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Glücksforschung – warum wir umdenken müssen, um glücklich(er) zu werden

Herbstseminar der ASDA, Sektion Basel,am 27. Oktober 2011 in Basel

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Was wollen Menschen?

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… Ich beginne mit einem erstaunlichen Zitat von Ludwig Erhard, der geschrieben hat, "dass der Wohlstand wohl eine

Grundlage, nicht aber das Leitbild unserer Lebensgestaltung schlechthin ist.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel

Rede anlässlich der 11. Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung (RNE) am

20.6.2011 in Berlin

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Ludwig Erhard wird an anderer Stelle aber noch deutlicher:

„Wir werden sogar mit Sicherheit dahin gelangen, dass zu Recht die Frage gestellt wird, ob es noch immer nützlich und

richtig ist, mehr Güter, mehr materiellen Wohlstand zu erzeugen, oder ob es nicht sinnvoll ist, unter Verzichtsleistung auf diesen „Fortschritt“ mehr Freizeit, mehr Besinnung, mehr

Muße und mehr Erholung zu gewinnen.“

Ludwig Erhard, Wohlstand für alle, 1957

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EU-Nachhaltigkeitsstrategie von 2006

„Sie (die EU-Nachhaltigkeitsstrategie) strebt eine kontinuierliche Verbesserung der Lebensqualität und des Wohlergehens („well-being“) auf unserem Planeten für die

heute lebenden und für die künftigen Generationen an.“

Beschluss der EU Staats- und Regierungschefs vom Juni 2006

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Weltweit kommt es infolge der Ergebnisse der Stiglitz-Kommission (September 2009) zu einem Umdenken in der

„Amtlichen Statistik“

„Another key message, and unifying theme of the report is that the time is ripe for our measurement system to shift emphasis

from measuring economic production to measuring people`s well-being. And measures of well-being should be

put in a context of sustainability.“

Joseph E. Stiglitz, Amartya Sen, Jean-Paul Fitoussi,

MIS-Measuring our Lives, New York, 2010, S. 10

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Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) änderte anlässlich der Feierlichkeiten zu

ihrem 50jährigen Bestehen Ende Mai 2011 ihre Ausrichtung.

“Over the past 50 years, the OECD has developed a rich set of recommendations on policies that can best support

economic growth. The task that we face today is to develop an equally rich menu of recommendations on policies to

support societal progress: better policies for better lives.”

OECD, Better Life Initiative, Mai 2011

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Mitte Juli 2011 forderte die UN-Generalversammlung alle Länder auf, Glück und Wohlergehen künftig auch als explizites Ziel ihres politischen Wirkens zu verfolgen. Sie folgte damit dem Antrag von Bhutan.

“The reasoning is that since happiness is the ultimate desire of every individual, it must also be the purpose of development to create the enabling conditions for happiness.”

Gross National Happiness Commission

(Bhutan)

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Mitte Juli 2011 hat auch das EU-Parlament eine ähnliche Resolution angenommen:

“The final vote on the Beyond GDP resolution showed broad support to the Commission's groundwork towards supplementing GDP with social and environmental indicators.”

“These outcomes demonstrate broad consensus on the fact that human development and well-being is about more than we can measure through monetary values.”, so der zuständige EU-Kommissar Janez Potočnik.

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Diese Wende im Denken kommt einer Epochenwende gleich:

Weg vom Wirtschaftswachstum hin zur Lebensqualität (well-being).

Dieses „neue“ Denken war aber für die Väter der Sozialen Marktwirtschaft bereits vor mehr als 50 Jahren zentraler Angelpunkt ihres Denkens.

Nach Alexander Rüstow hat die Politik des Staates alle Faktoren in Betracht zu ziehen, „von denen in Wirklichkeit Glück, Wohlbefinden und Zufriedenheit des Menschen abhängen.“ (zitiert nach Ulrich, 2010, S. 158).

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Der Vordenker der modernen Managementlehre, der Harvard-Professor Michael E. Porter, fordert eine komplett neue Unternehmensstrategie.

Er spricht von der „Neuerfindung des Kapitalismus.“ da der bisherige „Kapitalismus“ massiv unter Druck stünde, da sich zunehmend die Einsicht durchsetze, dass die Wirtschaft sich auf Kosten der Gemeinschaft bereichere.

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Nach Porter muss in Zukunft

der Shared Value

im Mittelpunkt stehen, wenn die Unternehmen prosperieren und gesellschaftliche Akzeptanz zurückgewinnen wollen.

Unter Shared Value versteht Porter das gleichzeitige Verfolgen von

wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zielen.

Dabei müsse der Zweck von Unternehmen neu definiert werden: Statt sich auf Gewinn per se zu konzentrieren, müssten sie Shared Value schaffen.

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„Durch den Shared Value konzentrieren sich die Unternehmen auf die richtige Art von Gewinnen –

Gewinne, die auch der Gesellschaft Vorteile bringen, anstatt ihr zu schaden ...

Wir brauchen eine fortschrittliche Form des Kapitalismus, eine,

die auch einen gesellschaftlichen Sinn enthält.“

Michael E. Porter, Mark R. Kramer, 2011, S. 73

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Es ging (damals schon) und es geht heute – heute aber auf ungleich breiterer Basis - um „better policies for better lives“

oder anders: es geht um Glück und Zufriedenheit.

Die Glücksforschung ist die wissenschaftliche Disziplin, die sich seit mehr als 20 Jahren mit der Frage beschäftigt, was

uns glücklicher bzw. zufriedener macht.

Die Glücksforschung ist interdisziplinär ausgerichtet, wobei insbesondere Erkenntnisse aus der Psychologie, der

Soziologie, der Ökonomie und der Neurobiologie Eingang finden.

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“The economics of happiness”

Vortrag von Ben Bernanke, Chairman (“Präsident”) der US-Zentralbank

(Chairman of the Board of Govenors of the Federal Reserve System),

gehalten am 8. Mai 2010 vor Absolventen der University of South Carolina

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“There is now a field of study, complete with doctoral dissertations and professorships, called “the economics of

happiness””.

“The idea is that by measuring the self-reported happiness of people around the world, and then correlating those results

with economic, social, and personal characteristics and behavior, we can learn directly what factors contribute to happiness, … recently economists have gotten into the

act.”

Ben Bernanke, 2010

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Grundfrage des Wirtschaftens: Wie soll mit knappen Mitteln/Ressourcen umgegangen werden.

Wenn es im Leben aber um Glück geht, dann muss man sich überlegen, wie man seine Zeit so verwendet, dass man ein hohes Maß an Glück (=„Nutzen“ aus ökonomischer Sicht) Leben erfährt.

Ökonomisch gesprochen geht es also schlicht um die Frage, wie man das knappe Gut Zeit (Input) so nutzt, dass man letztlich mit seinem Leben in hohem Maße glücklich (Output) ist.

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1. Was ist (eigentlich) Glück/ Zufriedenheit ?

2. Wie ist der Zusammenhang zwischen Glück/ Zufriedenheit und Wirtschaftswachstum ?

3. Welche Schlüsse sind aus den Ergebnissen der Glücksforschung für Politik, Unternehmen und für jeden Einzelnen zu ziehen ?

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1. Was ist (eigentlich) Glück/ Zufriedenheit?

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Die Glücksforschung beschäftigt sich mit dem

Wohlbefinden („subjective well-being“ im Englischen)

nicht aber mit dem

Zufallsglück, also dem Glück haben

(„luck“ im Englischen)

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Zwei Arten von Wohlbefinden (subjective well-being)

„Emotionales“ Wohlbefinden (Glück oder „happiness“ im Englischen): Gefühlslage im Moment, wobei es im Wesentlichen auf das Verhältnis zwischen positiven und negativen Gefühlen im Tagesdurchschnitt ankommt (3:1).

„Kognitives“ Wohlbefinden (Zufriedenheit oder „satisfaction“ im Englischen): Grad der Zufriedenheit mit dem Leben. Hier findet eine Abwägung zwischen dem was man will (den Erwartungen) und dem was man hat statt.

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Warum braucht man die Glücksforschung?

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„wir (sind) unglücklich aus Enttäuschung darüber, daß Freiheit und Wohlstand unserem Leben keinen Inhalt und kein Ziel geben … inmitten von Überfluß führen wir ein unerfülltes Leben.“

Bruno Bettelheim, 1960, zitiert nach Nico Stehr, 2007, S. 198.

Die westliche Welt lande in einer Sackgasse. Sie habe viele ihrer ökonomischen Ziele erreicht – dabei aber den Sinn für ein Ziel des Lebens verloren.

