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Juli/August 2012 Folge 195 22. Jahrgang Euro 5,– issn 1018 8054 p.b.b. verlagsort: 1120 wien, 12z039233 m MemJet: Neue Druckköpfe für schnelleres Drucken Digitaldruck im B2 Format: Das Rennen hat begonnen Speichertechnologie: Spin Nanostrukturen für mehr Kapazitäten magazin für digit@le und gedruckte kommunikation

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Magazin für digitale und gedruckte Kommunikation

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Juli/August 2012 Folge 195 22. Jahrgang Euro 5,– issn 1018 8054

p.b.

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magazin für digit@le und gedruckte kommunikation

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Der Branchen-Marktplatzan der Graphischen

23. und 24. Oktober 2012

http://www.printfair.at

Höhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt

1140 Wien, Leyserstraße 6

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editorial

Wechselspiele…Wechselspiele 1Mit dem Satz »Ich bin ein Berliner« gewann US Präsident John F. Kennedy die Herzen der Bewohner der damals geknechteten Stadt. Auch Bernhard Schreier hätte diesen Satz in etwas abgewandelter Form für sich anwenden können. »Ich bin ein Heidelberger“ kommt der Realität wohl wirklich sehr nahe. Bernhard Schreier ist Heidelberger mit Leib und Seele und wird nun doch überraschend knapp nach der drupa seinen Vorstandssessel räumen und Platz machen für einen Neuen, einen Nicht-Heidelberger. Er übergibt damit den Vorsitz des Unternehmens nach knapp 13 Jahren und wird Ende des Jahres das Unternehmen verlassen.

Die Gründe für den Wechsel können verschiedene Ursachen haben. Zum einen wird immer damit argumentiert, dass der seit geraumer Zeit amtierende neue Aufsichtsratschef Robert J. Koehler sich einen anderen Wind bei Heidelberg wünsche. Kritiker von Schreier hatten diesem ja immer wieder vorgeworfen, Reformprozesse im Unternehmen viel zu langsam durchzu-führen… eben weil er ein Heidelberger ist und oftmals mit zu viel Herz agiert hatte. Und der Zeitpunkt wäre jetzt – so wird verlautet – nach der drupa der beste gewesen, nachdem in den vergangenen Monaten wichtige strategische Weichenstellungen eingeleitet und zum Teil bereits umgesetzt wurden.Möglich wäre aber auch, dass Bernhard Schreier nach 37 Jahren bei Heidelberg und davon 13 Jahre als Vorstandsvorsitzender einfach genug hatte. Möglicherweise war er auch ausgelaugt nach zwei schweren Wirtschaftskrisen verbunden mit einem dramatischen Strukturwandel in der Druckindustrie und hat sich jetzt gesagt, dass es wohl gut wäre einem anderen die Aufga-be zu überlassen, den Weltmarktführer zu steuern.

Und diese wahrlich nicht einfache Aufgabe wird in Kürze Dr. Gerold Linzbach übernehmen, der das eingeleitete Reformprogramm weiter fortsetzen soll, und der ebenso wie sein Auf-sichtsratschef vormals bei Hoechst war und sich die beiden Herrn aus dieser Zeit wohl kennen. Man darf gespannt sein, wie sich der Mann, der die Druckindustrie nicht kennt, schlagen wird. Denn auch er wird Kritiker haben, eben, weil er nicht aus der Druckindustrie kommt. Man wird ihm jedoch eine Chance geben müssen um zu zeigen, was er kann und sollte nicht gleich von vornherein alles negativ sehen. Andererseits muss er auch beweisen, dass er es besser macht als Bernhard Schreier. Wir dürfen gespannt sein…

Wechselspiele 2Schock für Kodak. Das in den USA insolvente Unternehmen hat einen schweren Rückschlag bei seinem Kampf erlitten. Die US-Handelskommission ITC wies eine Klage von Kodak gegen Apple und den Blackberry-Anbieter RIM ab, weil sie das ins Feld geführte Patent für Vorschau-bilder als ungültig betrachtet. Diese Entscheidung könnte sich massiv auf die Zukunft von Kodak auswirken: Das Patent zählt zu den Kronjuwelen im Portfolio des Konzerns, mit dessen Verkauf er Milliarden für einen Neuanfang erlösen wollte.Das Patentportfolio ist das wertvollste, was Kodak noch hat. Man versucht schon seit rund einem Jahr mehr als 1.000 Patente für mehr als zwei Milliarden Dollar (1,64 Milliarden Euro) zu verkaufen. Auch hier darf man gespannt sein, wie sich die Dinge weiter entwickeln werden.

Herzlichst

Michael [email protected]

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in diesem heft

Auf der drupa 2012 tauchten erstmals neue Inkjet-Hochgeschwindig-keitsdrucker auf, die mit einem MemJet genannten Sprühdüsenkopf arbeiten.

Seite 28

Mit den kürzlich bekannt gewordenen Absagen von HP und Agfa scheint es doch so, als würde die Ipex 2014 mit den Bran-chentrends zu kämpfen haben.

Seite 14

Weltpremiere im Digital-druck bei Christinger Partner AG.

Seite 32

Mit den Digitaldruck-systemen im Halbbo-genformat brachte die drupa 2012 eine Maschi-nengeneration hervor, die eine klare Kampfan-sage an den klassischen Offsetmarkt ist.

Seite 34

editorial03 Wechselspiele…

herausgeberbrief06 Journalistische Qualität in Fachzeitschriften: Ein schwieriger Balanceakt

news07 Heidelberg: »red dot design award« für drupa Messestand07 Längste Zeichnung der Welt: Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde gesichert

leute/events08 25 Jahre printissimo und emballissimo: Die Zukunft gestalten

business10 Übernahme der PaperlinX Gesellschaften Süd-/Osteuropa: Europapier Gruppe möchte wachsen11 Heidelberg wechselt Führungsspitze aus: Schreier geht, Linzbach kommt12 Gerin Forderung: Aufruf für mehr Wertschöpfung im Inland13 Neuer Generaldirektor bei HP Österreich: Kemler übergibt an Schöfberger

messen14 Ipex 2014: Risse im Messegebälk?16 Zum zehnten Mal: Hunkeler Innovationdays 201316 LOPE-C 2012: Convention spiegelt Branchentrend

media/forschung20 Speichertechnologie: Magnetisches Moment maximiert Memory

visual communication22 viscom Frankfurt 2012 mit neuen Themenwelten: Hotspot der visuellen Kommunikation

24 Large Format Druck auf der drupa: Angebot wird industrieller27 Mimaki Inkjet-Flachbettdrucker JFX500-2131: Schnell und präzise27 Seiko Instruments: Neue Lösungen für »Signage«-Anwendungen28 MemJet überrascht mit neuen schnellen Druckköpfen: Inkjet wird noch schneller30 OWN-X WideStar2000: Neue Ära für Wide Format Druck?32 Christinger Partner AG Mit HP FB7600: Industriell gefertigte Individualität

digitaldruck34 Offset versus Digital im Halbbogenformat: Das Rennen hat begonnen

ökologie38 Moderne Technik der KBA Rapidas macht es möglich: Weniger Stromverbrauch trotz hoher Leistung

druck40 Neue Rollendruckmaschine von KBA-MePrint: Varius 80 für flexible Verpackungen41 Müller Martini Rollenoffset-Druckmschine VSOP: Mit neuen Features ausgestattet

information/impressum42 Info: Nächste Ausgabe42 Impressum42 Messekalender

Der Umschlag dieser Ausgabe wurde gedruckt auf Carta Elega 230 g/m2, geliefert von Antalis Austria und hergestellt von MetsäBoard.

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KBA BogenoffsettechnologieKB

A.R.

637.

d

KBA Rapida 106Mehrfach-Weltmeister im MittelformatRüstzeitweltmeister ist die Rapida 106 mit 15 Jobs à 500 Bogen in der Stunde schon seit der drupa 2008. Inzwischen hält sie auch die Titel bei Druckgeschwindigkeit und Maschinenlänge. Bis zu 20.000 Bogen/h im Schöndruck bzw. 18.000 Bogen/h im SW-Druck und bis zu 19 Druck- und Veredelungswerke hintereinander gibt es sonst kaum. Teuere Stillstands-zeiten haben wir weiter reduziert, z. B. durch den automatisierten Lackform- oder Rasterwalzenwechsel parallel zu anderen Prozessen. Kommen Sie vorbei und testen Sie den Weltmeister aller Klassen im Mittelformat!

KBA-Mödling AG Tel. 02236 8090-0, [email protected], www.kba.com Koenig & Bauer AG

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herausgeberbrief

Journalistische Qualität in Fachzeitschriften

Ein schwieriger Balanceakt

Gibt es sie eigentlich, die echten Journalisten, die für Fachzeitschriften schreiben, oder ist durch die Krise im grafischen Gewerbe auch der freie Journalismus fast ausgestorben? Haben seriöse Fachzeitschriften über-haupt noch genug Budget um Artikelserien in Auftrag zu geben, die über die Tagespolitik hinaus Geschichten und Tendenzen recherchieren, die für die Medienwirtschaft wichtig sind und sowohl globale als auch regio-nale Probleme zum Inhalt haben?

Müssen sich heute viele Fachzeitschriften etwa von einer Messe zur anderen hanteln und versu-chen als Berichterstatter von Messever- anstaltern oder als Reporter über die zahl-reichen Fachveranstaltungen von Firmen, Wissenschaftsorganisationen und Universitäten aufzutreten? Studiert man sowohl nationale als auch internationale Fachzeitschriften, so findet man meistens fast identische Berichte von den verschiedensten Firmen und ihren Werbeveranstaltungen. Kommentare, vor allem im deutschen Fachmedienbereich, beschränken sich auf ein paar bekannte und meistens doch sicherlich sehr erfahrene Kommentatoren, deren Meinungen aber bereits allgemein bekannt sind und oftmals auch durch Aufträge einzelner Firmen hinterlegt sind. Beschränkt sich Fach-journalismus darin Pressemitteilungen eins zu eins zu übernehmen oder nur geringfügig zu verändern?

Was möchte die Leserschaft?Eine weitere wichtige Frage ist wohl auch, was sich die Leserschaft eigentlich von einer guten Fachzeitschrift erwartet? Sind es neueste Informationen über technologische Neue-rungen, die heute im Internet viel schneller und ausführlicher abrufbar sind, oder ist es doch eine fachgerechte Interpretation dieser Neuerungen? Ist man an Hintergrundinforma-tionen interessiert und erwartet man von einer guten Fachzeitschrift die genaue Recherche etwa über wirtschaftliche als auch soziale Vor- und Nachteile medialer Entwicklungen? In den meisten Fachzeitschriften ist das Verhältnis von eigenständig recherchierter Informati-

on zu »Allerwelt-Artikeln« in etwa zwanzig zu achtzig Prozent und daher vollkommen austauschbar.

Wer bestimmt die Qualität?Qualifizierte Kritik und kritische Kommentare sind ein Luxus, den sich nur wenige Fachmedi-en noch leisten können und damit auch leisten wollen. Doch wer bestimmt die Qualität eines Fachmagazins? Die Leserschaft oder die Inserenten? Diese Frage ist an und für sich sehr schwierig zu beantworten, da der Leser-kreis bei Fachmedien doch sehr klein ist und dadurch weniger Einfluss auf die Inhalte eines Magazins hat als dies bei vor allem auflagen-starken Publikumsmagazinen der Fall ist. Dort ist einfach hohe journalistische Qualität not-wendig um erfolgreich sein zu können. Doch auch bei diesen Medien wird vor allem bei der Bildqualität und bei Bildgeschichten radikal gespart und die journalistische Qualität sinkt auch deutlich. Kritisch sein heißt eben Mut zu beweisen und anders zu sein als die Masse der Fachmedien, sich abzuheben durch kritische Berichterstattung, durch mehr echt recher-chierten Geschichten, durch Kommentare und Reportagen, die nicht von außen beeinflusst werden. In der Hoffnung, die Leserschaft aufzurütteln und auch wieder mehr junge Menschen zum Lesen eines Fachmagazins zu bewegen, sind wenige Aktivitäten feststellbar.

Anzumerken ist auch hier, dass es zwar eine Vielfalt an Ausbildungsstätten für Journalisten gibt, jedoch gerade das Metier Fachmedien in diesen Ausbildungsformen viel zu kurz kommt und die meisten guten Fachjournalisten nicht

aus dem Journalismus kommen, sondern sich durch ihren Fachkenntnissen jene Fähigkeiten erworben haben Dinge richtig zu beurteilen und darüber schreiben zu können. Doch seien wir ehrlich: Spannend im Sinne einer neuen jungen Leserschaft sind diese Geschichten wirklich nur in den seltensten Fällen. Auch die meisten Bilder – studiert man Fachmedien – zeigen meistens sehr viele Gesichter, an denen eine engagierte Leserschaft kaum interessiert ist. Hier sollte durch guten Bildjournalismus, durch professionelle Bilder und nicht durch das Verwenden von Presse-bildern der Firmen einiges geändert werden. Einfach mehr Mut zur fachjournalistischen Eigenständigkeit, zu echten eigenständigen Ge-schichten, zu interessanten Parallelen und zur Ideenfindung für interessierte junge Fachleute fehlt es den heutigen Fachmedien an neuen Ideen und kreativen Lösungen.

Die Herausforderung suchenEs ist kein einfacher Weg in die Zukunft, wo vor allem Budgets immer enger werden und jeder alte und neue Inserent wie ein rohes Ei behandelt werden muss. Doch jedem Recht getan, ist auch für Fachmedien der falsche Weg interessanter und attraktiver zu werden, als sie es mehrheitlich jetzt sind. Gute Journa-listen müssen frei von kommerziellen Zwängen ihre Meinung und ihre Ideen einem Fachpu-blikum zugänglich machen können. Vielleicht wird sich dann auch der kommerzielle Erfolg wieder einstellen, vor allem wenn durch Qualität die Quantität an Fachmagazinen stark reduziert wird.

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news

professional newsCanon imageFORMULA DR-C130: Kompakter Duplex-Dokumentenscanner für digitale Workflows

Der imageFORMULA DR-C130 – ist ein vielseitiger und kompakter Desktop-Scanner, der mit einem vollständigen Paket leistungsfähiger Software für Scanaufgaben undDokumentenverarbeitung ausgestattet ist. Er bietet benutzerfreundliche und zuverlässige Scanfunktionen, eine vielseitige Softwareausstattung einschließlich nahtloser Anbindung an die Cloud. Trotz der kleinen Stellfläche bietet der Scanner produktive Scangeschwindigkeiten von bis zu 30 Seiten pro Minute/60 Bildern pro Minute in Schwarzweiß und in Farbe.

www.canon.at

Heidelberg»red dot design award« für drupa Messestand

Der Messestand von Heidelberg wurde mit dem renommierten Preis »red dot award: communication design 2012« ausgezeichnet. Der red dot design award wird vom Design Zentrum Nordrhein-Westfalen verliehen. In diesem Jahr bewertete die internationale Jury insgesamt 21 Kategorien mit 6.823 einge-reichten Arbeiten aus 43 Ländern. Heidelberg und die ausführende Agentur KMS Blackbox aus München erhielten den Preis für die Kategorie »Event Design – Messen«.Als Standkonzept wurden dabei mit Druckplatten und Schrift zwei Grundele-mente der Printmedien-Industrie aufgegriffen und als Navigationshilfe ein-gesetzt. Die Besucher zeigten sich über diese neue und doch für sie vertraute Umgebung begeistert und fanden sich in einer eigenen Erlebniswelt wieder. Insgesamt wurden über 3.000 bereits belichtete Druckplatten eingesetzt – mit ein Beitrag für die konsequent nachhaltige Ausrichtung von Heidelberg. Auch war der komplette Messestand klimaneutral gestellt. »Wir freuen uns, mit der Agentur KMS Blackbox einen professionellen und kreativen Partner zu haben, der mit dem Messedesign unsere Zielgruppen begeistert hat«, erklärt Adriana Nuneva, Leiterin Global Marketing & Communications. »Die Auszeichnung mit dem red dot design award ist für uns eine hohe Ehre und Ansporn, auch weiter-hin einen Schwerpunkt auf hervorragende Kundenkommunikation zu legen.«Der red dot design award ist ein internationales Qualitätssiegel, das seit 1955 vergeben wird. Die diesjährige Verleihung findet am 24. Oktober 2012 in Berlin statt. Dort wird zeitgleich die Sonderausstellung »Design on stage – winners red dot award: communication design 2012« eröffnet.

Längste Zeichnung der WeltEintrag im Guinness-Buch der Rekorde gesichert

Der Weltrekordversuch der längsten Zeichnung der Welt, ging am 1. Juli 2012 offiziell zu Ende. Marek Tomasik, ein lokaler polnischer Künstler, betreute das Projekt und fertigte auch den Entwurf für das Projekt an: einen lächelnden Dra-chen. Gezeichnet wurde während der gesamten UEFA-Fußball-Europameister-schaft, von 8. Juni bis 1. Juli in der polnischen Stadt Świecie. Jeden Tag wurden durchschnittlich mehr als 500 Meter Papier bemalt, sodass am Ende eine 12,02 Kilometer lange Zeichnung entstanden war. Bereits am Dienstag, dem 26. Juni, konnte der frühere Weltrekord von 9,15 Kilometer eingestellt werden. Das Kunstwerk entstand auf EcoVantage Kraft X mit einem Flächengewicht von 70 Gramm pro Quadratmeter, einer Papiersorte, die direkt im Werk von Mondi Containerboard in Świecie hergestellt wird. »Ich möchte allen Teilnehmern danken, vor allem den vielen Kindern, die ihre Zeit geopfert haben, um voller Begeisterung zum Entstehen dieses Kunstwerks beizutragen. Und ein herzliches Dankeschön an alle Kollegen bei Mondi, die mit ihrem Engagement dieses einmalige Ereignis unterstützt haben«, freut sich Maciej Kunda, Head of Mondi Containerboard und Managing Director des Werks Świecie. »Alle Aktivitäten im Zusammenhang mit dem in Świecie und Chełmno laufenden Projekt ‚Toleranz durch Fußball‘ waren ein großer Erfolg. Polnische Mitbürger haben mit Men-schen aus ganz Europa eine tolle Zeit verbracht, gemeinsam Fußball geschaut und ihre Lieblingsteams unterstützt.«

Der Messestand von Heidelberg auf der drupa 2012 erhielt den renommierten red dot design award in der Kategorie »Event Design – Messen«.Foto: Heidelberg

Foto: Mondi Group

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leute/events

Aus fast 150 Einreichungen hatte die Exper-tenjury drei Projekte pro Kategorie nominiert und schließlich neun Sieger gekürt. »Papier informiert, inspiriert und verführt. Die Gewin-ner, aber auch alle anderen Einreicher, zeigen mit ihren Produkten, wie groß die Kreativ- und Innovationskraft von Papier & Co ist«, freute sich Wolfgang Pfarl mit den Preisträgern. Gemeinsames Ziel der Wertschöpfungskette Papier sei es, mehr Wert aus dem eingesetzten Rohstoff zu erzielen. »Uns verbindet die Faser der Zukunft. Sie bietet Lösungen für viele Herausforderungen, vor der die Gesellschaft steht – nicht nur Information, Kommunikati-on, Verpackung und Hygiene, sondern auch Ernährung, Bekleidung, Energieversorgung, Mobilität und Wohnen. Der Einsatz des nachwachsenden Rohstoffes Holz und das umfassende Recycling der Fasern als Altpa-pier, mit dem für den Klimaschutz positiven Effekten der CO2-Speicherung, sowie der Ressourcen- und Energieeffizienz, hebt unse-ren Sektor deutlich von anderen ab, setzt ihn aber auch einem verstärkten Wettbewerb um Rohstoffverfügbarkeit aus. Dazu kommt, dass die dynamische Entwicklung elektronischer Medien den Wandel traditioneller, mit Papier verbundener Geschäftsmodelle beschleunigt. Papier wird aber, da bin ich mir ganz sicher, nicht zuletzt auch aufgrund seiner emotiona-

25 Jahre printissimo und emballissimo

Die Zukunft gestaltenNeun Projekte österreichischer Unternehmen erhielten am 14. Juni 2012 abends in der Gasome-terhalle von Austropapier-Präsident Dkfm. Wolfgang Pfarl für den nachhaltigen, kreativen und technisch perfekten Einsatz von Papier, Karton und Wellpappe die Siegerauszeichnungen im Rahmen des printissimo/emballissimo-Awards. Vier klassische Kategorien für Druckerzeugnisse und Verpackungslösungen wurden heuer erstmals durch fibrePLUS ergänzt – eine neue Katego-rie, die der Wertschöpfungskette Papier mit höchst innovativen Anwendungen von Zellulosefa-sern ein Fenster in die Zukunft öffnet.

len Komponente seine starke Anziehungskraft nicht nur behalten, sondern sogar verstärken«“, so Pfarl optimistisch.

