie deformiert unser Denken, verursacht Zeit-Hungersnot und das zermürbende Gefühl über-kommuniziert, aber uninformiert zu sein.

in diesem fall ruiniert digitale KommuniKation

Produktivität, Konzentrationsfähigkeit, Kreativität, Gesundheit, Lebensfreude, Arbeitsspaß – und das Jahresergebnis. Das ist eine persönliche und unter-nehmerische Herausforderung, die nur meistern wird, wer den Teufelskreis der weit verbreitetsten digitalen Krankheiten durchbricht.

e-mail-Wahnsinn, sinnlos-surf-syndrom, meeting-

malaria und Präsentations-Pest – vier digitale Krank-heiten, ein analoger Teufelskreis: Jede zweite E-Mail ist so unnötig wie Sonnenallergie. Der tägliche E-Mail-Wahnsinn kostet die Weltwirtschaft jährlich Milliar-den. Ablenkung ist Dauerzustand, auch im Internet: 50 Prozent unserer Surf-Zeit verplempern wir im digitalen Nirwana – und sind uns dessen nicht bewusst. Arbeit-geber kostet dieses Sinnlos-Surfen Millionen Euro – und damit Profitabilität und Arbeitsplätze. So schließt sich der Teufelskreis: Statt zu arbeiten, vergeuden wir

unsere Zeit in Meetings, die so unprofessionell gestal-tet sind, dass die Teilnehmer währenddessen E-Mail-Wahnsinn und Sinnlos-Surf-Syndrom frönen. Ist das nicht krank?

das Kreative selbsthilfebuCh „E-Mail macht dumm, krank und arm – Digital Therapie für mehr Lebenszeit“ heilt diese vier Krankheiten. Das Buch ist Medikament und Beipackzettel in einem. Es bietet neben 30 Blitz-Therapie-Regeln und kreativen Selbsthilfe-Übungen – vom Vordruck für den „Pakt mit dem Teufel“ bis zu „Karmaverbrenn-Seiten“ – auch maßgeschneiderte Therapiepläne für Unternehmen.

ISBN: 978-3280054871Orell FüssliPreis: EUR 19.95

Website: www.digital-therapie.com autorin: www.anitra-eggler.comvideo-Portrait: http://bit.ly/NguBnuted-vorträge: http://bit.ly/LKAT0k

digital theraPie für mehr lebenszeit –ein analoger turbo für digitale ProduKtivität

Digital-Therapeutin und Kommunikationsexpertin Anitra Eggler hat ein radikales Selbst-hilfe-Buch geschrieben: Auf 224 kreativen Klartext-Seiten ruft die 39-Jährige Internet-Pionierin zum Widerstand gegen den täglichen Kommunikations-Terror auf und verrät die besten Tricks, um E-Mail-Wahnsinn, Sinnlos-Surf-Syndrom, Meeting-Malaria und Präsentations-Pest in den Griff zu bekommen. „E-Mail macht dumm, krank und arm.“ ist ein Manifest für eine neue, gesunde, intelligente und produktive digitale Kommunika-tionskultur und ein analoger Turbo für die digitale Produktivität.

E-Mail macht dumm,krank und arm

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autoren-infos

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anitra eggler ist digital theraPeutin aus leidensChaft, Autorin, Top 100 Rednerin, FH-Dozentin und international gefragte Expertin für digitale Kommunikation, Online-Marketing, Unternehmenskom-munikation und Medien. Die Expertise der Internet-Pionierin heilt produktivitäts- und profitvernichtende Digital-Krankheiten vom E-Mail-Wahnsinn über Social-Media-Impotenz bis zum Website- Infarkt. Top-Unternehmen wie Procter & Gamble, Tchibo, L’Oréal, A1 Telekom Group, OMV und selbst das Österreichische Finanz- ministerium vertrauen in die Sofortwirkung ihrer erfolgserprobten Digital Therapie.

als rednerin zählt sie seit 2011 zu den deutschen „Top 100 Speakern“. Im Jahr 2010 wurde die Kommunikationsexpertin von Österreichs größter Frauenzeitschrift „Woman“ zur Nummer eins der Kategorie „Werbung und PR“ gekürt.

vor ihrer unternehmer-Karriere hat die 39-jährige Powerfrau als Journalistin, Start-up-Managerin, Kreativdirektorin, Agentur-Chefin und zuletzt Online-Verlagsgeschäftsführerin alles getan, was man in der Internet-Branche tun kann, will und oftmals auch muss. Dafür hat sie fast 15 Jahre lang rund um die Uhr gearbeitet, vier Jahre Lebenszeit mit E-Mailen und Surfen vergeudet, sich mehrfach kurz vor den Kollaps kommuniziert und – alles erlebt, was Sie sich ersparen sollten!

dieses Wissen verabreiCht anitra eggler als digital theraPie in Vorträgen und Workshops, als FH-Dozentin, auf ihrem Blog anitra-eggler.com und als kreatives Selbsthilfe-Buch. „E-Mail macht dumm, krank und arm – Digital Therapie für mehr Lebenszeit“ ist Auftakt einer digitaltherapeutischen Buchreihe.

anitra eggler Wurde 1973 in der deutschen E-Mail-Geburtsstadt Karlsruhe geboren. Sie startete ihre Kommunikationskarriere 1993 als Todesanzeigentexterin in Buenos Aires, hat in Passau Kulturwirtschaft und Journalismus studiert und in München den ersten Internet-Boom an vorderster Front erlebt. Seit 2001 ist sie begeisterte Wahl-Wienerin. Weil sie für ihr Leben gerne kommuniziert, spricht sie fließend Englisch, Spanisch und Französisch, Opern-Italienisch und brasilia-nisches Portugiesisch.

Privat geniesst anitra eggler ein digiloges anatales leben: Sie kocht fast so gut wie Jamie Oliver, verschlingt im Monat mindestens drei Bücher, empfindet Musik als Benzin, entspannt beim Yoga, Laufen, auf ihrem Dach, beim Blumenpflanzen und Wolkenbilder interpre-tieren, am Meer und auf Reisen, liebt Schreiben, Sprechen und Lesen, Lieben und Lachen, Menschen, Tiere und Natur, Design, Online-Shopping, das Internet, Atmen, Filme, Opern, Fotografieren, Kuchen, Herzschlag, Rotwein, Adrenalin, ihre Badewanne, argentinischen Fußball, deutsche Autobahnen, Fliegen oder kurz: das Leben.

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THEMEN REFERENZEN & PRESSE

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MARKETING & VERKAUF

Anitra Eggler Anitra Eggler ist Digital Therapeutin und Autorin aus Leidenschaft. Das Feuer der Internet-Pionierin, Expertin und Dozentin für digitale Kommunikation, Online Marketing, Werbung, Unternehmenskommunikation und Medien entzündet alle, die sie live erleben. Vor ihrer Unternehmer-Karriere war Anitra Eggler als Journalistin, Startup-Managerin, Kreativdirek-torin, Agentur-Chefin und Online-Verlagsgeschäftsführerin erfolgreich. Österreichs größte Frauenzeitschrift „Woman“ hat sie zur Powerfrau Nummer 1 in der Kategorie „Werbung und PR“ gekürt. Ihre Vorträge und Workshops sind augenöffnend, kurzweilig, immer mit einem Schmunzeln begleitet und aufrüttelnd. Sie bringt brandaktuelle Internet-, Marketing- und Kommunikations-Themen provokant, eloquent, frech und charmant auf den Punkt und hält ihrem Publikum schonungslos den Spiegel vor. Ihr Vortragsstil inspiriert durch Aktualität, Kompetenz, Unterhaltungsfaktor und einen XL-Praxisbezug.

„Die Digital Therapeutin verwandelt Kommunikation und Marketing in Wertschöpfung”

Digital-Therapie – Der Weg zu 101 Prozent mehr Produktivität und Arbeitsspaß

•  Überkommuniziert, aber uninformiert? Wie Sie erfolgs-erprobte Wege aus der E-Mail-Flut einfach umsetzen

•  Wie Sie und Ihre Teams smart surfen, effizient arbeiten, Zeit sparen und das Jahresergebnis messbar steigern

•  Wie Sie an Arbeitsspaß gewinnen, Lebensqualität steigern und das Web beruflich und privat als Erfolgsturbo nutzen

Online-Marketing 2020 – Trends und Herausforderungen im digitalen Zeitalter

•  Wie Sie Ihre Internetpräsenz in ein profitables Ökosystem verwandeln, den idealen Online Marketingmix konzipieren und Ihren Return on Investment vervielfachen

•  Wie Ihre Maßnahmen im Zeitalter von Facebook, Youtube, XING & Co zu einer mächtigen Werbe- und Kommunikations-waffe werden

•  Wie Sie Kunden in begeisterte Markenbotschafter ver-wandeln und Werbekosten reduzieren

Unternehmenskommunikation 3.0 – Treiber und Erfolgs-faktoren von heute und morgen

•  Wie Sie Ihre Kommunikations-Kultur fit machen für Digital Natives

•  Wie Sie Ihren Medienmix neu konzipieren, Mitarbeiter ziel-gruppenorientiert informieren und motivieren

•  Wie Sie erfolgsentscheidende Kommunikationsprozesse digitalisieren, Kosten sparen und Ihre Gewinne maximieren

„Vorsicht, Satire! Wenn Eggler die digitale Lage in Büro- und Firmenetagen schildert, spitzt sie gern zu. Ihre Vorträge haben großen Unterhaltungswert!“ Hannoversche Allgemeine Zeitung „Die Kommunikationsexpertin verblüfft mit vielen Erkenntnis-sen!“ Saarbrücker Zeitung „Anitra Eggler kennt die Fallstricke moderner Kommunikation und hilft Firmen, diese zu vermeiden.“ Format „Sie haben unsere Veranstaltung nicht nur durch Ihren tollen Vortrag, sondern auch durch Ihr wunderbares Wesen sehr berei-chert!“ Lucia Ottenritter, Wella „Ihr Impulsvortrag war witzig, mitreißend, lebensnah und sehr spannend! Ich bin beeindruckt, wie leicht Ihre Botschaft greift und sich problemlos im Alltag verwirklichen lässt. Die Wiederau-ferstehung des Hausverstandes!“ Klaus Winter, Steiner Hi-Tech „Ihre Lebendigkeit wirkt immer wieder wie ein Jungbrunnen!“ Rudolf Frankl, dtv „Ihre lockere humorvolle Art hat mir sehr gefallen. Auch von den Teilnehmern haben wir sehr gutes Feedback erhalten!“ Edith Hedegger, Tchibo „Danke für den tollen Vortrag! Kunden und Außendienst waren total begeistert!“ Aisha Washington, L’Oréal

Impulsvortrag Honorargruppe D

Tagessatz Honorargruppe D

Vortragssprachen

Anitra Eggler E-Mail macht dumm, krank und arm: Digital Therapie für mehr Lebenszeit ISBN: 978-3280054871 € 19,95

Wien

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KlaPPentext

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dieses buCh

Stoppt E-Mail-Flut, Surf-Frust, Meeting-Schlaf, Präsentations-Pest Erspart Ihnen täglich 100 Prozent vergeudete Arbeitszeit Schenkt Ihnen eine Stunde zusätzliche Lebenszeit Tag für Tag Verdoppelt Ihre Produktivität Erhöht die Profitabilität Ihrer Firma

Was bringt ihnen das?

Sie werden produktiver, haben mehr Spaß an und weniger Stress bei derArbeit. Ihre Firma macht mehr Gewinn und Sie können mehr verdienen.Vom Mehrverdienst kaufen Sie sich mehr Freiheit und investieren diesein das Wertvollste, das Sie besitzen: Ihre Lebenszeit.Das ist kein Werbetext. Das ist ein Versprechen.

Ps: die besten heilmittel von härtefällen erfolgserProbt!

30 Blitz-Therapie-Regeln, Selbst-Tests, Therapiepläne für Unternehmen,Vordruck für Ihren Teufelspakt, Karma-Verbrennseiten, Notfall-Rituale.

KlaPPentext buChrüCKseite

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instant intervieW

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heute sChon mails versChiCKt?

Ja klar, und das mit allergrößtem Vergnügen. Ich bear-beite E-Mails während meiner zwei täglichen E-Mail-Öffnungszeiten ein Mal morgens, ein Mal nachmittags. Wenn ich gerade auf Vortrags-Tour war und Fanpost beantworten will, brauche ich dafür zwischen 60 und 90 Minuten. An durchschnittlichen Tagen oft nur eine halbe Stunde, in Summe eine Stunde am Tag. Ich maile nicht mehr jeden Gedanken, ich arbeite lieber für mein Geld. Das heißt ich beantworte auch viele E-Mails nicht mehr schriftlich – ich rufe lieber an, dadurch erziele ich in 80 Prozent aller Fälle schnellere Ergebnisse und freue mich über die zwischenmenschliche Energie, die via Telefon oder Skype übertragen wird. Plus: Manch-mal sende ich auch die Schneckenpost los und überra-sche Menschen mit Postkarten, Päckchen, Briefen und sonstigem Handwerk.

ihr buCh heisst „e-mail maCht dumm, KranK und arm“.

Wie geht es ihnen?

Großartig. Aber das war nicht immer so. In meiner Manager-Zeit habe ich mich täglich bzw. nächtlich überkommuniziert, aber auch uninformiert gefühlt. Ich schlief oft ein mit dem zermürbenden Gefühl, eine relevante Information verpasst zu haben, das übervolle Hirn nicht ausreichend defragmentiert zu haben, Wich-tiges von Unwichtigem nicht mehr richtig unterschei-den zu können. Informations- und Gedankenfetzen tanzten Flakfeuer in meinem Kopf. Dann ratterte ich im Halbschlaf meine 2Do-Liste für den nächsten Groß-kampftag durch (wobei, und das ist phänomenal, ich trotz dessen nie Schlafprobleme hatte), checkte, sobald ein Auge offen war, E-Mails und später auch Facebook – und antwortete manchmal sogar im Halbschlaf mit Hirn auf Halbmast. Ist man einmal in der E-Mail-Flut, schwimmt man durch den Tag und bekommt fast keine Chance mehr, eigene Prioritäten zu setzen. E-Mails wollen meist etwas, sie erledigen selten die eigene Ar-beit. Wenn ich mit Mails in den Tag startete, vergaß ich oft meine eigenen Aufgaben klug zu priorisieren und ließ mich von E-Mails und Meeting-Marathon durch den 12 bis 14 Stunden Tag treiben wie die Sau durchs Arbeitsdorf. Das Ergebnis war, dass ich meine Teams nachts mit E-Mails bombardierte, weil ich erst dann Zeit fand, meine eigenen Prioritäten abzuarbeiten. Ich

war die Postpest im Maileingang meiner Mitarbeiter. Ich mailte ständig: auf dem Klo, beim Überholen auf der Landstraße, mit 39,9 Grad Körpertemperatur und – ganz peinlich – beim Joggen. Das ging so lange, bis ich merkte, dass die digitale Kommunikation mich im Griff hat, ich mich freiwillig versklavt hatte und durch meine Dauerkommunikation so viel Druck auf meine Mit-arbeiter ausübte, dass die ersten Burnout-Symptome zeigten.

Was genau ist mit dem ProvoKanten titel gemeint?

Der Titel basiert auf drei belegbaren Fakten. Fakt 1: E-Mails machen dumm. Eine Studie am britischen King’s College belegt, dass bekiffte Menschen IQ-Tests besser lösen als Menschen, die durch E-Mails abgelenkt werden. Durch E-Mail-Multitasking sank der gemesse-ne IQ-Wert um zehn Prozent – doppelt so stark wie bei der Kiffer-Gruppe. Das sagt alles, oder? Fakt 2: E-Mails machen krank. Informationsflut in Kombination mit ständiger Arbeitsunterbrechung durch E-Mails, Handy, Sinnlos-Surfen und die lieben Kollegen machen unkon-zentriert und unproduktiv. Wird dieser Zustand Nor-malzustand, entsteht die neue Kommunikationskrank-heit „Attention Deficit Trait (ADT)“. Harvard-Arzt Edward M. Hallowell schätzt, dass bereits jeder zweite Manager unter ADT leidet. Das Resultat? Krankhafter Konzentrationsverlust, ausgelöst durch zwanghafte Ablenkungslust. Weil Sie uns so lange und so häufig von der Arbeit ablenken, dass wir verlernen, kon-zentriert – das heißt produktiv – zu arbeiten. Fakt 3: E-Mails machen arm – und zwar beziehungstechnisch und betriebswirtschaftlich. Starten wir mit der Hard-ware: Seien wir optimistisch und rechnen konservativ. Nur eine tägliche Ablenkungsstunde pro Mitarbeiter Gehaltsklasse 3.700 Euro Monatsbrutto kostet den Arbeitgeber inklusive Lohnneben- und Gemeinkosten bei 250 Arbeitstagen im Jahr rund 25.000 Euro – pro Mitarbeiter. 100 Mitarbeiter? 2,5 Millionen Euro! Die New Yorker Beraterfirma Basex hat bereits 2008 herausgefunden, dass Angestellte durch Ablenkung im Schnitt 2,1 Arbeitsstunden am Tag verplempern – 28 Milliarden Arbeitsstunden im Jahr. Wirtschaftlicher Schaden? 588 Milliarden US-Dollar! Jetzt zur Software: Die Worte Facebook, Handy, E-Mail zieren bereits jede zweite Scheidungsklage in den USA. Wundert uns das?

instant intervieW anitra eggler © dorle KoPetzKy, Juli 2012

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Nein. Wer überall zu gleich sein will, ist nirgends mehr richtig – wer mehr Zeit mit digitaler Kommunikation verbringt als mit den Menschen, die er von Herzen liebt, braucht sich nicht wundern, wenn er beziehungs-technisch verarmt.

Was War der auslöser für das buCh?

Ich wollte nicht mehr zusehen, wie Menschen ihre Le-benszeit, Gesundheit und Produktivität durch unnötige Mails und zwanghaftes Surfen ruinieren. Firmen ent-steht dadurch täglich finanzieller Schaden. Das ist ein persönlicher und wirtschaftlicher Teufelskreis, den je-der stoppen muss, der digitale Innovation für das liebt, was sie uns allen bringen kann: mehr Zeit, effizientere Kommunikation, Wissensvorsprung, Prozessoptimie-rung und vieles mehr.

Ich habe in zwölf Jahren vor meiner Selbstständigkeit 24/7 Missionarsarbeit für digitale Innovation geleistet. Als Agentur-Chefin habe ich Großkonzerne, Medi-en und internationale Markenartikler in die digitale Marketing- und Kommunikationswelt begleitet. Als Online-Verlagsgeschäftsführerin habe ich neue Me-diengeschäftsmodelle entwickelt und zum digitalen Leben erweckt. Ich habe meine Jobs immer geliebt, auf Großflamme für alles gebrannt und deshalb rund um die Uhr gearbeitet, mich oftmals an den Rand eines Kollaps kommuniziert, aber immer mit großer Begeis-terung und unerschöpflicher Energie. Ein paar Kollegen und Weggefährten haben nicht so lange durchgehal-ten und sind ausgebrannt. Daraufhin habe ich Bilanz gezogen und festgestellt, dass ich von zwölf Jahren vier Lebensjahre durch Mailen und Surfen vergeudet hatte – die Hälfte davon hätte ich mir sparen können. Das „Bloß wie?“ konnte ich damals schon ganz gut beant-worten, plus: Bücher schreiben war schon immer ein Lebenstraum. Ich dachte mir, jetzt oder nie: Gib den Leuten das weiter, was du dir hättest ersparen können, wende deine eigenen Regeln an, gewinne Zeit, ver-wirkliche deinen Lebenstraum. Und das habe ich dann einfach gemacht, es war Zeit.

Denn: Die Zeit der Missionierung ist vorbei. Wir leben heute in einer post digitalen Gesellschaft. Digital prägt unser Privat- und Berufsleben. Wir diskutieren heute (hoffentlich) nicht mehr, ob Fortschritt gut oder böse ist. Wer diese Diskussion führt, macht es sich kinder-garteneinfach und denkt vorgestrig. Das Internet ist da, und das ist gut so. Heute müssen wir uns die Frage stel-len, wie wir mit der Digitalisierung umgehen: Nutzen

wir sie zu unserem Vorteil oder lassen wir uns von ihr benutzen bis wir persönlich ausbrennen und unterneh-merisch Geld verbrennen?

Woran haben sie gemerKt, hier stimmt Was niCht, iCh

leide an e-mail Wahnsinn und sinnlos-surf-syndrom?

Ich habe eine Studie im PM Magazin gelesen, die besagt, dass wir im Rahmen eines 75-jährigen Lebens 8 Monate mit dem Löschen unerwünschter E-Mails verbringen und nur 12 Stunden mit Orgasmen. Diese Studie in Kombination mit dem Leidensdruck meiner Mitarbeiter war Auslöser, unsere Kommunikations-kultur zu hinterfragen und zu optimieren und meine eigene Lebensbilanz zu ziehen. Das Ergebnis war erschreckend: Ich hatte bereits 1,5 Lebensjahre vermailt und 2,5 Lebensjahre versurft. Und von der Orgasmus-Zeit sprechen wir jetzt mal nicht, da arbeite ich dran.

Wie konnte es so weit kommen? Ganz einfach: Ich war der schlimmste E-Mail-Saulus und der größte Informa-tionsjunkie, den Sie sich vorstellen können. Highspeed-Kommunikation und rund um die Uhr Erreichbarkeit habe ich immer als Karriere bedingte Notwendigkeit, als Wettbewerbsvorteil, Synonym für Projektmanage-ment und Internet-Dienstleistertugend angesehen. Das heißt: ToDo-Listen Samstagnacht, ständig online auch im Urlaub und im Morgengrauen, ständig auf Dauer-recherche, ständig Grauzonen-Qualitäten optimierend, ständig kommunizierend, ständig fordernd, E-Mail als Synonym für Produktivität und Führung missbrau-chend – das schien mir ganz normal und mehr noch, es schien mir notwendig. Darunter haben meine Teams gelitten – und meine Lebensqualität. Als Tageszei-tungsredakteurin habe ich in den 90er- Jahren gelernt, abzuschalten. Wenn die Zeitung in Druck ist, defrag-mentiert man das Hirn, um Platz zu schaffen für den nächsten Tag. Ohne diese Fähigkeit wäre ich sicher aus-gebrannt. Einige meiner Kollegen und Weggefährten hatten diese Fähigkeit nicht. In meinem Freundes- und Kollegenkreis gibt es inzwischen mehr Burnout-Fälle als Familien mit Kindern …

Was haben sie in ihrem leben geändert?

