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Produktion, Zinssatz und Wechselkurs Blanchard/Illing, 5. Auflage, Kapitel 20

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Produktion, Zinssatz und WechselkursBlanchard/Illing, 5. Auflage, Kapitel 20

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Überblick

Das Gleichgewicht auf dem Gütermarkt Das Gleichgewicht auf den Finanzmärkten Das Mundell-Fleming Modell Wirtschaftspolitik in einer offenen Volkswirtschaft Feste Wechselkurse

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Das Gleichgewicht auf dem Gütermarkt

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Das Gleichgewicht auf dem Gütermarkt

Wir treffen zwei vereinfachende Annahmen:

1. Sowohl das inländische und das ausländische Preisniveau sind gegeben; somit sind der nominale und der reale Wechselkurs identisch:

2. Es gibt weder tatsächliche noch erwartete Inflation:

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Das Gleichgewicht auf den Finanzmärkten

Zinsparität (Gleichgewichtsbedingung):

Alternative Bestimmung der Wechselkurse: Kaufkraftparitäten

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Das Gleichgewicht auf den Finanzmärkten

Wenn der erwartete zukünftige Wechselkurs gegeben ist, dann gilt:

Der aktuelle Wechselkurs is somit:

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Das Gleichgewicht auf den Finanzmärkten

Ein Anstieg der Zinsen im Euroraum führt zu erhöhter Nachfrage nach Anleihen aus dem Euroraum. Der Wechselkurs wird steigen und der Euro aufwerten.

Je stärker der Euro aufwertet, desto größer ist die erwartete zukünftige Abwertung des Euro.

Die ursprüngliche Euro-Aufwertung muss genau so hoch sein, dass die erwartete zukünftige Abwertung das Zinsdifferential ausgleicht. In diesem Fall sind die Anleger indifferent und das Gleichgewicht ist wiederhergestellt.

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Das Gleichgewicht auf den Finanzmärkten

Wie ändert sich die

Zinsparitätenkurve,

wenn,

a) steigt/fällt?

b) steigt/fällt?

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Der Gütermarkt und die Finanzmärkte

Das Gleichgewicht auf dem Gütermarkt impliziert, dass die Produktion unter anderem vom Zinssatz und vom Wechselkurs abhängt.

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Der Gütermarkt und die Finanzmärkte

Der Zinssatz bestimmt sich auf dem Geldmarkt:

Die Zinsparität impliziert einen positiven Zusammenhang zwischen dem inländischen Zinssatz und dem Wechselkurs:

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Der Gütermarkt und die Finanzmärkte

Veränderungen des Zinssatzes haben einen direkten Effekt über die Investitionen und einen indirekten Effekt über die Veränderung des Wechselkurses.

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Der Gütermarkt und die Finanzmärkte

Das IS-LM-Modell für die offene Volkswirtschaft

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Die Auswirkungen von Wirtschaftspolitik in einer offenen Volkswirtschaft

Die Wirkungen von Fiskalpolitik in einer offenen Volkswirtschaft

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Die Wirkungen von Geldpolitik in einer offenen Volkswirtschaft

Die Wirkungen von Geldpolitik in einer offenen Volkswirtschaft

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Feste Wechselkurse

Zentralbanken agieren unter impliziten oder expliziten Wechselkurszielen und verwenden geldpolitische Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen.

Einige Länder binden ihre Währung an den Dollar, an andere Währungen oder an einen Korb von Währungen.

Einige Länder haben sich für gleitende Bandbreiten, “crawling pegs”, entschieden.

Das Europäische Währungssystem (EWS) Euro

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Die Entscheidung für einen festen Wechselkurs und die Kontrolle über die Geldpolitik

Zinsparität:

Mit festem Wechselkurs:

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Die Entscheidung für einen festen Wechselkurs und die Kontrolle über die Geldpolitik

Schlussfolgerung: Wenn keine Änderung des Wechselkurses erwartet wird:

Die Notenbank muss bei steigender Geldnachfrage das Geldangebot entsprechend erhöhen, damit der Zinssatz bei i=i* bleibt und folgende Bedingung gilt:

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Fiskalpolitik unter festen Wechselkursen

Auswirkungen der expansiven Fiskalpolitik bei fixen Wechselkursen

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Fiskalpolitik unter festen Wechselkursen

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Fiskalpolitik unter festen Wechselkursen

Bei flexiblen Wechselkursen führt expansive Fiskalpolitik zu einer Erhöhung der Produktion ( zu ).

Bei festen Wechselkursen steigt die Produktion von auf .

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Fallstudie 7: Sektorale Bilanzsalden

Gütermarkt-Gleichgewicht und Sparen:

H ... private Haushalte

U ... private Unternehmen

YD ... Verfügbares Einkommen

Annahme: Staat investiert nicht!