Hoher Qualitätsanspruch der JuryDer printissimo/emballissimo-Award feierte heuer sein 25. Jubiläum. Die unabhängige Jury, der ExpertInnen aus Wirtschaft und Wissenschaft angehörten, legt bei ihrer Bewer-tung nach Kriterien wie Design und Funktio-nalität, Innovationsgrad, Fertigungs- und Ver-arbeitungsqualität sowie Materialverwendung, höchste Qualitätsmaßstäbe an. »Wenn Design auf Papier trifft«, so die Meinung der Jury, »ist die Qualität des eingesetzten Papiers essenzi-ell für die Vermittlung einer tollen gestalteri-schen Idee. Diese Rechnung geht aber nur auf, wenn der Kunde, der Konsument mitberück-sichtigt wird. Auch seine Ansprüche ändern sich ständig, er ist professioneller geworden,

Austropapier Präsident Dkfm. Wolfgang Pfarl übergab den Gewinnern die Preise und

Auszeichnungen. Die Schülerinnen der Modeschule Hetzendorf boten darüber hinaus mit ihren feinen

Designs eine prächtige optische Unterstützung. Foto: Austropapier/Christian Husar

Kategorie: aRt Sujet: Musée du Louvre | Gemalte SchuheAuftraggeber: Edition LammerhuberAgentur, Grafik, Design: Lois LammerhuberDruckerei, Verarbeiter: Ueberreuter PrintPapier, Karton, Pappe: Hello Silk, Sappi

DiE PRintissiMo GEWinnER

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leute/events

informiert sich, und erwartet auch, dass seine Werte in den gekauften Produkten mitschwin-gen. Printprodukte und Verpackungslösungen müssen daher in Dialog mit dem Empfänger oder Kunden treten, Emotionen und Vertrauen auslösen, und gleichzeitig Aufmerksamkeit und Unverwechselbarkeit vermitteln«, so Dr. Gertrude Eder, Mitglied der Geschäftsführung der Roxcel-Gruppe und Vorsitzende der Jury.

Jungstars im DesignUnter dem Motto »Jungstars im Design« wurden die Sieger des Pro Carton/PPV Austria Design Award gekürt. Bei diesem Preis werden noch nicht verwirklichte Konzepte vielver-sprechender Design-Studenten aus österrei-chischen Design-Schulen ausgezeichnet. Die Awards erhielten Kalina Hristova (Kategorie Verpackung) von der FH Joanneum, Graz, für ihre elegante Geschenkverpackung »Tulipa« sowie Joseph Rathkolb und Patrick Schiestl (Kategorie Andere Anwendungen) von der HT-BLVA Graz Ortweinschule für ihren praktischen »Getränkehalter«. Die Preise wurden überreicht von Ing. Franz Rappold, Pro Carton und Dr. Andreas Blaschke, Obmann-Stellvertreter PPV Austria und ECMA Präsident.

Schülerinnen der Modeschule der Stadt Wien im Schloss Hetzendorf präsentierten extravagante Kreationen aus Wellpappe. Die vorgeführten Modelle waren das Ergebnis des diesjährigen Modewettbewerbes des Forum Wellpappe Austria in Kooperation mit der Modeschule Hetzendorf. Eindrucksvoll zeigten die jungen Damen wie kreativ und vielseitig Wellpappe eingesetzt werden kann. In speziell gestalteten kleinen Wellpappe-Verpackungen verteilten die charmanten jungen Damen auch süße Überraschungen an die Gäste des Galaabends.

Kategorie: iMaGESujet: ÖW MarkenbuchAuftraggeber: Österreich WerbungAgentur, Grafik, Design: Printproduktion 08/16Druckerei, Verarbeiter: agensketterl DruckereiPapier, Karton, Pappe: Plano Art, Mondi

KatEGoRiE: DREiDiMEnsionaLEsSujet: Gourmet StandarddisplayAuftraggeber: Nestlé ÖsterreichAgentur, Grafik, Design: Bauer Wolf WerbeagenturDruckerei, Verarbeiter: DuropackPapier, Karton, Pappe: Testliner, Hamburger; Kraftliner, Korsnäs; Wellenstoff, Belišće

Kategorie: uMHüLLEnDEsSujet: Adventkalender 2011Auftraggeber: Gaber BackwarenAgentur, Grafik, Design: Offsetdruckerei SchwarzachDruckerei, Verarbeiter: Offsetdruckerei SchwarzachPapier, Karton, Pappe: Algro Design, Sappi

Kategorie: tRaGEnDEsSujet: Versicare-TascheAuftraggeber: Astellas PharmaAgentur, Grafik, Design: spreitzerdrei WerbeagenturDruckerei, Verarbeiter: Styria PrintshopPapier, Karton, Pappe: Algro Design, Sappi

Kategorie: GEWELLtEsSujet: Schaukelverpackung „Aufschwung“Auftraggeber: gabarage upcycling designAgentur, Grafik, Design: Gerlinde GruberDruckerei, Verarbeiter: Gruber KartonagenPapier, Karton, Pappe: Wellpappenrohpapiere, Hamburger

Kategorie: DiREctSujet: Ski Katalog 2012Auftraggeber: SportalmAgentur, Grafik, Design: Ideenwerk WerbeagenturDruckerei, Verarbeiter: Druckerei EstermannPapier, Karton, Pappe: Algro Design, Sappi; Claro Silk, Sappi

Kategorie: EDitoRiaLSujet: Servus in Stadt & LandAuftraggeber: Red BulletinAgentur, Grafik, Design: Red BulletinDruckerei, Verarbeiter: Vogel Druck & MedienservicePapier, Karton, Pappe: Furioso, Sappi; Hanno Art Bulk, Sappi

DiE EMBaLLissiMo GEWinnER

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business

Die Übereinkunft sieht die Akquisition von jeweils 100 Prozent der Anteile an der Buda-pest Papir Kft., der Bratislavska Papierenska Spolocnost s.r.o., der Alpe Papir Trgovina na debelo d.o.o., der Adria Papir d.o.o. und der Dunav Papir d.o.o. durch die Europapier International AG vor, die damit zur Alleinei-gentümerin dieser Unternehmen wird. Jetzt müssen jedoch zuerst die Wettbewerbshüter ihren Sanctus erteilen.

Der Erwerb dieser Gesellschaften eröffnet der Europapier Gruppe den Zugang zu einem noch breiteren Produktportfolio und erlaubt gleichzeitig eine weitere Steigerung ihres Ser-viceniveaus. Die Kunden können nun aus einem europaweiten Produktangebot wählen, wodurch sich Europapier als noch attraktiverer One-Stop-Shop-Partner für unterschiedlichste Papiere für Druck-, Verpackungs-, Büro- und weitere Lösungen positioniert. Zudem hilft diese Über-nahme auch die Märkte zu konsolidieren, da ja bekannterweise das Papierhandelsgeschäft auch in diesen Ländern nicht mehr wirklich wächst.

»Strategie der Heinzel Gruppe ist der Aus-bau des Großhandelsgeschäfts in Osteuropa und die Ausweitung unseres Geschäfts in die Wachstumsmärkte Nordafrikas, den Nahen Os-ten und Indien«, freut sich Alfred Heinzel, CEO der Heinzel Gruppe. Die Marktstellung von PaperlinX in Ungarn, der Slowakei, Slowenien, Kroatien und Serbien passt ideal zu Europapier und ihrer führenden Position in Osteuropa und unterstützt die Strategie der Heinzel Gruppe im Bereich des Papiergroßhandels.

PaperlinX braucht GeldDer Grund für den Verkauf dieser Gesellschaf-ten liegt wohl darin, dass das in Australien beheimatete Unternehmen sich seit gerau-

Übernahme der PaperlinX Gesellschaften Süd-/Osteuropa

Europapier Gruppe möchte wachsenAm 16. Juli 2012 unterzeichnete die Europapier International AG, ein Tochterunternehmen der Heinzel Gruppe, eine Verein-barung über den Erwerb des lokalen Papiergroßhandelsge-schäfts der PaperlinX Gruppe in Ungarn, der Slowakei, Slowe-nien, Kroatien und Serbien.

mer Zeit in einem Umstrukturierungsprozess befindet. Deswegen werden Unternehmen, die nicht mehr in das Konzept passen, abgegeben, um so zu frischem Kapital zu kommen, das wiederum für Investitionen in die Entwicklung neuer Bereiche fließen soll. Der Deal war Europapier dem Vernehmen nach rund 20 Millionen Euro wert. Schon im Frühjahr hatte PaperlinX sein Unternehmen Polyedra in Itali-en um 45 Millionen Euro an die Lecta Gruppe (Cartiere del Garda, Condat und Torras) ver-kauft. Die Unternehmen Spicers und Kelly in den USA wurden ebenso um 76 Millionen Dol-lar veräußert. Und in Südafrika übernahm das Management eine kleine Einheit. Kurz nach der Ankündigung des Deals mit der Europapier wurde auch bekannt, das PaperlinX CEO Toby Marchant das Unternehmen verlassen wird.

Somit verbleiben in Europa die PaperlinX Gesellschaften in Irland, England, Niederlande, Belgien, Dänemark, Deutschland, Polen, Tsche-chien und last but not least, Österreich. Stephan Grötzschel, der mit der PaperNet hierzulande das PaperlinX Business repräsentiert, meint, dass die Entscheidung von Europapier gut sei. Nachdem die grafischen Märkte sich verhalten entwickeln, würde es nun in den Märkten, die von der Europapier übernommen werden, zu einer wesentlichen Konsolidierung kommen. Die Erträge der Großhändler hätten in den letzten Jahren (nicht nur im Osten Europas) massiv gelitten, Bereinigung sei also angesagt. Für PaperNet selbst erwartet er keine Änderung, was die Restrukturierung bei PaperlinX betrifft. »Für alle ist das Geschäft im klassischen Papierhandel hart geworden. Mit dem Bereich Sign & Display haben wir deshalb einen Bereich ausgebaut, um die Abhängigkeit vom reinen Papierhandel zu reduzieren«, so Stephan Grötzschel.

Heinzel Gruppe CEO Alfred Heinzel erweitert mit dem Zukauf der PaperlinX sein Engagement im Papiergroß-handel.Foto Heinzel Group

PaperNet Geschäftsführer Stephan Grötzschel, dessen Unternehmen ebenso zur PaperlinX Gruppe gehört, er-wartet hierzulande keine Änderungen im Rahmen des globalen Restrukturierungsprozesses von PaperlinX.Foto: PaperNet

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business

Nachdem in den vergangenen Monaten wich-tige strategische Weichenstellungen eingelei-tet und zum Teil bereits umgesetzt wurden, um Heidelberg wieder auf einen nachhaltig profitablen Wachstumskurs zu bringen, und die Branchenmesse drupa im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2012/13 zum höchsten Quartalsauftragseingang seit vier Jahren geführt hat, haben Aufsichtsrat und Schreier jetzt den richtigen Zeitpunkt gesehen, um auch an der Unternehmensspitze neue Impul-se zu setzen. Als Nachfolger im Amt des Vor-standsvorsitzenden hat der Aufsichtsrat mit Wirkung zum 1. September 2012 einstimmig Dr. Gerold Linzbach (56) berufen. Bernhard Schreier wird einen reibungslosen Übergang des Vorstandsvorsitzes gewährleisten und diesen Prozess bis Ende des Jahres begleiten.

»Ich möchte mich bei Bernhard Schreier für seine unternehmerischen Leistungen in der Führung von Heidelberg bedanken. In seiner insgesamt 37-jährigen Karriere, und dabei 13 Jahre als Vorstandsvorsitzender, hat er das Unternehmen entscheidend mitgeprägt und es durch zwei schwere globalwirtschaftliche Krisen, verbunden mit einem dramatischen Strukturwandel in der Druckindustrie, geführt. Bernhard Schreier hat dazu beigetragen, Hei-delberg gerade in den zuletzt sehr schwierigen Zeiten vom klassischen Druckmaschinenher-steller hin zu einem Lösungsanbieter und Dienstleister in der Printmedien-Industrie zu entwickeln«, so Robert J. Koehler, Aufsichts-ratsvorsitzender der Heidelberger Druckma-schinen AG. »Heidelberg ist Weltmarktführer und steht weltweit für Spitzentechnologie und Kundennähe. Wir freuen uns, mit Dr. Gerold Linzbach einen international erfahrenen Nachfolger gefunden zu haben, um die ein-

Heidelberg wechselt Führungsspitze aus

schreier geht, Linzbach kommtBernhard Schreier wird seinen Mitte 2013 auslaufenden Vor-standsvertrag nicht verlängern und das Unternehmen zum Jahresende 2012 verlassen. Er übergibt damit den Vorsitz des Unternehmens nach knapp 13 Jahren.

geleitete Neuausrichtung des Unternehmens und die Rückkehr in die Profitabilität weiter voranzutreiben. Dr. Linzbach verfügt über eine langjährige Führungs- und Kapitalmarktexper-tise, die dazu beitragen wird, Heidelbergs Weg in der Zukunft erfolgreich fortzuführen.«

Dr. Gerold Linzbach (Jahrgang 1956) promovierte nach dem Universitätsabschluss als Diplom-Chemiker an der Universität Dortmund 1985 im Bereich Chemieingenieur-wesen. Nach seinem Berufseinstieg als Leiter einer Forschungsgruppe beim DECHEMA Institut in Frankfurt kam er 1988 zu McKinsey und verantwortete bis 1991 verschiedene Projekte vorwiegend im Bereich der Prozess-industrie. 1991 wechselte er in die Unterneh-mensplanung der Hoechst AG, wo er später Leiter dieses Bereichs wurde. Während dieser Zeit war er Mitglied im Team »Aufbruch 94«, das die Grundlagen für die neue Firmenstruk-tur der Hoechst AG erarbeitete. Vier Jahre

Dr. Gerold Linzbach wurde mit Wirkung zum 1. Septem-ber 2012 zum Vorstandsvorsitzenden der Heidelberger Druckmaschinen AG berufen.

Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender der Heidel-berger Druckmaschinen AG, wird das Unternehmen zum Jahresende 2012 verlassen.

darauf übernahm er die Aufgabe des globalen CEO einer Business-Unit im Faserbereich der Hoechst AG (Trevira GmbH). 1999 beglei-tete Dr. Linzbach die Gründung von Aventis in führender Position und wurde danach bis 2003 globaler CEO und President der Celanese Acetate Gruppe mit Sitz in den USA. Von 2003 bis 2005 war er verantwortlich für die Textilfaserdivision INVISTA, ebenfalls in den USA. Am 1. März 2005 wurde Dr. Linzbach zum CEO/Vorstandsvorsitzenden der Holzmindener Symrise AG berufen und führte das Unternehmen Ende 2006 erfolgreich an die Börse und im März 2007 in den MDAX. Er verließ die Gesellschaft aus persönlichen Gründen Ende Juni 2009. Zuletzt leitete er als Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer die D+S Europe, beziehungsweise deren Folgege-sellschaften in Hamburg, ein Unternehmen, das sich mit Communication- und Call Center Aufgaben beschäftigte.

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business

Gerin Forderung

aufruf für mehr Wert-schöpfung im inland

Die österreichische Werbewirtschaft und die Druckindustrie befinden sich unter anderem durch Internationalisierung und Globalisierung der Märkte und einem Paradigmenwechsel bei Medienproduktion und Mediennutzung in einem strukturellen Wandel. Aufhorchen ließ kürzlich Ing. Michael Braun, Ge-schäftsführer der Druckerei Paul Gerin, mit der Aussage, dass bei aller Kenntnis der Sachverhalte, dem wirtschaftlichen und kulturellen Verständnis für die Veränderung der Märkte, er sich dennoch ein unmissverständliches Bekenntnis zur Wertschöp-fung im eigenen Land wünsche.

»Bei allem Verständnis, den Einkauf von Druck-produkte günstig gestalten zu wollen, kann es nicht Sinn der Sache sein, Druckaufträge ins Ausland zu vergeben, wenn dabei im Land Arbeitsplätze gefährdet werden und damit gleichzeitig auch der Wirtschaftsstandort Österreich mittel- und langfristig gefährdet wird«, so der Geschäftsführer von Österreichs führendem Plakatdruckunternehmen, »die Orientierung alleine am Preis eines Druckpro-duktes, egal ob Plakat, Geschäftsbericht oder Werbedrucksorte, ist kurzsichtig und auch in keiner Hinsicht nachhaltig.« Speziell große Handelsketten würden sich preislich sehr im Ausland orientieren.

Denn wenn man eine Plakatkampagne mit durchschnittlicher österreichweiter Streubreite betrachtet, so machen die Druckkosten in Relation zu den Kampagnen-Gesamtkosten zwischen drei bis fünf Prozent aus. Die Ge-samtkosten einer Plakat-Kampagne umfassen den Kreativprozess einer Agentur, Fotoshoo-ting, Druck, Buchungskosten bei einem Außen-werbeunternehmen, Affichierung und Logistik. »Ich ersuche die Verantwortlichen in den Werbeagenturen und den werbetreibenden Unternehmen darüber nachzudenken, welche

Konsequenzen das reine Preisdenken für alle Beteiligten am Produktionsprozess beispiels-weise eines Plakates mittel- und langfristig haben wird«, so der Geschäftsführer.

Die Druckerei Paul Gerin stellt Tag für Tag Leistungsfähigkeit und Flexibilität, Kompetenz in Beratung und Produktion und bewusstes ökologisch nachhaltiges Handeln unter Be-weis. Die umfassenden Bemühungen um diese Faktoren sollten für werbetreibende Unter-nehmen sowie Werbeagenturen Grund genug sein, ihre Aufträge in Österreich zu vergeben und damit auch die Wertschöpfung im Land zu belassen. »Dies sichert Arbeitsplätze im Land und stärkt gleichzeitig die Kaufkraft, was wiederum den werbetreibenden Unternehmen zu Gute kommt. Denn billigere Produktion ist nicht besser. Es geht generell vielmehr um kur-ze Lieferwege, schnelle Reaktionszeiten, flexi-ble Produktion, hervorragende Servicequalität und das entsprechende Preis-/Leistungsver-hältnis. Diese Eigenschaften sind Bestandteil der täglich gelebten Philosophie der Druckerei Paul Gerin«, so Ing. Michael Braun.

Die Situation hatte bei Gerin auch schon ihre Auswirkung. So produziert man in Wol-kersdorf nur mehr mit einer XXL-Maschine die

Ing. Michael Braun, Geschäftsführer der Druckerei Paul Gerin.

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business

Farbbrillanz in HD-Qualität und die hohe Medienflexibilität haben OKIs Erfolg in der Kreativbranche mitbestimmt. Vor wenigen Monaten wurde OKI in einer europaweiten Umfrage bei 660 Fachhändlern zum Nummer 1 Anbieter für professionelles Colour-Printing gewählt. Mit neuen Geräten und zusätzlichen Funktionen geht die Erfolgsgeschichte weiter.