Erich Fromm, Der moderne Mensch und seine Zukunft, 1960.

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Wie kann man den Zustand (Vieler) charakterisieren?

Innere Leere und diffuse Unzufriedenheit,

Undefinierbare Sehnsucht,

Großer Leidensdruck, weil der erreichte Wohlstand „gesichert und erhalten“ werden muss,

Wir sind frustriert, weil sich keine Zufriedenheit einstellt.

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Und wie steht es mit der Gesundheit?

Anstieg von Suchtkrankheiten,

Anstieg von psychosomatischen Krankheiten (hoher Blutdruck, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Erkrankungen, Herzbeschwerten),

Gereiztheit, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Lustlosigkeit, Erschöpfung bis hin zu Burn out .

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Quellen des Wohlbefindens

(sog. Glücksfaktoren)

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Gelingende / liebevolle soziale Beziehungen (Partnerschaft, Familie, Freunde, Nachbarschaft, Kollegen …)

Physische und psychische Gesundheit

Engagement und befriedigende Erwerbs- und/oder Nichterwerbs-Arbeit

Persönliche Freiheit

Innere Haltung (im Hinblick auf Dankbarkeit, Optimismus, Sozialen Vergleich, Emotionsmanagement, …) und Lebensphilosophie (Spiritualität, d.h. eine persönliche Suche nach dem Sinn des Lebens bzw. Religiosität)

Mittel zur Befriedigung der materiellen (Grund-) Bedürfnisse

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Was macht Wohlbefinden aus?

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Eine glückliche Person erfreut sich positiver Gefühle im Hier und Jetzt und sieht einen Sinn in ihrem Leben, verfolgt also sinnvolle (Lebens-) Ziele.

Die Definition betrifft nicht jeden einzelnen Moment, sondern stellt die Gesamtsumme unserer Erfahrungen dar. Wir können kurzzeitig einen emotionalen Schmerz erleiden, aber gleichzeitig als Grundgefühl glücklich sein.

Tal Ben-Shahar, Glücklicher, 2007

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„Der Sinn von langfristigen Zielen liegt darin, uns zu befreien, sodass wir das Hier und Jetzt genießen können. ..

Wenn wir ein Ziel vor Augen haben und mehr oder weniger wissen, wohin wir wollen, dann sind wir frei, um das Beste aus dem zu machen, wo wir uns gegenwärtig befinden. ……

Ein langfristiges Ziel ist ein Mittel, kein Selbstzweck. … Die Ziele müssen eine Bedeutung haben, und die Reise, auf die sie uns schicken, muss uns auch Spaß machen.“

Tal Ben-Shahar, 2007

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Wer ein erfülltes Leben führen will, sollte Ziele verfolgen, die mit

- persönlichem Wachstum,

- zwischenmenschlichen Beziehungen und

- Beiträgen zur Gesellschaft

verbunden sind, also Ziele, die es uns ermöglichen, unsere psychischen Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und Zugehörigkeit am besten zu befriedigen,

anstatt Ziel wie

- Geld,

- Schönheit und

- Popularität.

Tal Ben-Shahar, 2007 Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnbergwww.ohm-hochschule.de

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Gefühle im Hier und Jetzt

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Gefühle sind verkörperte Informationen. Sie sind Signale, die uns sehr schnell mitteilen, ob wir etwas gut finden oder nicht, ob wir etwas meiden oder vermeiden sollten.

Dabei kommt es aber auch entscheidend darauf an, wie wir die Ereignisse interpretieren (Emotions-Management).

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Was sind negative Gefühle?

Ärger, Zorn und Wut als Reaktion auf eine Störung bei dem, was wir tun wollen und bei körperlichen und psychischen Verletzungen (Beleidigung unserer Person und Verunglimpfung unserer Leistungen);

Angst und Furcht als Reaktion auf einen drohenden Schaden physischer oder psychischer Natur;

Erschrecken (einer unmittelbaren, konkreten und überwältigenden körperlichen Gefahr gegenüberstehen);

Ekel und Verachtung primär als Reaktion auf moralisch verwerfliches Handeln;

Trauer (Resignation und Hoffnungslosigkeit) und Verzweiflung (Auflehnung) als Reaktion auf einen Verlust;

Schuld (ein moralisches Gebot übertreten haben) und Scham (einem Ich-Ideal nicht gerecht geworden zu sein);

Neid (etwas wollen, was jemand anders hat) und Eifersucht (Dritten den Verlust oder die Bedrohung der Zuneigung einer Person verübeln).

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Wozu sind negative Gefühle gut?

Negative Gefühle sind wichtig, weil sie uns dazu bringen (können), Fragen zu stellen, Dinge zu verändern und kreativ zu sein.

Ed Diener, 2010

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Was sind positive Gefühle? Freude

Gelassenheit

Dankbarkeit (wir erfahren Gutes von anderen als selbstlosen Akt)

Interesse

Hoffnung

Stolz

Belustigung (sich amüsieren)

Anregung

Ergriffenheit (Zustand des Überwältigtseins)

Liebe (Gefühl der Nähe, Wärme und Geborgenheit, der Leidenschaft und der Zusammengehörigkeit)

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Wozu sind gute Gefühle gut?

Statt unmittelbare Probleme zu lösen helfen gut Gefühle, sich innerlich weiterzuentwickeln und so für härtere Zeiten zu wappnen.

Gute Gefühle vergrößern unsere Gedanken- und Handlungsrepertoire und helfen damit, dauerhaft mentale Ressourcen aufzubauen.

Barbara Fredrickson, 2010

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Der Glücksquotient

Es kommt auf das Verhältnis zwischen positiven und negativen Gefühlen an.

Schwelle, die Menschen in die Lager der Gedeihenden (Zustand der „Positivity“) und der Dahindümpelnden

einteilt, liegt bei 3:1.

Auf jedes schlechte Gefühl sollten also mindestens drei Gute pro Tag kommen. Für Beziehungen gilt 6:1 als ideal.

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Emotions-Management

Vereinfacht lässt sich neurobiologisch das Denk-Hirn (Frontalhirn) vom Emotions-Hirn (Stammhirn/ Limbisches System) unterscheiden. Beide sind verkoppelt.

Emotionen dürfen das Denk-Hirn nicht überfluten, und das Denk-Hirn darf Gefühle nicht ignorieren.

1. Wir können beeinflussen, wie wir uns fühlen, indem wir verändern, was wir denken (Einstellungsänderung).

2. Kognitive Bewertung von Emotionen durch das Denk-Hirn.

Schmitz / Schmitz, 2009

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Emotions- und Gefühlsmanagement heißt, positive Gefühle zu stärken und bewusster zu erleben und

negative Gefühle in uns abzuschwächen bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen.

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Wie wird Wohlbefinden traditionell gemessen?

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Zur Datenerhebung werden in groß angelegten Umfragen Einzelne über ihre Lebenszufriedenheit befragt.

Eines der am häufigsten verwendeten Datensätze ist das Sozio-Oekonomische Panel (SOEP), das seit 1984 als Längsschnittanalyse in Deutschland erhoben wird.

Die Befragten haben die z.B. Möglichkeit, ihre Lebenszufriedenheit allgemein bzw. in speziellen Bereichen (Arbeit, Familie, …) jeweils

auf einer Skala von 0 – 10 also von „ganz und gar unzufrieden“ bis „ganz und gar zufrieden“ zu bewerten.

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Vergleich Selbst- und Fremdeinschätzungen

(Freunde, Familienangehörige, Experten)

Menschen, die sich als sehr zufrieden einschätzen,

werden als liebenswürdig, durchsetzungsfähig, zufrieden und kommunikativ wahrgenommen.

Menschen mit niedrigen Zufriedenheitswerten

scheinen wenig Sinn im Leben zu haben, niedergeschlagen und entscheidungsschwach zu sein, sich selbst zu bemitleiden sowie kontaktschwach zu sein.

(im Einzelnen hierzu: Nick Powdthavee, The Happiness Equation, London 2010, S. 18 ff)

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Quelle: Glücksatlas Deutschland 2011Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnbergwww.ohm-hochschule.de

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Quelle: Glücksatlas Deutschland 2011

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Quelle: Glücksatlas Deutschland 2011Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnbergwww.ohm-hochschule.de

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Steuer-und Abgabenquote in Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland

1995: 48,1 %

2000: 47,5 %

2005: 42,2 %

2007: 42,4 %

2009: 42,4 %

Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch 2010, S. 567 und 623; eigenen Berechnungen

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Quelle: Memorandum der Arbeitsgruppe "Zufriedenheit“ des Ameranger Disputs der Ernst Freiberger-Stiftung Zufrieden trotz sinkenden materiellen Wohlstands (Vorsitz Meinhard Miegel), März 2010, S. 21

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Warum liegen skandinavische Länder an der Spitze?