Zunächst habe ich begonnen, im Urlaub und am Wochenende wieder abzuschalten und alle Geräte auszuschalten. Das hatte ich fast zehn Jahre lang nie getan – sehr zum Leidwesen meiner Lebenspartner und auf Kosten meiner geistigen und körperlichen Rege-neration. Ich hatte mich zehn Jahre lang wie ein Feu-erlöscher auf einem brennenden Ölfeld verhalten und

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gefühlt – Sie können sich vorstellen, dass dieses Gefühl das Gegenteil von Entspannung ist. Damit mir der kommunikationsfreie Urlaub leichter fällt, habe ich mir ganz bewusst Reiseziele im Funkloch gesucht, einsame Inseln in Thailand zum Beispiel. Plus: Ich habe klar kommuniziert, dass ich nicht erreichbar bin, auch nicht im Fall eines nahenden Weltuntergangs. So habe ich gelernt, dass ich ersetzbar bin und so habe ich gelernt, wieder richtig abzuschalten. Das Abschalten habe ich mir in den Alltag mitgenommen: Ich habe E-Mail-Öffnungszeiten und computerfreie Tage eingeführt, alle visuellen und akustischen Hinweise auf Nachrich-teneingang deaktiviert, das automatische Mail-Abrufen an Handy und Computer ausgeschaltet, das Handy am Wochenende im Irgendwo verrotten lassen, kaum noch 2Do-Listen oder „Qualitätsmanagement“-Mails außerhalb der Bürozeiten an meine Teams geschickt und begonnen, jede E-Mail auf Sinnhaftigkeit (Kom-munikationsanlass vs. Kommunikationsmedium) zu hinterfragen und entsprechend zu antworten, wenn die E-Mail so unnötig war wie Krieg. Plus: Ich habe mei-nem und allen anderen Smartphones Meeting-Verbot erteilt und wieder begonnen zu telefonieren, so banal das klingt.

Was War am sChWersten?

Das E-Mail-Programm zu schließen. Es wirklich zu schließen und es außerhalb der E-Mail-Öffnungszeiten nicht zu beachten, Smartphone inklusive. Da leidet man ca. eine Woche an Entzugserscheinungen und schummelt hier und dann. Auch schwierig ist es, sich abzugewöhnen, seinen nächsten Gedanken zu googlen. Wenn man wirklich konzentriert arbeiten will, z.B. einen Business Plan oder ein Buch schreiben möchte, dann muss man offline gehen. Da war anfangs schwer, macht aber so unglaublich produktiv, dass die Entzugs-nervosität flott Erfolgsergebnissen weicht. In punkto Smartphone müssen wir uns alle wieder daran gewöh-nen, dass wir aufhören, das Gerät als wichtigsten Kör-perteil zum empfinden. Da ich Menschensammler bin und unglaublich gerne beobachte, ist es mir nie schwer gefallen, bei Restaurantbesuchen nicht zwanghaft nach dem Sklavenphone zu greifen, sobald der Gesprächs-partner in Richtung Wasserspiele verschwindet. Wenn ich meine Mitmenschen in Kneipen oder Verkehrs-mitteln beobachte, sehe ich allerdings, wie schwer das anderen zu fallen scheint…

Wie leben sie heute und Wie oft Werden sie rüCKfällig?

Heute lebe ich in einer glücklichen Liebesbeziehung

mit Internet und digitaler Kommunikation. Warum? Weil ich für mich das ideale Zusammenspiel aus Distanz und Nähe gefunden habe – darauf kommt es ja auch in menschlichen Beziehungen an, die Heraus-forderung ist: dass dieser Mix so flexibel sein muss wie die aktuelle Lebens- und Arbeitssituation, das heißt: permanente Veränderung als einzige Konstante. Ich surfe und maile so viel ich möchte und so viel ich muss. Immer mit dem klaren Ziel: das Internet auszubeuten, ein Maximum an Effizienz rauszuholen. Das heißt: Ich surfe und maile so viel wie notwendig ist, um aus digi-taler Kommunikation das herauszuholen, was ich mir anlassbezogen zum Ziel gesetzt habe. Im Schnitt bin ich zwei bis drei Stunden online am Tag. Oft weniger, manchmal mehr, zum Beispiel wenn ich Vorlesungen oder Workshops vorbereite oder für ein neues Buch re-cherchiere. Ich unterscheide auch zwischen zielgerich-tetem Ergebnis-Surfen und Freizeit-Surfen just for fun. Diese Unterscheidung sichert meine Produktivität und garantiert Spaß, wenn ich beim Flow-Surfen die Maus von der Leine lasse. Heilig sind meine computerfreien Tage: einmal pro Woche und im Urlaub fast rund um die Uhr. Ich liebe das Internet und mein iPhone, kann aber inzwischen privat gut ohne die Standleitung leben. Wenn ich die Wahl habe, eine Stunde surfen oder eine Stunde lesen, dann lese ich ein Buch – analog.

Rückfällig im großen Stil werde ich nicht, im kleinen schon. Und zwar immer dann, wenn extrem viel in meinem Leben passiert, was sich marketingtechnisch verwerten lässt. In punkto Marketing ist das Internet eine Wunderwaffe, die ich Länge mal Breite nutze. Als Einfrau-Unternehmen kann es mir schon passieren, dass ich eine Woche lang mehr Zeit in Sozialen Netz-werken verbringe als ich geplant hatte oder mich in den Tiefen meiner eigenen Website und ihren diversen Marketing-Satelliten verliere und an Grauzonen-Qua-litäten feile bis zum Morgengrauen. Das Gute ist: Es ist mir bewusst. Und nach dieser Rückfallzeit gönne ich mir ausgedehnte Offline-Phasen.

heute nennen sie siCh digital-theraPeutin und treten

mit ihren vorträgen im ganzen land auf. Wie reagiert

ihr umfeld?

Begeistert, weil ich unangenehme Wahrheiten ausspre-che und den Irrsinn, den wir Kommunikation nennen, ohne Mundschutz ausspreche. Gleichzeitig betroffen und zwar quer durch alle Altersklassen. Und dann: dankbar. Weil ich Tipps gebe, die uns allen helfen, wieder mehr vom Leben zu haben. Selbst Senioren

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bedanken sich für den guten Rat, den sie ihren Kindern und Enkeln weitergeben. Besonders betroffen reagieren berufstätige Frauen mit Kindern. Nach meinem ersten Vortrag zum Buchthema hat mich eine Powerfrau wei-nend umarmt und sich dafür bedankt, dass ich ihr mit der Frage „Beachten wir unsere Smartphones heutzuta-ge mehr als unsere Kinder?“ die Augen geöffnet habe. Sie mailt heute nicht mehr nachts und am Wochenen-de. Ein anderer Zuhörer hat inzwischen sein Firmen-Smartphone zurückgegeben und telefoniert heute mit einem uralt Handy, das fast nur eines kann: telefonie-ren. Unternehmer reagieren ebenfalls extrem betroffen, aber eher auf der monetären Ebene. Wenn ich vorrech-ne, wie sich E-Mail-Wahnsinn und Sinnlos-Surfen aufs Jahresergebnis auswirken, riecht es nach verbranntem Geld im Saal. Den Geruch mag niemand, er zwingt zum Handeln und das ist Sinn der Sache. Die Hard-core-Internet-Junkies, also die, die auch den Notarzt via Twitter rufen und sich dann wundern, dass keiner kommt, die fühlen sich angegriffen und reagieren dem-entsprechend. Dadurch merke ich, dass ich auch ihren wunden Punkt treffe und das ist Ziel meiner bewusst provokant formulierten Thesen. Denn: Einen dauerab-gelenkten überkommunizierten Menschen weckt man nicht, wenn man „Könntest du kurz mal aufwachen und dein Kommunikationsverhalten kritisch hinterfra-gen?“ flüstert. Dass ich im Gegenzug als „Frank Schirr-macher mit blonder Perücke“ bezeichnet oder für den „Scheiß Internet-Preis“ (ein österreichischer Preis für Rückschritt und Vorgestrigkeit) nominiert wurde, freut mich, ehrt mich und bestätigt mich in meinem Tun.

falls sie niCht der sChWeigePfliCht unterliegen. Wel-

Chen email-Wahnsinn Konnten sie bei anderen heilen,

WelChe sChlimmen fälle haben sie Kennen gelernt?

Ich lerne bei jedem Vortrag schlimme Fälle kennen und bei jedem Konzernworkshop bin ich immer wieder aufs Neue entsetzt über die kommunikative Unkultur, die herrscht, gefördert wurde und teilweise immer noch gefordert wird, Stichwort: ständige Erreichbarkeit der Mitarbeiter mit Firmenhandy. Das steigert kurzfristig die Produktivität, brennt langfristig aus. Heute zählt es meiner Meinung nach zur unternehmerischen Verant-wortung, den Mitarbeitern Unerreichbarkeit zu verord-nen.

Mit E-Mail-Wahnsinn & Co. ist es wie mit dem Nicht-rauchen. Heilen kann jeder Mensch nur sich selbst. Die Impulse kommen von außen, umsetzen muss man es selbst, da ist viel Kopfarbeit gefragt und vor allen Din-

gen Willenskraft. Ich gebe den Menschen die Impulse, mein Buch ist Medikament und Beipackzettel in einem, plus meine Vorträge und Workshops leisten den Rest. Das funktioniert ganz klassisch vom Problembewusst-sein, über Erkenntnis und Motivation zur Verhaltens-änderung.

Ein paar Fälle beschreibe ich in meinem Buch. Zum Beispiel einen Werber, der sein Crackberry mehr beach-tet als seine Kinder und der erst zur Raison kommt als er seinen Sohn von der Schaukel schubst, weil er wieder mal am Wochenende E-Mails checkte, statt seine Auf-merksamkeit dem zu widmen, was er am meisten liebt. Der Sohn hat ihm mit den Worten „Papa, dein Handy macht Aua!“ die Augen geöffnet – auch dieser Mann telefoniert inzwischen wieder mit einem internetlosen Uralthandy.

Es gibt auch Fälle, die kann man nicht kurieren ohne davor die Unternehmenskultur zu kurieren, wenn das international wird, ist das ein langer Prozess, das braucht Budget, Einverständnis von oben und Erkennt-nis von unten. Ein Beispiel: Eine Marketingleiterin, die neben Europa auch für die asiatischen und die amerika-nischen Märkte verantwortlich ist. Die bekommt rund um die Uhr E-Mails aus allen Zeitzonen. Die asiati-schen Kollegen fahren eine besonders aggressive Stra-tegie: Wenn sie nicht binnen zwei Stunden antwortet, senden sie die Mail erneut, setzen weitere Vorgesetzte in Kopie und schreiben „Just to follow up“. Sie hat aus diesem Grund einen Abwesenheitsassistenten akti-viert, der automatische Antworten verschickt (was den E-Mail-Verkehr weiter erhöht), wenn sie länger als zwei Stunden nicht erreichbar ist, was ständig passiert, weil sie ihren Tag im Meeting-Marathon verbringt und die Zeit dazwischen in Telefonkonferenzen. Erst als dem Vorstand auffiel, dass es allen international arbeitenden Führungskräften so geht und täglich bis zu 150 Mails unbearbeitet in den Manager-Mailboxen verrotten, wurde gehandelt. Handeln heißt: E-Mail-Effizienz ist jetzt als Thema priorisiert, es wird Workshops geben und neue Verkehrsregeln.

Es gibt Branchen, die leiden besonders heftig. Die gesamte Kommunikations- und Werbebranche zum Beispiel. Ein Freund von mir hat da gerade einen neuen Job angetreten. Seine Bilanz nach 10 Arbeitstagen: 618 E-Mails erhalten, 485 gesendet, davon gehen 159 erhaltene und 79 gesendete auf das Konto eines einzigen Kunden. Der Mann ist Projektmanager und

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muss nach zwei Tagen Einführung 29 Projekte betreu-en, von denen 26 aktiv sind, das heißt: brennen, oder zumindest so tun als ob. Auch hier gilt wieder: Alleine kann er nichts ändern, weil die Erwartungshaltung der Kunden die ist, dass der Dienstleister rund um die Uhr zu Notarzt-Tätigkeiten bereit ist. Das deckt sich mit der Erwartungshaltung des Chefs an seine Mitarbeiter. Ich habe diesen Freund jetzt mit meinen Therapieplänen für Unternehmen bewaffnet und so gerüstet kämpft er jetzt für eine neue Projektmanagement-Kultur, bei der E-Mailt nicht mehr das Synonym für Arbeit und Absicherung ist.

digital desease Kann zu burn-out führen, Was maChen

die leute falsCh?

Viele eigentlich ganz banale Dinge. Auf der privaten Ebene haben wir alle verlernt abzuschalten. Und wir haben verlernt, uns Zeit zu nehmen, um Software und Geräte so zu konfigurieren, dass sie Zeit sparen statt rauben. Noch bevor wir die Idiotenfunktionen eines neuen Smartphones auch nur ansatzweise nutzen, kaufen wir ein noch neueres… Viele Konzernkrieger ersticken in E-Mails, weil sie nicht wissen, wie sie Regeln und Filter aktivieren. Gleichzeitig machen die Unternehmen vieles falsch. Die Forderung von ständi-ger Erreichbarkeit und permanentem Multitasking mag kurzfristig Ergebnisse bringen, langfristig verbrennt sie Geld, weil sie Mitarbeiter überfordert und krank macht. Und das trifft als erstes die engagiertesten Mit-arbeiter, die die Treiber des Unternehmenserfolgs sind. Ich glaube, ebenso wie man im Industriezeitalter er-kannt hat, dass es unternehmerische Verantwortung ist, sich um die Umweltverschmutzung und Arbeitsplatz-gesundheit zu kümmern, so ist es im Informationszeit-alter unternehmerische Verantwortung sich um den E-Müll zu kümmern, der produziert und konsumiert wird. Und das bedarf mehr als Regeln oder Worten, es braucht: Taten!

sie versPreChen digital detox, mit WelChen erste hilfe

tiPPs Kurieren sie ihre Patienten?

Blitztherapie gegen E-Mail-Wahnsinn: Arbeitstag im Offline-Modus, 20 Prozent der Aufgaben, die 80 % Arbeitsergebnis bringen definieren, geregelter Tages-ablauf für das E-Mail mit fixen Öffnungs- und Bearbei-tungszeiten, automatischen E-Mail-Abruf deaktivieren (gilt auch für Mailfunktionen des Smartphones), keine Sounds bei Posteingang, weniger E-Mails versenden, um weniger E-Mails zu erhalten, tägliches E-Mail-Bud-get in der Firma vereinbaren, E-Mail-Verkehr nach dem

Mimosenprinzip regeln (was ich nicht erhalten möchte, sende ich auch keinem anderen), E-Mails strukturieren wie ein Nachrichtenredakteur (Betreffzeile gedanklich durch Betreffziele ersetzen), täglich Posteingang leeren, Unwichtiges sofort löschen, quartalsweise im großen Stil löschen.Blitz Therapie gegen Sinnlos-Surf Syndrom: Be-wusstseinsbildung („Das Internet ist nicht unsere Nabelschnur!), fixe Surf-Zeiten (z.B. morgens nach dem die Prioritäten geplant sind, mittags nach dem Kantinenessen und abends gemütlich auf dem Sofa), ein Surfzeit-Budget einrichten (z.B. 120 Minuten pro Tag ergeben bei 16 wachen Tagesstunden 45 Tage pro Jahr im Internet), vor dem Internetbesuch klare Ziele definieren wie „drei relevante Ergebnisse recherchieren“ oder „fünf Bilder für die Präsentation finden“, soziale Netzwerke mit den entsprechenden beruflichen und privaten Einstellungen konfigurieren, nicht täglich oder gar stündlich den Social-Check durchführen, keine Lebenszeit in Webseiten investieren, die nichts bringen außer Zeitverlust, kostenloses Zeit-Monitoring-Pro-gramm (www.rescuetime.com) installieren (zeigt wie viel Zeit man wöchentlich in E-Mails, Web und Office-Programme investiert).

bullshit-bingo, Präsentations-Pest, meeting-malaria,

sie arbeiten gern mit PlaKativen WortsChöPfungen.

Was ist bullshit-bingo?

Ein sehr unterhaltsamer und effizienter Wirkstoff gegen Meeting-Malaria, Präsentationspest und Kom-munikationskrampf. Bullshit-Bingo geht so: Sie formu-lieren die grässlichsten Unwörter ihres firmenindivi-duellen Fachchinesisch. Also Worte und Wendungen, in die Nichtskönner zweifelhafte Kompetenz kleiden möchten. Zum Beispiel: „Jemand ins Boot holen, etwas alignen, pimpen, leveragen, Synergie-Effekte, Change, Co-Kreation“ oder den simplen Meeting-Killerspruch: „Weiß jemand, wie der Beamer funktioniert?“. Die Wor-te notieren Sie auf einen Zettel und verteilen diesen un-auffällig an Meeting-Teilnehmer mit Sinn für Humor.Sobald der präsentierende Phrasen-Drescher Ihre Intel-ligenz mit einer der vermerkten Worthülsen beleidigt, verpassen Sie dem jeweiligen Wort ein rotes Kreuz. So-bald sechs Hüllen, Verzeihung, Hülsen, gefallen sind, stehen Sie auf und rufen „Bingo!“.Das wäre dann auch der Moment, den Beamer zu en-tern und für eine neue Kommunikations- und Sprach-kultur im Unternehmen zu plädieren.

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laut ihrer diagnose verlieren mensChen den verstand

und unternehmen millionen. eigentliCh müsste doCh

Jeder mensCh und Jedes unternehmen sofort ihre ers-

te hilfe tiPPs umsetzen und ihr buCh zur PfliChtleKtü-

re maChen. Was sagen denn die vorstände?

Ein Problembewusstsein haben die meisten. Die einen leiden selbst so sehr darunter, dass sie es ändern möch-ten. Die anderen sind nur zu überzeugen, wenn man ihnen die nackten Zahlen vorrechnet. Wenn man ihnen zeigt, was sie vergeudete Arbeitszeit und kranke Mitar-beiter im Jahresergebnis kosten. Wenn man das Thema „top down“ angeht, ist es wichtig, dass Budget und Projektfreigaben von ganz oben kommen. Ändern wird man aber nur etwas, wenn man über teamorientierte Kommunikationskampagnen, über Workshops und Trainings Einverständnis, Motivation und Verhaltens-änderung von unten erzielt. Eine gesündere Kommuni-kation kann man nicht verordnen, man muss sie leben und vorleben. Daran scheitern die meisten Konzerne. Sie wissen nur nicht so recht, wie sie den Stier an den Hörnern packen sollen. IT-Konzerne wie Atos oder In-tel thematisieren das Problem und versuchen es durch Software zu lösen. Das ist in meinen Augen der zweite bzw. ein begleitender Schritt. Der erste muss sein, dass wir die Kommunikationswertschöpfung kritisch hin-terfragen und in Folge optimieren. Hier braucht es im ersten Schritt Erkenntnis und Verhaltensänderung. Erst dann wirken neue Tools, z.B. die Verlagerung der inter-nen Kommunikation auf kollaborative Plattformen.

das internet WäChst Weiter, ebenso die sozialen medi-

en, Wir alle sind user (das sagt man Ja auCh zu dro-

genabhängigen). ist die digital desease also überhauPt

heilbar?

Die Innovations- und die Kommunikationsgeschwin-digkeit wird zunehmen. Deshalb empfinde ich es heute als so wichtig, dass wir kritisch hinterfragen, was wir wie nutzen möchten, zu welchem Zweck, in welchem Umfang, in welcher Frequenz und vor allen Dingen: was nicht. Wer mit einem Ausbeuter-Bewusstsein digital kommuniziert, macht vieles richtig. Wir müssen aufhören, jeder Innovation blind zu verfallen und soll-ten uns nicht von den Medienmöglichkeiten diktieren lassen wie wir sie nutzen, sondern von unserem Men-schenverstand.

sie Kommen selbst aus dem marKeting, da Werden

heute verstärKt die sozialen medien Wie faCebooK

eingesetzt, Wer da erfolgreiCh sein Will, muss viel

Posten, also eine zWiCKmühle, Wenn er gleiChzeitig

ihre ratsChläge verfolgt, oder?

Nein. Ich plädiere in meinem Buch auch für die Wie-derauferstehung der Trennung zwischen Arbeitszeit und Freizeit. Wenn ich in meiner Arbeitszeit als Facebook-Knecht für den Werbegott aktiv bin, heißt das ja nicht, dass ich das auch in meiner Freizeit sein muss. Wer das denkt, muss umdenken oder als Un-ternehmen dafür zahlen, dass Marketingmitarbeiter Rufbereitschaft haben, für den Fall das ein Shitstorm die Pinwand Samstag Nacht um 23:49 Uhr heimsucht. Für Selbstständige gilt das auch, hier ist die Herausfor-derung größer. Früher habe ich mich dem Trugschluss hingegeben, dass ich als Wissensarbeiter so lange arbeite wie mein Hirn Ideen und Gedanken spuckt – Freizeit war für mich deshalb Schlafenszeit. Heute sehe und lebe ich das anders, nämlich sehr gelassen. Niemand muss im fünf Minuten-Takt nachsehen, ob Facebook noch steht. Kluges Online-Marketing kann auf viele Marketingziele messbar einzahlen, das heißt aber nicht, dass man ne Standleitung bedienen muss, es sei denn, man ist als 24/7-Service-Hotline positioniert.

Wie sieht für sie die zuKunft der gesunden KommuniKa-

tion aus?

Moment, ich sehe mal kurz in meiner Kugel nach, bitte überweisen Sie mir zwischenzeitlich ne halbe Millionen Schmerzensgeld. Und während Sie das tun, antworte ich und zwar so: In der Unternehmenskom-munikation geht der Trend klar in Richtung kollabora-tive Zusammenarbeit über webbasierende Lösungen. E-Mail wird zunehmend durch Mailboxen, Chat- und Posting-Systeme in diesen Systemen ersetzt, es ist aber keinen Deut besser, wenn die Mitarbeiter ihren Tag in diesen Intranets verbringen, statt in der E-Mailbox. Deshalb: Es ist jetzt Zeit, den Kommunikationsmix neu zu definieren und klare Regeln zu schaffen.

In diesem Zusammenhang werde ich immer wieder gefragt, ob die E-Mail sterben wird oder ob ich mir vorstellen kann, dass eine Zeit ohne E-Mails kommt. Die E-Mail an sich ist ein prima Kommunikationsinst-rument. In der Konzernkommunikation wird sie sicher noch die nächsten 10 Jahre eine wichtige Rolle spielen. Aber hoffentlich nicht mehr die Hauptrolle der Kom-munikation. E-Mail hat viele Vorteile, dass wir sie als Allround-Waffe missbrauchen, nämlich als Synonym für Projektmanagement, Datenablage, Gedächtnis, persönliches Archiv, Chat, Verantwortungsabschiebein-strument, Informationsmüllablage, Aufgabenmanage-ment und vieles mehr – das ist unsere Schuld und unser

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Kommunikationsfehlverhalten, die E-Mail an sich kann nichts dafür.

Den E-Müll, den machen wir uns großteils selbst, weil wir unser Kommunikationsverhalten nicht hinterfra-gen und justieren und glauben, im Nanosekundentakt kommunizieren zu müssen, nur weil das Medium dazu in der Lage ist. Das heißt: Das Medium an sich kann nichts dafür unsere Kommunikation wird nicht besser dadurch, dass wir das Medium abschaffen und uns einem neuen Softwaregott willfährig und unkritisch hingeben. So ersetzt Teufelskreis eins lediglich Teufels-kreis zwei.