High-end Farbdrucker C841OKI hat dem Portfolio an A3/A4-Farbdruckern jetzt das neue Spitzenmodell C841 hinzugefügt. Es unterstützt Teams von bis zu 10 Personen mit perfektem A4 und A3 Druck sowie vielen benutzerdefinierten Formaten bis 1,2 m Länge. In 1200 x 1200 dpi und mit HD-Toner produziert der neue OKI bis zu 35 gestochen scharfe Seiten pro Minute. Neu ist die Authentifizierungsoption mittels IC-Kartenleser oder eine PIN, wodurch Vertrauliches auch am Teamdrucker geschützt bleibt.

Mehr GestaltungsfreiheitGenutzt wird das Inhouse Printing Konzept von OKI etwa um die Beweglichkeit von Kreativabteilungen zu erhöhen. Citroën Skandinavien präsentierte bei der OKI Smart Business Konferenz in Barcelona, wie man durch Eigenproduktion die Verteilung von Werbemitteln über viele Niederlassungen verbessert: Sobald die Layouts der Zentrale im Netzwerk verfügbar sind, druckt jeder Shop auf seinen OKI Druckern und MFPs die benötigte Anzahl aus, bestückt damit den POS und seine Leuchtsäulen. »Damit konntenwir unsere time-to-market signifikant reduzieren«, sagte Jesper Haslund Kristoffersen, Marketing Direktor bei Citroën Scandinavia.

Print Smart. Print OKI. Neue Farbdrucker für volle Medienflexibilität.

OKI MedienflexibilitätBei Citroën Skandinavia produzieren 175 Händler ihr Werbematerial inhouse mit OKI Druckern und MFPs

www.oki.at

Plakate, die zweite Anlage wurde mittlerweile abgegeben. »Auf dieser Maschine, die nun rund um die Uhr läuft, produzieren wir jene Aufträge, die eine der unternehmerischen Verantwortung entsprechende zufrie-denstellende Wertschöpfung bringen«, so Michael Braun.

Des Rätsels Lösung?Mit diesem doch sehr direkten Aufruf an die auftraggebende Wirtschaft formulierte Michael Braun wohl etwas, was sich viele Druckereieigen-tümer und -manager hierzulande wohl denken, aber nicht aussprechen (wollen). Der Wettbewerbsdruck hat in den letzten Jahren extrem zugenommen, und die Schlacht werde ausschließlich über den Preis ausgefochten. Österreich habe dazu noch das Problem, dass es quasi von Wettbewerbern rundum eingekreist sei.

Auf die Frage, was denn das passende Rezept gegen diesen Trend sei, wird immer wieder das Argument der effizienten Produktion und schlankeren Abläufe genannt. Selten bis gar nicht hört man jedoch von Druckereien, dass sie proaktiv dem Wettbewerbsdruck entgegensteu-ern und beispielsweise selbst im Ausland akquirieren. Manche haben sich in spezielle Nischen gerettet, gehen mehr in die Verpackung oder treten als Lösungsanbieter für spezielle Produktion auf. Die Mehrheit der Druckereien brutzelt aber nach wie vor im eigenen Saft, und diese Unternehmen sind oftmals von der Situation überfordert.

Holzhausen neuAuf den Geschäftsführer der Druckerei Gerin kommen in den nächs-ten Wochen zusätzliche Herausforderungen zu. Gemeinsam mit dem Eigentümer Ing. Richard Gerin führt Ing. Braun nun seit kurzem die Geschäfte der Druckerei Holzhausen, nachdem das bislang agierenden Führungsteam rund um Mag.(FH) Philip Hink abberufen wurde. Bis zum ersten Quartal 2013 hat man sich das Ziel gesetzt für Holzhausen den endgültigen Turnaround zu schaffen. Voraussetzung für den nachhal-tigen Erfolg von Gerin und Holzhausen ist, dass die beiden Unterneh-men nun unter gemeinsamer Führung straffer geführt werden und die Synergien, welche sich logischerweise anbieten und auch in letzter Konsequenz dem Kunden zugute kommen werden, von beiden Häusern in allen Belangen genutzt werden.

neuer Generaldirektor bei HP ÖsterreichKemler übergibt an schöfberger

DI Norbert Schöfberger zeichnet ab 01. August als neuer Generaldirektor von HP Österreich für das gesamte Hardware-, Software- und Service-Geschäft von HP in Österreich verantwortlich. Er folgt in dieser Position auf Rudolf Kemler, der sich nach fünfjähriger Leitung von HP Österreich zum 31. Oktober aus der Geschäftsführung zurückziehen wird. Eine enge Zusammenarbeit zwi-schen Kemler und Schöfberger bis zu diesem Zeitpunkt soll die reibungslose Übergabe sicherstellen. Schöfberger bringt umfangreiche Management- und Vertriebserfahrung in seine neue Funktion mit. Der Absolvent des Maschi-nenbau-Studiums (TU Wien) begann seine Karriere bei HP 2001 als Sales Manager in der Region Zentral- und Osteuropa, nachdem er davor bereits in verschiedenen Sales- und Managementpositionen tätig war. Seit 2004 hatte er leitende Positionen bei HP Österreich inne, u.a. jene des Verkaufsleiters im Enterpri-se-Geschäft. Zuletzt war er seit 2006 Direktor der Personal Systems Group und Mitglied der Geschäftsleitung von HP Österreich. In dieser Position trug er die Verantwortung für das gesamte PC-Geschäft. Foto: HP

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messen

»Die Aussteller sahen den Umzug der Ipex nach London und die neue, besucherfreundliche Gestaltung der Messe im ExCeL–Zentrum ausge-sprochen positiv. Auch die Lieferanten sind optimistisch, dass man mit dem neuen Veranstaltungsort die internationale Attraktivität steigern und neue Zielgruppen gewinnen wird, einschließlich Drucksachenein-käufer aus unterschiedlichen vertikalen Branchen«, so Trevor Crawford, Direktor der Informa Print & Media Group. Obwohl manche Aussteller – darunter auch britische Unternehmen – meinen nicht wirklich zum Umzug nach London befragt worden zu sein. Nach der drupa hatten die Ipex Organisatoren verlautbart, dass einige Aussteller ihre Standflächen signifikant erhöht hätten, darunter EFI mit einer Steigerung um 740 Prozent.

»Wir sind überzeugt, dass die Messe mit dem Umzug der Ipex nach London im Jahr 2014 mehr Besucher anziehen wird als je zuvor, vor allem aus Kontinentaleuropa, Asien und Südamerika«, meint Frank Tueckmantel, VP Corporate Marketing bei EFI. »Um dem jüngsten Wachstum unseres Geschäfts und dem Erfolg unserer Kunden Rech-nung zu tragen, haben wir beschlossen, zur nächsten Ausstellung die gesamte Produktpalette von EFI zu bringen. Neben unserer Software und Fiery-Technologie wollen wir außerdem unser gesamtes Spektrum an Inkjet-Lösungen präsentieren. Für EFI steht die Ipex ganz oben auf

Ipex 2014

Risse im Messegebälk?Auf der drupa haben die Organisatoren der Ipex 2014, die erstmals in der Olympiastadt London stattfinden wird, ange-kündigt, dass man rund 70 Prozent der 100.000 Quadratmeter im Londoner ExCeL–Messezentrum verfügbaren Bruttoausstel-lungsfläche verkauft habe. Mit den kürzlich bekannt gewor-denen Absagen von HP und Agfa scheint es doch so, als würde die Messe mit den Branchentrends zu kämpfen haben.

Text Michael sEiDL

der Veranstaltungsliste für 2014 in Europa – unser Stand wird knapp acht Mal so groß sein wie unser Auftritt 2010, damit mehr Kunden als je zuvor erleben können, welche Möglichkeiten für hochwertige Arbeits-leistung und verbesserte betriebliche Effizienz bestehen.«

JMD Machinery ist mit einem Plus von 240 Prozent vertreten, die Up Group steigert die Standfläche um 233 Prozent, Impika um 108 Prozent, Konica Minolta um 95 Prozent, Canon um 31 Prozent und auch Ricoh Europe, Epson, Hans Grohni/Printers Superstore, Screen, Xeikon, Fujifilm, Horizon/IFS und Duplo sehen laut dem Veranstalter für die Messe 2014 größere Standflächen vor.

agfa konzentriert sich Mit in dieser Aufzählung war Mitte Juni auch noch interessanterweise Agfa, das nun kürzlich seine Beteiligung an der Ipex 2014 abgesagt hat. Das Unternehmen begründet diese Entscheidung damit, dass man sich in Hinkunft auf eine große Messe in den etablierten Märkten konzen-trieren wolle. Das seien in diesem Fall die drupa, Print und IGAS für den europäischen, amerikanischen und japanischen Markt. Zusätzlich möchte sich Agfa Graphics auf Wachstumsmärkte wie China oder Lateinamerika konzentrieren und dort in Messen wie China Print, All in

Die Ipex 2014 wird erstmals in London stattfinden.Foto: Ipex

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messen

Print China oder ExpoPrint Brasil investieren. Lokale Messen in Europa als auch in anderen Regionen werden weiterhin als Plattformen dann gewählt, wenn sie helfen wachsende neue Technologien oder spezi-fische Industriebereiche wie Zeitung, Sign & Display oder industrielle Anwendungen zu promoten.

HP ausstieg – strategische BegründungEbenso abgesagt hat auch HP die Teilnahme an der Ipex. Das Unterneh-men war bei der letzten Veranstaltung in Birmingham größter Einzel-aussteller und auf der drupa heuer hinter Heidelberg auf Platz 2. HPs European Marketing Direktor für das Graphic Solution Business, Ronen Zioni, dazu im Gespräch mit PRINT & PUBLISHING: »Wir haben uns die Zahlen und Ergebnisse der Ipex 2010 genau angesehen und sind der Meinung, dass der Return of Investment nicht gestimmt hat.« Zudem wolle man sich mehr auf vertikale Märkte konzentrieren und sich ebenso auf regionalen Events und Veranstaltungen verstärkt präsentieren. Zur vertikalen Strategie passen unter anderem etwa Verpackung (Interpack), Labels (Labelexpo), Sign & Display (Fespa) oder Foto (photokina). Hin-sichtlich dieser Strategie hat man nun offensichtlich keinen Bedarf mehr an einer Ipex. Ebenso wolle man sich noch mehr auf kundenorientierte Veranstaltungen konzentrieren, wie etwa die EMEA Dscoop Veranstal-tung (weltweit aktive unabhängige HP Usergruppe) heuer im November in Barcelona, auf der man rund 300 Kunden zusammenbringen möchte. Lead-Generierung hat eine wesentliche Bedeutung bei HP. Veranstaltun-gen wie diese sollen helfen dieses Ansinnen zu unterstützen. »Unser Ziel ist es, unsere speziellen Lösungen noch näher an unsere Kunden heran-zubringen. Und dies wollen wir auf verschiedensten Kanälen erreichen«, so Ronen Zioni.

Diese Entscheidung habe auch nichts zu tun mit der Diskussion über die Präsenz in gesättigten oder wachsenden Märkten. Hier gehe es einzig und allein darum bei Veranstaltungen möglichst viel Erfolg zu erzielen. Ist das nicht möglich, kann es durchaus sein, dass man die Präsenz auch auf anderen Messen überdenken werde.

Trevor Crawford, der zuständige Verantwortliche für die Ipex bei der Informa Group war in einem offiziellen Statement verständlicher-weise nicht glücklich über diese beiden Entscheidungen und meinte, dass alle Aussteller, die für die Veranstaltung 2014 gebucht haben, dies aufgrund ihrer überzeugenden ROI Ergebnisse getan hätten. Man werde trotz (oder gerade deswegen) sich nicht vom Ziel abbringen lassen, eine Ipex in London zu organisieren, die den Wünschen und Anforderungen der Aussteller gerecht wird. Das, was hinter vorgehaltener Hand wohl kommentiert wird, ist die Tatsache, dass so manche Wettbewerber von Agfa und HP froh sind, wenn die beiden Unternehmen nicht in London vertreten sind.

Den neuen standort promotenDas wichtigste Ziel der Ipex Organisation auf der drupa war es wohl Aussteller als auch Besucher auf den neuen Standort in London einzu-stimmen. So präsentierte man auch das neue Branding der Ipex 2014.

Ein markanter Kompass soll symbolisieren, wie die Ipex Druckanbietern hilft in der sich ständig verändernden und weiterentwickelnden Grafik- und Kommunikationslandschaft ihren Weg zu finden. Das Leitthema des »Entdeckens« und »Erkundens« in den Marketingmaterialien für die Ipex betont die Rolle des Drucks im 21. Jahrhundert und spiegelt den Ruf der Ipex als Wegbereiter der Innovation.

Die Ipex 2014 findet im internationalen Messe- und Konferenz-zentrum ExCeL in London vom 26 März bis 2. April 2014 statt. Zwei Haupthallen von jeweils 50.000 Quadratmeter, die durch einen rund 600 Meter langen Hauptboulevards geteilt werden, sollen den passen-den Rahmen bieten. Das ExCeL-Zentrum erfreut sich ausgezeichneter Sichtlinien: 24 der Haupteingänge gehen vom zentralen Boulevard ab, und in den Hallen selbst gibt es keine Säulen, Pfeiler, Pfosten oder un-regelmäßige Raumstrukturen. Das Messezentrum bietet darüber hinaus die beste IT-Infrastruktur und kostenfreies WLAN im Boulevardbereich.

Darüber hinaus möchten die Veranstalter auch vom Olympischen Erbe profitieren, das sich in erster Linie durch Investitionen in die Stadt, darunter in neue Hotels oder verbesserte Verkehrsinfrastruktur bemerk-bar macht. Empfindlich reagierte man bis dato auf das Argument, dass London wesentlich teurer als Birmingham sei. Das wäre so nicht richtig, wird immer wieder argumentiert. London hätte einfach eine wesentlich breitere Hotelbasis, und damit würde das signifikante Hochfahren von Hotelpreisen zu bestimmten Veranstaltungen wie etwa bei anderen Messen in Europa nicht passieren. Zudem setzt man auf die bessere internationale Erreichbarkeit als auch auf den Reiz der britischen Metropole. www.excel–london.co.uk, www.www.ipex.org

Neu: Ipex BrasilPassend zum Trend, dass die Druckindustrie ihr Wachstumsheil nun in den Emerging Markets sucht, gab Informa vor wenigen Tagen bekannt, dass man mit der Ipex Digital Brasil vom 2. bis 5. Oktober 2013 in São Paulo eine neue Messe in dem südamerikanischen Land neu veranstalten wolle. Damit zielt man strategisch auf eine der Wachstumsregionen ab und möchte sich wohl schon rechtzeitig neue Märkte und damit Einnahmequellen sichern, da eventuell die Hauptveranstaltung in Europa aufgrund diverser Überlegungen der Aussteller an Umsatz- und Ausstellerrückgang leiden wird.

Mit dem Kompass möch-ten die Veranstalter signalisieren, wie man den richtigen Weg für die Zukunft beschreitet.Foto: Ipex

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messen

Foto: Messe München GmbH

LoPE-c 2012convention spiegelt Branchentrend

Die LOPE-C (Large-area, Organic and Printed Electronics Convention) ging am 21. Juni nach drei Veranstaltungstagen mit einem starken Teilnehmerplus zu Ende. Die 4. Fachmesse und Konferenz für gedruckte und organische Elektronik, die gemeinsam von der Messe München International und der OE-A (Organic and Printed Electronics Association) organisiert wurde und erstmals in München stattfand, verbuchte mit über 1.560 Teilnehmern ein Besucherplus von rund 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auffallend ist vor allem die gestiegene Inter-nationalität des Publikums. Die Top 5 der 46 Länder stellten neben Deutschland die USA, Großbritannien, Frankreich, die Republik Korea und Japan. Zusätzlich verzeichnete die LOPE-C mit 189 Sprechern aus 27 Ländern, die einen Ein- und Überblick über die gesamte Branche gaben, auch in diesem Bereich ein Wachs-tum. Neue Impulse erhielten die Teilnehmer vor allem auch im Austausch mit Vertretern aus Forschung, Entwicklung und Industrie.

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Die parallel stattfindende Fachmesse endete mit einem Plus von 14 Prozent: 104 Aussteller aus 17 Ländern zeigten ihre neuesten Anwendungs- und Produktionslösungen. Die Ausstellungsfläche stieg gegenüber 2011 um rund 40 Prozent auf 3.500 Quadratmeter. Thomas Kolbusch, Vice President, Coatema Coating Machinery und Exhibition Chair der LOPE-C, sieht seine Erwartungen an die Ausstellung übertroffen: »Sowohl mit der Publikumsfrequenz, als auch mit der hohen Qualität der Kontakte sind wir in höchstem Maße zufrieden. Vor allem das Demo Center, in dem erstmals live komplette Produktionsabläufe gezeigt wurden, fand großen Anklang.« Die nächste LOPE-C findet von 11. bis 13. Juni 2013 in München statt

Rund 80 Ausstellungspartner werden in der Halle 2 auf 7.000 Quadratmeter Fläche ihre neusten Produkte präsentieren. Und wieder-um werden einige von ihnen den exklusiven Rahmen der Hunkeler Innovationdays für Weltpremieren nutzen.

Die Druckbranche verändert sich in hohem Tempo. Kein Ereignis widerspiegelt die Dynamik besser, als die Hunkeler Innovati-ondays. Vor dem Hintergrund der rasanten Entwicklung digitaler Druck- und Finishing-Verfahren gewinnt das im Zweijahresrhythmus durchgeführte Branchentreffen weltweit an Stellenwert. Die Hunkeler Innovationdays bringen Klarheit in die aktuellen Trends und stellen die neusten Entwicklungen gut über-blickbar und auf kompaktem Raum in einen praxisorientierten Gesamtzusammenhang.

Zum zehnten Mal

Hunkeler innovationdays 2013Vom 11. bis zum 15. Februar 2013 werden die Hunkeler Inno-vationdays auf dem Gelände der Messe in Luzern nun schon zum zehnten Mal ausgetragen. Die wachsende Internationali-sierung und das enorme Interesse seitens der Zulieferindustrie und der Besucher hat Hunkeler zum Anlass genommen, das Branchentreffen von bislang vier auf fünf Tage zu verlängern.

Für Tausende Entscheider (über 5.000 waren es 2011) aus aller Welt sind die Hunkeler Innovationdays zur unverzichtbaren Informationsplattform geworden. Sie schätzen die einzigartige Gelegenheit, an Ort und Stelle auf das Kader der führenden Hersteller von Digitaldrucksystemen, von Software-Lösungen sowie von Verbrauchs- und Veredelungsma-terialien zu treffen und unterschiedlichste, praxisrelevante Lösungsszenarien für den Transaktions-/Transpromotionsdruck, das Print-on-demand (Bücher, Zeitungen) und die Mailing-Produktion direkt zu vergleichen.

Auf den Hunkeler Innovationdays 2013 werden integrierte und workflowübergreifende Gesamtlösungen für alle Segmente gezeigt. Technologische Fortschritte öffnen den Zu-gang zur Wirtschaftlichkeit und den Vorteilen

digitaler Druck- und Finishing-Verfahren in im-mer mehr Segmenten und Anwendungen inkl. dem Verpackungsdruck. Erste Lösungsansätze waren anlässlich der drupa 2012 in Düssel-dorf erkennbar. Vom 11. bis zum 15. Februar 2013 werden in Luzern konkrete Lösungen im Einsatz zu sehen sein.

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Foto: Messe München GmbH

www.wan-ifra.org/worldpublishingexpo2012

Die führende Technologie-Messe für Lösungen rund um das Publizieren auf Tablet-Computern, Mobiltelefonen, in gedruckter Form und online.