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hohes Vertrauen zueinander in der Gesellschaft;

geringe Einkommensungleichheit;

andere Sichtweise im täglichen Leben (stärkere Wahrnehmung positiver Ereignisse, schwächere Wahrnehmung negativer Ereignisse).

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Und wie schaut es mit der Steuer- und Abgabenbelastung aus?

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Steuer-und Abgabenquote in Prozent des Bruttoinlandsprodukts 2010

Dänemark 53,8 %

Finnland 53,6 %

Schweden 52,9 %

Österreich 47,2 %

Niederlande 45,7 %

Deutschland 43,1 %

Großbritannien 40,1 %

Japan 32,9 %

USA 30,8 %

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Und was sind die Werte im Iran?

2005: 5,3

2007: 5,3

2008: 5,1

2011: 4,8

Gallup World Poll

www.ohm-university.eu page 58

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Was bringt uns „Glücklichsein“?

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Seite 59

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Wer etwas dafür tut, glücklicher zu werden, fühlt sich nicht nur subjektiv besser,

sondern hat auch mehr Energie,

ist kreativer,

stärkt sein Immunsystem,

festigt seine Beziehungen,

arbeitet produktiver und

erhöht seine Lebenserwartung.

Sonja Lyubomirsky, Glücklich sein, 2008

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Seite 60

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2. Wie ist der Zusammenhang zwischen Glück und Wirtschaftswachstum?

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Befund:

Obwohl in den letzten Jahrzehnten die westlichen Länder ein in der Geschichte einzigartiges Wirtschaftswachstum zu

verzeichnen hatten,

zeigen Befragungen,

dass kaum eine / keine Zunahme der Lebenszufriedenheit zu verzeichnen war.

Sog. Easterlin-Paradoxon

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Quelle: David G. Myers, Social Psychology, 10. Auflage, New York 2010, S. 601

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“For example, although today most Americans surveyed will tell you they are happy with their lives, the fraction of those who say that they are happy is not any higher than it was 40

years ago. …

Or, as your parents always said,

money doesn`t buy happiness.”

Ben S. Bernanke, 2010

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Seite 64

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“If it turns out to be true that rising incomes have failed to make Americas happier, as much of the recent research

suggests,

what is the point

of working such long hours and

risking environmental disasters

in order to keep on doubling and redoubling our Gross Domestic Product?”

Derek Bok, 2010, S. 63 (ehemaliger Präsident der Harvard University)

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„ … for decades Western societies have seen the line of GDP rising steadily upwards, but at the same time,

levels of contentment

have remained static

or have even fallen.”

Premierminister David Camaron PM speech on wellbeing, 25.11.2010

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Quelle: Glücksatlas Deutschland 2011Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnbergwww.ohm-hochschule.de

Seite 67

Page 68: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„Neuere Ansätze in der Volkswirtschaftslehre („Glücksforschung“) untersuchen den Zusammenhang zwischen steigenden Einkommen und Wohlergehen und

kommen zu dem Ergebnis, dass selbst wenn die Zunahme des BIP zu einer Steigerung des objektiven Wohlstands führt, dies

nicht gleichbedeutend ist, dass es den Menschen subjektiv besser geht.“

Ifo-Institut, Wohlstandsindikator (Rubrik “Aktuelles

Stichwort”), Juli 2011.

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„Viel zu lange haben wir geglaubt, dass uns ein

einfaches "immer mehr" glücklich macht  - egal

welche Folgen

dieses "immer mehr" für unsere Mitmenschen

und

für nachfolgende Generationen hat.“

(ehemaliger) Bundespräsident Horst Köhler Bombay, Februar 2010

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Was ist den Menschen in Deutschland heute wichtig?

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Seite 70

Page 71: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Quelle: Entwurf Fortschrittsbericht 2012 zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung vom Mai 2012, S. 17

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Seite 71

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Was sind die Gründe für das Easterlin-Paradoxon, das nach dem Ökonomen Richard Easterlin benannt wurde, der

bereits 1974 darauf hingewiesen hat, dass ab einem bestimmten Einkommensniveau (BIP pro Kopf) ein weiteres Wirtschaftswachstum zu keiner oder kaum einer Zunahme

der Lebenszufriedenheit führt.

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Gewöhnung

Zum einen passen sich die Ansprüche und Ziele an die

tatsächliche Entwicklung an,

d.h. mit steigendem Einkommen steigen auch die

Ansprüche,

sodass daraus keine größere Zufriedenheit erwächst

(sog. hedonistische Tretmühle).

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Vergleich

Zum anderen ist – sofern die materielle Existenz

gesichert ist - weniger das absolute Einkommen, sondern vielmehr das

relative Einkommen für den Einzelnen entscheidend.

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Bis 10.000 US-$ BIP pro Kopf: starke Korrelation (Befriedigung von existenziellen Grundbedürfnissen wie Essen, Wohnen, Kleidung, Sicherheit steht im Mittelpunkt).

10.000 US-$ - 20.000 US-$: Korrelation vorhanden, aber geringer.

Über 20.000 US-$: Korrelation nahezu nicht mehr gegeben.

Quelle: Umweltbundesamt, Ergebnisbericht, Fachdialoge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie 2007, Februar 2008, S. 47 (kaufkraftbereinigt).

Deutschland 36.000 US-$

Welt 10.000 US-$

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Page 75: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Quelle: Glücksatlas Deutschland 2011 Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnbergwww.ohm-hochschule.de

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Page 76: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Gewöhnung und Vergleich kommen „annahmegemäß“ aber in der traditionellen ökonomischen Mainstream -Theorie nicht

vor.

Folge:

Die gängige ökonomische Theorie hat ein

grundlegendes „Erklärungsdefizit“.

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„Unlike assumptions normally used in the psychological literature , standard economics textbooks assume a given utitilty (or happiness) function in which there is generally no habituation or adaptation.

In other words, if the death of our loved one hurts like hell in the first year, economists say that it will hurt like hell – in excatly equal measure – for as long as we live, which seem wholly unrealistic.“

Nick Powdthavee, The Happiness Equation, London 2010, S. 101.

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Quelle: Gallup World PollGeorg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnbergwww.ohm-hochschule.de

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Quelle: Gallup World PollGeorg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnbergwww.ohm-hochschule.de

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Page 80: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

4. Wie ist der Zusammenhang zwischen Glück und Verteilung

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Page 81: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Menschen beurteilen ihre Situation

nicht nur im Hinblick auf den eigenen Gewinn,

sondern auch auf das Verhältnis des eigenen Gewinns zum Gewinn anderer.

Dabei kommt der Frage der Fairness eine entscheidende Bedeutung zu.

Wir haben also auch “soziale“, d.h. den anderen-berücksichtigende Präferenzen.

Klaus Fließbach, 2011

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Page 82: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„Bei der Fairnessregel gibt es jedoch eine interessante Ausnahme. Ökonomen und Ökonomiestudenten sind darin geschult, von den Menschen rationales und eigennütziges Verhalten zu erwarten. Beim Ultimatumspiel meinen also ökonomisch denkende Absender (die, die den Verteilungsvorschlag machen, Anmerk. KR), es sei richtig eine Aufteilung von 19:1 Dollar anzubieten, und – da sie gelernt haben zu denken, dass rationales Verhalten das einzig richtige ist – nehmen ökonomisch denkende Empfänger das Angebot an. Spielen jedoch Ökonomen mit Nichtökonomen, sind sie zutiefst enttäuscht, wenn ihre unausgewogenen Angebote abgelehnt werden.“

Dan Ariely, 2010, S. 313

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Page 83: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Kosten von Einkommensungleichheit

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Page 84: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Subjektive Indikatoren (Subjective Well-Being –SWB)

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Income Quintiles Satisfaction with life (Germany 2006)

1. 5,6

2. 6,6

3. 6,9

4. 7,3

5. 7,7

Heinz-Herbert Noll / Stefan Weick, 2010, S. 79

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Page 86: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Objektive Indikatoren

Richard Wilkinson/ Kate Pickett:Gleichheit ist Glück –

Warum gerechte Gesellschaften für alle besser sind, Frankfurt 2010)

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Page 87: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„Der Grad der Einkommensunterschiede hat einen großen Einfluss darauf, wie die Menschen miteinander umgehen.“ (S. 19)

„Lange Zeit vor der internationalen Finanzkrise, die sich Ende 2008 abzeichnete, sprachen mache Politiker in Großbritannien vom „Zusammenbruch“ unserer Gesellschaft, wenn sie auf den Mangel an Gemeinschaftsgefühl oder die Zunahme asozialen Verhaltens aufmerksam machen wollten.“ (S. 19)

„Offenbar betreffen uns Einkommensunterschiede innerhalb der eigenen Gesellschaft weit stärker, als es unterschiedliche Durchschnittseinkommen tun, wenn man Gesellschaften miteinander vergleicht.“ (S. 26).