„Nur“ durch neue Software werden wir kein Kommu-nikationsproblem lösen. Dadurch werden die Inhalte nicht besser, die Kommunikation nicht effizienter und die Menschen nicht klüger. Wir müssen unser Kom-munikationsverhalten ändern, damit sich was ändert. Wir müssen sinnVOLLER kommunizieren, damit wir SINNvoller arbeiten. Und das beginnt beim simplen Hirn-Anschalten zum Thema: wichtig & dringend? Oder nur denkfaul und bequem? Die Konzerne brau-chen noch Kommunikationsregeln und müssen ihre Mitarbeiter im Eigeninteresse (Gesundheit, Produk-tivität) davon überzeugen, dass diese gemeinsam vereinbart und gelebt werden. Denn: Digitale Kommu-nikation ist immer genau das, was WIR daraus ma-chen. Keine Software dieser Welt wird unser Verhalten ändern, wenn wir es nicht ändern. //

Presse-KontaKt:

Weissundblau

text · KommuniKation · event

Dorle KopetzkyBreslauer Str. 585276 PfaffenhofenTel. +49 (0) 8441 859 456Cell +49 (0)171 7535 652Fax +49 (0) 8441 859 [email protected]

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Presse- & leser-eCho

Inhalt

anaMnESE

E-MaIl-WahnSInn

SInnloS-Surf-SyndroM

MEEtIng- MalarIa & präSEntatIonS-pESt

blItz-thErapIEE-MaIl- WahnSInn x 10

blItz-thErapIESInnloS-Surf-SyndroM x 10

blItz-thErapIEMEEtIng-MalarIa & präSEntatIonS-pESt x 10

ExtraS für prIvatpatIEntEn

KranKhEItS-vErlauf

KranKhEItS-vErlauf

KranKhEItS-vErlauf

ErStE hIlfEWEISSMalErEI

ErStE hIlfElEbEnSzEIt-rEChnEr

ErStE hIlfEKrIEgS- vErbrEChEn

vIEr KranKhEItEn, EIn tEufElSKrEIS

dEfInItIon

dEfInItIon

dEfInItIon

faKtEn & folgEn

faKtEn & folgEn

faKtEn & folgEn

thErapIEplan für untErnEhMEn

thErapIEplan für untErnEhMEn

thErapIEplan für untErnEhMEn

quEllEn & InSpIratIon

anonyME bEtroffEnE

anonyME bEtroffEnE

anonyME bEtroffEnE

ErStE hIlfESChWarz-MalErEI

ErStE hIlfEvordruCK für IhrE grabrEdE

ErStE hIlfEInvaSIon

anWEndungS-gEbIEtEproduKtIvItät

ErStE hIlfEdEn WahnSInn auSatMEn

ErStE hIlfEdE-frag-MEn-tIE-rEn

ErStE hIlfEnEIn SagEn

jurIStEn-pornoab 12

ErStE hIlfEgElb Statt rot SEhEn

ErStE hIlfEMantraS für dIE MauSEfallE

ErStE hIlfEMEEtIng-ShIt-bIngo

rEzEpt für härtEfällE

hEllSEhErEIdaS KoMMt …

SElbSt-tESt

SElbSt-tESt

SElbSt-tESt

ErStE hIlfEKarMa vErbrEnnEn

ErStE hIlfEdIE präSEntatIon IhrES lEbEnS

anWEndungS-gEbIEtEprofIt

anWEndungS-gEbIEtElEbEnSqualItät

rISIKEn & nEbEnWIrKungEn

patIEntEnblatt lEtztE WarnhInWEISE

urSaChEn

urSaChEn

urSaChEn

dIagnoSE

dIagnoSE

dIagnoSE

ErStE hIlfEIhr paKt MIt dEM tEufEl

fEIErabEndproSt

dEnKpauSEatEMpauSE

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28

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46

112

172

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14 16 18 20 22 24 26

anWEndungS- gEbIEtElEbEn

anWEndungS-gEbIEtEprofIt

2018

widmen digitaler Kommunikation mehr Aufmerksamkeit als unserer Atmung.

beachten und betrachten unsere Smartphones häufiger als unsere Kinder.

wissen, das Hirn ist kein Muskel – dennoch halten wir Multitasking für gesund.

verbringen mehr Zeit im Web als im Bett.

defragmentieren unsere Festplatten, aber niemals unser überfordertes Hirn.

haben mehr Freunde auf Facebook als im echten Leben.

sind dauerabgelenkt und verwechseln Kontrollverlust mit Karriere.

investieren mehr Zeit in Meetings als ins Denken.

verwechseln Google mit Wahrheit und halten das für Fortschritt.

lesen nicht mehr, wir scannen nur noch und wundern uns, wenn wir verblöden.

lieben Gratis-Inhalte und übersehen, dass WIR das Produkt sind, das verkauft wird.

lassen uns von Technologie vorantreiben und kommen nicht mehr bei uns selbst an.

wissen nicht, wo das enden wird, aber wir laufen mit.

Wir10 11

E-Mail-Wahnsinn – es reicht.

Blitz-therapie** in Einzeller-kompatiblen Schritten

x1046 47

Das Darf ja wohl nicht wahr sein! Entweder Sie schummeln hier ganz gewaltig, oder Sie haben bereits den Anfang vom wirklich bitteren Ende: „Pling-Phantomsound-Tinnitus“. Keine Panik. Das hatte ich auch eine Zeit lang, und das sogar in Kombination mit „Handyklingelton-Phantomsound-Tinnitus“. Setzen Sie sofort Regel #4 um und Kopfhörer mit erquicklicher Musik auf – beides hilft! Nach einer Woche sollten Ihre Ohren nur noch die Dinge hören, die Ihre Aufmerksamkeit wirklich verdienen.

Pling58 59

E-Mail-Wahnsinn

[PENSUM PERPETUUS INTERRUPTUS]

28 29

E-Mails machen …

e-mail-wahnsinn / FaKTen

DUMM: Eine Studie am britischen King’s College belegt, dass bekiffte Menschen IQ-Tests besser lösen als Menschen, die durch E-Mails abgelenkt werden. Durch E-Mail-Multitasking sank der gemessene IQ-Wert um zehn Prozent – doppelt so stark wie bei der Kiffer-Gruppe.

SÜCHTIG: 60 Prozent aller US-Amerikaner lesen E-Mails via Handy morgens im Bett, zehn Prozent antworten rund um die Uhr. Auch Blackberry-Erfinder Jim Balsillie gibt zu: „Ständige Verfügbarkeit kann süchtig machen“. 50 Prozent der Briten leiden bereits an Nomophobie – no mobile phone phobia. Auf ungewolltes Offline-sein reagieren Betroffene mit suchtartigen Entzugserscheinungen von Nervosität über Aggression bis zum Kollaps.

IMPOTENT: Kopfarbeiter lassen sich alle elf Minuten ablenken. Störfaktor Nummer eins: E-Mails. Anschließend brauchen sie im Schnitt 25 Minuten, um zur ursprünglichen Aufgabe zurückzukehren – um sich erneut davon ablenken zu lassen. So das vernichtende Ergebnis dreier Forscher der University of California.

DIE WELTWIRTSCHAFT KAPUTT: Die New Yorker Beraterfirma Basex hat bereits 2008 herausgefunden, dass Angestellte durch Ablenkung im Schnitt 2,1 Arbeitsstunden am Tag verplempern – 28 Milliarden Arbeitsstunden im Jahr. Wirtschaft-licher Schaden? 588 Milliarden US-Dollar!

IHRE FIRMA ARM: Seien wir optimistisch und rechnen konservativ. Nur eine tägliche Ablenkungsstunde pro Mitarbeiter Gehaltsklasse 3.700 Euro Monats-brutto kostet den Arbeitgeber inklusive Lohnneben- und Gemeinkosten bei 250 Arbeits-tagen im Jahr rund 25.000 Euro – pro Mitarbeiter. 100 Mitarbeiter? 2,5 Millionen Euro!

KRANK: Informationsüberflutung und Dauerablenkung führen zu krankhaftem Konzentrationsverlust. Attention Deficit Trait (ADT) heißt die neue Kommunikationskrankheit. Harvard-Arzt Edward M. Hallowell schätzt, dass mindestens 50 Prozent aller Manager an ADT leiden.

ARBEITSLOS: Schlechter E-Mail-Stil kann den Job kosten. Die Kostenprüferin Vicki Walker wurde im Dezember 2007 deshalb entlassen. Als Kündigungsgrund nannte die neuseeländische Firma ProCare: Vicki Walker stifte „Disharmonie am Arbeitsplatz“. Der Auslöser? Sie schrieb E-Mails durchgehend in Großbuchstaben, fett gedruckt und in Rot.

32 33

Liebe Leserinnen,* liebe Leser,wir haben uns hier versammelt, um unserer Produktivität zu gedenken. Lasset uns beten.**

* Werte Kronen der Schöpfung! „Gendern“ stört den Lesefluss. Deshalb verzichte ich auf den folgenden Seiten darauf. Bitte fühlen Sie sich dennoch angesprochen, geschätzt und gepriesen. Lang lebe die Weiblichkeit – sie braucht keine Extrawurst.

Im Namen des Internets und der Browser und der

Heiligen E-Mail, Amen.

Ich glaube an das Internet,

das Web, das weltweite,

den Schöpfer von Suchmaschinen und Schwarmintelligenz,

und an den digitalen Fortschritt,

seine eingeborene Notwendigkeit, unseren Antrieb.

Ich glaube an das Surfen,

empfangen durch unsere Innovationskraft,

gelitten unter unserer Maßlosigkeit,

hinabgestiegen in das Reich der Verdummnis,

in diesem Buch auferstanden von den Web-Wahnsinnigen.

Ich glaube an die Verwendung des Klammeraf fen,

die Gemeinschaft der Empfänger,

die Vergebung der Sender,

die Auferstehung des fehlenden Anhangs

und das ef f iziente Kommunizieren.

Menschenverstand unser im Web,

geheiligt werde deine Wachsamkeit,

deine Tatkraft komme,

deine Willenskraft geschehe,

wie am Smartphone, so auch am Tablet.

Unseren täglichen Wissensvorsprung gib uns heute,

und vergib uns unsere Ablenkung,

wie auch wir vergeben unseren Fehl-Klicks.

Und führe uns nicht in gesperrte Seiten,

sondern erlöse uns von unserer Angst, etwas zu verpassen.

Denn dein ist das Heute,

und das Morgen

und das Übermorgen,

und unsere Vergänglichkeit,

in Ewigkeit.

Amen.

** Dieses Glaubensbekenntnis soll Ihnen versichern, dass Sie in diesem Buch keine digitale Endzeitpredigt erwartet. Inspiriert sind diese Zeilen vom „Webgebet“ von Ingrid Brodnig.

6 7

Für die Krieger

, die

Bra

nd

stiF

ter,

die

Ket

zer

und

die,

die

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Lie

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Ben

. Für

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ie gierigen, die gepeinigten, die ausgeBrannten und

die ham

ster. Für meine herzmensch

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nd

mei

ne toten, die uns

terB

L ichen.

Danke.

Ich wurde, wer ich bin.

anitra eggLerWien, 09.09.2011

Unerhört frisch!

Man kann nicht aufhören zu lesen.Inhaltlich & optisch extrem lecker!

DIE Produktivitäts-Bibel für Wissensarbeiter.

Diese Digital-Therapie wirkt!Das originellste Buch, das ich kenne!Frech, provokant, direkt!Ein Leuchtturm im Büro-Alltag.

Toller Geschenk-tipp für einen selbst, gestresste Partner, Familien, Mitarbeiter, Kunden & Chefs.

Es lohnt sich!Dieses Buch hilft!

abendzeitung

myself

Page 19: Presskit: Anitra Eggler „E-Mail macht dumm, krank und arm – Digital Therapie für mehr Lebenszeit“

Spannend, mitreißendfreCh, ProvoKant, direKt

Man kann nicht aufhören zu lesendas originellste buCh, das iCh KenneEin Leuchtturm im Büro-Alltagtoller gesChenK-tiPP

Echt genialDer Inhalt ist der Hammer: lustig und nützlich – das ist selten

es WirKtWortgewaltig und witzig

toP buCh Wie man seine ProduKtivität Wieder in den griff beKommtMan fühlt sich ertappt, angesprochendie ProduKtivitätsbibel für Wissensarbeiter

Man kann gar nicht mehr aufhören zu lesen

Page 20: Presskit: Anitra Eggler „E-Mail macht dumm, krank und arm – Digital Therapie für mehr Lebenszeit“

eine neue generation saChbuChFrech getextet, überraschend gestaltet,

unterhaltsam, provokant, motivierend, radikal, absolut zeitgeistig.

Weitere leserstimmen finden sie hier:

So gut, dass es zur Pflicht-lektüre für alle Konzern- Krieger werden muss

Wir beKommen gnadenlos den sPiegel vorgehalten und Jeder leser Kann sein eigenes verhalten hinterfragen.

ein buCh, das mit einem sPriCht, ein buCh, das Weh tut und sPass maCht.

Die perfekte Therapie für alle, die zu viel Zeit mit E-Mails, Surfen, Meetings und Präsen-tationen vergeuden.

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Ohne Internet und Smartphone ist die berufliche und private Selbst-organisation für viele nicht mehr denkbar. Die permanente Verfügbarkeit ver-ursacht aber auch Stress. Ein gesunder Umgang mit den digitalen Segnungen

will gelernt sein. Selbstversuche und Tipps für die digitale Entgiftung.

Digitale Stress-Zahlen

61%der Erwachsenen geben an, auf die eine oder andere Weise vom Internet abhängig zu sein.

pro Tag verbringen wir mit digitalem Medien-Konsum.

11.000 €pro Mitarbeiter und Jahr beträgt der Schaden durch die digitale Ablenkung vom eigentlichen Job.

besucht der durchschnittliche Computer-Nutzer pro Tag, wechselt 36-mal pro Stunde

das Programm.

Das ist der Takt, in dem sich Büroarbeiter von E-Mails

ablenken lassen.

Always on mit dem Smartphone

DAS SAgT DIE STATISTIK. Die Stoßzeit beim mobilen Datenverkehr ist dann, wenn Österreich vom Büro in den Abend wechselt. Der mobile Datenverbrauch ist heute 25-mal so hoch wie im Jahr 2005.

Endlich offline!

40 Websites

11 Minuten

26 I 12 FORMAT 73 72 FORMAT 26 I 12

fo

to

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3)

InfOTEch cover

Selten kommt es vor, dass Markus Mur-tinger Monate später noch Details von Bewerbungsgesprächen im Kopf hat. An einen Scherz dachte er, als ihn der Aspirant fragte, wie es die firma Use-con mit den Schlafsäcken halte und wie das mit den Anwesenheitspflichten im

Büro sei. Der Amerikaner hatte die letzten Jahre in einer IT-firma in Tokio gearbeitet. Die europäischen Arbeitsbedingungen erschienen ihm als jungem fami-lienvater paradiesisch, immerhin könne man hier auch unter der Woche zuhause bei der familie schlafen.

Derart extreme Tribute werden in unseren Breiten-graden nicht gefordert, die mobilen Arbeitsweisen haben die Grenzen zwischen Büro und heim für viele aufgehoben – nicht nur physisch. So erleben das auch die von fORMAT befragten Menschen (siehe Kästen). für sie ist Organisation von Privat- und Berufsleben ohne digitale nabelschnur undenkbar geworden, der Kampf um digitale Autonomie einer, der täglich ge-führt werden muss.

Der große Paradigmenwechsel passierte mit den E-Mail-Maschinen für Manager, die schnell „crack-Berries“ hießen, und entwickelte sich mit dem durch-schlagenden Erfolg des iPhone zu einer Volkskrank-heit, die sich heute durch alle Gesellschaftsschichten und Altersgruppen zieht. Mitte der nullerjahre kam der Boom der mobilen netzwerke hinzu, was die In-teraktion mit dem netz weiter erhöhte. Das digitale crack ist heute hellblau, nach der Kombination „facebook und Sucht“ wird auf Google heute öfter gesucht als nach Sex, Alkohol oder Zigaretten. Die letzten analogen Pausen werden von den Digital-Jun-kies mit dem Befummeln ihrer Smartphones gefüllt, beim Sport lassen sie sich von fitness-Apps messen, beim Autofahren pilotieren, und dazwischen checken sie ihren facebook-Status.

noch gibt es keine wissenschaftlichen Studien zu den Social-Media-Auswirkungen, übertriebene nut-zung könne „aufgrund von Erfahrungen“ aber sehr wohl zu Erschöpfungssyndromen führen, sagt der deutsche Psychologe heiko Schulz. Doch der fach-begriff des „Social Media Burnout“ ist unter Experten noch umstritten. Sicher ist, die Grenze vom nützlichen Werkzeug zum Suchtmittel ist fließend. „Der com-puter ist so sehr unser Diener, dass es fast schon kleinlich erschiene, ihn nicht auch unseren herrn zu nennen“, schreibt US-Technologieexperte nicholas carr im Buch „Wer bin ich, wenn ich online bin“.

Besonders Jugendliche finden sich intuitiv zurecht und konsumieren im Übermaß. Laut einer Studie der kalifornischen Kaiser family foundation verbringen 8- bis 18-Jährige täglich bis zu elf Stunden mit digi-talen Medien. Die forscher haben dabei die oft dop-pelte digitale „Beschallung“ aufgerechnet – für die hausübung im Web recherchieren und gleichzeitig chatten. Die Generation facebook in Österreich steht dem um nichts nach. 87 Prozent der 14- bis 24-Jähri-gen sind „drin“, und das pro Tag im Schnitt zwei Stunden, erhob eine Umfrage im April.

Der wilde und unkontrollierte digitale Genuss hat Konsequenzen. carr beschreibt in seinem Buch die Auswirkungen von ein paar Jahren intensiver Web-nutzung. Er beobachtete, dass sein Gehirn Infor-

haben Sie die digitale Kommunikation noch im Griff?30 fragen, die – bei ehrlichem Antwort-Verhalten – einen ersten Aufschluss darüber

geben, ob Ihr Umgang mit den digitalen Werkzeugen noch normal ist.

test

Sie rufen E-Mails ab, auch wenn Sie gar keine Zeit haben, zu antworten.

❑ Ja ❑ Nein

Was Sie zu tun haben, entscheidet zu 50 Prozent Ihr Posteingang. ❑ Ja ❑ Nein

Sie kommunizieren mehr per E-Mail als persönlich. ❑ Ja ❑ Nein

Sie mailen nach Feierabend, am Wochenende und im Urlaub. ❑ Ja ❑ Nein

Sie verbringen mehr Zeit mit E-Mails als mit Ihrer Familie. ❑ Ja ❑ Nein

Sie kommunizieren vermeintlich Unange-nehmes lieber per E-Mail als persönlich.

❑ Ja ❑ Nein

Sie werden nervös bis aggressiv, wenn Sie keinen E-Mail-Zugang haben.

❑ Ja ❑ Nein

Sie haben mehr als sechs Stunden pro Tag einen Bildschirm vor sich? Rechnen Sie das Smartphone-Display und den Fernseher dazu. ❑ Ja ❑ Nein

Sie schalten Ihr Handy

niemals aus, nachts liegt es

neben Ihrem Bett. ❑ Ja ❑ Nein

Sie verbringen mehr als eine Stunde täg-

lich in sozialen Netzwerken.

❑ Ja ❑ Nein

Sie stalken Ex-Lover Ihrer neuen und potenziellen Partner auf Facebook.

❑ Ja ❑ Nein

Bei allem, was Ihnen passiert, denken Sie sofort an ein Posting? ❑ Ja ❑ Nein

Noch bevor Sie einen schönen Moment genossen haben, fotografieren Sie ihn und posten ihn via Smartphone. Dann warten Sie ungeduldig auf Likes und Retweets. ❑ Ja ❑ Nein

Bei Vorträgen verhalten Sie sich wie ein Newsticker und posten alles, was Zustimmung verspricht. ❑ Ja ❑ Nein

Sie fotografieren Folien, um Sie später nie wieder anzusehen. ❑ Ja ❑ Nein

Sie pflegen ihre Kontakte über mehr als zwei Netzwerke? Xing, LinkedIn, Twitter, Facebook, Google+ ❑ Ja ❑ Nein

Sie pflegen die beruflichen und privaten Kontakte über ein Netzwerk / ein E-Mail-Postfach. ❑ Ja ❑ Nein

Sie nutzen Auto-/Zugfahrten ganz gezielt für Telefonate und Besprechungen.

❑ Ja ❑ Nein

Sie können nicht sagen, welche drei Webseiten gestern zu Ihrem Arbeitserfolg beigetragen haben. ❑ Ja ❑ Nein

Wenn Sie am Computer arbeiten, müs-sen Sie binnen einer Stunde mehrfach „kurz mal was googeln“. ❑ Ja ❑ Nein

Sie sind jeden Tag in der Woche online.❑ Ja ❑ Nein

Bevor Sie im Büro ankommen, haben Sie auf dem Weg zur Arbeit in der U-Bahn schon Ihre E-Mails gecheckt und Ihre Agenda aktualisiert. ❑ Ja ❑ Nein

Sie können sich nicht mehr erinnern, wann Sie Ihr letztes Buch gelesen haben, das nicht der beruflichen Fortbildung dient. ❑ Ja ❑ Nein

Wenn Sie ein Buch lesen, fällt es Ihnen die ersten 15 Minuten sehr schwer, sich ganz darauf zu konzentrieren.

❑ Ja ❑ Nein

Sie können sich ein Leben ohne Smartphone nicht mehr vorstellen. ❑ Ja ❑ Nein

Sie schicken Job-E-Mails oft bewusst außerhalb der Bürozeiten, um den Kollegen zu zeigen, dass Sie aktiv sind.

❑ Ja ❑ Nein

Im Restaurant greifen Sie sofort zum Smartphone, sobald Ihr Gesprächspartner Richtung Toilette verschwindet.

❑ Ja ❑ Nein

Sie checken Ihr Smartphone auch im Theater, am Strand und im Bett.

❑ Ja ❑ Nein

Sie haben kein Problem damit, nach zwanzig Uhr in beruflichen Angelegenheiten anzurufen.

❑ Ja ❑ Nein

Sie können aus dem Stand nicht angeben, wie viele Stunden Sie pro Woche arbeiten. ❑ Ja ❑ Nein

Die PausenfüllerinULLI BREZoVICH, 38, BERATERIN & TRAINERIN

Die E-Mail-Hauptarbeitszeit für die selbständige Trainerin ist, wenn der zweijährige Sohn im Kindergarten ist oder schläft. Bei Trainings nutzt sie zwischen-durch auch die Pausen. Auf Facebook und Twitter verzichtet sie: „Zeitfresser“. Xing nutzt sie eingeschränkt. Kleiner Knack-punkt im digitalen Leben war das erste Smartphone, das sie animierte, auch die noch kürze-ren Pausen mit einem schnellen E-Mail-Check zu füllen. Das hat sie sich wieder abgewöhnt und will berufliche und private Mails noch konsequenter trennen.

Der neugierige PragmatikerTHoMAS HöHNE, 59, ANWALT MIT KANZLEI

In der Kanzlei ist er stets der Erste mit den neuen Gadgets, geht aber sehr bewusst damit um und lässt sich von ständig neuen Features nicht beein-drucken. „Aus Facebook bin ich raus, bei Xing bin ich noch drin.“ Den BlackBerry verwendet er nur beruflich, und die Num-mer bekommen Klienten nur, wenn es etwas Brenzliges geben könnte. Er verwendet nur zwei Apps (öBB-Fahrplan und Wet-ter): „Alles andere frisst nur Zeit.“ Im Büro telefoniert er viel, dazwischen werden 60 bis 100 E-Mails bearbeitet.