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Golden Pixel Organisationsbüro

::: Rotenmühlgasse 11/10

::: 1120 Wien

::: T +43 1 983 06 40

::: F +43 1 983 06 40 18

::: [email protected]

::: www.golden-pixel.eu

Verein Forschung für die Graphischen Medien

::: Leyserstraße 6

::: 1140 Wien

::: T +43 1 982 39 14 310

::: F +43 1 982 17 10

::: [email protected]

::: www.vfg-forschung.at

Auszeichnung für fortschrittliche und innovative Druckprojekte

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Die Information

Der Golden Pixel Award ist die österreichische Auszeichnung

für fortschrittliche und innovative Druckprojekte und wird

heuer zum zwölften Mal vergeben. Der Golden Pixel 2012

zeichnet nicht nur das Endprodukt aus, sondern setzt in erster

Linie den gesamten Projektgedanken in den Mittelpunkt und

bewertet somit die Qualität des Produkts durch die professio-

nelle Arbeit des Kunden, der Agentur und der Druckerei in

seiner Gesamtheit.

Warum man einreichen sollte

Der Golden Pixel Award zählt zu den renommiertesten Awards

der österreichischen Druck- und Medienindustrie. Die Gewinner

setzen die Auszeichnung in der Kommunikation mit ihren

Kunden ein und verstehen sie als Anerkennung ihrer hervor-

ragenden Leistung. Auch in der internationalen Award Szene

hat der Bewerb positive Anerkennung gefunden.

Die Einreichtunterlagen finden Sie unter

www.golden-pixel.eu

Der Ablaufplan 2012

28. 09. 2012 ::: Einsendeschluss

15. 10. 2012 ::: Jurysitzung

08. 11. 2012 ::: Gala und Präsentation

Die Kategorien 2012

::: Ökologisch & Umweltfreundlich

::: Akzidenzen

::: Geschäftsberichte

::: Plakat & Visuelle Kommunikation

::: Buch & Bildbände

::: Direct Mail & TransPromo

::: Cross Media Projekte

(plattformübergreifende Anwendungen)

::: Hybridproduktion

::: Magazine

::: Printer’s Best – Eigenprojekte

Druckereien

::: Studentenprojekte mit internationaler

Beteiligung

::: Verpackung & Veredelung

::: NEU Etiketten

::: NEU Flexodirektdruck auf Wellpappe

(in Zusammenarbeit mit Forum Wellpappe Austria)

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media/forschung

Maximale Leistungssteigerung - höher, schneller, weiter - die Nachfrage nach minia-turisierten Technologien, die Rechenprozesse schneller und energieeffizienter machen und größere Speichervolumina erlauben, ist enorm. »Da stellt sich die Frage, wie die Zukunft des als RAM bezeichneten Arbeitsspeichers von Computern oder auch der Festplatte aussehen könnte. Die Spin-Elektronik und Nanostruk-turen sind dabei große Hoffnungsträger, da sie die Konstruktion neuartiger magnetischer Datenspeicher erlauben«, meint Prof. Dr. Tho-mas Schrefl, Leiter des Master-Studiengangs Industrial Simulation an der FH St. Pölten. Die

Speichertechnologie

Magnetisches Moment maximiert MemoryNanomagnetische Bauteile könnten die Zukunft der zentralen Speichermöglichkeiten von Com-putern bedeuten. Wesentlich dafür ist die Nutzung der als »magnetischer Spin« bezeichneten Eigenschaft bestimmter Metalle. Das hat die Analyse von nanomagnetischen Prozessen durch modernste Simulationstechniken an der Fachhochschule St. Pölten ergeben. Kürzlich wurden neueste Erkenntnisse zu nanomagnetischen Potentialen und Anwendungsbeispiele dieser Tech-nologie auf der 19. International Conference on Magnetism in Korea der Fachwelt vorgestellt.

Nutzung des Nanomagnetismus würde das derzeit flüchtige Gedächtnis des Arbeitsspei-chers in ein elefantenhaftes Langzeitgedächt-nis verwandeln. Und die Speicherkapazität von Festplatten ist noch lange nicht ausgereizt, wenn man das nanomagnetische Verhalten ihrer Komponenten optimal ausnützt. Die Berechnung und Analyse der dafür notwendi-gen magnetischen Prozesse ist allerdings eine Herausforderung an die Rechenleistung, die nur durch modernste Simulationstechnik zu meistern ist. An der FH St. Pölten wird diese Herausforderung nun mit einem innovativen Simulationsmodell angenommen.

1:0 für die simulationMit diesem Modell lässt sich das Verhalten von magnetischen Nanostrukturen, also mikro-skopisch kleinen magnetischen Teilchen in Schichtsystemen, analysieren. Wesentlich ist dabei, das »Umschalten« von elektromagneti-schen Elementen darstellen zu können. Denn dieses liegt dem Prinzip, digitale Information in binären Codes von »1« und »0« darzustellen, zugrunde. An der FH St. Pölten werden dazu nun unterschiedliche Simulationstechniken wie stochastische Optimierungsalgorithmen und Randelementeverfahren zur Berechnung magnetischer Felder mit der sogenannten

An der FH St. Pölten geht man neuen Speichertechnologien auf den Grund.Foto: FH St. Pölten

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media/forschung

Finite-Elemente-Methode kombiniert: »Dabei handelt es sich um eine Simulationsmethode, die auch in der Statik und der Mechanik für die Konstruktion von Hochhäusern und Brücken eingesetzt wird. Diese Technologie kann man auch auf magnetische Teilchen anwenden, um sich magnetische Spin-Eigenschaften von Elektronen anzuschauen«, erläutert Prof. Schrefl. Und gerade dieser Spin könnte der Schlüssel zu revolutionären Fortschritten bei der Entwicklung der zentralen Computerspei-cher sein.

So funktionieren selbst die leistungs-fähigsten Arbeitsspeicher (RAM - Random Access Memory) noch heute nach dem ursprünglichen Prinzip, das die Speicherung auf Grundlage elektrischer Ladung vorsieht. Hohe Ladung = 1, niedrige Ladung = 0. Ist der Strom weg, passiert aber auch das Gleiche mit der gespeicherten Information. Anders bei der Nutzung des magnetischen Spins von Elektronen. Dieser ist auch ohne Strom stabil und kennt sogar vier Zustände: links, rechts, oben, unten. Neben stromun-abhängiger Speicherung ist durch die Nut-zung dieser vier Zustände auch eine höhere Speicherdichte möglich.

RaM Power durch MagneteErste Umsetzung dieses Prinzips sind soge-nannte MRAMs (Magnetic Random Access Memory). Diese basieren auf mikroskopisch

Die Zukunft: Magnetische SpeichertechnologienKommentar von Prof. Dr. Thomas SchreflFestplatten sind allgegenwärtig. Sie speichern unsere Daten am Personal Computer und in der Cloud. Im kommenden Jahr werden Festplatten eine Speicherdichte von 140 Gigabit pro Quadratzentime-ter erreichen. Das entspricht einem Stapel von 9 Millionen Büchern. Trotz dieses enormen Fortschritts stehen wir einem interessanten Phänomen gegenüber: Die weltweit produzierten Daten wachsen weit schneller als die verfügbare Speicherkapazität. Im Jahr 2011 wurden 1,8 Zettabyte (1,8 Billionen Gigabyte) an Daten neu generiert und reproduziert. Mehr als 90 Prozent aller neu gespeicherten Information wird magnetisch gespeichert.Neben der langfristigen Speicherung von Daten speichern wir Daten kurzfristig. Der Hauptspeicher eines Personal Computers ist eine wichtige Kenngröße. Bilder, Filme und Zahlentabellen werden im Computer verarbeitet. Für diese Rechenoperationen wird ein schneller Zugang zu den Daten benötigt. In konventionellen Random Access Memories wird die Ladung von Elektronen als Informationsträger genutzt. Festplatten hingegen benutzen den magnetischen Spin. Die Bits sind kleine magnetische Bereiche, die entweder nach »oben« oder »unten« ausgerichtet sind. In magnetischen Random Access Memories (MRAM) wird – wie in Festplatten – der Spin als Informationsträger genutzt. Magnetische Nanoelemente aus Eisen-Kobalt-Verbindungen speichern die Information. Die Speicherung der Information benö-tigt keine Energie. Wie bei einer Festplatte bleibt die gespeicherte Information ohne Stromzufuhr über Jahre erhalten. Zur Integration in moderne Halbleitertechnologie muss die Spininformation in Ladungs-information umgewandelt werden. Dazu werden Bauelemente der

Spinelektronik verwendet: Der Spin des Elektrons wird genützt, um das magneti-sche Element zu schalten. Spinventile wandeln die gespeicherte Information in ein elektrisches Signal um. Magnetische Random Access Memories, die mit Hilfe des Drehmoments des Elektronenspins beschrieben werden, haben das Potenzial, in Zukunft als universaler Speicher eingesetzt zu werden. Die benötig-te Fläche pro Bit ist klein und nach unten skalierbar. Sie benötigen weniger Energie als konventionelle Random Access Memories. So könnte der Energieverbrauch in Datenzentren um 75 Prozent reduziert werden, wenn DRAMs durch magnetische Random Access Memo-ries ersetzt werden. Random Access Memories sind ein Beispiel für das Zusammenspiel von universitärer Forschung und industrieller Entwicklung. Der Effekt, der das Schreiben der Information mit dem Elektronenspin ermöglicht, wurde erst vor 6 Jahren vorhergesagt. Mittlerweile arbeiten mehrere Firmengruppen an der Entwicklung einer Speichertechnologie, die in Zukunft eine wichtige Rolle in der Informationstechnologie spielen wird. Daneben gibt es Forschergrup-pen in der Industrie und an Universitäten, die bereits an der nächsten Generation der magnetischen Random Access Memories arbeiten. Mit einer dreidimensionalen Anordnung von magnetischen Drähten oder magnetischen Nanoelementen könnten 3D-Datenspeicher kosten-günstig realisiert werden.

Finites-Elementmodell einer Speicherzelle eines magnetischen Random Access Memory Chips.

kleinen, zirka 40 x 40 Nanometer großen, magnetischen Elementen, deren Verhalten das Team um Schrefl simuliert. Dieser meint dazu: »Unser Ziel ist es, bei den Umschaltprozessen eine Geschwindigkeit von 10 Bit pro Nanose-kunde zu erreichen. Doch dieses Ziel ist nur bei einem optimalen Design unter gleichzeitig effizienter Nutzung der Materialeigenschaften möglich.« Gleiches gilt für die Optimierung des Festplattendesigns, das bereits auf magneti-sche Prozesse aufbaut, diese aber laut Prof.

Schrefl bei Weitem nicht zu ihrem vollen Potenzial ausnützt.

Auf der 19. International Conference on Magnetism vom 8. - 13. Juli in Korea wurden nun unter dem Motto »Magnetic Memories« von Prof. Schrefl solche Anwendungsgebiete der von ihm entwickelten Simulationsverfahren vorgestellt. Deren Nutzung, davon ist der Ex-perte überzeugt, erlaubt es, die Computer-Po-wer des 21. Jahrhunderts zu maximieren - ohne den aufwändigen Bau zahlloser Prototypen.

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visual communication

Ziel sei es, die Synergien zwischen den Be-reichen der visuellen Kommunikation weiter auszubauen. Dazu wartet die viscom frankfurt 2012 mit einigen Neuerungen auf. So gibt es durch die Einteilung der Messe in sechs Themenwelten eine klarere Kommunikation für Besucher und Aussteller, die neue »viscom World of Inspiration« bietet Anregungen aus der Praxis und unter dem Motto »Eco Future« gibt es Informationen und Angebote zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit.

sechs viscom-WeltenDie Zuordnung des Angebotes in sechs

viscom-Welten verdeutlicht die Bandbreite der Messe und sorgt für eine klarere Struktur. Der Bereich »Druck, Verfahren & Material« bietet alles rund um die Welt des Drucks – von Digitaldruck, Large Format Printing und Veredelungstechniken bis hin zu Materialien. Im Themenbereich »Werbetechnik, Schilder- & Lichtreklame« stehen Schilder, Leit- und Orientierungssysteme, LED & Neon, Flexogra-fie, Gravur, der Messe- und Ladenbau sowie Car Wrapping im Fokus. Die viscom-Welt »Out of Home Media« widmet sich Angeboten aus den Bereichen OOH, DOOH, Ambient Media, Stadtmarketing und Stadtmöblierung. Auch

viscom frankfurt 2012 mit neuen Themenwelten

Hotspot der visuellen KommunikationIm Nachklang der viscom 2011 in Düsseldorf wurde die Veran-staltung etwa »als richtungsweisende Rundummesse« bezeich-net. Denn in den drei Messtagen war die Welt der visuellen Kommunikation wieder näher zusammengerückt. »Den einge-schlagenen Weg möchten wir auch in diesem Jahr in Frankfurt weiter fortsetzen«, so viscom-Chefin Petra Lassahn wenige Wochen vor der Messe.

Die Verantwortlichen der viscom 2012 haben sich zum Ziel gesetzt, die Synergien zwischen den verschiedenen Bereichen der visuellen Kommunikation noch mehr auszubauen.Foto: viscom

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visual communication

Agfa Graphics NV Zweigniederlassung Österreich Diefenbachgasse 35/3/5/15, 1150 Wien Phone +43 1 89112-3268, www.agfagraphics.at

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»Arbeitsmittel, Verfahren & Ausstattung« ge-hören zur viscom und stehen für Anbieter von Soft- & Hardware, Montage & Transport, Werk-zeugen, Ausstattung und Services, Kompo-nenten- und Fertigprodukten, Verbrauchs- und Trägermaterialien sowie Cutting und Finishing.

Zwei der viscom-Welten bilden als »Messe in der Messe« einen komplett eigenständi-

Fokusthema 2012: Eco FutureNeu auf der viscom frankfurt 2012 ist eine Sonderschau, die in Kooperation mit der Media Mundo Initiative initiiert wurde. Es geht dabei um die Chancen und Perspekti-ven einer ökonomisch wie ökologisch und sozial verantwortungsvollen Medienpro-duktion im Großformat.Von Inkjet bis Latex, von Textilien bis zu Ökofolien, es gibt vielfältige Möglichkei-ten, effizient, intelligent und effektvoll zu kommunizieren. Die Themenausstellung zeigt nicht nur Innovationen und doku-mentiert Branchentrends, in Kombination mit Ausstellerpräsentationen, Best Practi-ces und Live-Talks inspiriert sie zu ganz neuen Ideen.So stehen vor allem die brennenden Umweltthemen im Fokus von Eco Future: Welche Materialien und Druckmedien sind besonders umweltfreundlich? Wie können Printmedien ressourceneffizient produziert werden? Mit welchen Maßnahmenkönnen Emissionen der Medienproduk-tion minimiert werden? Wie groß ist der CO2- Fußabdruck von Produkten und Produktion? Wie lassen sich die Materiali-en recyceln? Informationen, Vorträge und Projektbeispiele geben die Antworten. Auch dem Networking wird durch viel Raum für Gespräche mit Herstellern und Marktteilnehmern am Messestand eine breite Basis geboten.Doch Nachhaltigkeit lässt sich nicht nur auf die Ökologie beschränken. Auch den beiden anderen Aspekten wird auf der Sonderschau Rechnung getragen. Insbesondere die Ökonomie hat einen wichtigen Stellenwert, da sie Zukunftspo-tenziale eröffnet. In diesem Zusammen-hang steht vor allem die Definition von nachhaltigen Produkten, die Produzenten wie Konsumenten einen Mehrwert bietet, im Vordergrund. Aber auch soziale Blick-winkel werden nicht fehlen.www.MediaMundo.biz

gen Bereich: Die »Digital Signage World« als Anlaufpunkt in Sachen digitaler Beschilderung mit Handels-, Leit- und Informations-Systemen, Interactive und Multichannel, Content und Consulting und die »Display/PoS Expo« mit ihrem Angebot im Bereich Verpackung, Warenträger, Lang- und Kurzzeitdisplays sowie Digital Displays. Die sechs viscom-Welten repräsentieren alle Branchen der visuellen Kommunikation.

World of inspirationEin neues Gesicht soll die viscom in diesem Jahr durch die »viscom World of Inspiration« erhalten. Ob Marketingfachleute, Objektdesig- ner, Markenartikler, Einzelhändler, Werbetech-niker oder Drucker, für sie alle ist die knapp 700 Quadratmeter große Fläche ein Markt-platz für Ideen, Best Practice und Networ-king. Neuer Teil der Sonderschau ist, neben

der Materialschau »Individualdesign meets Materials« und dem neu gestalteten Bereich »print design! gedruckte Lebenswelten«, eine Fühlstation für Plattenmaterial aus Papier und für Digitaldruck-Papiere. Zu sehen sind auch Exponate aus den viscom Themenwelten und den Bereichen Außenwerbung, Digitaldruck, PoS und Digital Signage. Auch die nominier-ten Projekte des »Digital Signage Best Practice Awards« und der Gewinner des »designmaker 2012« Wettbewerbs haben in der Sonderschau einen festen Platz.

Das diesjährige Rahmenprogramm der viscom steht unter dem Thema »Visuelle Kommunikation in einer vernetzten Welt«. Im offenen Auditorium in der »World of Inspira- tion« wird es hierzu drei spannende Vor-tragstage geben und auch das diesjährige Programm von »Lunch & Learn« greift die Thematik auf. www.viscom-messe.com

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visual communication

Es gab neue, preiswerte Posterdrucker für den Einstieg zu sehen sowie schnellere Wide Format Inkjetdrucksysteme für den industriellen Hoch-leistungsdruck. Allerdings liegen Welten zwi-schen dem Einsatz eines Large Format Printers bis 160 Zentimeter Druckbreite und den Wide Format Printern von 2,5 bis 5 Meter Druckbrei-te. Wir wollen zuerst die wichtigsten Neuheiten im Wide Format Druck betrachten und dann die Posterdrucker des Large Format Drucks.

agfa GraphicsAus der :Anapurna-, :Jeti- und :M-Press Familie hob Agfa besonders das Spitzenmodell :Jeti 3020 Titan hervor. In der Standardgröße mit 36 Druckköpfen arbeitet er mit CMYK und hochdeckender weißer Farbe, Pre- und Postprint-Optionen und der Sonderfarbe Weiß. Bei steigendem Arbeitsvolumen können Kunden den :Jeti auf 48 Druckköpfe aufrüsten und mit acht Sätzen an CMYK-LcLm-UV-Tinten die Produktivität und Qualität im Bogen- und Rollendruck erweitern. Der :Jeti Titan 3020

Large Format Druck auf der drupa

angebot wird industriellerNur neun Wochen nach der Fespa Digital in Barcelona, wo sich Europas Spezialisten für den digitalen Großformatdruck getroffen hatten, bot die Weltmesse der Druckindustrie in Düsseldorf die Chance, Akzidenzdruckern aus allen Kontinenten den Large Format Druck schmackhaft zu machen.

Text Kurt K. Wolf

druckt das Maximalformat von 3,2 x 2 Meter im Flachbettdruck oder Rollen in bis zu 3,2 Meter Breite. Große Aufmerksamkeit erhielt der Agfa :M-Press Leopard, der auf dem :M-Press Tiger basiert, der für die automatische Produktion mit einer Siebdruckmaschine konzipiert wurde. Der Leopard arbeitet als Einzelmaschine mit manuellem Einlegen und Entnahme der Druckbogen oder Platten. Gedruckt werden Bogen im Maximalformat bis zu 166 x 266 Zentimeter mit den 64 Agfa UPH2 Graustufen-Druckköpfen und mit vier variablen Tropfengrößen zwischen 12 und 26 Picoliter. In der hohen Qualitätsstufe druckt er 71 Bogen oder 295 Quadratmeter pro Stunde bei 509 x 509 dpi Auflösung.