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Page 88: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„Wenn wir also feststellen, dass wirtschaftliches Wachstum kaum noch etwas zur Verbesserung unserer Lebensqualität beitragen kann und wir vielmehr mit wachsenden Problemen der Umweltzerstörung zu tun haben, welche Rolle spielen dann noch Ungleichheiten. …

Seit Jahren weiß man, dass Gewalt und Gesundheitsprobleme typische Phänomene in Gesellschaften mit deutlicher sozialer Ungleichheit sind. Wir konnten bei unseren Untersuchungen allerdings feststellen, dass dies für fast alle Probleme gilt, die es uns den unteren Schichten gibt.

… dies macht die Befürchtung umso wahrscheinlicher, dass unsere heutigen Gesellschaften trotz ihres Wohlstands gescheitert sein könnten.“ (S. 32f)

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- Niveau des Vertrauens

- psychische Erkrankungen sowie Alkohol- und Drogenmissbrauch

- Lebenserwartung und Säuglingssterblichkeit

- Fettleibigkeit

- schulische Leistungen der Kinder

- Teenager-Schwangerschaften

- Selbstmorde

- Zahl der Gefängnisstrafen

- soziale Mobilität (keine Angaben für die USA) Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnbergwww.ohm-hochschule.de

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Page 90: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„Folgt man dem Gedanken, dass soziale Probleme die unmittelbare Folge ungünstiger materieller Bedingungen sind (beengte Wohnverhältnisse, schlechte Ernährung, mangelnde Bildungsmöglichkeiten), dann wäre es logisch, dass solche Probleme in reichen Gesellschaften weniger häufig auftreten. Die statistischen Daten zeigen aber ein ganz anderes Ergebnis: Einige der reichsten Länder schneiden in dieser Hinsicht besonders schlecht ab. … Die Probleme in den reichen Ländern erklären sich nicht aus zu wenig oder zu viel Reichtum, sondern aus dem sehr starken Wohlstandsgefälle innerhalb dieser Gesellschaften. Entscheidend ist, wie groß der Abstand des Einzelnen zu den anderen Mitgliedern seiner Gesellschaft ist. „ (S. 39)

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„In den reichen Ländern geht es vielleicht weniger um die absolute Höhe des Einkommens und des

Lebensstandards, sondern um den sozialen Vergleich mit den anderen Mitgliedern der Gesellschaft.“

Richard Wilkinson / Kate Pickett, 2010, S. 28

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„Menschsein heißt, sehr empfindlich darauf zu reagieren, dass man als minderwertig gilt. Denn diese Sensibilität erklärt, warum ein geringer sozialer Status eine derart negative Wirkung auf das Selbstvertrauen des Einzelnen hat. Es geht allein darum, wie man von den anderen gesehen wird.“ (S. 55)

„Der gesellschaftliche Bewertungsdruck entscheidet, welche Stressoren zu erhöhter Ausschüttung von Stresshormonen führen. … Scham (man fühlt sich dumm, lächerlich, minderwertig, gestört, inkompetent, peinlich, ausgeliefert, verwundbar und unsicher, Anmerk. KR) und Stolz sind die wesentlichen Aspekte in dem psychischen Prozess, in den wir unsere Vorstellungen davon internalisieren, wie andere uns sehen.“ (S. 56)

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Page 95: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„Wir erfahren uns dabei aus der Sicht der anderen, und das Feedback dieser sozial bewertenden Betrachtung sind eben Stolz und Scham. …

Stolz verschafft Freude, Scham bedeutet Schmerz..“ (S. 56)

„Wenn wir anerkennen, dass ein noch höherer materieller Lebensstandard uns kaum noch etwas nützen kann, dann sollten wir uns als Generation begreifen, die nach gänzlich neuen Wegen suchen muss. Alles deutet darauf hin, dass der Abbau von Ungleichheit der beste Weg zur Verbesserung unserer sozialen Lebenswelt und damit der Lebensqualität für alle ist.“ (S. 44).

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Page 96: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„Es gibt keinen Ort in Westeuropa, an dem Arm und Reich, Hoffnungslosigkeit und Größenwahn, Elend und Geldgier so sichtbar

und so empörend kollidieren wie in London. Das Auseinanderklaffen von Streben und Ergebnis hat bei vielen, die zurückblieben, den Verdacht

geweckt, dass es längst kein für alle gültiges Regelwerk des Zusammenlebens mehr gibt.“

Der Spiegel (Nr.33 vom 15.8., S. 86):

Wilkinson und Pickett (2010, S. 32f) kommen zu folgendem Fazit: „Seit Jahren weiß man, dass Gewalt und Gesundheitsprobleme typische Phänomene in Gesellschaften mit deutlicher sozialer Ungleichheit sind. Wir konnten bei unseren Untersuchungen allerdings feststellen, dass dies für fast alle Probleme gilt, die es uns den unteren Schichten gibt. … dies macht die Befürchtung umso wahrscheinlicher, dass unsere heutigen Gesellschaften trotz ihres Wohlstands gescheitert sein könnten.“

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Page 97: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

4. Welche Schlüsse sind aus den Ergebnissen der Glücksforschung für Politik, Unternehmen und für jeden

Einzelnen zu ziehen?

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a) Was kann jeder Einzelne von uns tun?

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Page 99: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„Wer nichts über Glück weiß, kann es auch nicht finden. Wer hingegen viel über Glück weiß, kann es sogar trainieren.“

Manfred Spitzer, Hirnforscher

„Du bist dein eigener Herr und Meister. Deine Zukunft hängt von dir selbst ab.“

Buddha

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Page 100: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„Die Welt des Glücklichen ist eine andere als die des Unglücklichen.“

Ludwig Wittgenstein

„Die Hinwendung zum Glück als einem gültigen Ziel und die bewusste Entscheidung, Glück systematisch

anzustreben, können unser weiteres Leben tiefgreifend verändern.“

Dalei Lama

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Page 101: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„Denkgewohnheiten müssen nicht ewig gleich bleiben. Eine

der bedeutendsten Entdeckungen der

Psychologie in den letzten 20 Jahren ist, dass Menschen

ihre Art zu denken verändern können.“

Martin Seligman

„Jeder ist seines Glückes Schmied“

(Sprichwort)

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Glücksaktivitäten – Überblick im Einzelnen: Sonja Lyubomirsky, Glücklich sein, 2008

und www.glueck-kommt-selten-allein.de

1. Ziele setzen

2. Dankbarkeit üben

3. Optimismus trainieren

4. Grübeleien und soziale Vergleiche vermeiden

5. Hilfsbereitschaft stärken

6. Soziale Kontakte vertiefen

7. Bewältigungsstrategien für Stress, Schwierigkeiten und Traumata entwickeln

8. Vergeben lernen

9. Im Hier und Jetzt leben

10. Flow-Effekte suchen

11. Mit Religion und Spiritualität beschäftigen

12. Für den Körper sorgen

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Page 103: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„Ganz gleich, ob Sie Glück in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft zu finden suchen – Sie erleben das Glück nur in der Gegenwart. …

Gedanken an Vergangenheit und Zukunft können Ihnen Glück bringen, doch das können sie nur, indem sie Ihr gegenwärtiges Befinden durch Glücksgefühle bereichern.“

Philip Zimbardo/ John Boyd, 2011

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Glücksaktivität 1

Richtige und maßvolle (!) Ziele

(bleiben Sie bei Ihren Erwartungen maßvoll/bescheiden)

Es ist der Weg zum Ziel, der glücklich macht, nicht unbedingt das Ziel selbst.

Was passiert, wenn jemand keine Ziele hat? So jemand ist verloren, orientierungslos, unmotiviert und ohne Lebenssinn.