Finanzierungssalden:

Privates Sparen Unternehmen

Öffentliches Sparen

Privates Sparen Haushalte

Leistungsbilanz

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Fallstudie 7: Sektorale Bilanzsalden

Sparen bei Haushalten: Verfügbares Einkommen minus Konsumausgaben Unternehmen: Einbehaltene Gewinne

Investieren bei Haushalten: Langlebige Konsumgüter, Immobilien (Kauf und Reparatur) Unternehmen: Maschinen, selbsterstellte Anlagen, Lagerinvestitionen

Sonderrolle“ Staat Viele „Investitionen“ des Staates als Staatsausgaben (Ausbildung, etc.) Investitionen: Straßen, Schulgebäude, etc. Finanzierungssaldo (Maastricht) ≈ Budgetdefizit/-überschuss

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Problemstellung: Überschuldung von Sektoren in USA

1995

1997

1999

2001

2003

2005

2007

2009

50

60

70

80

90

100

110

Haushalte Unternehmen Staat19

9519

9719

9920

0120

0320

0520

0720

0980

90

100

110

120

130

140

150

Verbindlichkeiten je Sektor der USAin % des BIP

Verbindlichkeiten der amerikanischen Haushaltein % des verfügbaren Einkommens

PI INTERNATIONALE MAKROÖKONOMIK23 QUELLE: FLOWS OF FUNDS ANNUAL REPORT OF FED (VARIOUS ISSUES)

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Fallstudie 7: Lösungsmöglichkeiten

Why austerity alone risks a disasterFinancial Times vom 28.06.2011

[...] Few doubt there is excessive private sector debt in a number of high-income countries. But how is it to be reduced? The BIS [Bank of International Settlement] notes four answers:

1. repayment

2. default

3. higher real incomes

4. and inflation.

Let us rule out the last and focus on the first. Repayment means spending less than one‘s income [financial surpluses]. That is what is happening in the US private sector.

[...] Since the US has a current account deficit, the rest of the world is also, by definition, spending less than its income. Who is taking the opposite side? The answer is: the government.

PI INTERNATIONALE MAKROÖKONOMIK24 QUELLE: FINANCIAL TIMES, 28.06.2011

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Fallstudie 7: Sektorale Bilanzsalden

Finanzierungssalden der Sektoren der USA

in % des BIP, Auslandssaldo als Rest aller anderen Sektoren

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010-12

-8

-4

0

4

8

Unternehmen Haushalte Staat Ausland (RoW)

(SH-IH) = 3.7%

(SU-IU) = 3.7%

-LB = 3.3%

(T-G) = -10.7%

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Fallstudie 7: Fiskalische Konsolidierung

Why austerity alone risks a disasterFortsetzung von Folie 235

[...] The evidence suggests that the foreign surpluses are structural or at least highly persistent. Given these debt overhangs, surpluses of household sectors are also likely to be sustained. So a big reduction in these fiscal deficits probably demands an offsetting reduction in business sector financial surpluses. That can happen in two ways:

1. a surge in business investment or

2. a reduction in retained earnings GTISISNX UU

const

HHconst

1.

2.PI INTERNATIONALE MAKROÖKONOMIK26 QUELLE: FINANCIAL TIMES, 28.06.2011

Page 27: Produktion, Zinssatz und Wechselkurs Blanchard/Illing, 5. Auflage, Kapitel 20

Fallstudie 7: Fragestellungen

Einige Fragen: Können Sie die Identität „S=I“ herleiten? Welchen entscheidenden Unterschied sieht der Artikel im

Bezug auf die beiden Möglichkeiten zur Reduktion von (SU-IU) ?

Was könnte z.B. den positiven Finanzierungssaldo der Haushalte reduzieren?

Welche Determinanten bestimmen die Nettoexporte? Ist bei diesen tatsächlich kaum eine Änderung zu erwarten?

Können Sie eine fiskalische Konsolidierung in einem IS-LM-ZP Diagramm darstellen? Wie verändern sich (S-I), NX und (T-G)?

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Fallstudie 7: Fiskalische Konsolidierung im IS-LM-ZP

Privates Sparen (S – I): (S – I)? S↓ da Y↓ ; I ? da Y↓ und i↓Öffentliches Sparen (T – G): (T – G)↑Nettoexporte NX: NX↑ E=↓ und Y↓

Zin

ssatz

i

Produktion Y

IS

i0

Y0

LM

A

B

Y1

i1

Zin

ssatz

i

Wechselkurs E

ZP

IS’

B

A

G↓ od. T↑

YLF

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Key Terms

Mundell-Fleming model - Mundell-Fleming-Modell

peg - peg, Wechselkurs fixieren crawling peg - crawling peg,

gleitende Bandbreiten European Monetary System

(EMS) - Europäisches Währungssystem (EWS)

bands - Bandbreiten central parity - zentrale Parität Euro - Euro

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