Durst PhototechnikDurst zeigte drei Inkjet Hochleistungsdru-cker, die gezielt auf den Offset-Druckmarkt ausgerichtet sind. Hohe Qualität mit einer Auflösung über 600 dpi und 6-Farbendruck in hoher Geschwindigkeit machen den Inkjet-

druck interessant für Offsetdruckereien, die in den Großformatdruck einsteigen wollen. Das RHO 1000 Wellpappensystem wurde für den industriellen Druck von Displays auf Wellkar-ton konstruiert, mit automatischer Zuführung der Kartons, einer integrierten Lackierung und automatischen Ablage. Mit bis zu 130 Bogen 120 x 250 Zentimeter pro Stunde erreicht die Maschine industrielle Leistungen in einer Qua-lität, die kaschiertem Offsetdruck entspricht.

Das zweite RHO 1000 Rolle-zu-Bogen-System druckt von der Rolle in 250 Zentimeter Breite und liefert pro Stunde dank dem Schnei-desystem 160 zugeschnittene Bogen im Format bis zu 120 x 250 Zentimeter. Dritter Drucker ist der RHO 320 HS, der Rollen bis 600 Millimeter Rollendurchmesser in 3,2 Meter Breite oder 2 Rollen zu je 160 Zentimeter Breite unbeaufsich-tigt mit 140 Quadratmeter pro Stunde in foto-realistischer Qualität in 4- oder 6-Farbendruck druckt. Dabei können praktisch alle Materialien wie Film, Folie, Polyestertextilien, Papiere oder Vinyl bedruckt werden.

:Jeti 3020 Titan: In der Standardgröße mit 36 Druckköpfen arbeitet er mit CMYK, Pre- und Postprint-Optionen und der Sonderfarbe Weiß.Foto: Agfa

Das RHO 1000 Wellpappensystem wurde für den industriellen Druck von Displays auf Wellkarton konstruiert, mit automatischer Zuführung der Kartons, einer inte-grierten Lackierung und automatischen Ablage.Foto: Durst

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EFi VutekAls Einstiegsmodell für den UV-Inkjetdruck in 3,2 Meter Breite zeigte EFI den neuen R3225, ein Rolle-zu-Rolle-Drucksystem, das mit bis zu 83 Quadratmeter pro Stunde druckt und für die Produktion von Schildern, Displays, Bannern und anderen POP-Grafiken konzipiert wurde. Der EFI R3225 druckt mit vierfarbigen Graustufendruckköpfen in acht verschiedenen Tröpfchengrößen, die eine hohe Druckqua-lität und einen geringeren Tintenverbrauch ergeben. Sie arbeiten mit einer Auflösung von 1.200 dpi und drucken 50,8 Quadratmeter pro Stunde im Qualitäts-Modus. Die hohe Produktion erreicht er, weil er bereits druckt während der RIP noch arbeitet. Mit dem unübersehbaren Preisschild von 120.000 Euro für die Maschine inklusive Fiery-RIP sorgte der EFI R3225 für Aufsehen.

Als industrielle Hochleistungsmaschine für Bogen- und Rollendruck in 3,2 Meter Druck-breite wurde als Weltneuheit der Vutek HS 100 Pro gezeigt. Mit einem dreimal größeren Druckschlitten wie in der Vutek GS 3250-Rol-lendruckmaschine druckt er dreimal schneller mit Auflösungen von 600 dpi, 720 dpi oder 1.000 dpi. Die Bilder werden schärfer, weil jede Druckfarbe direkt nach dem Auftreffen mit einer LED-Leiste fixiert und erst vom Ende des Druckschlittens durchgehärtet wird. Die 8-Farben-Maschine druckt bei voller Druckge-schwindigkeit von der Rolle gemäß Vutek 334 Quadratmeter pro Stunde. Bei kleinformatigen Aufträgen kann die Vutek HS 100 Pro bis zu vier Rollen nebeneinander bedrucken.

Als »kleineren Bruder« zeigte EFI den Vutek QS2 Pro Hybriddrucker mit UV-Härtung als Einstiegssystem. Er druckt in 200 Zentimeter Druckbreite mit UV-Tinten auf Platten oder Rollen, arbeitet wie der HS 200 Pro auf der Orion-OS-Plattform und druckt mit variablen Graustufen, 6 Farben plus Weißdruck und Funkti-onen für den Mehrschichtendruck. Damit können Displayhersteller, Fotolabore und Schilderherstel-ler anspruchsvolle Anwendungen im Kunst- und POP-Druck drucken. Die robuste Bauweise des Vutek QS2 Pro ermöglicht einen Langzeitbetrieb und liefert mit dem Druck von Rolle zu Rolle einen noch höheren Durchsatz. Im Lieferumfang ist ein Fiery XF ProServer enthalten.

Fujifilm EuropeDas Unternehmen zeigte als Einstiegssystem den Acuity LED 1600 UV Inkjetdrucker, der 160 Zentimeter breite Rollen, Bogen oder Platten bis 1,3 Zentimeter Stärke bedrucken kann. Mit der LED-Härtung der UV-Tinten können temperatur-empfindliche Substrate bedruckt werden. Neben CMYK stehen Cyan- und Magenta light, Weiss und Lack zur Verfügung. Wegen des Preises von 70.000 Euro werden sich Werbetechniker den Drucker genauer ansehen.

Mit dem Uvistar Großformat-Inkjetdrucker hat Fujifilm in der Zusammenarbeit mit Matan seit 2010 gute Erfolge und zeigte den neuen Uvistar Pro8, der in 3 und 5 Meter Druckbreite erhältlich ist. Statt bisher vier hat der Drucker nun mit der kompletten Light-Reihe acht Farben, was eine bessere Druckqualität bei gleicher Geschwindigkeit ergibt. Mit einer patentierten Methode drucken die Köpfe nebeneinander Tröpfchen von 20 und 40 Picoliter, wodurch die 3-Meter-Maschine bis zu 278 Quadratmeter pro Stunde und die 5-Meter-Version bis zu 353 Quadratmeter pro Stunde im schnellsten Modus drucken kann. Eine zweite Uvistar Pro8 wurde auch am Stand von Matan gezeigt.

Die Hochleistungs- Flachbett-maschine Onset S40 von Inca wurde intelligent weiter entwickelt, weshalb man der Maschine ein »i« angehängt hat. 168 Druckköpfe sind für die sechs Farben nebeneinander angeordnet und schießen Tröpfchen von 28 Picoliter auf die darunter fahrende Flachbettform. Der jetzt 15-zonige Vakuumtisch beschleunigt das Wechseln der Druckbogen, ein Sensorsystem überwacht die Funktion der Düsen, andere Sensoren verhindern, dass die Bedruckstoffe die Düsen beschädigen. Die Inca Onset S40i druckt POS-Displaygrafiken mit bis zu 470 Quadratmeter pro Stunde bzw. 94 vollen Druckbettgrößen im Format 3,14 x 1,6 Meter

pro Stunde. Auf der drupa wurde die Onset S40i mit der automatische Zuführung und dem Abtransport der Druckbogen gezeigt.

HP scitexIm Großformatdruck zeigte HP zwei Modelle, den Rollendrucker Scitex XP2500 und den industriellen Scitex FB7600-Drucker. Der Scitex XP2500 ist für Außenwerbung gedacht und druckt mit jeweils vier Piezo-Druckköpfen die CMYK-UV-Tinten mit 360 dpi Auflösung mit bis zu 265 Quadratmeter pro Stunde. Die Drucke sind für zwei Jahre gegen Feuchtigkeit und UV-Strahlung widerstandsfähig.

Der HP Scitex FB7600 ist ein industrieller Flachbettdrucker und druckt starre Platten oder flexible Materialien in Formaten bis zu 165 x 320 Zentimeter mit UV-härtenden Tinten und produziert bis zu 500 Quadratmeter pro Stun-de. Mit sechs Farben und einer Auflösung von bis zu 500 dpi druckt er in einer hervorragen-den Bildqualität, die visuell dem Offsetdruck ebenbürtig ist. Er wurde in vollautomatischem Ablauf mit der automatischen Zuführung und dem Abtransport der Druckbogen gezeigt.

Polytype Virtu Quantum 35Der Virtu Quantum 35 ist ein industrieller Großformatdrucker für Flachbett- und Rollen-druck, der eine Weiterentwicklung der weiter-hin erhältlichen Modelle Virtu 25 und Virtu 35 ist. Die Virtu-Modelle drucken mit UV-härten-

Mit dem Uvistar Groß-format-Inkjetdrucker hat Fujifilm in Zusammenar-

beit mit Matan seit 2010 gute Erfolge und zeigte

den neuen Uvistar Pro8, der in 3 und 5 Meter

Druckbreite erhältlich ist.Foto: Fujifilm

Als industrielle Hoch-leistungsmaschine für

Bogen- und Rollendruck in 3,2 Meter Druckbreite

wurde als Weltneuheit der Vutek HS 100 Pro

von EFI gezeigt.Foto: Kurt Wolf

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visual communication

den Tinten sehr schnell in 1.200 dpi Auflösung mit 6 Farben plus Weiß und erzeugen mit 80 oder 30 Picoliter eine sehr hohe Bildqualität. Bei dem erstmals auf der drupa gezeigten Virtu Quantum-Modell wurde durch die Ent-wicklung neuer Druckköpfe mit noch kleineren Düsen und höherer Frequenz bei gleich hoher Bildqualität eine zwei- bis vierfach höhere Druckgeschwindigkeit erreicht. Der Quantum druckt mit 1.200 dpi und Tröpchengrößen von 10 Picoliter und produzierte beachtliche 300 Quadratmeter pro Stunde im Produktionsmo-dus sowie 150 bis zu 180 Quadratmeter pro Stunde im Qualitätsmodus.

Die Modelle Virtu 25 und Virtu 35 bleiben weiter im Programm, der Virtu Quantum ist eben-falls als Quantum 25 und Quantum 35 in 250 und 350 Zentimeter Druckbreite erhältlich. Der Virtu-Vertrieb hat speziell mit dem Hochleistungsdruck auf Glas in Deutschland große Erfolge erzielt.

Der Posterdrucker-MarktIm Bereich der Posterdrucker gab es bei den wichtigsten vier Anbietern neue Modell, die alle schneller und besser drucken können. Mit Prei-sen zwischen 15.000 und 30.000 Euro werden sie auch bei hoch spezialisierten Wide Format Druckereien eingesetzt, haben aber ihre größ-ten Kundenkreise bei Akzidenzdruckereien als kleine Ergänzung des Angebots, aber vor allem in der Werbetechnik und Schilderproduktion.

EpsonDer Epson SureColor SC-S30600, auf der Fespa Digital vorgestellt, wurde auf der drupa im Einsatz gezeigt und ist für die Produktion von Werbebannern, Schildern, Folien zum Bekleben von Fahrzeugen sowie für Indoor- und Outdoor-Werbung gedacht und druckt mit CMYK auf bis zu 161 Zentimeter Breite. Der Drucker verwendet einen neu entwickelten Micro Piezo TFP-Druckkopf mit einer Auflösung von 1.440 × 1.440 dpi. Die neuen Epson UltraChrome GS2 Tinten sind geruchlos und nickelfrei, weshalb

die SureColor-Modelle in Innenräumen ohne zusätzliche Belüftung arbeiten können. Mit 7,3 Quadratmeter pro Stunde im Qualitätsmodus und bis zu 29,4 Quadratmeter pro Stunde im Entwurfsmodus ist es sehr produktiv.

Das zweite Modell, SureColor SC-S50600, hat zwei Druckköpfe und Weiß als fünfte Farbe und druckt mehr als doppelt so schnell, nämlich 53,2 Quadratmeter pro Stunde im Entwurfsmodus und 17,9 Quadratmeter pro Stunde im Qualitätsmodus.

Das dritte Modell, SureColor SC-S70600, ist ein 8-Farbendrucker für Bilddrucke in höchster Qualität, der mit weißer und metallic-farbiger Tinte zum 10-Farbendrucker wird. Mit seinen zwei Druckköpfen produziert er ebenso schnell wie der SC-S50600.

Die SureColor-T-Serie der CAD-Drucker in 61, 91 und 112 Zentimeter Druckbreite wur-den ebenfalls schneller und drucken ein DIN A1-Poster auf Normalpapier in 28 Sekunden, auf gestrichenem Papier in 72 Sekunden.

MimakiDie zwei in Barcelona vorgestellten Drucker JV400-130/160LX und JV400-130/160SUV wurden live gezeigt. Der JV400-130/160LX arbeitet mit sechs Farben plus Weiß und soll der erste Latex-Inkjetdrucker sein, der auch Weiß drucken kann. Die Mimaki Latex-Tinten härten bereits bei Temperaturen von 40 bis 60 Grad Celsius aus, so dass viele hitzeempfind-liche Materialien eingesetzt werden können. Der Druckkopf erzeugt variable Druckpunkte mit nur vier Picolitern, was feinste Farbverläufe ohne sichtbare Körnung sicherstellt. Mit der Auflösung von 900 x 900 dpi druckt er 18,1 Quadratmeter pro Stunde, mit 900 x 1.200 dpi noch 14,2 Quadratmeter pro Stunde.

Der JV400-130/160SUV druckt mit vier neu entwickelten CMYK-Lösungsmitteltinten bis zu 18 Quadratmeter pro Stunde. Die UV-Einheit härtet die gedruckte Tinte, was dem fertigen Druck eine glatte und glänzende Oberfläche

verleiht, die sehr kratzbeständig und wetterfest ist. Dabei behalten die Farben ihre Intensität wie man es von einem Lösungsmitteldrucker erwartet und gewohnt ist. Großes Interesse hatte auch der JFX 1631 Plus Flachbettdrucker, der in 160 Zen-timeter Breite und bis zu 310 Zentimeter Länge drucken kann. Er druckt mit harten oder flexiblen UV-Tinten und härtet mit UV LED Lampen mit einer Lebensdauer von 10.000 Stunden.

MutohDer gezeigte ValueJet 1638 druckt in 161,5 Zentimeter Breite auf beschichteten und unbeschichteten Materialien mit vier CMYK-Eco Solvent-Tinten brillante Farben in hoher Druck-geschwindigkeit. Mit zwei Düsenreihen pro Farbe druckt er mit bis zu 1.440 dpi Auflösung und produziert mit 720 x 1.080 dpi 36 Quadratmeter pro Stunde. Mit einem Preis von 22.000 Euro, 25.900 Euro mit Aufwicklung, hat er ein ausge-zeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis.

Roland DGRoland DG stellte einen neuen VersaArt-Tintenstrahldrucker vor, der in 163 Zentimeter Breite mit Eco-Sol MAX-Tinten druckt. Die wichtigsten Eigenschaften sind die hohe Druckgeschwindigkeit und die Druckquali-tät. Der Druckkopf mit 1.440 dpi Auflösung schießt die Tröpfchen in sieben verschiedenen Größen, reproduziert feinste Details und er-zeugt lebendige, intensive Farben. Der doppel-te CMYK-Modus des 8-Farbendruckers bietet außergewöhnlich gleichmäßige Farben, auch bei den höchsten Druckgeschwindigkeiten.

Außerdem zeigt Roland DG den BN-20 mit weißer Tinte. Früher war dieser Desktop-drucker/Schneideplotter nur mit CMYK oder CMYK+Metallic verfügbar; nun gibt es das Gerät also auch mit CMYK+Weiß. Der BN-20 wurde speziell für die Produktion von kleineren Druckauflagen entwickelt. Mögliche Einsatzge-biete sind Hitzetransfers für Textilien, Etiketten, Sticker, Werbematerial und Beschilderung.

Der ValueJet 1638 druckt in 161,5 Zentimeter Breite auf beschichteten und unbe-schichteten Materialien mit vier CMYK-Eco Solvent-Tinten brillante Farben in hoher Druckgeschwindigkeit.Foto: Kurt Wolf

Der BN-20 von Roland wurde speziell für die Produktion von kleineren Druckauflagen entwickelt. Mögliche Einsatzgebiete sind Hitzetransfers für Textilien, Etiketten, Sticker, Werbematerial und Beschilderung.Foto: Roland DG

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Mimaki inkjet-Flachbettdrucker JFX500-2131schnell und präzise

Der JFX500-2131 ist ein ultraschneller UV-LED-Inkjet-Flachbettdrucker. Das mit neu entwickelten Druckköpfen ausgestattete System zeichnet sich mit einer Druckgeschwindigkeit von bis zu 60 Quadratmeter pro Stunde im Vier-farbmodus bzw. von bis zu 50 Quadratmeter pro Stunde im Weißdruckmodus durch einen hervorragenden Durchsatz aus. Der JFX500-2131 unterstützt den Druck von feinen Details und Schriften bis Größe von nur 2 Punkt.Durch den großen Arbeitstisch mit einer Fläche von 2.100 x 3.100 Milli-meter kann eine Vielzahl von Substraten mit einer Materialdicke von bis zu 100 Millimeter bedruckt werden. Inzwischen gewährleistet das UV-LED-Härtungsmodul eine deutlich höhere Härtungseffizienz, so dass jetzt auch im Hochgeschwindigkeitsdruck keine ungehärtete Tinte mehr verbleibt. Zur Erfül-lung aller jobspezifischen Anforderungen wird eine große Auswahl an harten oder flexiblen Tinten angeboten. Durch die Verwendung umweltfreundlicher, energiesparender LEDs mit längerer Lebensdauer bietet das System auch ökologische Vorteile. Zudem entstehen durch den Druck mit UV-härtenden Tinten nahezu keine flüchtigen organischen Verbindungen. Außerdem ist der Druckprozess effizienter, weil größere Substrate verwendet werden können. Bei Flachbettdruckern spielt die Ausrichtungsgenauigkeit eine große Rolle. Die millimetergenaue Ausrichtung kann sich jedoch als äußerst schwierig erweisen. Genau für diesen Zweck ist das Easy Direct Print System gedacht, das mit einer speziellen Kamera und Software (ein Plug-In für RasterLink 6) zur Messung und automatischen Korrektur von Ausrichtungsfehlern ausge-stattet ist. Da die Druckdaten automatisch auf Basis der Schablone angepasst werden, lassen sich selbst bei grober Einstellung genaue Druckergebnisse erzielen.

seiko instrumentsneue Lösungen für »signage«-anwendungen

Als neues Konzept zur Reduzierung der Betriebskosten hat Seiko II kürz-lich das »Bulk Ink« System auf der H2-104s in der 2 x CMYK Konfiguration vorgestellt. Die bereits sehr hohe Produktivität der H2-Maschine wurde nun noch zusätzlich verbessert. Durch ein Volumen von 6 Litern pro Farbe wird die Maschine so zum ultimativen »Rund um die Uhr«-Drucker.Mit dem »Neon Ink«, der weltweit ersten lösungsmittelbasierenden fluores-zierenden Tinte, können auffällig lebendige Farben dargestellt werden. Zwei Farben, Neon Gelb und Neon Pink, werden zur Verwendung auf der W-Serie angeboten. Sie können nicht nur als Spotfarben sondern auch in Kombination mit CMYK verwendet werden, um die Chrominanz von Fotos zu verbessern. Das Druckbild leuchtet bereits bei Tageslicht und fluoresziert unter Schwarz-licht.Neu im Programm: der W-54s zusammen mit GX Farbe. Diese bietet exzellente Farbdichte und hohe Haltbarkeit im Außenbereich bei gleichzeitig niedrigem Tintenverbrauch und geringen Betriebskosten.Alle Seiko Drucker verfügen über zahlreiche innovative Druckfunktionen. Die Smart Nozzle Mapping Funktion erlaubt es bis zu zehn ausgefallene oder verstopfte Düsen pro Druckkopf zu ersetzen, ohne dass die Bildqualität leidet oder es zu Geschwindigkeitsverlust während des Druckens kommt. Mit der Dynamic Dot Printing Technologie kann auch bei maximaler Geschwindigkeit, ohne Verlust an Farbdichte und Feinkörnigkeit, gedruckt werden. Die neue Generation der Smart Pass 3 Technologie verbessert die Druck-qualität erheblich und ermöglicht den Druck auf einer großen Bandbreite an Medien. Die in der Grundausstattung enthaltene CP Manager Software (windowsbasiert) erlaubt es dem Bediener auf einfache Weise den Drucker-status zu überwachen, die Einstellungen zu ändern, den Tintenfüllstand zu überprüfen oder Wartungsintervalle einzusehen.