TyP A – SChNEll ENTgIfTEN. Sie verbringen mehr lebenszeit im Netz als in der echten Welt. Das ist ungesund, schadet Ihrer Bezie-

hung, macht unproduktiv und abhängig. hören Sie auf, sich freiwillig zu versklaven, und schalten Sie

ab! Mail-Postfach nur dreimal am Tag öffnen. Entwi-ckeln Sie eine gesunde Ausbeuter-Mentalität bei der

digitalen Kommunikation: Tun Sie nur, was Ihnen wirklich was bringt. Verbannen Sie digitale Zeit-fresser, und legen Sie computerfreie Tage ein.

TyP B – SIE hABEN ES NoCh hAlBWEgS IM grIff. Sie leben zwar noch nicht im Internet, aber ein fuß ist schon drin. Wenn Sie jetzt nicht kritisch

hinterfragen, wie Sie aus dem Netz das rausholen, was Ihr leben und Arbeiten einfacher und produktiver macht, ist bald der zweite fuß drin. Nehmen Sie sich einen Tag Zeit, und konfigurieren Sie Mail-Programm, Browser, Such-maschinen und soziale Netzwerke so, dass sie für Ihren Erfolg arbeiten und Ihnen Zeit bringen, statt stehlen. Tipp: Tutorials ansehen und gelerntes sofort umsetzen!

TyP C – SIE SIND NoCh IM grüNEN BErEICh.Wow, leben Sie in einem Kloster? Die digitalen Versuchun-gen haben Sie besser im griff als eine Domina ihr folterar-senal. Beneidenswert! Machen Sie weiter so und infizieren Sie freunde, Bekannte und Kollegen mit Ihrem gesunden Mix aus Echtwelt und Digitalien!

Auswertung: 15 bis 20 Ja = Typ A; 10 bis 14 Ja = Typ B; unter 10 Ja = Typ C

ANITrA EgglEr, DIgITAl-ThErAPEuTIN. hat den Test zusammengestellt.

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Page 23: Presskit: Anitra Eggler „E-Mail macht dumm, krank und arm – Digital Therapie für mehr Lebenszeit“

lISA ToMASChEK VoM INSTITuT für BurNouT uND STrESS-MANAgEMENT. hilft beim Wegkommen der Zeit-Nutzungs-Panik.

mationen anders aufzunehmen schien. Zwar fühlte er sich nach dem Aufsaugen zahlloser Info-Schnipsel gescheit und kreativ inspiriert. Gleichzeitig konnte er sich nur noch ein paar Minuten lang auf ein Thema konzentrieren. „So wie mich Microsoft zu einer Text-verarbeitungsmaschine aus fleisch und Blut gemacht hatte, so verwandelte mich das Internet in eine Art hochgeschwindigkeits-Datenprozessor, einen mensch-lichen hAL“, den computer aus „2001: Odyssee im Weltraum“.

Ein Hirn, zu viele Programme. Den vorläufigen hö-hepunkt der Entwicklung erläutert John freeman in „The Tyranny of E-Mail“: „Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatem wurden noch nie so radikal ein-gerissen wie in den letzten beiden Jahrzehnten. Diese Umstellungen stressen unser hirn gewaltig.“ Digitale und analoge Informationen werden in unterschied-lichen hirnregionen verarbeitet, Websites anders kon-sumiert als Bücher. In Studien zum Leseverhalten auf Websites zeigt sich, dass der unruhige, rastlose Blick in einer Art f-form über den Bildschirm schweift. Behalten wird dabei bestenfalls ein fünftel – und das

nur im Kurzzeitgedächtnis. Das menschliche hirn im Jahr 2012 ist (noch) nicht bereit für das digitale Multitasking.

Das Bedürfnis nach digi-taler Entgiftung ist groß. In den USA, wo die Technologie-Gläubigkeit traditionell beson-ders ausgeprägt ist, läuft der Gegentrend seit einigen Jahren unter dem Schlagwort „Digital Detox“ und hat bereits eine kleine Industrie entstehen las-sen. Von Selbsthilfegruppen

bis hin zum begleiteten Entschlackungsurlaub gibt es kaum etwas, das es nicht gibt. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass sogar Apps beim professionel-len „Unpluggen“ helfen sollen. Auch in Österreich bedient der Tourismus das Bedürfnis nach digitalem Eskapismus mit Angeboten (siehe Kasten rechts).

Die schmerzhaften und mitunter kuriosen Selbst-versuche mit digitalen fastenkuren füllen die Bücher-regale. Alex Rühle, Autor der „Süddeutschen“, hat den Stecker gleich für ein halbes Jahr gezogen und beschreibt den Moment seiner Rückkehr: „Es ist, als hätte ich über Monate eine Sandburg gebaut, und dann fegt der Ozean über mich.“ 5.644 ungelesene Mails warteten. „Die Befürchtung, in der Zeit kolossale Um-brüche verpasst zu haben, war unberechtigt.“ Eine wichtige Erkenntnis, die viele fürchten.

Ebenfalls sechs Monate hielt es Susan Maushart aus. In „The Winter Of Our Disconnect“ beschreibt sie, welche Auswirkungen das Offline-Experiment auf ihren haushalt mit drei Teenagern hatte. „Dieser di-gitale Entzug hat unser Leben auf den Kopf gestellt, unser Denken und handeln total verändert.“ Die Jour-nalistin, die nächtens ihr Smartphone in Griffweite hat, erinnert sich selbstironisch an den Tiefpunkt ihrer Sucht, ein auf der Toilette geführtes Radio-Interview: „Ich war auf dem besten Weg dazu, eine betagtere Lindsay Lohan des App Stores zu werden.“

Problematisch an temporären Aktionen ist die Rückkehr in den beruflichen Alltag, wo die allerwe-nigsten die digitale Drehzahl autonom bestimmen können. Die Erkenntnis, dass die digitalen Werkzeu-ge bei missbräuchlicher Verwendung die größten Pro-duktivitätskiller sind, setzt sich in immer mehr chef-etagen durch. Unternehmen experimentieren mit E-Mail-freien Zeiten oder Tagen, oft mit überschaubarem Erfolg. Kommunikationsexpertin Anitra Eggler kennt die Ursachen: „Wenn die IT-Abteilung die firmen-Accounts sperrt, weichen die Mitarbeiter auf ihre pri-vaten Zugänge aus. Solche Projekte sind von vorn-herein zum Scheitern verurteilt, wenn das nicht als langfristiger Lernprozess gelebt wird.“ Die Sinn-haftigkeit von Entgiftung muss kommunziert und die Regeln in allen hierarchie-Ebenen gelebt werden.

Wer die Kreativität seiner Mitarbeiter schützen will, sollte sich – zynisch, aber wahr – von den digi-talen Drogendealern inspirieren lassen. führende Technologiefirmen wissen, wie sie die Produktivität ihrer Leute gezielt fördern. Bei Google stellt man den Leuten 20 Prozent der Arbeitszeit komplett frei. Selbst Mark Zuckerberg zieht seine Leute weg vom Schirm und lässt sie, wie die kleinen Kinder, die Wände mit Ideen beschmieren. Kommunikationsexpertin Eggler hört in Seminaren oft Stöhnen über das digitale hams-terrad. Sie sieht die schnellen Produktionszyklen mit als Teil des Problems. „Kein Mensch liest mehr die Bedienungsanleitungen, und die Mitarbeiter bekom-men keine guten Technologieschulungen mehr, weil ja eh bald die nächste Version herauskommt.“

Rufbereitschaft. Die permanente Erreichbarkeit landet nun auf der politischen Agenda. Mitte Juni ver-suchte die deutsche Arbeitsministerin Ursula von der Leyen die Debatte um die mobile Arbeit nach Büro-schluss loszutreten und forderte „glasklare Regeln und einen Strafenkatalog für chefs, damit sie Körper und Geist ihrer Mitarbeiter schützen“. Mit willkürlich ausgedehnten Bürozeiten ist auch die Arbeiterkammer konfrontiert. „Immer mehr Arbeitnehmer berichten davon“, sagt Irene holzbauer von der AK-Abteilung Arbeitsrecht, „und manche empfinden das leider als Selbstverständlichkeit“.

Rufbereitschaft heißt das im Arbeitszeitgesetz, wenn sich der Dienstnehmer verpflichtet, außerhalb der normalarbeitszeit erreichbar zu sein. für maximal zehn Tage pro Monat darf diese vereinbart werden, und sie muss abgegolten werden. Konkrete Bestim-mungen dazu gibt es erst in ein paar Kollektivverträ-gen, etwa im IT-KV, im grafischen Gewerbe oder beim Versicherungs-Innendienst. Die Gewerkschaft der Privatangestellten kündigte vor wenigen Tagen an, sich dem Phänomen verstärkt zu widmen. „Es kann nicht sein, dass Arbeitnehmer 38 Stunden bezahlt bekommen, aber 130 Stunden auf Standby bleiben sollen“, macht GPA-chef Wolfgang Katzian schon einmal Stimmung für den herbst.

Smartphones und Teamarbeits-Software sind die Stechuhren des digitalen Zeitalters. Viele Mitarbeiter haben vergessen, wo der Ausschaltknopf ist. Exem-plarisch dokumentiert hat das Leslie Perlow in „Slee-ping With Your Smartphone“. Innerhalb eines Teams beim Beratungsunternehmen The Boston consulting

service

W er sich eine digitale Fastenkur verordnen will, kann sich in heimischen Klöstern in Klausur begeben. Die Stifte Göttweig, Seitenstetten, St. Florian, aber auch Zisterzienserinnen oder

die Linzer Marienschwestern bieten das an: www.kloesterreich.at In der heimischen Wellness-Branche reagieren die ersten Betriebe mit maßgeschneiderten Angeboten. Im Hotel Forsthofgut in Leogang gibt es seit dem Frühjahr Zimmer ohne TV, Telefon und WLAN und mit Elektrosmog hemmenden Matten und Matratzen. Die Gadgets werden auf Wunsch weggesperrt, und ein Sekretariats-Service (um € 49 / Tag zubuchbar) kümmert sich derweil um den digitalen Bürokram.

Fachliteratur zur besseren digitalen Selbstorganisation gibt es en masse. Das meiste ist den Technologie-Entwicklungen hinterhergeschrieben oder sperrig zu lesen. Ein praktischer Klassiker ist Lothar Seiwert („Simplify your time“). Das bewährteste Mittel zur digitalen Entschleu-nigung ist das Einhalten von „Frei-Zeiten“, der tage- oder stunden weise Verzicht auf jegliche Kommunikation. Diese offline-Zeiten in den Kalender eintragen wie jede andere Aktivität. E-Mail-Verhalten kritisch hinterfragen, auf Blindkopien (cc) weitgehend verzich-ten. 30 Prozent aller Mails fallen in die Kategorie „unnötig“. Fragen Sie Ihre E-Mails nur zu fixen Zeiten ab (dreimal am Tag). Treiben Sie den Teufel durchaus mit dem Beelzebub aus. Mit Software-Programmen wie Freedom (Tipp!) oder Cold Turkey lassen sich offline-Zeiten fix festlegen. Wie man Büro-Software besser nutzt und damit schneller weg vom Rechner ist, erklären Tausende Kurzclips (natürlich in unterschiedlicher Qualität) auf YouTube. Gezielt nach „Programm“ und „Tutorial“ suchen. Videos führen oft schneller zum Ziel als Bücher.

Professionelle Hilfe. Schwerere Fälle sollten die Hilfe von Therapeuten, Coaches oder Ärzten suchen. Die Behand-lungen erfolgen in der Regel ambulant. Wichtig: Machen Sie sich keinen Druck. Therapeutin Lisa Tomaschek sagt: „Den gesunden Umgang mit der Technik kann man relativ schnell lernen. oft muss man aber an den dahin-ter liegenden Mustern arbeiten. Das kann dauern.“

Der mobile ChefGERHARD STEGER, 52, GESCHÄFTSFüHRER CAFE+Co

Mit 45 Niederlassungen zwi-schen dem Bodensee und Mos-kau ist die Führung der Firma ohne mobile Werkzeuge nicht mehr möglich. „Das erlaubt uns mehr Präsenz beim Kunden, weil wir das Büro mithaben.“ outlook wird auch als Protokoll-Werkzeug verwendet, und gele-gentlich wird geskypt. Trotz der regen Reisetätigkeit bleibt das persönliche Gespräch Stegers wichtiges Führungsinstrument. Stegers Werkzeuge: Notebook, iPad und BlackBerry. Stegers Mailaufkommen: 150 bis 400 Stück pro Woche.

Die generation facebookEVA KREISBERGER, 28, PÄDAGoGIK-STUDENTIN

Das Mail-Aufkommen ist extrem gering, die Kommunikation mit ihren 185 Facebook-Freunden hat sich fast ausschließlich dort-hin verlagert. „Das ist unkompli-zierter.“ Aber: „Man bleibt leicht hängen, schaut sich Fotos oder Videos an.“ Wenn sie arbeiten muss, versucht sie Facebook und Websites bewusst zu mei-den. Am Smartphone gibt es für sie kein Facebook, aber Zei-tunglesen unterwegs im Bus. Die wichtigsten Funktionen am Handy sind Telefonie und SMS. „Manche Anliegen sind im Ge-spräch am schnellsten geklärt“.

Digital entgiften: viele Wege, ein ZielWellness-Urlaub ohne computer, Einführung von Offline-

Zeiten und Profi-hilfe für die psychische Unterstützung.

AB IN DEN WAlD. Das hotel forsthofgut bietet digitale Entgiftung an.

„Die Befürchtung, in der Offline-Zeit kolossale Um-brüche verpasst zu haben, war unberechtigt.“Alex Rühle Nach 6 Monaten offline

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Group sollte jeder einen Abend (!) pro Woche arbeits-frei bekommen. Perlow gibt einen aufschlussreichen Einblick in das Arbeitsklima bei BcG: Mitarbeiter, die für den Job beim Prestigeunternehmen bereit sind, alles zu geben, niemals Privates am Arbeitsplatz be-sprechen und, im oft selbst auferlegten Strudel stän-diger Bereitschaft gefangen, glauben, für Kunden jederzeit erreichbar sein zu müssen.

fast schon kindlich wirken die ersten Reaktionen auf das Experiment: Ein Manager, der erstmals das Laufband in seinem hotel benutzt und anschließend mit seiner frau länger als nur ein paar Minuten tele-foniert: „Es war herrlich und ein bisschen seltsam. Wie dieses lebendige, leicht schuldbewusste Glücks-gefühl, wenn man eine Uni-Vorlesung spritzt.“ Das

Projekt wird zum durchschlagen-den Erfolg. Die Teamarbeit wird besser, Mitarbeiter zufriedener und motivierter. Inzwischen ist das Konzept auf weltweit rund 900 BcG-Teams ausgeweitet.

Eindrucksvoll dokumentiert dieser Tage filmemacherin car-men Losmann in ihrem preisge-krönten film „Work hard, play hard“ (läuft seit 22. Juni) die Ar-beitsbedingungen der hochgradig vernetzten Wissensarbeiter.

Der Super-ProduktiveDAMIAN IZDEBSKI, 36, SELBSTÄNDIGER CoMPUTER-HÄNDLER

Er ist ungeduldig, hasst es, im Stau zu stehen. Wenn der Abstandsregeltempomat das Auto selbst pilotiert, „steuert“ er mit seinem aktuellen Lieblings-Spielzeug HTC one X die Firma. Ein offline-Leben gibt es für ihn nicht. Als Selbstän-diger kann er nicht alle Entscheidungen zu Büro-zeiten fällen. Permanente Erreichbarkeit fordert er nur vom engsten Kreis seiner Mitarbeiter. Dass er die abends anruft, kommt nur in Ausnahme-fällen vor. Sein tägliches E-Mail-Aufkommen liegt bei 150: „Es wird besser, ich lerne delegieren.“

SZENE AuS WorK hArD, PlAy hArD. Preisgekrönte Dokumentation über die absurden Auswüchse einer hochtechnologisierten gesellschaft, die die optimierung ihrer „human resources“ über alles stellt.

Losmann zeigt unpolemisch, wie diese human Re-sources noch produktiver gemacht werden sollen. Die „humans“ erinnern dabei oft an die fabriksarbeiter zu Beginn der Industrialisierung – die individuelle Zufriedenheit, die Work-Life-Balance als Produktivi-tätsstimulans müssen viele erst (wieder) entdecken.

Lisa Tomaschek vom ibos-Gesundheitszentrum ist eine, die Abstinenz-Willigen Wege zurück in ein er-holsameres Offline-Leben aufzeigt. hilfesuchende kommen aus vielen Branchen. „Die Werbe- und PR-Branche ist eine häufige Stätte für Erschöpfte“, sagt sie. Dazu kommen viele aus dem mittleren Manage-ment, Selbständige und viele Künstler und Menschen aus Sozialberufen. Eine ihrer ersten Interventionen ist das Verordnen von handy- und Laptop-freien Zeiten. haben ihre Klienten die befreiende Wirkung des Off-Buttons entdeckt, wird als zweite Maßnahme die Technik aus dem Schlafzimmer verbannt. „In global organisierten Unternehmen gibt es keine Zeitzonen mehr. Die Leute wundern sich dann, wenn sie Schlaf-störungen haben“, sagt sie.

Europäische Unternehmer geben ihren Mitarbei-tern zwar keine Schlafsäcke aus, die Leute kommen aber auch im eigenen Bett oft nicht zur Ruhe. Die fin-den viele dann erst wieder im Urlaub, die beste Zeit für Selbstversuche mit dem digitalen Entzug. Endlich einmal – nicht erreichbar ;-)

– T. MARTinEk, B. MAyERl, A. RiEglER

ohne Netz Alex rühle (Klett Cotta, € 17,95) Journalist Rühle beschreibt ein halbes Jahr offline in allen Facetten. Scho-nungslos, witzig und extrem lehrreich.

Anitra Eggler E-Mail macht, dumm, krank und arm (orell füssli, € 19,95) Ei-nes der besten Ratge-ber-Bücher zur digitalen Selbstorganisation. Demnächst 2. Auflage.

Christoph Koch Ich bin dann mal offline (blanvalet, € 8,99) Koch hinter-fragt mit Experten die Technologie-Abhängig-keit und gibt konkrete Befreiungs-Tipps.

„Ich war auf dem besten Weg dazu, eine betagtere Lindsay Lohan des App Stores zu werden.“Susan Maushart be-schreibt Sucht-Tiefpunkt

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Die nach der Jahrtausendwende Geborenen, die Digital Nati-ves, kennen das analoge Leben nur aus Erzählungen. Der Umgang mit Handy, Spielkonsole und Internet ist intuitiv,

auch intensiv. Kinder-Psychologen und Pädagogen sagen: Die Dosis macht das Gift. „Eltern sollten sich überlegen, wie sie den Kids einen intelligenten Zugang zu dieser Erwachsenenwelt geben“, sagt Psychologin Beatrix Höfinger, „gänzlich verwehren lässt er sich nicht.“ Ein paar offline-Tricks.

Fixzeiten. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind fixe Zeiten für die Mediennutzung. Das kann eine bestimmte Tageszeit sein oder ein bestimmter Tag in der Woche. Viele Eltern lassen die Kinder nur am Wochenende ins Netz. Diese Zeit kann auf Facebook, YouTube, Spielen und Fernsehen verteilt werden. Wichtig: Seien Sie nicht nachlässig beim Einhalten dieser Regeln. Spiele. „Das haben alle in meiner Klasse“ ist ein oft gebrauch-tes Totschlagargument, das Sie aber nicht daran hindern sollte, auf der Website des Spielerverbandes nachzusehen (www.pegi.info), welche Altersbeschränkung für das Game gilt. kindersicherungen. Sie können alle online-Zugänge kinder-sicher machen. Das gilt für den Fernseher ebenso wie für den Internet-Browser. 100%ige Sicherheit geben die Browser-Plug-ins nicht, also ab und zu die Surf-Historie kontrollieren. Software. Es gibt zwar dezidierte „Kinder-Browser“, die Zugang nur zu bestimmten Websites erlauben. Damit wird den Kids aber rasch fad, weil sie wenig bieten. Eine gute übersicht zu adäquaten Kinder-Websites bietet www.blinde-kuh.de Facebook. Ist für viele Schüler der nachhause verlängerte Schulhof. Hier wird getratscht, kommentiert und abgelästert. Sie müssen nicht mit Ihrem Kind befreundet sein (das kommt selten gut an), sollten aber die Sicherheitseinstellungen mit ihm durchgehen und Verhaltensregeln definieren (welche Fami-lienfotos dürfen drauf, welche nicht etc.). Wichtig: Der Face-book-Konzern ändert dauernd etwas an seinen Privacy-Einstel-lungen, also müssen Sie sich laufend informieren. Handy. Das Ende der Volksschulzeit ist noch immer früh genug für das erste Handy. Wichtig für die Größeren: Zeigen Sie Ihrem Kind die Handyrechnung. Kommunikation ist nicht gratis. Vorbild. Eltern, die dauernd am Handy und PC hängen, sind ein schlechtes Vorbild. Schaffen Sie analoge Alternativ-Angebote.

Dem nachwuchs den Stecker ziehenEltern sollten die verantwortungsbewussten IT-chefs in der familie sein: Ihr Job sind vor allem fixe Regeln.

DIgITAl NATIVES. Kinder lernen den umgang mit Computer und handy intuitiv. über die Nachteile müssen sie die Eltern aufklären.

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Page 24: Presskit: Anitra Eggler „E-Mail macht dumm, krank und arm – Digital Therapie für mehr Lebenszeit“

Fortsetzung auf Seite 26

AgendaSpezial:

Kommunikation

25FREITAG, 13. JANUAR 2012 FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND

Wort war ihr HobbyWas macht das Netz mit mei-

nem Kopf? Wollen wir malreden? Und ist Papier nicht auchganz schön? Ein Update WEEKENDAgenda

www.ftd.de/agenda

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Das also hatder Computeruns gebracht:Enthaltsam-keit und vielzu langeAbende imBüro

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Der Computer ist das Zentrum unserer Büros – ständig sitzt mandavor, alles läuft über diese Maschine. Wie sind unsere Eltern im Job nur jemals ohne ausgekommen? Horst von Buttlar hat überdieser Frage gebrütet – und seinen Rechner eine Woche abgebaut

Das ist meine letzte Nachricht an die Welt dadraußen: „Ich arbeite diese Woche ohne Computer.Wenn Sie mich erreichen wollen, rufen Sie bitte an,faxen Sie oder schreiben Sie mir einen Brief.“

Dann bin ich frei. Auf meinem Schreibtisch gähnt Nacktheit, kahl

und grau starrt mich die Tapete an. Stapel aus Bü-chern, Zeitschriften und Zeitungsartikeln stehen wiestumme Türme um die Leere. So viel Fläche. DerComputer ist weg. Und ich bin frei.

Okay, Schluss mit dem Bullshit. Ich will, dass ichdenke, dass ich frei bin. Eigentlich denke ich: Hilfe!Eine Woche ohne Computer arbeiten. Was für eineidiotische Idee! Sicher, es hat schon ähnliche Experi-mente gegeben: Leben ohne Handy. Ein halbes Jahroffline. Ich will etwas anderes wissen: Kommen wirnoch ohne Rechner aus? Und dahinter steht ja nocheine ganz andere Frage: Was haben die Leute eigent-lich früher den ganzen Tag im Büro gemacht – ohneOutlook, ohne Excel, ohne Google, ohne Facebook?