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Page 105: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„Die Erwartungen zu senken, ist ein effektiver Weg, die eigene Lebenszufriedenheit zu erhöhen“

Bruno S. Frey/ Claudia Frey Marti, 2010

„Begehre weniger“

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Page 106: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„Die Gedanken sind eine eigene Welt, sie machen

den Himmel zur Hölle, und die Hölle zum Himmel.“

John Milton in Paradise Lost

„Was wir über uns und die Welt denken, hat mehr

Einfluss auf unser Glück als unsere tatsächlichen Lebensumstände.“

Sonja Lyubormisky

Glücksaktivität 2

Entwickeln Sie Ihre Fähigkeit zur Dankbarkeit

Dankbarkeit zu empfinden bedeutet, die Aufmerksamkeit auf die Gegenwart zu richten und dankbar zu sein für das Leben, wie es heute ist, und für alles, was dazu beigetragen hat.

Dankbarkeit ist so etwas wie der Königsweg zum Glück.

Dankbarkeit ist ein Gegenmittel gegen negative Emotionen wie Neid, Geiz, Feindseligkeit und Ärger.

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Glücksaktivität 3

Seien Sie optimistisch

(Nicht-negatives Denken)

„Nicht die Dinge selbst beunruhigen den Menschen, sondern die

Vorstellungen von den Dingen.“

Epiktet

„Unser Gehirn hat sich so entwickelt, dass wir die ungeheuerliche Fähigkeit haben, uns Dinge vorzustellen und im Voraus zu planen. Aber das ist auch ein Riesenproblem: Zugleich können wir nämlich grübeln, wir malen uns Ängste aus, die in Wahrheit gar nicht drohen – ein geradezu unvermeidliches Paradoxon unseres Lebens“

Bruce McEwen, Neurobiologe und Pionier der Stressforschung (in: Der Spiegel, Nr. 48 vom 24.11.2008, S. 152)

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Das Beispiel des halb vollen oder halb leeren Wasserglases enthält zwei große Wahrheiten:

1. Der Mensch ist jederzeit frei, über alles nachzudenken.

2. Der Mensch ist jederzeit frei, über alles auf positive oder negative Art nachzudenken.

Wir entscheiden, wie wir die Dinge interpretieren wollen, gut oder schlecht, positiv oder negativ. Wir müssen auf unsere Gedanken achten.

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Glücksaktivität 4

Vermeiden Sie Grübeleien und soziale Vergleiche

„Wo ein Deutscher hingrübelt, wächst kein Gras mehr.“

Kurt Tucholsky

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Grübeln

„Selbstbezogenes“ Grübeln heißt, zu viel, unnötig, passiv und endlos nachzudenken und sich den Kopf zerbrechen über Sinn, Ursachen und Wirkungen Ihres Charakters, Ihrer Gefühle und Ihrer Probleme (Ach, hätte ich doch, wäre doch…).

Sozialer Vergleich

Neid und Glück gehen nicht zusammen. Wer zu viel vergleicht, fühlt sich verwundbar, bedroht und unsicher.

„Es sind also die Vergleichssysteme, die jene Kultur der chronischen Unzufrie-denheit, der permanenten Vergleichs-frustration erzeugen. Selbst wenn es uns bessergeht, reden wir von objektiver Verschlechterung.“

Matthias Horx, 2009

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Page 111: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Stärken Sie Ihre sozialen Beziehungen

„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

(Mt 22,39, 3.Mose 19,18)

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Glücksaktivität 5

Seien Sie hilfsbereit

„Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich sein.“ (1. Brief an Timotheus)

Glücksaktivität 6:

Pflegen Sie Ihre sozialen Beziehungen

Worauf kommt es beim Aufbau guter sozialer Beziehungen an?

Respektvolles Engagement (präsent, aufmerksam, aufrichtig)

Unterstützung und Hilfe

Vertrauen

Humor

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Glücksaktivität 7

Entwickeln Sie Bewältigungsstrategien

für Stress, Schwierigkeiten und Traumata

Ablenkung,

Körperliche Betätigung,

Suche nach emotionaler Unterstützung,

Versuch aus einer negativen Erfahrung zu lernen oder ihr eine positive Seite abzugewinnen,

Akzeptanz der Wirklichkeit,

Hinwendung zur Religion als Form des Trostes.

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Glücksaktivität 8

Lernen Sie zu vergeben (Befreiung aus dem

Würgegriff des Ärgers)

Vergebung bedeutet, negative Emotionen, die von Zorn, Enttäuschung und Feindseligkeiten begleitet werden, zu überwinden oder abzuschwächen.

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Leben Sie im Hier und Jetzt

„Laufe nicht der Vergangen-heit nach. Verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft noch nicht gekommen. Das

Leben ist hier und jetzt.“

Laotse (vermutlich 6 Jhr. vor Chr.)

Genuss und Flow

schaffen positive Emotionen und Wohlbefinden

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Page 116: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Glücksaktivität 9

Genießen Sie die Freuden des Lebens

ACHTSAMKEIT

„Ich würde Ihnen raten, nicht nach dem Warum und

Woher zu fragen, sondern Ihr Eis zu essen, ehe es schmilzt.“ Thornton

Wilder

Wir sind nur selten in der Lage, das Hier und Jetzt zu genießen, weil wir glauben, das Wichtigste komme erst

noch.

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Glücksaktivität 10

Schaffen Sie Flow-Erfahrungen

Was ist Flow?

Flow-Aktivitäten sind im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass

es sich um herausfordernde Tätigkeiten handelt, für die man besondere Geschicklichkeit braucht,

die Aufmerksamkeit vollständig von dieser Tätigkeit gefesselt wird,

die Ziele deutlich umrissen sind und eine unmittelbare Rückmeldung erfolgt,

man alle unangenehmen Aspekte des Lebens vergessen kann,

man voll in dieser Tätigkeit aufgeht,

die Zeit dabei vergisst.

(Csikszentmihalyi, 2005)

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Page 118: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„When you are working, studying, or pursuing a hobby, do you sometimes become so engrossed in what you are doing that

you totally lose track of time? That feeling is called flow. If you never have that feeling, you should find some new activities –

whether work or hobbies.”

Ben Bernanke, 2010.

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Glücksaktivität 11

Beschäftigen Sie sich mit Religion und Spiritualität

Glücksaktivität 12:

Sorgen Sie für Ihren Körper

(Meditation, Bewegung, Ernährung, Schlaf)

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Page 120: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

b) Folgerungen für die (Wirtschafts-) Politik

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Seite 120

Page 121: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Zur Erinnerung:

EU-Nachhaltigkeitsstrategie

„Sie (die EU-Nachhaltigkeitsstrategie) strebt eine kontinuierliche Verbesserung der Lebensqualität und des Wohlergehens („well-being“) auf unserem Planeten für die

heute lebenden und für die künftigen Generationen an.“

Beschluss der EU Staats- und Regierungschefs vom Juni 2006

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Seite 121

Page 122: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Das (wirtschafts)-politische Ziel kann also

nicht Wirtschaftswachstum sein,

sondern vielmehr „ein glückliches langes Leben“, also die „Happy life years“,

die sich aus der Lebenserwartung und dem Grad der Zufriedenheit mit dem Leben errechnen,

unter der Bedingung nachhaltigen Wirtschaftens.

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Seite 122

Page 123: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

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Page 124: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

1972

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Seite 124

(Sicco L. Mansholt, Europ. Kom.) (Emile v. Lennep, OECD)

Page 125: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Bhutan – ein „Glückfall“

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Seite 125

Page 126: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

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Seite 126

Page 127: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„So überrascht es nicht, dass das wichtigste Ziel der Bhutaner ein glückliches Leben ist. Die zentrale

Richtschnur, das übergeordnete Konzept des modernen Bhutan ist das „Brutto-National-Glück“. Das bedeutet, dass in

Bhutan die ökonomische Entwicklung, das alleinige Ziel vieler Gesellschaften, nur ein Mittel zur Erreichung des

eigentlichen Ziels, des Glücks, ist.“

Aus: Bhutan – Land des Donnerdrachens, hrsg. von der Regierung von Bhutan.

Page 128: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Was ist in Bhutan Richtschnur für Regierungshandeln?

Lebensstandard

Gute Politik

Ökologie

Gesundheit

Bildung

Kultur

Kommunales Leben

Zeitverbrauch

Psychologisches Wohlergehen

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Page 129: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Vorschlag der Stiglitz-Kommission (September 2009)

Keine Orientierung mehr am Wachstum des (inflationsbereinigten, d.h. „realen“) Bruttoinlandsprodukt(s) oder kurz „BIP“ (Englisch Gross Domestic Product oder kurz „GDP“) an sich, sondern

- an der Verteilung von verfügbaren Einkommen, Konsum und Vermögen auf der Haushaltsebene,

- an der objektiven Lebensqualität (Gesundheitsstatus, Bildungsniveau, Umweltzustand, …) und dem subjektiven Wohlbefinden der gegenwärtigen Generation sowie

- an der (ökologischen) Nachhaltigkeit für zukünftige Generationen zu orientieren.Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnbergwww.ohm-hochschule.de

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Page 130: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Indikatorenset der OECD for policies for a better life

a) Indikatoren für die materiellen Lebensbedingungen

- Verfügbarkeit und Qualität von Wohnraum; - Verfügbares Haushaltseinkommen; - Arbeitslosenquote, insbesondere die der Langzeitarbeitslosigkeit,

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Page 131: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

b) Indikatoren für die Lebensqualität

- Sozialkapital; - Qualität der Bildung; - Qualität der Umwelt; - Grad der Beteiligungsmöglichkeiten am politischen Prozess; - Lebenserwartung und subjektive Einschätzung des Gesundheitszustands; - Sicherheit; - Work-Life- Balance: - Lebenszufriedenheit.