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visual communication

Das gleichzeitige Auftauchen dieser Hochleis-tungsdüsenköpfe in Maschinen der Lizenzneh-mer Canon Océ, Delphax, FujiXerox, Neopost, Own-X, Rapid und Xanté Drucksysteme macht neugierig, woher dieser Druckkopf plötzlich kommt.

Wurzeln in australienDie Entwicklung des MemJet-Druckkopfes stammt von Kia Silverbrook, dem früheren Di-rektor von Canons CiSRA Entwicklungszentrum in Australien, der 1995 ein Entwicklungslabor für MEMS, (Mikro-Elektro-Mechanische-Syste-me) in Balmain, Sydney gründete. Seitdem hat er einen Schatz von mehr als 3.000 Paten-ten angehäuft, mehr als 2.000 weitere sind angemeldet, was ihn wohl zum fruchtbarsten Entwickler der Welt machen dürfte. Immer

MemJet überrascht mit neuen schnellen Druckköpfen

inkjet wird noch schnellerAuf der drupa 2012 tauchten erstmals neue Inkjet-Hochgeschwindigkeitsdrucker auf, die mit einem MemJet genannten Sprühdüsenkopf arbeiten, der in Drucksystemen fest montiert, in 22,3 Zentimeter Breite mit 70.400 Düsen und der ultraschnellen »MemJet Wasserfall-Druckkopf-Tech-nologie« auf das unter ihm durchlaufende Substrat druckt. Die beeindruckendste Demonstration war der Posterdrucker Velocity, der mit 106 Zentimeter Breite bis zu 500 DIN A0-Poster vierfar-big pro Stunde – 15-mal schneller als bisherige Posterdrucker – druckt.

Text Kurt K. Wolf

bedacht im Hintergrund zu bleiben, publizierten Kia Silverbrook und seine Partnerin Janette Lee selten mehr als die Patente, trotz der fast 500 Wissenschaftler und Ingenieure, die in dem ge-heimnisvollen Fabrikbau in Nort Ryde, Sydney, arbeiten. Das Gebäude trägt keinen Namen, nur ein »Private Property«-Schild und ist umringt von Sicherheitszäunen. Die Forschungs- und Entwicklungsfirma arbeitet zusammen mit der Taiwan Semiconductor Manufacturing Compa-ny, welche die MEMS Hardware und Controller herstellt.

Vertrieb aus KalifornienDer kommerzielle Vertrieb erfolgt über »Mem-Jet Firmen«, deren Zentrale in San Diego liegt und Vertriebsbüros in Dublin, Taipeh, Singapur und Sydney gegründet hat. Sie vertreiben welt-weit die Lizenzen und Produkte an Hersteller von Inkjet-Drucksystemen für die Geschäftsfel-der Etikettendruck, Wide Format Druck, Home & Office sowie Fotodruck. Die neuen MemJet-

Köpfe werden neben den bereits auf der drupa gezeigten sieben Inkjet-Drucksystemen auch bei vielen anderen Herstellern von Inkjet-Druckmaschinen Beachtung finden, weil sie das Rennen um höhere Druckgeschwindigkeit weiter treiben. Hier die Produkte, die auf der drupa zu sehen waren:

Velocity-PosterdruckerDass ein globaler Konzern wie Canon Océ den Posterdrucker Velocity mit den Inkjet-köpfen von MemJet auf dem drupa Stand live vorführte, so kommt dies einer Taufe der Wasserfall-Technologie gleich. Der Velocity druckt mit fünf MemJet-Köpfen nebeneinan-der in 106,7 Zentimeter Breite und mit fünf dieser Druckleisten hintereinander für die vier CMYKK-Farben bis zu 500 DIN A0-Poster pro Stunde. Die fünf nebeneinander montierten Druckköpfe drucken mit 352.000 Düsen mit einer Frequenz von 9,6 kHz 3,4 Milliarden Tintentröpfchen von 1,2 Picoliter pro Sekunde.

Der MemJet-Druckkopf druckt in 22,3 Zentimeter Breite mit 70.400 Düsen mehr als 700 Millionen Tröpfchen pro Sekunde.Foto: MemJet

Blick auf die Wasserfall-Sprühdüsen für die wasserba-sierten Farbstofftinten des MemJet-Druckkopfs. Foto: MemJet

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Das ergibt eine bisher nicht gekannte hohe Auflösung von 1.600 x 1.600 dpi und ist zugleich nach Canons Angaben damit 15-mal schneller als ihre konventionellen Tinten-strahldrucker. Der MemJet-Kopf kann leicht ausgewechselt werden, ist als Verschleißteil konzipiert, soll nur 300 US Dollar kosten und eine durchschnittliche Lebensdauer von 10.000 Metern erreichen.

Bogendruckmaschine Elan 500Das US-Kanadische Unternehmen Delphax ist bisher mit Digitaldrucksystemen wie dem CR2200 international bekannt geworden. Mit Elektronenstrahl-Bebilderung druckt er von der Rolle bis zu 2.200 A4-Seiten pro Minute, leider aber nur in Schwarzweiß. Auf der drupa zeigte Delphax nun erstmals mit der Elan 500 ein farbiges Inkjet-Druck-system, das mit der MemJet-Technologie 5-farbig auf DIN A2-Bogen 250 Duplex oder 500 A4-Seiten Simplex drucken kann, auf Papiere von 60 bis 350 Gramm pro Quadratmeter. Mit 1,2 Picoliter kleinen Tröpfchen und der Auflösung von 1.600 x 800 dpi wird in einer Qualität gedruckt, auf der Delphax jetzt sprichwörtlich mit Elan seine weiteren Modelle aufbaut.

FujiXerox PosterdruckerDas Unternehmen zeigte auf dem Stand des RIP-Anbieters Caldera einen Single-Pass-Inkjetdrucker, der in 106 Zentimeter Breite auf Rollenmaterial vierfarbig wasserbasierte Pigmenttinten mit der Technologie von MemJet verdruckt. Der von FujiXerox entwickelte Poster-drucker druckt mit dem rasanten Tempo von 15 Zentimeter pro Sekunde mit 1.600 x 1.600 dpi 14 DIN A1-Poster, mit 1.600 x 800 dpi sogar 28 DIN A1-Poster pro Minute. Auf dem Stand zeigte man Drucke auf Rollenpapier von 85 Gramm pro Quadratmeter, aber auch auf Polyesterfo-lien und schwerere Leinwände. FujiXerox will den Drucker noch in diesem Jahr im asiatisch-pazifischen Raum für die Zielmärkte CAD und Geoinformationssysteme auf den Markt bringen. Xerox hingegen, für den FujiXerox-Vertrieb in den USA und Europa zuständig, will ihn auch in der Druckindustrie verkaufen.

Maildrucker neopost as-970cDer AS-970C von Neopost bedruckt Umschlä-ge, Briefpapier, Hochzeits-, Geburtstags- und Urlaubskarten ebenso wie Adress-, Barcode-, Portoaufdrucke und mehr. Durch den starren Druckkopf wird eine Geschwindigkeit von 7.500 Umschlägen pro Stunde erreicht. Laser-

Der Xanté Excelagraphix 4200 druckt 1.171 Qua-dratmeter pro Stunde.Foto: MAS

Der im letzten Moment auf die drupa gebrachte Velocity druckt mit der MemJet-Technologie bis zu 500 DIN A0-Poster pro Stunde und ist nach Canons Angaben damit 15-mal schneller als seine konventionelle Tintenstrahldrucker.Foto: Kurt Wolf

Delphax stellte mit der Elan 500 ein Inkjet-Drucksystem mit der MemJet-Technolo-gie vor, das 5-farbig auf DIN A2-Bogen 250 oder 500 A4-Seiten auf Papiere von 60 bis 350 Gramm pro Quadratmeter druckt. Mit 1,2 Picoliter kleinen Tröpfchen und der Auflösung von 1.600 x 800 dpi wird Delphax jetzt mit Elan weitere Modelle vorstellen.Foto: Kurt Wolf

drucker erreichen bei 1200 dpi nicht mehr als 3.000 Exemplare pro Stunde.

Etikettendrucker speedstar 3000Ein Etikettendrucker des ungarischen Unter-nehmens OWN-X Speedstar 3000 druckt in 22 Zentimeter Breite einfarbig 30 Zentimeter pro Sekunde oder 2.000 Etiketten pro Minute. Der OWN-X WF 42 -Drucker druckt mit fünf nebeneinander versetzten Druckköpfen in 106 Zentimeter Breite.

Etikettendrucker Rapid X1/X2Die britische Impression Technology Europe zeigte zwei Rapid-Etikettendrucker. Beide Rapid-Modelle X-1 und X-2 drucken 5-farbig mit 30 Zentimeter pro Sekunde oder 18 Meter pro Minute bei 1.600 x 800 dpi Auflösung, können aber auch mit halber Geschwindigkeit hochauflösende 1.600 x 1.600 dpi drucken. Während Rapid X-1 ein Tischgerät ist, ist der Rapid X-2 ein Standgerät, das größere Rollen-volumen verarbeitet und integrierte Weiterver-arbeitungsfunktionen bietet.

Excelagraphix 4200Der amerikanische Hersteller Xanté zeigte den Excelagraphix 4200, einen Flachbett-Posterdrucker, der fünf MemJet-Druckköpfe versetzt nebeneinander montiert hat und damit bis zu 19,5 Quadratmeter pro Minute oder 1.171 Quadratmeter pro Stunde drucken kann. Das ist unglaublich schnell für Inkjet-drucker, die normalerweise 140 Quadratmeter nur im Draft-Modus drucken können. Bedruckt werden können alle Substrate, die wasserba-sierte Pigmentfarben annehmen und sogar Schaumstoffplatten oder Wellpappe.

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visual communication

Als Hersteller von Druckern mit Memjet Tech-nologie (USA) ist die Firma OWN-X nun auch auf diesem Gebiet vertreten. Mit der weltweit schnellsten und bisher konkurrenzlosen Druck-technologie von Memjet produziert die Firma bereits den Drucker SpeedStar3000 für die Etikettenindustrie. Das Überragende dieses Druckers besteht in einem Druckkopf mit über 70.000 integrierten Farbdüsen, welche die Farbe gleichzeitig über das Papier sprühen.

Auch bekannt als die Memjet Wasserfall Druckkopf-Technologie ist diese Innovation eben-falls das Herzstück des WideStar2000, welcher als 2-in-1-Drucker entwickelt wurde. Zum einen für den industriellen grafischen Bereich als auch für den Einzelhandel. Zum anderen bietet er bei hoher Leistungsfähigkeit eine optimal kostensen-kende Lösung für den Farbdruck im CAD-Bereich (Computer Added Design). A0, A1, A2 und A3 können problemlos gedruckt werden ohne die Materialrollen wechseln zu müssen.

OWN-X WideStar2000

neue Ära für Wide Format Druck?

Der WideStar2000 mit integrierter Memjet Technologie wurde bereits im April erstmals in Mailand präsentiert. Auf der dru-pa in Düsseldorf konnte dank einer kleinen Produktvorschau anhand eines Videos ebenfalls großes Interesse an der Maschi-ne verzeichnet werden. In Mailand wurde der Drucker kürzlich präsentiert, ausgeliefert wird er ab August.

Der WideStar2000 druckt bis zu 1,07 Meter breit aus zwei Materialrollen bei bis zu 18 Meter pro Minute. Das Material wird dabei in einem einzigen Durchgang von 352.000 unabhängig voneinander gesteuerten Düsen bedruckt.

Der Druckerbetrieb und die Prozesskon-trolle werden von der GUI-basierten OWN-X »Liberty« -Software gesteuert. Der Zugriff erfolgt über den integrierten Touchscreen. Liberty läuft auf einem eingebauten Windows-basierten Prozessor und verfügt sowohl über die Möglichkeit zur Ferndiagno-se als auch über den Betrieb von Netzwerk-druckern.

Der WideStar2000 verfügt ebenfalls über den integrierten OWN-X-RIP (Raster Image Processor, powered by Caldera). Durch den eigenen RIP-Prozessor werden hohe Geschwin-digkeit und exzellente Bildverarbeitung gewährleistet.

In Kooperation mit der italienischen Firma Rigoli F.I.M.E. produziert OWN-X den WideStar2000 derzeit in Mailand. Rigoli F.I.M.E. ist bereits als etablierte Hersteller- und Distributionsfirma von Großformatdruckern bekannt.

»Wir sind sehr stolz ein Teil dieser fantas-tischen Entwicklung des Großformatdrucks zu sein. Ich bin überzeugt davon, dass der WideStar2000 schnell im Markt etabliert sein wird und die Kunden eine starke Verbesse-rung ihrer Rentabilität verzeichnen werden«, so Vittorio Rigoli, CEO der Firma. »Die hohe Druckgeschwindigkeit des WideStar2000 wird neue Maßstäbe in der Entwicklung des gesamten Marktes des Großformatdrucks setzen«, sagt Dr. Jules Farkas, Vorsitzender und CEO von OWN-X. Der WideStar2000 wird ausschließlich von OWN-X autorisier-ten Wiederverkäufern weltweit vertrieben werden.

Own-X setzt beim neuen, schnellen WideStar2000 auf Memjet-Technologie.Foto: Own-X

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visual communication

Das Leistungsspektrum umfasst Beschriftung und Werbung jeglicher Art an Gebäuden, auf Fahrzeugen, am Point of Sales oder auf Ver-kaufsmitteln. Innerhalb der Wertschöpfungs-kette deckt das inhabergeführte Unternehmen die Projektkoordination, Grafik, Produktion und Montage ab. Seit 1963 ist Christinger in der Großbildkommunikation tätig und setzt die Projekte am Standort Schlieren bei Zürich um. Insgesamt arbeiten hier 60 Spezialisten verschiedener Fachbereiche.

Das Unternehmen versteht sich als Tech-nologieführer und unterhält einen innovativen Maschinenpark, der vielseitig einsetzbar ist und eine zeitnahe und ökonomische Pro-duktion ermöglicht. Insgesamt stehen acht Highend-Großformat-Digitaldrucker, zwei Siebdruckssysteme und fünf Schneideplotter zur Verfügung. Auf diesen Produktionssyste-men lassen sich flexible und starre Materialien bedrucken und eine auf den jeweiligen An-wendungszweck maßgeschneiderte Umset-zung realisieren. Nach dem digitalen Druck entstehen auf den Cuttersystemen die finalen, bei Bedarf konturgeschnittenen, Produkte wie Displays, Sekundärverpackungen oder Promotionskleber.

Vom FB7500 zum FB7600 aufgerüstet Jetzt hat Christinger Partner seinen Maschi-nenpark um das Large-Format-Print-System HP FB7600 inklusive Weiß und damit um ein weiteres Highlight erweitert. Allerdings hat diese Installation eine gewisse Historie.

Christinger Partner AG mit HP FB7600

industriell gefertigte individualitätWer in der Schweiz Außergewöhnliches oder gar »Unmögliches« im Großformat präsentieren möchte, kommt an Christinger Partner nicht vorbei. Denn die Christinger Partner AG ist im Be-reich der visuellen Kommunikation und deren Umsetzung der wohl führende Schweizer Anbieter. Gemeinsam mit HP Schweiz präsentierte das Unternehmen kürzlich mit dem HP FB7600 eine Weltpremiere im Digitaldruck.

Text Dipl.-ing. Klaus-Peter nicolay

Christinger Partner hatte Anfang November 2011 den ersten HP FB7500 in der Schweiz in Betrieb genommen. Der Flachbettdru-cker, der starre oder flexible Materialien in Formaten bis zu 1.650 x 3.200 Millimeter mit UV-härtenden Tinten druckt, produziert bis zu 500 Quadratmeter pro Stunde. Mit den vier Prozessfarben plus den Light Cyan und Magenta und einer Auflösung von bis zu 500 dpi druckt schon dieses Modell in einer hervorragenden Bildqualität.

Nach der erfolgreichen Einlaufperiode wur-de der HP FB7500 im Januar 2012 als erstes Modell weltweit auf den Stand des FB7600 aufgerüstet, wodurch sich jetzt auch Weiß als Zusatzfarbe drucken lässt. Der für die drupa

2012 angekündigte HP FB7600 lief somit bei Christinger Partner im Beta-Test. Diese Koope-ration von HP und dem Großformatdrucker hatte zum Ziel, das System in einem industri-ellen Produktionsumfeld umfassend zu testen und serientauglich zu machen. Inzwischen hat der FB7600 einen festen Platz im LFP-Sortiment von HP eingenommen. Der so zum FB7600 aufgerüstete Flachbettdrucker produziert mit denselben Parametern wie der FB7500, jedoch mit einer Auflösung bis zu 600 dpi. Bei einem maximalen Druckformat von nun 1.600 x 3.200 Millimeter kann die maximale Materialstärke bis zu 25 Millimeter betragen. Dafür stehen sechs Farben (CMYK, Cyan Light und Magenta Light) plus Weiß zur Verfügung.

Der FB7600 von HP bei Christinger Partner: Auch diese Maschine ist von der Ugra PSO-zertifiziert und arbeitet nach ISO 12647-2.Foto: Christinger

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visual communication

Pso im Large FormatUnmittelbar nach der Aufrüstung zum FB7600 wurde mit Testdrucken für die Zertifizierung nach PSO/ISO 12647-2 begonnen, die auch erfolgreich bestanden wurde. Schließlich arbei-tet Christinger Partner bereits seit Ende 2006 nach Prozess Standard Offset. Dabei ist die Schlierener Großformat-Digitaldruckerei euro-paweit die erste und einzige, die entsprechend von der Ugra zertifiziert ist. Dies stellt sicher, dass die Qualität vom Datenhandling über die Proofs bis hin zum Druck den aktuellsten Normen entspricht und eine permanente Qualitätskontrolle garantiert ist. ÁDas Errei-chen der Zertifizierung des FB7600 war eine Voraussetzung für diese Investition – ebenso wie der Weißdruck für den Display- und Well-kartonbereich«, begründete Christinger-CEO Karlheinz Kaiser den Schritt zum HP-Digital-drucksystem. »Die Zertifizierung zeigt zudem, welch überzeugende Farben der Digitaldruck heute erreichen kann.«

Breites ProduktspektrumMitte Juni 2012 präsentierten HP Schweiz und Christinger Partner auf den gemeinsam organi-sierten Eventtagen Gästen die vielfältigen An-wendungsmöglichkeiten der neuen Maschine. Mit dem fünf Tonnen schweren LFP-Drucker können großformatige Drucksachen effizienter produziert werden. Er bedruckt 3D-Displays, Verpackungen, doppelseitige Schaufenster-kleber, Wellkarton und Hart-PVC. Was früher im Offset oder Siebdruck gedruckt werden musste, ist heute digital möglich. Damit einher geht ein klarer Kostenvorteil. »Die Digitaldru-cke sind selbst in mittleren Auflagen bis zu 1.000 Stück günstig herzustellen als bisher«, erläutert Toni Fricker. Er ist Mitinhaber des Unternehmens und in der Geschäftsleitung für den Verkauf zuständig.