Eine Woche ohne diese Maschine, vor der wir je-den Tag acht bis zehn Stunden sitzen, über die allesläuft, auf der wir schreiben, mailen, suchen, finden,Termine machen, Großes schaffen und Kleines ver-gessen. Der Computer macht alles und macht unsfertig. Er ist das Herz und die Hölle.

Sind wir dann selbst weg, wenn er weg ist? Waskönnen wir ohne ihn tun? Was sind die Alternativen,in Zeiten, in denen „Ich muss noch 148 Mails che-cken“ zur Fanfare unserer Generation wird?

Für die Woche gibt es strenge Regeln. Nicht nurmein Computer wird abgebaut, auch Blackberry undiPhone sind verboten. Meine Mails bekomme ichzweimal am Tag ausgedruckt (11 und 16 Uhr), persön-lich überbracht von unserer Praktikantin Dagny.Dagny wird diese Woche für mich das sein, was manfrüher ein „Fräulein“ nannte.

Und dann, an einem Montag um Viertel nachneun, geht es los. Meine Outlook-Termine habe ich in

ein Notizbuch übertragen, und nun sitze ich da, hilf-los, wie mit einer Behinderung. Kollege R. hat mir einAufnahmegerät mit Kassette überlassen und ein Ra-dio empfohlen. Wegen der Stille.

Kurz vor elf kommt der erste Stapel E-Mails. Dan-ke, Dagny, sage ich, und das Fräulein lächelt scheu.Ich schaue den Stapel durch. Wie immer sind fünfvon 50 Mails wichtig. Das Zerknüllen einer unnützenNachricht aber wirkt weitaus dramatischer als dasLöschen per Klick.

„Did you read my piece?“, fragt ein Professor ausden USA. Nein, wann hat er es noch mal geschickt?Meine Hand zuckt. Eine Phantombewegung, der un-willkürliche Griff zur Maus: Suchen nach der Mail.Ich muss Kollege A. bitten, dem Prof zu antworten.Lektion 1: Wer isoliert ist, muss delegieren.

Mehrere Kollegen stecken ihren Kopf durch die Tür.„Stimmt es, dass du diese Woche ohne Computerarbeitest?“ – „Ja.“ – „Warum?“– „Ich will wissen, ob esnoch geht. Es ist keine Kritik an unserem schnellenLeben oder so.“ – „Auch keine E-Mail?“– „Nein, da-rum geht es ja.“ – „Also auch kein iPhone?“ – „Nein.“ –„Und was ist mit Word?“– „Nein, gar kein Computer.“– „Und wie schreibst du?“ Gute Frage. Kollegin K.hatte mir eine Schreibmaschine versprochen, dochsie ist krank. „Per Hand. Oder ich diktiere.“

Einige fragen ungläubig, als hätte ich verkündet,mich eine Woche nackt am Nasenring durchs Büroführen zu lassen. Ein Kollege wendet sich besorgt anmeinen Zimmernachbarn: „Von Horst habe ich dieNotiz bekommen, dass er ‚ohne Computer‘ arbeitet;-) ?!? Vielleicht kannst Du die E-Mail irgendwie anihn weiterleiten.“ Ja, irgendwie. Das sagt schon alles.Mein Nachbar bringt die Mail ausgedruckt vorbei.Lektion 2: Ich werde eine Zumutung sein.

Vermutlich sind E-Mails der Kern unseres Problems.Wir schreiben so viele davon, dass wir sie verwün-

schen. Wir schreiben 24 Namen in die cc-Zeile, so-dass unsere Nachrichten zu Streubomben werden.Wir schreiben Wutmails, Ausbrüche, die besser nichtoder später geschickt worden wären. Wir kennen le-gendäre E-Mails („Na, wollen wir am Samstag wie-der saufen?“), die dank Autovervollständigung anden Europa-Verteiler der Firma gegangen sind. Wirbrauchen die Mails, und doch machen sie krank.

Wie hat man das eigentlich früher gemacht?Ich habe Vertreter der älteren Generation gefragt,

die viele Jahre in Konzernen gearbeitet haben. Nen-nen wir sie den Deutsche-Bank-Onkel und den Sie-mens-Onkel. Zusammengefasst sagten sie in etwadas: Sie kamen morgens ins Büro. Der Tag begannmit der „Postbesprechung“, einem Treffen, bei demdie Post verteilt wurde. Antworten wurden diktiert.

Dann gingen sie in die Kantine, zum Mittagessentrank man Bier oder Weißwein. Und gegen 17 oder 18Uhr war der Tag vorbei. Das also hat der Computeruns gebracht: Enthaltsamkeit und viel zu langeAbende im Büro, an denen wir E-Mails von Men-schen beantworten, die auch zu lange im Büro sind.

Dafür war es früher streng und geregelt. DerDeutsche-Bank-Onkel, der 25 Jahre dort war, erzähltmir Folgendes: Er saß anfangs mit vier Kollegen umeinen Tisch, es gab ein Telefon. In einem Postbuchwurden alle Briefe vermerkt, der Empfänger trugseine Briefe ein in eine zusätzliche persönlichePostliste.

Und dann wurde diktiert. Überhaupt wurde sehrviel diktiert, „Aktennotizen“, alle Diktate gingen aneine zentrale Schreibstelle. Die Abschriften brachteder Bürobote, ein schlecht bezahlter, aber überauswichtiger Kollege, mit dem man sich gut stellenmusste. Denn der bekam alles mit. „Der Bürobote wardas, was heute Facebook ist“, sagt der Onkel.

Der Siemens-Onkel erinnert sich an Plastikhül-len, in die er Minitonbandkassetten mit Antragsfor-mular steckte, die dann über Rohrpost ins Schreib-büro gingen. „Wenn es mal eilig sein musste oderman einen Plausch mit den süßen Schreibnixen hal-ten wollte, ging man persönlich hin. Je mehr Schreib-aufträge jemand hatte, desto wichtiger war er.“

Der nächste Morgen, 11 Uhr, Dagny bringt mir dieKorrespondenz. Ist der Stapel nicht kleiner gewor-den? Viele der Mails sind eh überholt, obsolet, weilder Absender mich schon angerufen hat. Trotzdemfühle ich mich immer mehr wie in einem einge-

schneiten Skiort: abgeschnitten. Als ich von der Mor-genkonferenz komme, klebt ein gelber Zettel auf derTischplatte. „Bitte M. zurückrufen.“ Ich habe keineNummer von M. Ich muss wieder Dagny bitten.

Dann schaue ich auf den gelben Zettel.Lektion 3: Bau dir ein neues Kommunikations-system auf.

Die gelben Zettel! Ich wühle in meinen Schubladen,finde bald einen angestaubten Block Post-its. Ach,Post-its! In den 80ern begann ihr Siegeszug in denBüros, noch immer halten sie sich wacker, trotz Out-look und Reminder-Funktion. Jetzt brauche ich sie.

„Wollen wir nachher über XY reden?“, klebe icheinem Kollegen an die Tür. „Alles klar“, klebt er zu-rück. „Du bist nicht allein“, pappt irgendwann mei-nem Tisch. Bald merke ich, wie schön es früher war,mit Zetteln Nachrichten zu hinterlassen. Ich bin ein-kaufen. Ich musste heute früher weg. Ich liebe dich.

„Hast du schon gesehen, was Greenspan gesagthat?“ Kollege A. steht in der Tür. Nein, habe ich nicht.Ich habe auch nicht gesehen, was Merkel gesagt hat.Oder Uwe Seeler.

Das nächste Thema: Ich kann nicht mehr mitre-den. Ich bin der, der auf dem Schulhof am Vorabendnicht „Knight Rider“ schauen durfte. Ich könnte jetztsagen: „Ach, Greenspan! Prophezeit er mal wiederden Zusammenbruch des Euro?“

Oder ich kann so tun, als ob ich im Bilde wäre. Dastue ich sowieso ab und zu, wenn ich etwa in Konfe-renzen nicht richtig zugehört habe. Nun frage icheinfach. „Nein, was ist mit Greenspan?“ – „Er hat denZusammenbruch des Euro prophezeit!“

„Wahnsinn“, sage ich.Lektion 4: Man verpasst weniger, als manglaubt. Das Lustige fehlt trotzdem.

Das Internet ist ja das zweite Geschenk, das uns derComputer macht. In vielen Unternehmen sind zwarSeiten wie Youtube gesperrt. Da aber ohnehin immermehr Menschen iPads und iPhones haben, ist das soeffektiv wie Eltern, die ihren Kindern das Fernsehenverbieten. Auf Facebook jedenfalls sind tagsüber fastalle. Ach, was ist der Tag ohne das Rauschen, Röhrenund Rülpsen aus dem Netz! Das fehlt.

Mir ist LAAAAAAANGWEILIG!

Page 25: Presskit: Anitra Eggler „E-Mail macht dumm, krank und arm – Digital Therapie für mehr Lebenszeit“

Fortsetzung von Seite 25

WEEKEND26 Agenda FREITAG, 13. JANUAR 2012 FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND...............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

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ANNES ANTWORT UNTERM JOCH DER KLEINEN HELFER..................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

Als Beraterin undCoach kennt sichAnne Weitzdörfermit Problemen imBüro bestens aus.Jede Wochebeantwortet siehier Ihre Fragen

Das Problem In meinem Unterneh-men hatten bislang nur die Abteilungs-leiter und Geschäftsführer Blackberrys.Seit Kurzem gibt es eine Vereinbarung,dass auch normale Angestellte so einGerät haben dürfen. Vier von fünf Kolle-gen in meinem Team sind jetzt auch zuHause online – ich bin der Einzige, derkeinen Blackberry hat. Ich möchte kei-nesfalls immer erreichbar sein und ver-bringe sehr bewusst Zeit mit meiner Fa-milie. Allerdings habe ich Angst, dassich mich damit ins Abseits manövriere.Wie gehe ich am besten mit der Situa-tion um? MARC, 38 JAHRE, MARKETING

Annes Antwort Nehmen wir malan, Sie bleiben bei Ihrer Position undbesitzen dauerhaft keinen Blackber-ry. Während der Arbeitszeiten sindSie erreichbar, danach sind Sie aus-schließlich Privatperson. Und liefern

sich abends in der Werbepause nichtnoch heimlich ein kleines Mailbom-bardement mit den Kollegen. An die-ser Stelle könnte ich Ihnen gratulie-ren. Für die strikte Trennung von Be-ruflichem und Privatem, Ihren klarenStandpunkt und die Stärke, mit derSie diesen vertreten.

Die Kehrseite der Medaille ist al-lerdings, dass Sie am Morgen erstmal eine Stunde durch die Mailsturnen müssen, bis Sie wieder aufdem Stand der Dinge sind. Was Siezwangsläufig nicht nur faktisch,sondern vor allem gefühlt in Rück-lage bringt. Wenn Sie morgens insBüro kommen, wissen Sie nicht,worüber die Kollegen gerade spre-chen. Und auch nicht, was der ChefIhnen im Vorbeigehen zuwirft.Rechts überholt vom Alltag. Wollen Sie das?

Die Alternative wäre, das Spieleinfach mitzuspielen. Los geht’s:Künftig geben auch Sie nach demAbendessen kurz Ihren Senf zu denneuesten Entwicklungen. Ist ja keinegroße Sache. So tragen Sie dank desroten Lämpchens dazu bei, dass beiden Kollegen auch vor der Glotze derBlutdruck nicht abfällt. Auch Präsenzund Aufmerksamkeit am Frühstücks-tisch werden völlig überschätzt.Dann wartet Ihre Tochter halt mitnassen Haaren vor dem Schwimm-bad, weil Sie die Abholzeit nicht mit-gekriegt haben. Kleine Kollateral-schäden für die Erreichbarkeit. Kannman machen, muss man aber nicht.

Ich glaube, dass der goldene Mit-telweg Ihrer ist. Dazu brauchen Sieweiter die konsequente Trennungvon Job und Privatleben. Und natür-lich ein mobiles Endgerät. Was Sie

allerdings von Ihren Kollegen unter-scheidet ist, dass Sie sich geradenicht von der Dynamik endlosenMailpingpongs zur Primetime anste-cken lassen, sondern mit gutem Bei-spiel vorangehen. An normalenAbenden machen Sie das Gerät beimVerlassen des Büros aus und erstmorgens wieder an. Und wenn Sietatsächlich zu Hause arbeiten müs-sen, sagen Sie das vorher Ihrer Fami-lie. So bleibt der Griff zum Black-berry bewusst, und Sie tappen nichtin die Erreichbarkeitsfalle. FührenSie sich immer vor Augen: Es ist undbleibt Ihre Entscheidung!........................................................................................................................

Kontakt Auch Sie haben ein Problemim Job oder mit Kollegen? Schreiben Siean [email protected]. Zuschriften wer-den vertraulich behandelt. Alle Antwor-ten von Anne unter www.ftd.de/anne.

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IMPRESSUM............................................................................................................................................

Die Financial Times Deutschland istüberregionales Pflichtblatt aller acht deut-schen Wertpapierbörsen.Sprecher des Chefredakteurs-kollegiums: Steffen KlusmannChefredakteure: Stefanie Burgmaier(Börse Online), Dr. Nikolaus Förster (impul-se), Steffen Klusmann (Capital, FTD) Stellvertretende Chefredakteure: Christian Baulig (Capital), Sven Clausen(FTD), Gereon Kruse (Börse Online), Paul Prandl (Capital), Stefan Weigel (FTD) Artdirector: Dominik Arndt, Carsten Lüdemann (Stv.) Geschäftsführende Redakteurin:Isabelle ArnoldChef vom Dienst: Cosima Jäckel, SvenSorgenfrey (Stv.)Bildchef: Peter Raffelt, Jose Blanco (Stv.)Kommentarchef: Dr. Anton Notz (Ltg.)Unternehmen: Guido Warlimont (Ltg.),Jörn Paterak (Stv.) Politik: Andreas Theyssen (Ltg.), UlrikeSosalla (Stv.)Finanzen: Tim Bartz (Ltg.), Christian Kirchner (Stv.)Geld: Jochen Mörsch (Ltg.), Helmut Kipp (Stv.) Agenda: Horst von Buttlar (Ltg.),Claus Gorgs (Ltg.)Verantwortlich im Sinne des Presse-rechts: Steffen Klusmann. Sitz des Ressorts Politik ist Berlin, der Res-sorts Finanzen und Geld Frankfurt am

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Büroleben, rechnerlos: Autor Horst von Butt-lar bei der Mail-Übergabe mit Fräulein Dag-

ny (o. r.). Als Hilfsmittel erlaubt sind Notiz-buch und Aufnahmegerät (v. o.). Kurios: Ohne

Computer wirkt der Schreibtisch wie leergefegt, dafür schieben sich Papiergletscher

über die Postkörbchen (l.)

Wie hat man das früher nur ausgehalten? „So etwas wie privaten Zeitvertreib gab es

nicht“, erzählt der Deutsche-Bank-Onkel, einSatz, den der Siemens-Onkel genau so fallenlässt. Der Tag begann in der Bank um 8.15 Uhrund endete um 17 Uhr. Dann versammelte mansich gern noch mal zu einem Drink, „der Chef desBörsenhandels verfügte damals über eine gut be-stückte Bar“. Meine These: Das Internet wurdeerfunden, damit wir weniger saufen.

Nach 17 Uhr jedenfalls war der Tag für vielevorbei. Keine Blackberrys. Auch die Wochenen-den waren bis Ende der 80er tabu. Wenn er amTag doch mal eine Auszeit nehmen wollte,suchte sich mein Siemens-Onkel ein Bespre-chungszimmer, breitete Akten auf dem Tischaus und hielt ein Nickerchen. Oder er tele-fonierte heimlich mit seiner Frau. Oder erspielte hinter einer Stellwand Schiffe ver-senken mit Kollegen. Mehr gab’s nicht.

Hat der Computer, sosehr er nervt, denBüroalltag also viel lustiger gemacht? Ja, aber

dafür ist Kommunikation anarchischer gewor-den. Früher gab es strenge Hierarchien. „Eswar undenkbar, dass ich einen Vorgesetzeneinfach so anrufe“, sagt der Bank-Onkel.

Auch Telefonate zwischen Geschäftsberei-chen waren tabu. Mal eben den Chef in cc set-zen oder auf dem Gang anquatschen? Ausge-schlossen. Stattdessen gab es Besprechungen.Unfassbar viele Besprechungen. „Da wurden im-mer möglichst viele zusammengerufen“, erin-nert sich der Siemens-Onkel. „Damit alle die Infoerhalten. Es wurde wild rumdiskutiert, jeder pro-filierte sich. Und rausgekommen ist nix.“ Zumin-dest das kennen wir noch von Meetings.

Der Vorteil war früher allerdings, dass Dichteund Tempo der Informationen geringer waren.„E-Mails erfordern eine direkte Entscheidung“,sagt der Bank-Onkel. „Heute wird man zuge-müllt, der Aschegehalt aber beträgt 90 Prozent.“Lektion 5: Entdecke die Langsamkeit.

Mittwoch, 10.04 Uhr. Ich komme immer späterins Büro. Die Post bringt Dagny eh erst gegen elf.Heute muss ich einen Text schreiben, ich versu-che das erst einmal per Hand.

Man müsste mal eine Langzeitstudie über denVerfall der Handschrift anfertigen. Meine Schriftist wie die vom Führer, sie wird von Jahr zu Jahrkrakeliger. Ich nehme schließlich das Aufnahme-gerät und mache die Tür zu. Zum Diktat! Taste an,ich spreche. Doch es geht nicht. Ich finde michalbern. Soll ich dabei auf- und abschreiten, wieein Anwalt? Ich schreibe per Hand weiter.

11.34 Uhr: Ich bekomme das erste Fax! EineEinladung zu einem Seminar. Es ging ummeine Zusage, „und da man mich ja per E-Mailnicht erreicht habe“...

„So viel ist gar nicht mehr anders“, sageich zum Kollegen R.

„Merkst du es nicht? Du bist kaum nocham Platz. Ständig bist du unterwegs und bei

anderen Kollegen.“ – Jetzt erst sehe ich, was sichverändert hat. Ich rede wieder mit Menschen.Lektion 6: Es ist möglich, von Angesicht zuAngesicht mit Menschen zu sprechen.

Das gilt besonders für Kollegen, die nebenan sit-zen. Warum schreiben wir diesen LeutenE-Mails? Die sie vielleicht missverstehen?

Gespräch mit Anitra Eggler,„Digital-Therapeutin“ und Auto-rin des Buchs „E-Mail macht dumm,krank und arm“. Mein Experiment findet sie„geil“. Wenn schon, dann radikal, den „Urzustandwieder suchen“, sagt sie. „Redet einfach wieder“,ist sowieso seit Jahren ihr Rat. Mein simulierterPosteingang um 11 und 16 Uhr entspricht ihremAnsatz: Sie checkt ihre Mails auch nur zweimalam Tag, zu festen Zeiten. Einen Tag, empfiehltsie, sollte man ganz offline bleiben.

Warum können wir die Vorteile des Compu-ters nicht nutzen, ohne unter den Nachteilen zuleiden? „Der Computer wurde erfunden, um unszu helfen“, sagt sie. „Doch die Innovationszy-klen werden seit zehn Jahren immer kürzer, undwir haben dabei aufgehört zu hinterfragen, waswir wirklich brauchen.“

Da sitzen wir also vor dieser Kiste und wer-den dauernd unterbrochen, schreiben eineMail, das Telefon klingelt, ein Kollege kommtrein, und nichts machen wir zu Ende. DasProblem sei, sagt Eggler, dass die Unterbre-chung süchtig mache. Dazu gibt es sogarschon Studien: Unser Gehirn schüttet bei Un-terbrechungen das Glückshormon Dopaminaus. Irgendwann halten wir es nicht mehr aus,etwas in Ruhe zu Ende zu machen. Schnellnoch mal die Mails checken.

Donnerstag, 10.14 Uhr. Ein Tag, an dem fastalles zusammenbricht. Etwas Großes passiert,eine wirklich wichtige Nachricht da draußen inder Welt, in der FTD werden wir mehrere Seitendazu vollschreiben. Viele Artikel. Das bedeutetHektik, es muss schnell gehen. Keine Zeit fürlustige Experimente. „Ich habe keinen Compu-ter“, sage ich zu meinem Chef.

„Dann musst du es anders hinbekommen“,sagt er.

Ich soll einen Text auf der Seite eins fertigmachen. Am Nachmittag lasse ich ihn ausdru-cken, schmiere auf dem Papier rum. Doch es gehtnicht, ich kann so etwas nur am Bildschirm. DasHin und Her, das Umstellen, Umformulieren.

Die Zeit rennt davon. Irgendwann nehme ichentnervt das Papier und gehe zum Kollegen A.„Ich werde nicht auf deinen Computer schauen.Aber wir werden das zusammen machen.“

Mist. Das klingt wie: „Ich bin fremdgegangen,aber wir hatten keinen Sex.“Lektion 7: Wenn es wirklich wichtig wird,brauchst du die Kiste eben doch.

Freitag, 10.28 Uhr. Der Freitag ist entspannt.Nicht nur, weil die FTD samstags nicht erscheint.Am Freitag, das war schon immer meine Theorie,wird kaum noch gearbeitet. Am Freitag gehendie Menschen „lunchen“, und dann essen sieSteak oder Hühnchenbrustsalate mit Manda-rinen und denken ans Wochenende. Am Frei-tag ist der Computer nicht so wichtig.

Ich will nun, dass die Woche vorbei ist. Ichwill nicht mehr jeden Tag auf den Schreibtischstarren und denken: „Finden Sie den Fehler.“

Ich habe wieder mehr mit Kollegen geredet,das war schön.

Sie haben auf mich Rücksicht genommen undgeholfen, das war schön.

Ich habe gelesen und viele ruhige, langsameStunden gehabt, das war schön.

Ich denke, es war nun genug schön.

FTD

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Page 26: Presskit: Anitra Eggler „E-Mail macht dumm, krank und arm – Digital Therapie für mehr Lebenszeit“

Samstag, 3. März 2012 68. Jahrgang | Nummer 63

A R B E I T , S T E L L E N M A R K T U N D W E I T E R B I L D U N G I N T I R O L

Chancen & KarriereChancen & Karriere

Wie ist es „digital“ um unsbestellt?

Anitra Eggler: Wir leben in ei-ner postdigitalen Gesellschaft.Wer die Digitalisierung für dasliebt, was sie an Mehrwertenbieten kann, muss sich fra-gen, ob er seine tägliche digi-tale Kommunikation im Griffhat oder sie ihn.

Sind Apps und soziale Netz-werke also ein Teufelszeug?

Eggler: Ich liebe E-Mails, so-ziale Netzwerke, Instant Mes-saging, Apps und teste allesNeue. In unserem täglichenHochgeschwindigkeitsmara-thon hinterfragen wir aber zuwenig, wie wir die digitalenMedien zu unserem Vorteilnutzen können. Das führt da-zu, dass wir unsere digitaleKommunikation nicht erledi-gen, sondern von ihr erledigtwerden.

Braucht es Digitaltherapie?Eggler: Wäre es in den 80erJahren vorstellbar gewesen,im Schlafanzug und unge-duscht im Viertelstundentaktzum Briefkasten zu gehenund jede Korrespondenz auchaußerhalb der Geschäftszei-ten sofort und freiwillig zuerledigen? Ist es normal, dassMenschen ihr „CrackBerry“

als Körperteil ansehen unddamit im Urlaub in der Sonneliegen? Es braucht, wie bei al-len Dingen, bei denen wir dasGefühl haben, sie nicht imGriff zu haben, eine Therapie.