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Seite 131

Page 132: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Die Aufgabe der Regierungen besteht also darin, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, damit ein erfülltes (glückliches/zufriedenes) Leben (für alle) möglich wird.

“Over the past 50 years, the OECD has developed a rich set of recommendations on policies that can best support economic growth. The task that we face today is to develop an equally rich menu of recommendations on policies to support societal progress: better policies for better lives.”

OECD, Better Life Initiative, Mai 2011

Page 133: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„Es wird deutlich, dass Deutsche mit gewissen Aspekten ihres Lebens, die über das Finanzielle hinausgehen, unzufrieden sind …

Diese verhaltensökonomischen Daten liefern ein Fundament für Politik und Wirtschaft, aufgrund dessen kalkulierte Entscheidungen getroffen werden können, die zu einer Verbesserung des Lebens und der Wirtschaftssituation der Deutschen führen.“

Gallup-Healthways Well-Being-Index, Oktober 2011

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Page 134: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Zur Erinnerung:

Dieses Denken war aber für die Väter der Sozialen Marktwirtschaft bereits vor mehr als 50 Jahren zentraler Angelpunkt.

Nach Alexander Rüstow hat die Politik des Staates alle Faktoren in Betracht zu ziehen, „von denen in Wirklichkeit Glück, Wohlbefinden und Zufriedenheit des Menschen abhängen.“ (zitiert nach Ulrich, 2010, S. 158).

Page 135: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

“Ich glaube, dass wir heute in einer Phase der Entwicklung sind, in der der Wachstumsbegriff auch den Nachhaltigkeitsbegriff in sich aufnehmen muss, indem wir dem klassischen Bruttoinlandsprodukt oder Bruttosozialprodukt andere Indikatoren hinzufügen. Es ist sehr ermutigend, dass der Deutsche Bundestag hierzu eine Enquete-Kommission eingerichtet hat.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel

Rede anlässlich der 11. Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung (RNE) am 20.6. in Berlin

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Seite 135

Page 136: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„Das Maß der Dinge ist der Mensch.“

(in der Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft)

Wilhelm Röpke

oder:

Wirtschaft ist für den Menschen da, nicht umgekehrt!

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Seite 136

Page 137: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

c) Folgerungen für die Unternehmen

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Seite 137

Page 138: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

„Such dir eine Arbeit, die du liebst – dann brauchst du keinen Tag im Leben mehr zu arbeiten“

Konfuzius

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Page 139: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Situation in Deutschland

Gallup Engagement Index Deutschland 2010

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Page 140: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Quelle: Berta van Schoor / Susanne Seyda, Die individuelle Perspektive: Die Zufriedenheit von Männern und Frauen mit Familie und Beruf, in: Wie viel Familie verträgt die moderne Gesellschaft? hrsg. vom Roman-Herzog-Institut 2011, S. 30

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Page 141: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Quelle: Präsentation zur Vorstellung des Gallup Engagement Index Deutschland 2010 vom 9. Februar 2010. Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnbergwww.ohm-hochschule.de

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Page 142: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Ursachenforschung: Führungskräfte sind das A & O

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Page 143: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Nur jeder fünfte Arbeitnehmer (19%) erklärt, dass für gute Arbeit Lob und Anerkennung ausgesprochen wird (2001: 20%);

Eben so viele Beschäftigte (22%) bekunden, dass ihnen regelmäßiges Feedback über persönliche Fortschritte bei der Arbeit gegeben wird (2001: 21%);

Lediglich ein Viertel der Mitarbeiter (25%) fühlt sich bei der Arbeit mit einbezogen, weil nach ihrer Meinung und ihren Ansichten gefragt wird (2001: 24%);

Nur ein Drittel der Befragten (34%) gab an, dass der Vorgesetzte für neue Vorschläge und Ideen offen ist (2007: 36%);

Lediglich drei von zehn Beschäftigten (31%) haben das Gefühl, dass bei der Arbeit das Interesse an ihnen als Mensch vorhanden ist (2001: 28%);

Nur 22 Prozent der Mitarbeiter geben an, dass es bei der Arbeit jemanden gibt, der sie in ihrer Entwicklung fördert (2001: 22%);

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Nur jeder dritte Beschäftigte (32%) erklärte, dass er eine Position ausfüllt, die ihm wirklich hundertprozentig liegt (2001: 31%);

Drei von zehn Mitarbeitern (33%) gaben an, dass ihr Vorgesetzter den Schwerpunkt auf die Stärken und positiven Eigenschaften legt (2004: 19%);

Gerade einmal jeder siebte Arbeitnehmer (14%) sagte, dass sein Vorgesetzter mit ihm ein gehaltvolles Gespräch über seine Stärken geführt hat (2007: 10%);

Nur jeder fünfte Beschäftigte (19%) bekundete, dass sein Vorgesetzter ihn dazu inspiriert hat, Dinge zu tun, die er sich zunächst nicht zugetraut hat (2008: 20%).

Quelle: Präsentation zur Vorstellung des Engagement Index Deutschland 2010 vom 9. Februar 2010.

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Dieter Frey, Tanja Peter, Gina Dirmeier:

„Die Relevanz von Führung in Unternehmen und Familie“, in: Wie viel Familie verträgt die moderne Gesellschaft?, hrsg. vom Roman Herzog Institut 2011, S. 99 – 119.

PS: Das ROMAN HERZOG INSTITUT begleitet die Arbeit der bayerischen Arbeitgeberverbände und hinterfragt kritisch deren Positionen.

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„Sowohl in vielen sozialen und kommerziellen Organisationen als auch in anderen gesellschaftlichen Institutionen wie Schulen und Universitäten wird nicht oder nur schlecht geführt.

Viele Führungskräfte sind sich ihrer Vorbildfunktion, ihrer Verantwortung und ihrer Verpflichtung nicht bewusst. Infolgedessen wird das Potenzial an Humanressourcen unzureichend aktiviert – ein Problem, das sich noch verschärfen wird.“

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Wenn Führung versagt, bleibt das Motivations- und Kreativitätspotenzial Arbeit und Familie deaktiviert.

Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz wie Depression oder Burn-out und die sogenannte innere Kündigung sind die Folge davon.

In der Familie resultiert falsche Führung häufig in Bindungsproblemen, Sinnkrisen und emotionale Labilität.

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„Viele Unternehmensberater und Experten gehen davon aus, dass jede zweite Führungsposition falsch besetzt ist –

nämlich besetzt von

Narzissten, Egoisten, Machiavellisten und Opportunisten,

die ihre machtpolitische Selbstverwirklichung höher einstufen als die Zukunft der Organisation.“

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„Nicht die besten Fachkräfte sollten zu Führungspersonen ernannt werden, sondern die geeignetsten Persönlichkeiten: Menschen, die sowohl fachkompetent als auch sozialkompetent und wertegeleitet sind. Daraus ergibt sich die notwendige Konsequenz, dass Führungskräften, die ihre Verantwortung nicht wahrnehmen und bei denen machtpolitische Selbstverwirklichung im Vordergrund steht, die Personalverantwortung wieder entzogen wird.“

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„Nach wie vor ist eine Ausbildung in Führung – im Gegensatz zu einer Ausbildung in Fachdisziplinen – nicht gegeben. In einem Land, das nur den Rohstoff Geist hat und angewiesen ist auf Kreativität und Innovation, ist die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen in Führung unabdingbar.

Deutschland benötigt darum eine Ausbildung für Führungskräfte in Sachen Menschenführung, sowohl am Arbeitsplatz als auch in den Familien.“

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Im herkömmlichen ökonomischen Arbeitsmodell geht man davon aus, dass Arbeit ein lästiges Übel ist und der Mensch nichts anderes will, als mit möglichst wenig Anstrengung an Geld zu kommen und sich möglichst lange auszuruhen.