»Für Marketingabteilungen bei unseren Kunden ist diese Druck-Neuheit revolutionär: Wir können in extrem kurzer Zeit POS-Materialien drucken – ab Auflage 1 und zu einem kompetitiven Preis in Offset-Qualität«, sagt Toni Fricker und ergänzt: »Dass wir Weiß jetzt als Zusatzfarbe drucken können, eröffnet uns völlig neue Möglichkeiten. Insbesondere im Bereich der Verkaufsförderung und des Packaging zeigen sich die Vorzüge«, erläutert Toni Fricker. »Produkte wie Displays, Folien-kleber, Hänger, Banner, Schilder, Poster oder Verpackungen erfahren damit einen neuen Lösungsansatz in der Produktion. »Und Dank der Zusatzfarbe Weiß sind innovative Produkte wie Schaufensterkleber druckbar, die anhand einer gedruckten Sperrschicht beidseitig lesbar sind. «Individualität industriell gefertigt« lautet das Motto bei Christinger. Dabei bietet die neue Technik noch ein enormes Potenzial hin-sichtlich Kosten, Zeit und Aufwand. Und die

Der Werdegang des Unternehmens ist geradezu typisch für dieses Marktsegment: 1963 gründete Emil Christinger eine Schriften-malerei, die später durch den Siebdruck erweitert wurde. Wenn man so will, bestimmte auch in den zurückliegenden Jahrzehnten stets die Technik die Expansion und Diversifizierung, um ein rückläufiges Geschäft abzulösen (Wer malt heute noch Schriften?). Im Januar 1995 erfolgte der Verkauf des Unterneh-mens an den langjährigen Leiter Verkauf und Produktion, Toni Fricker, und den externen Unternehmensberater Karlheinz Kaiser. Seit dem Management-Buy-out heißt das Unter-nehmen Christinger Partner AG. Karlheinz Kaiser ist Geschäftsführer und Toni Fricker in der Geschäftsleitung für den Verkauf zuständig.

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Karlheinz Kaiser Toni Fricker

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digitaldruck

Dabei ist diese Entwicklung gar nicht so neu. 1998 führte Xeikon bereits ein Digitaldruck-system mit einer Breite von über 50 Zenti-meter (und nahezu beliebiger Länge) ein und blieb mit der Rollenmaschine lange Zeit alleine in dieser Formatklasse, da die im Jahr 2000 von Indigo als XB2 gezeigte Schwarz-Weiß-Bogenmaschine nie in Produktion ging. So machte Fujifilm zur drupa 2008 mit seiner Jet Press 720 im Bogenformat 50 x 70 Zentimeter auf sich und den neuen Zielmarkt aufmerksam: Akzidenzdruckereien.

Die Vorstellung der Fujifilm-Maschine war der Startschuss für ein Rennen um das größere Format im Digitaldruck, das zur drupa deutlich an Fahrt aufgenommen hat. Allerdings dauer-te es bis zum Verkaufsstart des Inkjet-Systems von Fujifilm, von dem inzwischen zehn Systeme in der Praxis arbeiten sollen, bis Ende 2011. Im Februar 2012 kündigte der japani-sche Hersteller eine weitere Maschine auf gleicher Basis für den Verpackungsmarkt an.

Nur wenige Tage später lüftete HP Indigo in Tel Aviv sein wohl gehütetes Geheimnis, wenngleich es in der Branche längst Gerüch-te um ein System im B2-Format gab. Doch HP Indigo setzte gleich noch einen oben drauf. Neben der HP Indigo 10000, die den Akzidenzdruckmarkt anvisiert, kommt mit der Indigo 20000 ein System für den Label- und Etikettenmarkt und mit der Indigo 30000 eine Maschine für die Faltschachtelproduktion

Offset versus Digital im Halbbogenformat

Das Rennen hat begonnen

Mit den Digitaldrucksystemen in der Formatklasse 50 x 70 Zentimeter brachte die drupa 2012 eine Maschinengeneration hervor, die eine klare Kampfansage an den klassischen Offset-markt ist. Dies heizt natürlich auch die Diskussion an, ob und für welche Produktionen der Digitaldruck in diesem Format überhaupt geeignet sein kann.

Text Dipl.-ing. Klaus-Peter nicolay

– allesamt Modelle, die auf der Elektro-Ink-Technologie basieren, bei der pastöse Farben eingesetzt werden. Und je näher die drupa 2012 rückte, umso mehr Hersteller kamen aus der Deckung und kündigten ihrerseits neue Maschinen im B2-Format an. Nach der drupa 2012 zählen wir zehn Anbieter von digitalen B2-Bogenmaschinen, die ihre Maschinen im mitteleuropäischen Raum anbieten wollen.

Verschiedene technologienSo kündigten Komori und Konica Minolta eine Partnerschaft beim Bau von B2-Bogen-maschinen an und zeigten zur Messe gleich zwei Maschinen: die KM1 am Konica-Minolta-Stand und bei Komori die Impremia IS29. Die baugleichen Modelle, die unter jeweils eigenen Brands vermarktet werden sollen, produzieren mit UV-Tinte vierfarbig geradeaus (3.300 Bogen pro Stunde) und im Schön- und Widerdruck (1.650 Bogen pro Stunde) bei einer maximalen Druckauflösung von 1.200 x 1.200 dpi auf Papieren von 0,06 Millimeter bis (geplant) 0,6 Millimeter. Auf der gleichen Technologie basierend zeigte Komori noch die Rollenmaschine Impremia IW20, die mit einer Bahnbreite von 530 Millimeter und einer Geschwindigkeit von 75 Meter pro Minute produzieren soll.

Auch der französische Hersteller mgi kündigte mit dem Alphajet eine mit UV-Tinte arbeitende B2-Maschine an, die 3.000 Bogen

Eine B2-Maschine wie die HP Indigo 10000 ist ungleich komplexer und aufwändiger als eine herkömmliche Digitaldruckmaschine.Foto: Klaus-Peter Nicolay

Großes Interesse bei Konica Minolta an den Druckmus-tern der B2-Maschine KM-1. Sie soll 2013 marktreif sein.Foto: Messe Düsseldorf

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digitaldruck

4/0 pro Stunde produzieren, UV-Spotlack ermöglichen und Papier bis 500 Gramm pro Quadratmeter verdrucken soll.

Während sich mit Ausnahme von HP Indigo praktisch alle Hersteller auf unterschiedliche Tintentechnologien konzentrieren, kommt auch der sogenannte Liquid-Toner (Flüssigtoner) ins Spiel. Miyakoshi und Ryobi zeigten einen B2-Prototypen, der 4/0-farbig 8.000 Bogen pro Stunde bei 1.200 dpi produzieren soll.

Xeikon wiederum kündigte die Trillium-Technologie an, die auf Grundlage eines hochviskosen Toners die Lücke zwischen Toner und Inkjet schließen soll. Wann die Maschine auf den Markt kommen soll, ist aber eben-so offen wie die Frage, ob es wirklich eine ‚Game-Changing’-Technologie ist, wie Xeikon behauptet.

Das Spiel in der Druckindustrie ändern könnte dagegen die Nano-Ink des Indigo-Gründers Benny Landa. Er stellte gleich sechs Modelle (Bogen im B3-, B2- und B1-Format, Rollen mit 560 Millimeter Bahnbreite gerade-aus und 560 Millimeter beidseitig sowie 1.020 Millmeter einseitig) vor. Nach den Ausfüh-rungen von Benny Landa hat die Nanografie gegenüber anderen Verfahren einen größeren Farbraum, schärfere Rasterpunkte, einen gerin-gen Farbverbrauch und ist kostengünstiger als andere Druckverfahren.

Prototypen und studienDoch wie bei Landa ist vieles von den zur drupa angekündigten Technologien noch Zukunftsmusik. Bis die Systeme wirklich stabil produzieren, sollte man die Ipex 2014, wenn nicht sogar die drupa 2016 als Zeitfenster im Auge behalten. Schließlich benötigte auch Fujifilm gut drei Jahre, bis die ersten Maschi-nen im Markt installiert wurden. Und auch die Indigo 10000 ist keine Entwicklung, die HP Indigo so nebenbei aus dem Hut zauberte: 2006 wurde das Projekt mit zwei Personen an-

gestoßen, an dem mittlerweile 400 Ingenieure arbeiten. Die HP Indigo 10000 wird frühes-tens Ende 2012 verfügbar sein, auf die beiden anderen Maschinen müssen sich Anwender bis mindestens 2013 gedulden.

Auch bei den anderen Anbietern, die ihre B2-Modelle als Technologie-Studien oder Prototypen vorstellten, wird es sicherlich zwei bis drei Jahre dauern, bevor man von markt- oder produktionsreifen Modellen sprechen kann. Von der Ryobi-Maschine ist vor 2014 sicherlich nichts zu erwarten, der Alphajet von mgi kommt auch nicht vor Ende 2013 und über die Markteinführung der Komori IW 20 ist noch nichts bekannt. Mit der Impremia IS29 beziehungsweise KM-1 ist nach Angaben von Konica Minolta in der zweiten Jahreshälfte 2013 zu rechnen.

Ein umkämpfter MarktSind diese Maschinen dann aber erst einmal verfügbar, wird es wohl zu Verschiebungen in dieser Formatklasse zwischen Offset- und Digitaldruck kommen. Denn die digitalen Systeme werden gegen die Offsetmaschinen von Heidelberg, KBA, Komori, manroland, Ryobi etc. antreten, die ihrerseits die Grenze der wirtschaftlichen Druckproduktion immer weiter nach unten drücken. Beste Beispiele waren die auf der drupa vorgestellten Modelle KBA Rapida 75 und die Speedmaster Anicolor 75 von Heidelberg.

Digitaldruckmaschinen im B2-Format kom-men von Delphax, Fujifilm, HP Indigo, Komori in Kooperation mit Konica Minolta, von Landa, Miyakoshi gemeinsam mit Ryobi, von mgi so-wie Screen. Rechnet man die digitalen Rollen noch dazu, erweitert sich der Kreis noch um Hersteller wie KBA, Xeikon, HP, Kodak, Impika, Océ, Ricoh und Timsons.

Dass es bei den Großen im Tonergeschäft relativ ruhig blieb und weder Canon noch Kodak, Ricoh oder Xerox (neu ist hier nur

die iGen 150) Neuheiten zeigten, wurde von Vertreter der Unternehmen damit begründet, dass die von ihnen angebotenen Modelle bewährt und sofort verfügbar seien. Aller-dings gibt es Gerüchte, wonach Xerox etwas im Köcher hat, was noch 2012 präsentiert werden soll. Ob es die Übernahme eines Unternehmens ist oder eine reine Vertriebs-lösung (möglicherweise Modelle von Impika), wird sich zeigen.

Produktionssysteme auf offset-niveau?Mit dem Sprung in die höhere Formatklasse haben Digitaldruckmaschinen ihr ‚Copyshop-Image’ jedenfalls endgültig abgelegt: Es sind ausgewachsene Produktionssysteme, die es in Größe und Gewicht mit ihren analogen Pendants aufnehmen können. Und neben der Qualität liegen auch die Investitionskosten auf Offset-Niveau.

Mit dem größeren Format erschließen sich dem Digitaldruck Anwendungen, die bisher aufgrund der Formatbeschränkung nicht realisierbar waren – zum Beispiel im Verpa-ckungsdruck, bei Postern oder Buchumschlä-gen. Das größere Format erlaubt zudem das Drucken mehrerer Nutzen auf einem Bogen, was die Produktivität des Digitaldrucks erhöht und die Auflage, ab wann ein Job gegen-über dem Offsetdruck wirtschaftlich ist, neu definiert. So können die typischen Vorteile des Digitaldrucks wie die Personalisierung oder Individualisierung auch bei mittelgroßen Auflagen genutzt werden.

Damit stehen auch die eindeutigen Gewinner des Kampfs um das B2-Format fest: Es werden die Digitaldrucker von Fotobüchern vom größeren Format profitieren – sofern sie über ein entsprechendes Know-how in der Druckweiterverarbeitung verfügen. Schließlich drucken sie individualisiert Auflage 1 und müssen die Drucke anschließend in hoher

Maschinen wie die Speedmaster 75 Anicolor könnten es den digitalen B2-Maschinen schwer machen.Foto: Heidelberg

Auch Rollenmaschinen wie die KBA RotaJet werden ein Wörtchen mitreden, ob der B2-Bogen-Digitaldruck zum Erfolg wird.Foto: Messe Düsseldorf

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digitaldruck

Qualität binden. Daneben eignen sich die Ma-schinen aber auch generell für alle Akzidenz-aufträge mit kleinem Volumen, für Bücher aller Art, Poster und Aufträge, die im Offsetdruck bisher nicht kostengünstig in kleinen Auflagen zu produzieren waren.

Leistungsfähig und teuerDeshalb könnten Digitaldruckmaschinen der B2-Klasse auch für bisher reinrassige Offset-Drucker und vor allem für Gemischtbe-triebe mit Offset- und Digitaldruckmaschinen einen gewissen Reiz haben. Könnte man also unbekümmert davon ausgehen, es sei völlig gleichgültig, ob im Offset- oder Digitaldruck produziert wird, zumal sich durch den Format-sprung der digitalen Drucksysteme auch eine Produktivitätssteigerung vollzieht? Eine gewis-se Portion Skepsis scheint doch angebracht. Mehr Qualität und Produktivität sagt nämlich nicht viel über die wirtschaftliche Seite dieser Entwicklung aus. Wenn es um die Wirtschaft-lichkeit geht, zählen eben andere Faktoren.

Die neue Generation an Digitaldrucksys-temen ist zwar recht leistungsfähig, aber auch sehr teuer. Teilweise sind die angekündigten und bereits verfügbaren Modelle sogar teurer als die Konkurrenz aus dem Offsetbereich. Wobei nicht von Straßenpreisen, sondern von Listenpreisen auszugehen ist.

Eine Fujifilm Jet Press 720 soll immerhin etwa 1,5 Millionen Euro und eine HP Indigo 10000 rund 1,5 Millionen Dollar (je nach Peripherie auch mehr) kosten. Maschinen wie die Alphajet von mgi oder die KM-1 von Koni-ca Minolta dürften unter einer Million Dollar auch nicht erhältlich sein. Das mag sich zwar aufgrund der absehbaren Wettbewerbssitua-tion noch ändern, doch müssen die Hersteller ihre Entwicklungskosten auch erst einmal wieder einspielen. Und die Anwender werden sehr genau rechnen müssen, ob das Modell mit dem B2-Format passt.

Mangelnde Produktivität?Die Fujifilm Jet Press 720 beispielsweise pro-duziert 2.700 Bogen pro Stunde, wobei kein Wendebetrieb möglich ist. Die Produktivität einer HP Indigo 10000 liegt beim einseiti-gen, vierfarbigen Druck bei 3.450 Bogen pro Stunde (doppelseitig 1.725), was nicht einmal einem Viertel einer Offsetmaschine entspricht. Da wird man genau abwägen müssen, ob dieser Nachteil durch das Personalisieren aufgewogen werden kann.

Eines der wichtigsten Features ist sicher-lich der beidseitige Druck. Dabei hat HP Indi-go einen interessanten Ansatz gefunden: Mit dem Enhanced Productivity Mode EPM wird im Dreifarbendruck ohne Schwarz produziert. Indigo gibt an, dass etwa 90 Prozent aller Sujets auf diese Weise produziert werden könnten. Die Ergebnisse sind beeindruckend und neben den geringeren Druckkosten (drei statt vier Clicks) wird eine 33 Prozent höhere Geschwindigkeit erzielt. Einen weiteren Vor-teil könnten die Digitaldrucksysteme von HP Indigo zudem noch ausspielen: Bis zu sieben Farben in einem Durchgang – und das auch beidseitig. Im Offsetdruck hat man in diesem Format eher selten von einer 14-Farben-Wendemaschine gehört.

integration in vorhandene WorkflowsFür Offset-Drucker könnte es durch das größere Format leichter werden, den Digital-druck in vorhandene Workflows zu integrieren. Denn mit dem B2-Format wird der vorhandene Arbeitsablauf notwendigerweise beibehalten. Digitaldruck im größeren Format bedeutet für die meisten Anwendungen nämlich, dass die Produktion nicht mehr als Inline-Prozess durchgeführt werden kann, sondern dass die Weiterverarbeitung genutzt werden muss. Damit ändert sich der Produktionsablauf grundlegend und die bisherigen Vorteile des

Digitaldrucks einer schnellen Produktion lösen sich in Luft auf. Zwar ist nicht mit langen Trocknungszeiten zu rechnen, doch muss sich der zusätzliche Arbeitsschritt in der Buchbin-derei bei der Kalkulation einer Drucksache bemerkbar machen.

Wettbewerb geht in die nächste RundeIm Vergleich zum Offsetdruck bleibt dann nur noch der Vorteil, individualisierte Drucke herstellen zu können – und genau da ist die Nachfrage in den Märkten bis heute noch sehr zurückhaltend. Wirklich individuelle Druckprodukte sind – von Fotobüchern einmal abgesehen – bislang eher die Ausnahme als die Regel: Nur etwa 10 Prozent aller digital ge-druckten Drucksachen werden personalisiert. Dies wird sich wohl durch das größere Format auch nicht ändern.

Die technische Seite der Druckproduktion ist aber nur ein Teil der Entwicklung. Die zwei-te Seite ist die Vermarktung der Druckerzeug-nisse. Durch die neue Entwicklung werden sich Digital- und Offsetdrucker möglicherweise immer ähnlicher. Unterschiede kann es dann eigentlich nur noch durch eine Spezialisie-rung auf ganz bestimmte Druckprodukte und Anwendungen geben.

Jetzt wird es also ernst. Denn nachdem der Digitaldruck das über Jahre als ausrei-chend definierte A3-Überformat verlässt und sich den Formatbereich 50 x 70 Zentimeter vorgenommen hat, werden Druckereien nun sehr genau kalkulieren müssen, wann sich welches System für welche Anwendung eignet. Der Kampf zwischen Offset- und Digitaldruck erhält damit eine neue Qualität und geht in die nächste Runde.

Nachdem die Fujifilm Jet Press 720 inzwischen bei zehn Kunden im Markt arbeitet, stellte der japanische Konzern zur drupa mit der Jet Press F eine Maschine für den Verpackungsbereich vor.Foto: Michael Kausch

Landa stellte seine Nano-Ink-Technologie gleich für mehrere Maschinen vor: Bogen-maschinen vom Format A3+ über B2 bis B1 sowie Rollenmaschinen.Foto: Messe Düsseldorf

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ökologie

Der Energieverbrauch einer Bogenmaschine ist stark auftragsabhängig. Neben allge-meinen Maßnahmen zur Optimierung des Energieeinsatzes, von denen jeder Anwender profitiert, gibt es primärenergetisch sinnvolle Zusatzlösungen, die sich aufgrund der damit verbundenen Investitionen nur für bestimmte Druckanwendungen lohnen.

Um die Potenziale für eine sinnvolle energetische Nutzung der von der Maschine produzierten Abwärme zu bestimmen, waren zeitintensive und exakte Messungen nötig. Auf der Basis des gewonnenen Datenfundaments hat KBA technische Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz als Standard oder Option in die Rapida-Baureihen integriert. Nachfol-gend wichtige Beispiele:

Vier-Quadranten-antrieb erhöht WirkungsgradSchon beim Antriebskonzept der Rapidas wird der Gesamtwirkungsgrad durch einen Vier-Quad-ranten-Antrieb erhöht, da dieser die Bremsener-gie in das Versorgernetz zurückspeist. Dadurch wird der Stromverbrauch besonders bei Rüstpro-zessen reduziert. KBA bevorzugt den direkten Riemenantrieb auf den ersten Druckzylinder.

Wellenloser Drivetronic-anlegerDer KBA DriveTronic-Anleger kommt ohne mechanische Getriebe, Längswellen und andere energieschluckende Verschleißteile aus. Statt-dessen werden Direktantriebe mit einem hohen Wirkungsgrad eingesetzt. Proportionalventile in Verbindung mit einem geregelten Luftschrank sorgen dafür, dass nur die am Bogentrenner wirklich benötigte Blas- und Saugluftmenge bereitgestellt wird. Dies bedeutet weniger

Moderne Technik der KBA Rapidas macht es möglich

Weniger stromverbrauch trotz hoher LeistungDer Bogenoffsetdruck ist ein energieintensiver Prozess. Umso wichtiger ist es, energieeffiziente Baugruppen zu entwickeln und anfallende Abwärme sinnvoll zu nutzen. Bei KBA beschäftigt man sich sich schon länger mit diesem Thema und hat interessante Lösungen entwickelt.