Wann wird man zum The-rapiefall?

Eggler: Fragen Sie sich, wieviel Sinnlos-Surf-Syndrom inIhnen steckt. Warum habenSie mehr Freunde auf Face-book als im echten Leben?Warum sind Sie dauerabge-lenkt und verwechseln Kont-rollverlust mit Karriere? War-um investieren Sie mehr Zeitin Meetings als ins Denken?Warum scannen Sie nur noch,anstatt zu lesen?

Was ist daran gefährlich?Eggler: Eine Studie am briti-

schen King‘s College belegt,dass bekiffte Menschen IQ-Tests besser lösen als Men-schen, die durch E-Mails ab-gelenkt werden. 60 ProzentallerAmerikaner lesenE-Mailsvia Handy morgens im Bett.50 Prozent der Briten leidenan Nomophobie („no mobilephone phobia“). Ihr Hirn wirdunterbrechungssüchtig. Jemehr Sie es permanent mul-tiplen Reizen aussetzen, des-to mehr Reize wird es einesTages fordern, desto rastloserwerden Sie.

Kann das tödlich enden?Eggler: In puncto Produktivi-tät ist der „Tod“ der täglicheZeitverlust und die Überfor-derung, die damit einhergeht.Informationsüberflutung und

Dauerablenkung führen zukrankhaftem Konzentrations-verlust. Es existiert dazu be-reits ein Krankheitsbild, vonExperten Attention DeficitTrait (ADT) genannt.

Was verbirgt sich dahinter?Eggler: Eine zwanghafte Ab-lenkungssucht und dauer-hafter Konzentrationsverlust.Die Folgen sind Ineffizienzund Leistungsunfähigkeitund das peinigende Gefühl,ständig überkommuniziert,

aber dennoch uninformiertzu sein. Persönlich heißt dasDauerstress, Kontrollverlustund Jobfrust. Wirtschaftlichheißt das Produktivitätsver-lust, sprich Geldvernichtung.

Was kann man dagegentun?

Eggler: Den Teufelskreis ausE-Mail-Wahnsinn, Sinnlos-Surf-Syndrom, Meeting-Ma-laria und Präsentationspestdurchbrechen, indem wirunser Kommunikationsver-halten privat und beruflichändern. Das persönliche Ge-spräch, ob am Telefon oderAuge in Auge, kann oft vielschneller mehr bewirken alsjede E-Mail an einen großenVerteiler.Also Selbstheilung?

Eggler: Ja. Beuten Sie das In-ternet aus. Machen Sie keinenKlick, wenn es keinen Gewinnverspricht. Schalten Sie al-le Signale an Computer undHandy aus, die Sie darüberinformieren, dass irgendje-mand irgendetwas von Ihnenwill. Sie sind der Chef. Sie de-finieren, wann Sie Zeit habenund wann Sie verfügbar sind.Ist ein digitaler Rückzugmöglich?

Eggler: Ja. Definieren Sie fixeE-Mail-Öffnungszeiten undfixe Surfzeiten. Dieses stän-dige Online-Sein stiehlt unsallen unglaublich viel Zeit.Das Web zahlt kein Weih-nachtsgeld.Gilt das auch für Smart-phones?

Eggler: Sklavenphones habendazu geführt, dass wir unsfreiwillig versklaven, indemwir uns permanent erreich-bar machen.Wir müssen aus-schalten lernen.Versteht das der Chef?

Eggler: Das beste Argument,sich „digital“ beruflich zu-rückzunehmen, ist immer dieeigene Produktivität, Leis-tungsfähigkeit und Kreativi-tät. Sobald die leidet, leidetdas Unternehmensergebnisund das will kein Chef.Wie können Unternehmenreagieren?

Eggler: Jedes Unternehmen,das Mitarbeitergesundheitund Jahresergebnis wichtigernimmt, als der Geschäfts-bericht vorschreibt, mussheute in eine neue Kommu-nikationskultur investieren.Ändern wird man nur etwas,wenn man über Workshopsund Trainings eine Verhal-tensänderung erzielt.

Das Gespräch führteBarbara Egger

Therapie für Online-AbhängigkeitDer E-Mail-Wahnsinn oder das Sinnlos-Surf-Syndrom ruinieren die Produktivität. Die Digitaltherapeutin

Anitra Eggler spricht im TT-Interview über digitale Krankheiten und Heilmethoden.

Zu glauben, immer online sein zu müssen, ist ein Suchtverhalten. „Wer nicht abschalten kann, muss ausschalten“, rät die Therapeutin. Foto: Shutterstock

„Mit der Erfindungder Smartphones

wurde unsere Verskla-vung komplett.“

Anitra Eggler(Digitaltherapeutin) Foto: Lukas Dostal

„Wer den Tag mitE-Mails beginnt,

startet reagierend undwird wie die Sau durchsArbeitsdorf getrieben.“

Anitra Eggler

Abhilfe gegen E-Mail-Wahnsinn:Einen geregelten Tagesablauf fürdie E-Mail mit fixen Öffnungs- undBearbeitungszeiten festlegen, denautomatischen E-Mail-Abruf deakti-vieren (gilt auch fürs Smartphone),keine Sounds bei Posteingang,weniger E-Mails versenden, umweniger E-Mails zu erhalten, eintägliches E-Mail-Budget in derFirma vereinbaren. Regeln Sieden E-Mail-Verkehr nach demMimosenprinzip: Was ich nichterhalten möchte, sende ich auchkeinem anderen, strukturieren SieE-Mails wie ein Nachrichtenre-dakteur (Betreffzeile gedanklichdurch Betreffziele ersetzen), täglichPosteingang leeren, Unwichtigessofort löschen, quartalsweise imgroßen Stil löschen.

Blitz-Therapie gegen Sinnlos-Surf-Syndrom: Bewusstseinsbildung(„Das Internet ist nicht unsereNabelschnur!), fixe Surf-Zeiten(z. B. morgens, nachdem die Prio-ritäten geplant sind, mittags nachdem Kantinenessen und abends

gemütlich auf dem Sofa), ein Surf-Zeit-Budget einrichten (z. B. 120Minuten pro Tag ergeben bei 16wachen Tagesstunden 45 Tage proJahr im Internet), vor dem Internet-besuch klare Ziele definieren, wie„drei relevante Ergebnisse recher-chieren“ oder „fünf Bilder für diePräsentation finden“, nicht täglichoder stündlich den Social-Checkdurchführen, keine Lebenszeit inWebseiten investieren, die nichtsbringen außer Zeitverlust, kosten-loses Zeit-Monitoring-Programm(www.rescuetime.com) installie-ren: Das zeigt, wie viel Zeit manwöchentlich in E-Mails, Web undOffice-Programme investiert.

Behalten Sie die Kontrolle über Ih-ren Internetkonsum. Foto: Shutterstock

Blitztherapien von Anitra Eggler

Von Barbara Egger

Innsbruck – Der tägliche E-Mail-Wahnsinn kostet dieWeltwirtschaft jährlich Mil-liarden“, konstatiert AnitraEggler, „50 Prozent unsererSurf-Zeit verplempern wir imdigitalen Nirwana und sinduns dessen nicht bewusst.“Arbeitgeber kostet diesesSinnlos-Surfen Profitabilitätund Arbeitsplätze, ist Egglersicher. Auch die „Meeting-Malaria“ verweist die Digi-taltherapeutin auf die Analy-se-Couch. „Statt zu arbeiten,vergeuden wir unsere Zeit inMeetings, die so unprofessi-onell gestaltet sind, dass dieTeilnehmer währenddessenE-Mail-Wahnsinn und Sinn-los-Surf-Syndrom frönen. Istdas nicht krank?“

Mit ihrem Selbsthilfebuchliefert Digitaltherapeutin Ani-

tra Eggler „640 Gramm wir-kungsvollste Arznei“ für die„Ausgebrannten, Gepeinigtenund Hamster“. „Wir befindenuns in einem Teufelskreis ausE-Mail-Wahnsinn, Sinnlos-Surf-Syndrom, Meeting-Ma-laria und Präsentations-Pest“,stellt die Autorin fest.

Einzeln betrachtet sindnach Ansicht der Digitalthe-rapeutin alle vier Krankheitenruinös. „Treten sie im Quar-tett auf, sind sie tödlich. Undzwar für alles, was persönlichund unternehmerisch überle-benswichtig ist: Produktivität,Kreativität, Konzentration,Aufmerksamkeit, Selbstbe-wusstsein, Arbeitsspaß, Ren-tabilität und Gewinn.“

Um digitale Krankheitenzu heilen, müssen Selbsthei-lungskräfte aktiviert werden.Der einfachste Weg raus ausdem Teufelskreis ist Produkti-

vität. Konzentriert heißt in derDigitaltherapie: Nichts lenktab. Keine E-Mails, kein Chat,keine sozialen Netzwerke,kein Smartphone, kein Spiel.

„Die erste E-Mail war wieOstern, ein runder Geburtstagund Weihnachten zugleich“,sagt die Expertin. „Heuteempfinden wir E-Mails unddie ständige Erreichbarkeitvia Smartphone als Stress, alsTurbo für Burnout“, analysiertAnitra Eggler weiter.Wer nichtbis zum Kollaps kommunizie-ren will, muss sein Kommuni-kationsverhalten ändern.„Dietägliche Herausforderung be-steht in der Wahl der idea-len Balance von Online- undOffline-Modus.“ Wird nichtgegengesteuert und Kommu-nikation effizienter gestaltet,werden Mitarbeiter krank undUnternehmensergebnisse lei-den, warnt Eggler.

Kommunizieren bis zum KollapsWer im digitalen Rausch nicht bremst, strauchelt in seinem selbst gebauten Hamsterrad.

Anitra Egg-ler (38) lebtin Wien undist Autorin,FH-Dozentinund Expertinfür digitaleKommu-nikation, Marketing,Medien und PR. Als Digital-therapeutin behandelt diefrühere Journalistin heuteselbstzerstörerische Internet-krankheiten.

Anitra Eggler, „E-Mail macht dumm,krank und arm – Digital Therapie fürdie persönliche und unternehme-rische Produktivität“. Eigenverlag,224 Seiten, 24,80 Euro.

Kontrolle über dieZeit zurückgewinnen

TT-Buchtipp

Page 27: Presskit: Anitra Eggler „E-Mail macht dumm, krank und arm – Digital Therapie für mehr Lebenszeit“

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In stiller Trauer

Gerda Böttger

Christine Behnke

Beate Böttger

Dagmar und Jens Böttger

Ralf Böttger

Jan Böttger

Die Beerdigung findet am Dienstag, den 29. Mai 2012, um 12 Uhr von der

Kapelle des Stadtfriedhofes Hannover-Kirchrode, Döhrbruch, aus statt.

Bestattungshaus Wedel, Inh. B. Ringe, Brabeckstraße 163, Hannover, Tel.: 9 52 60 44

* 3. 5. 1931 † 20. 5. 2012

Harald Böttger

Und meine Seele spannte

weit ihre Flügel aus,

flog durch die stillen Lande

als flöge sie nach Haus.Joseph v. Eichendorff

.

In Dankbarkeit und Liebe

Dagmar Jordan und Reinhold Stahl

Volker und Linda Jordan

mit Denise und Dominik

Die Urnenbeisetzung fand im engsten Familienkreis statt.

Bestattungshaus Wedel, Inh. B. Ringe, Brabeckstraße 163, Hannover, Tel.: 9 52 60 44

* 22. 2. 1932 † 27. 4. 2012

Nach 6 Wochen folgte er seiner Ehefrau

Gisela Jordan* 24. 8. 1933 †13. 3. 2012

Einschlafen dürfen, wenn man müde ist,

und eine Last fallen lassen dürfen,

die man lange getragen hat, das ist eine

köstliche, eine wunderbare Sache.

Hermann Hesse

Rolf Jordan

Du hast gelebt, gesorgt, geschafft,so treulich für die Deinen.So manches Opfer dargebracht für die, die Dich beweinen.Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden,hab´ tausend Dank für Deine Mühen.Wenn Du auch bist von uns geschieden,in unseren Herzen stirbst Du nie.

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wirAbschied von

Rolf Biermann* 28. November 1939 † 19. Mai 2012

Wir werden Dich nie vergessen.

Sven, Michaela und LeniGünter und Anne

Die Trauerfeier findet am Freitag, den 25. Mai 2012,um 13 Uhr in der Trauerhalle des Bestattungshauses Hen-schel, Im Rehwinkel 14, in Garbsen-Berenbostel statt.

Die Urnenbeisetzung findet zu einem späteren Zeitpunktim engsten Familienkreis statt.

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Am „kjack“ könnt ihr sie erkennenDie Dohle ist Vogel des Jahres – der Nabu möchte wissen, wie viele Brutpaare es in Hannover gibt

Der jüngste Fahndungsauf-ruf, der der Redaktion aufden Tisch flatterte, kommtnicht von der Polizei, son-

dern vom Naturschutzbund (Nabu)Hannover. Gesucht wird die Dohle, ein

schwarzgefiederter Geselle, dendie deutschen Naturschützer

zum Vogel des Jahres ge-kürt haben. Die Hannove-raner möchten nun wis-sen, wie viele Dohlen sichim Stadtgebiet herumtrei-ben. Sie setzen dabei aufdie Mithilfe der Bevölke-rung.Dieter Wendt, Ornitho-

loge beimNabu, schätzt denbekannten Bestand in Han-

nover auf 30 bis 40 Brutpaare.„Das sind sogar mehr, als wir

eigentlich gedacht haben“, sagter. Entdeckt worden sei eine klei-

ne Kolonie auf dem Messegelände,die die Wiesen am nahegelegenen

Kronsberg als Revier für die Nah-rungssuche schätze. Weitere Vögel le-

ben in Stöcken und Leinhausen,wo sie auf Schornsteinenbrüten.

Einst haben Dohlen so-gar auf dem Turm derMarktkirche Jungegroß gezogen, aberdas ist lange her.„Die Bestände sind

landesweit rückläu-fig“, sagt Wendt. Da-

für gibt es zwei Grün-de: Zum einen brauchen

die Vögel zum Brüten Ni-schen an Gebäuden, die bei

Sanierungen geschlossenoder mit Taubengittern ver-

sperrt werden. Zum zweiten

schätzt die Dohle Regenwürmer, In-sekten und Mäuse auf dem Speiseplan.Die aber werden durch das Bebauenvon Grünland und durch den Einsatzvon Chemikalien in der Landwirt-schaft seltener.Trotzdem hofft man beim Nabu auf

noch unentdeckte Kolonien. Stellt sichbloß die Frage, wie der in Sachen Orni-thologie nicht ganz so versierte Stadt-bewohner die Dohle von den anderenRabenvögeln, beispielsweise den häu-figer anzutreffenden Saatkrähen, un-terscheiden kann. Am besten, so er-klärt Wendt, gehe das akustisch: Das

Rufen der Saatkrähe erinnere anSchafsblöken, die Dohle hingegen äu-ßere sich mit einem hell klingenden„kjack“. Wer auf das Äußere achtenwill: Die Dohle ist eines der kleinstenFamilienmitglieder der Rabenvögelund nur etwa zwei Drittel so groß wieeine Saatkrähe. Der taubengroße Vo-gel hat einen silbergrauen Nackenbe-reich, außerdem glänzt sein Gefiederim Sonnenschein blau-metallisch. DieSaatkrähe hingegen ist so gefärbt wiees sich für Bilderbuchraben gehört,nämlich durchgehend schwarz. Undschließlich fällt auch der Schnabel derSaatkrähe ungleich kräftiger aus alsder ihrer kleineren Verwandten.

Wer weiß, wo Dohlen im Stadt-gebiet brüten, sollte Karola

Herrmann anrufen, dieVorsitzende des Nabu

Hannover. Sie hat dieTelefonnummer

(0511) 7696367.

Von Bernd Haase

Die Dohle (links)ist deutlich kleinerals die Saatkrähe.Außerdem glänztihr Gefieder imSonnenschein.Fotolia (2)

Pflanzenmarkt imFledermauszentrumDer BUND Hannover bietet am kom-

menden Freitag, 25. Mai, von 15 bis 19Uhr im Fledermauszentrum an der Goe-benstraße 3a in Hannover-List einenMarkt an, auf dem Tomaten und andereNutzpflanzen verkauft werden. Außer-dem informiert die Arbeitsgruppe Fle-dermausschutz über ihre Tätigkeit. DerErlös des Pflanzenverkaufs kommt demFledermauszentrum zugute. Angebotenwird nicht nur ein umfassendes Sorti-ment historischer Tomatensorten, sonderauch Chili, spezielle Salatsorten undGartenblumen. Außerdem kann man et-was lernen – über die indianische Milpa,eine Mischkultur. Die Menschen in Mit-telamerika wussten, wie man Gemüse soanbaut, dass die einzelnen Sorten vonei-nander profitieren. se

Bischöfe treffen sichzu Dialog mit Laien

Es ist eine Veranstaltung, die das Ge-sicht der katholischen Kirche verändernkönnte – zumindest ein wenig: Am 14.und 15. September treffen sich in Hanno-ver rund 300 Katholiken, darunter zahl-reiche deutsche Bischöfe, Theologen undhochrangige Laienvertreter, um über dieZukunft der Kirche zu diskutieren. DieVeranstaltung, bei der es insbesondereum die diakonische Arbeit geht, steht un-ter demMotto „Die Zivilisation der Liebe– unsere Verantwortung in der freien Ge-sellschaft“.Das Treffen ist Teil einer Dialogreihe,

die nach der Welle von Missbrauchsskan-dalen initiiert worden war. Dabei treffenVertreter der Amtskirche auch auf re-formorientierte Laien, die teils die Ab-schaffung des Zölibats und Veränderun-gen bei der Sexualmoral fordern. Die ers-te viel beachtete Zusammenkunft fand2011 in Mannheim statt. „In Hannoverschließen wir an die ersten Ergebnissevon Mannheim an“, sagt Erzbischof Ro-bert Zollitzsch, der Vorsitzende der Deut-schen Bischofskonferenz. be

Ratschlägegegen

Mail-Wahnsinn

Die Diagnosen klingen beunruhigend.E-Mail-Wahnsinn, Meeting-Malaria, Prä-sentationspest oder das Sinnlos-Surf-Syn-drom hat Anitra Eggler bei vielen ausge-macht, die das Internet als Kommunikati-onsbasis nutzen. Ohne eszu merken, verplempereder moderne Arbeitneh-mer dieHälfte seinerZeitim „digitalen Nirwana“.Doch die selbsternannte„Digital-Therapeutin“weiß Rat: Sie hat die Ge-genmittel für die Inter-netleiden von heute.Vorsicht, Satire! Wenn

Eggler die digitale Lagein Büro- und Firmenetagen schildert,spitzt sie gern zu. Was die Zuhörer derKommunikations- und Marketingexper-tin freuen dürfte: Ihre Vorträge haben gro-ßen Unterhaltungswert – davon konntensich die Gäste gestern Abend beim HAZ-Expertenforum im Expo-Wal überzeugen.Doch die Analysen der 38-Jährigen, die

ein Buch mit dem Titel „E-Mail machtdumm, krank und arm“ herausgebrachthat, haben einen ernsten Hintergrund. DiedigitaleKommunikation, so dieErfahrungEgglers, werde am Arbeitsplatz häufig alsSelbstzweck betrieben – und sei entspre-chend unproduktiv. Die „Digital-Thera-peutin“ rät zum bewussteren Umgang mitdem Tsunami von E-Mails, der den Rech-ner täglich überschwemmt: Den Arbeits-tag offline starten, nur zu bestimmtenZei-ten in die Mails schauen, eine täglicheObergrenze festlegen. „KeinUnternehmenhat etwasdavon,wennMitarbeiter vor lau-ter zwanghaftem Multitasking nicht mehrerkennen, was wichtig oder nichtig ist.“

Von Juliane Kaune

„Digital-Therapeutin“ hilft

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Kraftfahrer/in, Klasse 3, C, CE, gesucht.% (0511) 27 93 99 39

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HannoverNR. 119 · MITTWOCH, 23. MAI 2012 19HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG

Page 28: Presskit: Anitra Eggler „E-Mail macht dumm, krank und arm – Digital Therapie für mehr Lebenszeit“
Page 29: Presskit: Anitra Eggler „E-Mail macht dumm, krank und arm – Digital Therapie für mehr Lebenszeit“

Die einen sehen ihn in direkter Nachfolge eines Alexander Graham Bell, die ande-ren würden eine Voodoo-Puppe seines Namens gerne täglich nadeln. 1971 be-scherte uns der amerikanische Program-

mierer Ray Tomlinson das @-Zeichen und damit die Möglichkeit, selbst elektronische Post zu versenden. Über zwei Milliarden Mails werden weltweit täglich versandt – von Mensch zu Mensch. Die Spam-Nach-richten sind schon abgezogen.

Zum vierzigsten Geburtstag der E-Mail tut sich die digitalisierte Menschheit schon etwas leichter, die Auswirkungen dieser Kommunikationsrevolution in ihrer Tragweite einzuschätzen.

Steckte ein Büroarbeiter vor der E-Post-Revolution den Brieföffner in zehn bis zwanzig Kuverts am Tag, kommt er heute, je nach Branche und Position, auf die bis zu zehnfache Menge. Bei einem durchschnitt-lichen Mail-Aufkommen (fünfzig Stück pro Nase) sind das schon zweieinhalb Stunden des Arbeitstages. Keine Poststelle, kein Zusteller ist mehr dazwischen-geschaltet.

Dank Smartphones beginnt für viele Informations-arbeiter das Postlesen schon morgens im Bett (siehe Grafiken Seite 75) und hört auch dann nicht auf, wenn die Bürotür ins Schloss gefallen ist.

Der Klammeraffe wird als Ikone des modernen Kommunikationsdesigns im New Yorker MOMA

E-Post als Pest: Immer mehr Büroarbeiter fühlen sich in der digitalen Kommunikationsfalle gefangen. Die derart vernichtete Produktivität

kostet Milliarden und viele auch schon die Gesundheit.

❍ Ihre Arbeit wird häufiger durch E-Mails unterbrochen als durch Pinkel-Pausen.

❍ Sie rufen E-Mails ab, auch wenn Sie gar keine Zeit haben, zu antworten.

❍ Die erste E-Mail beantworten Sie morgens im Bett.

❍ Was Sie zu tun haben, entscheidet zu 50 Prozent Ihr Posteingang.

❍ Sie kommunizieren mehr per E-Mail als persönlich.

❍ E-Mail! Sie widerstehen max. fünf Minuten dem Drang, „kurz nachzusehen“.

❍ Sie mailen nach Feierabend, am Wochenende und im Urlaub.

❍ Sie verbringen mehr Zeit mit E-Mails als mit Ihrer Familie.

❍ Sie kommunizieren vermeintlich Unangenehmes lieber per E-Mail als persönlich.

❍ Sie werden nervös bis aggressiv, wenn Sie keinen E-Mail-Zugang haben.