Führungsverhalten, Work-Life-Balance und Arbeitsplatzgestaltung spielen kein (oder nahezu keine Rolle). Nur das Geld zählt.

Dan Ariley, 2010, S. 67-100

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„Whether you manage a few people, lead a large group, or run an entire organiziation, you are already in the business of managing employee wellbeing.

The research on this topic is quite clear: Your workforce`s wellbeing has a direct impact on your organization`s bottom line.“

Tom Rath, Jim Harter, The Economics of Wellbeing, New York (Gallup) 2010, S. 1

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Nach den (weltweiten) Untersuchungen von Gallup sind glückliche/zufriedene Mitarbeiter

-engagierter, erfolgreicher und innovativer,

-weniger oft krank und

-loyaler, d.h. sie denken kaum daran, das Unternehmen zu verlassen.

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Der Mensch, nicht die Sache muss im Mittelpunkt stehen.

„Wir müssen endlich lernen, dass wir Menschen sind.“

Gerd Gigerenzer Direktor am Max-Plank-Institut für Bildungsforschung in Berlin

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Das Geheimnis guter Führung

„Vorbildliche Führungskräfte zeichnen sich vor allem durch ihre Fähigkeit aus, gute soziale Beziehungen zu ihren Mitmenschen aufzubauen. Denn positiv gestimmte Mitarbeiter bringen deutlich bessere Leistungen als

nervöse oder ängstliche.“

Daniel Goleman, Soziale Intelligenz – Warum Führung Einfühlung bedeutet, in: Harvard Business manager, Januar

2009, S. 36

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Was heißt dies konkret für die Mitarbeiterführung?

Interesse am Wohlergehen – sich um den Mitarbeiter kümmern, ihn ernst nehmen („der Mensch steht im Mittelpunkt“),

Förderung in der Weiterbildung,

Vorbildfunktion der Führungskräfte,

Entscheidungsfreiheit im Rahmen des übertragenen Aufgabengebietes,

Förderung von Teamwork und des Arbeitsklimas,

Fairness.

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und ganz wichtig:

Anerkennung

„Wer keine Anerkennung sät, wird auch keine Leistung ernten.“

(Stephan Voswinkel, 2011)

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Worauf kommt es aber noch an?

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Work-Life-Balance „Zufriedenheit mit der Vereinbarkeit von Beruf und

Privatleben“

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Zeitliche und örtliche Arbeitsflexibilisierung

Teilzeit, Langzeiturlaub, Sabbaticals,

Gleitzeit, Arbeitszeitkonten,

Telearbeit;

Mentoring, Wiedereinstiegsprogramme, Qualifizierungsprogramme;

Personalservice: Sozialberatung, Haushaltsnahe Dienstleistungen, Kinderbetreuung, Unterstützung bei der Pflege von nahen Angehörigen;

Gesundheitsförderung: Betriebssport, Fitness- und Wellnessangebote, Programme zur Förderung gesundheitlicher Kompetenz, Gesundheitscheck.

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Arbeitsplatzgestaltung

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Arbeitsplatzgestaltung:

Schaffung von Flow-Effekten

Flow-Aktivitäten sind im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass

es sich um herausfordernde Tätigkeiten handelt, für die man besondere Geschicklichkeit braucht,

die Aufmerksamkeit vollständig von dieser Tätigkeit gefesselt wird,

die Ziele deutlich umrissen sind und eine unmittelbare Rückmeldung erfolgt,

man alle unangenehmen Aspekte des Lebens vergessen kann,

man voll in dieser Tätigkeit aufgeht,

die Zeit dabei vergisst.

(Csikszentmihalyi, 2005)

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Was ist wichtig?

Arbeit muss Vielzahl von Talenten und Fertigkeiten erfordern;

MitarbeiterIn muss eine bestimmte Aufgabe ganz, vom Anfang bis zum Ende, erfüllen können; er darf nicht nur eine untergeordnete Rolle spielen;

MitarbeiterIn muss das Gefühl haben, dass seine Arbeit für andere Menschen eine Bedeutung hat (übergeordnete gesellschaftliche Sinnhaftigkeit als „Corporate Identity“).

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Was trägt zur gesellschaftlichen Sinnhaftigkeit bei?

Qualität und Nützlichkeit der Produkte/ Dienstleistungen,

Umweltverträglichkeit,

Ausbildungsbemühungen bei jungen Menschen,

Unterstützung gesellschaftlicher Projekte im sozialen, wissenschaftlichen und kulturellen Bereich.

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„Die einzige Möglichkeit, Zufriedenheit zu erlangen, besteht darin, das zu tun, was man selbst für großartige Arbeit hält. Und der einzige Weg, großartige Arbeit zu leisten, besteht

darin zu lieben, was man tut.“

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Rede vor StudentInnen der Universität Stanford, 2005

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Was uns auf der Arbeit glücklich macht – kurz zusammengefasst

Funktionierende/ positive Unternehmenskultur (Führungskräfte und Mitarbeiter, aber auch die Mitarbeiter untereinander begegnen sich vertrauensvoll und erkennen die Leistungen der anderen an).

Gerechtes Vergütungs-system.

Optimale Gestaltung der Arbeitsinhalte (Transparenz und eindeutige Definition von Funktionen und befriedigende/interessante Arbeitsinhalte).

Langfristige Arbeitsplatzsicherheit.

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Ein glückliches Leben umfasst alle Glücksfaktoren, insbesondere auch

ein hohes Maß an Zufriedenheit mit der Arbeit.

Aber auch die anderen Glücksfaktoren wirken auf die Arbeit zurück. Es geht um eine ganzheitliche Sichtweise.

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Zur Beschleunigung: Glückstraining für die MitarbeiterInnen

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„Willst Du immer weiter schweifen?

Sieh, das Gute liegt so nah,

Lerne nur das Glück ergreifen,

Denn das Glück ist immer da.“

Johann Wolfgang von Goethe

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Zur Vertiefung:

Karlheinz Ruckriegel

www.ruckriegel.org

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Literaturempfehlungen

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Ariely, D., Fühlen nützt nichts, hilft aber – Warum wir uns immer wieder unvernünftig verhalten, München 2010.

Bartens, W., Körperglück – Wie gute Gefühle gesund machen (sehr empfehlenswert – zeigt empirisch fundiert den Zusammenhang zwischen „Glücklichsein“ und Gesundheit auf).

Steve R. Baumgardner, Marie K. Crothers, Positive Psychology, Upper Saddle River (New Jersey) 2010.

Bauer. J., Prinzip Menschlichkeit – Warum wir von Natur aus kooperieren, Hamburg 2006 (sehr empfehlenswerte Einstiegsliteratur zu den Erkenntnissen der Neurobiologie).

Bauer, J., Die Entdeckung des „Social Brain“, in: Nida-Rümelin, J. et al. (Hrsg.), Was ist der Mensch, Berlin et al. 2008, S. 24 – 28.

Ben-Shahar, T., Glücklicher, München 2007 (sehr empfehlenswerte Einstiegsliteratur zur Glücksforschung, insbesondere aus psychologischer Sicht).

Bok, D. The Politics of Happiness – what government can learn from the new research on well-being, Princeton/ Oxford,. 2010. Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnbergwww.ohm-hochschule.de

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Page 176: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Bernanke, B., Chairman of the Board of Govenors of the Federal Reserve System, Vortrag “The economics of happiness”, gehalten am 8. Mai 2010 vor Absolventen der University of South Carolina.

Berns, G., Statisfaction – Warum nur Neues uns glücklich macht, Frankfurt/New York 2006 (sehr empfehlenswerte Vertiefungsliteratur zu den Erkenntnissen der Neurobiologie).

Binswanger, M., Die Tretmühlen des Glücks – Wir haben immer mehr und werden nicht glücklicher. Was können wir tun?, Freiburg 2006 (sehr empfehlenswerte Einführung in die ökonomische Glücksforschung).

Braakmann, A./Zieschank, R./Diefenbacher, H./Brachinger, H.W./Wagner, G./Leggewie, C./Sommer, B. , Zeitgespräch "Wie lässt sich Wohlstand messen?",in: Wirtschaftsdienst 2009,  12, S. 783-804 (sehr guter Überblick über die aktuelle Diskussion zur Wohlstandmessung nach Vorlage des Abschlussberichts der Stiglitz-Kommission im September 2009).  

David Camaron, PM speech on wellbeing, 25.11.2010

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Page 177: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Clark, A., Frijters, P., Shields, M., Relative Income, Happiness, and Utility: An Explanation for the Easterlin Paradox and Other Puzzles, in: Journal of Economic Literature, Vol. 46/1, März 2008, S. 95-144 (Übersicht über den aktuellen Stand der ökonomischen Glücksforschung).