Text Dr. sascha Fälsch

Energie für die Luftbereitstellung. Im Bereich des Saugbandes stellen dezentrale Einzellüfter einen energieeffizienten Bogentransport sicher.

Ziehmarkenfreie anlage Drivetronic sisDie nunmehr in allen Formatklassen als Option verfügbare ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS benötigt im Gegensatz zu mechanischen oder pneumatischen Systemen keine Saugluft und entlastet damit zusätzlich die energiein-tensive Luftbereitstellung.

Energiesparende LagertechnikDank spielarmer und leichtgängiger Wälzlager können die Druckzylinder und Übergabetrom-

meln ohne große Kraftanstrengung sogar mit einer Handkurbel gedreht werden. Diese bei KBA schon seit vielen Jahren angewandte Lagertechnik reduziert den Energieverbrauch der Rapida-Maschinen maßgeblich. Im Bereich der Bogenführung wird der Venturieffekt für die Reduzierung der Blasluft genutzt. Dabei vermindern Spoiler an den Übergabetrommeln wirkungsvoll Unterströmungen.

optimierte Walzenzahl im DruckwerkIm Farbwerk erhöhen weniger Walzen die Re-aktionsschnelligkeit. Gleichzeitig minimiert die optimierte Einstrang-Farbführung Reibungs- und Energieverluste. Selbiges gilt für das

Spielfreie Wälzlager an den KBA Rapidas tragen schon lange zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei.

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ökologie

Dreiwalzenfeuchtwerk. Eine weitere Energie-sparoption ist das Auskuppeln nicht benötigter Farbwerke. Allein dadurch können ca. 3 kW je Farbwerk am Gesamtenergieverbrauch ein-gespart werden. Zusätzlich tut man etwas für die Umwelt und den Geldbeutel, indem man sich teure Walzenpasten sowie die Zeit für das Aufbringen und Abwaschen spart.

airtronic-auslage braucht weniger BlasluftDie AirTronic-Auslage hat eine reduzierte Blas-rohranzahl und braucht deshalb weniger Blasluft. Energieeffiziente Venturi-Düsen ermöglichen eine stabile Schwebebogenführung. Aerodynami-sche Spoiler an den Greiferwagen optimieren die Luftströmungen energieeffizient. Weniger Luft-widerstand und bessere Bogenführung bedeuten automatisch weniger Luftverbrauch.

Energiesparende VariDry-trocknerEigenentwickelte Trocknersysteme neuester Generation ermöglichen erheblich mehr Energieeffizienz bei der Druckveredelung mit Lack. So kann bei IR/HL-Trocknung der KBA VariDryBlue-Trockner mit Wärmerückführung bis zu 50 Prozent Energie gegenüber klassi-schen Systemen einsparen. Die neuen VariDry UV-Trockner wurden in puncto Energieeffizienz ebenfalls maßgeblich verbessert. Erreicht wur-de dies durch eine optimierte Reflektorgeome-trie und ein verbessertes Wärmemanagement der Strahler. Die UV-Strahlungsausbeute konnte dadurch wesentlich erhöht werden. Der Einsatz von elektronischen Vorschaltgeräten spart zudem Energie im stand-by-Modus.

Freie Kühlung des temperierkreislaufsEine weitere Maßnahme ist die von KBA angebotene freie Kühlung des Temperier-kreises. Hierbei wird bei genügend niedrigen Außentemperaturen der Rückkühlkreislauf direkt in den Temperierkreis eingekoppelt. Je

nach Aufstellort und Abwärmelast variiert die Nutzung des Systems. Bei Testmessungen konnte die freie Kühlung über 1.000 Stunden, das entspricht 11,5 Prozent des Jahresvolu-mens, effizient betrieben werden.

Werden 220 Arbeitstage im Zweischicht-betrieb als Betriebszeit für das Kühlkombigerät und eine durchschnittliche Leistung von 6 kW im Temperierkreis angenommen, so müssen mittels des Kältekreislaufs 20,9 MWh aus dem Temperierkreis gekühlt werden. Bei einer freien Kühlung von 1.000 Stunden pro Jahr verrin-gert sich der Strombedarf bei ansonsten unver-änderten Annahmen auf 6,45 MWh. Können 3.000 Betriebsstunden über die freie Kühlung abgedeckt werden, ist eine Kostenersparnis von bis zu 850 Euro per anno möglich.

Energieeffiziente LuftversorgungEin energieeffizienter Luftschrank sollte immer wassergekühlt sein. Durch den angepassten Einsatz von verschiedenen Verdichtertypen kann KBA den Energieverbrauch für die Luftbereitstellung im Vergleich zu anderen Luftschränken um bis zu 24 MWh im Jahr sen-ken. Dies entspricht einer Einsparung von 28 Prozent beim elektrischen Energieverbrauch.

abwärmenutzung im RückkühlkreislaufDie im Rückkühlkreislauf anfallende Abwärme aus Druckmaschine und wassergekühlten Beistellgeräten bietet ein gutes Nutzungspo-tenzial, z. B. für Heizzwecke. Vorher sollten al-lerdings einige Gegebenheiten geklärt werden. Hat die Druckerei eine preiswerte Hochtempe-raturheizung, ergibt sich ein Problem.

Die Temperatur im Vorlauf des Kühlkreislau-fes liegt im Durchschnitt bei 40 Grad Celsius. Die Temperatur eines Hochtemperaturheizungs-systems erreicht dagegen meist 70 bis 80 Grad Celsius im Vorlauf und 50 bis 60 Grad Celsius im Rücklauf. Es ist somit nicht möglich, die Wärme des Rückkühlkreislaufes direkt zu nutzen, da

es sonst zu einer Abkühlung des Heizkreislau-fes kommen würde. Eine Möglichkeit, dies zu umgehen, wäre eine Wärmepumpe, welche die Temperatur von 40 Grad Celsius auf das Niveau der Heizung anhebt.

Bei der Betrachtung der Wirtschaftlich-keit einer solchen Installation müssen das substituierte Gas für die Heizung, die unter-schiedlichen Lastfälle (Heizung wird nur in den Wintermonaten genutzt, Maschine druckt nicht permanent) und die Energie für den Betrieb der Wärmepumpe einbezogen werden. Im günstigs-ten Fall ist hier mit einem ROI von 15 Jahren zu rechnen, was die Wirtschaftlichkeit einer solchen Installation in Frage stellt. Sofern sich allerdings die Druckerei in einem Neubau mit einer Niedertemperaturheizung befindet, kann die Abwärme des Rückkühlkreislaufes sinnvoll genutzt werden, um den Heizkreislauf energe-tisch zu entlasten, ebenso mit relativ geringem Aufwand für die Beheizung von Lagern o. ä.

nutzung der iR-trocknerabluftEin Teil der in der Trocknerabluft enthaltenen Ener-gie kann über einen Wärmetauscher zur direkten Vorwärmung der dem Trockner zugeführten Heißluft verwendet werden und damit den Strom-bedarf reduzieren. Weitaus größere Einsparungen lassen sich erzielen, wenn mit einer Abluftwärme-pumpe die Trocknerabluft weiter ausgekühlt wird und die Zuluft weiter erwärmt wird. Bei dieser Variante können je nach Maschinentyp pro Jahr 50 MWh an Energie eingespart werden.

In der Auslage optimieren aerodynamische Spoiler an den Greiferwagen die Luftströ-mungen energieeffizient.

Eine optimierte Reflektorgeometrie und ein verbes-sertes Wärmemanagement der Strahler verbessern die Energieeffizienz beim Trocknen.

Temperaturverhalten am Kühlkombigerät (Langzeit-messung).

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druck

Diese Kombination ermöglicht auf nicht saug-fähigen, flexiblen Materialien eine exzellente Druckqualität mit sehr geringer Anlaufmakula-tur und im Vergleich zu den teuren Druckfor-men im Flexodruck deutlich kostengünstigeren Offsetplatten. Zusätzlich ist die Handhabung wesentlich einfacher. Bei den aktuellen Trends zu kleineren Auflagen, häufigeren Jobwech-seln, bringen die genannten Einsparungen Vor-teile im Wettbewerb. Zusätzlich kommt die im Vergleich zum Flexoverfahren höhere Qualität des wasserlosen Offsetdrucks den Wünschen vieler Endkunden entgegen und eröffnet dem Anwender Möglichkeiten zur Differenzierung am Markt.

Qualität, Produktivität und WirtschaftlichkeitMit einer maximalen Bahnbreite von 800 Millimetern und einer Druckgeschwindigkeit von 400 Metern pro Minute verarbeitet die Varius 80 Bedruckstoffe von 30µm bis 800µm Stärke und ist in der Drucklänge von 21 bis 34 Zoll variabel. »Wir haben bei der Entwicklung der Varius 80 unseren Fokus auf die flexible und wirtschaftliche Produktion von geringer werdenden Auflagengrößen mit einer konstant hohen Qualität gelegt und die Produktivi-tät gesteigert, indem wir die effektive Zeit zwischen Auftragsende und Auftragsbeginn verkürzt haben. Die ist entscheidend und nicht nur die Zeit für den reinen Formatwechsel. Hinzu kommt die beachtliche Einsparung von relativ teuren Folienmaterialien und Farben durch das deutlich schnellere In-Farbe-Kom-men der zonenschraubenlosen Farbwerke und den Verzicht auf Feuchtwerke«, betont Holger Volpert, der Vorstandsvorsitzende der KBA-MePrint AG.

Neue Rollendruckmaschine von KBA-MePrint

Varius 80 für flexible VerpackungenKBA-MePrint präsentierte mit der Varius 80 eine interessante Neuentwicklung. Dabei handelt es sich um eine modular aufgebaute, formatvariable Rollenoffsetmaschine für das Segment flexi-ble Verpackungsmaterialien. Wie die Genius 52UV arbeitet auch die Maschine im wasserlosen Offsetverfahren mit Kurzfarbwerken und UV-Trocknung.

Viel weniger MakulaturDie Varius 80 mit festen Zylindern in unter-schiedlichen Formaten (ohne Sleeves) ermöglicht einen Formatwechsel innerhalb von nur 6 Minu-ten. Nach 100 Metern produziert die Maschine bereits voll in Farbe. Gegenüber vergleichbaren beträgt die Makulatureinsparung etwa 80 Prozent. Bei flexibel arbeitenden Anwendern mit häufig wechselnden Druckaufträgen zahlt sich dies optimal aus. Die Umweltfreundlichkeit kommt auch nicht zur kurz: Die Varius 80 benö-tigt kein Wasser, kein Lösemittel und kein Puder.

Weniger Kosten bei geringeren auflagenMit der wasserlosen Rollenoffsetmaschine für flexible Verpackungen, möchte man eindeutig mit einer hohen Druckqualität und einer verfah-rensbedingt deutlich billigeren Druckform in die Domäne des Flexo- und Tiefdrucks vordringen. Im unteren und mittleren Auflagenbereich hat sie allein dadurch schon deutliche Kostenvortei-le, mit denen die Anwender bei ihren Endkun-den punkten können. Natürlich ist die Anlage auch für größere Auflagen geeignet.

Neben dem dominierenden Offsetdruck kön-nen in die modular konfigurierte Varius 80 je nach Produktionsanforderung auch zusätzliche Druckverfahren integriert werden, z.B. Flexo- und Tiefdruckwerke. Auch die Inline- Weiter-verarbeitung mit Längs- und Querschneider und anderen Aggregaten lässt das Konzept zu. So können individuelle Produktionslinien entstehen.

Die formatvariable Verpackungsrolle

Varius 80 von KBA-MePrint.

Foto: Packaging

Mit einer maximalen Bahnbreite von 800 Millimetern und einer Druckgeschwindigkeit von 400 Metern pro Minute verarbeitet die Varius 80 Bedruckstoffe von 30µm bis 800µm Stärke und ist in der Drucklänge von 21 bis 34 Zoll variabel.Foto: KBA MePrint

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druck

Seit der Übernahme der VSOP-Patente vor drei Jahren wurde die neue Maschinenge-neration konsequent in die Müller Martini-Welt integriert. Neben einer Anpassung der äußeren Formgebung wurde die Rollenoffset-Druckmaschine auch mit neuen technischen Features kontinuierlich erweitert und verbessert. Im Vordergrund stand dabei eine Erhöhung des Bedienkomforts. Die Liste der Neuerungen und Verbesserungen ist lang. So verfügt jedes Druckwerk der VSOP neu über einen Schiebeschutz. Dies führt zu einer besseren Zugänglichkeit, einer stabileren Klemmung und besseren Positionierung. Die Erhöhung des Druckwerks um 150 Millimeter erleichtert das Wechseln der Druckplatten- und Gummituchsleeves. Die ergonomisch bessere Körperhaltung beim Ausführen der Arbeiten schont die Wirbelsäule des Bedie-ners und beugt Überlastungen vor.

innovative steuerungstechnologieNeu präsentiert sich auch die Steuerung. Dank des Einsatzes der Müller Martini-Steuerungs-topologie in der VSOP wurde nicht nur die Zuverlässigkeit der Maschine erhöht, sondern es stehen auch deutlich weniger Komponen-ten im Einsatz. Damit wird die Bedienung und Wartung vereinfacht. Die Verbesserung der Sleevepositionierung im Druckwerk reduziert den Verschleiß der Luftachse bei einem häufi-gen Formatwechsel.

Außerdem wurde die Reibwalze zwischen den Auftragswalzen 2 und 3 neu konstruiert, was zu einer besseren Einstellbarkeit und höheren Druckqualität führt. Der Einsatz einer Zentralschmierung an der Maschine

Müller Martini Rollenoffset-Druckmaschine VSOP

Mit neuen FeaturesausgestattetLaserblaues Design, zahlreiche funktionelle und technische Neuerungen – so präsentierte sich die neue VSOP-Maschinen-generation auf der drupa. Dank der Weiterentwicklung gehört die formatvariable Rollenoffset-Druckmaschine von Müller Martini zu den eindrucksvollsten in ihrer Klasse.

Die neue Rollenoffset-Druckmaschine VSOP von Müller Martini für den Druck auf Papier, Folie und Kartonage verfügt über zahlreiche neue Features.

vereinfacht außerdem die Wartung. Moderne und robuste Servo-Antriebstechnik für die Schwingarmverstellung reduziert Beschädi-gungen der Riemen und Sleeves während der täglichen Produktion.

Druckqualität und ReproduzierbarkeitDie Rollenoffset-Druckmaschine VSOP wurde für die Produktion von Etiketten, flexiblen Verpackungen und Kartonagen entwickelt. Für höchste Ansprüche in diesem Bereich wurde der Müller Martini-Farbkasten in die VSOP

integriert. So ist eine erstklassige Druckqua-lität sichergestellt. Der integrierte Klappme-chanismus ermöglicht eine höchstmögliche Reproduzierbarkeit. Weitere Vorteile des Müller Martini-Farbkastens sind eine präzisere Verstellung der Farbzonen, die Voreinstellung mittels CIP 3/4-Daten, ein erhöhtes Volumen sowie eine vereinfachte Reinigung. Außerdem stehen in der neuen VSOP Ferndiagnose-Werkzeuge wie MMRemote Access und MMRemote Online zur Verfügung. Das erhöht die Verfügbarkeit der Maschine und reduziert die Stillstandzeiten.

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Terminkalender

Datum Veranstaltung Ort Internet

September 2012

12.09. – 14.09. PostPrintFachmesse für Vorstufe, Druck & Weiterverarbeitung

Leipzig, Deutschland www.postprint.de

18.09. – 23.09. PhotokinaWorld of Imaging

Köln, Deutschland www.photokina.de

26.09. - 27.09. EcoPrint Berlin, Deutschland www.ecoprintshow.com

Oktober 2012

10.10. – 13.10. Druck+Form 2012Fachmesse für die grafische Industrie

Sinsheim, Deutschland www.druckform-messe.de

10.10. – 14.10. Frankfurter Buchmesse Frankfurt, Deutschland www.buchmesse.de

23.10. - 24.10. print fair 12 Wien, Österreich www.printfair.at

25.10. – 27.10. viscomInternationale Fachmesse für visuelle Kommunikation, Technik und Design

Frankfurt, Deutschland www.viscom-messe.de

29.10. – 31.10. IfraExpo 2012Annual event of the newspaper industry

Frankfurt, Deutschland www.ifraexpo.com

Jänner 2013

20.01. - 22.01. Sign & Graphic Imaging 2013 Dubai, Vereinigte Arabische Emirate www.signmiddleeast.com

26.01. - 29.01. Paperworld The World of Office and Paper Products

Frankfurt, Deutschland www.paperworld.de

März 2013

01.03. - 04.03. Sign China 2013 Guangzhou, China www.signchina-gz.com

13.03. - 16.03. Digital Image & Print Sao Paulo, Brasilien www.digitalimaging.com.br

Mai 2013

07.05. - 11.05. Grafitalia Graphic Arts, Print Meida and Communication

Mailand, Italien www.grafitalia.biz

07.05. - 11.05. ConverflexPackage Printing and Converting

Mailand, Italien www.converflex.biz

information/impressum

EMGroup GmbH Rotenmühlgasse 11/10/7, A-1120 Wien Telefon +43(0)1/983 06 40 Fax +43(0)1/983 06 40-18 Administration E-Mail [email protected] Redaktion E-Mail [email protected] Internet: www.printernet.at

Herausgeber (e.h.) Prof. Dr. Werner Sobotka Chefredakteur Michael Seidl Geschäfts-/ Verlagsleitung Michael Seidl Verlagsassistenz/ Produktion Rainer Gruber Autoren Michael Seidl, Rainer Gruber, Prof. Dr. Werner Sobotka, Mag. Izabela Kwiatkowska, Stefanie Hermann, Dr. Sascha Fälsch, Kurt K. Wolf, Dipl.-Ing. Klaus-Peter Nicolay Layout Projekt11 Druck »agensketterl« Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach

PRINT & PUBLISHING erscheint in den jeweiligen Landessprachen in Österreich, Polen sowie Ungarn

und unterhält Medienkooperationen in der Tschechischen Republik, Slowakei, Russland und Indien.

internationale Koordination EMGroup GmbH, Rotenmühlgasse 11/10, A-1120 Wien,

Telefon +43(0)1/983 06 40, Fax +43(0)1/983 06 40-18, E-Mail [email protected]

Die nächsten ausgaben und deren schwerpunkte

PRint & PuBLisHinG 196

special: Weiterverarbeitung und Postbearbeitung

Erscheinungstermin:

07. september 2012

Redaktions- und Anzeigenschluss:

24. august 2012

PRint & PuBLisHinG 197

special: Die neue Produktionswelt - vernetzt agieren und kommunizieren

Moderne Medien- und Zeitungsproduktion

Messen: Ifra Expo 2012, Frankfurt

Erscheinungstermin:

15. oktober 2012

Redaktions- und Anzeigenschluss:

24. september 2012

information/impressum

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Abonnement Bestellung Fax +43-1 983 06 40 – 18 | [email protected]

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Juli/August 2012 Folge 195 22. Jahrgang Euro 5,– issn 1018 8054

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MemJet: Neue Druckköpfe für schnelleres DruckenDigitaldruck im B2 Format: Das Rennen hat begonnenSpeichertechnologie: Spin Nanostrukturen für mehr Kapazitäten

magazin für digit@le und gedruckte kommunikation

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Die Laufzeit des Abonnements verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn nicht ein Monat vor Ablauf das Abonnement schriftlich gekündigt wird.

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Papier ist wieder verwertbar und unterstützt eine nachhaltige Forstwirtschaft. Papier ist weiterhin das meistgenutzte Kommunikationsmittel der Welt.

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entwickelt wurde, können Sie nicht nur auf überflüssiges Gewicht

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Karton aus der Carta-Serie Produkte, die ihre Rohstoffe aus

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