❍ Sie fühlen sich überkommuniziert und gleichzeitig uninformiert. ❍ ✗

Selbsttest: Erledigen Sie Ihre E-Mails oder die E-Mails Sie?Wenn Sie mehr als drei angekreuzt haben – Alarmstufe 1. Sie zeigen erste Anzeichen, sind aber noch so produktiv, dass Sie Ihr E-Mail-Verhalten ändern können, ohne sich überfordert zu füh-len. Sie gehören zur Mehrheit. Wenn Sie mehr als fünf angekreuzt haben, sind Sie schon ein Hamster im digitalen Kommunikationsrad. Reißleine ziehen!

Im Würgegriff des Klammeraffen

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INFOTEch e-mail

gefeiert. Immer mehr Büroarbeiter spüren aber den Würgegriff des Klammeraffen, weil die Sache mit der E-Mail in vielen Unternehmen aus dem Ruder ge-laufen ist. Schreibtischarbeiter lassen sich im Schnitt alle elf Minuten ablenken, in aller Regel durch eine E-Mail. Bis sie wieder konzentriert an ihrer eigent-lichen Aufgabe arbeiten, sind 25 Minuten (!) vergan-gen. Jeder elektronische Brief bindet die Aufmerk-samkeit des Nutzers, natürlich auch das schnelle Durchscannen von Betreffzeilen und Löschen.

In Projektteams und größeren Firmenverbünden binden sinnlose Mail-Verteiler und Blindkopien enorme Kapazitäten. „Ein Drittel bis die hälfte aller E-Mails sind unnötig“, sagt Kommunikationsexpertin

Anitra Eggler, die Ende November ihr Buch mit dem provokanten Titel „E-Mail macht dumm, krank und arm“ auf den Markt bringt (Interview Seite 76). Egg-ler rechnet den Unternehmen auch vor, welcher wirt-schaftliche Schaden ihnen durch den Produktivitäts-verlust ihrer Mitarbeiter entsteht. Es sind in Öster-reich Milliarden Euro, und jeder kann sich seinen individuellen „Business case“ selbst errechnen. „Nur eine tägliche Ablenkungsstunde pro Mitarbeiter der Gehaltsklasse 3.700 Euro Monatsbrutto kostet den Arbeitgeber inklusive Lohnneben- und Gemeinkosten 25.000 Euro pro Jahr“, rechnet Eggler konservativ.

Wer die Facebook-Pausen und über weite Teile un-produktiven Meetings und Telefonkonferenzen mit einrechnet, muss diesen Ablenkungswert höher anset-zen. Bildschirmarbeitern stehen Bildschirmpausen per Gesetz zu. Das Problem ist, dass sie diese oft für andere Bildschirmarbeit nutzen.

Medien-Multitasking verlangsamt das Arbeits-tempo und lässt die Konzentration weiter sinken. Ein Teufelskreis, der sich mittlerweile auch medizinisch beschreiben lässt – als Kommunikationskrankheit und Mitverursacher von Burnout. Das mobile Smart-phone-Mail-Büro weicht die Trennlinie zwischen Job und Familienleben weiter auf. Eggler: „Viele Leute verwalten ihre Geschäfts- und Privat-Mails über den-selben Account bzw. dasselbe Mail-System. Sie haben dann eine Motivation, auch außerhalb der Bürozeiten reinzuschauen und kriegen natürlich auch die Sachen vom Job mit.“

Leidensdruck ist groß. Jemand muss die Effizienz-Ratgeber-Literatur – es gibt Dutzende Bücher aus-schließlich für bessere E-Mail-Verwaltung – ja kaufen. Die von FORMAT befragten Nutzer (siehe Kästen) repräsentieren einen Querschnitt durch die Branchen. Die Social-Media-Managerin Lisa Stadler greift gar nicht mehr zum Telefon, weil sie alles, was nicht im haus persönlich besprochen wird, per E-Mail oder

über die sozialen Netzwerke organisiert. Karim Taga, der Berater mit Führungsverantwortung, nutzt die Wartezeiten beim vielen Reisen zwar optimal aus, gesteht aber, dass er in Stoßzeiten mit dem Beantworten der E-Mails mitunter nicht mehr nachkommt. Wenn bei ihm „Land unter“ ist, kann er dank eines Farbleitsystems zumin-dest das ganz Wichtige schnell finden.

Der Personalchef der ÖBB, Peter Pirkner, hat seinen eigenen Zugang entwickelt, um schnell

von hundert (Mails) auf null zu kommen: Er löscht alle digitalen Blindkopien. Die Künstlerin Deborah Sengl bekommt im Vergleich dazu wenig Post, die sie sofort beantwortet. Das Problem mit dem Kommuni-kationsstress ist ihr aus ihrem Umfeld aber „bestens bekannt“. hardcore-Fälle wie Sandra, Marketingvor-stand eines Weltkonzerns (grüne Zitate), wollen ihren Namen nicht in der Zeitung sehen.

Das E-Mail-Universum: Produktivitäts- vernichtung in nackten Zahlen

zahlen

Quellen: Schätzungen, ComScore, Kaspersky, University of California

*Name von der Redaktion geändert

Karim TagaGESchäftSführEr ArthUr D. LIttLE

• Über 100 E-Mails pro Tag (die meisten an ihn persönlich, Teile auch als cc-Adressat)• Arbeitet v. a. mit BlackBerry • Facebook nur für Familie und FreundeDer 46-jährige Berater übernachtet in star-ken Wochen jeden Tag woanders und koor-diniert Projekte auf vier Kontinenten. Seine bis zu sechs Projektleiter und zwölf direct reports dirigiert er fast ausschließlich über E-Mail. „Ich halte sie an, kurze und präzise E-Mails zu schreiben. Wartezeiten auf Rei-sen nutze ich intensiv für die Arbeit.“ Ab und zu kommt er mit dem Antworten nicht nach. Wirklich „off“ ist Taga nur in anderen Zeitzonen – „wenn ich schlafen muss“.

Lisa StadlerSocIAL-MEDIA-MAnAGErIn („KUrIEr“)

„Mittlerweile bin ich so online, dass ich quasi gar nicht mehr telefoniere“, erzählt Lisa Stadler über ihren Arbeitsalltag als So-cial-Media-Managerin bei der Tageszeitung „Kurier“. Ihr bevorzugtes Kommunikations-mittel sind E-Mails. Die Mail-Flut hält sich dank guter Spamfilter in Grenzen. „Außer-dem wird intern vieles Face to Face verein-bart.“ Digital- und Kommunikationsstress kennt die 27-Jährige nicht. „Vieles hat ein bisschen Zeit, bis es erledigt wird.“ Diverse Social-Media-Plattformen nutzt Stadler auch privat. Als Teil des DJ/VJ-Kollektivs Etepetete weiß sie es zu schätzen, über Social Media unkompliziert mit Fans Kontakt zu halten.

Bekiffte Probanden

schneiden bei IQ-Tests besser ab als durch E-Mails abgelenkte.

Internet- Abstinenz

zeitigt dieselben Entzugserscheinungen

wie Alkohol- entzug.

Internet, Handy und Facebook

werden bei jeder 4. Scheidung in den

USA als Gründe genannt.

der Manager leiden an ADT (Attention Deficit Trait), an Dauerablenkung.

50 %

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>>

onLInE-LEBEn. Die digi-tale Kommunikation frisst immer mehr unserer akti-ven Lebenszeit. Hardcore-Digitalarbeiter sind nur noch

„offline“, wenn sie schlafen.

ScHADEn. Bei einem Bruttostunden-lohn von 50 Euro kosten 20 Stunden digitaler Mitarbeiterablenkung pro Monat die Firma schon 11.000 Euro.

MÜLL UnD ScHäDLInGE AM WEG. Die mehr als zwei Milliarden E-Mails pro Tag sind nur die Menge, die von Person zu Person geht. Die Lei-tungen werden mit Spam und mehr verstopft.

nExT GEnERATIon. Im Vergleich 2010 zu 2011 haben unter 24-Jährige Webmail-Dienste um acht Prozent weniger genutzt. Sie kommunizieren in netzwerken.

Sandra* ist Marketingvorstand eines Weltkonzerns, verbringt ihre Arbeitszeit zu 80 Prozent in Meetings und telkos.

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Page 30: Presskit: Anitra Eggler „E-Mail macht dumm, krank und arm – Digital Therapie für mehr Lebenszeit“

therapie statt Pflaster. Passende Konzepte zu fin-den ist eine individuelle Sache. Gewisse Grundregeln wie E-Mail-Öffnungszeiten und fixe Offline-Zeiten können aber in allen Berufsfeldern angewandt werden (siehe Tipp-Kasten Seite 78) und sind eine Sache der persönlichen Disziplin. Wer in größeren Firmen-verbünden aber wirklich langfristig etwas verändern will, muss in der chefetage anfangen. Eggler: „Kom-munikationsänderungen können nicht verordnet werden. Sie müssen strategisch geplant, von oben unterstützt und budgetiert und von unten eingeführt werden.“ Eggler trainiert Konzerne wie Tchibo und

unterstützt heimische Behörden mit Trainings. In ihrem Ratgeber macht sie oft unkonventionelle Lö-sungsvorschläge.

Mit einem E-Mail-Budget werden Mitarbeiter spielerisch daran erinnert, eine gewisse Anzahl an E-Mails pro Tag nicht zu überschreiten. Eggler: „So wird der Nutzen einer E-Mail vor dem Absenden noch einmal hinterfragt.“ Anhand der checklisten in ihrem Buch können Unternehmen auch die Sinnhaftigkeit von Teambesprechungen hinterfragen. Welche Sit-zungen fressen eher Zeit? Welche Konferenz recht-fertigt das Zusammenkommen von größeren Grup-pen? Mit ein paar Tricks lassen sich auch die Budgets, die in die omnipräsenten PowerPoint-Präsentationen laufen, optimieren. „Oft ist es besser, einen externen Folien-Macher zu beauftragen oder ganz auf Folien zu verzichten“, sagt Eggler.

Das Problembewusstsein ist auch bei den herstel-lern der Kommunikationswerkzeuge mittlerweile

sehr groß. Selbst Microsoft, das mit Outlook noch immer das Standardwerkzeug für Büro-

mail liefert, hat alternative Konzepte für die Teamarbeit erarbeitet.

Teamworking-Spezialist Nahed hata-het sagt: „Soziale Netzwerke wachsen mit

Kommunikations- und Teamwork-Program-men heute in einem System zusammen. Ein

Programm wie Microsoft SharePoint kann als intelligente zentrale Informationsdrehscheibe

wirken.“ Die technischen Lösungen gibt es, sie gut einzuführen ist die hohe Kunst. Selbst sein ver-gleichsweise kleines 13-Leute-Team brauchte ein paar Monate, bis die Teamkommunikation so gut aufgesetzt war, dass sie die Leute wirklich für ihre Arbeit freispielte. hatahet kennt die Problematik: „Viele Firmen/Kunden kaufen ein Produkt, wissen aber nicht, was sie damit tun können.“

Anitra Eggler: „Das ist ein persönlicher und wirtschaftlicher teufelskreis“

Autorin Eggler spricht über ihr digitales Vorleben und spielerische Rezepte im Kampf gegen E-Mail-Wahn.

interview

forMAt: Sie geißeln den digi­talen Kommunikationswahnsinn. Was war die Initialzündung für das Buch?

Eggler: Ich wollte nicht mehr zusehen, wie Menschen ihre Le-benszeit, Gesundheit und Pro-duktivität durch unnötige Mails und zwanghaftes Surfen ruinie-ren. Firmen entsteht dadurch täg-lich finanzieller Schaden. Das ist ein persönlicher und wirtschaft-licher Teufelskreis, den jeder stoppen muss, der digitale Inno-vation für das liebt, was sie uns allen bringen kann: mehr Zeit, ef-fizientere Kommunikation, Wis-sensvorsprung, Prozessoptimie-rung und vieles mehr. Wir leben heute in einer postdigitalen Ge-sellschaft. Deshalb müssen wir uns die Frage stellen, wie wir mit der Digitalisierung umgehen: Nutzen wir sie zu unserem Vor-teil, oder lassen wir uns von ihr benutzen, bis wir ausbrennen?

forMAt: Selbst ein Opfer?Eggler: Ja und nein. Ich habe

in den vergangenen 15 Jahren eineinhalb Lebensjahre vermailt und zweieinhalb versurft. Ich war der schlimmste E-Mail-Saulus: To-do-Listen Samstagnacht, stän-dig online, ständig fordernd. Dar-unter haben meine Teams gelit-ten – und meine Lebensqualität. Als Tageszeitungsredakteurin habe ich in den 90er-Jahren ge-lernt, abzuschalten. Wenn die Zeitung in Druck ist, defragmen-tiert man das hirn, um Platz zu schaffen für den nächsten Tag. Ohne diese Fähigkeit wäre ich ausgebrannt.

forMAt: In welchen Bran­chen schlägt die Kommunikations­keule am heftigsten zu?

Eggler: Systemimmanent na-türlich bei IT- und Telekom-Fir-men, bei allen Dienstleistern und Kopfarbeitern. Konzerne und Be-hörden sind besonders betroffen. hier wird E-Mail als Synonym für Projektmanagement und Ab-sicherung fehlinterpretiert. Weil

Vertrauen in Absprachen fehlt, werden massenweise Kollegen in cc gesetzt.

forMAt: Wie ausgeprägt ist denn das Problembewusstsein in den Firmen?

Eggler: Das haben die meisten. Sie wissen nur nicht so recht, wie sie den Stier an den hörnern packen sollen.

forMAt: Ändern kann man die Kommunikationsgewohnhei­ten ja nur „top down“. Wie rea­gieren die Chefs?

Eggler: Die einen leiden selbst so sehr darunter, dass sie es ändern möchten. Die anderen sind nur zu überzeugen, wenn man ihnen die nackten Zahlen vorrechnet. Wenn man ihnen zeigt, was ihnen vergeudete Ar-beitszeit und kranke Mitarbeiter im Endeffekt kosten.

forMAt: Ihre Therapie­vorschläge sind durchaus provokant – etwa das Ein­führen eines E­Mail­ Budgets …

Eggler: Meine Er-fahrung ist, dass sich eingefahrene Spiel-regeln über einen spielerischen Zugang leich-ter aushebeln lassen als mit irgendwelchen Erlässen.

forMAt: Rein hypothetisch könnten die Herstel­ler von Kommunika­tionswerkzeugen doch belangt wer­den …

Eggler (lacht): In Amerika könnte man so etwas juris-tisch vielleicht sogar gewinnen. Fakt ist: Die Software tritt an, uns zu helfen. Ob wir Sie zu un-serem Vor- oder Nachteil einsetzen, entscheiden wir selbst.

Mail-flut ade: Lesestoff für die digitale Selbsttherapie

literaturtipps

Anitra Eggler: ● „E-Mail macht dumm, krank und arm.“ (Edition Klammerw@ffe, € 25,50). Provokanter Titel, der interessante Lösungsvorschläge für gängige Büroprobleme bietet und Zeitfresser lokalisiert.

frank Schirrmacher: ● „Payback“ (Karl Blessing Verlag, € 17,95). Neuerer Sachbuch-Klassiker vom „FAZ“-Heraus-geber. Ein beherztes Plädoyer für selbst-bestimmtes Denken im Digitalzeitalter.

Miriam Meckel: ● „NEXT: Erinnerungen an eine Zukunft ohne uns“ (Rowohlt, € 19,95). Die Bestsellerautorin („Brief an mein Leben“) schildert exakt die Probleme der gläsernen Menschheit.

Axel rühle: ● „Ohne Netz. Mein halbes Jahr offline“ (Klett-Cotta, € 17,95). Sechs Monate ohne digitale Medien? Das geht, und der Selbstversuch macht Lust auf Nachahmung.

Lothar Seiwert: ● „Simplify Your Time“ (Campus, € 19,95). Anwenderfreundlich und praxisnah. Ein Ratgeber voll mit wertvollen, leicht umsetzbaren Tipps zur Alltagsorganisation. Eine Empfehlung.

„In Konzernen und Behörden wird E-Mail als Synonym für Projekt-

management fehlinterpretiert.“Anitra Eggler

Kommunikationsexpertin & Autorin

Deborah SenglKünStLErIn

• Bis zu 40 Mails pro Tag (10 davon privat)• Meist zwei Facebook-Postings pro Woche• Erledigt das meiste mit dem SmartphoneDie 37-jährige Künstlerin kommuniziert aus-schließlich selbst mit Kunden und Galeris-ten. Dank iPhone ist sie always on und ant-wortet in der Regel sofort – und unterbricht auch schon einmal die Arbeit dafür. „In meinem Beruf freut man sich, wenn sich jemand meldet, Feedback gibt. Das möchte ich zurückgeben und empfinde das als Akt der Höflichkeit.“ Die „digitale“ Sengl ist rein beruflich, privat ist ihr das persönliche Gespräch lieber. Sobald sie Haus/Atelier verlässt, dreht sie das Handy auf lautlos.

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Marketingvorstand Sandra*: „In ruhe arbeiten kann ich nur nachts,

am Wochenende und im Urlaub.“

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INFOTEch e-mail

Was für die jeweilige Firma oder Branche der passende Kommunikationsmix ist, muss im Einzelfall entschieden werden.

Social-Media-Managerin Lisa Stadler lobt Egglers Buch, weil sie konkrete Lösungen anbietet. Stadler: „Digitale Kommunikation ist wie so vieles im Leben Geschmackssache. Sie geht schief, weil die Ge-schmacksrichtungen der Kommunikatoren nicht zu-sammenpassen.“ Für die Generation der digital So-zialisierten, der sogenannten Digital Natives, ist die in die Jahre gekommene E-Mail aber immer weniger der Kommunikationskanal Nr. 1. Messungen haben gezeigt, dass die unter 24-Jährigen allein im vergan-genen Jahr acht Prozent seltener Webmail-Dienste frequentiert haben. Sie heften ihre Nachrichten an die Pinnwände der sozialen Netzwerke. Das Kommuni-zieren in und mit gewissen Gruppen haben sie von Kindesbeinen an trainiert.

Eine Lektion müssen sie aber trotzdem lernen, sagt Autorin Eggler: „Das Trennen von Wichtigem und Unwichtigem und die Balance zu finden zwischen Off- und Online-Leben.“

– MAnfrED GrAM, BArBArA MAyErL

tipps & tricks: Einfache regeln für digitalen EntzugSimple Methoden mit großer Wirkung: Bewusst gesetzte Offline-Zeiten, tägliche Aufräumrituale für das

Postfach, E-Kommunikation-freie Zonen und zielgerichtetes wohldosiertes Internet-Surfen.

erste hilfe

@offline starten. Die erste Stunde des Arbeitstages gehört ganz Ihnen. Gehen Sie erst online,

wenn ein vernünftiger Tagesplan die Arbeits prioritäten geklärt hat. Also: first things first.

@Denken vorm Senden. Wer E-Mails sät, wird E-Mails ernten. Je weniger man selber verschickt,

umso weniger erhält man.

@tabuzonen errichten. Laptops, Smartphones, Tablets haben im Bett nichts verloren. Erstens

schläft man besser (Elektrosmog!), zwei-tens erhält man keine wirren, schlaftrun-kenen Antworten, und drittens ist Surfen im Bett ein Lustkiller erster Klasse.

@offline arbeiten. Internet, E-Mails und Telefon lenken ab. Gehen Sie mindestens dreimal täglich

offline, und schalten Sie Ihr Gehirn ein. Da geht was weiter, ehrlich.

@E-Mail-Öffnungszeiten definieren. Es reicht völlig aus, Mails dreimal täglich im Block zu bearbeiten.

Definieren Sie diesen Zeitrahmen für sich, Ihr Team und Ihre Kommunikationspart-

ner. Und erzählen Sie der Welt von dieser Lösung, etwa über Ihre Signatur.

@Die Mailbox braucht Sie nicht. Mailprogramme können ganz gut ohne Sie leben. Schalten Sie da-

her optische und akustische Alarmzei-chen ab! Ja, auch bei Smartphone und Instant Messenger.

@Surfen mit Ziel. Richten Sie Surfzeiten ein, und definieren Sie, was und wohin gesurft wird.

Sonst landet man zwangsläufig irgendwo am Datenhighway. Geht das nicht, instal-lieren Sie ein Programm, das Surfzeiten limitiert und Zeitfresserseiten blockiert.

@E-Mail-Programm ist kein Daten-server. Alles raus aus dem Post-eingang. Also täglich leeren, Un-

wichtiges löschen, den Rest in einen Ordner auf dem Server. Alle drei Monate in ganz großem Stil Mails löschen.

@Konsens schaffen. Sie sind der Boss? Sie wollen, dass Ihr Team, Ihre Mitarbeiter nicht sinnlos Zeit

vergurken? Ändern Sie es, sorgen Sie für Kommunikationseffizienz. Kommt man auf keinen grünen Zweig, sollte ein Ex-

perte von außen das Problem erklären und für eine Umsetzung sorgen. Denn: Mails kosten, und sinnlose Surfzeit kos-tet ebenfalls. Wichtig: Wirkungsvoll kann eine Therapie nur sein, wenn sie von oben veranlasst wird und bei der Basis auf Einverständnis stößt.

@E-Mail-Budget. Legen Sie ge-meinsam mit Ihren Mitarbeitern fest, wo die tägliche E-Mail-Ober-

grenze liegen sollte. Technisch kein Prob-lem: Die IT-Abteilung kann das konfigu-rieren. Wer darüber liegt, könnte einen symbolischen Betrag in die Kaffeekasse o. Ä. werfen. Und von dem Investment profitieren wiederum alle.

@Meetingmalaria und Präsentations-pest. Überdenken Sie Ihre Sit-zungsrituale (Welche machen

Sinn? Wer muss überhaupt dabei sein?), und beschäftigen Sie nicht hochbezahlte Mitarbeiter mit dem Erstellen von Power-Point-Präsentationen, die – oft leider der Normalfall – besser investierte Arbeitszeit vernichten und dazu noch nicht den ge-wünschen Effekt erzielen, weil sie das Publikum (in der Regel den Kunden!) langweilen und nicht von dem Produkt überzeugen.

Peter PirknerÖBB-PErSonALchEf

• 90 Minuten E-Mails pro TagDer ÖBB-Personalchef versucht seine Kom-munikation schlank zu halten. Sein Trick: E-Mails, in denen er „cc“ gesetzt wird, löscht er. „Bei wichtigen Themen werde ich direkt angeschrieben, angerufen oder man schaut in mein Büro.“ Der 42-Jährige beant-wortet seine Mails – eineinhalb Stunden täg-lich verbringt er damit – traditionell vom Rechner und BlackBerry aus. Mehr Zeit ver-bringt er mit Telefonaten. Zudem checkt der Manager regelmäßig, was sich auf der Face-book-Seite der ÖBB (12.000 Fans) tut, und filtert dort für seine Bereiche Relevantes. Pirkner hat aber selbst kein Facebook-Profil.