Creusen, U./Müller-Seitz, G., Das Positive-Leadership-GRID - Eine Analyse aus Sicht des Positiven Managements, Wiesbaden 2010 (sehr guter Einstieg über die aktuelle Diskussion zur Umsetzung der Ergebnisse der Positiven Psychologie in die Managementtheorie/-lehre).

Csikszentmihalyi, M., Flow – Das Geheimnis des Glücks, 12. Auflage, Stuttgart 2005.

Diener, E., Biswas-Diener, R., Happiness – Unlocking the Mysteries of Psychological Wealth, Malden (USA) et al. 2008 (sehr empfehlenswerte aktuelle Darlegung der wissenschaftlichen Ergebnisse der Glücksforschung aus psychologischer Sicht).

Diener, E., Glücksforschung – die Fakten und die Irrtümer, in: Psychologie heute, 37. Jg. (2010), Ausgabe Mai, S. 30-36.

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Seite 177

Page 178: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Ekman, P., Gefühle lesen – Wie Sie Emotionen erkennen und richtig interpretieren, 2. Auflage, München 2010 (sehr empfehlenswerte Einführung und Überblick in die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Gefühlsforschung).

Elger, C., Neuroleadership, Erkenntnisse der Hirnforschung für die Führung von Mitarbeitern, Planegg bei München 2009.

Emmons, R., Vom Glück, dankbar zu sein – eine Anleitung für den Alltag, Frankfurt 2008.

Epikur, Wege zum Glück, hrsg. und übersetzt von Rainer Nickel, Düsseldorf u.a., 2005.

Fredrickson, B., Positivity, New York 2009 (sehr empfehlenswerte Darstellung des Positivity-Konzepts mit konkreten Handlungsanweisungen).

Fredrickson, B. Die Macht der guten Gefühle, in: Gehirn und Geist, Denken, Fühlen, Handeln – Grundlagen der Psychologie, Basiswissen Nr. 1/2010, S. 70-75.

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Seite 178

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Frey, B. S.,, Frey Marti, C., Glück – die Sicht der Ökonomie, Zürich 2010 (sehr guter Überblick über den Stand der ökonomischen Glückforschung).

Harvard Business Review OnPoint, The Ideal Workplace - How to boost Productivity, Commitment & Job Satisfaction, Summer 2010.

Harvard Medical School, Positive Psychology – Harnessing the power of happiness, personal strength, and mindfulness, Special Heath Report, Harvard 2009.

Häring, N., Markt und Macht – Was Sie schon immer über die Wirtscahfts wissen wolten, aber bisher nicht erfahren sollten, Stuttgart 2010.

Horx, M., Das Buch des Wandels – Wie Menschen die Zukunft gestalten, München 2009.

Jackson, T. Wohlstand ohne Wachstum – Leben und Wirtschaften in einer endlichen Welt, München 2011.

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Seite 179

Page 180: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Jaeger, C., Wachstum – wohin? Eine kurze Geschichte des 21. Jahrhunderts, München 2011.

Layard, R., Die glückliche Gesellschaft – Was wir aus der Glücksforschung lernen können, 2. Auflage Frankfurt/New York 2009 (sehr empfehlenswerte Einstiegsliteratur zu Glücksforschung, insbesondere aus ökonomischer Sicht).

Linley, A., Harrington, S., Garcea, N., Oxford Handbook of Positive Psychology and Work, Oxford u.a. 2010 (sehr guter Überblick über den aktuellen Forschungstand iur Umsetzung der Ergebnisse der Positiven Psychologie in die Managementtheorie/-lehre).

Lyubomirsky, S., Glücklich sein – Warum Sie es in der Hand haben, zufrieden zu leben, Frankfurt 2008 (sehr empfehlenswerte wissenschaftlich unterlegte Anleitung zum Glücklichsein).

Marx, R. Das Kapital – Ein Plädoyer für den Menschen, München 2008 (sehr empfehlenswerte Analyse des kapitalistischen Wirtschaftssystems vor dem Hintergrund der Katholischen Soziallehre. Reinhard Marz ist Erzbischof von München und Freising.)

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Seite 180

Page 181: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Memorandum „Zufrieden trotz sinkenden materiellen Wohlstands" der Arbeitsgruppe "Zufriedenheit" (Vorsitz Meinhard Miegel) des Ameranger Disputs der Ernst Freiberg-Stiftung vom 3.5.2010. 

Miegel, M., Exit – Wohlstand ohne Wachstum , Berlin 2010 (zum Nachdenken – sehr empfehlenswert).

Myers, David G., Social Psychology, 10. Auflage, New York 2010.

Noll, H.-H., Weick, St., Subjective well-being in Germany: evolutions, determinants and policy implications, in: Greve, B. (Hrsg.), Happiness and Social Policy in Europe, Cheltenham 2010, S. 69-88.

Porter, M. S., Kramer, M. R. Die Neuerfindung des Kapitalismus, in: Harvard Business manager, Februar 2011, S. 58-75.

Powdthavee, N., The Happiness Equation, London 2010.

Precht. R. D., Immer mehr ist immer weniger, in: Kunert, et al., Verändert Euch! Das Manifest zur Energiewende, Berlin 2011, S. 93-100. Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnbergwww.ohm-hochschule.de

Seite 181

Page 182: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Psychologie Heute compact, Nr. 17, 2007, Glücksmomente – Was das Leben gelingen lässt (sehr empfehlenswerter Überblick über die einzelnen Facetten der Glücksforschung, allerdings ohne ökonomische Glücksforschung).

Radermacher, F. J., Riegler, J., Weiger, H., Ökosoziale Marktwirtschaft, München 2011.

Rath, T., Harter, J., Wellbeing – The Five Essential Elements, New York (Gallup) 2010.

Rath, T., Harter, J., The Economics of Wellbeing, New York (Gallup) 2010,

Rosenzweig, P., Robert S. McNamara – And the Evolution of Modern Management, in: Harvard Business Review, December 2010, S. 86-93.

Ruckriegel, K., Glücksforschung, in: WiSt, 36. Jg. (2007), S. 515–521 (www.ruckriegel.org).

Ruckriegel, K., „Beyond GDP“ – vom Bruttoinlandsprodukt zu subjektiven Wohlfühlindikatoren, in: WiSt, 37. Jg. (2008), S. 309 – 316 (www.ruckriegel.org).

Ruckriegel, K., „Glücksforschung - Erkenntnisse und Konsequenzen, in: in WISU, 39. Jg, (Augst/September 2010), S. 1140-1147 (www.ruckriegel.org).

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Page 183: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Ruckriegel, K., Behaviroal Economics – Erkenntnisse und Konsequenzen, in: WISU, 40 Jg. (Juni 2011), S. 832-842 (www.ruckriegel.org).

Schildhammer, G., Glück, Wien 2009 (sehr gute Darstellung der Geschichte des Glücks in der Philosophie, der Psychologie und der Theologie).

Schmidt, W., Glück, Frankfurt/Main 2007 (sehr empfehlenswert, beschäftigt sich mit dem Glück aus philosophischer Sicht).

Schmitz, M., Schmitz, M., Emotions-Management – Anleitung zum Glücklichsein, München 2009 (sehr empfehlenswerte Einstiegsliteratur in das Emotions-Management). 

Segerstrom, S., Optimisten denken anders – Wie unsere Gedanken die Wirklichkeit erschaffen, Bern 2010.

Seligman, M., Der Glücks-Faktor – Warum Optimisten länger leben, Bergisch-Gladbach 2005.

Stiglitz, J., Sen, A., Fitoussi, J-P., Mis-Measuring our lives – why GDP doesn`t add up, New York 2010.

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Page 184: Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel ()

Ulrich, P., Zivilisierte Marktwirtschaft – Eine wirtschaftsethische Orientierung, Bern 2010.

Voswinkel, St., Wer keine Anerkennung sät, wird auch keine Leistung ernten, in: Psychologie Heute, 38. Jg (2011), Heft 7, S. 60-64.

Wilkinson, R., Pickett, K., Gleichheit ist Glück – Warum gerechte Gesellschaften für alle besser sind, Frankfurt 2010.

Zimbardo, P., Boyd, J., Die neue Psychologie der Zeit und wie sie Ihr Leben verändern wird, Heidelberg 2009.

Zukunfts-Institut (Matthias Horx), Future Company - Die Zukunft der Unternehmenskulturen – wie Sie Ihr Business fit für die Ökonomie von morgen machen, Kelkheim 2010.

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