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„Digitale Kommunikation ist wie Schokolade. Wer maßvoll konsu-miert, erntet Genuss. Wer maßlos konsumiert, erntet Verdruss. Heute müssen wir uns daher die Frage stellen: Nutzen wir sie zu unserem Vor-teil oder lassen wir uns von ihr benutzen bis wir persönlich ausbrennen und unternehmerisch Geld verbrennen? Falsch eingesetzt fördert Digita-le Kommunikation manisches Multitasking und permanente Zerstreut-heit. Sie deformiert unser Denken, verursacht Zeit-Hungersnot und das zermürbende Gefühl überkommuniziert, aber uninformiert zu sein. In diesem Fall ruiniert digitale Kommunikation Produktivität, Konzen-trationsfähigkeit, Kreativität, Gesundheit, Lebensfreude, Arbeitsspaß – und das Jahresergebnis. Das ist eine persönliche und unternehmerische Herausforderung, die nur meistern wird, wer den Teufelskreis der am weitesten verbreiteten digitalen Krankheiten durchbricht.“

„E-Mail-Wahnsinn, Sinnlos-Surf-Syndrom, Meeting-Malaria und Prä-sentationspest: Vier digitale Krankheiten, ein analoger Teufelskreis. Jede zweite E-Mail ist so unnötig wie Sonnenallergie. Der tägliche E-Mail-Wahnsinn kostet die Weltwirtschaft jährlich Milliarden. Ablenkung ist Dauerzustand, auch im Internet: 50 Prozent unserer Surf-Zeit verplem-pern wir im digitalen Nirwana – und sind uns dessen nicht bewusst. Arbeitgeber kostet dieses Sinnlos-Surfen Millionen Euro – und damit Profitabilität und Arbeitsplätze. So schließt sich der Teufelskreis. Statt zu arbeiten, vergeuden wir unsere Zeit in Meetings, die so unprofessionell gestaltet sind, dass die Teilnehmer währenddessen E-Mail-Wahnsinn und Sinnlos-Surf-Syndrom frönen. Ist das nicht krank?“

„Jedes Unternehmen, das Mitarbeitergesundheit und Jahresergebnis wichtiger nimmt als der Geschäftsbericht vorschreibt, muss heute in eine neue Kommunikationskultur investieren. Und die ist zum Teil digital, aber sicher nicht ausschließlich. Das persönliche Gespräch, ob am Telefon oder Auge in Auge kann oftmals viel schneller mehr bewir-ken als jede E-Mail an einen großen Verteiler. Erfolgsentscheidend ist, dass die gegenseitige Erwartungshaltung klar definiert ist: Welches Kommunikationsmedium bzw. -format für welchen Anlass mit wel-chen Reaktions-Zyklen.“

„Wir sollten zu unserem eigenen Schutz und für unser Jahresergeb-nis die Trennung von Beruf und Privat wieder aufleben lassen und produktive Langsamkeit neu entdecken. Kein Mitarbeiter arbeitet bes-ser, wenn er glaubt, rund um die Uhr erreichbar zu sein wirke karriere-fördernd. Kein Unternehmen hat etwas davon, wenn Mitarbeiter vor lauter zwanghaftem Multitasking nicht mehr erkennen, was wichtig oder nichtig ist.“

„Wenn man neue Kommunikationsregeln „top down“ angeht, darf das „nur“ heißen, dass Budget und Projektfreigaben von ganz oben kommen. Das ist die Grundvoraussetzung für alles. Ändern wird man aber nur etwas, wenn man über teamorientierte Kommunikationskam-pagnen, über Workshops und Trainings Einverständnis, Motivation und Verhaltensänderung von unten erzielt. Eine gesündere Kommuni-kation kann man nicht verordnen, man muss sie leben und vorleben.“

Diesmal zum Thema: E-Mail-Wahnsinn

Haben Sie auch manchmal das Gefühl von digitaler Kommunikation erdrückt

zu werden? Anitra-Eggler hat diese Erfahrung gemacht und beschlossen, sich

selbst und allen Menschen die von E-Mail-Wahnsinn, Sinnlos-Surf-Syndrom,

Meeting-Malaria und Präsentationspest betroffen sind, zu helfen.

Wer mehr über Digitale Therapie erfahren will findet das neueste Buch von Anitra Eggler und viele weitere Infos auf www.digitale-therapie.com

Anitra Eggler ist... ...Digital Therapeutin und Autorin ...

...aus Leidenschaft

Ein paar klare Worte, bitte!

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die wirtschaft Nr. 11 November 11 45

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Ihre Story, Ihre Informationen, Ihr Hinweis? [email protected]

von Elisabeth Rizzi - E-Mails sind enorme Zeitfresser. ErsteUnternehmen beginnen deshalb, elektronische Post zu verbieten.Auch in der Schweiz lösen Instant-Messaging und Blogs die Mailslangsam ab.

Kennen Sie diese Situation? Sie schalten den Computer an, startenOutlook oder ein anderes Mailprogramm. Und dann ist es da: dasendlose Band mit gelben Briefumschlägen, die darauf warten,geöffnet zu werden. Wer nicht auch am Wochenende oder in denFerien fleissig die Mailbox bewirtschaftet, droht in der digitalen

Informationsflut zu ertrinken.

Dabei sind je nach Experte zwischen 30 und 90 Prozent der E-Mails überflüssig.Tatsächlich wird jedes zweite nicht einmal geöffnet. Dennoch ist die Zeit, dieAngestellte mit der Bewirtschaftung ihrer Inbox verlieren, beachtlich: Managerverbringen zwischen 5 und 20 Stunden wöchentlich damit.

Mehr Effizienz

Nun versuchen erste Unternehmen, den Spams und Beinahe-Spams mit radikalenMassnahmen den Garaus zu machen. Der französische IT-Konzern Atos etwa will bis2014 den unternehmensinternen E-Mail-Verkehr komplett abschaffen. «Damit sollnicht nur eine bessere Work-Life-Balance für unsere Mitarbeiter erzielt, sondernauch die Effizienz gesteigert werden», so Atos-Sprecherin Caroline Crouch.Stattdessen sollen die Angestellten Inhalte in einem Wiki-Tool ablegen, ihre Ideenauf einer globalen Online-Ideenplattform publizieren und sich über InstantMessaging unterhalten. Weiter werden Erleichterungen für dasDokumentenmanagement eingeführt.

Davor, dass es nicht klappen könnte, hat man bei Atos keine Angst. «Vor 20 Jahrenhat niemand E-Mails genutzt. Und heute nutzen bloss 15 Prozent der unterZwanzigjährigen E-Mails, um mit ihren Freunden zu kommunizieren», so Crouch.

Ebenfalls allergisch gegenüber elektronischer Post reagiert der DeutscheWaschmittelkonzern Henkel: Zwischen Weihnachten und Neujahr verhängte derVorstand ein E-Mail-Verbot. Und der VW-Betriebsrat will künftig den Blackberry-Zustelldienst 30 Minuten nach Ende der gleitenden Arbeitszeit abschalten.

KOMMUNIKATION IM BÜRO 26. März 2012 09:16; Akt: 26.03.2012 09:32

Mails abfragen übers Wochenende und nach Arbeitsschluss: Bei VW soll das unmöglich werden. Der Betriebsratwill den Blackberry-Zustelldienst abschalten lassen. (Bild: Colourbox)

Fehler gesehen?

Fehler beheben!

20 Minuten Online - Firmen wollen die E-Mail ausrotten - News http://www.20min.ch/finance/news/story/11229481

1 von 2 27.03.12 08:32

Page 34: Presskit: Anitra Eggler „E-Mail macht dumm, krank und arm – Digital Therapie für mehr Lebenszeit“

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Von Peter Budig

NÜRNBERG Burnout, die völli-ge Erschöpfung, ist eine grausa-me Krankheit: Totale Müdigkeit und lähmende Schlaflosigkeit begleiten einander bis zur völ-ligen Erschöpfung. Digitalthe-rapeutin Anitra Eggler bringt die Burnout-Ursache Nummer eins klar zur Sprache: „Han-dys sind Dealer.“ Kurz: Unse-re Smartphones machen uns krank und süchtig! Eggler wei-ter: „Sie mindern die Produkti-vität, machen uns total unkon-zentriert!“ Starker Tobak, doch die Therapeutin wischt Skepsis vom Tisch: „Was machen Sie im Restaurant als erstes, wenn der Partner zur Toilette geht?

Früher haben Sie Leute beob-achtet, heute kommt sofort der Griff zum Handy. Hab ich was versäumt?“

Fatal die Folgen am Arbeits-platz: Kaum noch eine Aufga-be, die in einem Stück konzen-triert erledigt wird. „Süchtig“ der Blick auf den Maileingang. Und nachts liegt das vibrati-onsbereite Handy am Nacht-tisch. Nie gibt es Ruhe: „Kinder hassen die Handys der Eltern, denn sie sind wichtiger, als Zeit mit ihnen“, hat Eggler beo-bachtet.

Was Männer als Marotte ab-tun, nennt Eggler Sucht: „Un-ser Hirn ist seit der Steinzeit auf Reiz-Reaktion und Glücks-ausschüttung des Hormons

Dopamin programmiert.“Wenn der Kick ausbleibt,

suchen Menschen Ersatz: Face-book, Mailbriefkasten, schnell was googeln – das bringt den gleichen Kick für den Online-Junkie. Problem: Anders als beim Nikotin-Entzug kann der Süchtige diese Droge kaum ganz absetzen – da helfen nur schlaue Strategien (vgl. Tipps).

Oder einfach Anitra Eggler und ihren Vortrag „Burnout-Falle E-Mail“ besuchen. Am Dienstag (25.10., Einlass 19 Uhr) in der Reihe „Die Besten“ im Ofenwerk, Klingenhofstra-ße 72. Eintritt: 69,90 Euro.

WEBwww.unternehmen-erfolg.de

Anitra Eggler nennt sich „Digitaltherapeutin“.

Wenn das Handy zur

Sucht wird

SMS EMAIL T W I T T E R F A C E B O O K

wirksame TippsSelbstprü� ng und realistische Erkenntnis: Nutzen wir unsere

Medien oder halten sie uns schon als Gefangene? Einfache Regeln aufstellen: Morgens den Tag o� ine immer begin-

nen, in Ruhe Ka� ee trinken, � ühstücken. Das Handy bleibt noch ausgeschaltet.

In Ruhe überlegen: Was will ich von diesem Tag.Vor der Arbeit: To-Do-Liste schreiben, dabei das „Pareto-

Prinzip“ beachten: Welches sind die 20 Prozent der Aufgaben, die über den (Tages-)Erfolg entscheiden?

Prioritäten festlegen: Zuerst diese 20 Prozent erledigen, die wirklich wichtig (und meistens unangenehm zu erledi-gen ) sind.

Jetzt erst: Einmal (!) Mails checken (wir sind � üher auch nicht vor dem Frühstück zehn Mal zum Brie� asten gerannt).

Für den Tag: E-Mail-Ö� nungszeiten festlegen, Mailprogramm ohne Erinnerungs� nktion wegschalten, Handy leise. Jetzt kann die Arbeit in Ruhge erledigt werden.

Wer Mails säat, wird Mails ernten: Sparsamer, überlegter Mailver-sand!

In der Freizeit: Achtsamkeit statt Aufmerksamkeit. Bewusst den Augenblick leben. Abends, beim Essen, wenn die Kinder und die Part-nerin da sind: Handy aus!

Vor dem Schlafengehen das Hirn de� agmentieren. Den Tag in Ruhe vorbeiziehen lassen, seine Geschichten verarbeiten, bewusst abschließen. Wenn alle „Anschlussgedanken“ abgelegt sind, den Restspeicher leeren! Jetzt ist Platz ¡ r morgen.

ANITRA EGGLER verspricht: Dieses Werk verwandelt di-gitale Kommunikation in Wertschöpfung und heilt ruinöse Internet-Krank-heiten.

Das Buch „E-Mail macht dumm, krank und arm“ ist ab 21.11. im Handel. Preis: 24,80 Euro.

Zum Nachlesen

Das Buch das aus

der Sucht hil� : ab 21.

November im Handel.

Selbstprü� ng und realistische Erkenntnis: Nutzen wir unsere

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Fachärzte beantworteten die Fragen am AZ Leser-Telefon

Das hil� gegen Kreuz-Schmerzen

NÜRNBERG Es zwickt, es schmerzt und manchmal geht einfach gar nichts mehr: 80 Prozent der Deutschen kla-gen zumindest einmal im Le-ben über Rückenschmerzen. Entsprechend hoch war die Resonanz beim kostenlosen AZ-Leser-Telefon. Die Fragen der Leser beantworteten Dr. med. Carlo Pelzer, Facharzt für Spezielle Schmerztherapie, Anästhesiologie und Intensiv-medizin, sowie Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Meuser, Chef-arzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie Spezi-elle Schmerztherapie.

LESER: Sollte ich mit akuten Rückenschmerzen direkt zum Arzt gehen? Dr. Meuser: „Ja, aus zweierlei Gründen: Es sollte immer ab-

geklärt werden, ob schwerwie-gende körperliche Ursachen wie ein Bandscheibenvorfall, Nervenentzündungen, Infek-tionen oder Tumore hinter starken Rückenschmerzen stecken. Zudem ist es wichtig, dass ein akuter Schmerz nicht über längere Zeit unbehandelt bleibt – sonst kann er chro-nisch werden.“

LESER: Ich habe alle denkbaren Diagnoseverfahren durchlaufen, und trotzdem konnte keine Ur-sache � r meine Rückenschmer-zen ge� nden werden.Dr. Meuser: „Sie stehen nicht alleine da: Etwa zwei Drittel aller Patienten leiden an Rü-ckenschmerzen, deren Ur-sache sich nicht eindeutig feststellen lässt. Wichtig ist, dass auch ein unspezifischer, chronischer Rückenschmerz adäquat behandelt wird. Im Idealfall durch einen qualifi-zierten Schmerztherapeuten.“

LESER: Schmerztherapie: Heißt das, ich muss kün� ig noch mehr Tabletten einnehmen? Dr. Pelzer: „Die Herausforde-rung für den Arzt liegt darin, die Medikamente so passge-nau wie möglich auszuwählen und so die Zahl und die Dosie-rung der Präparate so gering

wie möglich zu halten – bei ausreichender Schmerzlinde-rung. Dank moderner Subs-tanzen gelingt das auch immer besser.“

LESER: Helfen Massagen oder Fangopackungen bei Rücken-schmerzen?Dr. Pelzer: „Bei akuten Rü-ckenschmerzen können Wärmebehandlungen und Massagen hilfreich sein. Bei

chronischen Schmerzen zei-gen sie mittel- und langfristig leider keine positiven Effekte. Hier ist die aktive Bewegungs-therapie von großer Bedeu-tung!“

LESER: Ist eine Operation bei starken Rückenschmerzen sinnvoll?Dr. Meuser: „In bestimmten Fällen kann eine Operation notwendig sein: Und zwar

bei Patienten mit Ausfaller-scheinungen, wie Lähmun-gen, Missempfinden in den Beinen oder einer gestörten Blasenfunktion, wenn zusätz-lich eine körperliche Störung, beispielsweise in Form eines Bandscheibenvorfalls oder einer Spinalkanalstenose, vor-liegt. Leider gibt es keine hun-dertprozentige Erfolgsgaran-tie für eine Schmerzfreiheit nach der Operation.“

Standen den AZ-Lesern Rede und Antwort: Dr. med. Carlo Pelzer (li.) und Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Meuser.

Rückenschmerzen: Acht von zehn Deutschen leiden mindes-tens einmal im Leben darunter.

AZ-Expertin stellt ihre Therapie vor

Die Karlsru-herin Anitra Eggler lebt seit 10 Jah-ren in Wien

– gilt als Österreichs

PR_Frau Nummer 1.

Page 35: Presskit: Anitra Eggler „E-Mail macht dumm, krank und arm – Digital Therapie für mehr Lebenszeit“

12/11 Sortimenter-brief – 47

E-Mail macht dumm, krank und arm lautet der Titel Ihres neuen Buches, das Ende November im Eigenverlag erschienen ist und von Mohr Morawa ausgeliefert wird. Worum geht es darin?

Es geht um die persönliche und berufliche Produktivität in Zeiten von E-Mail-Flut, zwanghaftem Surfen, Ablenkungssucht und täglichem Meeting-Marathon. Mein Buch therapiert den kommunikativen Büro-Irrsinn, der Menschen krank macht, Lebensqualität zerstört, Produktivität vernichtet, Jahresergeb-nisse ruiniert und Wirtschaftswachstum boykottiert. Mein Buch ist ein wirkungsvolles Medikament für alle, die ihre digi-tale Kommunikation wieder in den Griff bekommen möchten, um aus digitaler Innovation das herauszuholen, wofür sie ange-treten ist: mehr Zeit, effizientere Kommunikation, gesteigerte Produktivität, grenzenlose Kreativität, unendlicher Wissensvorsprung, zeitgemäßes Infor-mationsmanagement, interaktiver Spaß und so vieles mehr.

Sie bezeichnen sich als Digital Therapeutin: Was ge-nau können wir uns unter diesem Begriff vorstellen?

Meine Expertise heilt weitverbreitete Internet-Krank-heiten aus dem Themenspektrum Produktivität, Mar-keting und Unternehmenskommunikation. Ich be-handle Krankheiten wie „E-Mail-Wahnsinn“, „Social Media-Impotenz“ oder „Online Marketing-Infarkt“. Meine Darreichungsformen sind Vorträge, Workshops und das geschriebene Wort – auf meinem Blog www.anitra-eggler.com und jetzt endlich auch in Buchform.

Frau Eggler, Sie waren viele Jahre in verschiedenen Bereichen in der „Internet-Branche“ tätig. Was hat den Ausschlag dafür gegeben, sich mit dem Thema Digital Therapie zu beschäftigen?

Ich habe in den vergangenen fünfzehn Jahren Missionars- arbeit für digitale Innovation und digitalen Wandel geleistet. Als Agentur-Chefin habe ich Großkonzerne, Medien und internati-onale Markenartikler in die digitale Marketing- und Kommuni-kationswelt begleitet. Als Online-Verlagsgeschäftsführerin habe ich neue Mediengeschäftsmodelle entwickelt und zum digitalen Leben erweckt. Die Zeit der Missionierung ist vorbei. Wir leben heute in einer postdigitalen Gesellschaft. Digital prägt sowohl unser Privat- als auch unser Berufsleben. Wir diskutieren heute (hoffentlich) nicht mehr, ob Fortschritt gut oder böse ist. Das Internet ist da, und das ist auch gut so. Heute müssen wir uns aber die Frage stellen, wie wir mit der Digitalisierung umgehen:

Nutzen wir sie zu unserem Vorteil oder lassen wir uns von ihr benutzen bis wir persönlich ausbrennen und unternehmerisch Geld verbrennen?

Sie beschreiben zum Teil ein sehr düsteres Szenario, was die heutige (Arbeits-)Welt betrifft. Ist es wirklich schon so schlimm, oder übertreiben Sie bewusst?

Es ist schlimm und es wird unerträglich, wenn wir nicht heute beginnen, unser Kommunikationsverhalten zu hinterfragen und in Folge zu ändern. Jede Veränderung beginnt mit der Erkennt-nis eines Problems. Wer in unserer reizüberfluteten, dauerabge-lenkten, überkommunizierten Hochgeschwindigkeits-Kommu-

nikationswelt „könntest du bitte mal aufwachen“ flüstert, wird überhört. Deshalb thematisiert mein Buch viele unangenehme Wahrheiten unseres täglichen Büro-Wahnsinns bewusst plakativ und provokant.

Welche Lösungen schlägt Ihr Buch vor?

Die Antwort auf diese Frage hat 224 Seiten. Das Buch ist Bei-packzettel und Medikament in einem. Nach der Beschreibung der Fakten und Folgen, der Symptome, der Ursachen und des Krankheitsverlaufs startet die Therapie mit einem Selbst-Test. Für die vier beschriebenen Krankheiten „E-Mail-Wahnsinn“, „Sinnlos-Surf-Syndrom“, „Meeting-Malaria“ und „Präsenta-tions-Pest“ gibt es jeweils 10 Blitz-Therapie-Regeln plus einen Therapieplan für Unternehmen. Am Ende jedes Kapitels erwar-ten den Leser kreative „Erste Hilfe“-Maßnahmen: Unter ande-rem ein Lebenszeitrechner, ein Vordruck für einen Teufelspakt

BRANCHEN-INTERVIEW

E-Mail macht dumm, krank & arm

Im

Gespräch

mit

Digital

Therapeutin

Anitra

Eggler

zum Thema

E-Mail-

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Page 36: Presskit: Anitra Eggler „E-Mail macht dumm, krank und arm – Digital Therapie für mehr Lebenszeit“

und die persönliche Grabrede, ein Meeting-Shit-Bingo, Karma-Verbrennseiten und Guerilla-Maßnahmen für die persönliche Kommunikationsrevolution.

Wie viel Zeit verbringen Sie persönlich im Internet?

So viel ich möchte und so viel ich muss. Das heißt: so viel not-wendig ist, um aus dem Internet das herauszuholen, was ich mir anlassbezogen zum Ziel gesetzt habe. Im Schnitt zwei Stunden täglich. Oft weniger, manchmal mehr, zum Beispiel wenn ich Vorlesungen oder Workshops vorbereite und recherchiere. Hei-lig sind meine computerfreien Tage: einmal pro Woche und im Urlaub fast rund um die Uhr.

Können Sie uns sagen, wie sich Ihr Buch von anderen Rat-gebern, die sich mit der Thematik Internet beschäftigen, unterscheidet?

1. Es spricht Klartext. Jede Zeile ist ohne Mundschutz geschrie-ben und operiert am offenen Kommunikationsherzen des Lesers und unserer Zeit – das tut weh, das ist manchmal auch unange-nehm, aber es wirkt. 2. Es ist für internetgeschädigte Nicht- bzw. Querleser geschrieben und gestaltet: kurz, knackig, konkret – in motivierendem Plauderton; optisch an innovativem Zeit-schriften- statt an klassischem Sachbuch-Design orientiert.

Das Buch ist grafisch besonders anspruchsvoll gestaltet. Wer zeichnet dafür verantwortlich?

Die beste Designerin der Welt – hier müsste ich jetzt einen „Zwinker-Smiley“ setzen, damit Sie wissen, dass ich mir der Sub-jektivität dieser Aussage bewusst bin. Inge Vorraber heißt meine farb- und formvollendete Art Direktorin. Wer meine Aussage objektivieren möchte, wage einen Blick auf www.ingol.at.

Das Buch ist der erste Band einer dreiteiligen Reihe zum Thema Digital Therapie. Wann erscheinen die weiteren Bände und worum wird es darin gehen?

Band 2 mit dem Titel Hilfe, mein Kunde wirbt für mich! erscheint im April 2012 und therapiert Online-Marketing, Social Media-Marketing und Crossmedia-Werbestrategie. Band 3, Schweigen ist Ruin, erscheint im September 2012 und therapiert Unterneh-menskommunikation, Employer Branding, Mitarbeiter-Motiva-tion und PR. Sie haben sicher eine Botschaft an die Buchhändler?

Lesen heißt denken. Bitte tun Sie weiterhin alles dafür, dass die Menschen nicht aufhören zu lesen, damit die Menschheit nicht aufhört zu denken!

Herzlichen Dank für das Gespräch!

12/11 Sortimenter-brief – 49

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Weissundblau

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Dorle KopetzkyBreslauer Str. 585276 PfaffenhofenTel. +49 (0) 8441 859 456Cell +49 (0)171 7535 652Fax +49 (0) 8441 859 [email protected]

www.anitra-eggler.com www.digital-therapie.com

video Portrait:

http://bit.ly/NguBnu

tedx vorträge:

Deutsch: http://youtu.be/P0HPHAnFtVoEnglisch: http://youtu.be/4Qwp69t9Hmk

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